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Ihre Veranstaltung - kompetent aus einer Hand - Regensburger ...

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Nr. 01/08 · Sommer/Herbst 2008 · 2. Jahrgang<br />

► Geschichte <strong>einer</strong> Stadt:<br />

Von den ersten Kelten bis<br />

zu den starken Römern<br />

► Stadtführung:<br />

Regensburg und<br />

seine Denkmäler<br />

► Einzigartig:<br />

Bestes Bier und<br />

beste Brauereien<br />

kostenlos<br />

Welterbe aktuell<br />

Regensburg mit Stadtamhof Das Magazin<br />

► Farbtupfer:<br />

Ruhmreiche<br />

<strong>Regensburger</strong>


Regensburg 2008<br />

Erbe verpflichtet!<br />

Zwei Jahre sind mittlerweile vergangen, seit die Altstadt von Regensburg mit Stadtamhof<br />

den Titel „Welterbe der UNESCO“ erhalten hat . Im vergangenen November<br />

gab es deshalb zur Verleihung der entsprechenden Urkunde ein großes Fest,<br />

es wurde eigens ein Welterbekoordinator eingestellt, mit dessen Tagwerk wir uns<br />

in dieser Ausgabe von „Welterbe aktuell“ beschäftigen wollen . Und sonst? Das<br />

versuchen wir, in diesem Magazin zu ergründen . Welche Auswirkungen hat das<br />

Welterbe auf den Tourismus, auf die Erscheinung der Stadt, auf ihren Auftritt? Wie<br />

sehen die <strong>Regensburger</strong> den Titel, was heißt es für sie, in <strong>einer</strong> Welterbe-Stadt<br />

zu leben? Welche negativen Begleitumstände bringt das angestrebte einheitliche<br />

Erscheinungsbild mit sich?<br />

Wir beleuchten zudem natürlich, was Regensburg an Sehenswürdigkeiten zu bieten<br />

hat – und zwar abseits von St<strong>einer</strong>ner Brücke, Dom und Schloss . Zudem stellen<br />

wir die Frage, was die Stadt eigentlich unternimmt, um dem Welterbe-Status auch<br />

weiterhin gerecht zu bleiben – schließlich verpflichtet auch dieses Erbe . Insbesondere<br />

für die zukünftige Generation, von der wir wissen wollten, wo sie Regensburg<br />

am schönsten findet .<br />

Wir gehen aber auch weit in die Vergangenheit zurück und beschäftigen uns mit<br />

der Frage, wie Regensburg vor rund 2 .000 Jahren <strong>aus</strong>gesehen hat und wie die Stadt-<br />

entwicklung in den ersten 400 Jahren voranschritt . Und selbstverständlich haben<br />

wir auch in dieser Ausgabe jede Menge Tipps, Adressen, Zahlen und Fakten . Jetzt<br />

aber erstmal viel Spaß beim Lesen der zweiten Ausgabe von Welterbe aktuell!<br />

Verlag und Redaktion<br />

Inhalts...<br />

...verzeichnis<br />

4 Kelten und Römer<br />

9 Erbe und Tourismus<br />

16 Sehenswürdigkeiten<br />

28 Adressen, Tipps<br />

und Stadtkultur<br />

Von Kelten und Römern . . . . . . . . . . . . . .4<br />

Die Geschichte Regensburgs<br />

Die Stadt und das Erbe . . . . . . . . . . . . . . .8<br />

Mehr als nur eine Auszeichnung<br />

Erbe und Tourismus . . . . . . . . . . . . . . . . . .9<br />

Der Gästezustrom hält an<br />

Die Wirte und das Erbe . . . . . . . . . . . . . .10<br />

Schulterschluss gegen den Einheitsbrei<br />

Kinder und die Stadt . . . . . . . . . . . . . . . .11<br />

Wo Regensburg am schönsten ist<br />

Regensburg und Ruhm . . . . . . . . . . . . . .12<br />

Bekannte Persönlichkeiten <strong>aus</strong> der Stadt<br />

Sehenswürdigkeiten & Orientierung . . . .16<br />

Mehr als Dom, Schloss und Brücke<br />

<strong>Regensburger</strong> Bierkultur . . . . . . . . . . . . .23<br />

Die Top-Brauereien der Stadt<br />

Adressen, Tipps und Stadtkultur . . . . . . .28<br />

Praktisches Regensburg<br />

Geglückter Start ins Erbe . . . . . . . . . . . . .32<br />

Der Welterbe-Koordinator spricht<br />

Daten und Fakten . . . . . . . . . . . . . . . . . .33<br />

Wissenswertes in Zahlen<br />

Souvenirs, Souvenirs . . . . . . . . . . . . . . . .34<br />

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3


4<br />

Von Kelten und Römern Regensburg 2008<br />

Ältestes Zeugnis der Stadtgründung:<br />

Die Steintafel stammt <strong>aus</strong> dem Jahr 179,<br />

als Kaiser Marc Aurel die Befestigungsanlage<br />

„Castra Regina“ errichten ließ. Diese<br />

Gründungsurkunde kann im Historischen<br />

Museum besichtigt werden.<br />

Von den Kelten bis zum Ende<br />

der Römerzeit –<br />

Die Geschichte Regensburgs, Teil 1<br />

Die Geschichte der Stadt Regensburg ist reich an<br />

vielen bedeutsamen Ereignissen. Begonnen hat die<br />

Entwicklung zur mehrfach blühenden Metropole<br />

spätestens vor zweieinhalbt<strong>aus</strong>end Jahren. Sogar<br />

in der älteren Steinzeit (100.000 vor Christus) soll<br />

es in der Gegend Ansiedlungen gegeben haben,<br />

deren Ausmaß allerdings nicht eindeutig ist. Archäologische<br />

Funde und Grabstätten weisen aber<br />

nach, dass sich bereits damals Menschen in der<br />

Region aufhielten.<br />

Etwa um 500 vor Christus wurde der Donaubogen,<br />

der nördlichste Punkt des Flusses, besiedelt.<br />

Aus dieser Epoche stammen die keltischen<br />

Bezeichnungen „Radasbona“, „Ratasbona“ oder<br />

„Ratisbona“. Später sollte die Stadt auch so klingende<br />

Namen wie Quadrata, Germanisheim, Hyatospolis,<br />

Ymbripolis, Reginopolis oder Tyberina<br />

erhalten. Anfang 2006 wurden in der Stadt nahe<br />

des späteren römischen Legionslagers keltische<br />

Gräber mit teilweise hochwertigen Grabbeigaben<br />

gefunden, die auf etwa 400 v. Chr. datiert werden.<br />

Die Kelten blieben vermutlich bis ins 1. Jahrhundert<br />

nach Christus am Donaubogen sesshaft.<br />

Die Römer kommen<br />

Die römische Geschichte Regensburgs beginnt mit<br />

der Einrichtung eines Kohortenkastells etwa 79<br />

nach Christus im heutigen Stadtteil Kumpfmühl.<br />

Der Vorstoß der Römer bis in die Ratisbona ist Teil<br />

eines Eroberungsfeldzuges, den Kaiser Augustus<br />

begonnen hatte. Der schaltet bei der Schlacht bei<br />

Actium (31 v. Ch.) seine innenpolitischen Gegner<br />

<strong>aus</strong>, ordnet die politschen Verhältnisse neu und<br />

dehnt das Römische Reich in Richtung Norden<br />

<strong>aus</strong>.<br />

Der Macht der Römer haben die Kelten nichts<br />

entgegenzusetzen. In nur einem Sommer besetzen<br />

die Römer das bis dahin von keltischen und<br />

rätischen Stämmen besiedelte Alpengebiet. Von<br />

dort <strong>aus</strong> stoßen sie bis zur Donau vor und sichern<br />

die natürliche Flußgrenze durch Kastelle. Dasjenige<br />

in Regensburg entsteht im heutigen Stadtteil<br />

Kumpfmühl, direkt unterhalb der Wolfgangskirche.<br />

Von dem Hügel <strong>aus</strong> lassen sich Naab- und Regenmündung<br />

gut einsehen.<br />

Das Lager wird durch Graben und Pfahlpalisaden,<br />

später auch durch eine Steinmauer gesichert.<br />

Es hat zunächst eine Grundfläche von etwa 160 x<br />

140 Meter und bietet Platz für rund 500 berittene<br />

Soldaten oder eine rund 1.000 Mann starke Doppelkohorte<br />

Fußsoldaten.<br />

Rund um das Lager finden sich auch weitere<br />

Siedlungsspuren. So entstand in unmittelbarer<br />

Nachbarschaft eine Zivilsiedlung, die auf die<br />

Bedürfnisse der Soldaten <strong>aus</strong>gerichtet war. Neben<br />

<strong>einer</strong> Kneipe waren Werkstätten, Läden,<br />

eine Ziegelei, andere Gewerbebetriebe und eine<br />

Badeanlage ansässig. Die Thermen beinhalteten<br />

Kalt- und Warmbäder, Schwitzbäder, Umkleide-<br />

und Gymnastikräume. Sie bildeten gesellschaftliche<br />

Treffpunkte, in denen nicht nur die Erholung<br />

und der Pl<strong>aus</strong>ch mit Bekannten, sondern auch<br />

Geschäfte im Mittelpunkt standen. Die Betriebe<br />

wurden überwiegend von Veteranen geführt – die<br />

Dienstzeit in römischen Hilfstrupps betrug damals<br />

25 Jahre.<br />

Auch in der westlichen Altstadt gab es wohl<br />

eine Siedlung am Fluss. Schließlich diente die<br />

Donau nicht nur als Grenze, sondern auch als<br />

Transportweg. Reste eines Beobachtungsturmes<br />

wurden nahe der Naabmündung gefunden, <strong>aus</strong><br />

dieser Zeit wird zudem die älteste römische Brauerei<br />

nördlich der Alpen vermutet (heute Römer-<br />

Pavillon am Kornweg). Die zum großen Teil in<br />

Holzfachwerk-Bauweise ohne gemauerte Fundamente<br />

errichteten, lang-rechteckigen Häuser<br />

gruppierten sich an der Straße, die vom Fluss<br />

Richtung Süden zum Kastell führte, bis zur Höhe<br />

des heutigen Bismarckplatzes. Die Römer lebten<br />

also als Eroberer ziemlich ruhig an der Donau – bis<br />

in die Mitte des zweiten Jahrhunderts.<br />

Ansturm der Markomannen<br />

Zu dieser Zeit entstehen im germanischen Gebiet<br />

nördlich der Donau Unruhen. Die dort ansässigen<br />

Völker wie Markomannen, Quaden, oder<br />

Sarmaten fordern neue Wohnsitze innerhalb des<br />

Reiches – und versuchen gewaltsam Einlass zu<br />

erlangen.<br />

In Rom wird die Gefahr unterschätzt. Große<br />

Teile der Truppen sind von der Donau an die<br />

römische Ostgrenze abgezogen worden, die wie-


Regensburg 2008<br />

der einmal von den alten Rivalen, den Parthern,<br />

bedrängt wird. Die Donaugrenze ist entblößt und<br />

wird um 160 von germanischen und sarmatischen<br />

Stämmen überrannt, die sengend und plündernd<br />

in das römische Reichsgebiet vordringen.<br />

Auch das Kumpfmühler Kastell und die zivilen<br />

Ansiedlungen werden etwa um 170 in Schutt und<br />

Asche gelegt. Nach langen Kämpfen gelingt es<br />

den herbei georderten römischen Verbänden mit<br />

Mühe, die Markomannen zurückzudrängen und<br />

den alten Grenzverlauf wieder herzustellen.<br />

Castra Regina entsteht<br />

Doch die Römer haben ihre Lektion gelernt: Um<br />

die Sicherheit der Nordgrenze des Reiches weiterhin<br />

zu garantieren, entschließt sich Kaiser Marcus<br />

Aurelius (161-180 n. Chr.), die III. Italische Legion<br />

an der Donau zu stationieren. Diese Einheit ist<br />

Mitte der 60er-Jahre in Oberitalien rekrutiert worden<br />

und in den Markomannenkriegen zum Schutz<br />

des italischen Kerngebietes eingesetzt gewesen.<br />

Eine Legion war eine geschlossene Formation,<br />

etwa <strong>einer</strong> modernen Division entsprechend. <strong>Ihre</strong><br />

Stärke betrug rund 6.000 Mann. Die Großeinheit<br />

war untergliedert in zehn Kohorten, von denen<br />

wiederum jede <strong>aus</strong> sechs Zenturien bestand. Eine<br />

solche Hundertschaft bestand <strong>aus</strong> 80 Angehörigen<br />

der Kampftruppe, Ärzten, Verwaltungssoldaten,<br />

<strong>Hand</strong>werkern oder Musikern. Dem Verband gehörten<br />

Infantristen an, es gab aber auch rund 120<br />

Reiter, außerdem noch Artilleristen zur Bedienung<br />

der Pfeilschleudern und Wurfmaschinen. Diese Legion<br />

benötigte eine wesentlich größere Unterkunft.<br />

Castra Regina entsteht – das Lager am Regen.<br />

Bei der Wahl eines geeigneten Garnisonsortes<br />

sind die Römer von der Lage am Donaubogen ge-<br />

Das Nordtor des Römerlagers. Die Porta Praetoria gilt als ältestes erhaltenes Stadttor des Landes. Sie<br />

wurde erst 1885 wieder freigelegt, nachdem sie im Mittelalter überbaut worden war.<br />

Von Kelten und Römern<br />

<strong>Regensburger</strong> Geschichte<br />

im Zeitraffer<br />

� 500 v. Chr. Kelten lassen sich im Donaubogen<br />

südlich der Mündung von Naab und Regen nieder;<br />

sie nennen ihre Siedlung „Radaspona“.<br />

� 90 Die Römer errichten im südlichen Stadtteil<br />

Kumpfmühl ein Kastell<br />

� um 170 Bei einem Markomannen-Ansturm wird<br />

das Kastell zerstört<br />

� 179 Gründung der Stadt Regensburg: Kaiser Marc<br />

Aurel lässt das Lager am Regen bauen – Castra Regina<br />

� um 400 n. Chr. Ende der römischen Herrschaft,<br />

Bajuwaren nehmen das Lager in Besitz<br />

� um 600 n. Chr. Die Agilofinger machen das alte<br />

Römerkastell zu ihrem Hauptsitz und „Reganspure“<br />

zur Hauptstadt Baierns<br />

� 789 Karl der Große beendet die Herrschaft der<br />

Agilofinger, die Karolinger regieren, lassen mehrere<br />

Reichsversammlungen in der Stadt abhalten.<br />

Regensburg wird <strong>aus</strong>gebaut.<br />

� 920 Die Befestigungsanlage wird unter Herzog<br />

Arnulf erweitert, die erste große Blütezeit beginnt<br />

� 1135 Baubeginn der St<strong>einer</strong>nen Brücke<br />

� 1245 Die Stadtverwaltung erhält das Selbstverwaltungsrecht<br />

und damit das Privileg, einen Bürgermeister<br />

und einen Rat zu ernennen<br />

� 1250 Baubeginn des Domes<br />

� um 1450 Hussiteneinfall, die Stadt erlebt einen<br />

Abschwung<br />

� 1486 Die Stadt unterwirft sich Baiern<br />

� 1492 Kaiser Friedrich III. erzwingt die Rückkehr<br />

zum Reich<br />

� 1594 Erste Reichsversammlung in der Stadt<br />

� 1663 Die Versammlung wird nicht mehr aufgelöst,<br />

der „Immerwährende Reichstag“ kommt fortan in<br />

Regensburg zusammen<br />

� 1748 Der Fürst von Thurn und Taxis verlegt seinen<br />

Sitz von Frankfurt nach Regensburg<br />

� 1803 Reichsdeputationshauptschluss, Regensburg<br />

wird zum Fürstentum<br />

� 1809 Napoleon stürmt die Stadt, Regensburg<br />

wird ins Königreich Bayern eingegliedert<br />

� 1810 Regensburg wird Hauptstadt des<br />

Regenkreises<br />

� 1838 Regensburg wird Hauptstadt der Oberpfalz<br />

� 1910 Bau des Luitpoldhafens<br />

� 1933 Baubeginn der Schottenheimsiedlung (später<br />

Konradsiedlung – Wutzlhofen), Regensburg wird<br />

der „Bayerischen Ostmark“ mit Hauptsitz Bayreuth<br />

zugeschlagen<br />

� 1936 Bau der Messerschmitt-Werke<br />

� 1938 Die Synagoge am Brixener Hof wird niedergebrannt<br />

� 1943 Ein Luftangriff fordert 402 Tote<br />

� 1945 Fanatische Nazis zerstören die St<strong>einer</strong>ne<br />

Brücke, Domprediger Dr. Johann Maier wird auf dem<br />

Dachauplatz gehängt, nachdem er die kampflose<br />

Übergabe der Stadt gefordert hatte<br />

� 1967 Eröffnung der Universität und des Donaueinkaufszentrums<br />

� 1986 Eröffnung des BMW-Werkes, zahlreiche<br />

weitere Industrieansiedlungen in den 80er- und<br />

90-er Jahren<br />

� 1992 Eröffnung des Universitätsklinikums<br />

� 2006 Mit Papst Benedikt XI. kommt im September<br />

seit über 1.000 Jahren wieder ein Ponitfex maximus<br />

in die Stadt, die gleichzeitig seine Heimat ist<br />

� 2007 Am 24. November wird der Stadt Regensburg<br />

die Urkunde verliehen, nach der sie ins Unesco-<br />

Weltkulturerbe aufgenommen wird<br />

5


6<br />

Von Kelten und Römern Regensburg 2008<br />

Reste der Römermauer finden sich an mehreren Stellen im Stadtbild. Dieses Stück steht am St. Georgenplatz beim Kolpingh<strong>aus</strong>.<br />

