Ina Wüllenweber / Christof Völker - frohberg media gmbh

Ernährung
„Hildegard-Fan”
Stefanie Trageser
(ath) Sie zählt zu den bekanntesten Frauen der Welt
und hat die Naturmedizin entscheidend verändert: Die
Mystikerin Hildegard von Bingen, die vor 900 Jahren
als spirituelle Visionärin und ganzheitliche Medizinerin
gewirkt hat. Ihre Heilkunde hat auch im 21. Jahrhundert
nichts von ihrer Faszination verloren. Ihre
„Die Lebensmittel der Hildegard von Bingen
haben mich gesund gemacht“, sagt die
Alzenauer Gesundheitsberaterin und Hildegard-Expertin
Stefanie Trageser. „Seit ich
die sogenannten `Küchengifte´ meide und
mich an die Essens- und Lebens-Regeln der
Heiligen Hildegard halte, sind meine Laktose-Unverträglichkeit
und viele andere kleine
Zipperlein vollkommen verschwunden.“
meingesundes!Leben (mgL) traf Stefanie
Trageser zum Interview bei Hildegard-Tee
und „Habermus-Müsli“ in ihrem gemütlichen
Zuhause in Alzenau.
mgL: Wie sind Sie auf die Ernährung nach
Hildegard gekommen?
Stefanie Tageser: Ich hatte eine schwere
Laktose- und Weizen-Unverträglichkeit. Eigentlich
konnte ich fast nichts essen, ohne
danach Blähungen und Bauchschmerzen zu
bekommen. Dann bin ich auf die Bücher der
Heiligen Hildegard gestoflen und der von
ihr gepriesene Dinkel war meine Rettung.
Seit dieser Zeit ernähre ich mich und meine
Familie fast ausschliefllich nach den Regeln
der Heiligen Hildegard.
mgL: Und wie sehen diese Regeln aus?
Stefanie Trageser: Unser Menschsein besteht
aus einem sehr kleinen Anteil an Vererbung,
einem gleich groflen Anteil an Umwelteinfl
üssen und den beiden gröflten Anteilen,
nämlich Ernährung und Lebensführung.
18 mein gesundes! Leben | März 2011
Küchengifte muss
man meiden
Vital und gesund
durch Hildegard-Ernährung
Diese Balance gilt es täglich auszugleichen.
Beim Essen steht der Dinkel - bei Hildegard
ist es der spezielle „Urdinkel“ - vorab. Den
gibt es wirklich zu jeder Mahlzeit. Morgens
in Form von Habermus, das ist eine Art
Müsli, mittags als Risotto, Reis oder Dinkelnudeln
und abends als Dinkelbrot. Dazu
kann man Gemüse, Salate, Obst und auch
Fleisch und Fisch essen. „Küchengifte“ sollte
man meiden. Dazu gehören unter anderem:
Erdbeeren, Pfl aumen, Lauch und Birnen.
Die sind schädlich für die Gesundheit,
sagt die Heilige Hildegard, denn sie belasten
die Verdauungsorgane.
mgL: Gibt es spezielle Hildegard-Gewürze?
Stefanie Trageser: Ganz wichtig ist der Bertram,
das Galgant, der Quendel und der
Mutterkümmel. Das sind alte, fast vergessene
Gewürze, die eine unglaubliche Heilwirkung
haben. Ich habe mir inzwischen hinter
meinem Haus einen eigenen „Hildegard-
Kräuter-Garten“ angelegt und kann mich
im Sommer täglich frisch versorgen.
mgL: Gibt es auch bei den Getränken Besonderheiten?
Stefanie Trageser: Ja, da gibt es zum Beispiel
den so genannten „gelöschten Wein“. Das
sind zwei Gläser ganz normaler Wein, der
drei Minuten aufgekocht und mit einem
Glas kaltem Wasser abgelöscht wird. Jetzt
lachen Sie bitte nicht, aber er hilft bei allen
Problemen. Denn er ist ein Wein für das Ge-
„Heilmittel“ sind Lebensmittel. Dazu gehören: Dinkel,
Galgant, Fenchel, Bertram, Wermut, Flohsamen und
Wasserlinsen. Auch Edelsteine haben in der Hildegard-
Medizin eine große Bedeutung. Ergänzt wird die Gesundheitspalette
durch ganzheitliche Körper-Therapien
wie Schröpfen, Sauna und Aderlass.
müt. Er bringt die Emotionen runter, macht
ruhiger. Ansonsten trinken wir viel Tee und
stilles Wasser.
mgL: Frau Trageser, wir danken Ihnen für
dieses Gespräch!
Der Heilpraktiker Dr. Wighard Strehlow
gilt als der wohl bekannteste Experte für
Hildegard-Heilkunde. In seinem Buch „Hildegard
– Heilkunde von A-Z“, MensSana
Verlag, erklärt er die verschiedenen Heilverfahren
und Ernährungsregeln der Heiligen
Hildegard. Weitere Lektüre: „Das kleine
Hildegard-Lexikon“ aus der Reihe „Ratgeber
Gesundheit“, Verlag „Bund der Freunde
Hildegards“, St. Georgen und im Internet
unter: www.hildegard-medizin.de
Die Ernährungsberaterin und Hildegard-
Expertin Stefanie Trageser erreichen Sie
unter der Telefonnummer:
06023/9474353 in Alzenau.