STOCKACHER - Singener Wochenblatt
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KULTUR | TERMINE Mi.,<br />
Wafrös alemannische<br />
Dialektik<br />
Im Krankehus sei, war no nie luschtig,<br />
aber etz grad isches no weniger<br />
als suscht.<br />
Die Schweschtere, Pfleger und Dökter<br />
lond sich zwar nix aamerke, wer<br />
aber weng ä Gschpür fir Mensche<br />
hot, der merkt glei, dass d Angscht<br />
um d Exischtenz rumschleicht. Mit<br />
wa wänd se denn des Millioneloch<br />
zueschtopfe, wenn it mit Eischparunge<br />
und wa wird wie iberall<br />
eigschpart, doch de Mensch uf<br />
Koschte vum Mitmensch. I dem Riesekrankehus<br />
schaffed se bis zum umkeie,<br />
aber deswäge wäred Medikamente<br />
it billiger und Kranke it weniger.<br />
Me isch jo nie elei ime Zimmer,<br />
wemer it grad en Erschtklasspazient<br />
isch und do griegt mer halt meischtens<br />
alls mit, wa de Kolleg mit sim<br />
Bsuech schwätzt. Bi mir isch en<br />
Gsangvereinsvorschtand gläge und<br />
den hond nadierlich sine Sangesbrieder<br />
bsuecht und ihre Problem<br />
abghandlet. Er hot mer richtig leid<br />
tue, der Mittelsechzger. Er läbt inere<br />
kläne Schwarzwaldgmeind und sin<br />
Männergsangverein hot 40 aktive<br />
Mitglieder. Er war froh, wenn er se<br />
no hett, aber sie sind gschrumpft uf<br />
20 Sänger. De neu Dirigent mecht all<br />
fusioniere miteme Frauechor, aber<br />
wa so en echte Männerchörler isch,<br />
der gäret kone Wiiber! De alt Dirigent<br />
isch zwar en Junge und will all<br />
nu no englische Lieder singe. Des<br />
gfallt de Junge, aber de Alte it.<br />
Die Junge saged, wemer it englisch<br />
singe derfed, no kummemer nume,<br />
no honder en Gsangverein ghet.<br />
Wenn etz de ander Dirigent mit de<br />
Wiiber fusioniere, no gäbs en Kompromiss,<br />
aber kon vu däne Sängerfreund<br />
isch kompromissbereit und<br />
do soll min Zimmekolleg. de Schtei<br />
der Weisen finde. Gern dät i dem<br />
Maa helfe, aber zwanzg Manne zunere<br />
Erleuchtung bringe, des isch so<br />
unmeglich, wie sellene Junge klarmache,<br />
dass se die groß Skateranlag<br />
Färbe im Advent<br />
Silvesterpremiere mit »Fischfutter«<br />
Singen (swb). »Die Flasche ... und<br />
mit ihr auf Reisen« wird im <strong>Singener</strong><br />
Kneipentheater »Die Färbe« seit Anfang<br />
November vor einem begeisterten<br />
Publikum aufgeführt. Die selten<br />
gespielte und von Regisseur Peter Simon<br />
zum Kabarettstück mit Musik<br />
bearbeitete »Seemannsballade« von<br />
Joachim Ringelnatz garantiert einen<br />
unterhaltsamen und außergewöhnlichen<br />
Theaterabend. Die zusätzlichen<br />
Vorstellungen finden am 2., 3., 4., 5.,<br />
9., 11., 12., 17., 18., und 19. Dezember<br />
statt. Um das emotionale Minenfeld<br />
zwischen Mann und Frau drehen<br />
sich zwei musikalische Abende, die<br />
sich durch die Zusammenarbeit mit<br />
den Gästen im Ringelnatz-Stück ergeben<br />
haben und die man keinesfalls<br />
verpassen sollte: Am Donnerstag, 10.<br />
Dezember präsentiert Rudi Hartmann,<br />
der die vielbeachtete Bühnen-<br />
Musik zur »Flasche« geschrieben hat,<br />
zusammen mit der Sängerin Brigitte<br />