Auch am Ernst-Reuter-Platz und am Dachauplatz sind Reste der Befestigungsanlage erhalten geblieben.<br />

n<strong>aus</strong>o beeindruckt wie ihre Kollegen,<br />

die rund 100 Jahre früher den Platz<br />

für das Kumpfmühler Kastell gewählt<br />

hatten. Die Versorgung der Soldaten<br />

und Zivilisten kann auch über<br />

den Fluss bewerkstelligt werden, ostwärts<br />

öffnet sich der Blick über die<br />

80 Kilometer weit reichende Stromebene.<br />

Ihr Kernstück, der Dungau<br />

mit seinem fruchtbaren Lößboden<br />

und den optimalen klimatischen Bedingungen,<br />

ist auch heute noch die<br />

Kornkammer Bayerns, deren land-<br />

wirtschaftliche Nutzung sich über<br />

7.000 Jahre zurückverfolgen lässt.<br />

Die 540 x 450 Meter große Befestigungsanlage<br />

wird direkt am Donauufer<br />

gegenüber der Mündung des<br />

Regens errichtet. Schließlich soll sie<br />

elfmal so groß werden – die Gesamtfläche<br />

umfasst mehr als 30 Fußballfelder<br />

– wie das Kumpfmühler<br />

Kastell, deshalb wird sie in der Ebene<br />

errichtet. Der beeindruckende Steinbau<br />

mit s<strong>einer</strong> etwa zehn Meter hohen<br />

Mauer, den vier Toranlagen und<br />

zahlreichen Türmen ist heute noch<br />

gut im Grundriss der <strong>Regensburger</strong><br />

Altstadt erkennbar. Die Bauarbeiten<br />

waren alles andere als einfach: Zunächst<br />

mussten die Legionäre das<br />

sumpfige Gelände mit Kies aufschütten<br />

und trocken legen. Erst dann<br />

begann der Bau der Lagermauer.<br />

Zur Einweihung des Lagers lässt<br />

der Legionskommandeur über dem<br />

Osttor eine Steininschrift anbringen,<br />

die fast zehn Meter lang ist – und<br />

von der Teile erhalten bleiben werden.<br />

Diese „Gründungsurkunde“<br />

von Regensburg liefert das feste Datum<br />

für die Einweihung des Lagers,<br />

nämlich 179. Mindestens fünf Jahre<br />

lang haben sich zu diesem Zeitpunkt<br />

die Legionäre bereits geplagt, haben<br />

Steinmetze, Bauarbeiter und Ingenieure<br />

etwa 30.000 Kubikmeter exakt<br />

behauene Quaderblöcke hergestellt.<br />

Ebenfalls noch erhalten ist die Porta<br />

Praetoria, das Nordtor des Lagers,<br />

am Ende der Nord-Süd-Verbindung.<br />

Die fertige Lagermauer bietet mit<br />

30 Türmen und 4 Toranlagen sicher<br />

einen imposanten, aber auch drohenden<br />

Anblick für die Germanen,<br />

denen derartige Steinarchitektur völlig<br />

fremd ist. Auch nach rund 1.800<br />

Jahren beeindrucken noch die wuchtig<br />

aufragenden Kalksteinblöcke, die<br />

im Stadtbild an mehreren Stellen zu<br />

sehen sind.<br />

Rund um das Lager<br />

Mit den Legionären sind auch viele<br />

Zivilisten gekommen, Schätzungen<br />

gehen von 10.000 bis 15.000 Menschen<br />

<strong>aus</strong>. Händler, Kaufleute,<br />

<strong>Hand</strong>werker, Wirte und Dirnen, sie<br />

alle kommen. So wächst eine <strong>aus</strong>gedehnte<br />

Zivilsiedlung, die sich im<br />

Süden bis zum heutigen Eisenbahngelände<br />

und im Westen bis zum<br />

Nonnenplatz erstreckt.<br />

Wirtshäuser gibt es in großer Zahl.<br />

Viele der Gastwirtschaften bieten<br />

auch weiter gehende Unterhaltung<br />

für die Gäste. Die Prostitution blüht,<br />

wer für eine Übernachtung ein Zim-<br />

mer in einem Gasth<strong>aus</strong> mietet, bezahlt<br />

gleich eine Liebesdienerin mit.<br />

Neben Gewerbetreibenden aller<br />

Art leben in der Siedlung auch<br />

die Familien der Soldaten. Regensburg<br />

nimmt ein fast stadtartiges<br />

Gepräge an – mit öffentlichen Gebäuden<br />

wie Rath<strong>aus</strong>, Thermen oder<br />

Amphitheater.<br />

Das Ende der Römerzeit<br />

Das beschauliche Leben in Castra<br />

Regina ändert sich im Laufe des<br />

dritten Jahrhunderts. Die Alemannen<br />

durchbrechen plündernd und<br />

zerstörend den obergermanischen<br />

und westrätischen Limes. Um 240<br />

werden auch das Legionslager und<br />

das Umland von Regensburg stark<br />

verwüstet.<br />

Während das Lager nach diesen<br />

Anstürmen wieder aufgebaut wird,<br />

erholt sich das Umland kaum mehr<br />

von den Zerstörungen. Die meisten<br />

Gutshöfe werden aufgegeben. Die<br />

Übermacht der germanischen Stämme<br />

ist groß, das Weltreich innerlich<br />

politisch zerrissen, Rom gibt schließlich<br />

das Gebiet nördlich der Donau<br />

um 260 auf. Nun orientieren sich<br />

die Grenzen wieder an den Flüssen<br />

Rhein, Iller und Donau. Castra Regina<br />

wird Ende des dritten Jahrhunderts<br />

erneut zerstört, etwa 100 Jahre<br />

später wird die letzte Abteilung der<br />

III. Italischen Legion abgezogen, die<br />

Elbgermanen übernehmen die Kasernenbauten.<br />

Weltkulturerbe<br />

heißt für mich...<br />

„… dass die Stadt einen<br />

enormen kulturellen Aufschwung<br />

erfahren und<br />

einen aufgewerteten<br />

Status angenommen hat.<br />

Außerdem habe ich als<br />

Stadtführerin jetzt viel<br />

mehr zu tun, weil die<br />

Nachfrage stark zugenommen<br />

hat .“<br />

(Laura Zapf)


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Nr. 8/08 · August 2008 · 25. Jahrgang<br />

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Zack! - Glück<br />

...Die Suche geht weiter!<br />

Mehr dazu Seite 22<br />

8. | 14. | 16.<br />

August 2008<br />

1 Die <strong>Regensburger</strong> Stadtzeitung<br />

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Meike Fabian und Bettina Schönenberg<br />

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8<br />

Die Stadt und das Erbe<br />

Damit sich das einzigartige Ensemble<br />

der Stadt auch weiterhin so<br />

schmuck präsentieren kann, werden<br />

jährlich Millionen investiert.<br />

Vor rund zwei Jahren ist Regensburg zum Weltkulturerbe<br />

ernannt worden, Ende November 2007<br />

wurde bei <strong>einer</strong> großen Feier in der Altstadt die<br />

entsprechende Urkunde verliehen. Doch was hat<br />

dieser Titel der Stadt eigentlich gebracht?<br />

Die Pressestelle der Stadt verweist zum einen<br />

auf die stetige Steigerung der Besucherzahlen, vor<br />

allem der Anteil der <strong>aus</strong>ländischen Besucher habe<br />

sich erhöht. Die Stadt könne sich zudem auf der<br />

europäischen und internationalen Bühne in einem<br />

größeren Rahmen und sehr positiven Umfeld<br />

darstellen.<br />

Mehr als ein schmückendes Prädikat<br />

Die Ernennung zum UNESCO-Welterbe bedeutet<br />

allerdings mehr als ein schmückendes „Qualitätssiegel“,<br />

das fast unweigerlich steigende Tourismuszahlen<br />

zur Folge hat. Die Auszeichnung, so<br />

sieht es auch die Verwaltung, beinhaltet auch die<br />

Verpflichtung, das historische Erbe <strong>einer</strong> breiten<br />

Öffentlichkeit zu vermitteln. Was bedeutet, dass<br />

die Konservierung der einzigartigen B<strong>aus</strong>ubstanz<br />

vielen Stellen nicht nur lieb, sondern auch teuer<br />

sein muss: Der Erhalt eines UNESCO-Welterbes<br />

von den Ausmaßen der <strong>Regensburger</strong> Altstadt mit<br />

Stadtamhof stellt eine dauerhafte und regelmäßige<br />

Aufgabe hinsichtlich der Stadtsanierung und der<br />

Renovierung von Einzelbaudenkmälern dar. Jährlich<br />

fließt ein zweistelliger Millionenbetrag in den<br />

Erhalt der UNESCO-Welterbestätte Regensburg<br />

Altstadt mit Stadtamhof. Dieser Betrag wird sowohl<br />

von der öffentlichen <strong>Hand</strong>, kirchlichen Institutionen,<br />

weit überwiegend jedoch durch private<br />

H<strong>aus</strong>besitzer aufgebracht.<br />

Und der Titel bringt noch weitere Investitionen<br />

mit sich: So ist beispielsweise geplant, im Salzstadel<br />

ein Informationszentrum für die UNESCO-<br />

Welterbestätte Altstadt Regensburg mit Stadtamhof<br />

einzurichten. Dort sollen die kulturellen<br />

Werte an ein breites Publikum vermittelt werden.<br />

Darüber hin<strong>aus</strong> gibt es auch andere, vielfältige<br />

Maßnahmen, um Fremden wie Einheimischen das<br />

Weltkulturerbe zu vermitteln:<br />

• Spezielle Stadtführungen verschiedener Anbieter<br />

greifen themenbezogene Inhalte auf.<br />

• Im touristischen Informationsmaterial wird auf<br />

die Besonderheiten des Welterbetstatus hingewiesen.<br />

• Eine Internetseite widmet sich deutsch- und<br />

englischsprachig dem Thema und ermöglicht das<br />

Abrufen parzellenscharfer historischer Daten.<br />

• Städtische Publikationen sowie mehrere Verlagsprodukte<br />

widmen sich <strong>aus</strong>führlich dem<br />

Thema Welterbe.<br />

Regensburg 2008<br />

Viele Millionen Euro für den<br />

Erhalt des Welterbes<br />

Die Stadt investiert, um der UNESCO-Auszeichnung<br />

auch weiterhin gerecht zu werden<br />

• Im geplanten Informationszentrum im Salzstadel<br />

sollen die verschiedenen Ansätze zur<br />

Welterbe-Bildung gebündelt werden und eine<br />

ansprechende Dauer<strong>aus</strong>stellung zur Vermittlung<br />

der <strong>Regensburger</strong> Welterbeeigenschaften<br />

sowie der Welterbe-Idee grundsätzlich eingerichtet<br />

werden.<br />

Die Wahrnehmung des<br />

Weltkulturerbes<br />

Nach Einschätzung der Stadt ist der Titel<br />

Welterbe aber auch anderweitig spürbar: Die<br />

<strong>Regensburger</strong> identifizierten sich noch stärker mit<br />

ihrer Stadt und seien stolz, in <strong>einer</strong> Welterbestadt<br />

zu wohnen.<br />

Zudem sei die Wahrnehmung Regensburgs auf<br />

der europäischen und internationalen Ebene sehr<br />

verbessert worden, die Kontakte zu verschiedenen<br />

Ministerien und europäischen Institutionen hätten<br />

sich stark intensiviert. Dies verbessere <strong>einer</strong>seits<br />

den guten Ruf der Stadt Regensburg und könne<br />

andererseits einen wertvollen Vorsprung bei der<br />

Einwerbung von Fördermitteln bringen. Schließlich<br />

habe sich auch die Medienaufmerksamkeit<br />

erhöht, Regensburg sei jetzt präsenter als vor dem<br />

Jahr 2006. (mü)


Regensburg 2008<br />

Das Erbe und der Tourismus<br />

Welterbe zieht besonders bei<br />

<strong>aus</strong>ländischen Touristen<br />

Nochmalige Steigerung zum Vorjahr bei den Übernachtungszahlen/UNESCO<br />

aber nicht allein dafür verantwortlich<br />

Der Regensburg-Tourismus steht auf einem hohen<br />

Niveau. Wie Sabine Thiele, Geschäftsführerin<br />

Regensburg Tourismus GmbH (RTG), mitteilt, ist<br />

die Zahl der Übernachtungen im vergangenen<br />

Jahr noch einmal gestiegen. Bereits 2006 war die<br />

Besucherzahl enorm nach oben gegangen: Gab<br />

es 2005 rund 660.000 Übernachtungen in der<br />

Ratisbona zu verzeichnen, waren es 2006 schon<br />

fast 716.000, 2007 kletterte die Zahl erneut nach<br />

oben – auf mittlerweile 746.000. Doch die Chefin<br />

der RTG – die Gesellschaft wurde 2005 als<br />

100-prozentige Stadttochter als Nachfolgerin des<br />

Fremdenverkehrsamtes gegründet – macht nicht<br />

nur den Unesco-Titel für die Zuwächse verantwortlich.<br />

Papst und Physiker sorgen für<br />

Aufschwung<br />

„Sicher war die Ernennung des Altstadtensembles<br />

und Stadtamhofs zum Unesco-Weltkulturerbe<br />

im Juli 2006 ein Highlight“, so Thiele. Aber auch<br />

der dreitägige Papstbesuch im September jenes<br />

Jahres spielte eine wichtige Rolle für den Tourismus.<br />

„Überall im Fernsehen waren schöne Bilder<br />

<strong>aus</strong> der Stadt zu sehen, das herrliche Wetter tat<br />

ein Übriges.“ Diese große Medienpräsenz habe<br />

2007 eine Steigerung der Übernachtungzahlen zur<br />

Folge gehabt. Hinzu komme, dass im Frühjahr des<br />

vergangenen Jahres eine „riesige Physikertagung<br />

mit 6.000 Teilnehmern <strong>aus</strong> ganz Deutschland“ in<br />

der Stadt stattgefunden habe, die sich ebenfalls<br />

in den Übernachtungszahlen niedergeschlagen<br />

habe.<br />

„Das Thema Welterbe zieht vor allem bei den<br />

<strong>aus</strong>wärtigen Gästen“, sagt Thiele und verweist<br />

auf die Steigerung von 5,4 Prozent bei den Auslandsgästen<br />

(<strong>aus</strong> dem Inland kamen 3,9 Prozent<br />

mehr Touristen in die Stadt). So kamen 2007 13,3<br />

Prozent mehr Übernachtungsgäste <strong>aus</strong> Japan als<br />

2006, die Zahl der Gäste <strong>aus</strong> Spanien wuchs sogar<br />

um 21,4 Prozent.<br />

Besonders für diese Gäste ist Regensburg seit<br />

dem Jahr 2006 zu einem Besuchermagnet geworden.<br />

Für Touristen sehr attraktiv sei eben nun mal<br />

vor allem das Altstadtensemble der besterhaltenen<br />

Tourismus-Saison<br />

Nach Einschätzung der Regensburg Tourismus<br />

GmbH erstreckt sich die städtetouristische<br />

Saison von Mitte April bis Ende Juni und von<br />

September bis Oktober. Im Juli und im August<br />

begrüße Regensburg vor allem Radler<br />

und Tagesgäste <strong>aus</strong> dem nahen Bayerischen<br />

Wald. Im Dezember kann Regensburg mit<br />

drei Weihnachtsmärkten trumpfen und locke<br />

hauptsächlich am Wochenende Besucher an.<br />

Das Publikum sei bunt gemischt von Schülergruppen,<br />

Familien<strong>aus</strong>flügen und Radwanderern<br />

bis hin zur Seniorengruppe.<br />

Der Regensburg-Tourismus boomt: In den letzten beiden Jahren sind mehr Gäste in die Stadt gekommen,<br />

