Ihre Veranstaltung - kompetent aus einer Hand - Regensburger ...
Ihre Veranstaltung - kompetent aus einer Hand - Regensburger ...
Ihre Veranstaltung - kompetent aus einer Hand - Regensburger ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Nr. 01/08 · Sommer/Herbst 2008 · 2. Jahrgang<br />
► Geschichte <strong>einer</strong> Stadt:<br />
Von den ersten Kelten bis<br />
zu den starken Römern<br />
► Stadtführung:<br />
Regensburg und<br />
seine Denkmäler<br />
► Einzigartig:<br />
Bestes Bier und<br />
beste Brauereien<br />
kostenlos<br />
Welterbe aktuell<br />
Regensburg mit Stadtamhof Das Magazin<br />
► Farbtupfer:<br />
Ruhmreiche<br />
<strong>Regensburger</strong>
Regensburg 2008<br />
Erbe verpflichtet!<br />
Zwei Jahre sind mittlerweile vergangen, seit die Altstadt von Regensburg mit Stadtamhof<br />
den Titel „Welterbe der UNESCO“ erhalten hat . Im vergangenen November<br />
gab es deshalb zur Verleihung der entsprechenden Urkunde ein großes Fest,<br />
es wurde eigens ein Welterbekoordinator eingestellt, mit dessen Tagwerk wir uns<br />
in dieser Ausgabe von „Welterbe aktuell“ beschäftigen wollen . Und sonst? Das<br />
versuchen wir, in diesem Magazin zu ergründen . Welche Auswirkungen hat das<br />
Welterbe auf den Tourismus, auf die Erscheinung der Stadt, auf ihren Auftritt? Wie<br />
sehen die <strong>Regensburger</strong> den Titel, was heißt es für sie, in <strong>einer</strong> Welterbe-Stadt<br />
zu leben? Welche negativen Begleitumstände bringt das angestrebte einheitliche<br />
Erscheinungsbild mit sich?<br />
Wir beleuchten zudem natürlich, was Regensburg an Sehenswürdigkeiten zu bieten<br />
hat – und zwar abseits von St<strong>einer</strong>ner Brücke, Dom und Schloss . Zudem stellen<br />
wir die Frage, was die Stadt eigentlich unternimmt, um dem Welterbe-Status auch<br />
weiterhin gerecht zu bleiben – schließlich verpflichtet auch dieses Erbe . Insbesondere<br />
für die zukünftige Generation, von der wir wissen wollten, wo sie Regensburg<br />
am schönsten findet .<br />
Wir gehen aber auch weit in die Vergangenheit zurück und beschäftigen uns mit<br />
der Frage, wie Regensburg vor rund 2 .000 Jahren <strong>aus</strong>gesehen hat und wie die Stadt-<br />
entwicklung in den ersten 400 Jahren voranschritt . Und selbstverständlich haben<br />
wir auch in dieser Ausgabe jede Menge Tipps, Adressen, Zahlen und Fakten . Jetzt<br />
aber erstmal viel Spaß beim Lesen der zweiten Ausgabe von Welterbe aktuell!<br />
Verlag und Redaktion<br />
Inhalts...<br />
...verzeichnis<br />
4 Kelten und Römer<br />
9 Erbe und Tourismus<br />
16 Sehenswürdigkeiten<br />
28 Adressen, Tipps<br />
und Stadtkultur<br />
Von Kelten und Römern . . . . . . . . . . . . . .4<br />
Die Geschichte Regensburgs<br />
Die Stadt und das Erbe . . . . . . . . . . . . . . .8<br />
Mehr als nur eine Auszeichnung<br />
Erbe und Tourismus . . . . . . . . . . . . . . . . . .9<br />
Der Gästezustrom hält an<br />
Die Wirte und das Erbe . . . . . . . . . . . . . .10<br />
Schulterschluss gegen den Einheitsbrei<br />
Kinder und die Stadt . . . . . . . . . . . . . . . .11<br />
Wo Regensburg am schönsten ist<br />
Regensburg und Ruhm . . . . . . . . . . . . . .12<br />
Bekannte Persönlichkeiten <strong>aus</strong> der Stadt<br />
Sehenswürdigkeiten & Orientierung . . . .16<br />
Mehr als Dom, Schloss und Brücke<br />
<strong>Regensburger</strong> Bierkultur . . . . . . . . . . . . .23<br />
Die Top-Brauereien der Stadt<br />
Adressen, Tipps und Stadtkultur . . . . . . .28<br />
Praktisches Regensburg<br />
Geglückter Start ins Erbe . . . . . . . . . . . . .32<br />
Der Welterbe-Koordinator spricht<br />
Daten und Fakten . . . . . . . . . . . . . . . . . .33<br />
Wissenswertes in Zahlen<br />
Souvenirs, Souvenirs . . . . . . . . . . . . . . . .34<br />
Was Sie mitnehmen sollten<br />
Ihr <strong>kompetent</strong>er Partner, wennʼs um <strong>Veranstaltung</strong>stechnik geht<br />
Anruf genügt:<br />
0941-449653<br />
www.tonpluslicht.de<br />
3
4<br />
Von Kelten und Römern Regensburg 2008<br />
Ältestes Zeugnis der Stadtgründung:<br />
Die Steintafel stammt <strong>aus</strong> dem Jahr 179,<br />
als Kaiser Marc Aurel die Befestigungsanlage<br />
„Castra Regina“ errichten ließ. Diese<br />
Gründungsurkunde kann im Historischen<br />
Museum besichtigt werden.<br />
Von den Kelten bis zum Ende<br />
der Römerzeit –<br />
Die Geschichte Regensburgs, Teil 1<br />
Die Geschichte der Stadt Regensburg ist reich an<br />
vielen bedeutsamen Ereignissen. Begonnen hat die<br />
Entwicklung zur mehrfach blühenden Metropole<br />
spätestens vor zweieinhalbt<strong>aus</strong>end Jahren. Sogar<br />
in der älteren Steinzeit (100.000 vor Christus) soll<br />
es in der Gegend Ansiedlungen gegeben haben,<br />
deren Ausmaß allerdings nicht eindeutig ist. Archäologische<br />
Funde und Grabstätten weisen aber<br />
nach, dass sich bereits damals Menschen in der<br />
Region aufhielten.<br />
Etwa um 500 vor Christus wurde der Donaubogen,<br />
der nördlichste Punkt des Flusses, besiedelt.<br />
Aus dieser Epoche stammen die keltischen<br />
Bezeichnungen „Radasbona“, „Ratasbona“ oder<br />
„Ratisbona“. Später sollte die Stadt auch so klingende<br />
Namen wie Quadrata, Germanisheim, Hyatospolis,<br />
Ymbripolis, Reginopolis oder Tyberina<br />
erhalten. Anfang 2006 wurden in der Stadt nahe<br />
des späteren römischen Legionslagers keltische<br />
Gräber mit teilweise hochwertigen Grabbeigaben<br />
gefunden, die auf etwa 400 v. Chr. datiert werden.<br />
Die Kelten blieben vermutlich bis ins 1. Jahrhundert<br />
nach Christus am Donaubogen sesshaft.<br />
Die Römer kommen<br />
Die römische Geschichte Regensburgs beginnt mit<br />
der Einrichtung eines Kohortenkastells etwa 79<br />
nach Christus im heutigen Stadtteil Kumpfmühl.<br />
Der Vorstoß der Römer bis in die Ratisbona ist Teil<br />
eines Eroberungsfeldzuges, den Kaiser Augustus<br />
begonnen hatte. Der schaltet bei der Schlacht bei<br />
Actium (31 v. Ch.) seine innenpolitischen Gegner<br />
<strong>aus</strong>, ordnet die politschen Verhältnisse neu und<br />
dehnt das Römische Reich in Richtung Norden<br />
<strong>aus</strong>.<br />
Der Macht der Römer haben die Kelten nichts<br />
entgegenzusetzen. In nur einem Sommer besetzen<br />
die Römer das bis dahin von keltischen und<br />
rätischen Stämmen besiedelte Alpengebiet. Von<br />
dort <strong>aus</strong> stoßen sie bis zur Donau vor und sichern<br />
die natürliche Flußgrenze durch Kastelle. Dasjenige<br />
in Regensburg entsteht im heutigen Stadtteil<br />
Kumpfmühl, direkt unterhalb der Wolfgangskirche.<br />
Von dem Hügel <strong>aus</strong> lassen sich Naab- und Regenmündung<br />
gut einsehen.<br />
Das Lager wird durch Graben und Pfahlpalisaden,<br />
später auch durch eine Steinmauer gesichert.<br />
Es hat zunächst eine Grundfläche von etwa 160 x<br />
140 Meter und bietet Platz für rund 500 berittene<br />
Soldaten oder eine rund 1.000 Mann starke Doppelkohorte<br />
Fußsoldaten.<br />
Rund um das Lager finden sich auch weitere<br />
Siedlungsspuren. So entstand in unmittelbarer<br />
Nachbarschaft eine Zivilsiedlung, die auf die<br />
Bedürfnisse der Soldaten <strong>aus</strong>gerichtet war. Neben<br />
<strong>einer</strong> Kneipe waren Werkstätten, Läden,<br />
eine Ziegelei, andere Gewerbebetriebe und eine<br />
Badeanlage ansässig. Die Thermen beinhalteten<br />
Kalt- und Warmbäder, Schwitzbäder, Umkleide-<br />
und Gymnastikräume. Sie bildeten gesellschaftliche<br />
Treffpunkte, in denen nicht nur die Erholung<br />
und der Pl<strong>aus</strong>ch mit Bekannten, sondern auch<br />
Geschäfte im Mittelpunkt standen. Die Betriebe<br />
wurden überwiegend von Veteranen geführt – die<br />
Dienstzeit in römischen Hilfstrupps betrug damals<br />
25 Jahre.<br />
Auch in der westlichen Altstadt gab es wohl<br />
eine Siedlung am Fluss. Schließlich diente die<br />
Donau nicht nur als Grenze, sondern auch als<br />
Transportweg. Reste eines Beobachtungsturmes<br />
wurden nahe der Naabmündung gefunden, <strong>aus</strong><br />
dieser Zeit wird zudem die älteste römische Brauerei<br />
nördlich der Alpen vermutet (heute Römer-<br />
Pavillon am Kornweg). Die zum großen Teil in<br />
Holzfachwerk-Bauweise ohne gemauerte Fundamente<br />
errichteten, lang-rechteckigen Häuser<br />
gruppierten sich an der Straße, die vom Fluss<br />
Richtung Süden zum Kastell führte, bis zur Höhe<br />
des heutigen Bismarckplatzes. Die Römer lebten<br />
also als Eroberer ziemlich ruhig an der Donau – bis<br />
in die Mitte des zweiten Jahrhunderts.<br />
Ansturm der Markomannen<br />
Zu dieser Zeit entstehen im germanischen Gebiet<br />
nördlich der Donau Unruhen. Die dort ansässigen<br />
Völker wie Markomannen, Quaden, oder<br />
Sarmaten fordern neue Wohnsitze innerhalb des<br />
Reiches – und versuchen gewaltsam Einlass zu<br />
erlangen.<br />
In Rom wird die Gefahr unterschätzt. Große<br />
Teile der Truppen sind von der Donau an die<br />
römische Ostgrenze abgezogen worden, die wie-
Regensburg 2008<br />
der einmal von den alten Rivalen, den Parthern,<br />
bedrängt wird. Die Donaugrenze ist entblößt und<br />
wird um 160 von germanischen und sarmatischen<br />
Stämmen überrannt, die sengend und plündernd<br />
in das römische Reichsgebiet vordringen.<br />
Auch das Kumpfmühler Kastell und die zivilen<br />
Ansiedlungen werden etwa um 170 in Schutt und<br />
Asche gelegt. Nach langen Kämpfen gelingt es<br />
den herbei georderten römischen Verbänden mit<br />
Mühe, die Markomannen zurückzudrängen und<br />
den alten Grenzverlauf wieder herzustellen.<br />
Castra Regina entsteht<br />
Doch die Römer haben ihre Lektion gelernt: Um<br />
die Sicherheit der Nordgrenze des Reiches weiterhin<br />
zu garantieren, entschließt sich Kaiser Marcus<br />
Aurelius (161-180 n. Chr.), die III. Italische Legion<br />
an der Donau zu stationieren. Diese Einheit ist<br />
Mitte der 60er-Jahre in Oberitalien rekrutiert worden<br />
und in den Markomannenkriegen zum Schutz<br />
des italischen Kerngebietes eingesetzt gewesen.<br />
Eine Legion war eine geschlossene Formation,<br />
etwa <strong>einer</strong> modernen Division entsprechend. <strong>Ihre</strong><br />
Stärke betrug rund 6.000 Mann. Die Großeinheit<br />
war untergliedert in zehn Kohorten, von denen<br />
wiederum jede <strong>aus</strong> sechs Zenturien bestand. Eine<br />
solche Hundertschaft bestand <strong>aus</strong> 80 Angehörigen<br />
der Kampftruppe, Ärzten, Verwaltungssoldaten,<br />
<strong>Hand</strong>werkern oder Musikern. Dem Verband gehörten<br />
Infantristen an, es gab aber auch rund 120<br />
Reiter, außerdem noch Artilleristen zur Bedienung<br />
der Pfeilschleudern und Wurfmaschinen. Diese Legion<br />
benötigte eine wesentlich größere Unterkunft.<br />
Castra Regina entsteht – das Lager am Regen.<br />
Bei der Wahl eines geeigneten Garnisonsortes<br />
sind die Römer von der Lage am Donaubogen ge-<br />
Das Nordtor des Römerlagers. Die Porta Praetoria gilt als ältestes erhaltenes Stadttor des Landes. Sie<br />
wurde erst 1885 wieder freigelegt, nachdem sie im Mittelalter überbaut worden war.<br />
Von Kelten und Römern<br />
<strong>Regensburger</strong> Geschichte<br />
im Zeitraffer<br />
� 500 v. Chr. Kelten lassen sich im Donaubogen<br />
südlich der Mündung von Naab und Regen nieder;<br />
sie nennen ihre Siedlung „Radaspona“.<br />
� 90 Die Römer errichten im südlichen Stadtteil<br />
Kumpfmühl ein Kastell<br />
� um 170 Bei einem Markomannen-Ansturm wird<br />
das Kastell zerstört<br />
� 179 Gründung der Stadt Regensburg: Kaiser Marc<br />
Aurel lässt das Lager am Regen bauen – Castra Regina<br />
� um 400 n. Chr. Ende der römischen Herrschaft,<br />
Bajuwaren nehmen das Lager in Besitz<br />
� um 600 n. Chr. Die Agilofinger machen das alte<br />
Römerkastell zu ihrem Hauptsitz und „Reganspure“<br />
zur Hauptstadt Baierns<br />
� 789 Karl der Große beendet die Herrschaft der<br />
Agilofinger, die Karolinger regieren, lassen mehrere<br />
Reichsversammlungen in der Stadt abhalten.<br />
Regensburg wird <strong>aus</strong>gebaut.<br />
� 920 Die Befestigungsanlage wird unter Herzog<br />
Arnulf erweitert, die erste große Blütezeit beginnt<br />
� 1135 Baubeginn der St<strong>einer</strong>nen Brücke<br />
� 1245 Die Stadtverwaltung erhält das Selbstverwaltungsrecht<br />
und damit das Privileg, einen Bürgermeister<br />
und einen Rat zu ernennen<br />
� 1250 Baubeginn des Domes<br />
� um 1450 Hussiteneinfall, die Stadt erlebt einen<br />
Abschwung<br />
� 1486 Die Stadt unterwirft sich Baiern<br />
� 1492 Kaiser Friedrich III. erzwingt die Rückkehr<br />
zum Reich<br />
� 1594 Erste Reichsversammlung in der Stadt<br />
� 1663 Die Versammlung wird nicht mehr aufgelöst,<br />
der „Immerwährende Reichstag“ kommt fortan in<br />
Regensburg zusammen<br />
� 1748 Der Fürst von Thurn und Taxis verlegt seinen<br />
Sitz von Frankfurt nach Regensburg<br />
� 1803 Reichsdeputationshauptschluss, Regensburg<br />
wird zum Fürstentum<br />
� 1809 Napoleon stürmt die Stadt, Regensburg<br />
wird ins Königreich Bayern eingegliedert<br />
� 1810 Regensburg wird Hauptstadt des<br />
Regenkreises<br />
� 1838 Regensburg wird Hauptstadt der Oberpfalz<br />
� 1910 Bau des Luitpoldhafens<br />
� 1933 Baubeginn der Schottenheimsiedlung (später<br />
Konradsiedlung – Wutzlhofen), Regensburg wird<br />
der „Bayerischen Ostmark“ mit Hauptsitz Bayreuth<br />
zugeschlagen<br />
� 1936 Bau der Messerschmitt-Werke<br />
� 1938 Die Synagoge am Brixener Hof wird niedergebrannt<br />
� 1943 Ein Luftangriff fordert 402 Tote<br />
� 1945 Fanatische Nazis zerstören die St<strong>einer</strong>ne<br />
Brücke, Domprediger Dr. Johann Maier wird auf dem<br />
Dachauplatz gehängt, nachdem er die kampflose<br />
Übergabe der Stadt gefordert hatte<br />
� 1967 Eröffnung der Universität und des Donaueinkaufszentrums<br />
� 1986 Eröffnung des BMW-Werkes, zahlreiche<br />
weitere Industrieansiedlungen in den 80er- und<br />
90-er Jahren<br />
� 1992 Eröffnung des Universitätsklinikums<br />
� 2006 Mit Papst Benedikt XI. kommt im September<br />
seit über 1.000 Jahren wieder ein Ponitfex maximus<br />
in die Stadt, die gleichzeitig seine Heimat ist<br />
� 2007 Am 24. November wird der Stadt Regensburg<br />
die Urkunde verliehen, nach der sie ins Unesco-<br />
Weltkulturerbe aufgenommen wird<br />
5
6<br />
Von Kelten und Römern Regensburg 2008<br />
Reste der Römermauer finden sich an mehreren Stellen im Stadtbild. Dieses Stück steht am St. Georgenplatz beim Kolpingh<strong>aus</strong>.<br />
Auch am Ernst-Reuter-Platz und am Dachauplatz sind Reste der Befestigungsanlage erhalten geblieben.<br />
n<strong>aus</strong>o beeindruckt wie ihre Kollegen,<br />
die rund 100 Jahre früher den Platz<br />
für das Kumpfmühler Kastell gewählt<br />
hatten. Die Versorgung der Soldaten<br />
und Zivilisten kann auch über<br />
den Fluss bewerkstelligt werden, ostwärts<br />
öffnet sich der Blick über die<br />
80 Kilometer weit reichende Stromebene.<br />
Ihr Kernstück, der Dungau<br />
mit seinem fruchtbaren Lößboden<br />
und den optimalen klimatischen Bedingungen,<br />
ist auch heute noch die<br />
Kornkammer Bayerns, deren land-<br />
wirtschaftliche Nutzung sich über<br />
7.000 Jahre zurückverfolgen lässt.<br />
Die 540 x 450 Meter große Befestigungsanlage<br />
wird direkt am Donauufer<br />
gegenüber der Mündung des<br />
Regens errichtet. Schließlich soll sie<br />
elfmal so groß werden – die Gesamtfläche<br />
umfasst mehr als 30 Fußballfelder<br />
– wie das Kumpfmühler<br />
Kastell, deshalb wird sie in der Ebene<br />
errichtet. Der beeindruckende Steinbau<br />
mit s<strong>einer</strong> etwa zehn Meter hohen<br />
Mauer, den vier Toranlagen und<br />
zahlreichen Türmen ist heute noch<br />
gut im Grundriss der <strong>Regensburger</strong><br />
Altstadt erkennbar. Die Bauarbeiten<br />
waren alles andere als einfach: Zunächst<br />
mussten die Legionäre das<br />
sumpfige Gelände mit Kies aufschütten<br />
und trocken legen. Erst dann<br />
begann der Bau der Lagermauer.<br />
Zur Einweihung des Lagers lässt<br />
der Legionskommandeur über dem<br />
Osttor eine Steininschrift anbringen,<br />
die fast zehn Meter lang ist – und<br />
von der Teile erhalten bleiben werden.<br />
Diese „Gründungsurkunde“<br />
von Regensburg liefert das feste Datum<br />
für die Einweihung des Lagers,<br />
nämlich 179. Mindestens fünf Jahre<br />
lang haben sich zu diesem Zeitpunkt<br />
die Legionäre bereits geplagt, haben<br />
Steinmetze, Bauarbeiter und Ingenieure<br />
etwa 30.000 Kubikmeter exakt<br />
behauene Quaderblöcke hergestellt.<br />
Ebenfalls noch erhalten ist die Porta<br />
Praetoria, das Nordtor des Lagers,<br />
am Ende der Nord-Süd-Verbindung.<br />
Die fertige Lagermauer bietet mit<br />
30 Türmen und 4 Toranlagen sicher<br />
einen imposanten, aber auch drohenden<br />
Anblick für die Germanen,<br />
denen derartige Steinarchitektur völlig<br />
fremd ist. Auch nach rund 1.800<br />
Jahren beeindrucken noch die wuchtig<br />
aufragenden Kalksteinblöcke, die<br />
im Stadtbild an mehreren Stellen zu<br />
sehen sind.<br />
Rund um das Lager<br />
Mit den Legionären sind auch viele<br />
Zivilisten gekommen, Schätzungen<br />
gehen von 10.000 bis 15.000 Menschen<br />
<strong>aus</strong>. Händler, Kaufleute,<br />
<strong>Hand</strong>werker, Wirte und Dirnen, sie<br />
alle kommen. So wächst eine <strong>aus</strong>gedehnte<br />
Zivilsiedlung, die sich im<br />
Süden bis zum heutigen Eisenbahngelände<br />
und im Westen bis zum<br />
Nonnenplatz erstreckt.<br />
Wirtshäuser gibt es in großer Zahl.<br />
Viele der Gastwirtschaften bieten<br />
auch weiter gehende Unterhaltung<br />
für die Gäste. Die Prostitution blüht,<br />
wer für eine Übernachtung ein Zim-<br />
mer in einem Gasth<strong>aus</strong> mietet, bezahlt<br />
gleich eine Liebesdienerin mit.<br />
Neben Gewerbetreibenden aller<br />
Art leben in der Siedlung auch<br />
die Familien der Soldaten. Regensburg<br />
nimmt ein fast stadtartiges<br />
Gepräge an – mit öffentlichen Gebäuden<br />
wie Rath<strong>aus</strong>, Thermen oder<br />
Amphitheater.<br />
Das Ende der Römerzeit<br />
Das beschauliche Leben in Castra<br />
Regina ändert sich im Laufe des<br />
dritten Jahrhunderts. Die Alemannen<br />
durchbrechen plündernd und<br />
zerstörend den obergermanischen<br />
und westrätischen Limes. Um 240<br />
werden auch das Legionslager und<br />
das Umland von Regensburg stark<br />
verwüstet.<br />
Während das Lager nach diesen<br />
Anstürmen wieder aufgebaut wird,<br />
erholt sich das Umland kaum mehr<br />
von den Zerstörungen. Die meisten<br />
Gutshöfe werden aufgegeben. Die<br />
Übermacht der germanischen Stämme<br />
ist groß, das Weltreich innerlich<br />
politisch zerrissen, Rom gibt schließlich<br />
das Gebiet nördlich der Donau<br />
um 260 auf. Nun orientieren sich<br />
die Grenzen wieder an den Flüssen<br />
Rhein, Iller und Donau. Castra Regina<br />
wird Ende des dritten Jahrhunderts<br />
erneut zerstört, etwa 100 Jahre<br />
später wird die letzte Abteilung der<br />
III. Italischen Legion abgezogen, die<br />
Elbgermanen übernehmen die Kasernenbauten.<br />
Weltkulturerbe<br />
heißt für mich...<br />
„… dass die Stadt einen<br />
enormen kulturellen Aufschwung<br />
erfahren und<br />
einen aufgewerteten<br />
Status angenommen hat.<br />
Außerdem habe ich als<br />
Stadtführerin jetzt viel<br />
mehr zu tun, weil die<br />
Nachfrage stark zugenommen<br />
hat .“<br />
(Laura Zapf)
������ ���� ������� ���� ������ ���� ���������� ���� ������������ ����<br />
����������������������������������������������������������������<br />
������������������������������������������������������������<br />
��������������������������������������������<br />
��������������������������������<br />
����� �������� ����<br />
���������� �� �������<br />
�� ��� ���<br />
��������� ����<br />
�������<br />
���������<br />
����������<br />
Titel & Inhaltsverzeichnis.indd 1 11.05.2007 14:16:44 Uhr<br />
�����������������������������������������<br />
�������������������������������������<br />
��������������������������������<br />
��������������������������������<br />
��������������������������������<br />
�����������������<br />
�����������������<br />
�����������������<br />
�����������������<br />
�����������������<br />