Robers einen Chansonabend mit Dialogen<br />
unter dem Titel »Unsere Lieder<br />
sind anders! Du und ich – und die<br />
Knef« mit den frechen Liedern der<br />
unvergessenen Hildegard Knef. (Regie<br />
führte hier übrigens der ehemalige<br />
Färbe-Schauspieler Karl Jakob<br />
Gail). Am Sonntag vor Weihnachten,<br />
20. Dezember gibt es literarisches<br />
Kabarett der Extra-Klasse: die<br />
Schauspielerin und gefeierte Diseuse<br />
Ute Fuchs, zur Zeit auf der Färbe-<br />
Bühne als Bordell-Chefin »Mutter<br />
Mewes« zu bewundern, tritt gemein-<br />
sam mit ihrem Mann, dem Musiker<br />
Volker Zöbelin, mit ihrem erfolgreichen<br />
Kurt-Tucholsky-Abend in der<br />
Färbe auf. Alle Vorstellungen beginnen<br />
um 20.30 Uhr. Das Färbe-Ensemble<br />
hat längst mit den Proben für<br />
die Silvester-Premiere begonnen:<br />
»Fischfutter« lautet der Titel der turbulenten<br />
Kriminalkomödie von Wilfried<br />
Happel, die anschließend im Januar<br />
2010 jeweils von Mittwoch bis<br />
Samstag in der Färbe gespielt wird.<br />
Regie führt Nilufar Münzing, eine<br />
junge Regisseurin aus München, die<br />
mehrmals am Bayrischen Staatsschauspiel<br />
München inszenierte.<br />
Kartenreservation unter Telefon<br />
07731/64646.<br />
Licht und Raum,<br />
Fläche und Tiefe<br />
Engen (swb). Fünf international renommierte<br />
Gefäß-Keramiker zeigen<br />
in Engen ihre Kunstfertigkeiten. Die<br />
Ausstellung »dialog keramik.5 x aktuelle<br />
Keramikkunst« ist ein Leckerbissen<br />
für alle Keramik-Liebhaber<br />
und wird am Freitag, 4. Dezember, 20<br />
Uhr im Städtischen Museum Engen +<br />
Galerie eröffnet. Zur Einführung<br />
führt Museumsleiter Dr. Velten Wagner<br />
ein Gespräch mit den Künstlern.<br />
So erzeugen die von Thomas Bohle<br />
in scharfkantiger Präzision ausgeführten<br />
Doppelwandgefäße ein komplexes<br />
Zusammenwirken von Innen-<br />
und Außenraum. Joachim Lambrechts<br />
gerippte Gefäßobjekte loten<br />
das Spannungsfeld des In-sich-Ruhens,<br />
zugleich des den Raum dynamisch<br />
Durchdringenden aus. Thomas<br />
Naethes Gefäßmontagen untersuchen<br />
den Raum zwischen Tektonik und<br />
Musikalität. Uwe Löllmann wagt gewaltige<br />
Dimensionssprünge innerhalb<br />
seiner Arbeiten und betont den<br />
körperhaften Aspekt seiner Gefäße.<br />
Rita Ternes schließlich rollt aus<br />
Steinzeugplatten ebenso einfache<br />
wie komplexe, flächig rhythmisierte<br />
Keramikobjekte.<br />
it grieged, weil dodefir eifach ko<br />
Geld do isch und tz mond se sich<br />
mitere klänere Lösung zfriede gäe.<br />
Wenn’ene des it langt, no mond halt<br />
ihre Vädder i de kalte Nächt ihrne<br />
Buebe ä Schliefere vor’s Hus brunze<br />
no känned se skate, aber au des nu,<br />
wenns gfrore isch.<br />
Großzügig, wie i halt mol bin, hon i<br />
unserm Hegau-Klinik-Verbund ä<br />
bitzele helfe welle und hon mer no ä<br />
Galleoperazion gleischtet, damit no<br />
ä per Euro reikummed, drum hots im<br />
letzschte Wocheblatt ko Dialektik<br />
gäe. Des isch fir mi en Honorarausfall<br />
und fir d Klinik ä Operazion und<br />
sechs Tag Aufenthalt i de Schirurgie.<br />
Vielleicht hilfts ä weng, s dät me<br />
