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Seite 6 Oktober 2012<br />
Mehr als<br />
ein Gebäude<br />
Vor 100 Jahren eingeweiht:<br />
Das Rathaus in Buer<br />
Denn als die Arbeiten<br />
starteten, ging es eigentlich<br />
um ein Amtshaus: Einen<br />
Verwaltungssitz für die<br />
durch die Industrialisierung<br />
immer weiter wachsende<br />
Gemeinde Buer. Doch als<br />
Buer 1911 zur Stadt wurde,<br />
wechselte auch das Gebäude<br />
seinen Namen: aus dem<br />
Amts- wurde ein Rathaus.<br />
62 Entwürfe waren im<br />
Vorfeld in einem Wettbewerb<br />
für das Rathaus vorgelegt<br />
worden, doch keiner<br />
konnte die Preisrichter<br />
überzeugen. So wurde<br />
schließlich der Regierungsbaumeister<br />
Josef Peter Heil<br />
beauftragt, Pläne anzufertigen.<br />
Über die Ausstattung des<br />
rund 1,2 Millionen Mark<br />
teuren Rathauses gibt die<br />
damalige Festschrift Auskunft.<br />
So erhielt das Gebäude<br />
unter anderem eine<br />
Waschküche, Wohnräume,<br />
Zimmer für die Polizei, einen<br />
Sitzungssaal und Büros<br />
für den Bürgermeister und<br />
die verschiedenen Ämter:<br />
von der Stadtkasse bis zum<br />
Vermessungswesen. Erst<br />
100 Jahre – so alt ist mittlerweile das Rathaus in Buer.<br />
Genau am 21. September 1912 wurde es zusammen<br />
mit dem benachbarten Lyzeum (heute Gesamtschule<br />
Buer-Mitte) feierlich seiner Bestimmung übergeben.<br />
Nach zwei Jahren Bauzeit und einer kleinen Namensänderung.<br />
So das Rathaus nach seiner Fertigstellung aus. Die Kupferhaube des Turmes ist ein typisches Kennzeichen der wilhelminischen Epoche.<br />
–Foto: Stadt Gelsenkirchen /ISG – Institut für Stadtgeschichte<br />
nach der Vereinigung der<br />
Städte Buer und Gelsenkirchen<br />
und des Amtes Horst<br />
1928 wurden die Einrichtungen<br />
und Ämter im Stadtgebiet<br />
verteilt. Das Rathaus<br />
Buer entwickelte sich zum<br />
Technischen Rathaus, in<br />
dem die Stadt- und Bauplanung<br />
konzentriert wurde.<br />
Das ist bis heute so geblieben.<br />
Rund 450 städtische<br />
Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter haben ihren<br />
Arbeitsplatz im Rathaus.<br />
Auch Oberbürgermeister<br />
Frank Baraanowski hat –<br />
bis das neue Hans-Sachs-<br />
Haus bezogen werden kann<br />
– seinen Sitz in Buer.<br />
Und wer genau hinschaut,<br />
dem begegnen im Rathaus<br />
auch immer wieder Details<br />
aus der langen Geschichte<br />
des Gebäudes: Etwa der<br />
1925 edel gestaltete Magistratssitzungssaal.<br />
Oder im<br />
Erweiterungsbau aus den<br />
1950er Jahren der Paternoster,<br />
der 2002 außer Betrieb<br />
genommen wurde und heute<br />
nur noch bei bestimmten<br />
Terminen benutzt werden<br />
kann.<br />
Bilder<br />
gesucht<br />
Bürgerinnen und Bürger<br />
können ihre Geschichten,<br />
Gedanken und Bilder<br />
rund ums Rathaus<br />
Buer bis Ende Oktober<br />
an Post@gelsenkirchen.<br />
de oder per Post an Stadt<br />
Gelsenkirchen, Öffentlichkeitsarbeit,<br />
45875<br />
Gelsenkirchen, versehen<br />
mit dem Stichwort „100<br />
Jahre Rathaus“ schicken.<br />
Die schönsten und originellsten<br />
Einsendungen<br />
werden veröffentlicht.<br />
Kleinigkeiten natürlich<br />
im Vergleich zu dem Blickfang<br />
schlechthin, dem bereits<br />
von weitem sichtbaren,<br />
63 Meter hohen Turm. 161<br />
Stufen muss man erklimmen,<br />
um seinen Umgang<br />
zu erreichen. Dafür gibt es<br />
dann aber auch einen fantastischen<br />
Blick über die<br />
Stadt. Karl-F. Augustin