�����������������<br />
�����������������<br />
�����������������<br />
�����������������<br />
�����������������<br />
�����������������<br />
�����������������<br />
�����������������<br />
�����������������<br />
�����������������<br />
��� ��� ��� ��� ��� ��� ��� ��� ��� ��� ��� ��� ��� ��� ��� ��� ��� ��� ��� ��� ��� ��� ��� ��� ��� ��� ��� ��� ��� ��� ��� ��� ��� ��� ��� ��� ������� ������� ������� ������� ������� ������� ������� ������� ������� ������� ������� �������<br />
�����������������<br />
����������������<br />
����������������������<br />
����������������������<br />
����������������������<br />
��������������������<br />
��������������������<br />
����������������������<br />
���������������������<br />
RSZ ����������������������������������������<br />
Nr. 8/08 · August 2008 · 25. Jahrgang<br />
Titel-AZ_Stadtztg_x.indd 1 20.03.2007 13:57:23 Uhr<br />
Titel & Inhaltsverzeichnis.indd 1 11.05.2007 14:18:09 Uhr<br />
��������������������������������<br />
www.regensburger-stadtzeitung.de<br />
�����������<br />
�����������<br />
����������� �����������<br />
����������������������������������������<br />
�����������������������������������<br />
�����������������������������������<br />
Zack! - Glück<br />
...Die Suche geht weiter!<br />
Mehr dazu Seite 22<br />
8. | 14. | 16.<br />
August 2008<br />
1 Die <strong>Regensburger</strong> Stadtzeitung<br />
��������������������������������<br />
����<br />
���������������� �<br />
Titel & Inhaltsverzeichnis.indd 1 11.05.2007 14:20:42 Uhr<br />
Musikalisches Kabarett mit<br />
Meike Fabian und Bettina Schönenberg<br />
���������������������������������������<br />
���������������������������������������<br />
Garten des<br />
Museumscafés<br />
Ab Oktober wieder als Dinner-Show im<br />
SORAT Insel-Hotel<br />
��������������������������������<br />
��������������������������������<br />
��������������������������������<br />
������������������<br />
����������������������������<br />
�����������������������������������<br />
�����������������������������������<br />
���������������<br />
�������� �����������<br />
���<br />
������ ������<br />
�������� ��� ���<br />
�� ����� ����<br />
�������� ��<br />
������� ���������<br />
���� �������<br />
Titel & Inhaltsverzeichnis.indd 1 11.05.2007 14:19:24 Uhr<br />
������������������������������������������������������������������
8<br />
Die Stadt und das Erbe<br />
Damit sich das einzigartige Ensemble<br />
der Stadt auch weiterhin so<br />
schmuck präsentieren kann, werden<br />
jährlich Millionen investiert.<br />
Vor rund zwei Jahren ist Regensburg zum Weltkulturerbe<br />
ernannt worden, Ende November 2007<br />
wurde bei <strong>einer</strong> großen Feier in der Altstadt die<br />
entsprechende Urkunde verliehen. Doch was hat<br />
dieser Titel der Stadt eigentlich gebracht?<br />
Die Pressestelle der Stadt verweist zum einen<br />
auf die stetige Steigerung der Besucherzahlen, vor<br />
allem der Anteil der <strong>aus</strong>ländischen Besucher habe<br />
sich erhöht. Die Stadt könne sich zudem auf der<br />
europäischen und internationalen Bühne in einem<br />
größeren Rahmen und sehr positiven Umfeld<br />
darstellen.<br />
Mehr als ein schmückendes Prädikat<br />
Die Ernennung zum UNESCO-Welterbe bedeutet<br />
allerdings mehr als ein schmückendes „Qualitätssiegel“,<br />
das fast unweigerlich steigende Tourismuszahlen<br />
zur Folge hat. Die Auszeichnung, so<br />
sieht es auch die Verwaltung, beinhaltet auch die<br />
Verpflichtung, das historische Erbe <strong>einer</strong> breiten<br />
Öffentlichkeit zu vermitteln. Was bedeutet, dass<br />
die Konservierung der einzigartigen B<strong>aus</strong>ubstanz<br />
vielen Stellen nicht nur lieb, sondern auch teuer<br />
sein muss: Der Erhalt eines UNESCO-Welterbes<br />
von den Ausmaßen der <strong>Regensburger</strong> Altstadt mit<br />
Stadtamhof stellt eine dauerhafte und regelmäßige<br />
Aufgabe hinsichtlich der Stadtsanierung und der<br />
Renovierung von Einzelbaudenkmälern dar. Jährlich<br />
fließt ein zweistelliger Millionenbetrag in den<br />
Erhalt der UNESCO-Welterbestätte Regensburg<br />
Altstadt mit Stadtamhof. Dieser Betrag wird sowohl<br />
von der öffentlichen <strong>Hand</strong>, kirchlichen Institutionen,<br />
weit überwiegend jedoch durch private<br />
H<strong>aus</strong>besitzer aufgebracht.<br />
Und der Titel bringt noch weitere Investitionen<br />
mit sich: So ist beispielsweise geplant, im Salzstadel<br />
ein Informationszentrum für die UNESCO-<br />
Welterbestätte Altstadt Regensburg mit Stadtamhof<br />
einzurichten. Dort sollen die kulturellen<br />
Werte an ein breites Publikum vermittelt werden.<br />
Darüber hin<strong>aus</strong> gibt es auch andere, vielfältige<br />
Maßnahmen, um Fremden wie Einheimischen das<br />
Weltkulturerbe zu vermitteln:<br />
• Spezielle Stadtführungen verschiedener Anbieter<br />
greifen themenbezogene Inhalte auf.<br />
• Im touristischen Informationsmaterial wird auf<br />
die Besonderheiten des Welterbetstatus hingewiesen.<br />
• Eine Internetseite widmet sich deutsch- und<br />
englischsprachig dem Thema und ermöglicht das<br />
Abrufen parzellenscharfer historischer Daten.<br />
• Städtische Publikationen sowie mehrere Verlagsprodukte<br />
widmen sich <strong>aus</strong>führlich dem<br />
Thema Welterbe.<br />
Regensburg 2008<br />
Viele Millionen Euro für den<br />
Erhalt des Welterbes<br />
Die Stadt investiert, um der UNESCO-Auszeichnung<br />
auch weiterhin gerecht zu werden<br />
• Im geplanten Informationszentrum im Salzstadel<br />
sollen die verschiedenen Ansätze zur<br />
Welterbe-Bildung gebündelt werden und eine<br />
ansprechende Dauer<strong>aus</strong>stellung zur Vermittlung<br />
der <strong>Regensburger</strong> Welterbeeigenschaften<br />
sowie der Welterbe-Idee grundsätzlich eingerichtet<br />
werden.<br />
Die Wahrnehmung des<br />
Weltkulturerbes<br />
Nach Einschätzung der Stadt ist der Titel<br />
Welterbe aber auch anderweitig spürbar: Die<br />
<strong>Regensburger</strong> identifizierten sich noch stärker mit<br />
ihrer Stadt und seien stolz, in <strong>einer</strong> Welterbestadt<br />
zu wohnen.<br />
Zudem sei die Wahrnehmung Regensburgs auf<br />
der europäischen und internationalen Ebene sehr<br />
verbessert worden, die Kontakte zu verschiedenen<br />
Ministerien und europäischen Institutionen hätten<br />
sich stark intensiviert. Dies verbessere <strong>einer</strong>seits<br />
den guten Ruf der Stadt Regensburg und könne<br />
andererseits einen wertvollen Vorsprung bei der<br />
Einwerbung von Fördermitteln bringen. Schließlich<br />
habe sich auch die Medienaufmerksamkeit<br />
erhöht, Regensburg sei jetzt präsenter als vor dem<br />
Jahr 2006. (mü)
Regensburg 2008<br />
Das Erbe und der Tourismus<br />
Welterbe zieht besonders bei<br />
<strong>aus</strong>ländischen Touristen<br />
Nochmalige Steigerung zum Vorjahr bei den Übernachtungszahlen/UNESCO<br />
aber nicht allein dafür verantwortlich<br />
Der Regensburg-Tourismus steht auf einem hohen<br />
Niveau. Wie Sabine Thiele, Geschäftsführerin<br />
Regensburg Tourismus GmbH (RTG), mitteilt, ist<br />
die Zahl der Übernachtungen im vergangenen<br />
Jahr noch einmal gestiegen. Bereits 2006 war die<br />
Besucherzahl enorm nach oben gegangen: Gab<br />
es 2005 rund 660.000 Übernachtungen in der<br />
Ratisbona zu verzeichnen, waren es 2006 schon<br />
fast 716.000, 2007 kletterte die Zahl erneut nach<br />
oben – auf mittlerweile 746.000. Doch die Chefin<br />
der RTG – die Gesellschaft wurde 2005 als<br />
100-prozentige Stadttochter als Nachfolgerin des<br />
Fremdenverkehrsamtes gegründet – macht nicht<br />
nur den Unesco-Titel für die Zuwächse verantwortlich.<br />
Papst und Physiker sorgen für<br />
Aufschwung<br />
„Sicher war die Ernennung des Altstadtensembles<br />
und Stadtamhofs zum Unesco-Weltkulturerbe<br />
im Juli 2006 ein Highlight“, so Thiele. Aber auch<br />
der dreitägige Papstbesuch im September jenes<br />
Jahres spielte eine wichtige Rolle für den Tourismus.<br />
„Überall im Fernsehen waren schöne Bilder<br />
<strong>aus</strong> der Stadt zu sehen, das herrliche Wetter tat<br />
ein Übriges.“ Diese große Medienpräsenz habe<br />
2007 eine Steigerung der Übernachtungzahlen zur<br />
Folge gehabt. Hinzu komme, dass im Frühjahr des<br />
vergangenen Jahres eine „riesige Physikertagung<br />
mit 6.000 Teilnehmern <strong>aus</strong> ganz Deutschland“ in<br />
der Stadt stattgefunden habe, die sich ebenfalls<br />
in den Übernachtungszahlen niedergeschlagen<br />
habe.<br />
„Das Thema Welterbe zieht vor allem bei den<br />
<strong>aus</strong>wärtigen Gästen“, sagt Thiele und verweist<br />
auf die Steigerung von 5,4 Prozent bei den Auslandsgästen<br />
(<strong>aus</strong> dem Inland kamen 3,9 Prozent<br />
mehr Touristen in die Stadt). So kamen 2007 13,3<br />
Prozent mehr Übernachtungsgäste <strong>aus</strong> Japan als<br />
2006, die Zahl der Gäste <strong>aus</strong> Spanien wuchs sogar<br />
um 21,4 Prozent.<br />
Besonders für diese Gäste ist Regensburg seit<br />
dem Jahr 2006 zu einem Besuchermagnet geworden.<br />
Für Touristen sehr attraktiv sei eben nun mal<br />
vor allem das Altstadtensemble der besterhaltenen<br />
Tourismus-Saison<br />
Nach Einschätzung der Regensburg Tourismus<br />
GmbH erstreckt sich die städtetouristische<br />
Saison von Mitte April bis Ende Juni und von<br />
September bis Oktober. Im Juli und im August<br />
begrüße Regensburg vor allem Radler<br />
und Tagesgäste <strong>aus</strong> dem nahen Bayerischen<br />
Wald. Im Dezember kann Regensburg mit<br />
drei Weihnachtsmärkten trumpfen und locke<br />
hauptsächlich am Wochenende Besucher an.<br />
Das Publikum sei bunt gemischt von Schülergruppen,<br />
Familien<strong>aus</strong>flügen und Radwanderern<br />
bis hin zur Seniorengruppe.<br />
Der Regensburg-Tourismus boomt: In den letzten beiden Jahren sind mehr Gäste in die Stadt gekommen,<br />
Tourismus-Chefin Sabine Thiele spricht von <strong>einer</strong> Steigerung von rund fünf Prozent.<br />
mittelalterlichen Großstadt Deutschlands mit über<br />
1.000 hochkarätigen Baudenkmälern. Mit der<br />
ältesten erhaltenen Steinbrücke Deutschlands und<br />
dem bedeutendsten gotischen Bauwerk in Bayern,<br />
dem Dom, biete Regensburg bemerkenswerte<br />
Superlative und somit wichtige Anziehungspunkte<br />
für internationale Gäste. Darüber hin<strong>aus</strong> befände<br />
sich in Regensburg eine überdurchschnittlich hohe<br />
Zahl an Restaurants, Straßencafés, Br<strong>aus</strong>tuben,<br />
kleinen Biergärten in den Innenhöfen der erhaltenen<br />
Patrizierburgen und unzählige Szenelokale,<br />
die fußläufig in der Altstadt mit ihren verwinkelten<br />
Gässchen und Plätzen erreichbar seien. Durch<br />
diese lebensfrohe Atmosphäre erhalte Regensburg<br />
ein unvergleichliches Flair, was viele Besucher mit<br />
dem Charme von südlichen Piazzas verglichen.<br />
Ein weiteres Plus sei, dass Regensburg eine attraktive<br />
Umgebung für Ausflüge, Wanderungen und<br />
Fahrradtouren biete.<br />
2007 kamen insgesamt über 2 Millionen Besucher<br />
in die oberpfälzische Metropole. Dabei<br />
betrug die durchschnittliche Aufenthaltsdauer 1,7<br />
Tage. Im Jahresdurchschnitt lag in Regensburg die<br />
Betten<strong>aus</strong>lastung bei 46 Prozent. Untersuchungen<br />
zeigen, dass aber 75 Prozent der Übernachtungen<br />
geschäftlich motiviert sind. Lediglich rund 25 Pro-<br />
zent der Übernachtungen in den Beherbergungsbetrieben<br />
sind privater Natur.<br />
Derzeit sogar ein Rückgang<br />
Aus dem Jahr 2008 liegen bislang nur die<br />
Zahlen des ersten Quartals vor. Aus Deutschland<br />
kamen gegenüber dem Vorjahr - 4,9 Prozent, <strong>aus</strong><br />
dem Ausland gibt es ein leichtes Plus von + 0,5<br />
Prozent. Das deutliche Minus bei den deutschen<br />
Gästen ließe sich aber vor allem dadurch erklären,<br />
dass heuer der Physikerkongress <strong>aus</strong>blieb.<br />
Insgesamt bleibt aber festzuhalten, dass im Jahr<br />
nach der Ernennung die Zahlen deutlich gestiegen<br />
sind. Im Jahr Zwei danach pendeln sich die Zahlen<br />
ein, im Jahr 2008 sollen die Zahlen des Vorjahres<br />
gehalten werden. Die RTG konzentriert sich bei<br />
ihrem Marketing hauptsächlich auf das Thema<br />
Welterbe und Regensburg als Kulturstadt und<br />
hofft damit, die Zahlen bis zum Jahresende wieder<br />
zu steigern. Des weiteren ist in Regensburg von<br />
Seiten des Welterbebüros die Einrichtung eines<br />
„Welterbezentrums“ in Planung, das die Gäste<br />
und die <strong>Regensburger</strong> mit dem Thema vertraut<br />
machen soll. (mü)<br />
9
10<br />
Die Wirte und das Erbe Regensburg 2008<br />
So hätte es die Stadt gerne, wegen des einheitlichen Erscheinungsbildes: Alle Sitze sind <strong>aus</strong> Stahlgestell und Korbgeflecht gefertigt. Die Wirte pochen auf mehr Vielfalt.<br />
Erbe und Einheitsbrei:<br />
Wirte üben den Schulterschluss<br />
Gastronomen fühlen sich von der Stadt gegängelt – Gespräch<br />
verläuft ohne Ergebnis – bessert Verwaltung nach?<br />
Der Streit schwelt seit Beginn der Freiluftsaison<br />
und er droht die Fronten mit zunehmender Dauer<br />
zu verhärten. Auf der einen Seite stehen die<br />
Altstadtgastronomen, auf der anderen Seite die<br />
Stadt. Die Wirte fühlen sich von der Verwaltung<br />
gegängelt, die wiederum kontert, nur stadteigene<br />
Satzungen umzusetzen. Die Auseinandersetzung<br />
entzündet sich im Wesentlichen an zwei Punkten:<br />
der Sperrzeit für Lokale, die Raucherclubs beheimaten<br />
und an der Verordnung für Freisitze.<br />
Innerhalb des Allengürtels und für Stadtamhof<br />
wurde die bayernweit geltende Regelung außer<br />
Kraft gesetzt, nach der ein Lokal lediglich eine<br />
Putzstunde zwischen 5 und 6 Uhr haben muss.<br />
In diesem Bereich wurde die Sperrzeit auf 2 Uhr<br />
festgesetzt. Auf Antrag kann sie allerdings verkürzt<br />
werden – nur für Kneipen, die Raucherclubs beherbergen,<br />
nicht. „Hier greift die Stadt massiv in<br />
den Existenzkampf manches Gastronomen ein“,<br />
sagt Michael Scharff, <strong>Regensburger</strong> Kreisvorsitzender<br />
des Hotel- und Gaststättenverbandes. „In<br />
geschlossenen Gesellschaften ist das Rauchen auch<br />
in Bayern per Gesetz erlaubt. Die Stadt aber macht<br />
ihr Wohlwollen davon abhängig, ob jemand raucht<br />
oder nicht. Das kann es wohl nicht sein.“<br />
In <strong>einer</strong> Stellungnahme beharrt die Stadt aber<br />
auf ihrer Position. Eine Sperrzeitverkürzung werde<br />
genehmigt, wenn sie im öffentlichen Interesse liege.<br />
„Hat nun diese Öffentlichkeit zu <strong>einer</strong> Kneipe<br />
keinen Zutritt, sondern nur ein bestimmbarer Personenkreis,<br />
kommen wir gar nicht mehr dazu, die<br />
unterschiedlichen Bedürfnisse, welche die Öffentlichkeit<br />
haben kann, gegeneinander abzuwägen“,<br />
schreibt die Pressstelle. „Stimmt nicht“, kontert<br />
Scharff. „Hier wird die Sperrzeit als Waffe eingesetzt<br />
– wenn Raucher reservieren, gibt es keine<br />
Verkürzung. Und wer ist als nächstes dran? Der<br />
Obst- und Gartenbauverein? Die SPD?“<br />
Doch dieses Thema brennt in der Freiluftsaison<br />
nicht so sehr unter den Nägeln – dafür aber<br />
das der Bestuhlung unter freiem Himmel. Nur<br />
Stahlrohr-Sitze mit Korbgeflecht sind nach Ansicht<br />
der Stadt vor die Lokale zu stellen. Der Betreiber<br />
des „Aran“ hatte an schönen Holzbänken und<br />
länglichen Tischen zum Verweilen eingeladen – er<br />
musste sie entfernen. Eine ungeregelte Freisitzgestaltung<br />
„wäre dem Erscheinungsbild unserer<br />
Altstadt“ nicht zuträglich, so die Pressestelle. Im<br />
Weltkulturerbe soll ein übereinstimmendes Bild<br />
präsentiert werden.<br />
„Mehr als Korb und Alu“<br />
Scharff indes sieht eher einen Einheitsbrei:<br />
„Wir sind der Meinung, dass nicht nur Alu und<br />
Korbgeflecht in unsere schöne mittelalterliche<br />
Stadt passt. Die Richtlinie soll mehr Spielraum<br />
bei der Gestaltung lassen.“ Außerdem sei Regensburg<br />
doch Weltkulturerbe geworden, weil es die<br />
einzige authentische mittelalterliche Großstadt<br />
darstelle. „Ich kann mir gut vorstellen, dass die<br />
Leute früher nicht auf Korbgeflecht saßen, sondern<br />
auf Holzbänken. Nicht einmal der Denkmalschutz<br />
ist so kleinlich wie die Stadt. Auch andere Stellen<br />
schütteln nur mit dem Kopf.“<br />
Bemängelt wird von den Wirten zudem die angeblich<br />
rigide Überwachungspraxis. Sogar in ihrer<br />
Freizeit gingen Mitarbeiter der Stadt laut Scharff<br />
mit Zollstock und Fotoapparat durch die Altstadtgassen,<br />
um die Einhaltung der Freischankflächen<br />
zu überprüfen, sichtbare Abgrenzungen seien aber<br />
in den seltensten Fällen zugelassen. „Wie also<br />
sollen Gäste, die einen Tisch verrutschen, wissen,<br />
dass sie dem Wirt gerade die nächste Ordnungsstrafe<br />
bescheren?“, fragt Scharff. „Dabei wären<br />
Blumentröge oder ähnliches sicher nicht schädlich<br />
für das Welterbe, würden aber auf schöne Art und<br />
Weise Ärger von vorneherein vermeiden.“<br />
Auch hier ist die Position der Stadt eine gänzlich<br />
andere: „Soweit Wirte eine Markierung der Fläche<br />
wünschen, konnte in jedem Einzelfall eine Lösung<br />
gefunden werden. Die Behauptung alleine<br />
dadurch, dass ein Gast ein Mal einen Stuhl oder<br />
einen Tisch verrutscht, würde sofort zu einem<br />
Bußgeld führen, ist falsch. Unsere Erfahrung in der<br />
Praxis ist vielmehr, dass häufig viel zu eng bestuhlt<br />
wird, um möglichst viel Gäste auf der genehmigten<br />
Fläche unter zu bringen. Darüber hin<strong>aus</strong> erfolgt<br />
bei der erstmaligen Feststellung eines Verstoßes<br />
zunächst eine Abmahnung und erst im Wiederholungsfall<br />
wird ein Ordnungswidrigkeitsverfahren<br />
eingeleitet.“ Außerdem gebe es bei den meisten<br />
Freisitzen k<strong>einer</strong>lei Beanstandungen. Auch da<br />
widerspricht Scharff: „Es gibt verbürgte Aussagen<br />
wie: Mit Gastronomen diskutiere ich nicht.“<br />
Dabei wollen die Gastronomen mit der Stadt<br />
reden. „Wir wollen ein Miteinander mit der Verwaltung.<br />
Und wir haben nichts dagegen, dass<br />
etwas geregelt wird. Aber bitte nicht so stur und<br />
vor allem für alle.“ Denn alle Beschränkungen beziehen<br />
sich nur auf die Innenstadt – was bedeutet,<br />
dass die Kneipe auf der einen Seite der Bahngeleise<br />
anders behandelt wird als die auf der anderen.<br />
Am 23. Juli fand ein Treffen der Gastronomen<br />
mit der Stadt statt, rund 40 Wirte kamen ins „Vitus“.<br />
Ergebnis der Zusammenkunft: vorerst keines.<br />
„Für die Vertreter der Stadt war das eher eine<br />
Stoffsammlung, was wir gerne geändert hätten.“<br />
Aber immerhin: Dass die Verwaltung sich die<br />
Vorschläge angehört hat, kann durch<strong>aus</strong> als Indiz<br />
dafür gewertet werden, dass auch sie bereit ist, die<br />
Sache gemeinsam anzugehen. Für den Herbst ist<br />
eine neue Zusammenkunft anberaumt. (mü)
Regensburg 2008 Mein schönes Regensburg<br />
Mein schönes Regensburg<br />
Die Gegend ist so schön, sie musste eine Stadt herlocken. Dieser Satz von Johann Wolfgang<br />
von Goethe über Regensburg ist bekannt. Bekannt ist auch, dass die Stadt viele<br />
schöne Plätze hat. Doch wie sehen das die Jüngsten? Welterbe aktuell hat sich einmal bei<br />
Kindern umgehört. Wir haben sie gefragt, wo ihr Lieblingsort in der Stadt ist. Wir haben<br />
sie dabei gebeten, den Satz zu vollenden: „Für mich ist Regensburg am schönsten …“<br />
„… im RT-Bad am Oberen Wöhrd,<br />
weil das so eine coole ‚Rutsche‘ hat.“<br />
Adytiya (11).<br />
„… am Dom, weil der so hohe Türme<br />
hat, die sehen am Himmel gut <strong>aus</strong>.“<br />
Marcel (6).<br />
„… am Dom. Weil der so schöne<br />
Spitzen und Fenster <strong>aus</strong> buntem Glas<br />
hat.“ Zoe (7).<br />
„… im Westbad, weil ich dort das<br />
wilde Wellenbad so gerne mag“<br />
Djana (9).<br />
„… in der ganzen Altstadt, weil die<br />
so viele Geschäfte hat, in denen ich<br />
einkaufen kann.“ Katharina (11).<br />
„… im Westbad, weil es da das Wellenbad<br />
gibt. Da mag ich gar nicht<br />
mehr r<strong>aus</strong>.“ Alexander (11).<br />
„… am Dom, weil er so schön groß ist<br />
und es da eine ganz bestimmte Glocke<br />
gibt, die ich gern mag.“ Emily (7).<br />