freie! Inzwische hon i mim musiche<br />
Zimmerkolleg ä Troschtpfläschterle<br />
gäe känne, denn z Mühlhofe hond se<br />
im Gsangverein au Trabl. De Vorschtand<br />
will sich vu de Dirigentin trenne,<br />
aber en Teil vu de Sänger isch degege.<br />
Wenns etz denn go no rächt<br />
dumm zuegoht, no drucked se de<br />
Vorschtand ussem Amt und bhalted<br />
die Dirigentin. Des hot min Zimmerkolleg<br />
saumäßig glächeret und<br />
tröschtet. Menkmol hilft om s Elend<br />
vu ander Leut iber s eigene weng<br />
num!<br />
Singen (frö). Am Freitagabend wurde<br />
im <strong>Singener</strong> Kunstmuseum die aktuelle<br />
Ausstellung mit Skulpturen und<br />
Tuschezeichnungen des Künstlers<br />
Markus F. Strieder eröffnet. Ganz<br />
und gar ungewöhnlich präsentieren<br />
sich hier die Werke eines Künstlers,<br />
der so überhaupt nicht in eine bestimmte<br />
Kategorie passt. Strieder<br />
wagt das Experiment und das mit Erfolg.<br />
OB Oliver Ehret hatte die Ausstellung<br />
eröffnet und kurz die Vita<br />
des Schaffenden erzählt: Strieder ist<br />
in Tirol geboren und über die Akademie<br />
Stuttgart nach Frankreich gekommen,<br />
wo er heute in Lyon zu<br />
Hause ist. Zu sehen sind verdichtete<br />
Plastiken aus Stahl, wobei der Künstler<br />
auf den Zufall als einen Gefährten<br />
setzt. Dunkel bis schwarz und kompakt,<br />
arbeitet Strieder nur mit der<br />
Schmiede, es wird nicht geschweißt,<br />
die Werke entstehen aus Walzwerken,<br />
wo die Maschine Herr über das Material<br />
ist. Selbstbewusst nehmen die<br />
Plastiken ihren Raum ein. Museumsleiter<br />
Christoph Bauer widmete Strieder<br />
eine beachtliche und aufklärerische<br />
Laudatio.<br />
Wer Sinn für die Reduktion der Poesie<br />
hat, ist bei Strieder gut aufgehoben.<br />
Die Präsenz von Form und Ma-<br />
Konstanz (swb). 1989 rockten sie<br />
erstmals im Bodenseestadion, damals<br />
noch als Co-Headliner vor The Cure.<br />
1998 kehrten sie als Top-Act zurück,<br />
und auch 2002 und 2005 spielte<br />
Deutschlands beliebteste Punkband<br />
in Konstanz vor rund 25.000 Fans.<br />
Und wenn sich Rock am See am 28.<br />
August 2010 bereits zum 25. Mal<br />
jährt, dann dürfen »Die toten Hosen«<br />
natürlich nicht fehlen – sagen die<br />
Veranstalter von Koko/DTK.<br />
Am Freitag gab KoKo bereits bekannt,<br />
dass »Die Toten Hosen« zum 4.<br />
Mal an den See kommen. Nachdem<br />
die Düsseldorfer Combo soeben die<br />
mit über 700.000 Besuchern erfolgreichste<br />
Tournee ihrer Bandgeschichte<br />
gespielt hat, wird der Gig bei Rock<br />
am See im nächsten Sommer nach<br />
aktuellem Stand der Dinge der einzige<br />
Festivalauftritt auf deutschem Boden<br />
sein. Man muss keine prophetischen<br />
Gaben besitzen, um vorherzusagen,<br />
dass es im Bodenseestadion<br />
wieder ordentlich zur Sache gehen<br />
wird! Wer sonst noch spielen wird,<br />
halten die Veranstalter derzeit noch<br />
2. Dezember 2009<br />
www.wochenblatt.net 27<br />
Tote Hosen bei<br />
25. Rock am See<br />
Reduktion der Poesie<br />
terial zeigt hier eine sinnliche Komponente.<br />
»Die künstlerische Position<br />
Strieders ist eine ungewöhnliche«<br />