Tourismus-Chefin Sabine Thiele spricht von <strong>einer</strong> Steigerung von rund fünf Prozent.<br />

mittelalterlichen Großstadt Deutschlands mit über<br />

1.000 hochkarätigen Baudenkmälern. Mit der<br />

ältesten erhaltenen Steinbrücke Deutschlands und<br />

dem bedeutendsten gotischen Bauwerk in Bayern,<br />

dem Dom, biete Regensburg bemerkenswerte<br />

Superlative und somit wichtige Anziehungspunkte<br />

für internationale Gäste. Darüber hin<strong>aus</strong> befände<br />

sich in Regensburg eine überdurchschnittlich hohe<br />

Zahl an Restaurants, Straßencafés, Br<strong>aus</strong>tuben,<br />

kleinen Biergärten in den Innenhöfen der erhaltenen<br />

Patrizierburgen und unzählige Szenelokale,<br />

die fußläufig in der Altstadt mit ihren verwinkelten<br />

Gässchen und Plätzen erreichbar seien. Durch<br />

diese lebensfrohe Atmosphäre erhalte Regensburg<br />

ein unvergleichliches Flair, was viele Besucher mit<br />

dem Charme von südlichen Piazzas verglichen.<br />

Ein weiteres Plus sei, dass Regensburg eine attraktive<br />

Umgebung für Ausflüge, Wanderungen und<br />

Fahrradtouren biete.<br />

2007 kamen insgesamt über 2 Millionen Besucher<br />

in die oberpfälzische Metropole. Dabei<br />

betrug die durchschnittliche Aufenthaltsdauer 1,7<br />

Tage. Im Jahresdurchschnitt lag in Regensburg die<br />

Betten<strong>aus</strong>lastung bei 46 Prozent. Untersuchungen<br />

zeigen, dass aber 75 Prozent der Übernachtungen<br />

geschäftlich motiviert sind. Lediglich rund 25 Pro-<br />

zent der Übernachtungen in den Beherbergungsbetrieben<br />

sind privater Natur.<br />

Derzeit sogar ein Rückgang<br />

Aus dem Jahr 2008 liegen bislang nur die<br />

Zahlen des ersten Quartals vor. Aus Deutschland<br />

kamen gegenüber dem Vorjahr - 4,9 Prozent, <strong>aus</strong><br />

dem Ausland gibt es ein leichtes Plus von + 0,5<br />

Prozent. Das deutliche Minus bei den deutschen<br />

Gästen ließe sich aber vor allem dadurch erklären,<br />

dass heuer der Physikerkongress <strong>aus</strong>blieb.<br />

Insgesamt bleibt aber festzuhalten, dass im Jahr<br />

nach der Ernennung die Zahlen deutlich gestiegen<br />

sind. Im Jahr Zwei danach pendeln sich die Zahlen<br />

ein, im Jahr 2008 sollen die Zahlen des Vorjahres<br />

gehalten werden. Die RTG konzentriert sich bei<br />

ihrem Marketing hauptsächlich auf das Thema<br />

Welterbe und Regensburg als Kulturstadt und<br />

hofft damit, die Zahlen bis zum Jahresende wieder<br />

zu steigern. Des weiteren ist in Regensburg von<br />

Seiten des Welterbebüros die Einrichtung eines<br />

„Welterbezentrums“ in Planung, das die Gäste<br />

und die <strong>Regensburger</strong> mit dem Thema vertraut<br />

machen soll. (mü)<br />

9


10<br />

Die Wirte und das Erbe Regensburg 2008<br />

So hätte es die Stadt gerne, wegen des einheitlichen Erscheinungsbildes: Alle Sitze sind <strong>aus</strong> Stahlgestell und Korbgeflecht gefertigt. Die Wirte pochen auf mehr Vielfalt.<br />

Erbe und Einheitsbrei:<br />

Wirte üben den Schulterschluss<br />

Gastronomen fühlen sich von der Stadt gegängelt – Gespräch<br />

verläuft ohne Ergebnis – bessert Verwaltung nach?<br />

Der Streit schwelt seit Beginn der Freiluftsaison<br />

und er droht die Fronten mit zunehmender Dauer<br />

zu verhärten. Auf der einen Seite stehen die<br />

Altstadtgastronomen, auf der anderen Seite die<br />

Stadt. Die Wirte fühlen sich von der Verwaltung<br />

gegängelt, die wiederum kontert, nur stadteigene<br />

Satzungen umzusetzen. Die Auseinandersetzung<br />

entzündet sich im Wesentlichen an zwei Punkten:<br />

der Sperrzeit für Lokale, die Raucherclubs beheimaten<br />

und an der Verordnung für Freisitze.<br />

Innerhalb des Allengürtels und für Stadtamhof<br />

wurde die bayernweit geltende Regelung außer<br />

Kraft gesetzt, nach der ein Lokal lediglich eine<br />

Putzstunde zwischen 5 und 6 Uhr haben muss.<br />

In diesem Bereich wurde die Sperrzeit auf 2 Uhr<br />

festgesetzt. Auf Antrag kann sie allerdings verkürzt<br />

werden – nur für Kneipen, die Raucherclubs beherbergen,<br />

nicht. „Hier greift die Stadt massiv in<br />

den Existenzkampf manches Gastronomen ein“,<br />

sagt Michael Scharff, <strong>Regensburger</strong> Kreisvorsitzender<br />

des Hotel- und Gaststättenverbandes. „In<br />

geschlossenen Gesellschaften ist das Rauchen auch<br />

in Bayern per Gesetz erlaubt. Die Stadt aber macht<br />

ihr Wohlwollen davon abhängig, ob jemand raucht<br />

oder nicht. Das kann es wohl nicht sein.“<br />

In <strong>einer</strong> Stellungnahme beharrt die Stadt aber<br />

auf ihrer Position. Eine Sperrzeitverkürzung werde<br />

genehmigt, wenn sie im öffentlichen Interesse liege.<br />

„Hat nun diese Öffentlichkeit zu <strong>einer</strong> Kneipe<br />

keinen Zutritt, sondern nur ein bestimmbarer Personenkreis,<br />

kommen wir gar nicht mehr dazu, die<br />

unterschiedlichen Bedürfnisse, welche die Öffentlichkeit<br />

haben kann, gegeneinander abzuwägen“,<br />

schreibt die Pressstelle. „Stimmt nicht“, kontert<br />

Scharff. „Hier wird die Sperrzeit als Waffe eingesetzt<br />

– wenn Raucher reservieren, gibt es keine<br />

Verkürzung. Und wer ist als nächstes dran? Der<br />

Obst- und Gartenbauverein? Die SPD?“<br />

Doch dieses Thema brennt in der Freiluftsaison<br />

nicht so sehr unter den Nägeln – dafür aber<br />

das der Bestuhlung unter freiem Himmel. Nur<br />

Stahlrohr-Sitze mit Korbgeflecht sind nach Ansicht<br />

der Stadt vor die Lokale zu stellen. Der Betreiber<br />

des „Aran“ hatte an schönen Holzbänken und<br />

länglichen Tischen zum Verweilen eingeladen – er<br />

musste sie entfernen. Eine ungeregelte Freisitzgestaltung<br />

„wäre dem Erscheinungsbild unserer<br />

Altstadt“ nicht zuträglich, so die Pressestelle. Im<br />

Weltkulturerbe soll ein übereinstimmendes Bild<br />

präsentiert werden.<br />

„Mehr als Korb und Alu“<br />

Scharff indes sieht eher einen Einheitsbrei:<br />

„Wir sind der Meinung, dass nicht nur Alu und<br />

Korbgeflecht in unsere schöne mittelalterliche<br />

Stadt passt. Die Richtlinie soll mehr Spielraum<br />

bei der Gestaltung lassen.“ Außerdem sei Regensburg<br />

doch Weltkulturerbe geworden, weil es die<br />

einzige authentische mittelalterliche Großstadt<br />

darstelle. „Ich kann mir gut vorstellen, dass die<br />

Leute früher nicht auf Korbgeflecht saßen, sondern<br />

auf Holzbänken. Nicht einmal der Denkmalschutz<br />

ist so kleinlich wie die Stadt. Auch andere Stellen<br />

schütteln nur mit dem Kopf.“<br />

Bemängelt wird von den Wirten zudem die angeblich<br />

rigide Überwachungspraxis. Sogar in ihrer<br />

Freizeit gingen Mitarbeiter der Stadt laut Scharff<br />

mit Zollstock und Fotoapparat durch die Altstadtgassen,<br />

um die Einhaltung der Freischankflächen<br />

zu überprüfen, sichtbare Abgrenzungen seien aber<br />

in den seltensten Fällen zugelassen. „Wie also<br />

sollen Gäste, die einen Tisch verrutschen, wissen,<br />

dass sie dem Wirt gerade die nächste Ordnungsstrafe<br />

bescheren?“, fragt Scharff. „Dabei wären<br />

Blumentröge oder ähnliches sicher nicht schädlich<br />

für das Welterbe, würden aber auf schöne Art und<br />

Weise Ärger von vorneherein vermeiden.“<br />

Auch hier ist die Position der Stadt eine gänzlich<br />

andere: „Soweit Wirte eine Markierung der Fläche<br />

wünschen, konnte in jedem Einzelfall eine Lösung<br />

gefunden werden. Die Behauptung alleine<br />

dadurch, dass ein Gast ein Mal einen Stuhl oder<br />

einen Tisch verrutscht, würde sofort zu einem<br />

Bußgeld führen, ist falsch. Unsere Erfahrung in der<br />

Praxis ist vielmehr, dass häufig viel zu eng bestuhlt<br />

wird, um möglichst viel Gäste auf der genehmigten<br />

Fläche unter zu bringen. Darüber hin<strong>aus</strong> erfolgt<br />

bei der erstmaligen Feststellung eines Verstoßes<br />

zunächst eine Abmahnung und erst im Wiederholungsfall<br />

wird ein Ordnungswidrigkeitsverfahren<br />

eingeleitet.“ Außerdem gebe es bei den meisten<br />

Freisitzen k<strong>einer</strong>lei Beanstandungen. Auch da<br />

widerspricht Scharff: „Es gibt verbürgte Aussagen<br />

wie: Mit Gastronomen diskutiere ich nicht.“<br />

Dabei wollen die Gastronomen mit der Stadt<br />

reden. „Wir wollen ein Miteinander mit der Verwaltung.<br />

Und wir haben nichts dagegen, dass<br />

etwas geregelt wird. Aber bitte nicht so stur und<br />

vor allem für alle.“ Denn alle Beschränkungen beziehen<br />

sich nur auf die Innenstadt – was bedeutet,<br />

dass die Kneipe auf der einen Seite der Bahngeleise<br />

anders behandelt wird als die auf der anderen.<br />

Am 23. Juli fand ein Treffen der Gastronomen<br />

mit der Stadt statt, rund 40 Wirte kamen ins „Vitus“.<br />

Ergebnis der Zusammenkunft: vorerst keines.<br />

„Für die Vertreter der Stadt war das eher eine<br />

Stoffsammlung, was wir gerne geändert hätten.“<br />

Aber immerhin: Dass die Verwaltung sich die<br />

Vorschläge angehört hat, kann durch<strong>aus</strong> als Indiz<br />

dafür gewertet werden, dass auch sie bereit ist, die<br />

Sache gemeinsam anzugehen. Für den Herbst ist<br />

eine neue Zusammenkunft anberaumt. (mü)


Regensburg 2008 Mein schönes Regensburg<br />

Mein schönes Regensburg<br />

Die Gegend ist so schön, sie musste eine Stadt herlocken. Dieser Satz von Johann Wolfgang<br />

von Goethe über Regensburg ist bekannt. Bekannt ist auch, dass die Stadt viele<br />

schöne Plätze hat. Doch wie sehen das die Jüngsten? Welterbe aktuell hat sich einmal bei<br />

Kindern umgehört. Wir haben sie gefragt, wo ihr Lieblingsort in der Stadt ist. Wir haben<br />

sie dabei gebeten, den Satz zu vollenden: „Für mich ist Regensburg am schönsten …“<br />

„… im RT-Bad am Oberen Wöhrd,<br />

weil das so eine coole ‚Rutsche‘ hat.“<br />

Adytiya (11).<br />

„… am Dom, weil der so hohe Türme<br />

hat, die sehen am Himmel gut <strong>aus</strong>.“<br />

Marcel (6).<br />

„… am Dom. Weil der so schöne<br />

Spitzen und Fenster <strong>aus</strong> buntem Glas<br />

hat.“ Zoe (7).<br />

„… im Westbad, weil ich dort das<br />

wilde Wellenbad so gerne mag“<br />

Djana (9).<br />

„… in der ganzen Altstadt, weil die<br />

so viele Geschäfte hat, in denen ich<br />

einkaufen kann.“ Katharina (11).<br />

„… im Westbad, weil es da das Wellenbad<br />

gibt. Da mag ich gar nicht<br />

mehr r<strong>aus</strong>.“ Alexander (11).<br />

„… am Dom, weil er so schön groß ist<br />

und es da eine ganz bestimmte Glocke<br />

gibt, die ich gern mag.“ Emily (7).<br />

„… am Dom, weil er an seinen Wänden<br />

so viele schöne Figuren hat.“<br />

Susanne (8).<br />

„… in der ganzen Stadt, weil ich hier<br />

leben darf und zu H&M und in die<br />

Arcaden gehen kann.“ Jasmin (9).<br />

„… in der Altstadt, weil sie viele schöne<br />

Häuser hat. Besonders liebe ich das<br />

Thon-Dittmer-Palais.“ Nikolas (10).<br />

„… am Keilberg, weil es dort viele<br />

Wiesen zum Spielen und meine kleine<br />

Schule gibt.“ Nina (7).<br />

„… beim Goliathh<strong>aus</strong>, weil da das Bild<br />

von David zu sehen ist, wie er gegen<br />

den Riesen kämpft.“ Julian (7).<br />

11


12<br />

<strong>Regensburger</strong> und Ruhm Regensburg 2008<br />

Berühmte <strong>Regensburger</strong><br />

Von A bis W: 24 Persönlichkeiten <strong>aus</strong> der Domstadt, die<br />

für Furore sorgten<br />

Albrecht Altdorfer (1480-1538):<br />

Geboren in Altdorf bei Landshut,<br />

wirkte er doch nachhaltig in Regensburg.<br />

Altdorfer war Maler,<br />

Kupferstecher und Baumeister im<br />

Renaissancezeitalter. Er erhielt<br />

1505 <strong>Regensburger</strong> Bürgerrecht,<br />

wurde Ratsmitglied und Stadtbaumeister.<br />

Er überarbeitete die<br />

Befestigungsanlagen. Als Hauptmeister<br />

der Don<strong>aus</strong>chule machte<br />

er in der Malerei Landschaften<br />

erstmals zum eigentlichen und<br />

selbständigen Bildthema. Sogar<br />

in seinen religiösen Gemälden<br />

und Altarbildern waren Menschen<br />

nur noch Beiwerk zur<br />

Landschaftsmalerei. Nach Altdorfer<br />

sind eine Schule (vormals „Altes Gymnasium“), eine Straße (nahe des<br />

Stadtparks) und ein Platz (gegenüber des Domes) benannt.<br />

Günther Behrle (geboren 1945):<br />

Günther Behrle zählt mit Sicherheit zu den Kreativsten und Erfolgreichsten<br />

in der deutschen Schlager- und Volksmusikszene. Seine Kompositionen<br />

brachten ihm 59 Doppel-Platin- und dreifach Gold-, Platin- und Diamantschallplatten.<br />

Sein größter musikalischer Wurf war zweifellos die Entdeckung<br />

des „Naabtaal-Duos“, für das er den Millionenhit „Patrona Bavariae“ schrieb.<br />

Viele Künstler setzen auf Behrle: Andere erfolgreiche Titel waren „Zieh den<br />

Kopf <strong>aus</strong> der Schlinge, Bruder John“ (Udo Jürgens), „Ich möcht der Knopf an<br />

d<strong>einer</strong> Bluse sein“ (Bata Illic) oder „Und manchmal weinst du sicher ein paar<br />

Tränen“ (Peter Alexander). Er arbeitete für Chris Roberts, Roland Kaiser, Mireille<br />

Mathieu oder Telly Savallas („Kojak“). Auch die Schlümpfe und Micky<br />

M<strong>aus</strong> landeten mit seinen Werken in der Hitparade ganz vorn.<br />

Barbara Blomberg (1527–1597):<br />

Georg Britting (1891–1964):<br />

Die <strong>Regensburger</strong> Bürgertochter sollte<br />

in die Geschichte eingehen – als Geliebte<br />

des Kaisers Karl V.. Als den<br />

seine Amtsgeschäfte 1546 in die Stadt<br />

führten, traf er die damals 18-jährige.<br />

Der seit sieben Jahren verwitwete<br />

Monarch ließ die junge Frau in seine<br />

Herberge am Haiplatz kommen und<br />

verbrachte die Nacht mit ihr. Im Februar<br />

1547 kam der gemeinsame Sohn<br />

zur Welt, der später der Seeheld Don<br />

Juan d’Austria werden sollte. Nach<br />

der Bürgerstochter ist eine Spezialität<br />

des feinen und ersten Kaffeeh<strong>aus</strong>es<br />

Deutschlands, dem Café Prinzess, benannt:<br />

die Barbara-Küsse.<br />

In der Alten Manggasse geboren und in der Engelburgergasse am Wasser<br />

aufgewachsen, beginnt er ab 1911 eigene Erzählungen zu publizieren, 1913<br />

wird sein Einakter „An der Schwelle“ im Stadttheater uraufgeführt. Nach dem<br />