„… am Dom, weil er an seinen Wänden<br />
so viele schöne Figuren hat.“<br />
Susanne (8).<br />
„… in der ganzen Stadt, weil ich hier<br />
leben darf und zu H&M und in die<br />
Arcaden gehen kann.“ Jasmin (9).<br />
„… in der Altstadt, weil sie viele schöne<br />
Häuser hat. Besonders liebe ich das<br />
Thon-Dittmer-Palais.“ Nikolas (10).<br />
„… am Keilberg, weil es dort viele<br />
Wiesen zum Spielen und meine kleine<br />
Schule gibt.“ Nina (7).<br />
„… beim Goliathh<strong>aus</strong>, weil da das Bild<br />
von David zu sehen ist, wie er gegen<br />
den Riesen kämpft.“ Julian (7).<br />
11
12<br />
<strong>Regensburger</strong> und Ruhm Regensburg 2008<br />
Berühmte <strong>Regensburger</strong><br />
Von A bis W: 24 Persönlichkeiten <strong>aus</strong> der Domstadt, die<br />
für Furore sorgten<br />
Albrecht Altdorfer (1480-1538):<br />
Geboren in Altdorf bei Landshut,<br />
wirkte er doch nachhaltig in Regensburg.<br />
Altdorfer war Maler,<br />
Kupferstecher und Baumeister im<br />
Renaissancezeitalter. Er erhielt<br />
1505 <strong>Regensburger</strong> Bürgerrecht,<br />
wurde Ratsmitglied und Stadtbaumeister.<br />
Er überarbeitete die<br />
Befestigungsanlagen. Als Hauptmeister<br />
der Don<strong>aus</strong>chule machte<br />
er in der Malerei Landschaften<br />
erstmals zum eigentlichen und<br />
selbständigen Bildthema. Sogar<br />
in seinen religiösen Gemälden<br />
und Altarbildern waren Menschen<br />
nur noch Beiwerk zur<br />
Landschaftsmalerei. Nach Altdorfer<br />
sind eine Schule (vormals „Altes Gymnasium“), eine Straße (nahe des<br />
Stadtparks) und ein Platz (gegenüber des Domes) benannt.<br />
Günther Behrle (geboren 1945):<br />
Günther Behrle zählt mit Sicherheit zu den Kreativsten und Erfolgreichsten<br />
in der deutschen Schlager- und Volksmusikszene. Seine Kompositionen<br />
brachten ihm 59 Doppel-Platin- und dreifach Gold-, Platin- und Diamantschallplatten.<br />
Sein größter musikalischer Wurf war zweifellos die Entdeckung<br />
des „Naabtaal-Duos“, für das er den Millionenhit „Patrona Bavariae“ schrieb.<br />
Viele Künstler setzen auf Behrle: Andere erfolgreiche Titel waren „Zieh den<br />
Kopf <strong>aus</strong> der Schlinge, Bruder John“ (Udo Jürgens), „Ich möcht der Knopf an<br />
d<strong>einer</strong> Bluse sein“ (Bata Illic) oder „Und manchmal weinst du sicher ein paar<br />
Tränen“ (Peter Alexander). Er arbeitete für Chris Roberts, Roland Kaiser, Mireille<br />
Mathieu oder Telly Savallas („Kojak“). Auch die Schlümpfe und Micky<br />
M<strong>aus</strong> landeten mit seinen Werken in der Hitparade ganz vorn.<br />
Barbara Blomberg (1527–1597):<br />
Georg Britting (1891–1964):<br />
Die <strong>Regensburger</strong> Bürgertochter sollte<br />
in die Geschichte eingehen – als Geliebte<br />
des Kaisers Karl V.. Als den<br />
seine Amtsgeschäfte 1546 in die Stadt<br />
führten, traf er die damals 18-jährige.<br />
Der seit sieben Jahren verwitwete<br />
Monarch ließ die junge Frau in seine<br />
Herberge am Haiplatz kommen und<br />
verbrachte die Nacht mit ihr. Im Februar<br />
1547 kam der gemeinsame Sohn<br />
zur Welt, der später der Seeheld Don<br />
Juan d’Austria werden sollte. Nach<br />
der Bürgerstochter ist eine Spezialität<br />
des feinen und ersten Kaffeeh<strong>aus</strong>es<br />
Deutschlands, dem Café Prinzess, benannt:<br />
die Barbara-Küsse.<br />
In der Alten Manggasse geboren und in der Engelburgergasse am Wasser<br />
aufgewachsen, beginnt er ab 1911 eigene Erzählungen zu publizieren, 1913<br />
wird sein Einakter „An der Schwelle“ im Stadttheater uraufgeführt. Nach dem<br />
Ersten Weltkrieg gibt Britting eine Literaturzeitschrift her<strong>aus</strong> und arbeitet als<br />
freier Schriftsteller. Seine Theaterstücke werden aber bei weitem nicht so<br />
angenommen wie seine Erzählungen und Kurzgeschichten, die in manche<br />
Schulbücher aufgenommen werden.<br />
Besonders seine Geschichte „Brudermord<br />
im Altwasser“ hat wohl schon<br />
jeder <strong>Regensburger</strong> interpretiert, der<br />
eine höhere Lehranstalt besuchte.<br />
Nach dem wohl berühmtesten Schriftsteller<br />
der Stadt ist im Stadtsüden eine<br />
Straße benannt.<br />
Eva Demski (geboren 1944):<br />
Die Erzählerin, Übersetzerin und Journalistin kam als Eva Katrin Küfner<br />
in Regensburg als Tochter eines Bühnenbildners zu Welt, verbrachte aber<br />
nur einen Teil ihrer Kindheit in der Domstadt. Nach dem Studium der<br />
Germanistik, Kunstgeschichte und Philosophie in Mainz und Freiburg arbeitete<br />
sie als Dramaturgie-Assistentin in Frankfurt sowie als freie Lektorin<br />
und Übersetzerin. Von 1969 bis 1977 war sie Mitarbeiterin des Hessischen<br />
Rundfunks, vor allem beim Kulturmagazin „Titel, Thesen, Temperamente“<br />
machte sie sich einen Namen. Die verwitwete Demski lebt seit 1997 als<br />
freie Schriftstellerin in Frankfurt, sie war bis 1996 Mitglied des PEN (internationale<br />
Schriftstellervereinigung)-Zentrums in Deutschland. Demski schrieb<br />
unzählige Werke und erhielt einige Auszeichnungen, unter anderem 1987<br />
den Kulturpreis der Stadt Regensburg.<br />
Don Juan d’Austria (1547–1578):<br />
Der uneheliche Sohn des Kaisers Karl V.<br />
und der Gürtlerstochter Barabara Blomberg<br />
wuchs auf, ohne zu wissen, wer sein<br />
Vater war. Der ließ ihn nach einem Geheimbefehl<br />
unter dem Namen Geronimo<br />
nach Spanien bringen und beim höfischen<br />
Violinisten Franz Massy und dessen Gattin<br />
Anna de Medina heranwachsen. Ab 1554<br />
lebte der Sohn beim kaiserlichen Kammerdiener<br />
Adrian du Bois und dessen Gattin<br />
Magdalena de Ulloa, lernte lesen und<br />
schreiben und erhielt eine standesgemäße<br />
Ausbildung. Sein Vater aber offenbarte sich<br />
dem Sohn bis zu seinem Tod nicht. Erst im<br />
Testament erkannte der Kaiser den Jungen<br />
als leibliches Kind an. Don Juan wurde als<br />
Generalkapitän der Meere Oberbefehlshaber<br />
der Flotte des Vatikans und besiegte 1571 in der Seeschlacht von Lepanto<br />
die Türken. 1576 wurde Don Juan Generalstatthalter der Niederlande, 1577<br />
traf er nach fast drei Jahrzehnten seine Mutter wieder. Die Stadt hat dem Seehelden<br />
ein Denkmal erbaut, es befindet sich beim Alten Rath<strong>aus</strong>.<br />
Hans Geistreiter (1910–1996):<br />
Der <strong>Regensburger</strong> Künstler absolvierte von 1925 bis 1928 eine Lehre als<br />
Theatermaler und besuchte anschließend die Königliche Kunstgewerbeschule<br />
in München. In der Landeshauptstadt studierte er auch an der Akademie<br />
der Bildenden Künste. Als Meisterschüler hatte er ein eigenes Atelier. Vor<br />
dem Zweiten Weltkrieg gestaltete Geistreiter vor allem Fassaden und große<br />
Fresken. Nach dem Krieg schlug er sich als Kulissen- sowie Faschings-<br />
und Kinoplakatemaler durch, ehe er als Innenarchitekt im Auftrag <strong>einer</strong><br />
Nürnberger Brauerei Entwürfe und die Gestaltung von Gaststätten in ganz<br />
Deutschland übernahm. Geistreiter betrieb bis 1979 Hinter der Grieb auch<br />
eine Weinstube, die er nach eigenen Plänen entworfen hatte. Bis zu seinem<br />
Tod wirkte er als freier Künstler in Kallmünz. Geistreiter ist Kulturpreisträger<br />
der Stadt Regensburg.
Regensburg 2008<br />
Karolina Gerhardinger (1797–1783):<br />
Im damals eigenständigen Stadtamhof<br />
geboren, wurde die junge Katharina<br />
bereits mit zwölf Jahren zur Lehrerin<br />
<strong>aus</strong>gebildet. Sie erkannte bald, dass<br />
besonders unter den Mädchen die<br />
schulische Ausbildung völlig unzureichend<br />
war. Karolina Gerhardinger<br />
wollte einen eigenen Orden gründen.<br />
Sie legte 1835 ihr Ordensgelübde<br />
ab und wurde Maria Theresia von<br />
Jesus, als Oberin eines neuen klösterlichen<br />
Instituts Mutter Theresia.<br />
Karolina wirkte auf dem Gebiet der<br />
Erziehung und des Unterrichts fast<br />
schon revolutionär. Mustergültige<br />
Lehrpläne umfassten modernen Anschauungsunterricht, h<strong>aus</strong>wirtschaftliche<br />
und kaufmännische Fächer, Fremdsprachen, musische Bildung und Turnen.<br />
Die Satzung der „Armen Schulschwestern von Unser Lieben Frau“ wurde<br />
schließlich sogar vom Papst anerkannt. Nach der Ordensgründerin sind eine<br />
Straße und eine Schule benannt.<br />
Alfons Goppel (1905–1991):<br />
Geboren wurde der spätere Ministerpräsident<br />
im damals selbstständigen<br />
Reinh<strong>aus</strong>en, er besuchte aber<br />
in Regensburg das Alte Gymnasium.<br />
Nach dem Studium der Rechtswissenschaften<br />
in München arbeitete er<br />
in Regensburg als Anwalt. Nach dem<br />
Zweiten Weltkrieg wurde Goppel als<br />
Mitglied der CSU Aschaffenburger<br />
Landrat, später Zweiter Bürgermeister<br />
der unterfränkischen Stadt. 1957 stieg<br />
er zum bayerischen Justizminister,<br />
1962 zum Innenminister auf. Am 11.<br />
Dezember wurde Goppel schließlich<br />
Ministerpräsident des Freistaats. Diese<br />
Position hielt er 16 Jahre lang inne,<br />
ehe er 1978 von Franz Josef Strauß<br />
abgelöst wurde. Goppel erzielte bei<br />
der Landtagswahl 1974 mit 62,1 Prozent der Wählerstimmen das beste Ergebnis,<br />
das die CSU jemals erreicht hat. Goppel hatte fünf Söhne, darunter<br />
ist auch der heutige CSU-Politiker Thomas Goppel.<br />
Willy Harlander (1931–2000):<br />
Es ist ja eigentlich hundsgemein,<br />
dass <strong>aus</strong>gerechnet ein <strong>Regensburger</strong><br />
hauptsächlich sensible Weicheier<br />
spielen musste. Und es ist eine Ironie<br />
des Schicksals, dass Harlander, der<br />
im „Tatort“ und der „Polizeiinspektion<br />
1“ einen Gendarm verkörperte,<br />
tatsächlich auf Wunsch seines Vaters<br />
– eines Totengräbers – zur Bereitschaftspolizei<br />
gegangen war, um etwas<br />
Gescheites zu lernen. Domspatz<br />
war er erst gewesen, dann Mitglied<br />
des <strong>Regensburger</strong> Studentenkabaretts.<br />
Ludwig Schmid-Wildy engagierte<br />
ihn für das Theater am Platzl<br />
in München, wo Harlander auf die<br />
späteren „Komödienstadl“-Mitstreiter<br />
Gustl Bayrhammer, Max Grießer oder<br />
Maxl Graf traf. Mit Bayrhammer und<br />
Helmut Fischer war er das bayerische<br />
„Tatort“-Gespann, in „Meister Eder und sein Pumuckl „spielte er erneut an<br />
Bayrhammers Seite. Der „Spiegel“ würdigte ihn als einen „der bayerischen<br />
Volkssch<strong>aus</strong>pieler, die ihre Heimat und ihre Menschen präzise darstellten<br />
und dabei überhaupt nichts Volkstümelndes und Aufgesetztes an sich hatten.“<br />
<strong>Regensburger</strong> und Ruhm<br />
Hans Huber (geboren 1934):<br />
Ein Sportler, der die <strong>Regensburger</strong><br />
Farben bis<br />
zu den Olympischen<br />
Spielen trug. 1963 holte<br />
der Boxer den Titel<br />
des Deutschen Meisters<br />
und qualifizierte<br />
sich im Jahr darauf<br />
für die Spiele in Tokio.<br />
Auch bei Olympia<br />
sorgte der stets faire<br />
Sportsmann für Furore.<br />
Nach Siegen über<br />
den Pakistani Abdul<br />
Rehman und den Italiener<br />
Giuseppe Ros kam er im Schwergewicht ins Finale. Dort wartete mit<br />
Joe Frazier kein Geringerer als der spätere Weltmeister. Huber lieferte dem<br />
Amerikaner einen großen Kampf, der hin und her wogte. Die Punktrichter<br />
sahen Frazier hauchdünn vorne, Hubers Silbermedaille wurde aber wie ein<br />
Olympiasieg gefeiert.<br />
Hans Jakob (1908–1994):<br />
Der ehemalige Bundesinnenminister Herrmann Höcherl berichtete dareinst,<br />
dass die Parlamentskollegen im fernen Bonn <strong>aus</strong> Regensburg drei Dinge<br />
kennen würden: die Knackwürste, die Domspatzen – und den Fußballtorwart<br />
Hans Jakob. Der hatte das Fußballspielen bei der <strong>Regensburger</strong> Turnerschaft<br />
begonnen und war von 1926 bis 1942 in über 1.000 Spielen für<br />
Jahn Regensburg zwischen den Pfosten gestanden. Zwischen 1930 und 1939<br />
absolvierte er 38 Spiele für die Nationalelf. Damit ist er bislang der einzige<br />
Fußballnationalspieler <strong>aus</strong> Regensburg. Er wurde 1934 nach dem 3:2-Sieg<br />
über Österreich WM-Dritter und stand in der legendären Breslau-Elf, die<br />
1937 Dänemark mit 8:0 besiegte. Nach dem Ende der aktiven Karriere blieb<br />
Jakob dem Schwimmsportverein Jahn treu, arbeitete als Offizieller und trainierte<br />
unter anderem die Amateure. Bis zu seinem Tod versäumte er kaum<br />
ein Jahn-Heimspiel.<br />
Johann Jacob Kuchenreuter<br />
(1709–1783):<br />
Bekanntester Vertreter <strong>einer</strong> alteingesessenen <strong>Regensburger</strong> Büchsenmacherfamilie,<br />
deren Waffen in ganz Europa beliebt waren. Die österreichischen<br />
Kaiser kauften hier, die russischen Zaren, Friedrich der Große, Napoleon,<br />
Fürst Metternich und das Fürstenh<strong>aus</strong> von Thurn und Taxis. Besonders berühmt<br />
– die sorgsam verarbeiteten Steinschlosspistolen, die zum Teil nach<br />
individuellen Wünschen gefertigt wurden und die sich nur wohlhabende<br />
Stände leisten konnten. Auch Stutzen, Büchsen und Flinten wurden hergestellt.<br />
Heute vertreibt die Anton Kuchenreuter KG auch Angelbedarf sowie<br />
Trachten- und Freizeitmode.<br />
Elly Maldaque (1893–1930):<br />
Die Lehrerin an der Von der Tann-Volksschule gilt als das erste Opfer des<br />
nationalsozialistischen Terrors in Regensburg. Weil sie <strong>Veranstaltung</strong>en der<br />
kommunistischen Partei beiwohnt, gerät sie ins Visier der Staatsmacht, die<br />
ihre Wohnung durchsucht. Nach 17 Jahren unbeanstandetem Schuldienst<br />
wird sie entlassen und auf Veranlassung ihres Vaters in die Nervenheilanstalt<br />
Karth<strong>aus</strong>-Prüll eingeliefert. Dort stirbt sie wenig später unter bis heute nicht<br />
geklärten Umständen. Erst später wurde bekannt, dass die <strong>Regensburger</strong><br />
Polizei „Hakenkreuzler“ beauftragte, die Lehrerin zu bespitzeln.<br />
GASTHOF · HOTEL · RESTAURANT · METZGEREI<br />
eigene Metzgerei mit Feinkost - Partyservice<br />
Auf <strong>Ihre</strong>n Besuch freut sich Fam. Held & Team<br />
Regensburg/Irl · Telefon 0 94 01 / 94 20<br />
13
14<br />
<strong>Regensburger</strong> und Ruhm Regensburg 2008<br />
Simone Laudehr (geboren 1986):<br />
Ihr Kopfball machte die deutsche<br />
Frauenfußball-Nationalmannschaft<br />
2007 zum Weltmeister. Fußball<br />
spielen hatte die gebürtige <strong>Regensburger</strong>in<br />
beim FC Tegernheim<br />
und beim SC Regensburg gelernt,<br />
ehe sie 2003 zu Bayern München<br />
wechselte. Ihr Debüt im Nationaltrikot<br />
gab sie erst am 29. Juli 2007<br />
– drei Monate später sicherte ihr<br />
Treffer zum 2:0 gegen Brasilien<br />
den Titel. Der wurde übrigens von<br />
den Sportschau-Zuschauern zum<br />
Tor des Jahres gewählt.<br />
Walter Heinz Leykauf (geboren 1942):<br />
Der auch unter seinem Künstlernamen<br />
„Patrizius“ bekannt gewordene<br />
Musiker gelangte vor allem<br />
als Mitglied der drei „Nilsen Brothers“<br />
zu Ruhm im deutschsprachigen<br />
Raum. Das Trio feierte mit<br />
„Tom Dooley“ seinen ersten Erfolg<br />
und setze mit dem Evergreen<br />
„Aber Dich gibt’s nur einmal für<br />
mich“ einen Meilenstein in der<br />
Schlagerwelt der sechziger Jahre.<br />
In den achtziger Jahren feiert er<br />
besonders als Komponist große<br />
Erfolge. Er arbeitet unter anderem<br />
für die „Kastelruther Spatzen“, das „Nockalm Quintett“, Fred Bertelmann<br />
und Vico Torriani.<br />
Rosl Mayr (1895–1981):<br />
Die Sch<strong>aus</strong>pielerin tauchte in den<br />
fünfziger Jahren in kl<strong>einer</strong>en Nebenrollen<br />
in verschiedenen Filmen<br />
mit Heinz Rühmann und Gert Fröbe<br />
auf. Die sechziger Jahre waren<br />
ebenso rar gesät mit Rollen für<br />
die markante Sch<strong>aus</strong>pielerin. Im<br />
hohen Alter wirkte sie in sonderbaren<br />
Erotikfilmchen der Kategorie<br />
„Hurra, die Schwedinnen sind da“,<br />
„Liebesgrüße <strong>aus</strong> der Lederhose“<br />
oder „H<strong>aus</strong>frauenreport“ mit, in<br />
denen sie kauzige, schrullige ältere<br />
Damen gab. Dies wurde zum Höhepunkt<br />
ihrer Karriere. Allerdings<br />
spielte sie auch in unzähligen<br />
Film- und Fernsehproduktionen mit wie „Isar 12“, „Tatort“, „Der Alte“ oder<br />
den „L<strong>aus</strong>bubengeschichten“. Rosl Mayr selbst war schrullig – in „Meister<br />
Eder und sein Pumuckl“ konnte sie sich nicht mehr synchronisieren, auch bei<br />
den Dreharbeiten zur Serie „Polizeiinspektion 1“ (1977) verpasste sie oft ihre<br />
Einsätze. Der Kult um die Sch<strong>aus</strong>pielerin hält jedoch noch immer an.<br />
��������������<br />
��������������<br />
����������<br />
��������������������<br />
������������<br />
Sandra Paretti (1935–1994):<br />
Als Irmgard Schneeberger geboren, wuchs die Schriftstellerin am Oberen<br />
Wöhrd auf. Nach dem Abitur 1953 studierte sie Musik und Germanistik, sie<br />
promovierte und arbeitete als Journalistin für die Münchner Abendzeitung.<br />
Ihr erster Roman „Rose und Schwert“ wurde auf Anhieb zum Erfolg, ihre Gesellschaftsromane<br />
erschienen in <strong>einer</strong> Gesamtauflage von rund 30 Millionen<br />
Exemplaren, was sie zu <strong>einer</strong> der meistgelesenen deutschsprachigen Autorinnen<br />
macht. Als sie erkannte, dass sie ihre Krebserkrankung nicht besiegen<br />
würde können, wählte sie den Freitod. In ihrer selbst verfassten Todesanzeige<br />
in der Neuen Züricher Zeitung – dem Blatt ihrer Wahlheimat seit 1969 – erklärte<br />
sie ihre Selbsttötung und machte Werbung für den Sterbehilfeverein<br />
Exit, was großes Aufsehen erregte.<br />
Walter Röhrl (geboren 1947):<br />
Niki Lauda nannte den „Langen“<br />
ein „Genie auf Rädern“, Motorsport-Experten<br />
wählten ihn<br />
zum „Besten Rallyefahrer aller<br />
Zeiten.“ Dabei begann die Autofahrerkarriere<br />
des Stadtamhofers<br />
eher bedächtig – als Dienstfahrer<br />
des Bischöflichen Ordinariats.<br />
Ein Spezl überredete ihn 1968,<br />
auf einem Fiat 850 Coupé die<br />
Bavaria-Rallye mitzufahren – der<br />
Anfang der Karriere des Walter<br />
Röhrl, die ihm schließlich den<br />
Europameister- und zweimal sogar<br />
den Rallye-Weltmeistertitel<br />
einbrachten (1980 und 1982).<br />
Röhrl bereitete sich mit seinem langjähtigen Beifahrer Christian Geistdörfer<br />
akribisch auf die Rennen vor. Besonders bemerkenswert: Er gewann seine<br />
Läufe auf unterschiedlichsten Fahrzeugen, siegte zwei Mal bei der Akropolis-<br />
Rallye. Unübertroffen aber sind die insgesamt vier Siege bei der Rallye Monte<br />
Carlo, die als die schwierigste und prestigereichste der Welt gilt.<br />
Werner Scharfenberger (1925–2001):<br />
Der Name des Komponisten ist weit weniger geläufig als seine bekanntesten<br />
Lieder. Für viele deutsche Nachkriegssänger griff der <strong>Regensburger</strong> zur Feder.<br />
Er schrieb unter anderem „Seemann, deine Heimat ist das Meer“ für Lolita,<br />
„Heißer Sand“ für Mina, „Bacarole in der Nacht“ für Connie Francis, „Va<br />
bene“, „Schwarze Rose, Rosemarie“ und „Mit siebzehn“ für Peter Kr<strong>aus</strong>, „Da<br />
sprach der alte Häuptling“ für Gus Backus, „Moonlight“ für Ted Herold, „Wir<br />
zwei fahren irgendwohin“ für Peter Rubin, „Aber, am Abend, da spielt der<br />
Zigeuner“ für Cindy und Bert und unzählige weitere Gassenhauer.<br />
Udo Thomer (1945–2006):<br />
Der Sch<strong>aus</strong>pieler hatte<br />
Rollen auf verschiedenstendeutschsprachigen<br />
Bühnen, gehörte<br />
den Ensembles der Salzburger<br />
Festspiele, der<br />
Luisen-Festspiele Wunsiedel<br />
oder der Burgfestspiele<br />
in Mayen an.<br />
Einem breiten Publikum<br />
bekannt wurde er aber<br />
durch verschiedenste<br />
Auftritte im deutschen<br />
Film und bayerischen Produktionen: Er spielte in den „Buddenbrooks“, im<br />
„Millionenbauer“ mit Walter Sedlmayer, in der „Schwarzwaldklinik“, im<br />
„Forsh<strong>aus</strong> Falkenau“, im „Derrick“, in „Ödipussi“ und“ Pappa ante portas“<br />
von Loriot, dem „Bayer auf Rügen“ oder dem „König von St. Pauli“. Seine<br />
beiden Paraderollen jedoch waren die des dusseligen Polizeibeamten Pfeiffer<br />
in „Der Bulle von Tölz“ (Bild) und die des hinterfotzigen Hinteregger in<br />
Franz Xaver Bogners Kultserie „Irgendwie und Sowieso“. Thomer starb einen<br />
tragischen Tod: in einem Münchner Lokal stürzte er die Treppe hinunter und<br />
erlitt schwerste Kopfverletzungen.