sagt Bauer. Die Plastiken sind erarbeitet<br />
und verdienen eine Zuschauerschar,<br />
die sich in den Bezug zu den<br />
Werken setzt. Schmieden und Walzen,<br />
unter diesem Motto trifft Industrie<br />
auf Kunst. »Offene Linien entstehen<br />
hier«, Bauer interpretiert und<br />
gibt den Gästen der Ausstellung einen<br />
Leitfaden an die Hand. Die Wer-<br />
geheim. Nur so viel wird schon verraten:<br />
Es sind einige interessante Namen<br />
im Gespräch!<br />
Werke von Markus F. Strieder<br />
im Kunstmuseum<br />
»Die Klarheit<br />
der Dinge«<br />
Singen (swb). »Die Klarheit der Dinge«<br />
lautet der Titel der Ausstellung<br />
im offenen Atelier in den Postarkaden<br />
in Singen, die am Freitag, 11. Dezember,<br />
19.30 Uhr eröffnet wird. Gemeinsam<br />
mit Antonio Zecca (Malerei/Zeichnung)<br />
und Michael Mertke<br />
(Fotografie) wird der Hilzinger<br />
Künstler Daniel Ballweg seine Druckarbeiten<br />
aus dem Zyklus »ERD.SPU-<br />
REN« Werke aus dem neuen Zyklus<br />
»ERD.KÖRPER« präsentieren. Die<br />
Ausstellung dauert bis 15. Januar<br />
2010; Öffnungszeiten nach telefonischer<br />
Vereinbarung unter Telefon<br />
0171-2420590.<br />
Christoph Bauer, Oliver Ehret und Markus F. Strieder (von links) im Diskurs über<br />
Kunst. swb-Bild: frö<br />
Reise nach<br />
Troll-Land<br />
Engen (swb). Die Marionetten im alten<br />
Kornhaus in Engen machen dieses<br />
Jahr eine Spielpause. Stattdessen<br />
gibt’s vom Elfentor-Ensemble Erzähltheater<br />
vom Feinsten und für alle<br />
Sinne.<br />
Das Stück »Reise nach Troll-Land«<br />
zieht kleine und große Besucher in<br />
ihren Bann. Aufführungen jeweils<br />
um 15 Uhr und 17 Uhr: am 6. Dezember,<br />
Sonntag, 13. Dezember.,<br />
Sonntag, 20. Dezember und Samstag,<br />
26. Dezember. Vorverkauf im Bürgerbüro<br />
Engen, Marktplatz 4, 78234 Engen,<br />
Telefon 07733 502–215 oder<br />
–216 und unter www.engen.de<br />
Campino, Frontsänger der »Toten<br />
Hosen« rockt am 25. Rock am See.<br />
swb-Bild: Archiv<br />
ke Strieders nehmen selbstbewusst<br />
ihren Platz ein. Strieder gießt nicht,<br />
er schweißt nicht, er patiniert nicht<br />
und vermengt nicht. Als Ergebnisse<br />
des schaffenden Prozesses entstehen<br />
Würfel und Kuben, Kreisel und Wellen,<br />
Blöcke. Haltung und Form ändern<br />
sich ständig. Stoff und Material<br />
stehen gegen Form und Gestalt. Die<br />
Ausstellung dauert noch bis zum 14.<br />
Februar, ab Mitte Dezember wird ein<br />
Katalog erhältlich sein.<br />
Die Shaolin<br />
kommen wieder<br />
Radolfzell (swb). Die atemberaubende<br />
Kung Fu Show über das Leben der<br />
Shaolin-Mönche gibt es im Milchwerk<br />
Radolfzell wieder am Donnerstag,<br />
8. April 2010, um 20 Uhr zu sehen.<br />
Spektakuläre Kampftechniken,<br />
die selbst Eisen zum Brechen bringen,<br />
und die mystische Faszination<br />
von Ruhe und Meditation - das ist<br />
das Erfolgsgeheimnis von »Die Rückkehr<br />
der Shaolin«.<br />
Karten im Vorverkauf gibt es im Internet<br />
unter http://www.proticket.de<br />
und im Radolfzeller <strong>Wochenblatt</strong>,<br />
Untertorstraße 5, Radolfzell sowie bei<br />
allen bekannten VVK-Stellen.