Ersten Weltkrieg gibt Britting eine Literaturzeitschrift her<strong>aus</strong> und arbeitet als<br />

freier Schriftsteller. Seine Theaterstücke werden aber bei weitem nicht so<br />

angenommen wie seine Erzählungen und Kurzgeschichten, die in manche<br />

Schulbücher aufgenommen werden.<br />

Besonders seine Geschichte „Brudermord<br />

im Altwasser“ hat wohl schon<br />

jeder <strong>Regensburger</strong> interpretiert, der<br />

eine höhere Lehranstalt besuchte.<br />

Nach dem wohl berühmtesten Schriftsteller<br />

der Stadt ist im Stadtsüden eine<br />

Straße benannt.<br />

Eva Demski (geboren 1944):<br />

Die Erzählerin, Übersetzerin und Journalistin kam als Eva Katrin Küfner<br />

in Regensburg als Tochter eines Bühnenbildners zu Welt, verbrachte aber<br />

nur einen Teil ihrer Kindheit in der Domstadt. Nach dem Studium der<br />

Germanistik, Kunstgeschichte und Philosophie in Mainz und Freiburg arbeitete<br />

sie als Dramaturgie-Assistentin in Frankfurt sowie als freie Lektorin<br />

und Übersetzerin. Von 1969 bis 1977 war sie Mitarbeiterin des Hessischen<br />

Rundfunks, vor allem beim Kulturmagazin „Titel, Thesen, Temperamente“<br />

machte sie sich einen Namen. Die verwitwete Demski lebt seit 1997 als<br />

freie Schriftstellerin in Frankfurt, sie war bis 1996 Mitglied des PEN (internationale<br />

Schriftstellervereinigung)-Zentrums in Deutschland. Demski schrieb<br />

unzählige Werke und erhielt einige Auszeichnungen, unter anderem 1987<br />

den Kulturpreis der Stadt Regensburg.<br />

Don Juan d’Austria (1547–1578):<br />

Der uneheliche Sohn des Kaisers Karl V.<br />

und der Gürtlerstochter Barabara Blomberg<br />

wuchs auf, ohne zu wissen, wer sein<br />

Vater war. Der ließ ihn nach einem Geheimbefehl<br />

unter dem Namen Geronimo<br />

nach Spanien bringen und beim höfischen<br />

Violinisten Franz Massy und dessen Gattin<br />

Anna de Medina heranwachsen. Ab 1554<br />

lebte der Sohn beim kaiserlichen Kammerdiener<br />

Adrian du Bois und dessen Gattin<br />

Magdalena de Ulloa, lernte lesen und<br />

schreiben und erhielt eine standesgemäße<br />

Ausbildung. Sein Vater aber offenbarte sich<br />

dem Sohn bis zu seinem Tod nicht. Erst im<br />

Testament erkannte der Kaiser den Jungen<br />

als leibliches Kind an. Don Juan wurde als<br />

Generalkapitän der Meere Oberbefehlshaber<br />

der Flotte des Vatikans und besiegte 1571 in der Seeschlacht von Lepanto<br />

die Türken. 1576 wurde Don Juan Generalstatthalter der Niederlande, 1577<br />

traf er nach fast drei Jahrzehnten seine Mutter wieder. Die Stadt hat dem Seehelden<br />

ein Denkmal erbaut, es befindet sich beim Alten Rath<strong>aus</strong>.<br />

Hans Geistreiter (1910–1996):<br />

Der <strong>Regensburger</strong> Künstler absolvierte von 1925 bis 1928 eine Lehre als<br />

Theatermaler und besuchte anschließend die Königliche Kunstgewerbeschule<br />

in München. In der Landeshauptstadt studierte er auch an der Akademie<br />

der Bildenden Künste. Als Meisterschüler hatte er ein eigenes Atelier. Vor<br />

dem Zweiten Weltkrieg gestaltete Geistreiter vor allem Fassaden und große<br />

Fresken. Nach dem Krieg schlug er sich als Kulissen- sowie Faschings-<br />

und Kinoplakatemaler durch, ehe er als Innenarchitekt im Auftrag <strong>einer</strong><br />

Nürnberger Brauerei Entwürfe und die Gestaltung von Gaststätten in ganz<br />

Deutschland übernahm. Geistreiter betrieb bis 1979 Hinter der Grieb auch<br />

eine Weinstube, die er nach eigenen Plänen entworfen hatte. Bis zu seinem<br />

Tod wirkte er als freier Künstler in Kallmünz. Geistreiter ist Kulturpreisträger<br />

der Stadt Regensburg.


Regensburg 2008<br />

Karolina Gerhardinger (1797–1783):<br />

Im damals eigenständigen Stadtamhof<br />

geboren, wurde die junge Katharina<br />

bereits mit zwölf Jahren zur Lehrerin<br />

<strong>aus</strong>gebildet. Sie erkannte bald, dass<br />

besonders unter den Mädchen die<br />

schulische Ausbildung völlig unzureichend<br />

war. Karolina Gerhardinger<br />

wollte einen eigenen Orden gründen.<br />

Sie legte 1835 ihr Ordensgelübde<br />

ab und wurde Maria Theresia von<br />

Jesus, als Oberin eines neuen klösterlichen<br />

Instituts Mutter Theresia.<br />

Karolina wirkte auf dem Gebiet der<br />

Erziehung und des Unterrichts fast<br />

schon revolutionär. Mustergültige<br />

Lehrpläne umfassten modernen Anschauungsunterricht, h<strong>aus</strong>wirtschaftliche<br />

und kaufmännische Fächer, Fremdsprachen, musische Bildung und Turnen.<br />

Die Satzung der „Armen Schulschwestern von Unser Lieben Frau“ wurde<br />

schließlich sogar vom Papst anerkannt. Nach der Ordensgründerin sind eine<br />

Straße und eine Schule benannt.<br />

Alfons Goppel (1905–1991):<br />

Geboren wurde der spätere Ministerpräsident<br />

im damals selbstständigen<br />

Reinh<strong>aus</strong>en, er besuchte aber<br />

in Regensburg das Alte Gymnasium.<br />

Nach dem Studium der Rechtswissenschaften<br />

in München arbeitete er<br />

in Regensburg als Anwalt. Nach dem<br />

Zweiten Weltkrieg wurde Goppel als<br />

Mitglied der CSU Aschaffenburger<br />

Landrat, später Zweiter Bürgermeister<br />

der unterfränkischen Stadt. 1957 stieg<br />

er zum bayerischen Justizminister,<br />

1962 zum Innenminister auf. Am 11.<br />

Dezember wurde Goppel schließlich<br />

Ministerpräsident des Freistaats. Diese<br />

Position hielt er 16 Jahre lang inne,<br />

ehe er 1978 von Franz Josef Strauß<br />

abgelöst wurde. Goppel erzielte bei<br />

der Landtagswahl 1974 mit 62,1 Prozent der Wählerstimmen das beste Ergebnis,<br />

das die CSU jemals erreicht hat. Goppel hatte fünf Söhne, darunter<br />

ist auch der heutige CSU-Politiker Thomas Goppel.<br />

Willy Harlander (1931–2000):<br />

Es ist ja eigentlich hundsgemein,<br />

dass <strong>aus</strong>gerechnet ein <strong>Regensburger</strong><br />

hauptsächlich sensible Weicheier<br />

spielen musste. Und es ist eine Ironie<br />

des Schicksals, dass Harlander, der<br />

im „Tatort“ und der „Polizeiinspektion<br />

1“ einen Gendarm verkörperte,<br />

tatsächlich auf Wunsch seines Vaters<br />

– eines Totengräbers – zur Bereitschaftspolizei<br />

gegangen war, um etwas<br />

Gescheites zu lernen. Domspatz<br />

war er erst gewesen, dann Mitglied<br />

des <strong>Regensburger</strong> Studentenkabaretts.<br />

Ludwig Schmid-Wildy engagierte<br />

ihn für das Theater am Platzl<br />

in München, wo Harlander auf die<br />

späteren „Komödienstadl“-Mitstreiter<br />

Gustl Bayrhammer, Max Grießer oder<br />

Maxl Graf traf. Mit Bayrhammer und<br />

Helmut Fischer war er das bayerische<br />

„Tatort“-Gespann, in „Meister Eder und sein Pumuckl „spielte er erneut an<br />

Bayrhammers Seite. Der „Spiegel“ würdigte ihn als einen „der bayerischen<br />

Volkssch<strong>aus</strong>pieler, die ihre Heimat und ihre Menschen präzise darstellten<br />

und dabei überhaupt nichts Volkstümelndes und Aufgesetztes an sich hatten.“<br />

<strong>Regensburger</strong> und Ruhm<br />

Hans Huber (geboren 1934):<br />

Ein Sportler, der die <strong>Regensburger</strong><br />

Farben bis<br />

zu den Olympischen<br />

Spielen trug. 1963 holte<br />

der Boxer den Titel<br />

des Deutschen Meisters<br />

und qualifizierte<br />

sich im Jahr darauf<br />

für die Spiele in Tokio.<br />

Auch bei Olympia<br />

sorgte der stets faire<br />

Sportsmann für Furore.<br />

Nach Siegen über<br />

den Pakistani Abdul<br />

Rehman und den Italiener<br />

Giuseppe Ros kam er im Schwergewicht ins Finale. Dort wartete mit<br />

Joe Frazier kein Geringerer als der spätere Weltmeister. Huber lieferte dem<br />

Amerikaner einen großen Kampf, der hin und her wogte. Die Punktrichter<br />

sahen Frazier hauchdünn vorne, Hubers Silbermedaille wurde aber wie ein<br />

Olympiasieg gefeiert.<br />

Hans Jakob (1908–1994):<br />

Der ehemalige Bundesinnenminister Herrmann Höcherl berichtete dareinst,<br />

dass die Parlamentskollegen im fernen Bonn <strong>aus</strong> Regensburg drei Dinge<br />

kennen würden: die Knackwürste, die Domspatzen – und den Fußballtorwart<br />

Hans Jakob. Der hatte das Fußballspielen bei der <strong>Regensburger</strong> Turnerschaft<br />

begonnen und war von 1926 bis 1942 in über 1.000 Spielen für<br />

Jahn Regensburg zwischen den Pfosten gestanden. Zwischen 1930 und 1939<br />

absolvierte er 38 Spiele für die Nationalelf. Damit ist er bislang der einzige<br />

Fußballnationalspieler <strong>aus</strong> Regensburg. Er wurde 1934 nach dem 3:2-Sieg<br />

über Österreich WM-Dritter und stand in der legendären Breslau-Elf, die<br />

1937 Dänemark mit 8:0 besiegte. Nach dem Ende der aktiven Karriere blieb<br />

Jakob dem Schwimmsportverein Jahn treu, arbeitete als Offizieller und trainierte<br />

unter anderem die Amateure. Bis zu seinem Tod versäumte er kaum<br />

ein Jahn-Heimspiel.<br />

Johann Jacob Kuchenreuter<br />

(1709–1783):<br />

Bekanntester Vertreter <strong>einer</strong> alteingesessenen <strong>Regensburger</strong> Büchsenmacherfamilie,<br />

deren Waffen in ganz Europa beliebt waren. Die österreichischen<br />

Kaiser kauften hier, die russischen Zaren, Friedrich der Große, Napoleon,<br />

Fürst Metternich und das Fürstenh<strong>aus</strong> von Thurn und Taxis. Besonders berühmt<br />

– die sorgsam verarbeiteten Steinschlosspistolen, die zum Teil nach<br />

individuellen Wünschen gefertigt wurden und die sich nur wohlhabende<br />

Stände leisten konnten. Auch Stutzen, Büchsen und Flinten wurden hergestellt.<br />

Heute vertreibt die Anton Kuchenreuter KG auch Angelbedarf sowie<br />

Trachten- und Freizeitmode.<br />

Elly Maldaque (1893–1930):<br />

Die Lehrerin an der Von der Tann-Volksschule gilt als das erste Opfer des<br />

nationalsozialistischen Terrors in Regensburg. Weil sie <strong>Veranstaltung</strong>en der<br />

kommunistischen Partei beiwohnt, gerät sie ins Visier der Staatsmacht, die<br />

ihre Wohnung durchsucht. Nach 17 Jahren unbeanstandetem Schuldienst<br />

wird sie entlassen und auf Veranlassung ihres Vaters in die Nervenheilanstalt<br />

Karth<strong>aus</strong>-Prüll eingeliefert. Dort stirbt sie wenig später unter bis heute nicht<br />

geklärten Umständen. Erst später wurde bekannt, dass die <strong>Regensburger</strong><br />

Polizei „Hakenkreuzler“ beauftragte, die Lehrerin zu bespitzeln.<br />

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13


14<br />

<strong>Regensburger</strong> und Ruhm Regensburg 2008<br />

Simone Laudehr (geboren 1986):<br />

Ihr Kopfball machte die deutsche<br />

Frauenfußball-Nationalmannschaft<br />

2007 zum Weltmeister. Fußball<br />

spielen hatte die gebürtige <strong>Regensburger</strong>in<br />

beim FC Tegernheim<br />

und beim SC Regensburg gelernt,<br />

ehe sie 2003 zu Bayern München<br />

wechselte. Ihr Debüt im Nationaltrikot<br />

gab sie erst am 29. Juli 2007<br />

– drei Monate später sicherte ihr<br />

Treffer zum 2:0 gegen Brasilien<br />

den Titel. Der wurde übrigens von<br />

den Sportschau-Zuschauern zum<br />

Tor des Jahres gewählt.<br />

Walter Heinz Leykauf (geboren 1942):<br />

Der auch unter seinem Künstlernamen<br />

„Patrizius“ bekannt gewordene<br />

Musiker gelangte vor allem<br />

als Mitglied der drei „Nilsen Brothers“<br />

zu Ruhm im deutschsprachigen<br />

Raum. Das Trio feierte mit<br />

„Tom Dooley“ seinen ersten Erfolg<br />

und setze mit dem Evergreen<br />

„Aber Dich gibt’s nur einmal für<br />

mich“ einen Meilenstein in der<br />

Schlagerwelt der sechziger Jahre.<br />

In den achtziger Jahren feiert er<br />

besonders als Komponist große<br />

Erfolge. Er arbeitet unter anderem<br />

für die „Kastelruther Spatzen“, das „Nockalm Quintett“, Fred Bertelmann<br />

und Vico Torriani.<br />

Rosl Mayr (1895–1981):<br />

Die Sch<strong>aus</strong>pielerin tauchte in den<br />

fünfziger Jahren in kl<strong>einer</strong>en Nebenrollen<br />

in verschiedenen Filmen<br />

mit Heinz Rühmann und Gert Fröbe<br />

auf. Die sechziger Jahre waren<br />

ebenso rar gesät mit Rollen für<br />

die markante Sch<strong>aus</strong>pielerin. Im<br />

hohen Alter wirkte sie in sonderbaren<br />

Erotikfilmchen der Kategorie<br />

„Hurra, die Schwedinnen sind da“,<br />

„Liebesgrüße <strong>aus</strong> der Lederhose“<br />

oder „H<strong>aus</strong>frauenreport“ mit, in<br />

denen sie kauzige, schrullige ältere<br />

Damen gab. Dies wurde zum Höhepunkt<br />

ihrer Karriere. Allerdings<br />

spielte sie auch in unzähligen<br />

Film- und Fernsehproduktionen mit wie „Isar 12“, „Tatort“, „Der Alte“ oder<br />

den „L<strong>aus</strong>bubengeschichten“. Rosl Mayr selbst war schrullig – in „Meister<br />

Eder und sein Pumuckl“ konnte sie sich nicht mehr synchronisieren, auch bei<br />

den Dreharbeiten zur Serie „Polizeiinspektion 1“ (1977) verpasste sie oft ihre<br />

Einsätze. Der Kult um die Sch<strong>aus</strong>pielerin hält jedoch noch immer an.<br />

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Sandra Paretti (1935–1994):<br />