Regensburg 2008<br />
Fürst Albert von<br />
Thurn und Taxis<br />
(geboren 1983):<br />
Der einzige Sohn des verstorbenen<br />
Fürsten Johannes und s<strong>einer</strong> Frau<br />
Gloria ist laut Forbes Magazine der<br />
drittjüngste Milliardär der Welt. Seit<br />
2001 steht er dem Familienimperium<br />
derer von Thurn und Taxis vor, auch<br />
wenn er derzeit noch Student ist: An<br />
der Universität von Edinburgh (Schottland)<br />
studiert Albert II. Maria Lamoral<br />
Miguel Johannes Gabriel Fürst von<br />
Thurn und Taxis Theologie und Volkswirtschaft.<br />
Seine Durchlaucht liebt<br />
aber auch schnelle Autos, er fährt<br />
Tourenwagen-Rennen. Und das recht<br />
erfolgreich: Er ist amtierender Vize-<br />
Meister in der ADAC GT Masters.<br />
Fürstin Gloria von Thurn und Taxis<br />
(geboren 1960):<br />
Am 31. Mai 1980 heiratete Gloria den<br />
Fürsten Johannes von Thurn und Taxis,<br />
<strong>aus</strong> der Ehe stammen die drei Kinder<br />
Albert, Maria Theresia und Elisabeth.<br />
In jungen Jahren hatte die neue Fürstin<br />
einige spektakuläre Auftritte, die nicht<br />
immer als standesgemäß angesehen<br />
wurden: Sie trug extravagante Mode,<br />
ebensolche Frisuren und war oft mit<br />
der Harley Davidson unterwegs. Nach<br />
dem Tod ihres Ehemannes übernahm<br />
Gloria die Führung der Geschäfte und<br />
stand einem Milliardenkonzern mit<br />
mehreren T<strong>aus</strong>end Beschäftigten und<br />
beachtlichem Landbesitz im In- und<br />
Ausland vor. Dabei überraschte die<br />
vormals schrille Fürstin, indem sie<br />
wesentlich zur Konsolidierung und<br />
Entschuldung des H<strong>aus</strong>es beitrug.<br />
Aufsehen erregte die kompromisslose<br />
Art, mit der sich die Fürstin von einigen Managern des Konzerns trennte. Bei<br />
Versteigerungen von Teilen des Familienbesitzes erzielte sie mehrmals zweistellige<br />
Millionengewinne, 1996 veräußerte die Fürstin die traditionsreiche<br />
<strong>Regensburger</strong> Brauerei Thurn und Taxis an Paulaner. Sie tilgte immense<br />
Steuerschulden und brachte das schlingernde Schiff wieder auf Kurs. 2004<br />
veröffentlichte sie ihre Autobiographie, 2006 gründete sie die Frauen-Kongregation<br />
„Mariae Verkündigung“.<br />
Willi Weber (geboren 1942):<br />
Der frühere Hotelfachmann<br />
und Gebrauchtwagenhändler<br />
gründete 1983 den Formel<br />
3-Rennstall WTS. Bei einem<br />
Rennen fiel ihm ein junger<br />
Fahrer auf, der das Feld von<br />
hinten aufrollte. Sein Name:<br />
Michael Schumacher. Weber<br />
verpflichtete das Talent und investierte<br />
eine Million Mark in<br />
die ersten Saisons des Schützlings.<br />
Seither betreut er den<br />
späteren siebenfachen Weltmeister<br />
in allen Management-Fragen, Weber verhalf dem Kerpener zu <strong>einer</strong><br />
traumhaften Rennsportkarriere. Zu Webers Aufgaben gehörte nicht nur die<br />
Vermarktung der Fanartikel, sondern auch die Vertragsverhandlung mit<br />
Rennställen. Später nahm er auch Ralf Schumacher unter Vertrag. Und ganz<br />
nebenbei betrieb der umtriebige Weber noch ein Gourmet-Restaurant auf<br />
dem Stuttgarter Fernsehturm. (mü)<br />
<strong>Regensburger</strong> und Ruhm<br />
��������������������<br />
15
16<br />
Gute Ansichten: Sehenswürdigkeiten Regensburg 2008<br />
Jenseits von Dom und<br />
St<strong>einer</strong>ner Brücke<br />
Regensburg hat zahlreiche Sehenswürdigkeiten zu bieten<br />
Natürlich – wer nur zwei Stunden Zeit hat für die wohl schönste Stadt Deutschlands, der ist im<br />
magischen Touristendreieck Dom – St<strong>einer</strong>ne Brücke – Schloss unterwegs. Doch Regensburg hat<br />
noch viel mehr zu bieten. Und nachdem die wichtigsten Sehenswürdigkeiten ja schon in der ersten<br />
Ausgabe von „Welterbe aktuell“ präsentiert wurden, erfolgt jetzt die Vorstellung der Bauwerke<br />
und Plätze, die ebenfalls einen Besuch wert sind:<br />
Zwei imposante Gebäude am Tor zur St<strong>einer</strong>nen Brücke: Der Amberger (links)<br />
und der <strong>Regensburger</strong> Salzstadel.<br />
Amberger Salzstadel und<br />
<strong>Regensburger</strong> Salzstadel:<br />
Die beiden Bauten finden sich zwar immer wieder auf dem typischen ‚Postkartenmotiv‘<br />
der Stadt – dem Bild mit dem Blick von der St<strong>einer</strong>nen Brücke in<br />
Richtung Dom, doch wirkliche Beachtung erfahren sie selten. Sie flankieren<br />
den einzig noch erhaltenen Brückturm. An der westlichen Seite befindet sich<br />
der Amberger Salzstadel, der 1487 errichtet wurde. Hier wurde Jahrhunderte<br />
lang das Salz für die Oberpfalz gelagert. 1551 wurde das Gebäude erweitert,<br />
seit der Sanierung zwischen 1989 und 1992 dient es als Studentenheim.<br />
Der <strong>Regensburger</strong> Salzstadel, östlich des Turms gelegen und erbaut von<br />
1616 bis 1620, wurde ebenfalls als Salzlagerh<strong>aus</strong> errichtet. Salz war zu dieser<br />
Zeit kostbar und bedeutete deshalb auch Macht. Regensburg war in der<br />
Blütezeit und somit ein großer <strong>Hand</strong>elsumschlagplatz. Das Gebäude besticht<br />
vor allem durch seinen mächtigen, fünfgeschossigen Dachstuhl. Im 19. Jahrhundert<br />
und 1989 erfolgten Sanierungen des Gebäudes. Seit 1992 bietet das<br />
H<strong>aus</strong> neben einem Vortragsraum mit Foyer auch zwei große Säle, den Brück-<br />
Saal und den Kräncher-Saal, die sowohl für Ausstellungen als auch für andere<br />
<strong>Veranstaltung</strong>en genutzt werden. Nummer 14 im Stadtplan auf Seite 18.<br />
Alter Kornmarkt:<br />
Rund um den Platz,<br />
auf dem bis 1825 der<br />
Getreidemarkt stattfand<br />
und der im Mittelalter<br />
ein beliebter und oft genutzter<br />
Turnierplatz war,<br />
gibt es eine Reihe interessanterBaudenkmäler:<br />
Auf der linken Seite<br />
des Platzes, der in den<br />
30er-Jahren des vergangenen<br />
Jahrhunderts<br />
in der Mitte noch einen<br />
Brunnen hatte, steht die<br />
Alte Kapelle, eine Kirche,<br />
die ihren Ursprung<br />
im 9. Jahrhundert hat.<br />
Während des 13. und 15. Jahrhunderts fanden viele Umbauten statt. Der<br />
Innenraum wurde im 18. Jahrhundert sehr aufwändig umgestaltet. Von außen<br />
bestechen lediglich die gotischen Fensterbögen, die ganze Pracht wird erst<br />
beim Eintreten sichtbar.<br />
Beim Verlassen der Kirche geht der Blick nach links auf den Herzogshof,<br />
der später noch eigens behandelt wird. Er ist mit einem Schwibbogen mit<br />
dem Römerturm verbunden, der auch Heidenturm genannt wird. Das 28<br />
Meter hohe Bauwerk diente in der karolingischen Zeit als Zufluchtsort bei<br />
Gefahr, vermutlich aber auch als Schatzkammer. An der Ostseite des Platzes<br />
befindet sich die Karmelitenkirche. Das Gottesh<strong>aus</strong> gehört zum Karmeliten-<br />
Kloster, das von den <strong>Regensburger</strong>n oft besucht wird. Allerdings nicht <strong>aus</strong><br />
religiösen Gründen: Die Mönche verkaufen an der Klosterpforte seit 1721<br />
Hochprozentiges – den Karmelitergeist, eine echte <strong>Regensburger</strong> Spezialität.<br />
Die hilft so ziemlich gegen jede Beschwerde und kann äußerlich wie innerlich<br />
angewendet werden. Nummer 15 im Stadtplan auf Seite 18.<br />
Baumburger Turm:<br />
Der um 1270 errichtete siebengeschossige<br />
Baumburgerturm (Watmarkt 4) ist<br />
Teil eines weitläufigen Gebäudekomplexes,<br />
der sich an s<strong>einer</strong> Ostseite anschließt.<br />
Mit s<strong>einer</strong> spätgotischen Erdgeschossfassade<br />
und dem dahinter liegenden<br />
frühgotischen Raum, der Loggia im<br />
ersten Obergeschoss und vor allem mit<br />
den fein gearbeiteten Fenstern in den<br />
oberen Stockwerken ist er <strong>einer</strong> der am<br />
reichsten geschmückten Patriziertürme<br />
Regensburgs. Die prächtigen Patrizierhäuser<br />
und -türme in der Altstadt sind<br />
allesamt sehenswert. Der Baumburger<br />
Turm, nach italienischem Vorbild erbaut,<br />
gilt als <strong>einer</strong> der schönsten mittelalterlichen<br />
Patriziertürme. Nummer 16<br />
im Stadtplan auf Seite 18.<br />
Wo einst der Getreidehandel blühte, ist heute ein<br />
schmuckloser Parkplatz. Nur am Mittwoch Morgen<br />
findet hier noch ein Markt statt.<br />
Der Baumburger Turm beherbergt<br />
eines der bekanntesten <strong>Regensburger</strong><br />
Lokale – den Dampfnudel-Uli.
Regensburg 2008<br />
Dreieinigkeitskirche:<br />
Mitten während des Dreißigjährigen<br />
Krieges wurde 1627 der Bau der Kirche<br />
zur Heiligen Dreifaltigkeit begonnen.<br />
Vier Jahre später war <strong>einer</strong> der<br />
ersten evangelischen Kirchenbauten<br />
in Bayern fertig. Die Dominikaner<br />
hatten den Protestanten eine Abfindung<br />
bezahlt, damit diese dem<br />
Stadtratsbeschluss folgten und die<br />
Dominikanerkirche St. Blasius nicht<br />
mehr mitbenutzten. Zudem waren<br />
<strong>aus</strong> Österreich und Böhmen viele<br />
„Lutherische“ zugezogen, die für den<br />
Bau spendeten. Die Gestaltung der<br />
Kirche mit den Holzgalerien im säulenlosen<br />
Kirchenschiff ist noch heute<br />
erhalten, Dachstuhl, Gestühl und<br />
Inneneinrichtung befinden sich noch<br />
im Originalzustand. Neben der Kirche<br />
befindet sich der Gesandtenfriedhof<br />
für die evangelischen Adeligen, die<br />
während des Immerwährenden Reichstages (1663–1806) in Regensburg<br />
starben. Der Turm kann während des Sommers bestiegen werden, von ihm<br />
<strong>aus</strong> geht der Blick über die <strong>Regensburger</strong> Dächer bis zur Walhalla östlich<br />
der Stadt. Auch der Kirchenschatz kann besichtigt werden. Nummer 17 im<br />
Stadtplan auf Seite 18.<br />
Goliathh<strong>aus</strong>:<br />
Zweifellos <strong>einer</strong> der dekorativsten<br />
Wohntürme in Regensburg. Das Goliathh<strong>aus</strong><br />
wurde um 1220 erbaut, ihren<br />
Namen hat die imposante Stadtburg<br />
von der monumentalen Fassadenmalerei,<br />
die das Bildnis von David mit<br />
der Steinschleuder in der <strong>Hand</strong> zeigt,<br />
der sich anschickt, den mächtigen<br />
Riesen Goliath zu besiegen. Geschaffen<br />
hat dieses Schmuckstück Melchior<br />
Bochsberger um 1570. Das Gemälde<br />
ist mehrmals erneuert worden, der<br />
Zahn der Zeit setzt ihm immer wieder<br />
zu. Nummer 18 im Stadtplan auf<br />
Seite 18.<br />
H<strong>aus</strong> Heuport:<br />
Gegenüber des Westportals<br />
des Domes steht<br />
das H<strong>aus</strong> Heuport, eine<br />
repräsentative Vierflügelanlage<br />
nach italienischem<br />
Vorbild. Oder<br />
eben eine typische<br />
Patrizier-Wohnburg<br />
<strong>aus</strong> der Zeit, in der Regensburg<br />
die wichtigste<br />
<strong>Hand</strong>elsstadt des Südens<br />
war, dem 13. und<br />
14. Jahrhundert. WohlhabendeKaufmannsfamilien<br />
– die Patrizier<br />
– bauten sich solche<br />
Die Dreieinigkeitskirche ist <strong>einer</strong> der<br />
ersten evangelischen Kirchenbauten<br />
in Bayern.<br />
Das Goliathh<strong>aus</strong> zeigt schon seit<br />
über 400 Jahren den Kampf des Mutigen<br />
gegen den Giganten.<br />
H<strong>aus</strong> Heuport stellt eine den mächtigsten Patrizierburgen<br />
in der Stadt dar.<br />
Anlagen, um ihren Wohlstand zu zeigen und tünchten sie in <strong>einer</strong> für sie<br />
typischen Farbe – in Ochsenblutrot. Hinter dem mächtigen Holztor teilt sich<br />
die Anlage: in das Hauptgebäude mit Einfahrt, offener Treppe, Festsaal und<br />
Wohnh<strong>aus</strong> und in den kl<strong>einer</strong>en Teil mit Kapelle, Eckturm und dem Hotel<br />
Kaiserhof; auch ein In-Lokal ist dort zu finden.<br />
Genauere Beachtung verdienen die beiden Figuren, die über der Treppe am<br />
Mauereck angebracht sind: Ein Jüngling mit gelocktem Haar lächelt einem<br />
Mädchen zu. Der Apfel in der <strong>Hand</strong> zeigt, dass er um es wirbt. Das Mädchen<br />
geht auf ihn zu, ein bisschen verlegen, mit gesenkten Augen, doch voller<br />
Freude. Wenn das arme Ding doch den ganzen Burschen sehen könnte!<br />
Gute Ansichten: Sehenswürdigkeiten<br />
Denn die Kehrseite des Jünglings zeigt, dass er gar nichts Gutes im Schilde<br />
führt: Der offene Rücken zeigt Ratte, Kröte und Schlange – es sind die Symbole<br />
des Teufels, der da die leichtsinnige Schöne verführt. Nummer 19 im<br />
Stadtplan auf Seite 18.<br />
Herzogshof:<br />
Das gelbe Gebäude am<br />
Alten Kornmarkt zwischen<br />
Alter Kapelle und Römerturm<br />
war seit dem 6. Jahrhundert<br />
die Residenz des<br />
bayerischen Herzogsgeschlechts<br />
der Agilofinger,<br />
später erklärten es die Karolinger<br />
zu ihrer Königspfalz.<br />
Arnulf von Kärtnen<br />
allerdings ließ am Ägidienplatz<br />
eine neue prachtvolle<br />
Beh<strong>aus</strong>ung errichten,<br />
wodurch die alte Pfalz an Bedeutung verlor. Ludwig der Kelheimer <strong>aus</strong> dem<br />
Geschlecht der Wittelsbacher zog 1196 in die Pfalz, <strong>aus</strong> dieser Zeit stammt<br />
auch der untere Teil der B<strong>aus</strong>ubstanz. Das herzoglich bayerische Wappen<br />
ziert übrigens noch heute die Arkade zum Albrecht-Altdorfer-Platz. Im Gebäude<br />
gab es früher eine H<strong>aus</strong>kapelle, der spätromanische Pfalzsaal ist noch<br />
erhalten. In den 30er-Jahren des letzten Jahrhunderts wurde der Herzogshof<br />
grundlegend restauriert. Nummer 20 im Stadtplan auf Seite 18.<br />
Königliche Villa:<br />
Majestätisch erhebt sich die Königliche<br />
Villa hoch über die mittelalterlichen<br />
Stadtmauern. Sie<br />
bildet den östlichen Eckpunkt<br />
der <strong>Regensburger</strong> Altstadt. Der<br />
Architekt Ludwig Foltz errichtete<br />
das stattliche Gebäude als Sommerresidenz<br />
für den bayerischen<br />
König Maximilian II., die von <strong>einer</strong><br />
kleinen Parkanlage umgeben ist.<br />
Allerdings hielt sich die königliche<br />
Familie hier selten auf. Die Villa<br />
ist mittlerweile in Staatsbesitz,<br />
nach <strong>einer</strong> umfangreichen Sanierung<br />
wurde hier das Bayerische<br />
Landesamt für Denkmalpflege untergebracht.<br />
Nummer 21 im Stadtplan<br />
auf Seite 18.<br />
Schon seit 15 Jahrhunderten Sitz der Mächtigen:<br />
der Herzogshof.<br />
Der König nahm seine Villa kaum in<br />
Anspruch.<br />
17
18<br />
Orientierungshilfe<br />
Margaretenstraße 8<br />
93047 Regensburg<br />
Telefon: 09 41/ 280 21 57<br />
Fax: 09 41/ 56 02 84<br />
www.agentur-passwort.de<br />
Angefangen hat alles mit einem Versuchsballon:<br />
Vor etwa drei Jahren entschloss sich die <strong>Regensburger</strong><br />
Stadtzeitung (Ostbayerns größte Stadtillustrierte),<br />
in Zusammenarbeit mit dem Landesamt<br />
für Denkmalpflege eine Artikelserie zu starten:<br />
„Historie – Geschichte vor der H<strong>aus</strong>tür“ wurde die<br />
Rubrik genannt, in der die beiden Autoren und Doktores Silvia Codreanu-<br />
Windauer und Harald Grieß geschichtsträchtige Stätten der Stadt auf <strong>einer</strong><br />
Doppelseite vorstellen. Diese Präsentation der Bau- und Bodendenkmäler<br />
stieß auf großen Widerhall: Die Geschichte und Geschichten über den<br />
das Stadtbild beherrschenden ehemaligen Reichsstädtischen Salzstadel,<br />
die Synagoge und die Neupfarrkirche, über das Kloster Karth<strong>aus</strong>-Prüll und<br />
die Wolfgangskrypta, über Kallmünz, die Burg zu Don<strong>aus</strong>tauf und das<br />
Prüfeninger Kloster begeisterten die Leser so sehr, dass manche Ausgabe<br />
der <strong>Regensburger</strong> Stadtzeitung schon bald vergriffen war.<br />
31<br />
Regensburg 2008<br />
����������<br />
Denkmalschützer präsentieren Regensburg<br />
Stadtzeitungsbuch „Aufgespürt“ entwickelt sich zum Standardwerk<br />
Autoren und Verlag reagierten auf hohe Nachfrage<br />
17<br />
Beflügelt von dieser hohen Nachfrage wollten die Stadtzeitungsmacher<br />
und das Landesamt für Denkmalpflege die historischen Stätten der Stadt<br />
nun einem noch breiteren Leserkreis zugänglich machen. Sie brachten<br />
Mitte des Jahres ein Büchlein auf den Markt: „Aufgespürt…Geschichte vor<br />
der H<strong>aus</strong>tür“ lautet der Titel des Werkes, das die Veröffentlichungen in der<br />
Stadtzeitung <strong>aus</strong> zwei Jahren noch einmal zusammenfasst. 9,90 Euro kostet<br />
die Publikation (her<strong>aus</strong>gegeben von Peter Kittel und zu beziehen über gut<br />
sortierte Buchläden, ISBN 978-3-00-021732-6), die sich binnen weniger<br />
Monate schon zu einem Standardwerk entwickelt hat. Der gesamte Erlös<br />
<strong>aus</strong> dem Verkauf wird übrigens in ein <strong>aus</strong>gewähltes Denkmalschutzprojekt<br />
Regensburgs fließen. Wer also das Werk über die Geschichte vor der<br />
H<strong>aus</strong>tür erwirbt, unterstützt gleichzeitig deren Erhalt.<br />
(ssm)<br />
3<br />
9<br />
5<br />
13<br />
4<br />
11<br />
16<br />
22<br />
24<br />
18<br />
1<br />
23
29<br />
14<br />
9<br />
1<br />
30<br />
28<br />
27<br />
2<br />
26<br />
7<br />
10<br />
20<br />
Impressum „Welterbe aktuell“<br />
Verlag Peter Kittel<br />
Margaretenstr. 8<br />
93047 Regensburg<br />
Tel. 0049/941/53836<br />
rsz@regensburger-stadtzeitung.de<br />
www.regensburger-stadtzeitung.de<br />
Redaktion: Peter Kittel (Ltg.), Sorsol Media<br />
Layout: Irene Daxer<br />
Anzeigenverkauf:<br />
Die <strong>Regensburger</strong> Stadtzeitung<br />
Anzeigenverkaufsleitung: Margot Pillhatsch<br />
Photos: Magic, Stadt Regensburg, Bayerisches<br />
Landesamt für Denkmalpflege, ssm<br />
Gesamtherstellung:<br />
Die <strong>Regensburger</strong> Stadtzeitung<br />
Namentlich gekennzeichnete Artikel geben<br />
die Meinung des Autors und nicht zwangsläufig<br />
die der Redaktion wieder.<br />
Jede Form von Nachdruck (insbesondere<br />
der Anzeigen) oder Vervielfältigung (gleich<br />
welcher Art) auch in Auszügen nur mit<br />
schriftlicher Genehmigung des Verlages.<br />
Kostenlose Verteilung. © Peter Kittel<br />
6<br />
Regensburg 2008 Orientierungshilfe<br />
15<br />
8<br />
25<br />
12<br />
21<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
7<br />
8<br />
9<br />
10<br />
11<br />
12<br />
13<br />
14<br />
15<br />
16<br />
17<br />
18<br />
19<br />
20<br />
21<br />
22<br />
23<br />
24<br />
25<br />
26<br />
27<br />
28<br />
29<br />
30<br />
31<br />
Legende<br />
St<strong>einer</strong>ne Brücke<br />
Dom St. Peter<br />
Fürstliches Schloss<br />
Altes Rath<strong>aus</strong><br />
Haidplatz<br />
Alte Kapelle<br />
St. Ulrich<br />
Kirche<br />
Niedermünster<br />
Kepler –<br />
Gedächt nish<strong>aus</strong><br />
Porta Praetoria<br />
Goldener Turm<br />
Ostentor<br />
Zanth<strong>aus</strong><br />
Amberger und<br />
<strong>Regensburger</strong> Salzstadel<br />
Alter Kornmarkt<br />
Baumburger Turm<br />
Dreieinigkeitskirche<br />
Goliathh<strong>aus</strong><br />
H<strong>aus</strong> Heuport<br />
Herzogshof<br />
Königliche Villa<br />
Löschkohlpalais<br />
Neupfarrkirche<br />
Obermünster<br />
Römermauer<br />
Romanisches H<strong>aus</strong><br />
Stiftskirche St. Johann<br />
St. Kassianskirche<br />
St. Katharinenspital<br />
Weißes Lamm<br />
Schottenkirche St. Jakob<br />
19
20<br />
Gute Ansichten: Sehenswürdigkeiten<br />
Löschenkohlpalais:<br />
Das wohl bedeutendste Bauwerk<br />
des Spätbarock in der<br />
Stadt. Die Kellergewölbe stammen<br />
bereits <strong>aus</strong> dem 13. Jahrhundert,<br />
das H<strong>aus</strong> selbst wurde<br />
1733 erbaut. Hieronymus Löschenkohl<br />
beauftragte Johann<br />
Michael Prunner mit den Arbeiten;<br />
der war ein Schüler des<br />
Wiener Hofbaumeisters Lukas<br />
von Hildebrandt. Zwischen<br />
1985 und 1987 wurde der<br />
schmucke Bau sehr umsichtig<br />
saniert und zum Bankh<strong>aus</strong> umgestaltet.<br />
Auf die bestehende<br />
B<strong>aus</strong>ubstanz hatte dies kaum<br />
Auswirkungen. Achitektonische<br />
Besonderheit: Die Fassade<br />
ist leicht nach vorne geneigt.<br />
Nummer 22 im Stadtplan auf<br />
Seite 18.<br />
Neupfarrkirche:<br />
Das Karavan-Relief weist darauf<br />
hin: Dort, wo sich heute<br />
der geräumige, nahezu unbebaute<br />
Neupfarrplatz befindet,<br />
stand früher das Judenviertel.<br />
Der Stadtrat beschloss die Vertreibung<br />
der Juden, 1519 mussten<br />
sie ihr Quartier räumen.<br />
Systematisch wurde das Viertel<br />
abgerissen, als die Synagoge<br />
an der Reihe war, geschah – so<br />
will es die Überlieferung – ein<br />
Wunder: Ein Stein fiel vom jüdischen<br />
Gottesh<strong>aus</strong> herunter<br />
und traf einen Arbeiter. Der<br />
wurde für tot gehalten. Was ihn<br />
allerdings nicht daran hinderte,<br />
Barockes Schmuckstück: das Löschenkohlpalais.<br />
Eigentlich sollte die Neue Pfarrkirche ja viel<br />
größer werden – doch dann blieb das Geld <strong>aus</strong>.<br />
Regensburg 2008<br />
am nächsten Tag geheilt zu Arbeit zu erscheinen. Ein Wunder! Das der<br />
Gottesmutter zugeschrieben wurde, der zu Ehren die provisorische Holzkapelle<br />
„Zur schönen Maria“ errichtet wurde. Geschicktes Marketing der Stadt<br />
machte die Kirche zum Wallfahrtsort. Woraufhin beschlossen wurde, eine<br />
st<strong>einer</strong>ne Kirche zu bauen. Allerdings blieben die Pilger in der Folgezeit <strong>aus</strong>,<br />
der Bau kam ins Stocken. Statt des sechseckigen Zentralb<strong>aus</strong> mit langem<br />
Chor stand auch 1537 nur ein Torso. 1542 wurde die Stadt evangelisch, die<br />
„Neupfarrkiche“ wurde zum ersten protestantischen Gottesh<strong>aus</strong> der Stadt.<br />
Doch es sollte noch drei Jahrhunderte dauern, ehe sie in ansehnlicher Form<br />
vollendet wird. Zwischen 1860 und 1863 wurden diese Arbeiten durchgeführt,<br />
auf den Zentralbau wurde jedoch verzichtet. Die Bedeutung, die die<br />
Kirche ursprünglich haben sollte, wird an ihrem Standort deutlich: Als einzige<br />
<strong>Regensburger</strong> Kirche steht die Neupfarrkirche in der Mitte eines Platzes. Und<br />
wie der Dom erhebt sie sich auf einem hohen, begehbaren Sockel. Nummer<br />
23 im Stadtplan auf Seite 18.<br />
Obermünster:<br />
Das neben dem Niedermünster<br />
wichtigste Damenstift Regensburgs<br />
wurde 866 erstmals urkundlich erwähnt.<br />
Das Kloster bestand bis<br />
1810, ehe es im Rahmen der Säkularisierung<br />
aufgelöst wurde. Es beherbergte<br />
die Kanonissen. Diesem<br />
Orden waren einige Freiheiten beschieden,<br />
die andere Nonnen nicht<br />
hatten: Sie durften eigenes Eigentum<br />
und Bedienstete haben. Auch<br />
die Vorschriften, welche Kleider<br />
sie tragen sollten, waren von Ort<br />
zu Ort verschieden. 1810 wurde<br />
Obermünster aufgelöst. 1862 zog<br />
das bischöfliche Knabenseminar in<br />
die Gebäude, die früher <strong>aus</strong>schließlich<br />
Frauen vorbehalten waren. In<br />
den letzten Kriegswirren zerstörten<br />
Bomben im März 1945 die Kirche<br />
und einen Teil der Stiftsgebäude.<br />
Nach dem Krieg wurden das bischöfliche<br />
Zentralarchiv, die Bibliothek,<br />
ein Teil des Diözesanmuseums<br />
und andere Dienststellen der<br />
Diözese in den noch vorhanden<br />
Gebäuden untergebracht. In der<br />
Kriegsruine der Kirche empfangen die Pfadfinder alljährlich das Friedenslicht<br />
von Bethlehem. Beim Obermünster traf die neue Stadtmauer auf die Römermauer.<br />
Nummer 24 im Stadtplan auf Seite 18.<br />
Römermauer:<br />
Reste der Römermauer sind<br />
an verschiedenen Stellen der<br />
Stadt sichtbar, manchmal in<br />
Innenhöfen oder verborgen<br />
in Wohnhäusern oder Tiefgaragen,<br />
manchmal aber auch<br />
sehr gut sichtbar wie am Bischofshof,<br />
an der Ecke Unter<br />
den Schwibbögen/Adolph-<br />
Kolping-Straße oder am Ernst-<br />
Reuter-Platz. Die Römermauer<br />
schützte das Legionärslager<br />
am Regen, Castra Regina, das<br />
der römische Kaiser Marc Aurel<br />
179 hatte errichten lassen.<br />
Das Kastell hatte eine Grund-<br />
Klösterliche Damen mit weltlichen Freiheiten<br />
waren im Obermünster zu H<strong>aus</strong>.<br />
Zeugnisse der langen Geschichte der Stadt:<br />
Die Römermauer ist an mehreren Stellen der<br />
Innenstadt noch erhalten.<br />
fläche von 540 Meter x 450 Meter (entspricht 33 Fußballfeldern) und war das<br />
Zuh<strong>aus</strong>e der III. Italischen Legion, einem 6.000 Mann starken Kampfverband.<br />
Die Mauer, die das Lager umgab, bestand <strong>aus</strong> riesigen Quadersteinen. Sie erreichte<br />
eine Höhe von über sieben Metern, mit Zinnen wurde der Schutzwall<br />
sogar rund zehn Meter hoch. In die Mauer eingelassen war eine sieben Meter<br />
lange und einen Meter hohe, in Stein gehauene Urkunde, die das Gründungsdatum<br />
von Regensburg belegt. Nummer 25 im Stadtplan auf Seite 18.
Regensburg 2008<br />
Romanisches H<strong>aus</strong> in der<br />
Salzburger Gasse:<br />
Oft verkannt: Das Romanische H<strong>aus</strong> ist eines<br />
der interessantesten Gebäude der Stadt.<br />
Stiftskirche St. Johann:<br />
Immer im Schatten des Domes: die Stiftskirche<br />
St. Johann.<br />
Hinterhalb des Altdorfer-<br />
Platzes, direkt nach der Unterführung<br />
der früheren Oberpostdirektion<br />
liegt das Romanische<br />
H<strong>aus</strong> in der Salzburger Gasse<br />
(Rückgebäude zur Kapellengasse<br />
2). Das Gebäude ist heute<br />
Teil des Domherrenhofes<br />
der Alten Kapelle und wurde<br />
um 1150 erbaut. Das an einen<br />
Wohnturm erinnernde Giebelh<strong>aus</strong><br />
gehört auch in dieser an<br />
interessanten Gebäuden gewiss<br />
nicht armen Stadt zu den<br />
ganz besonderen Objekten<br />
des Wohnb<strong>aus</strong> und der Architekturgeschichte.<br />
Nummer 26<br />
im Stadtplan auf Seite 18.<br />
Das zwischen Bischofshof und<br />
St. Peter gelegene Gottesh<strong>aus</strong><br />
steht immer im Schatten des<br />
Domes, es war früher dessen<br />
Taufkirche. Doch selbst<br />
alteingesessene <strong>Regensburger</strong><br />
wissen manchmal nicht einmal<br />
den Namen der Kirche,<br />
zu überragend ist die monumentale<br />
Kathedrale daneben,<br />
der Dom. St. Johann ist der<br />
„Nachfolger“ <strong>einer</strong> älteren Kirche<br />
im Bereich der Domtürme<br />
und geht auf eine Abfindung<br />
des Kollegiatstiftes von 1380 zurück. Die Kirche wurde zweimal erheblich<br />
umgestaltet, zunächst zwischen 1760 und 1769, später zwischen 1888 und<br />
1890. In ihr war ursprünglich Altdorfers Bildnis der Schönen Maria zu finden,<br />
das jetzt im Diözesanmuseum <strong>aus</strong>gestellt wird. Gegenüber der Kirche befindet<br />
sich der Krauterermarkt mit dem Adlerbrunnen <strong>aus</strong> dem 16. Jahrhundert,<br />
an dem über Jahrzehnte hinweg „Echt Weichser Radi“ verkauft wurde. Nummer<br />
27 im Stadtplan auf Seite 18.<br />
St. Kassianskirche:<br />
Zusammen mit der Basilika St. Emmeram und der Alten Kapelle ist St. Kassian<br />
eine der ältesten Kirchen der Stadt. Erstmals erwähnt im Jahre 885, blieb die<br />
Kirche beim großen Stadtbrand von 891 verschont. Die Liste der Pfarrvikare<br />
geht bis ins Jahr 1232 zurück. Im Grunde ist St. Kassian eine romanische Ba-<br />
��������������������������������<br />
��������������������������������<br />
��������������������������������<br />
Gute Ansichten: Sehenswürdigkeiten<br />
silika, die sich aber immer wieder verändert<br />
hat. Bei der Erweiterung 1477 kamen spätgotische<br />
Elemente ins Gottesh<strong>aus</strong>, 1626 wurde<br />
der Glockenturm abgetragen. Mitte des 18.<br />
Jahrhunderts hielt eine Rokoko-Ausstattung<br />
mit Wessobrunner Stuck Einzug. Sehenswert<br />
sind der St.-Kassians-Schnitzaltar <strong>aus</strong><br />
dem Jahr 1498 und die Schöne Maria von<br />
Hans Leinberger etwa <strong>aus</strong> dem Jahr 1510.<br />
Die Kassianspfarrei ist heute mit rund 65<br />
Pfarrkindern kleinste Pfarrei der Diözese.<br />
Sie wurde zuletzt 1954/55 saniert. Entsprechend<br />
präsentiert sich das Gottesh<strong>aus</strong> heute<br />
in einem durch<strong>aus</strong> renovierungsbedürftigen<br />
Zustand. Nummer 28 im Stadtplan auf<br />
Seite 18.<br />
St. Katharinenspital:<br />
Über 1.100 Jahre alt: die St.<br />
Kassianskirche.<br />
Das Katharinenspital war über Jahrhunderte ein Armenkrankenh<strong>aus</strong>. Die Anlage<br />
hat sogar ein eigenes Kirchlein.<br />
Das St. Katharinenspital entstand um 1220 <strong>aus</strong> dem Zusammenschluss des<br />
Brückenspitals mit dem Domspital. Vorangetrieben wurde dieser von Bischof<br />
Konrad, der den Bau als Mäzen unterstützte, die Spital-Verfassung erarbeitete<br />
und als Stifter des Spitals verehrt wird. Das Spitalprojekt war ursprünglich<br />
ein Krankenh<strong>aus</strong> für Arme und eine Herberge für Reisende und Pilger. 1600<br />
wurde das Krankenh<strong>aus</strong> aufgegeben, 1821 wieder aufgenommen. 1859<br />
wurden die Räumlichkeiten an die neue Spitalschänke abgetreten. Seit Mitte<br />
des 19. Jahrhunderts ist das St. Katharinenspital ein Alten- und Pflegeheim.<br />
Ebenfalls zum Spital gehört die gleichnamige Brauerei, die sich bereits seit<br />
1226 mit der Herstellung eines edlen Gerstensaftes beschäftigt. Nummer 29<br />
im Stadtplan auf Seite 18.<br />
Durchführung von <strong>Veranstaltung</strong>en jeder Art.<br />
Vermietung von Bühnen, Ton, Licht und Videotechnik<br />
Sugar <strong>Veranstaltung</strong>stechnik GmbH & Co.KG<br />
Bahnhofstr. 44, 93161 Sinzing / Germany<br />
Tel.: +49/941-299600, Fax: +49/941-299601<br />
21
22<br />
Gute Ansichten: Sehenswürdigkeiten Regensburg 2008<br />
Weißes Lamm:<br />
An der Ecke Weiße-Lamm-Gasse/<br />
Weiße-Hahnen-Gasse steht ein<br />
H<strong>aus</strong>, das durch seine prächtige<br />
Fassade besticht. Hier befand sich<br />
im 18. Jahrhundert eines der ersten<br />
Häuser am Platz, das wahrlich<br />
noble Gasth<strong>aus</strong> „Zum weißen<br />
Lamm“. Goethe, Mozart und<br />
von Haydn nächtigten dort. Der<br />
Geheimrat <strong>aus</strong> Weimar, Deutschlands<br />
größter Dichter, schrieb hier<br />
in seinem Zimmer den Satz „… in<br />
der Stadt steht Kirche gegen Kirche<br />
und Stift gegen Stift“. Und<br />
er erkannte: „Sie haben etwas<br />
Großes, das Ehrfurcht einflößt.“<br />
Das Gebäude entstand im 14./15.<br />
Jahrhundert und wurde zweimal<br />
umgebaut, 1721 und 1896. Die<br />
klassizistische Fassade stammt <strong>aus</strong><br />
dem Jahr 1795. Nummer 30 im<br />
Stadtplan auf Seite 18.<br />
Es war ein Jahrhundertereignis, als der Papst<br />
nach Regensburg kam. Im September 2006<br />
kehrte Benedikt XVI. in die Stadt zurück, die<br />
ihm Heimat wurde, als er noch Joseph Ratzinger<br />
war. Im Jahr 1969 war der 42-Jährige zum Ordinarius<br />
für Dogmatik und Dogmengeschichte<br />
an der Universität ernannt worden, 1976 wurde<br />
er gar Vizepräsident der Hochschule, bis er im<br />
Jahr danach zum Erzbischof von München und<br />
Freising und Ernennung zum Kardinal ernannt<br />
wurde. Er blieb aber Honorarprofessor der<br />
Universität Regensburg, ehe ihn Papst Johannes<br />
Paul II. zum Präfekten der Katholischen Glaubenskongregation<br />
in Rom und gleichzeitig zum<br />
Präsidenten der Päpstlichen Bibelkommission<br />
und der Internationalen Theologenkommission<br />
bestimmte.<br />
Das Oberhaupt der katholischen Kirche hatte in<br />
Regensburg auch als Priester gewirkt, in St. Josef<br />
(Ziegetsdorf) und in St. Paul. 1970 hatte sich Ratzinger<br />
ein H<strong>aus</strong> vor den Toren der Stadt gebaut,<br />
das Pentlinger Domizil ist längst Wallfahrtsort<br />
geworden, die Gemeinde hat dem Papst längst<br />
die Ehrenbürgerwürde verliehen, auch Regensburg<br />
zog 2006 nach. In dieses H<strong>aus</strong> zog sich<br />
Benedikt XVI. auch mit seinem Bruder, dem<br />
ehemaligen Domkapellmeister Georg Ratzinger<br />
zurück, als ihm während seines Regensburg-<br />
Besuches ein privater Tag zuteil wurde.<br />
Bei der Rückkehr nach Regensburg wurde dem<br />
Heiligen Vater ein wahrlich herzlicher Empfang<br />
bereitet. Bei den öffentlichen Auftritten des<br />
Papstes während s<strong>einer</strong> Pastoralreise säumten<br />
Zehnt<strong>aus</strong>ende von begeisterten <strong>Regensburger</strong>n<br />
die Straßen. Die ergreifende Eucharistie-Feier<br />
auf dem so genannten „Islinger Feld“ – trefflich<br />
organisiert von der <strong>Veranstaltung</strong>sservice Peter<br />
Kittel GmbH – besuchten rund eine Viertelmillion<br />
Menschen. Über 300 Millionen verfolgten<br />
Sie weltweit an den Fersehgeräten. Benedikt<br />
XVI. hielt eine vieldiskutierte Vorlesung an<br />
der Universität, er feierte einen Gottesdienst<br />
Im Weißen Lamm nächtigten die wichtigen<br />
Herrschaften.<br />
Die Schottenkirche:<br />
Die „Schottenkirche“ St. Jakob<br />
gilt als klassisches Werk<br />
hochromanischer Kirchenarchitektur.<br />
Besonders beeindruckend<br />
ist das Portal<br />
mit seinen rätselhaften Bildern,<br />
die Anlass zu vielfältigen<br />
Interpretationen bieten.<br />
Ursprünglich war hier<br />
ein Kloster ansässig, das ab<br />
1090 erbaut wurde – offensichtlich<br />
mit viel Pfusch am<br />
Bau. Denn schon nach 30<br />
Jahren verfiel die Klosterkir-<br />
Der Papst und die Stadt<br />
Das Portal von St. Jakob weist einige rätselhafte<br />
Bildnisse auf.<br />
che, nur die Türme blieben erhalten. Ein Neubau entstand. 1278 brannten die<br />
Klostergebäude ab. Um 1500 stiftet eine schottische Kaufmannsbruderschaft<br />
einen Altar zu Ehren des schottischen Nationalpatrons St. Andreas. 1515<br />
ging das Kloster an die schottischen Benediktiner über. Das Kloster wird um<br />
1862 aufgelöst, das Priesterseminar entsteht. Die Räumlichkeiten werden<br />
umgebaut, dabei Teile des romanischen Kreuzgang-Ostflügels aufgedeckt.<br />
Die nächste umfangreiche Renovierung fand 1988 ihren Abschluss. Seit 1999<br />
schützt ein Glasvorbau das Portal. Nummer 31 im Stadtplan auf Seite 18.<br />
Auf dem Islinger Feld hielt der Papst einen Gottesdienst vor rund 250.000 Gläubigen.<br />
Auf dem Gelände des <strong>Veranstaltung</strong>sservices (VSR) erinnert ein Martel an<br />
den Besuch von Benedikt XVI.. Der Einweihung wohnten Landrat Herbert<br />
Mirbeth und VSR-Chef Peter Kittel sowie Domkapitular Peter Hubbauer,<br />
Papst-Bruder Georg Ratzinger und Prälat Hubert Schöner (v. li.) bei.<br />
im Dom und trug sich in das<br />
Goldene Buch der Stadt ein.<br />
Seine tiefe Verbundenheit mit<br />
der Stadt und ihren Besonderheiten<br />
dokumentierte der Papst<br />
aber auch auf höchst profane<br />
Weise. Er ließ sich eigens eine<br />
frische Tellersulz <strong>aus</strong> der Küche<br />
des Spitalgartens in das Priesterseminar<br />
kommen, in dem er<br />
nächtigte. An den Papstbesuch<br />
erinnern heute noch das große<br />
Holzkreuz am Islinger Feld und<br />
ein Marterl, das der Chef des<br />
<strong>Veranstaltung</strong>sservice, Peter<br />
Kittel, im Garten des Unternehmens<br />
aufstellen ließ. Die Stadt<br />
konnte sich bislang noch nicht<br />
zu <strong>einer</strong> Gedenktafel oder ähnlichem<br />
durchringen. (mü)
Regensburg 2008<br />
Die Top-Brauereien<br />
<strong>Regensburger</strong> Bierkultur<br />
Regensburg hat auch in Sachen Bierkultur einiges zu bieten. In der<br />
Stadt und im Umland werden hervorragende Gerstensäfte gebraut,<br />
die sich nicht nur in der Region großer Beliebtheit erfreuen. Die<br />
Top-Brauereien der Stadt stellen wir an dieser Stelle vor.<br />
Der Biergarten direkt vor der<br />
Spitalbrauerei gilt als <strong>einer</strong><br />
der schönsten der Stadt.<br />
Braukunst seit dem Mittelalter<br />
Dass die Spitalbrauerei an der St<strong>einer</strong>nen Brücke<br />
einen der schönsten Biergärten der Stadt<br />
betreibt, wissen die <strong>Regensburger</strong>. Denn dort, so<br />
sagen nicht wenige, sei auch die Stadt selbst am<br />
schönsten. Doch dass die Brauerei schon seit über<br />
780 Jahren besteht, somit zu den ältesten Brauereien<br />
der Welt gehört und die älteste Brauerei in<br />
Regensburg ist, ist auch für manch Einheimischen<br />
eine Überraschung.<br />
Ein schönes Seidl als Schlaftrunk<br />
Entstanden ist die Brauerei zusammen mit der<br />
Spitalstiftung im Jahr 1226. Bereits wenige Jahre<br />
später berichten die Statuten von einem Krug Bier<br />
oder Wein, der den Bewohnern des H<strong>aus</strong>es als<br />
Schlaftrunk zustand. Der Bier<strong>aus</strong>stoß ist seit 1359<br />
lückenlos belegt und gibt Aufschluss über den<br />
Bierkonsum früherer Zeiten. Ein leichtes Ansteigen<br />
ist im 15. Jahrhundert zu verzeichnen, durchgesetzt<br />
als Nationaltrunk hat sich der Gerstensaft<br />
allerdings erst Ende des 16. Jahrhundert. Bis dahin<br />
trank man selbst in Bayern hauptsächlich Wein.<br />
Doch dann machte sich das Bier auf den Vormarsch.<br />
Auch die Spitalbrauerei erlebte Hochzeiten,<br />
der Schenkgarten des Spitals wurde zum<br />
beliebten Treffpunkt und anvisiertes Ausflugsziel<br />
der Reichsgesandten und Bürger von Regensburg<br />
– und das ist er bis jetzt geblieben.<br />
Heute erfreut sich das Spitalbier in Regensburg<br />
und seinem Umland besonderer Beliebtheit, doch<br />
die Spitalbrauerei hat auch längst Freunde in aller<br />
Welt gefunden. In Regensburg und der Region<br />
werden H<strong>aus</strong>halte, Getränkemärkte und Gaststätten<br />
schnell und zuverlässig beliefert.<br />
Das <strong>Regensburger</strong> Reinheitsgebot<br />
Die hohe Nachfrage mag auch an <strong>einer</strong> ganz besonderen<br />
Lebensmittelverordnung liegen – dem<br />
<strong>Regensburger</strong> Reinheitsgebot. Den Vorläufer des<br />
1516 in ganz Bayern eingeführten Qualitätserlasses<br />
gab es an der Donau schon früher. So bestimmte<br />
der Rat der Stadt Regensburg im Jahre 1454: „Die<br />
Brauherren, die Frauen und ihre Braumeister sollen<br />
schwören, nichts in die Biere zu hängen oder<br />
zu tun, weder Samen noch Wurz, Gestrüpp oder<br />
dergleichen, noch solches zu tun nachsehen und<br />
gestatten.“ Dem Brauer drohten bei einem Verstoß<br />
gegen ds Reinheitsgebot strenge Strafen.<br />
Das Streben nach Qualität hat in der Spitalbrauerei<br />
also Tradition, denn nach altem Herkommen<br />
wachen Braumeister und Spitalmeister gemeinsam<br />
über die Produktqualität. Die Brauerei produziert<br />
ökologisch bewusst und umweltfreundlich; sie bezieht<br />
ihre Rohstoffe bevorzugt <strong>aus</strong> der Region und<br />
verzichtet auf das Geschäft mit Einwegflaschen<br />
und Dosenbier. Beste Rohstoffe, moderne Produktionsanlagen<br />
und das Know-how der Mitarbeiter<br />
garantieren Spitzenprodukte und Zufriedenheit.<br />
Die Spitalbrauerei ist eine mittelständische Brauerei<br />
mit einem Gesamt<strong>aus</strong>stoß von rund 20.000<br />
Hektoliter jährlich, Vorzeige-Wirtshäuser sind<br />
neben dem Spitalgarten der idyllisch gelegene<br />
Spitalkeller in der Nürnberger Straße und die Ausflugsgaststätte<br />
„Zur Walba“ in Unterirading.<br />
Die Gewinne des Unternehmens dienen <strong>aus</strong>schließlich<br />
dem Unterhalt des Altenheimes und<br />
s<strong>einer</strong> Gebäude. Wer Spitalbier trinkt, unterstützt<br />
automatisch einen sozialen Zweck und verbindet<br />
somit das Nützliche mit dem Angenehmen. (mü)<br />
Führung durch die älteste<br />
Stiftungsbrauerei der Welt<br />
Der Braumeister bietet für Gruppen von 10 bis 25<br />
Personen Führungen durch die Spitalbrauerei an<br />
(auf deutsch und englisch). Die Brauereiführung<br />
beginnt mit <strong>einer</strong> Einführung in die Geschichte<br />
der Brauerei und die Brautechnik, wendet sich<br />
dann den einzelnen Abteilungen des Brauh<strong>aus</strong>es<br />
zu: Sudh<strong>aus</strong>, Würzekühlung, Gär- und Lagerkeller,<br />
Fass- und Flaschenabfüllung. Gerne werden alle<br />
Fragen rund ums Bier beantwortet, von A wie Anzapfen<br />
bis Z wie Zwickelbier. Der Abschluss der<br />
<strong>Veranstaltung</strong> findet im Br<strong>aus</strong>tüberl der Gaststätte<br />
Spitalgarten statt, bei einem frischgezapften Bier<br />
und <strong>einer</strong> echt bayerischen Brotzeit.<br />
Brauereiführung, anschl. Bairisches Schmankerlmenü<br />
im Spitalgarten möglich (Schweinebraten,<br />
Surbraten, Entenfleisch, Fingernudeln, Kraut,<br />
Knödel und Salat): Preise auf Anfrage<br />
Anmeldung unter Tel.: 0941 83005-187<br />
oder E-Mail: spitalarchiv@spital.de<br />
Ansprechpartnerin: Edith Inhofer<br />
23
24<br />
<strong>Regensburger</strong> Bierkultur Regensburg 2008<br />
Die fürstliche Bierpalette<br />
Hell: Nicht nur Kenner schätzen das <strong>aus</strong>gewogene<br />
Hopfen-Aroma und den erfrischend süffigen<br />
Geschmack dieses urbayerischen Bieres. Für alle,<br />
denen Pils zu herb ist, stellt es die mildere Alternative<br />
dar.<br />
Pilsener: Ein Pils wie man es sich wünscht. Charakteristisch<br />
für diesen Trinkgenuss ist sein feinherbes<br />
Aroma. Frisch und würzig erfüllt es den Anspruch,<br />
den Kenner an ein Pils stellen.<br />
St. Wolfgang: Ein vollmundiges und malziges Aroma,<br />
wie es typisch für ein untergäriges dunkles Bier<br />