Als Irmgard Schneeberger geboren, wuchs die Schriftstellerin am Oberen<br />

Wöhrd auf. Nach dem Abitur 1953 studierte sie Musik und Germanistik, sie<br />

promovierte und arbeitete als Journalistin für die Münchner Abendzeitung.<br />

Ihr erster Roman „Rose und Schwert“ wurde auf Anhieb zum Erfolg, ihre Gesellschaftsromane<br />

erschienen in <strong>einer</strong> Gesamtauflage von rund 30 Millionen<br />

Exemplaren, was sie zu <strong>einer</strong> der meistgelesenen deutschsprachigen Autorinnen<br />

macht. Als sie erkannte, dass sie ihre Krebserkrankung nicht besiegen<br />

würde können, wählte sie den Freitod. In ihrer selbst verfassten Todesanzeige<br />

in der Neuen Züricher Zeitung – dem Blatt ihrer Wahlheimat seit 1969 – erklärte<br />

sie ihre Selbsttötung und machte Werbung für den Sterbehilfeverein<br />

Exit, was großes Aufsehen erregte.<br />

Walter Röhrl (geboren 1947):<br />

Niki Lauda nannte den „Langen“<br />

ein „Genie auf Rädern“, Motorsport-Experten<br />

wählten ihn<br />

zum „Besten Rallyefahrer aller<br />

Zeiten.“ Dabei begann die Autofahrerkarriere<br />

des Stadtamhofers<br />

eher bedächtig – als Dienstfahrer<br />

des Bischöflichen Ordinariats.<br />

Ein Spezl überredete ihn 1968,<br />

auf einem Fiat 850 Coupé die<br />

Bavaria-Rallye mitzufahren – der<br />

Anfang der Karriere des Walter<br />

Röhrl, die ihm schließlich den<br />

Europameister- und zweimal sogar<br />

den Rallye-Weltmeistertitel<br />

einbrachten (1980 und 1982).<br />

Röhrl bereitete sich mit seinem langjähtigen Beifahrer Christian Geistdörfer<br />

akribisch auf die Rennen vor. Besonders bemerkenswert: Er gewann seine<br />

Läufe auf unterschiedlichsten Fahrzeugen, siegte zwei Mal bei der Akropolis-<br />

Rallye. Unübertroffen aber sind die insgesamt vier Siege bei der Rallye Monte<br />

Carlo, die als die schwierigste und prestigereichste der Welt gilt.<br />

Werner Scharfenberger (1925–2001):<br />

Der Name des Komponisten ist weit weniger geläufig als seine bekanntesten<br />

Lieder. Für viele deutsche Nachkriegssänger griff der <strong>Regensburger</strong> zur Feder.<br />

Er schrieb unter anderem „Seemann, deine Heimat ist das Meer“ für Lolita,<br />

„Heißer Sand“ für Mina, „Bacarole in der Nacht“ für Connie Francis, „Va<br />

bene“, „Schwarze Rose, Rosemarie“ und „Mit siebzehn“ für Peter Kr<strong>aus</strong>, „Da<br />

sprach der alte Häuptling“ für Gus Backus, „Moonlight“ für Ted Herold, „Wir<br />

zwei fahren irgendwohin“ für Peter Rubin, „Aber, am Abend, da spielt der<br />

Zigeuner“ für Cindy und Bert und unzählige weitere Gassenhauer.<br />

Udo Thomer (1945–2006):<br />

Der Sch<strong>aus</strong>pieler hatte<br />

Rollen auf verschiedenstendeutschsprachigen<br />

Bühnen, gehörte<br />

den Ensembles der Salzburger<br />

Festspiele, der<br />

Luisen-Festspiele Wunsiedel<br />

oder der Burgfestspiele<br />

in Mayen an.<br />

Einem breiten Publikum<br />

bekannt wurde er aber<br />

durch verschiedenste<br />

Auftritte im deutschen<br />

Film und bayerischen Produktionen: Er spielte in den „Buddenbrooks“, im<br />

„Millionenbauer“ mit Walter Sedlmayer, in der „Schwarzwaldklinik“, im<br />

„Forsh<strong>aus</strong> Falkenau“, im „Derrick“, in „Ödipussi“ und“ Pappa ante portas“<br />

von Loriot, dem „Bayer auf Rügen“ oder dem „König von St. Pauli“. Seine<br />

beiden Paraderollen jedoch waren die des dusseligen Polizeibeamten Pfeiffer<br />

in „Der Bulle von Tölz“ (Bild) und die des hinterfotzigen Hinteregger in<br />

Franz Xaver Bogners Kultserie „Irgendwie und Sowieso“. Thomer starb einen<br />

tragischen Tod: in einem Münchner Lokal stürzte er die Treppe hinunter und<br />

erlitt schwerste Kopfverletzungen.


Regensburg 2008<br />

Fürst Albert von<br />

Thurn und Taxis<br />

(geboren 1983):<br />

Der einzige Sohn des verstorbenen<br />

Fürsten Johannes und s<strong>einer</strong> Frau<br />

Gloria ist laut Forbes Magazine der<br />

drittjüngste Milliardär der Welt. Seit<br />

2001 steht er dem Familienimperium<br />

derer von Thurn und Taxis vor, auch<br />

wenn er derzeit noch Student ist: An<br />

der Universität von Edinburgh (Schottland)<br />

studiert Albert II. Maria Lamoral<br />

Miguel Johannes Gabriel Fürst von<br />

Thurn und Taxis Theologie und Volkswirtschaft.<br />

Seine Durchlaucht liebt<br />

aber auch schnelle Autos, er fährt<br />

Tourenwagen-Rennen. Und das recht<br />

erfolgreich: Er ist amtierender Vize-<br />

Meister in der ADAC GT Masters.<br />

Fürstin Gloria von Thurn und Taxis<br />

(geboren 1960):<br />

Am 31. Mai 1980 heiratete Gloria den<br />

Fürsten Johannes von Thurn und Taxis,<br />

<strong>aus</strong> der Ehe stammen die drei Kinder<br />

Albert, Maria Theresia und Elisabeth.<br />

In jungen Jahren hatte die neue Fürstin<br />

einige spektakuläre Auftritte, die nicht<br />

immer als standesgemäß angesehen<br />

wurden: Sie trug extravagante Mode,<br />

ebensolche Frisuren und war oft mit<br />

der Harley Davidson unterwegs. Nach<br />

dem Tod ihres Ehemannes übernahm<br />

Gloria die Führung der Geschäfte und<br />

stand einem Milliardenkonzern mit<br />

mehreren T<strong>aus</strong>end Beschäftigten und<br />

beachtlichem Landbesitz im In- und<br />

Ausland vor. Dabei überraschte die<br />

vormals schrille Fürstin, indem sie<br />

wesentlich zur Konsolidierung und<br />

Entschuldung des H<strong>aus</strong>es beitrug.<br />

Aufsehen erregte die kompromisslose<br />

Art, mit der sich die Fürstin von einigen Managern des Konzerns trennte. Bei<br />

Versteigerungen von Teilen des Familienbesitzes erzielte sie mehrmals zweistellige<br />

Millionengewinne, 1996 veräußerte die Fürstin die traditionsreiche<br />

<strong>Regensburger</strong> Brauerei Thurn und Taxis an Paulaner. Sie tilgte immense<br />

Steuerschulden und brachte das schlingernde Schiff wieder auf Kurs. 2004<br />

veröffentlichte sie ihre Autobiographie, 2006 gründete sie die Frauen-Kongregation<br />

„Mariae Verkündigung“.<br />

Willi Weber (geboren 1942):<br />

Der frühere Hotelfachmann<br />

und Gebrauchtwagenhändler<br />

gründete 1983 den Formel<br />

3-Rennstall WTS. Bei einem<br />

Rennen fiel ihm ein junger<br />

Fahrer auf, der das Feld von<br />

hinten aufrollte. Sein Name:<br />

Michael Schumacher. Weber<br />

verpflichtete das Talent und investierte<br />

eine Million Mark in<br />

die ersten Saisons des Schützlings.<br />

Seither betreut er den<br />

späteren siebenfachen Weltmeister<br />

in allen Management-Fragen, Weber verhalf dem Kerpener zu <strong>einer</strong><br />

traumhaften Rennsportkarriere. Zu Webers Aufgaben gehörte nicht nur die<br />

Vermarktung der Fanartikel, sondern auch die Vertragsverhandlung mit<br />

Rennställen. Später nahm er auch Ralf Schumacher unter Vertrag. Und ganz<br />

nebenbei betrieb der umtriebige Weber noch ein Gourmet-Restaurant auf<br />

dem Stuttgarter Fernsehturm. (mü)<br />

<strong>Regensburger</strong> und Ruhm<br />

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15


16<br />

Gute Ansichten: Sehenswürdigkeiten Regensburg 2008<br />

Jenseits von Dom und<br />

St<strong>einer</strong>ner Brücke<br />

Regensburg hat zahlreiche Sehenswürdigkeiten zu bieten<br />

Natürlich – wer nur zwei Stunden Zeit hat für die wohl schönste Stadt Deutschlands, der ist im<br />

magischen Touristendreieck Dom – St<strong>einer</strong>ne Brücke – Schloss unterwegs. Doch Regensburg hat<br />

noch viel mehr zu bieten. Und nachdem die wichtigsten Sehenswürdigkeiten ja schon in der ersten<br />

Ausgabe von „Welterbe aktuell“ präsentiert wurden, erfolgt jetzt die Vorstellung der Bauwerke<br />

und Plätze, die ebenfalls einen Besuch wert sind:<br />

Zwei imposante Gebäude am Tor zur St<strong>einer</strong>nen Brücke: Der Amberger (links)<br />

und der <strong>Regensburger</strong> Salzstadel.<br />

Amberger Salzstadel und<br />

<strong>Regensburger</strong> Salzstadel:<br />

Die beiden Bauten finden sich zwar immer wieder auf dem typischen ‚Postkartenmotiv‘<br />

der Stadt – dem Bild mit dem Blick von der St<strong>einer</strong>nen Brücke in<br />

Richtung Dom, doch wirkliche Beachtung erfahren sie selten. Sie flankieren<br />

den einzig noch erhaltenen Brückturm. An der westlichen Seite befindet sich<br />

der Amberger Salzstadel, der 1487 errichtet wurde. Hier wurde Jahrhunderte<br />

lang das Salz für die Oberpfalz gelagert. 1551 wurde das Gebäude erweitert,<br />

seit der Sanierung zwischen 1989 und 1992 dient es als Studentenheim.<br />

Der <strong>Regensburger</strong> Salzstadel, östlich des Turms gelegen und erbaut von<br />

1616 bis 1620, wurde ebenfalls als Salzlagerh<strong>aus</strong> errichtet. Salz war zu dieser<br />

Zeit kostbar und bedeutete deshalb auch Macht. Regensburg war in der<br />

Blütezeit und somit ein großer <strong>Hand</strong>elsumschlagplatz. Das Gebäude besticht<br />

vor allem durch seinen mächtigen, fünfgeschossigen Dachstuhl. Im 19. Jahrhundert<br />

und 1989 erfolgten Sanierungen des Gebäudes. Seit 1992 bietet das<br />

H<strong>aus</strong> neben einem Vortragsraum mit Foyer auch zwei große Säle, den Brück-<br />

Saal und den Kräncher-Saal, die sowohl für Ausstellungen als auch für andere<br />

<strong>Veranstaltung</strong>en genutzt werden. Nummer 14 im Stadtplan auf Seite 18.<br />

Alter Kornmarkt:<br />

Rund um den Platz,<br />

auf dem bis 1825 der<br />

Getreidemarkt stattfand<br />

und der im Mittelalter<br />

ein beliebter und oft genutzter<br />

Turnierplatz war,<br />

gibt es eine Reihe interessanterBaudenkmäler:<br />

Auf der linken Seite<br />

des Platzes, der in den<br />

30er-Jahren des vergangenen<br />

Jahrhunderts<br />

in der Mitte noch einen<br />

Brunnen hatte, steht die<br />

Alte Kapelle, eine Kirche,<br />

die ihren Ursprung<br />

im 9. Jahrhundert hat.<br />

Während des 13. und 15. Jahrhunderts fanden viele Umbauten statt. Der<br />

Innenraum wurde im 18. Jahrhundert sehr aufwändig umgestaltet. Von außen<br />

bestechen lediglich die gotischen Fensterbögen, die ganze Pracht wird erst<br />

beim Eintreten sichtbar.<br />

Beim Verlassen der Kirche geht der Blick nach links auf den Herzogshof,<br />

der später noch eigens behandelt wird. Er ist mit einem Schwibbogen mit<br />

dem Römerturm verbunden, der auch Heidenturm genannt wird. Das 28<br />

Meter hohe Bauwerk diente in der karolingischen Zeit als Zufluchtsort bei<br />

Gefahr, vermutlich aber auch als Schatzkammer. An der Ostseite des Platzes<br />

befindet sich die Karmelitenkirche. Das Gottesh<strong>aus</strong> gehört zum Karmeliten-<br />

Kloster, das von den <strong>Regensburger</strong>n oft besucht wird. Allerdings nicht <strong>aus</strong><br />

religiösen Gründen: Die Mönche verkaufen an der Klosterpforte seit 1721<br />

Hochprozentiges – den Karmelitergeist, eine echte <strong>Regensburger</strong> Spezialität.<br />

Die hilft so ziemlich gegen jede Beschwerde und kann äußerlich wie innerlich<br />

angewendet werden. Nummer 15 im Stadtplan auf Seite 18.<br />

Baumburger Turm:<br />

Der um 1270 errichtete siebengeschossige<br />

Baumburgerturm (Watmarkt 4) ist<br />

Teil eines weitläufigen Gebäudekomplexes,<br />

der sich an s<strong>einer</strong> Ostseite anschließt.<br />

Mit s<strong>einer</strong> spätgotischen Erdgeschossfassade<br />

und dem dahinter liegenden<br />

frühgotischen Raum, der Loggia im<br />

ersten Obergeschoss und vor allem mit<br />

den fein gearbeiteten Fenstern in den<br />

oberen Stockwerken ist er <strong>einer</strong> der am<br />

reichsten geschmückten Patriziertürme<br />

Regensburgs. Die prächtigen Patrizierhäuser<br />

und -türme in der Altstadt sind<br />

allesamt sehenswert. Der Baumburger<br />

Turm, nach italienischem Vorbild erbaut,<br />

gilt als <strong>einer</strong> der schönsten mittelalterlichen<br />

Patriziertürme. Nummer 16<br />

im Stadtplan auf Seite 18.<br />

Wo einst der Getreidehandel blühte, ist heute ein<br />

schmuckloser Parkplatz. Nur am Mittwoch Morgen<br />

findet hier noch ein Markt statt.<br />

Der Baumburger Turm beherbergt<br />

eines der bekanntesten <strong>Regensburger</strong><br />

Lokale – den Dampfnudel-Uli.


Regensburg 2008<br />

Dreieinigkeitskirche:<br />

Mitten während des Dreißigjährigen<br />

Krieges wurde 1627 der Bau der Kirche<br />

zur Heiligen Dreifaltigkeit begonnen.<br />

Vier Jahre später war <strong>einer</strong> der<br />

ersten evangelischen Kirchenbauten<br />

in Bayern fertig. Die Dominikaner<br />

hatten den Protestanten eine Abfindung<br />

bezahlt, damit diese dem<br />

Stadtratsbeschluss folgten und die<br />

Dominikanerkirche St. Blasius nicht<br />

mehr mitbenutzten. Zudem waren<br />

<strong>aus</strong> Österreich und Böhmen viele<br />

„Lutherische“ zugezogen, die für den<br />

Bau spendeten. Die Gestaltung der<br />

Kirche mit den Holzgalerien im säulenlosen<br />

Kirchenschiff ist noch heute<br />

erhalten, Dachstuhl, Gestühl und<br />

Inneneinrichtung befinden sich noch<br />

im Originalzustand. Neben der Kirche<br />

befindet sich der Gesandtenfriedhof<br />

für die evangelischen Adeligen, die<br />

während des Immerwährenden Reichstages (1663–1806) in Regensburg<br />

starben. Der Turm kann während des Sommers bestiegen werden, von ihm<br />

<strong>aus</strong> geht der Blick über die <strong>Regensburger</strong> Dächer bis zur Walhalla östlich<br />

der Stadt. Auch der Kirchenschatz kann besichtigt werden. Nummer 17 im<br />

Stadtplan auf Seite 18.<br />

Goliathh<strong>aus</strong>:<br />

Zweifellos <strong>einer</strong> der dekorativsten<br />

Wohntürme in Regensburg. Das Goliathh<strong>aus</strong><br />

wurde um 1220 erbaut, ihren<br />

Namen hat die imposante Stadtburg<br />

von der monumentalen Fassadenmalerei,<br />

die das Bildnis von David mit<br />

der Steinschleuder in der <strong>Hand</strong> zeigt,<br />

der sich anschickt, den mächtigen<br />

Riesen Goliath zu besiegen. Geschaffen<br />

hat dieses Schmuckstück Melchior<br />

Bochsberger um 1570. Das Gemälde<br />

ist mehrmals erneuert worden, der<br />

Zahn der Zeit setzt ihm immer wieder<br />

zu. Nummer 18 im Stadtplan auf<br />

Seite 18.<br />

H<strong>aus</strong> Heuport:<br />

Gegenüber des Westportals<br />

des Domes steht<br />

das H<strong>aus</strong> Heuport, eine<br />

repräsentative Vierflügelanlage<br />

nach italienischem<br />

Vorbild. Oder<br />

eben eine typische<br />

Patrizier-Wohnburg<br />

<strong>aus</strong> der Zeit, in der Regensburg<br />

die wichtigste<br />

<strong>Hand</strong>elsstadt des Südens<br />

war, dem 13. und<br />

14. Jahrhundert. WohlhabendeKaufmannsfamilien<br />

– die Patrizier<br />

– bauten sich solche<br />

Die Dreieinigkeitskirche ist <strong>einer</strong> der<br />

ersten evangelischen Kirchenbauten<br />

in Bayern.<br />

Das Goliathh<strong>aus</strong> zeigt schon seit<br />

über 400 Jahren den Kampf des Mutigen<br />

gegen den Giganten.<br />

H<strong>aus</strong> Heuport stellt eine den mächtigsten Patrizierburgen<br />

in der Stadt dar.<br />

Anlagen, um ihren Wohlstand zu zeigen und tünchten sie in <strong>einer</strong> für sie<br />

typischen Farbe – in Ochsenblutrot. Hinter dem mächtigen Holztor teilt sich<br />

die Anlage: in das Hauptgebäude mit Einfahrt, offener Treppe, Festsaal und<br />

Wohnh<strong>aus</strong> und in den kl<strong>einer</strong>en Teil mit Kapelle, Eckturm und dem Hotel<br />