ist. Seinen besonderen Geschmack erhält diese<br />
Spezialität, das nach alter Tradition gebraut wird,<br />
durch die Verwendung feinster dunkler Malze.<br />
Fürsten Gold: Einen charakteristischen hopfenherb<br />
und leicht malzigen Geschmack bekommt das<br />
untergärige Fürsten Gold durch <strong>aus</strong>gesuchtes Gerstenmalz,<br />
mit dem es gebraut wird.<br />
Winter Festbier: In Verbindung mit <strong>einer</strong> extralangen<br />
Reifung entsteht ein wirklich außergewöhnliches<br />
Bier. Die goldgelbe Farbe steht für höchsten<br />
Biergenuss und bildet einen herrlichen optischen<br />
Kontrast zur Jahreszeit dieser Spezialität.<br />
Weissbier: Feinster Aromahopfen und beste Braumalze<br />
verleihen diesem typisch bayerischen Weissbier<br />
seine spritzige Frische. Charakteristisch ist<br />
auch die fruchtigsüße Note des klassischen Weizenbieres.<br />
Roggen: Eine einzigartige Spezialität. Natürlich<br />
frisch, unverfälscht würzig und einmalig im Geschmack<br />
- ein unvergleichliches Geschmackserlebnis<br />
das stark an Brot erinnert und einen leichten Anklang<br />
von Pumpernickel besitzt. Obergärig gebraut<br />
zeigt es eine natürliche Trübung, die fast stärker ist<br />
als bei einem Weißbier.<br />
Dunkle Weisse: Hier fließen die spritzige Frische<br />
des Weissbieres und das vollmundig würzige Aroma<br />
eines dunklen Bieres zusammen. Durch den<br />
Zusatz feinster dunkler Malze entsteht die angenehm<br />
fruchtige malzaromatische Süffigkeit dieser<br />
kastanienbraunen Bierschönheit.<br />
Leichte Weisse: So erfrischend spritzig und voll im<br />
Geschmack wie ein Weissbier sein muss, nur eben<br />
mit weniger Alkohol - 100 Prozent Weissbiergeschmack<br />
bei 40 Prozent weniger Alkohol. Selbst<br />
eingefleischte Freunde eines guten Weissbieres<br />
kommen hier voll auf <strong>Ihre</strong> Kosten.<br />
Kristall Weizen: Die geschmackliche Charakteristik<br />
des obergärigen Bieres bleibt beim Kristall Weizen<br />
erhalten, ebenso wie seine sehr erfrischende<br />
Spritzigkeit. Durch die schonende Filtrierung von<br />
Hefebestandteilen vor der Abfüllung erhält diese<br />
altbayerische Bierspezialität seine kristallklare<br />
Konsistenz.<br />
Grape: Ein spritziges Biermischgetränk mit Grapefruitgeschmack<br />
und leichtem Malzaroma – erfrischend<br />
säuerlich durch die Frucht und mit <strong>einer</strong><br />
hopfigen Note im Abgang. Thurn und Taxis Grape<br />
ist ein Biermischgetränk <strong>aus</strong> 50 Prozent Hell-Bier<br />
und 50 Prozent Grapefruit-Limonade.<br />
Taxx: Das naturtrübe Szenebier erfrischt Körper<br />
und Geist als junges, frisches Zwickel. Naturbelassen<br />
und unfiltriert bietet es das authentische<br />
Geschmackserlebnis, das heute von modernen<br />
Menschen genossen werden will - unverwechselbares<br />
Aroma und voller Geschmack.<br />
Gerhard Semmler (Leitung) und Wolfgang Weißmüller (Marketing) stehen der Thurn & Taxis-Vertriebsgesellschaft<br />
vor.<br />
Tradition, Engagement<br />
und Innovation<br />
Die Fürstliche Brauerei Thurn und Taxis ist seit jeher<br />
fest mit der Stadt Regensburg verwurzelt. Das<br />
beweist das Adelsh<strong>aus</strong>, seit es 1812 die Posthoheit<br />
in Bayern an das Königreich abtrat. Als Entschädigung<br />
gab es dafür das Reichsstift St. Emmeram<br />
– mit der Stiftsbrauerei, <strong>einer</strong> der Urbr<strong>aus</strong>tätten<br />
Europas.<br />
Mitte des 19. Jahrhunderts gelangte durch den<br />
Ankauf von diversen Ländereien eine beträchtliche<br />
Anzahl weiterer lokaler und regionaler Brauereien<br />
in den Besitz des Unternehmens. Die vielen<br />
kleinen Br<strong>aus</strong>tätten werden schließlich Anfang des<br />
20. Jahrhunderts zu einem großen Unternehmen<br />
zusammengefasst, das in Schierling bei Regensburg<br />
ansässig war. Dort avancierte Thurn und<br />
Pur: Mit seinem hopfenmilden, würzigen und<br />
vollmundigen Geschmack eine echte Spezialität.<br />
Pur macht den Unterschied zu den herkömmlichen<br />
Szene-Bieren deutlich: Pur ist gereifter Geschmack<br />
in jungem Gewand. Schon der Name ist Programm.<br />
Die Krone und das „T & T“ waren das Zeichen der<br />
Fürstlichen Brauerei.<br />
Taxis zu <strong>einer</strong> Brauerei, die sich durch besondere<br />
Braukunst und Innovationskraft <strong>aus</strong>zeichnet.<br />
So war Thurn und Taxis die erste Brauerei, die<br />
die Sorte Pilsener konsequent förderte, ihre Produktpalette<br />
um alkoholfreie Getränke erweiterte<br />
und das erste Weißbier vom Fass lieferte. Zudem<br />
braut T & T als erste und einzige Brauerei Roggenbier<br />
nach traditionellen Rezepten. Der Name<br />
„Schierlinger Roggen“ verweist auf die noch immer<br />
betriebene Br<strong>aus</strong>tätte vor den Toren der Stadt,<br />
die übrigen Biere – das Helle, das Weißbier, das<br />
Pils, der Postmeister oder das St. Wolfgang-Dunkel<br />
– wurden am Galgenberg eingebraut.<br />
1996 übernahm die Münchner Paulaner Brauerei-Gruppe<br />
die Fürstenbiere; das Spezialbier sollte<br />
deshalb sogar eine Zeitlang „Paulaner Roggen“<br />
heißen (mittlerweile ist es wieder als „Thurn und<br />
Taxis Roggen“ erhältlich).<br />
Auch nach der Übernahme in<br />
Regensburg daheim<br />
Doch diese Übernahme tat der Liebe zur Heimatregion<br />
keinen Abbruch. Die Marke engagiert<br />
sich auch weiterhin mit höchster Bierqualität<br />
durch vielfältige Promotions, Aktionen und Sponsorings<br />
in Regensburg und Umgebung.<br />
Beispielsweise im sportlichen und kulturellen<br />
Bereich: Highlights wie die Thurn und Taxis<br />
Schlossfestspiele, das Thurn und Taxis Open Air<br />
Kino oder der Thurn und Taxis Halbmarathon werden<br />
seit Jahren durch das Brauerei-Unternehmen<br />
gefördert.<br />
Seit April dieses Jahres zeigt sich die Fürstliche<br />
Brauerei in einem neuen Gewand und mit einem<br />
neuen Slogan. „Genieße deine eigene Welt“ stellt<br />
klar die Produkte in den Vordergrund, ohne dabei<br />
den Konsumenten eine künstliche Markenwelt vorzugaukeln.<br />
Innovative Produkte standen schon immer<br />
im Fokus der <strong>Regensburger</strong>. Auch heute bietet<br />
die Fürstliche Brauerei neben dem klassischen<br />
Sortiment auch Spezialitäten wie das erwähnte<br />
„Thurn und Taxis Roggen“, das Fass-Weißbier oder<br />
die trendigen Sorten Pur, Taxx und Grape an.
Regensburg 2008<br />
<strong>Regensburger</strong> Bierkultur<br />
Glückseligkeit seit Jahrhunderten<br />
– ein echtes Stück Regensburg<br />
Hört ein waschechter <strong>Regensburger</strong> das Wort<br />
„Kneitinger“, so wird in seinem Antlitz sogleich<br />
eine spürbare Veränderung festzustellen sein. Um<br />
die Lippen legt sich auf einmal ein verständnisvollschelmisches<br />
Lächeln, die Augen beginnen zu<br />
leuchten, der ganze Mensch strahlt Glücksseligkeit<br />
<strong>aus</strong>. Denn der Kneitinger, das ist <strong>Regensburger</strong><br />
Bier- und Wirtsh<strong>aus</strong>tradition seit Jahrhunderten,<br />
wie sie kaum ein zweites Mal zu finden sein<br />
dürfte. Den Menschen ans Herz gewachsen, ein<br />
Stück Regensburg halt. Das zeigt sich allein schon<br />
in der Bezeichnung – denn mit „der Kneitinger“ ist<br />
auch die Brauerei gemeint, die im <strong>Regensburger</strong><br />
Sprachgebrauch eben maskulin ist.<br />
Freilich, andererseits ist der Kneitinger natürlich<br />
auch ein modernes, ein zukunftsorientiertes Unternehmen,<br />
das aber vor allem seinen Anspruch<br />
und seine Aufgabe in der Bewahrung dieser Tradition<br />
sieht. Und er ist eine wohltätige Einrichtung.<br />
Die Hans und Sofie Kneitinger-Stiftung unterstützt<br />
verschiedene Einrichtungen.<br />
1530, so steht es auf dem mächtigen Holzfass<br />
im Durchgang zur Schwemm der Brauereigaststätte<br />
– hierzulande „Mutterh<strong>aus</strong>“ genannt – wird erstmals<br />
ein Kneitinger Bier gebraut, ein gar köstliches<br />
dazu. Gelagert wird der edle Tropfen übrigens<br />
immer noch in Holzfässern. Der überwiegende<br />
Teil der Kneitinger-Fässer ist noch immer <strong>aus</strong> Holz,<br />
so wie damals.<br />
Keine Pommes, kein Ketchup,<br />
keine Cola<br />
Der letzte „echte“ Kneitinger-Bräu war Johann<br />
Kneitinger III., der die Brauerei nach dem Tod des<br />
Vaters Johann Kneitinger II. 1923 übernommen<br />
hatte. Dessen Vater Johann Kneitinger I. hatte die<br />
Brauerei nach der Heirat mit Maria Islinger als<br />
Familienbesitz übernommen und ihr den Namen<br />
gegeben. Johann I. hatte auch das beliebte Kneitinger<br />
Bockbier erfunden. Der Enkel Johann III. stand<br />
der Brauerei schon im Alter von 20 vor, obwohl<br />
er sich eher der Musik und dem Theater zugetan<br />
fühlte, was sich auch in der Gaststätte widerspiegelte:<br />
Er hängte Partituren und Besetzungslisten<br />
von Operetten an die Wand.<br />
1928 ehelichte Johann Kneitinger III. seine Sofie,<br />
eine geborene Gast. Sie führte die Brauereigaststätte,<br />
er kümmerte sich um die Biere. Damals<br />
wie heute werden drei Spezialbiere hergestellt:<br />
das Edel-Pils, das Dunkel-Export und das süffige<br />
Bockbier. Das wird jedes Jahr am ersten Donnerstag<br />
im Oktober angestochen und ist immer<br />
wieder traditionsgemäß „gut und nicht so süß wie<br />
im Vorjahr.“<br />
Hans und Sofie Kneitinger führten das Unternehmen<br />
fast ein halbes Jahrhundert gemeinsam.<br />
Zeitlebens engagierten sie sich in sozialer Hinsicht.<br />
Die Bräuin übernahm die Patenschaft für 128 Kinder,<br />
dem Kinderheim St. Leonhard war das selbst<br />
kinderlos gebliebene Ehepaar sehr verbunden,<br />
was sich auch in vielen Spenden niederschlug.<br />
1975 starb der Bräu, Sofie Kneitinger übernahm<br />
auch die Leitung der Brauerei. Im Dezember 1985<br />
richtete sie die Hans und Sofie Kneitinger-Stiftung<br />
ein, deren Gründung ihrem Ehemann ein Herzenswunsch<br />
gewesen war.<br />
Die Brauerei Kneitinger mit ihrem Mutterh<strong>aus</strong> setzt die <strong>Regensburger</strong> seit rund 500 Jahren in Verzückung.<br />
Sofie Kneitinger arbeitete auch sonst im Sinne<br />
ihres Mannes: Dank ihres gesunden Traditonsbewusstseins<br />
und ihrer Aufgeschlossenheit neuer<br />
Technik gegenüber gelang es der Brauerei, den<br />
jährlichen Bier<strong>aus</strong>stoß um ein Vielfaches zu steigern.<br />
1920 brachte es der Kneitinger auf 2.000<br />
Hektoliter, 1990 waren es über 16.000.<br />
Drei Monate vor ihrem 87. Geburtstag verstarb<br />
Sofie Kneitinger am 27. Januar 1991. An einem<br />
eisigen Wintertag wurde sie neben ihrem Gatten<br />
zur letzten Ruhe gebettet.<br />
Neuer Brauereibesitzer wurde die Stiftung. Das<br />
hatte die Bräuin in ihrem Testament verfügt, ebenso,<br />
dass im Mutterh<strong>aus</strong> am Arnulfsplatz niemals<br />
Pommes Frites, Ketchup oder Cola auf der Karte<br />
stehen dürfen. Sie setzte fest, dass der Stiftungsrat<br />
jede Bierpreiserhöhung genehmigen muss und<br />
dass das Kinderheim St. Leonhard und das Bürgerheim<br />
Kumpfmühl weiter unterstützt werden. Seit<br />
Gründung der Stiftung wurde rund eine Million<br />
Euro <strong>aus</strong>geschüttet – überwiegend an die genannten<br />
Hauptbegünstigten.<br />
Heute präsentiert sich die Brauerei als Unternehmen,<br />
dem es bestens gelingt, traditionelle<br />
Werte mit modernster Technik in Einklang zu<br />
bringen. Die Beschäftigten bekommen wie seit<br />
Generationen schon ihren H<strong>aus</strong>trunk, das Bier<br />
lagert aber mittlerweile in Metalltanks. Sämtliche<br />
Anlagen werden mit umweltfreundlichem Erdgas<br />
befeuert. Der Jahres<strong>aus</strong>stoß lag 2007 bei 27.000<br />
Hektolitern, insgesamt stehen bei der Brauerei 17<br />
Menschen in Lohn und Bier. (mü)<br />
25
26<br />
Top-Produkte Regensburg 2008<br />
Gütesiegel<br />
„Made in Regensburg“<br />
Top-Produkte, die <strong>aus</strong> der Weltkulturerbe-Stadt stammen<br />
Regensburg ist schön, seine Bauwerke weltberühmt, seine Altstadt historisch. Regensburg ist<br />
auch aufgeschlossen, die Freie Reichsstadt war schon immer offen für neue Entwicklungen.<br />
Viele neue Entwicklungen stammen direkt <strong>aus</strong> Regensburg, der Stadt, die nicht nur das Weltkulturerbe<br />
beheimatet, sondern auch Top-Firmen, die auf dem Weltmarkt führende Positionen<br />
einnehmen. Und es gibt natürlich auch Spitzenprodukte auf dem Markt, die <strong>aus</strong> der geschichtsträchtigen<br />
Oberpfalzmetropole stammen.<br />
Qualität <strong>aus</strong> Regensburg: Der neue 1er wird im BMW-Werk Harting gebaut.<br />
Jeden Tag fast 1.000 neue Autos<br />
Der Ministerpräsident, der sechs Jahre später in Regensburg das Zeitliche<br />
segnen sollte, legte den Grundstein für den Aufbruch in die wirtschaftliche<br />
Blüte der Stadt. Als Franz Josef Strauß 1982 den feierlichen Baubeginn des<br />
BMW-Werkes in Harting offiziell vornahm, war das der erste Schritt <strong>einer</strong> bis<br />
heute andauernden Erfolgsgeschichte. 3.000 Arbeitsplätze waren angestrebt,<br />
geworden sind es über 10.000. Mittlerweile entstehen hier jeden Tag 960<br />
BMW der 1er- und der 3er-Reihe, über zweieinhalb Millionen Fahrzeuge wurden<br />
in Regensburg bereits gefertigt. Auch der neue 1er-BMW läuft in Harting<br />
vom Band. Mit dem Einser setzt BMW den neuen Maßstab in der umkämpften<br />
Kompaktklasse – das ist Freude am Fahren „made in Regensburg“.<br />
Sicherheit auf höchstem Niveau<br />
Dallmeier – da denken viele wohl eher an Kaffee. Aber damit liegen sie nicht<br />
richtig, wenn es um den <strong>Regensburger</strong> Betrieb dieses Namens geht. Denn<br />
der stellt visuelle Sicherheitstechnik auf höchstem Niveau her. Etwa hoch<br />
auflösende digitale Sicherheits-Aufzeichnungssysteme, komplexe Systeme<br />
mit Anbindung an externe Datenquellen oder übergeordnete Managementsysteme.<br />
Für dieses Sicherheitsprodukt wurde die innovative Firma Dallmeier<br />
mit dem Security Industry Award 2003 <strong>aus</strong>gezeichnet.<br />
Siebe, die die Papierwelt braucht<br />
Das <strong>Regensburger</strong> Unternehmen Andritz Fiedler ist weltweit im Geschäft –<br />
mit ihren Hauptprodukten Siebkörbe und Rotatoren für die Papierindustrie.<br />
In ihnen wird der Brei aufbereitet, der dann zu Papier wird. Das Unternehmen<br />
ist zudem Weltmarktführer bei den Läuterböden für die Brauereiindustrie<br />
und Spezialanbieter für Komplettlösungen in der Sortiertechnik und<br />
perforierte Komponenten. Betätigungsfelder sind fernerhin die chemische,<br />
die pharmazeutische Industrie und die Umwelttechnik.<br />
Bester Klang<br />
Es gibt Klaviere und es gibt Steinway-Flügel. Es gibt Sportwagen und es gibt<br />
Ferrari. Und es gibt Geigen und Goldfuss. Das <strong>Hand</strong>werksunternehmen<br />
gehört zu den führenden Geigenbauhäusern Europas, es stellt gehobene<br />
Ansprüche an seine Fabrikate. Jedes Jahr gehen zehn Instrumente dieser<br />
höchsten Qualitätsstufe an Liebhaber und Künstler <strong>aus</strong> aller Welt.<br />
Wenn es perfekt klingen soll, darf es eine Goldfuss-Geige sein.<br />
Zukunft <strong>aus</strong> dem Stadtwesten<br />
Im Infineon-Werk im Westen der Stadt werden allerlei Chips hergestellt,<br />
die zukunftsweisend sind und auch sehr positive Auswirkungen auf das<br />
alltägliche Leben der Menschen nicht nur in dieser Region mit sich bringen.<br />
Gefertigt werden beispielsweise Reifendrucksensoren, die Sprit sparen helfen,<br />
Frequenzfilter für Mobiltelefone, die an jedem Ort und zu jeder Zeit<br />
optimalen Empfang garantieren. Oder Drucksensoren im Seitenairbag für<br />
noch mehr Sicherheit im Auto, Teile für Chipkarten-Anwendungen, für den<br />
elektronischen Reisepass, für Kredit-, Banken- und Mobilfunk-Karten, für<br />
Pay-TV und für Spiele.<br />
Das Original<br />
Schon seit 1916 ist das<br />
Rezept für Händlmaiers<br />
süßen H<strong>aus</strong>machersenf,<br />
den die Metzgersgattin<br />
Luise Händlmaier entwickelt<br />
hatte, unverändert<br />
geblieben. Weißwurstlieb-<br />
haber <strong>aus</strong> der ganzen<br />
Welt schwören auf diese<br />
<strong>Regensburger</strong> Köstlichkeit.<br />
<strong>Regensburger</strong> sagen: Zum<br />
Händlmaer kann man alles<br />
essen (siehe auch Mitbringsel).<br />
Leckeres <strong>aus</strong> Regensburg: Echter Händlmaier<br />
passt zu allem.