Kaiserhof; auch ein In-Lokal ist dort zu finden.<br />

Genauere Beachtung verdienen die beiden Figuren, die über der Treppe am<br />

Mauereck angebracht sind: Ein Jüngling mit gelocktem Haar lächelt einem<br />

Mädchen zu. Der Apfel in der <strong>Hand</strong> zeigt, dass er um es wirbt. Das Mädchen<br />

geht auf ihn zu, ein bisschen verlegen, mit gesenkten Augen, doch voller<br />

Freude. Wenn das arme Ding doch den ganzen Burschen sehen könnte!<br />

Gute Ansichten: Sehenswürdigkeiten<br />

Denn die Kehrseite des Jünglings zeigt, dass er gar nichts Gutes im Schilde<br />

führt: Der offene Rücken zeigt Ratte, Kröte und Schlange – es sind die Symbole<br />

des Teufels, der da die leichtsinnige Schöne verführt. Nummer 19 im<br />

Stadtplan auf Seite 18.<br />

Herzogshof:<br />

Das gelbe Gebäude am<br />

Alten Kornmarkt zwischen<br />

Alter Kapelle und Römerturm<br />

war seit dem 6. Jahrhundert<br />

die Residenz des<br />

bayerischen Herzogsgeschlechts<br />

der Agilofinger,<br />

später erklärten es die Karolinger<br />

zu ihrer Königspfalz.<br />

Arnulf von Kärtnen<br />

allerdings ließ am Ägidienplatz<br />

eine neue prachtvolle<br />

Beh<strong>aus</strong>ung errichten,<br />

wodurch die alte Pfalz an Bedeutung verlor. Ludwig der Kelheimer <strong>aus</strong> dem<br />

Geschlecht der Wittelsbacher zog 1196 in die Pfalz, <strong>aus</strong> dieser Zeit stammt<br />

auch der untere Teil der B<strong>aus</strong>ubstanz. Das herzoglich bayerische Wappen<br />

ziert übrigens noch heute die Arkade zum Albrecht-Altdorfer-Platz. Im Gebäude<br />

gab es früher eine H<strong>aus</strong>kapelle, der spätromanische Pfalzsaal ist noch<br />

erhalten. In den 30er-Jahren des letzten Jahrhunderts wurde der Herzogshof<br />

grundlegend restauriert. Nummer 20 im Stadtplan auf Seite 18.<br />

Königliche Villa:<br />

Majestätisch erhebt sich die Königliche<br />

Villa hoch über die mittelalterlichen<br />

Stadtmauern. Sie<br />

bildet den östlichen Eckpunkt<br />

der <strong>Regensburger</strong> Altstadt. Der<br />

Architekt Ludwig Foltz errichtete<br />

das stattliche Gebäude als Sommerresidenz<br />

für den bayerischen<br />

König Maximilian II., die von <strong>einer</strong><br />

kleinen Parkanlage umgeben ist.<br />

Allerdings hielt sich die königliche<br />

Familie hier selten auf. Die Villa<br />

ist mittlerweile in Staatsbesitz,<br />

nach <strong>einer</strong> umfangreichen Sanierung<br />

wurde hier das Bayerische<br />

Landesamt für Denkmalpflege untergebracht.<br />

Nummer 21 im Stadtplan<br />

auf Seite 18.<br />

Schon seit 15 Jahrhunderten Sitz der Mächtigen:<br />

der Herzogshof.<br />

Der König nahm seine Villa kaum in<br />

Anspruch.<br />

17


18<br />

Orientierungshilfe<br />

Margaretenstraße 8<br />

93047 Regensburg<br />

Telefon: 09 41/ 280 21 57<br />

Fax: 09 41/ 56 02 84<br />

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Angefangen hat alles mit einem Versuchsballon:<br />

Vor etwa drei Jahren entschloss sich die <strong>Regensburger</strong><br />

Stadtzeitung (Ostbayerns größte Stadtillustrierte),<br />

in Zusammenarbeit mit dem Landesamt<br />

für Denkmalpflege eine Artikelserie zu starten:<br />

„Historie – Geschichte vor der H<strong>aus</strong>tür“ wurde die<br />

Rubrik genannt, in der die beiden Autoren und Doktores Silvia Codreanu-<br />

Windauer und Harald Grieß geschichtsträchtige Stätten der Stadt auf <strong>einer</strong><br />

Doppelseite vorstellen. Diese Präsentation der Bau- und Bodendenkmäler<br />

stieß auf großen Widerhall: Die Geschichte und Geschichten über den<br />

das Stadtbild beherrschenden ehemaligen Reichsstädtischen Salzstadel,<br />

die Synagoge und die Neupfarrkirche, über das Kloster Karth<strong>aus</strong>-Prüll und<br />

die Wolfgangskrypta, über Kallmünz, die Burg zu Don<strong>aus</strong>tauf und das<br />

Prüfeninger Kloster begeisterten die Leser so sehr, dass manche Ausgabe<br />

der <strong>Regensburger</strong> Stadtzeitung schon bald vergriffen war.<br />

31<br />

Regensburg 2008<br />

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Denkmalschützer präsentieren Regensburg<br />

Stadtzeitungsbuch „Aufgespürt“ entwickelt sich zum Standardwerk<br />

Autoren und Verlag reagierten auf hohe Nachfrage<br />

17<br />

Beflügelt von dieser hohen Nachfrage wollten die Stadtzeitungsmacher<br />

und das Landesamt für Denkmalpflege die historischen Stätten der Stadt<br />

nun einem noch breiteren Leserkreis zugänglich machen. Sie brachten<br />

Mitte des Jahres ein Büchlein auf den Markt: „Aufgespürt…Geschichte vor<br />

der H<strong>aus</strong>tür“ lautet der Titel des Werkes, das die Veröffentlichungen in der<br />

Stadtzeitung <strong>aus</strong> zwei Jahren noch einmal zusammenfasst. 9,90 Euro kostet<br />

die Publikation (her<strong>aus</strong>gegeben von Peter Kittel und zu beziehen über gut<br />

sortierte Buchläden, ISBN 978-3-00-021732-6), die sich binnen weniger<br />

Monate schon zu einem Standardwerk entwickelt hat. Der gesamte Erlös<br />

<strong>aus</strong> dem Verkauf wird übrigens in ein <strong>aus</strong>gewähltes Denkmalschutzprojekt<br />

Regensburgs fließen. Wer also das Werk über die Geschichte vor der<br />

H<strong>aus</strong>tür erwirbt, unterstützt gleichzeitig deren Erhalt.<br />

(ssm)<br />

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Impressum „Welterbe aktuell“<br />

Verlag Peter Kittel<br />

Margaretenstr. 8<br />

93047 Regensburg<br />

Tel. 0049/941/53836<br />

rsz@regensburger-stadtzeitung.de<br />

www.regensburger-stadtzeitung.de<br />

Redaktion: Peter Kittel (Ltg.), Sorsol Media<br />

Layout: Irene Daxer<br />

Anzeigenverkauf:<br />

Die <strong>Regensburger</strong> Stadtzeitung<br />

Anzeigenverkaufsleitung: Margot Pillhatsch<br />

Photos: Magic, Stadt Regensburg, Bayerisches<br />

Landesamt für Denkmalpflege, ssm<br />

Gesamtherstellung:<br />

Die <strong>Regensburger</strong> Stadtzeitung<br />

Namentlich gekennzeichnete Artikel geben<br />

die Meinung des Autors und nicht zwangsläufig<br />

die der Redaktion wieder.<br />

Jede Form von Nachdruck (insbesondere<br />

der Anzeigen) oder Vervielfältigung (gleich<br />

welcher Art) auch in Auszügen nur mit<br />

schriftlicher Genehmigung des Verlages.<br />

Kostenlose Verteilung. © Peter Kittel<br />

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Regensburg 2008 Orientierungshilfe<br />

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Legende<br />

St<strong>einer</strong>ne Brücke<br />

Dom St. Peter<br />

Fürstliches Schloss<br />

Altes Rath<strong>aus</strong><br />

Haidplatz<br />

Alte Kapelle<br />

St. Ulrich<br />

Kirche<br />

Niedermünster<br />

Kepler –<br />

Gedächt nish<strong>aus</strong><br />

Porta Praetoria<br />

Goldener Turm<br />

Ostentor<br />

Zanth<strong>aus</strong><br />

Amberger und<br />

<strong>Regensburger</strong> Salzstadel<br />

Alter Kornmarkt<br />

Baumburger Turm<br />

Dreieinigkeitskirche<br />

Goliathh<strong>aus</strong><br />

H<strong>aus</strong> Heuport<br />

Herzogshof<br />

Königliche Villa<br />

Löschkohlpalais<br />

Neupfarrkirche<br />

Obermünster<br />

Römermauer<br />

Romanisches H<strong>aus</strong><br />

Stiftskirche St. Johann<br />

St. Kassianskirche<br />

St. Katharinenspital<br />

Weißes Lamm<br />

Schottenkirche St. Jakob<br />

19


20<br />

Gute Ansichten: Sehenswürdigkeiten<br />

Löschenkohlpalais:<br />

Das wohl bedeutendste Bauwerk<br />

des Spätbarock in der<br />

Stadt. Die Kellergewölbe stammen<br />

bereits <strong>aus</strong> dem 13. Jahrhundert,<br />

das H<strong>aus</strong> selbst wurde<br />

1733 erbaut. Hieronymus Löschenkohl<br />

beauftragte Johann<br />

Michael Prunner mit den Arbeiten;<br />

der war ein Schüler des<br />

Wiener Hofbaumeisters Lukas<br />

von Hildebrandt. Zwischen<br />

1985 und 1987 wurde der<br />

schmucke Bau sehr umsichtig<br />

saniert und zum Bankh<strong>aus</strong> umgestaltet.<br />

Auf die bestehende<br />

B<strong>aus</strong>ubstanz hatte dies kaum<br />

Auswirkungen. Achitektonische<br />

Besonderheit: Die Fassade<br />

ist leicht nach vorne geneigt.<br />

Nummer 22 im Stadtplan auf<br />

Seite 18.<br />

Neupfarrkirche:<br />

Das Karavan-Relief weist darauf<br />

hin: Dort, wo sich heute<br />

der geräumige, nahezu unbebaute<br />

Neupfarrplatz befindet,<br />

stand früher das Judenviertel.<br />

Der Stadtrat beschloss die Vertreibung<br />

der Juden, 1519 mussten<br />

sie ihr Quartier räumen.<br />

Systematisch wurde das Viertel<br />

abgerissen, als die Synagoge<br />

an der Reihe war, geschah – so<br />

will es die Überlieferung – ein<br />

Wunder: Ein Stein fiel vom jüdischen<br />

Gottesh<strong>aus</strong> herunter<br />

und traf einen Arbeiter. Der<br />

wurde für tot gehalten. Was ihn<br />

allerdings nicht daran hinderte,<br />

Barockes Schmuckstück: das Löschenkohlpalais.<br />

Eigentlich sollte die Neue Pfarrkirche ja viel<br />

größer werden – doch dann blieb das Geld <strong>aus</strong>.<br />

Regensburg 2008<br />

am nächsten Tag geheilt zu Arbeit zu erscheinen. Ein Wunder! Das der<br />

Gottesmutter zugeschrieben wurde, der zu Ehren die provisorische Holzkapelle<br />

„Zur schönen Maria“ errichtet wurde. Geschicktes Marketing der Stadt<br />

machte die Kirche zum Wallfahrtsort. Woraufhin beschlossen wurde, eine<br />

st<strong>einer</strong>ne Kirche zu bauen. Allerdings blieben die Pilger in der Folgezeit <strong>aus</strong>,<br />

der Bau kam ins Stocken. Statt des sechseckigen Zentralb<strong>aus</strong> mit langem<br />

Chor stand auch 1537 nur ein Torso. 1542 wurde die Stadt evangelisch, die<br />

„Neupfarrkiche“ wurde zum ersten protestantischen Gottesh<strong>aus</strong> der Stadt.<br />

Doch es sollte noch drei Jahrhunderte dauern, ehe sie in ansehnlicher Form<br />

vollendet wird. Zwischen 1860 und 1863 wurden diese Arbeiten durchgeführt,<br />

auf den Zentralbau wurde jedoch verzichtet. Die Bedeutung, die die<br />

Kirche ursprünglich haben sollte, wird an ihrem Standort deutlich: Als einzige<br />

<strong>Regensburger</strong> Kirche steht die Neupfarrkirche in der Mitte eines Platzes. Und<br />

wie der Dom erhebt sie sich auf einem hohen, begehbaren Sockel. Nummer<br />

23 im Stadtplan auf Seite 18.<br />

Obermünster:<br />

Das neben dem Niedermünster<br />

wichtigste Damenstift Regensburgs<br />

wurde 866 erstmals urkundlich erwähnt.<br />

Das Kloster bestand bis<br />

1810, ehe es im Rahmen der Säkularisierung<br />

aufgelöst wurde. Es beherbergte<br />

die Kanonissen. Diesem<br />

Orden waren einige Freiheiten beschieden,<br />

die andere Nonnen nicht<br />

hatten: Sie durften eigenes Eigentum<br />

und Bedienstete haben. Auch<br />

die Vorschriften, welche Kleider<br />

sie tragen sollten, waren von Ort<br />

zu Ort verschieden. 1810 wurde<br />

Obermünster aufgelöst. 1862 zog<br />

das bischöfliche Knabenseminar in<br />

die Gebäude, die früher <strong>aus</strong>schließlich<br />

Frauen vorbehalten waren. In<br />

den letzten Kriegswirren zerstörten<br />

Bomben im März 1945 die Kirche<br />

und einen Teil der Stiftsgebäude.<br />

Nach dem Krieg wurden das bischöfliche<br />

Zentralarchiv, die Bibliothek,<br />

ein Teil des Diözesanmuseums<br />

und andere Dienststellen der<br />

Diözese in den noch vorhanden<br />

Gebäuden untergebracht. In der<br />

Kriegsruine der Kirche empfangen die Pfadfinder alljährlich das Friedenslicht<br />

von Bethlehem. Beim Obermünster traf die neue Stadtmauer auf die Römermauer.<br />

Nummer 24 im Stadtplan auf Seite 18.<br />

Römermauer:<br />

Reste der Römermauer sind<br />

an verschiedenen Stellen der<br />

Stadt sichtbar, manchmal in<br />

Innenhöfen oder verborgen<br />

in Wohnhäusern oder Tiefgaragen,<br />

manchmal aber auch<br />

sehr gut sichtbar wie am Bischofshof,<br />

an der Ecke Unter<br />

den Schwibbögen/Adolph-<br />

Kolping-Straße oder am Ernst-<br />

Reuter-Platz. Die Römermauer<br />

schützte das Legionärslager<br />

am Regen, Castra Regina, das<br />

der römische Kaiser Marc Aurel<br />

179 hatte errichten lassen.<br />

Das Kastell hatte eine Grund-<br />

Klösterliche Damen mit weltlichen Freiheiten<br />

waren im Obermünster zu H<strong>aus</strong>.<br />

Zeugnisse der langen Geschichte der Stadt:<br />

Die Römermauer ist an mehreren Stellen der<br />

Innenstadt noch erhalten.<br />

fläche von 540 Meter x 450 Meter (entspricht 33 Fußballfeldern) und war das<br />

Zuh<strong>aus</strong>e der III. Italischen Legion, einem 6.000 Mann starken Kampfverband.<br />

Die Mauer, die das Lager umgab, bestand <strong>aus</strong> riesigen Quadersteinen. Sie erreichte<br />

eine Höhe von über sieben Metern, mit Zinnen wurde der Schutzwall<br />

sogar rund zehn Meter hoch. In die Mauer eingelassen war eine sieben Meter<br />

lange und einen Meter hohe, in Stein gehauene Urkunde, die das Gründungsdatum<br />

von Regensburg belegt. Nummer 25 im Stadtplan auf Seite 18.


Regensburg 2008<br />

Romanisches H<strong>aus</strong> in der<br />

Salzburger Gasse:<br />

Oft verkannt: Das Romanische H<strong>aus</strong> ist eines<br />

der interessantesten Gebäude der Stadt.<br />

Stiftskirche St. Johann:<br />

Immer im Schatten des Domes: die Stiftskirche<br />

St. Johann.<br />

Hinterhalb des Altdorfer-<br />

Platzes, direkt nach der Unterführung<br />

der früheren Oberpostdirektion<br />

liegt das Romanische<br />

H<strong>aus</strong> in der Salzburger Gasse<br />

(Rückgebäude zur Kapellengasse<br />

2). Das Gebäude ist heute<br />

Teil des Domherrenhofes<br />

der Alten Kapelle und wurde<br />

um 1150 erbaut. Das an einen<br />

Wohnturm erinnernde Giebelh<strong>aus</strong><br />

gehört auch in dieser an<br />

interessanten Gebäuden gewiss<br />

nicht armen Stadt zu den<br />

ganz besonderen Objekten<br />

des Wohnb<strong>aus</strong> und der Architekturgeschichte.<br />

Nummer 26<br />

im Stadtplan auf Seite 18.<br />

Das zwischen Bischofshof und<br />

St. Peter gelegene Gottesh<strong>aus</strong><br />

steht immer im Schatten des<br />

Domes, es war früher dessen<br />

Taufkirche. Doch selbst<br />

alteingesessene <strong>Regensburger</strong><br />

wissen manchmal nicht einmal<br />

den Namen der Kirche,<br />

zu überragend ist die monumentale<br />

Kathedrale daneben,<br />

der Dom. St. Johann ist der<br />

„Nachfolger“ <strong>einer</strong> älteren Kirche<br />

im Bereich der Domtürme<br />

und geht auf eine Abfindung<br />

des Kollegiatstiftes von 1380 zurück. Die Kirche wurde zweimal erheblich<br />

umgestaltet, zunächst zwischen 1760 und 1769, später zwischen 1888 und<br />

1890. In ihr war ursprünglich Altdorfers Bildnis der Schönen Maria zu finden,<br />

das jetzt im Diözesanmuseum <strong>aus</strong>gestellt wird. Gegenüber der Kirche befindet<br />

sich der Krauterermarkt mit dem Adlerbrunnen <strong>aus</strong> dem 16. Jahrhundert,<br />

an dem über Jahrzehnte hinweg „Echt Weichser Radi“ verkauft wurde. Nummer<br />

27 im Stadtplan auf Seite 18.<br />

St. Kassianskirche:<br />

Zusammen mit der Basilika St. Emmeram und der Alten Kapelle ist St. Kassian<br />

eine der ältesten Kirchen der Stadt. Erstmals erwähnt im Jahre 885, blieb die<br />

Kirche beim großen Stadtbrand von 891 verschont. Die Liste der Pfarrvikare<br />

geht bis ins Jahr 1232 zurück. Im Grunde ist St. Kassian eine romanische Ba-<br />

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Gute Ansichten: Sehenswürdigkeiten<br />

silika, die sich aber immer wieder verändert<br />

hat. Bei der Erweiterung 1477 kamen spätgotische<br />

Elemente ins Gottesh<strong>aus</strong>, 1626 wurde<br />

der Glockenturm abgetragen. Mitte des 18.<br />

Jahrhunderts hielt eine Rokoko-Ausstattung<br />

mit Wessobrunner Stuck Einzug. Sehenswert<br />

sind der St.-Kassians-Schnitzaltar <strong>aus</strong><br />

dem Jahr 1498 und die Schöne Maria von<br />

Hans Leinberger etwa <strong>aus</strong> dem Jahr 1510.<br />

Die Kassianspfarrei ist heute mit rund 65<br />

Pfarrkindern kleinste Pfarrei der Diözese.<br />

Sie wurde zuletzt 1954/55 saniert. Entsprechend<br />

präsentiert sich das Gottesh<strong>aus</strong> heute<br />

in einem durch<strong>aus</strong> renovierungsbedürftigen<br />

Zustand. Nummer 28 im Stadtplan auf<br />

Seite 18.<br />

St. Katharinenspital:<br />

Über 1.100 Jahre alt: die St.<br />

Kassianskirche.<br />

Das Katharinenspital war über Jahrhunderte ein Armenkrankenh<strong>aus</strong>. Die Anlage<br />

hat sogar ein eigenes Kirchlein.<br />

Das St. Katharinenspital entstand um 1220 <strong>aus</strong> dem Zusammenschluss des<br />

Brückenspitals mit dem Domspital. Vorangetrieben wurde dieser von Bischof<br />

Konrad, der den Bau als Mäzen unterstützte, die Spital-Verfassung erarbeitete<br />

und als Stifter des Spitals verehrt wird. Das Spitalprojekt war ursprünglich<br />

ein Krankenh<strong>aus</strong> für Arme und eine Herberge für Reisende und Pilger. 1600<br />

wurde das Krankenh<strong>aus</strong> aufgegeben, 1821 wieder aufgenommen. 1859<br />

wurden die Räumlichkeiten an die neue Spitalschänke abgetreten. Seit Mitte<br />

des 19. Jahrhunderts ist das St. Katharinenspital ein Alten- und Pflegeheim.<br />

Ebenfalls zum Spital gehört die gleichnamige Brauerei, die sich bereits seit<br />

1226 mit der Herstellung eines edlen Gerstensaftes beschäftigt. Nummer 29<br />

im Stadtplan auf Seite 18.<br />

Durchführung von <strong>Veranstaltung</strong>en jeder Art.<br />

Vermietung von Bühnen, Ton, Licht und Videotechnik<br />

Sugar <strong>Veranstaltung</strong>stechnik GmbH & Co.KG<br />

Bahnhofstr. 44, 93161 Sinzing / Germany<br />

Tel.: +49/941-299600, Fax: +49/941-299601<br />

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22<br />

Gute Ansichten: Sehenswürdigkeiten Regensburg 2008<br />

Weißes Lamm:<br />

An der Ecke Weiße-Lamm-Gasse/<br />

Weiße-Hahnen-Gasse steht ein<br />

H<strong>aus</strong>, das durch seine prächtige<br />

Fassade besticht. Hier befand sich<br />

im 18. Jahrhundert eines der ersten<br />

Häuser am Platz, das wahrlich<br />

noble Gasth<strong>aus</strong> „Zum weißen<br />

Lamm“. Goethe, Mozart und<br />

von Haydn nächtigten dort. Der<br />

Geheimrat <strong>aus</strong> Weimar, Deutschlands<br />

größter Dichter, schrieb hier<br />

in seinem Zimmer den Satz „… in<br />

der Stadt steht Kirche gegen Kirche<br />

und Stift gegen Stift“. Und<br />

er erkannte: „Sie haben etwas<br />

Großes, das Ehrfurcht einflößt.“<br />

Das Gebäude entstand im 14./15.<br />

Jahrhundert und wurde zweimal<br />

umgebaut, 1721 und 1896. Die<br />

klassizistische Fassade stammt <strong>aus</strong><br />

dem Jahr 1795. Nummer 30 im<br />

Stadtplan auf Seite 18.<br />

Es war ein Jahrhundertereignis, als der Papst<br />

nach Regensburg kam. Im September 2006<br />

kehrte Benedikt XVI. in die Stadt zurück, die<br />

ihm Heimat wurde, als er noch Joseph Ratzinger<br />

war. Im Jahr 1969 war der 42-Jährige zum Ordinarius<br />

für Dogmatik und Dogmengeschichte<br />

an der Universität ernannt worden, 1976 wurde<br />

er gar Vizepräsident der Hochschule, bis er im<br />

Jahr danach zum Erzbischof von München und<br />

Freising und Ernennung zum Kardinal ernannt<br />

wurde. Er blieb aber Honorarprofessor der<br />

Universität Regensburg, ehe ihn Papst Johannes<br />

Paul II. zum Präfekten der Katholischen Glaubenskongregation<br />

in Rom und gleichzeitig zum<br />

Präsidenten der Päpstlichen Bibelkommission<br />

und der Internationalen Theologenkommission<br />

bestimmte.<br />

Das Oberhaupt der katholischen Kirche hatte in<br />

Regensburg auch als Priester gewirkt, in St. Josef<br />

(Ziegetsdorf) und in St. Paul. 1970 hatte sich Ratzinger<br />

ein H<strong>aus</strong> vor den Toren der Stadt gebaut,<br />

das Pentlinger Domizil ist längst Wallfahrtsort<br />

geworden, die Gemeinde hat dem Papst längst<br />

die Ehrenbürgerwürde verliehen, auch Regensburg<br />

zog 2006 nach. In dieses H<strong>aus</strong> zog sich<br />

Benedikt XVI. auch mit seinem Bruder, dem<br />

ehemaligen Domkapellmeister Georg Ratzinger<br />

zurück, als ihm während seines Regensburg-<br />

Besuches ein privater Tag zuteil wurde.<br />

Bei der Rückkehr nach Regensburg wurde dem<br />

Heiligen Vater ein wahrlich herzlicher Empfang<br />

bereitet. Bei den öffentlichen Auftritten des<br />

Papstes während s<strong>einer</strong> Pastoralreise säumten<br />

Zehnt<strong>aus</strong>ende von begeisterten <strong>Regensburger</strong>n<br />

die Straßen. Die ergreifende Eucharistie-Feier<br />

auf dem so genannten „Islinger Feld“ – trefflich<br />

organisiert von der <strong>Veranstaltung</strong>sservice Peter<br />

Kittel GmbH – besuchten rund eine Viertelmillion<br />

Menschen. Über 300 Millionen verfolgten<br />

Sie weltweit an den Fersehgeräten. Benedikt<br />

XVI. hielt eine vieldiskutierte Vorlesung an<br />

der Universität, er feierte einen Gottesdienst<br />

Im Weißen Lamm nächtigten die wichtigen<br />

Herrschaften.<br />

Die Schottenkirche:<br />

Die „Schottenkirche“ St. Jakob<br />

gilt als klassisches Werk<br />

hochromanischer Kirchenarchitektur.<br />

Besonders beeindruckend<br />

ist das Portal<br />

mit seinen rätselhaften Bildern,<br />

die Anlass zu vielfältigen<br />

Interpretationen bieten.<br />

Ursprünglich war hier<br />

ein Kloster ansässig, das ab<br />

1090 erbaut wurde – offensichtlich<br />

mit viel Pfusch am<br />

Bau. Denn schon nach 30<br />

Jahren verfiel die Klosterkir-<br />

Der Papst und die Stadt<br />

Das Portal von St. Jakob weist einige rätselhafte<br />

Bildnisse auf.<br />

che, nur die Türme blieben erhalten. Ein Neubau entstand. 1278 brannten die<br />

Klostergebäude ab. Um 1500 stiftet eine schottische Kaufmannsbruderschaft<br />

einen Altar zu Ehren des schottischen Nationalpatrons St. Andreas. 1515<br />

ging das Kloster an die schottischen Benediktiner über. Das Kloster wird um<br />

1862 aufgelöst, das Priesterseminar entsteht. Die Räumlichkeiten werden<br />

umgebaut, dabei Teile des romanischen Kreuzgang-Ostflügels aufgedeckt.<br />

Die nächste umfangreiche Renovierung fand 1988 ihren Abschluss. Seit 1999<br />

schützt ein Glasvorbau das Portal. Nummer 31 im Stadtplan auf Seite 18.<br />

Auf dem Islinger Feld hielt der Papst einen Gottesdienst vor rund 250.000 Gläubigen.<br />

Auf dem Gelände des <strong>Veranstaltung</strong>sservices (VSR) erinnert ein Martel an<br />

den Besuch von Benedikt XVI.. Der Einweihung wohnten Landrat Herbert<br />

Mirbeth und VSR-Chef Peter Kittel sowie Domkapitular Peter Hubbauer,<br />

Papst-Bruder Georg Ratzinger und Prälat Hubert Schöner (v. li.) bei.<br />

im Dom und trug sich in das<br />

Goldene Buch der Stadt ein.<br />

Seine tiefe Verbundenheit mit<br />

der Stadt und ihren Besonderheiten<br />

dokumentierte der Papst<br />

aber auch auf höchst profane<br />

Weise. Er ließ sich eigens eine<br />

frische Tellersulz <strong>aus</strong> der Küche<br />

des Spitalgartens in das Priesterseminar<br />

kommen, in dem er<br />

nächtigte. An den Papstbesuch<br />

erinnern heute noch das große<br />

Holzkreuz am Islinger Feld und<br />

ein Marterl, das der Chef des<br />

<strong>Veranstaltung</strong>sservice, Peter<br />

Kittel, im Garten des Unternehmens<br />

aufstellen ließ. Die Stadt<br />

konnte sich bislang noch nicht<br />

zu <strong>einer</strong> Gedenktafel oder ähnlichem<br />

durchringen. (mü)


Regensburg 2008<br />

Die Top-Brauereien<br />

<strong>Regensburger</strong> Bierkultur<br />

Regensburg hat auch in Sachen Bierkultur einiges zu bieten. In der<br />

Stadt und im Umland werden hervorragende Gerstensäfte gebraut,<br />

die sich nicht nur in der Region großer Beliebtheit erfreuen. Die<br />

Top-Brauereien der Stadt stellen wir an dieser Stelle vor.<br />

Der Biergarten direkt vor der<br />

Spitalbrauerei gilt als <strong>einer</strong><br />

der schönsten der Stadt.<br />

Braukunst seit dem Mittelalter<br />

Dass die Spitalbrauerei an der St<strong>einer</strong>nen Brücke<br />

einen der schönsten Biergärten der Stadt<br />

betreibt, wissen die <strong>Regensburger</strong>. Denn dort, so<br />

sagen nicht wenige, sei auch die Stadt selbst am<br />

schönsten. Doch dass die Brauerei schon seit über<br />

780 Jahren besteht, somit zu den ältesten Brauereien<br />

der Welt gehört und die älteste Brauerei in<br />

Regensburg ist, ist auch für manch Einheimischen<br />

eine Überraschung.<br />

Ein schönes Seidl als Schlaftrunk<br />

Entstanden ist die Brauerei zusammen mit der<br />

Spitalstiftung im Jahr 1226. Bereits wenige Jahre<br />

später berichten die Statuten von einem Krug Bier<br />

oder Wein, der den Bewohnern des H<strong>aus</strong>es als<br />

Schlaftrunk zustand. Der Bier<strong>aus</strong>stoß ist seit 1359<br />

lückenlos belegt und gibt Aufschluss über den<br />

Bierkonsum früherer Zeiten. Ein leichtes Ansteigen<br />

ist im 15. Jahrhundert zu verzeichnen, durchgesetzt<br />

als Nationaltrunk hat sich der Gerstensaft<br />

allerdings erst Ende des 16. Jahrhundert. Bis dahin<br />

trank man selbst in Bayern hauptsächlich Wein.<br />

Doch dann machte sich das Bier auf den Vormarsch.<br />

Auch die Spitalbrauerei erlebte Hochzeiten,<br />

der Schenkgarten des Spitals wurde zum<br />

beliebten Treffpunkt und anvisiertes Ausflugsziel<br />

der Reichsgesandten und Bürger von Regensburg<br />

– und das ist er bis jetzt geblieben.<br />

Heute erfreut sich das Spitalbier in Regensburg<br />

und seinem Umland besonderer Beliebtheit, doch<br />

die Spitalbrauerei hat auch längst Freunde in aller<br />

Welt gefunden. In Regensburg und der Region<br />

werden H<strong>aus</strong>halte, Getränkemärkte und Gaststätten<br />

schnell und zuverlässig beliefert.<br />

Das <strong>Regensburger</strong> Reinheitsgebot<br />

Die hohe Nachfrage mag auch an <strong>einer</strong> ganz besonderen<br />

Lebensmittelverordnung liegen – dem<br />

<strong>Regensburger</strong> Reinheitsgebot. Den Vorläufer des<br />

1516 in ganz Bayern eingeführten Qualitätserlasses<br />

gab es an der Donau schon früher. So bestimmte<br />

der Rat der Stadt Regensburg im Jahre 1454: „Die<br />

Brauherren, die Frauen und ihre Braumeister sollen<br />

schwören, nichts in die Biere zu hängen oder<br />

zu tun, weder Samen noch Wurz, Gestrüpp oder<br />

dergleichen, noch solches zu tun nachsehen und<br />

gestatten.“ Dem Brauer drohten bei einem Verstoß<br />

gegen ds Reinheitsgebot strenge Strafen.<br />

Das Streben nach Qualität hat in der Spitalbrauerei<br />

also Tradition, denn nach altem Herkommen<br />

wachen Braumeister und Spitalmeister gemeinsam<br />

über die Produktqualität. Die Brauerei produziert<br />

ökologisch bewusst und umweltfreundlich; sie bezieht<br />

ihre Rohstoffe bevorzugt <strong>aus</strong> der Region und<br />

verzichtet auf das Geschäft mit Einwegflaschen<br />

und Dosenbier. Beste Rohstoffe, moderne Produktionsanlagen<br />

und das Know-how der Mitarbeiter<br />

garantieren Spitzenprodukte und Zufriedenheit.<br />

Die Spitalbrauerei ist eine mittelständische Brauerei<br />

mit einem Gesamt<strong>aus</strong>stoß von rund 20.000<br />

Hektoliter jährlich, Vorzeige-Wirtshäuser sind<br />

neben dem Spitalgarten der idyllisch gelegene<br />

Spitalkeller in der Nürnberger Straße und die Ausflugsgaststätte<br />

„Zur Walba“ in Unterirading.<br />

Die Gewinne des Unternehmens dienen <strong>aus</strong>schließlich<br />

dem Unterhalt des Altenheimes und<br />

s<strong>einer</strong> Gebäude. Wer Spitalbier trinkt, unterstützt<br />

automatisch einen sozialen Zweck und verbindet<br />

somit das Nützliche mit dem Angenehmen. (mü)<br />

Führung durch die älteste<br />

Stiftungsbrauerei der Welt<br />

Der Braumeister bietet für Gruppen von 10 bis 25<br />

Personen Führungen durch die Spitalbrauerei an<br />

(auf deutsch und englisch). Die Brauereiführung<br />

beginnt mit <strong>einer</strong> Einführung in die Geschichte<br />

der Brauerei und die Brautechnik, wendet sich<br />

dann den einzelnen Abteilungen des Brauh<strong>aus</strong>es<br />

zu: Sudh<strong>aus</strong>, Würzekühlung, Gär- und Lagerkeller,<br />

Fass- und Flaschenabfüllung. Gerne werden alle<br />

Fragen rund ums Bier beantwortet, von A wie Anzapfen<br />

bis Z wie Zwickelbier. Der Abschluss der<br />

<strong>Veranstaltung</strong> findet im Br<strong>aus</strong>tüberl der Gaststätte<br />