Regensburg 2008<br />
Zeitungsqualität in aller Welt<br />
Eine Zeitung muss lesbar sein, die Anzeigenkunden haben größtes Interesse<br />
daran, dass ihre Offerten gut zu Geltung kommen. Das wissen<br />
die Verlage und setzen deshalb auf ein System, das die drucktechnische<br />
Qualität prüft und gegebenenfalls auch korrigiert. Hunderte der größten<br />
Medienunternehmen setzen dabei auf One Vision Asura. Das System sorgt<br />
vollautomatisch dafür, dass Farben stimmen, Texte lesbar sind und Grafiken<br />
erkennbar bleiben. Auf die Zuverlässigkeit dieses Angebots setzen unter<br />
anderem die Financial Times, die Washington Post, die Times of India,<br />
der Sydney Morning Herald, Le Monde und die Süddeutsche Zeitung.<br />
Schalter für die<br />
Tropen und die<br />
Arktis<br />
Produkte fast für die Ewigkeit – das<br />
ist der Anspruch, den die Maschinenfabrik<br />
Reinh<strong>aus</strong>en an sich selbst<br />
stellt. Über 100.000 Stufenschalter<br />
sind vom Stadtnorden <strong>aus</strong> in alle<br />
Welt <strong>aus</strong>geliefert worden, die Exportquote<br />
liegt bei 85 Prozent. Jahrzehntelang<br />
sind die Schalter dann<br />
ohne Störungen in Betrieb – egal ob<br />
im tropisch-feuchten Klima oder in<br />
der arktischen Kälte. Und das Unternehmen entwickelt sich immer weiter.<br />
Seit 1986 wurden bereits mehr als 400 Patente angemeldet, was für die<br />
innovative Kraft dieses Weltunternehmens spricht.<br />
Licht für Sport, Auto und <strong>Hand</strong>y<br />
Auf Produkte von Osram Opto Semiconductors für die Beleuchtung, Sensorik<br />
oder Visualisierung trifft man im Alltag viel öfter als man glaubt – im <strong>Hand</strong>y,<br />
in Großanzeigen von Sportarenen oder im Auto. Das Unternehmen hat seinen<br />
Sitz in Regensburg, entwickelt aber auch in Kalifornien und Malaysia.<br />
Weltkulturerbe<br />
heißt für mich ...<br />
„… dass ich bei m<strong>einer</strong><br />
täglichen Arbeit als<br />
Verkehrsüberwacher<br />
merke, dass viel mehr<br />
Touristen in der Stadt<br />
sind. Ansonsten habe<br />
ich zum Weltkulturerbe<br />
k<strong>einer</strong>lei Bezug.“<br />
(Robert Gebhard)<br />
Patente <strong>aus</strong> Regensburg: Die<br />
Maschinenfabrik Reinh<strong>aus</strong>en beeindruckt<br />
durch ihre Innovationskraft.<br />
Weltkulturerbe<br />
heißt für mich ...<br />
„… dass sich in der<br />
Stadtpflege und bei der<br />
Auslastung der Hotels<br />
einiges getan hat. Auch<br />
im gastronomischen Bereich<br />
ist einiges passiert.<br />
Ich spüre jetzt mehr internationales<br />
Flair.“<br />
(Petra Mayer)<br />
Kleinster Schutz der Welt<br />
Gremo – nie gehört? Sollten Sie aber.<br />
Denn das Unternehmen <strong>aus</strong> Haslbach ist<br />
ungeheuer kreativ. Es fertigt schon seit<br />
über einem halben Jahrhundert trendige<br />
Schirme in großer Auswahl für die Dame<br />
und den Herrn von Welt. Darunter auch<br />
den kleinsten Taschenschirm der Welt,<br />
der in einem patentierten Aluminiumbehälter<br />
Platz findet. Ganz nebenbei ist<br />
Gremo auch noch Deutschlands ältester<br />
Regenschirm-Importeur.<br />
Top-Produkte<br />
Superlativ <strong>aus</strong> Regensburg: Der<br />
kleinste Taschenschirm der Welt.<br />
Starker Strom, starke Entwicklung<br />
Von Transformatoren zur Energieversorgung (Netz-/Leistungstrafos, Ölverteiltrafos,<br />
Gießharztrafos) über professionelles Auftragsmanagement und<br />
Montage bis hin zur Überprüfung, die einen sicheren Betrieb dauerhaft gewährleistet,<br />
reicht die Produktpalette der Firma SGB mit Sitz in der Ohmstraße.<br />
Höchst qualifizierte Mitarbeiter stehen hinter diesem Angebot, das das<br />
Unternehmen zu einem der führenden Hersteller gemacht hat. Regelmäßig<br />
werden Absolventen von FH und Uni in den Betrieb integriert, so dass die<br />
stetige technische Weiterentwicklung garantiert ist.<br />
Der Kommunikationsspezialist<br />
Immer ist das T dabei, wenn es um die zeitgemäße Kommunikation geht.<br />
Egal, ob T-Com, T-Mobile, T-Systems oder T-Online, die Telekom bedient<br />
auch die Region Regensburg mit dem gesamten Spektrum der modernen<br />
Informations- und Kommunikations-Infrastruktur. Für die Privatkunden<br />
gibt es beispielsweise die T-Punkte im Donaueinkaufszentrum und in den<br />
<strong>Regensburger</strong> Arcaden. Um die mittleren und kl<strong>einer</strong>en Geschäftskunden<br />
kümmert sich der T-Punkt-Business in der Langobardenstraße im Stadtosten.<br />
Regensburg ist darüber hin<strong>aus</strong> auch Standort für die qualifizierte Ausbildung<br />
von zahlreichen Nachwuchskräften. So werden derzeit in der Domstadt 86<br />
Lehrlinge auf ihre Berufsfelder vorbereitet, die glänzende Zukunfts<strong>aus</strong>sichten<br />
versprechen.<br />
Weltkulturerbe<br />
heißt für mich ...<br />
„… dass die Lokale<br />
voller sind. Die Lehrer<br />
m<strong>einer</strong> Schule haben<br />
bei einem Treffen keinen<br />
Platz mehr gefunden.<br />
Außerdem freue ich<br />
mich natürlich über<br />
diesen Titel für meine<br />
Stadt.“ (Franziska Lang)<br />
Weltkulturerbe<br />
heißt für mich ...<br />
„… dass die schöne<br />
und historische Stadt<br />
Regensburg auch angemessen<br />
gewürdigt<br />
wird. Und dass es<br />
somit einen Grund für<br />
eine erstklassige Feier<br />
gab.“<br />
(Lukas Zehentner)<br />
27
28<br />
Praktisches Regensburg Regensburg 2008<br />
Informationen<br />
Tourist-Information<br />
Rath<strong>aus</strong>platz 3<br />
Tel.: 0941/5074410<br />
Informationen, Broschüren<br />
und Material über die Stadt.<br />
Stadt Regensburg<br />
Rath<strong>aus</strong>platz 1<br />
Tel. 0941/507-0<br />
www.regensburg.de<br />
Unterkunft<br />
Hotel<strong>aus</strong>wahl<br />
Altstadt-Engel<br />
Gesandtenstr. 12<br />
93047 Regensburg<br />
Tel. 0941/30797256<br />
Fax 0941/892667<br />
Apollo Minotel<br />
Neuprüll 17<br />
93051 Regensburg<br />
Tel.: 0941/9105-0<br />
Fax: 0941/9105-70<br />
Avia Hotel<br />
Frankenstraße 1-3<br />
93059 Regensburg<br />
Tel.: 0941/4098-0<br />
Fax: 0941/4098-100<br />
Bischofshof am Dom<br />
Krauterermarkt 3<br />
93047 Regensburg<br />
Tel.: 0941/5846-0<br />
Fax: 0941/5846-146<br />
Bischofshof Br<strong>aus</strong>tuben<br />
Dechbettener Straße 50<br />
93049 Regensburg<br />
Tel.: 0941/208217-0<br />
Fax: 0941/208217-40<br />
Dechbettener Hof<br />
Dechbetten 11<br />
93051 Regensburg<br />
Tel.: 0941/35283<br />
Fax: 0941/3074030<br />
Goldenes Kreuz<br />
Haidplatz 7<br />
93047 Regensburg<br />
Tel.: 0941/55812<br />
Fax: 0941/51031<br />
Held<br />
Irl 11<br />
93055 Regensburg<br />
Tel.: 09401/942-0<br />
Fax: 09401/7682<br />
Münchner Hof<br />
Tändlergasse 9<br />
93047 Regensburg<br />
Tel.: 0941/58440<br />
Fax: 0941/561709<br />
Praktisches Regensburg:<br />
Adressen, Tipps und Stadtkultur<br />
Die Minoritenkirche ist Teil des Historischen Museums.<br />
Orphée „Großes H<strong>aus</strong>“<br />
Untere Bachgasse 8<br />
93047 Regensburg<br />
Tel.: 0941/59602-0<br />
Fax: 0941/59602-199<br />
Parkhotel Maximilian<br />
Maximilianstraße 28<br />
93047 Regensburg<br />
Tel.: 0941/56850<br />
Roter Hahn<br />
Rote-Hahnen-Gasse 10<br />
93047 Regensburg<br />
Tel.: 0941/595090<br />
Fax: 0941/5950940<br />
Sorat Insel-Hotel<br />
Müllerstraße 7<br />
93059 Regensburg<br />
Tel.: 0941/8104-0<br />
Fax: 0941/8104-444<br />
Spitalgarten<br />
St.-Katharinen-Platz 1<br />
93059 Regensburg<br />
Tel.: 0941/84777<br />
Fax: 0941/8903168<br />
St. Georg<br />
Karl-Stieler-Str. 8<br />
93051 Regensburg<br />
Tel.: 0941/91090<br />
Fax: 0941/948174<br />
Wiendl<br />
Universitätsstraße 9<br />
93053 Regensburg<br />
Tel.: 0941/92027-0<br />
Fax: 0941/92027-28<br />
Weitere Hotels im Internet unter:<br />
www.regensburg.de<br />
Privatunterkünfte<br />
Darüber hin<strong>aus</strong> gibt es eine Reihe<br />
von Privatunterkünften und Ferienwohnungen,<br />
die am besten bei der<br />
Touristen-Information<br />
(Rath<strong>aus</strong>platz 4, 93047 Regensburg,<br />
Tel. 0941/5074410) zu erfragen sind.<br />
Außerdem vermittelt auch<br />
„Bed & Breakfast Regensburg“<br />
(Tel. 0941/7842902) Zimmer und<br />
Ferienwohnungen in Regensburg und<br />
Umgebung zu günstigen Preisen.<br />
Museen<br />
Historisches Museum<br />
Dachauplatz 2-4<br />
Das Historische Museum im ehemaligen<br />
Minoritenkloster erläutert die<br />
Kunst- und Kulturgeschichte von der<br />
Steinzeit bis zum 19. Jahrhundert.<br />
Schwerpunkt sind der <strong>Regensburger</strong><br />
Raum und Ostbayern. Absolut sehenswert:<br />
die Römer-Abteilung! Öffnungszeiten:<br />
Di., Mi., Fr., Sa., So. und<br />
Feiertage 10-16 Uhr, Do. 10-20 Uhr.<br />
Städtische Galerie Leerer Beutel<br />
Bertholdstr. 9. Ein umfangreiches Panorama<br />
vor allem des ostbayerischen<br />
Kunstschaffens.<br />
Öffnungszeiten: Di.-So. 10-16 Uhr.<br />
Reichtagsmuseum<br />
Altes Rath<strong>aus</strong> Rath<strong>aus</strong>platz<br />
Hier schlug über Jahrhunderte das<br />
Herz der Freien Reichsstadt, hier<br />
waren der Stadtrat, die Verwaltung,<br />
das Gefängnis und die Fragstatt untergebracht.<br />
Von 1663 bis 1806 tagte<br />
am Ort zudem der Immerwährende<br />
Reichstag.<br />
Führungen: 01.04. - 31.10.: täglich<br />
9.30, 10, 10.30, 11, 11.30, 12 Uhr,<br />
13.30, 14, 14.30, 15 (engl.), 15, 15.30<br />
Uhr. 01.11. - 06.01. / 01.03. - 31.03.:<br />
täglich 10, 11.30, 13.30, 14 (engl.),<br />
15, 15.30 Uhr. 07.01. - 28.02.: täglich<br />
10, 11.30, 13.30, 15 Uhr.<br />
Kepler-Gedächtnish<strong>aus</strong><br />
Keplerstr. 5<br />
Das Sterbeh<strong>aus</strong> des Astronomen<br />
Johannes Kepler (1571-1630) präsentiert<br />
sich in originalgetreu rekonstruierter<br />
Form mit historischen Innenräumen<br />
<strong>aus</strong> der Zeit des 17. Jahrhunderts.<br />
Öffnungszeiten: Sa., So. und<br />
Feiertage 10.30-16 Uhr.<br />
Domschatzmuseum<br />
Krauterermarkt 3<br />
Das Museum in der ehemaligen<br />
bischöflichen Residenz zeigt die<br />
Schatzkammerstücke des Mittelalters.<br />
Öffnungszeiten: 01.04. - 01.11.:<br />
Di.-Sa. 10-17 Uhr, So., Feiertage<br />
12-17 Uhr. 01.12.-31.03.: Fr., Sa.<br />
10-16 Uhr, So., Feiertage 12-16 Uhr.<br />
Im November geschlossen!<br />
Diözesanmuseum St. Ulrich<br />
Domplatz 2<br />
Christliche Kunst <strong>aus</strong> über einem<br />
Jahrt<strong>aus</strong>end wird in <strong>einer</strong> früh-<br />
gotischen Kirche präsentiert.<br />
Öffnungszeiten: nur von<br />
01.04. - 01.11.: Di.-So. 10-17 Uhr.<br />
Fürstliches Schloss und Kreuzgang<br />
St. Emmeram<br />
Emmeramsplatz 5<br />
Die hochadelige Wohnkultur in den<br />
prunkvoll <strong>aus</strong>gestatteten Wohn- und
Repräsentationsräumen entfaltet die<br />
ganze höfische Pracht vergangener<br />
Jahrhunderte. Der Museumsbereich<br />
„Kreuzgang St. Emmeram“ entführt in<br />
die asketische Mönchswelt des Benediktinerordens.<br />
Führungen: April-Oktober: täglich<br />
11, 14, 15, 16 Uhr, Sa./So./Feiertage<br />
zusätzlich 10 und 13 Uhr. November-<br />
März: Sa./So./Feiertage 10, 11, 14, 15<br />
Uhr. Juli-September: täglich 13.30<br />
Uhr englische Führung.<br />
Fürstliche Schatzkammer<br />
Emmeramsplatz 5<br />
Im Schloss ist neben den Schauräumen<br />
seit 1998 ein Zweigmuseum<br />
des Bayerischen Nationalmuseums<br />
eingerichtet. Im alten Marstall sind<br />
her<strong>aus</strong>ragende Objekte <strong>aus</strong> den<br />
Kunstsammlungen des Fürstenh<strong>aus</strong>es<br />
zu sehen.<br />
Öffnungszeiten:<br />
01. April bis 31. Oktober: Mo. bis Fr.<br />
11-17 Uhr; Sa., So., Feiertage 10-17<br />
Uhr. 01. November bis 31. März:<br />
Sa., So. und Feiertage 10-17 Uhr.<br />
Kunstforum Ostdeutsche Galerie<br />
Dr. Johann-Maier-Str. 5<br />
Her<strong>aus</strong>ragendes Museum für moderne<br />
Kunst.<br />
Öffnungszeiten:<br />
Di.-So. 10-17 Uhr, Do. 10-20 Uhr.<br />
Naturkundemuseum<br />
Am Prebrunntor 4<br />
Erdgeschichtliche Entstehung und<br />
moderne Situation der Region.<br />
Lebensräume des Menschen, der<br />
Tier- und der Pflanzenwelt.<br />
Öffnungszeiten:<br />
Mo. 9-12 Uhr, Di.-Fr. 9-16 Uhr,<br />
So. 10-17 Uhr.<br />
Donau-Schifffahrtsmuseum<br />
Marc-Aurel-Ufer, Thundorfer Str.<br />
Das schwimmende Museum befindet<br />
sich an Bord zweier historischer Don<strong>aus</strong>chiffe<br />
und gibt einen Einblick in<br />
die Geschichte der Schifffahrt auf der<br />
deutschsprachigen Donau.<br />
Öffnungszeiten:<br />
Apr.-Okt.: Di.-So. 10-17 Uhr.<br />
Brückturmmuseum<br />
An der St<strong>einer</strong>nen Brücke<br />
Die Aussicht vom letzten Turm des<br />
Bauwunders St<strong>einer</strong>ne Brücke bietet<br />
einen einmaligen Blick über die Dächer<br />
der Altstadt, den Fluss und die<br />
Brücke.<br />
Öffnungszeiten:<br />
Apr.-Okt.: Di.-So. 10-17 Uhr.<br />
Regensburg 2008<br />
Uhrenmuseum beim Juwelier<br />
Mühlbacher<br />
Ludwigstr. 1<br />
Querschnitt durch die Uhrengeschichte<br />
von vergangenen Jahrhunderten<br />
bis in unsere Zeit.<br />
Öffnungszeiten:<br />
Mo.-Fr. 14-17 Uhr und nach<br />
telefonischer Vereinbarung.<br />
Öffentliche<br />
Verkehrsmittel<br />
RVV-Kundenzentrum<br />
Hemauerstraße 1<br />
Tel.: 0941/601-2888<br />
Montag bis Freitag gibt es von 8 bis<br />
18 Uhr Tarif-Informationen, Fahrplan<strong>aus</strong>künfte<br />
und auf Wunsch einen<br />
ganz persönlichen Fahrplan mit sämtlichen<br />
Abfahrtszeiten der nächstgelegenen<br />
Haltestelle.<br />
Theater<br />
Theater am Bismarckplatz<br />
Bismarckplatz 7,<br />
Theaterkasse Tel.: 0941/507-2424<br />
Internet: www.theaterregensburg.de<br />
Oper, Operette, Musical, Sch<strong>aus</strong>piel<br />
und Ballett.<br />
Theater im Velodrom<br />
Arnulfsplatz 4b<br />
Theaterkasse Tel.: 0941/507-2424<br />
Velodrom nur Abendkasse<br />
Oper, Operette, Musical, Sch<strong>aus</strong>piel<br />
und Ballett.<br />
Theater am Haidplatz<br />
Haidplatz 8<br />
Theaterkasse Tel.: 0941/507-2424<br />
Haidplatz nur Abendkasse<br />
Oper, Operette, Musical, Sch<strong>aus</strong>piel<br />
und Ballett.<br />
Kleinkunstbühne Statt-Theater<br />
Winklergasse 16<br />
Theaterkasse Tel.: 0941/53302<br />
Vorverkauf: Tourist-Information,<br />
Tel.: 0941/507-5050<br />
<strong>Regensburger</strong> Kabarett-Ensemble mit<br />
eigenem Programm; auch andere<br />
Künstler geben hier gern ein Gastspiel.<br />
Turmtheater im Goliathh<strong>aus</strong><br />
Watmarkt 5<br />
Tel.: 0941/562223<br />
Sch<strong>aus</strong>piel, Boulevard, Kabarett, Musical<br />
und Kindertheater<br />
Vorverkauf: Tourist-Information,<br />
Tel.: 0941/507-5050.<br />
Eine Institution<br />
in Regensburg<br />
adEvents<br />
www.kneitinger.de 29
30<br />
Praktisches Regensburg Regensburg 2008<br />
Der Herzogspark ist ein romantisches Stück Regensburg.<br />
Figurentheater im Stadtpark<br />
Dr.-Johann-Maier-Straße 3<br />
Theaterkasse, Tel.: 0941/28328<br />
Vorverkauf: Tel.: 0941/53177 und<br />
0941/54875<br />
Sondervorstellungen für Gruppen,<br />
auch in gängigen Fremdsprachen auf<br />
Bestellung.<br />
<strong>Regensburger</strong> Bauerntheater auf der<br />
Hubertushöhe<br />
Wilhelm-Raabe-Str. 1<br />
Tel.: 0941/85958<br />
Vorverkauf: Tabakwaren/Lotto Eberl,<br />
Tel.: 0941/58882.<br />
Kulturzentrum „Alte Mälzerei“<br />
Galgenbergstraße 20<br />
Tel.: 0941/78881-0<br />
Internet: www.alte-maelzerei.de<br />
täglich live: Kabarett, Theater, Konzerte<br />
<strong>Regensburger</strong> Studententheater<br />
Kontakt: Dr. Reinhart Meyer,<br />
Tel.: 09484/1771<br />
Internet: www.studententheater.de<br />
Parks<br />
Die <strong>Regensburger</strong> Innenstadt wird<br />
von <strong>einer</strong> Reihe von Parkanlagen<br />
umsäumt.<br />
Alleengürtel<br />
Die Altstadt ist von einem Alleengürtel<br />
umgeben, den im Westen der Herzogspark<br />
und im Osten der Villapark<br />
abschließen. Südlich grenzt der Park<br />
des Schlosses Thurn und Taxis an. Der<br />
Alleengürtel wurde 1779 auf Kosten<br />
des Fürsten Carl Anselm fertiggestellt.<br />
Ursprünglich in doppelter Baumreihe<br />
außen um die mittelalterliche Stadtmauer<br />
herumgeführt, stellt er ein<br />
Geschenk des fürstlichen H<strong>aus</strong>es an<br />
die Stadt dar. Vom Villapark führt der<br />
Weg über das Studentenwiesel und<br />
das Hallenbad in Richtung Bahnhof.<br />
Nahe dem Hauptbahnhof befindet sich<br />
ein Obelisk, der ihm zum Gedenken<br />
auf Anregung Carl von Dalbergs nach<br />
Entwürfen von Emanuel Herigoyen<br />
1806 errichtet wurde. Dort steht ebenfalls<br />
ein klassizistischer Rundtempel,<br />
der dem Gedenken des zeitweise in<br />
Regensburg ansässigen Astronomen<br />
Johannes Kepler gilt. Von dort <strong>aus</strong><br />
führt der Weg am fürstlichen Schloss<br />
vorbei zum Dörnbergpark und dem<br />
Stadtpark im Westen der Altstadt. Das<br />
westliche Ende des Alleengürtels bildet<br />
der Herzogspark am naturkundlichen<br />
Museum in der Prebrunnstraße.<br />
Villapark<br />
Die königliche Villa am Ostrand der<br />
Altstadt gab diesem Park den Namen.<br />
Klein, aber fein ist die ganze Anlage ein<br />
städtisches Naturdenkmal.<br />
Dörnbergpark<br />
Im Süden der Altstadt gelegen, weitläufige<br />
Anlage mit zum Teil sehr altem<br />
Baumbestand, der in den letzten Jahren<br />
allerdings ein wenig gelitten hat.<br />
Einem Bankier und s<strong>einer</strong> Vorliebe<br />
für französische Parks und Pavillons<br />
verdankt der Besucher eines der sympathischsten<br />
Gartenlokale: Das Rosarium<br />
bildet den Abschluss des Parks<br />
in der südwestlichen Ecke.<br />
Herzogspark<br />
Er gleicht einem Blumen- und Pflanzenlehrgarten.<br />
Der kleine, aber liebevoll<br />
gepflegte Park liegt direkt an<br />
der Stadtmauer. Verwinkelt, durch<br />
Hecken und Büsche vielfach unterteilt,<br />
gehört ihm das Herz der romantischen<br />
Seelen.<br />
Stadtpark<br />
Vom Verkehr der Ausfallstraßen<br />
umtost, ist der Stadtpark dennoch<br />
eine Oase der Erholung. Zwischen<br />
den alten Bäumen ist noch heute ein<br />
Rest des ehemaligen evangelischen<br />
Friedhofs zu erkennen, der hier bis<br />
ins vergangene Jahrhundert lag. In<br />
der Südwestecke befindet sich ein<br />
bescheidener Schlittenhügel, im Ostteil<br />
steht das Kunstforum Ostdeutsche<br />
Galerie mit s<strong>einer</strong> zeitgenössischen<br />
Sammlung.<br />
Einkaufen in<br />
Regensburg<br />
Freilich, im Prinzip kann man natürlich<br />
in nahezu jedem <strong>Regensburger</strong><br />
Geschäft fündig werden, egal ob in<br />
Kumpfmühl, Reinh<strong>aus</strong>en, am Keilberg<br />
oder in Gallingkofen. Für eine<br />
<strong>aus</strong>giebige Tour durch die Läden<br />
seien jedoch die folgenden sechs<br />
Adressen empfohlen.<br />
Alex-Center<br />
Hans-Hayder-Str. 2<br />
93059 Regensburg<br />
Neben dem „Kaufland“ als Generalmieter<br />
haben 28 weitere Geschäfte<br />
ihre Pforten geöffnet. Ein bunter<br />
Branchenmix <strong>aus</strong> Textil, Schuhe, Drogeriemarkt,<br />
Sparkasse, Stadtbücherei,<br />
Apotheke, Optiker, Friseur, Biomarkt,<br />
Metzger, Bäcker, Gastronomie, Reisebüro<br />
und weiteren Dienstleistern.<br />
Altstadt<br />
93047 Regensburg<br />
Das Einkaufsparadies im Herzen der<br />
Stadt. Malerische Kulisse und dazwischen<br />
immer wieder die Möglichkeit,<br />
sich bei einem Kaffee oder einem<br />
Glas Wein von den Strapazen der<br />
Tour zu erholen.<br />
Donau-Einkaufszentrum<br />
Weichser Weg 5<br />
93059 Regensburg<br />
Über 135 Fachgeschäfte präsentieren<br />
im Donau-Einkaufszentrum rund 1,5<br />
Millionen Artikel. Apotheken, Banken,<br />
Bücher, Blumen, alles um den<br />
Computer, Dienstleister, Drogerieen<br />
und Parfümerien, Elektro, Foto, Video,<br />
Gastronomie, Optiker, Geschenke,<br />
Bastelbedarf, H<strong>aus</strong>haltswaren, Optiker,<br />
Warenhäuser, Lebensmittel,<br />
Mode, Musikinstrumente, Reisebüros,<br />
Schmuck, Schreib- und Spielwaren,<br />
Schuhe, Sport, Tabak und Zeitschriften.<br />
Gewerbepark<br />
Im Gewerbepark<br />
93059 Regensburg<br />
Mit mehr als 300 guten Adressen und<br />
22 Hektar Fläche der größte Büro-,<br />
<strong>Hand</strong>els- und Dienstleistungs-Park<br />
zwischen München und Nürnberg.<br />
Regensburg Arcaden<br />
Friedenstr. 23<br />
93053 Regensburg<br />
90 Geschäfte und Gastronomiebetriebe<br />
laden auf zwei Etagen unter<br />
einem Glashimmel zum Einkaufsbummel.<br />
Direkt hinter dem Bahnhof gibt<br />
es altstadtnah Trends und Mode, Appetit<br />
und Frische, Service und Freundlichkeit,<br />
Flair und Wohlfühlambiente,<br />
Ausgesuchtes und Besonderes.<br />
Feste und<br />
<strong>Veranstaltung</strong>en<br />
Bürgerfest<br />
Alle zwei Jahre am letzten Wochenende<br />
im Juni feiert sich Regensburg<br />
selbst. Ursprünglich als Aufwertung<br />
für die Altstadt 1973 ins Leben gerufen,<br />
erfreut sich die <strong>Veranstaltung</strong><br />
immer größerer Beliebtheit. Für ein<br />
langes Wochenende sind die Stadt<br />
und ihre vielen Gäste auf den Beinen,<br />
um zu sehen, gesehen zu werden und<br />
das vielfältige und reichhaltige kulturelle<br />
Programm zu genießen, das auf<br />
den Plätzen und in den Innenhöfen<br />
der Altstadt geboten wird.<br />
Christkindlmärkte<br />
Davon gibt es in der Adventszeit<br />
mittlerweile drei in der Stadt. Den<br />
Lucrezia-Markt der Kunsthandwerker<br />
am Kohlenmarkt und Haidplatz; den<br />
traditionellen am Neupfarrplatz, wo<br />
sich die meisten <strong>Regensburger</strong> die<br />
Knackersemmel und den Glühwein<br />
schmecken lassen; und den „Romantischen<br />
Weihnachtsmarkt mit traditionellem<br />
<strong>Hand</strong>werkstreiben“ auf Schloss<br />
Thurn und Taxis, ein absoluter Publikumsmagnet<br />
für Besucher <strong>aus</strong> nah und<br />
fern. Er zählt zwischenzeitlich zu den<br />
zehn schönsten Weihnachtsmärkten<br />
der Welt!<br />
Dult<br />
Eigentlich müsste es ja die Dulten heißen,<br />
denn das Volksfest in der Stadt<br />
wird einmal im Frühjahr als Maidult<br />
(beginnt immer um den Vatertag<br />
herum) und Ende August/Anfang<br />
September als Herbstdult veranstaltet.<br />
Bierzeltbetrieb und Fahrgeschäfte<br />
konkurrieren mit der Warendult um<br />
die Gunst der Besucher. Auf der Dult<br />
werden nicht nur die Schankhöhen,<br />
sondern auch die Schankzeiten streng<br />
kontrolliert. Wer nach 23 Uhr noch<br />
<strong>aus</strong>schänkt, bekommt den Arm des<br />
Gesetzes zu spüren.<br />
Jazz-Weekend<br />
Jedes Jahr spielen an einem Wochenende<br />
Mitte oder Ende Juli zahlreiche<br />
Jazzbands in der Stadt auf. An allen<br />
Ecken und Enden swingt, ragtimt<br />
oder jazzt es, die <strong>Veranstaltung</strong> lockt<br />
mehrere zehnt<strong>aus</strong>end Besucher in<br />
die Stadt, und die <strong>Regensburger</strong> Jazzfreunde<br />
freuen sich, kostenlos so viel<br />
Jazz geboten zu bekommen. (ssm)
Romantischer<br />
Weihnachtsmarkt<br />
mit traditionellem <strong>Hand</strong>werkstreiben<br />
auf Schloss Thurn und Taxis<br />
zu Regensburg<br />
Stilvolle Weihnachtsfeier<br />
auf Schloss Thurn und Taxis<br />
Blockhäuser und Weihnachtshütten<br />
wegen alljährlich großer Nachfrage schnellstmöglich buchen!<br />
Den idealen Rahmen für eine außergewöhnliche Privat- oder<br />
Firmenfeier in vorweihnachtlicher Atmosphäre bietet der<br />
„Romantische Weihnachtsmarkt auf Schloss Thurn und Taxis zu<br />
Regensburg“ vom 27.11.-23.12.2008.<br />
Seit vielen Jahren ist der Markt ein sensationeller Erfolg und<br />
regionale wie überregionale Medien übertreffen sich gegenseitig<br />
mit großem Lob. Auch diente er bereits mehrmals als traumhafte<br />
Kulisse für verschiedene Fernsehproduktionen.<br />
In diesem Rahmen ganz besonders beliebt sind die mietbaren<br />
Blockhäuser.<br />
Die „Kleine Weihnachtshütte“ für max. 11 Personen – l<strong>aus</strong>chig<br />
und urgemütlich <strong>aus</strong>gestattet, beheizt mit nostalgischem<br />
Holzofen – bietet inmitten des lebhaften Markttreibens Platz für<br />
gesellige Stunden in kleinem Kreis.<br />
Das „Weihnachts-Blockh<strong>aus</strong>“ für max. 22 Personen –<br />
romantisch, rustikal <strong>aus</strong>gestattet, auch mit wohliger Wärme vom<br />
nostalgischen Holzofen – lässt die Firmen- oder Familienfeier zu<br />
einem stimmungsvollen Erlebnis werden.<br />
Für beide Varianten gilt:<br />
Zur individuellen Betreuung steht ein stilgerecht gekleideter<br />
Lakai zur Verfügung.<br />
Vielfältiges Catering-Angebot: Menü, Büffet, Speisenfolge und<br />
Getränke nach Wahl und vorheriger Absprache.<br />
Info unter: <strong>Veranstaltung</strong>sservice Regensburg Peter Kittel GmbH<br />
Margaretenstr. 8 • 93047 Regensburg • Tel. +49 (0)941/280 21 80<br />
E-Mail: info@vs-regensburg.de • www.vs-regensburg.de • Stichwort „Weihnachtsfeier“
32<br />
Interview<br />
Weltkulturerbe<br />
heißt für mich ...<br />
„… dass unsere schöne Stadt finanziell<br />
besser gestellt sein dürfte<br />
und die ihr gebührende Würdigung<br />
erfahren hat.“ (Felix Heinze)<br />
Weltkulturerbe<br />
heißt für mich ...<br />
„… dass ich in meinem Gastronomiejob<br />
jetzt mehr Umsatz mache,<br />
der sich allerdings nicht im Trinkgeld<br />
niederschlägt.“ (Carolin Litschel)<br />
Weltkulturerbe<br />
heißt für mich ...<br />
„… dass Wert auf Optik gelegt wird,<br />
die Müllbeseitigung ernster genommen<br />
wird und die Preise in den<br />
Cafés gestiegen sind.“ (Leni Schmid)<br />
Regensburg hat einen eigenen Welterbe-Koordinator:<br />
Matthias Ripp hat die hehre Aufgabe,<br />
Einheimischen und Touristen diesen besonderen<br />
Status der Stadt näher zu bringen. Der Diplom-<br />
Geograph war Marketingleiter des Bamberger<br />
Tourismus & Kongress Services gewesen, ehe er<br />
2005 die Leitung des europaweit einzigartigen<br />
„Dokumentationszentrum Welterbe“ in Bamberg<br />
übernahm. Seit 2007 ist er in Regensburg engagiert;<br />
Welterbe aktuell befragte Ripp zur täglichen<br />
Arbeit und zu den Maßnahmen, die demnächst<br />
anstehen sollten.<br />
Welterbe aktuell: Was macht jemand, der für die<br />
Vermittlung des ‚Welterbe-Status’ zuständig ist,<br />
eigentlich den ganzen Tag?<br />
Matthias Ripp: Mein Tagesablauf besteht vor<br />
allem <strong>aus</strong> vielen Sitzungen, Telefongesprächen<br />
und konzeptioneller Arbeit. Daher kommuniziere<br />
ich ständig mit Kollegen <strong>aus</strong> diesen Bereichen,<br />
organisiere die vielfältigen Aufgaben und beantworte<br />
Anfragen von Bürgern, Journalisten und<br />
Studenten.<br />
WE: Wie sieht die Öffentlichkeitsarbeit in Sachen<br />
Welterbe konkret <strong>aus</strong>?<br />
Ripp: Bei <strong>Veranstaltung</strong>en wie beim jährlich stattfindenden<br />
Welterbetag werden unterschiedliche<br />
Zielgruppen informiert, was es mit dem Welterbeprogramm<br />
der UNESCO auf sich hat und warum<br />
<strong>aus</strong>gerechnet Regensburg in die Liste eingetragen<br />
wurde. Zahlreiche Vorträge und Führungen bringen<br />
Besuchern und Bürgern gleichermaßen das<br />
Thema nahe.<br />
WE: Im Welterbemagazin des vergangenen Jahres<br />
heißt es, Sie wollen das „historische und<br />
kulturelle Erbe langfristig lebensfähig erhalten“.<br />
Was ist damit konkret gemeint und welche Maßnahmen<br />
werden dazu ergriffen?<br />
Ripp: Konkret arbeiten wir an <strong>einer</strong> Studie zu den<br />
historischen Sichtachsen, an der Überarbeitung<br />
des Managementplans und tragen die Unterlagen<br />
für die periodische Berichterstattung zusammen.<br />
Bei all diesen Aufgaben gilt es einen Ausgleich<br />
zwischen dem Bewahren des kulturellen Erbes<br />
und dem lebendig Erhalten unserer Stadt zu<br />
finden. Gemeinsam mit neun anderen Kulturerbestädten<br />
in Europa arbeiten wir im EU-Projekt<br />
HerO - Heritage as Opportunity - genau an diesen<br />
Themen. Ziel ist eben nicht die Kommune als<br />
Freilichtmuseum, sondern buntes Leben in dieser<br />
phantastischen historischen Stadt.<br />
WE: Im Alten Salzstadel soll ein Welterbezentrum<br />
entstehen. Wann?<br />
Ripp: Sobald die entsprechenden Gremien die<br />
finanziellen Mittel bereitgestellt haben, kann der<br />
Umbau beginnen. Derzeit wird unter Hochdruck,<br />
aber auch mit der gebotenen Sorgfalt das wissenschaftliche<br />
Konzept für die Ausstellung erarbeitet.<br />
WE: Was soll dort gezeigt werden?<br />
Ripp: Das Konzept sieht sowohl eine Dauer<strong>aus</strong>stellung<br />
als auch jährlich wechselnde Sonder<strong>aus</strong>stellungen<br />
vor. Hier können zum Beispiel Themen<br />
Regensburg 2008<br />
„Der Start ist geglückt“<br />
Welterbe-Koordinator Matthias Ripp<br />
im Interview<br />
Welterbe-Koordinator Matthias Ripp.<br />
in Verbindung mit dem jährlichen deutschlandweiten<br />
Welterbetag gezeigt werden, oder einzelne<br />
historisch-kulturelle Komplexe in Verbindung mit<br />
der Welterbestätte Altstadt Regensburg mit Stadtamhof.<br />
WE: Wenn Sie selbstkritisch sind: Was wurde<br />
bislang versäumt?<br />
Ripp: Ich glaube, das große Interesse und positive<br />
Feedback zeigen, dass der Start zum Thema<br />
UNESCO-Welterbe in Regensburg gut geglückt ist.<br />
WE: Was wurde besonders gut gemacht?<br />
Ripp: Viele Bürger, aber auch Kollegen <strong>aus</strong> anderen<br />
Städten loben sowohl unsere umfangreiche<br />
Öffentlichkeitsarbeit als auch die innovativen inhaltlichen<br />
Projekte. So gibt es zum Beispiel in ganz<br />
Europa noch keine Kulturerbestadt, die sich systematisch<br />
mit ihren historischen Sichtachsen <strong>aus</strong>einander<br />
setzt. Hier leisten wir Pionierarbeit. Über<br />
60 Städte quer durch Europa wollten bei unserem<br />
Projekt Heritage as Opportunity mitmachen.<br />
Bundes- und Landesministerien und Vertreter der<br />
EU-Komission kommen nach Regensburg, um sich<br />
ein gutes Beispiel für den Umgang und vor allem<br />
das Management von UNESCO-Welterbestädten<br />
anzusehen. Am allermeisten haben mich aber die<br />
vielen, vielen Briefe von Kindern gefreut, die sich<br />
bei uns über den gelungenen Welterbetag 2008<br />
für Kinder und Jugendliche bedankt haben.<br />
WE: Herr Ripp, wir danken Ihnen für dieses<br />
Gespräch.
Regensburg 2008 Regensburg in Zahlen<br />
Das Wappenzeichen Regensburgs sind die beiden gekreuzten Schlüssel. Auch dieses Zeichen findet sich<br />
häufig in der Stadt.<br />
Regensburg in Daten<br />
und Fakten<br />
Regensburg liegt im Dauerwettstreit mit Würzburg<br />
um den Rang der viertgrößten Stadt in Bayern (nach<br />
München, Nürnberg und Augsburg). Nach den<br />
Angaben der Stadt liegt die Oberpfalzmetropole<br />
derzeit wieder vor der Unterfranken-Hauptstadt:<br />
Denn an der Donau leben demnach im Augenblick<br />
145.700 Menschen, am Main rund 135.000.<br />
In Sachen Welterbe allerdings hat Würzburg die<br />
Nase klar vorne: Die Würzburger Residenz wurde<br />
bereits 1982 in die UNESCO-Liste aufgenommen.<br />
Regensburg folgte bekanntlich erst 24 Jahre später.<br />
Gemeinsam ist beiden Städten ihre Hauptstadtfunktion.<br />
Würzburg ist das Oberzentrum des<br />
Regierungsbezirkes Unterfranken, Regensburg das<br />
der Oberpfalz.<br />
In Regensburg wurde 1967 die vierte Landesuniversität<br />
eröffnet, nach offiziellen Angaben der<br />
Stadt studieren derzeit 21.000 Wissensbegierige<br />
an der Uni und an der Fachhochschule, die Lehranstalten<br />
indes sprechen von insgesamt 23.000<br />
Studierenden. Regensburg hat sechs Partnerstädte:<br />
Aberdeen, Brixen, Clermont-Ferrand, Tempe/Arizona,<br />
Odessa und Pilsen.<br />
Höchstes Bauwerk wird bald<br />
abgerissen<br />
Das höchste Bauwerk der Stadt ist der derzeit<br />
noch stehende Schornstein der Zuckerfabrik (150<br />
Meter), der aber demnächst abgerissen werden<br />
wird. Dann wird der Fernsehturm am Ziegetsberg<br />
mit 141 Metern Höhe Rekordhalter sein. Zum Ver-<br />
gleich: Die Domtürme erreichen eine Höhe von<br />
105 Metern. Das höchste Wohngebäude in der<br />
Isarstraße 66/68 ragt 55 Meter in den Himmel.<br />
Im <strong>Regensburger</strong> Stadtgebiet besteht ein Gefälle<br />
von 145 Meter. Bei der Keilberger Kirche steht der<br />
<strong>Regensburger</strong> 471 Metern über dem Meeresspiegel,<br />
am Donauufer in Schwabelweis nur 326 Meter<br />
hoch. Das Alte Rath<strong>aus</strong> (337 m) liegt nur zwei<br />
Höhenmeter unter dem Dom (339 m).<br />
Die längste Straße neben den Autobahnen<br />
durch das Stadtgebiet ist die Straubinger Straße,<br />
sie erstreckt sich über 5,2 Kilometer Länge. Im <strong>Regensburger</strong><br />
Straßennetz sind nach den aktuellsten<br />
Zahlen 86.398 Fahrzeuge unterwegs, davon<br />
73.384 Pkw, 6.409 Lkw und 6.605 Krafträder.<br />
Bevölkerungsreichster der 18 Stadteile ist das<br />
Westenviertel, hier leben rund 25.000 Menschen.<br />
Die meisten <strong>aus</strong>ländischen Mitbürger kommen <strong>aus</strong><br />
der Türkei, Ende 2007 lebten 1.926 Türken in der<br />
Stadt. Regensburg verfügt insgesamt über 20.145<br />
Wohngebäude, die wiederum insgesamt 79.404<br />
Wohnungen beinhalten. In diesen Wohnungen<br />
leben mehr Frauen als Männer: Der weibliche Anteil<br />
an der Gesamtbevölkerung ist um rund 5.000<br />
Einwohner höher als der männliche.<br />
Rund 63.000 Menschen fahren jeden Tag von<br />
außerhalb nach Regensburg zur Arbeit, 11.000<br />
<strong>Regensburger</strong> haben ihren Arbeitsplatz außerhalb<br />
der Stadt. Im August 2008 sind 6.447 Menschen<br />
ohne Arbeit, dem gegenüber stehen 2.067 offene<br />
Stellen; die Arbeitslosenquote liegt bei 3,8 Prozent.<br />
Die Verschuldung der Stadt liegt bei 288<br />
Millionen (Stand September 2007).<br />
Weltkulturerbe<br />
heißt für mich ...<br />
„… dass mein Stolz auf meine<br />
Heimatstadt gestiegen ist. Gestiegen<br />
sind allerdings auch die<br />
Mietpreise.“ (Raffael Mandl)<br />
Weltkulturerbe<br />
heißt für mich ...<br />
„… dass meine Bekannten jetzt<br />
genauer hinhören, wenn ich sage,<br />
dass ich <strong>aus</strong> Regensburg komme.“<br />
(Anja Süß)<br />
Weltkulturerbe<br />
heißt für mich ...<br />
„… dass die Stadt noch mehr<br />
Verantwortung trägt. Denn sie<br />
darf sich jetzt nicht zu sehr vermarkten.“<br />
(Michaela Waldhorst))<br />
33
34<br />
Souvenirs, Souvenirs Regensburg 2008<br />
Über den Tag hin<strong>aus</strong>:<br />
Das sollten Sie <strong>aus</strong> Regensburg mitnehmen<br />
Händlmaier-Senf:<br />
1914 schuf Johanna Händlmaier für den eigenen<br />
Metzgereibetrieb eine Senfspezialität, die<br />
seither oft kopiert, aber nie erreicht wurde und<br />
die bei fast k<strong>einer</strong> Brotzeit in Regensburg fehlen<br />
darf: „Händlmaier’s süßen H<strong>aus</strong>machersenf“,<br />
der so köstlich und unnachahmlich schmeckt,<br />
dass ihm auch der falsche Apostroph in der<br />
Schreibweise gerne verziehen wird. Tochter Luise<br />
verkaufte 1964 die Metzgerei und widmete<br />
sich fortan <strong>aus</strong>schließlich der Senfherstellung.<br />
Genießer bemerken scherzhaft, man könne zum Händlmaier fast alles essen,<br />
sogar Weißwürste oder warmen Leberkäse. Das einzige, was Puristen<br />
aufstößt: Das in dritter Generation geführte Unternehmen beschreitet nun so<br />
absonderliche Wege wie „Honig-Senf-Sauce“, „Grillsenf“ und „Wild Africa-<br />
Sauce“. Na ja! Aber so lange sich beim echten Händlmaier nichts ändert …<br />
Händlmaier-Senf gibt es in jedem gut sortierten Lebensmittelladen in der<br />
Stadt.<br />
Schmalzlerfranzl:<br />
Die Premiummarke für einen bayerischen<br />
Schnupftabak, die bei den Gebrüdern Bernard<br />
fast 190 Jahre lang in der Gesandtenstraße hergestellt<br />
wurde und jetzt vor den Toren der Stadt<br />
in Sinzing produziert wird. Der „Schmai“, trägt<br />
seinen Beinamen „Schmalzler“ nicht von ungefähr:<br />
Der geriebene Brasiltabak wird mit Fett<br />
angemacht und in einem geheimen Verfahren<br />
aromatisiert.<br />
Der Schmalzlerfranzl ist in Verkaufsstellen<br />
in der Nähe der Schnupftabakfabrik erhält-<br />
lich, außerdem natürlich an der neuen Herstellungsstätte, Labertalstr. 7,<br />
Sinzing.<br />
Donautaler:<br />
Ein Brot wie Bayern. Schmackhaft, resch, würzig und mit <strong>einer</strong> Kruste, wie sie<br />
ein Schwarzbrot eben haben muss. Erhältlich nur in der Bäckerei Schifferl,<br />
die in der Innenstadt in der Prüfeninger Str. 2 und in der Bahnhofstr. 24<br />
ansässig ist.<br />
Schwarzer Kipferl:<br />
Sie als eine Art Semmel oder Brötchen zu bezeichnen,<br />
wäre fast beleidigend. Schwarzer Kipferl<br />
haben ihren eigenen Charakter. Die kommen<br />
noch nicht so gleichförmig daher, die sind<br />
aufgegangen, wie eben ein Brotteig aufgeht,<br />
unregelmäßig, ein bisschen zerrissen, eines immer<br />
ein bisschen anders als das andere im Brotkorb.<br />
Und sie schmecken! So sehr, dass täglich Keines ist wie das andere:<br />
echte Schwarzer Kipferl.<br />
20.000 Schwarzer Kipferl hergestellt werden.<br />
Das Backh<strong>aus</strong> Schwarzer ist in der Oberen Bachgasse 7 zu finden.<br />
Echte <strong>Regensburger</strong>:<br />
Der ehemalige Bundesinnenminister Herrmann<br />
Höcherl berichtete, im Parlament im fernen<br />
Bonn würde man <strong>aus</strong> Regensburg drei Dinge<br />
kennen: den Ex-Nationaltorwart Hans Jakob,<br />
die Domspatzen und die Würste. Außerhalb<br />
des Landkreises Regensburg verkauft man so<br />
manches als <strong>Regensburger</strong>, innerhalb der Stadt<br />
und dem Landkreis unterscheidet man sehr<br />
wohl zwischen Knackern und echten <strong>Regensburger</strong>n:<br />
Bei beiden Arten handelt es sich um<br />
Passt zu allem:<br />
Händlmaier-Senf.<br />
Fast 190 Jahre mitten in<br />
der Stadt hergestellt: der<br />
Schmalzlerfranzl.<br />
Hans Jakob, die Domspatzen<br />
und - die Knacker.<br />
vielleicht zwei Finger dicke Würste, die etwa zehn Zentimeter lang und mit<br />
<strong>einer</strong> Haut überzogen sind. Während man die Knacker fast schon als magere<br />
Würste bezeichnen könnte, handelt es sich bei den echten <strong>Regensburger</strong>n<br />
um gröbere Würste mit einem etwas höheren Fettanteil. Knackig sind sie<br />
trotzdem – das sagt ja schon der Name …<br />
<strong>Regensburger</strong> gibt es in jeder Metzgerei der Stadt.<br />
Kesse Gloria & Barbara Küsse:<br />
In der Konditorei Prinzess, die schon den<br />
Immer währenden Reichstag des Heiligen Römischen<br />
Reiches Deutscher Nation mit Süßigkeiten<br />
versorgte, werden köstliche Schoko-<br />
Pralinen produziert: „Barbara Küsse“ und die<br />
„Kesse Gloria“. Nomen est omen – ist die<br />
Spezialität <strong>aus</strong> Deutschlands erstem Kaffeeh<strong>aus</strong><br />
(seit 1686) doch nach der Fürstin von Thurn und<br />
Taxis benannt. Ausschließlich erhältlich in der<br />
Konditorei Prinzess am Rath<strong>aus</strong>platz.<br />
Kneitinger, Spital und Thurn & Taxis:<br />
Die <strong>Regensburger</strong> Braukunst ist berühmt. Egal, welcher Marke der persönliche<br />
Geschmack am ehesten zugetan ist, mit einem Tragerl Bier der mittelständischen<br />
Brauereien der Stadt liegt der Souvenirkäufer nie verkehrt. Die<br />
edlen Tropfen sind süffig, schmackhaft und ein jeder auf seine Weise ganz<br />
speziell. Die <strong>Regensburger</strong> Biere werden in jedem Getränkemarkt in der<br />
Stadt verkauft, außerdem natürlich direkt vor Ort: Die Brauerei Kneitinger<br />
befindet sich in der Kreuzgasse 7, die Spitalbrauerei Am Brückenfuß 1-3,<br />
die Thurn und Taxis-Vertriebsgesellschaft Am Kreuzhof 5.<br />
Karmelitengeist:<br />
Seit 1721 wird im Karmelitenkloster am Alten<br />
Kornmarkt Hochprozentiges destilliert. Der Karmelitengeist<br />
mit einem Alkoholgehalt von bis<br />
zu 75 Prozent gilt als H<strong>aus</strong>mittel bei allerlei Beschwerden,<br />
besonders bei Erkältungen, Grippe,<br />
Glieder- oder Magenschmerzen, bei Kreislaufstörungen<br />
oder zur Desinfektion von Wunden.<br />
Das Besondere daran: Der Karmelitengeist kann<br />
innerlich wie äußerlich angewendet werden.<br />
Der Karmelitengeist ist nur an der Klosterpforte<br />
am Alten Kornmarkt zu erwerben.<br />
Weichser Radi:<br />
Legendär war die Beer-Mare, die das Wurzel-Gewächs jahrzehntelang am<br />
Adlerbrunnen beim Domplatz verkaufte. In ihre Fußstapfen war Regina Lex<br />
getreten. In der warmen Jahreszeit wird auch heute noch der Radi (hochdeutsch:<br />
Rettich) vis-à-vis vom Westportal verkauft. Der ist an dieser Stelle<br />
vielleicht ein bisschen teurer als anderswo, dafür gibt es aber nirgendwo<br />
sonst so ein malerisches Fotomotiv und ein derartiges Gefühl der Originalität<br />
dazu. Weichser Radi gibt es während der Saison am Donaumarkt (immer<br />
Samstagvormittag), am Alten Kornmarkt (Mittwoch, 6-13 Uhr) und natürlich<br />
am Adlerbrunnen zwischen H<strong>aus</strong> Heuport und Café Dombrowski an<br />
der Westseite des Domes.<br />
Feine Hüte:<br />
Seit mehr als 85 Jahren ist der „Hutkönig“ in<br />
Regensburg eine gute und bekannte Adresse<br />
für hutbegeisterte Kunden. Direkt im Zentrum<br />
von Regensburg bietet „Der Hutmacher am<br />
Dom“ seinen Kunden auf zwei Etagen Hüte<br />
und Accessoires an. Die Hüte und Kappen<br />
werden seit fünf Generationen in Regensburg<br />
von <strong>Hand</strong> gefertigt. Hutkönig am Dom, Krauterermarkt<br />
1.<br />
Verführerische <strong>Regensburger</strong>innen:<br />
Barbara<br />
Küsse und Kesse Gloria.<br />
Nur hier an der Klosterpforte<br />
ist der Karmelitengeist<br />
erhältlich.<br />
Der Meistverkaufte:<br />
Hutkönigs Sporthut.
Hochzeit<br />
Firmenveranstaltung<br />
Promotionaktion<br />
Incentive<br />
{...}<br />
<strong>Ihre</strong> <strong>Veranstaltung</strong><br />
- <strong>kompetent</strong> <strong>aus</strong> <strong>einer</strong> <strong>Hand</strong> -<br />
Konzeption • Realisation • Catering • Künstler • Equipment<br />
<strong>Veranstaltung</strong>sservice<br />
Regensburg Peter Kittel<br />
GmbH<br />
<strong>Veranstaltung</strong>sservice Regensburg Peter Kittel GmbH<br />
Margaretenstraße 8 • 93047 Regensburg<br />
Tel: 09 41 / 2 80 21 80<br />
Fax: 09 41 / 2 80 21 81<br />
www.vs-regensburg.de
Genieße deine eigene Welt.<br />
www.thurnundtaxisbiere.de