Spitalgarten statt, bei einem frischgezapften Bier<br />

und <strong>einer</strong> echt bayerischen Brotzeit.<br />

Brauereiführung, anschl. Bairisches Schmankerlmenü<br />

im Spitalgarten möglich (Schweinebraten,<br />

Surbraten, Entenfleisch, Fingernudeln, Kraut,<br />

Knödel und Salat): Preise auf Anfrage<br />

Anmeldung unter Tel.: 0941 83005-187<br />

oder E-Mail: spitalarchiv@spital.de<br />

Ansprechpartnerin: Edith Inhofer<br />

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24<br />

<strong>Regensburger</strong> Bierkultur Regensburg 2008<br />

Die fürstliche Bierpalette<br />

Hell: Nicht nur Kenner schätzen das <strong>aus</strong>gewogene<br />

Hopfen-Aroma und den erfrischend süffigen<br />

Geschmack dieses urbayerischen Bieres. Für alle,<br />

denen Pils zu herb ist, stellt es die mildere Alternative<br />

dar.<br />

Pilsener: Ein Pils wie man es sich wünscht. Charakteristisch<br />

für diesen Trinkgenuss ist sein feinherbes<br />

Aroma. Frisch und würzig erfüllt es den Anspruch,<br />

den Kenner an ein Pils stellen.<br />

St. Wolfgang: Ein vollmundiges und malziges Aroma,<br />

wie es typisch für ein untergäriges dunkles Bier<br />

ist. Seinen besonderen Geschmack erhält diese<br />

Spezialität, das nach alter Tradition gebraut wird,<br />

durch die Verwendung feinster dunkler Malze.<br />

Fürsten Gold: Einen charakteristischen hopfenherb<br />

und leicht malzigen Geschmack bekommt das<br />

untergärige Fürsten Gold durch <strong>aus</strong>gesuchtes Gerstenmalz,<br />

mit dem es gebraut wird.<br />

Winter Festbier: In Verbindung mit <strong>einer</strong> extralangen<br />

Reifung entsteht ein wirklich außergewöhnliches<br />

Bier. Die goldgelbe Farbe steht für höchsten<br />

Biergenuss und bildet einen herrlichen optischen<br />

Kontrast zur Jahreszeit dieser Spezialität.<br />

Weissbier: Feinster Aromahopfen und beste Braumalze<br />

verleihen diesem typisch bayerischen Weissbier<br />

seine spritzige Frische. Charakteristisch ist<br />

auch die fruchtigsüße Note des klassischen Weizenbieres.<br />

Roggen: Eine einzigartige Spezialität. Natürlich<br />

frisch, unverfälscht würzig und einmalig im Geschmack<br />

- ein unvergleichliches Geschmackserlebnis<br />

das stark an Brot erinnert und einen leichten Anklang<br />

von Pumpernickel besitzt. Obergärig gebraut<br />

zeigt es eine natürliche Trübung, die fast stärker ist<br />

als bei einem Weißbier.<br />

Dunkle Weisse: Hier fließen die spritzige Frische<br />

des Weissbieres und das vollmundig würzige Aroma<br />

eines dunklen Bieres zusammen. Durch den<br />

Zusatz feinster dunkler Malze entsteht die angenehm<br />

fruchtige malzaromatische Süffigkeit dieser<br />

kastanienbraunen Bierschönheit.<br />

Leichte Weisse: So erfrischend spritzig und voll im<br />

Geschmack wie ein Weissbier sein muss, nur eben<br />

mit weniger Alkohol - 100 Prozent Weissbiergeschmack<br />

bei 40 Prozent weniger Alkohol. Selbst<br />

eingefleischte Freunde eines guten Weissbieres<br />

kommen hier voll auf <strong>Ihre</strong> Kosten.<br />

Kristall Weizen: Die geschmackliche Charakteristik<br />

des obergärigen Bieres bleibt beim Kristall Weizen<br />

erhalten, ebenso wie seine sehr erfrischende<br />

Spritzigkeit. Durch die schonende Filtrierung von<br />

Hefebestandteilen vor der Abfüllung erhält diese<br />

altbayerische Bierspezialität seine kristallklare<br />

Konsistenz.<br />

Grape: Ein spritziges Biermischgetränk mit Grapefruitgeschmack<br />

und leichtem Malzaroma – erfrischend<br />

säuerlich durch die Frucht und mit <strong>einer</strong><br />

hopfigen Note im Abgang. Thurn und Taxis Grape<br />

ist ein Biermischgetränk <strong>aus</strong> 50 Prozent Hell-Bier<br />

und 50 Prozent Grapefruit-Limonade.<br />

Taxx: Das naturtrübe Szenebier erfrischt Körper<br />

und Geist als junges, frisches Zwickel. Naturbelassen<br />

und unfiltriert bietet es das authentische<br />

Geschmackserlebnis, das heute von modernen<br />

Menschen genossen werden will - unverwechselbares<br />

Aroma und voller Geschmack.<br />

Gerhard Semmler (Leitung) und Wolfgang Weißmüller (Marketing) stehen der Thurn & Taxis-Vertriebsgesellschaft<br />

vor.<br />

Tradition, Engagement<br />

und Innovation<br />

Die Fürstliche Brauerei Thurn und Taxis ist seit jeher<br />

fest mit der Stadt Regensburg verwurzelt. Das<br />

beweist das Adelsh<strong>aus</strong>, seit es 1812 die Posthoheit<br />

in Bayern an das Königreich abtrat. Als Entschädigung<br />

gab es dafür das Reichsstift St. Emmeram<br />

– mit der Stiftsbrauerei, <strong>einer</strong> der Urbr<strong>aus</strong>tätten<br />

Europas.<br />

Mitte des 19. Jahrhunderts gelangte durch den<br />

Ankauf von diversen Ländereien eine beträchtliche<br />

Anzahl weiterer lokaler und regionaler Brauereien<br />

in den Besitz des Unternehmens. Die vielen<br />

kleinen Br<strong>aus</strong>tätten werden schließlich Anfang des<br />

20. Jahrhunderts zu einem großen Unternehmen<br />

zusammengefasst, das in Schierling bei Regensburg<br />

ansässig war. Dort avancierte Thurn und<br />

Pur: Mit seinem hopfenmilden, würzigen und<br />

vollmundigen Geschmack eine echte Spezialität.<br />

Pur macht den Unterschied zu den herkömmlichen<br />

Szene-Bieren deutlich: Pur ist gereifter Geschmack<br />

in jungem Gewand. Schon der Name ist Programm.<br />

Die Krone und das „T & T“ waren das Zeichen der<br />

Fürstlichen Brauerei.<br />

Taxis zu <strong>einer</strong> Brauerei, die sich durch besondere<br />

Braukunst und Innovationskraft <strong>aus</strong>zeichnet.<br />

So war Thurn und Taxis die erste Brauerei, die<br />

die Sorte Pilsener konsequent förderte, ihre Produktpalette<br />

um alkoholfreie Getränke erweiterte<br />

und das erste Weißbier vom Fass lieferte. Zudem<br />

braut T & T als erste und einzige Brauerei Roggenbier<br />

nach traditionellen Rezepten. Der Name<br />

„Schierlinger Roggen“ verweist auf die noch immer<br />

betriebene Br<strong>aus</strong>tätte vor den Toren der Stadt,<br />

die übrigen Biere – das Helle, das Weißbier, das<br />

Pils, der Postmeister oder das St. Wolfgang-Dunkel<br />

– wurden am Galgenberg eingebraut.<br />

1996 übernahm die Münchner Paulaner Brauerei-Gruppe<br />

die Fürstenbiere; das Spezialbier sollte<br />

deshalb sogar eine Zeitlang „Paulaner Roggen“<br />

heißen (mittlerweile ist es wieder als „Thurn und<br />

Taxis Roggen“ erhältlich).<br />

Auch nach der Übernahme in<br />

Regensburg daheim<br />

Doch diese Übernahme tat der Liebe zur Heimatregion<br />

keinen Abbruch. Die Marke engagiert<br />

sich auch weiterhin mit höchster Bierqualität<br />

durch vielfältige Promotions, Aktionen und Sponsorings<br />

in Regensburg und Umgebung.<br />

Beispielsweise im sportlichen und kulturellen<br />

Bereich: Highlights wie die Thurn und Taxis<br />

Schlossfestspiele, das Thurn und Taxis Open Air<br />

Kino oder der Thurn und Taxis Halbmarathon werden<br />

seit Jahren durch das Brauerei-Unternehmen<br />

gefördert.<br />

Seit April dieses Jahres zeigt sich die Fürstliche<br />

Brauerei in einem neuen Gewand und mit einem<br />

neuen Slogan. „Genieße deine eigene Welt“ stellt<br />

klar die Produkte in den Vordergrund, ohne dabei<br />

den Konsumenten eine künstliche Markenwelt vorzugaukeln.<br />

Innovative Produkte standen schon immer<br />

im Fokus der <strong>Regensburger</strong>. Auch heute bietet<br />

die Fürstliche Brauerei neben dem klassischen<br />

Sortiment auch Spezialitäten wie das erwähnte<br />

„Thurn und Taxis Roggen“, das Fass-Weißbier oder<br />

die trendigen Sorten Pur, Taxx und Grape an.


Regensburg 2008<br />

<strong>Regensburger</strong> Bierkultur<br />

Glückseligkeit seit Jahrhunderten<br />

– ein echtes Stück Regensburg<br />

Hört ein waschechter <strong>Regensburger</strong> das Wort<br />

„Kneitinger“, so wird in seinem Antlitz sogleich<br />

eine spürbare Veränderung festzustellen sein. Um<br />

die Lippen legt sich auf einmal ein verständnisvollschelmisches<br />

Lächeln, die Augen beginnen zu<br />

leuchten, der ganze Mensch strahlt Glücksseligkeit<br />

<strong>aus</strong>. Denn der Kneitinger, das ist <strong>Regensburger</strong><br />

Bier- und Wirtsh<strong>aus</strong>tradition seit Jahrhunderten,<br />

wie sie kaum ein zweites Mal zu finden sein<br />

dürfte. Den Menschen ans Herz gewachsen, ein<br />

Stück Regensburg halt. Das zeigt sich allein schon<br />

in der Bezeichnung – denn mit „der Kneitinger“ ist<br />

auch die Brauerei gemeint, die im <strong>Regensburger</strong><br />

Sprachgebrauch eben maskulin ist.<br />

Freilich, andererseits ist der Kneitinger natürlich<br />

auch ein modernes, ein zukunftsorientiertes Unternehmen,<br />

das aber vor allem seinen Anspruch<br />

und seine Aufgabe in der Bewahrung dieser Tradition<br />

sieht. Und er ist eine wohltätige Einrichtung.<br />

Die Hans und Sofie Kneitinger-Stiftung unterstützt<br />

verschiedene Einrichtungen.<br />

1530, so steht es auf dem mächtigen Holzfass<br />

im Durchgang zur Schwemm der Brauereigaststätte<br />

– hierzulande „Mutterh<strong>aus</strong>“ genannt – wird erstmals<br />

ein Kneitinger Bier gebraut, ein gar köstliches<br />

dazu. Gelagert wird der edle Tropfen übrigens<br />

immer noch in Holzfässern. Der überwiegende<br />

Teil der Kneitinger-Fässer ist noch immer <strong>aus</strong> Holz,<br />

so wie damals.<br />

Keine Pommes, kein Ketchup,<br />

keine Cola<br />

Der letzte „echte“ Kneitinger-Bräu war Johann<br />

Kneitinger III., der die Brauerei nach dem Tod des<br />

Vaters Johann Kneitinger II. 1923 übernommen<br />

hatte. Dessen Vater Johann Kneitinger I. hatte die<br />

Brauerei nach der Heirat mit Maria Islinger als<br />

Familienbesitz übernommen und ihr den Namen<br />

gegeben. Johann I. hatte auch das beliebte Kneitinger<br />

Bockbier erfunden. Der Enkel Johann III. stand<br />

der Brauerei schon im Alter von 20 vor, obwohl<br />

er sich eher der Musik und dem Theater zugetan<br />

fühlte, was sich auch in der Gaststätte widerspiegelte:<br />

Er hängte Partituren und Besetzungslisten<br />

von Operetten an die Wand.<br />

1928 ehelichte Johann Kneitinger III. seine Sofie,<br />

eine geborene Gast. Sie führte die Brauereigaststätte,<br />

er kümmerte sich um die Biere. Damals<br />

wie heute werden drei Spezialbiere hergestellt:<br />

das Edel-Pils, das Dunkel-Export und das süffige<br />

Bockbier. Das wird jedes Jahr am ersten Donnerstag<br />

im Oktober angestochen und ist immer<br />

wieder traditionsgemäß „gut und nicht so süß wie<br />

im Vorjahr.“<br />

Hans und Sofie Kneitinger führten das Unternehmen<br />

fast ein halbes Jahrhundert gemeinsam.<br />

Zeitlebens engagierten sie sich in sozialer Hinsicht.<br />

Die Bräuin übernahm die Patenschaft für 128 Kinder,<br />

dem Kinderheim St. Leonhard war das selbst<br />

kinderlos gebliebene Ehepaar sehr verbunden,<br />

was sich auch in vielen Spenden niederschlug.<br />

1975 starb der Bräu, Sofie Kneitinger übernahm<br />

auch die Leitung der Brauerei. Im Dezember 1985<br />

richtete sie die Hans und Sofie Kneitinger-Stiftung<br />

ein, deren Gründung ihrem Ehemann ein Herzenswunsch<br />

gewesen war.<br />

Die Brauerei Kneitinger mit ihrem Mutterh<strong>aus</strong> setzt die <strong>Regensburger</strong> seit rund 500 Jahren in Verzückung.<br />

Sofie Kneitinger arbeitete auch sonst im Sinne<br />

ihres Mannes: Dank ihres gesunden Traditonsbewusstseins<br />

und ihrer Aufgeschlossenheit neuer<br />

Technik gegenüber gelang es der Brauerei, den<br />

jährlichen Bier<strong>aus</strong>stoß um ein Vielfaches zu steigern.<br />

1920 brachte es der Kneitinger auf 2.000<br />

Hektoliter, 1990 waren es über 16.000.<br />

Drei Monate vor ihrem 87. Geburtstag verstarb<br />

Sofie Kneitinger am 27. Januar 1991. An einem<br />

eisigen Wintertag wurde sie neben ihrem Gatten<br />

zur letzten Ruhe gebettet.<br />

Neuer Brauereibesitzer wurde die Stiftung. Das<br />

hatte die Bräuin in ihrem Testament verfügt, ebenso,<br />

dass im Mutterh<strong>aus</strong> am Arnulfsplatz niemals<br />

Pommes Frites, Ketchup oder Cola auf der Karte<br />

stehen dürfen. Sie setzte fest, dass der Stiftungsrat<br />

jede Bierpreiserhöhung genehmigen muss und<br />

dass das Kinderheim St. Leonhard und das Bürgerheim<br />

Kumpfmühl weiter unterstützt werden. Seit<br />

Gründung der Stiftung wurde rund eine Million<br />

Euro <strong>aus</strong>geschüttet – überwiegend an die genannten<br />

Hauptbegünstigten.<br />

Heute präsentiert sich die Brauerei als Unternehmen,<br />

dem es bestens gelingt, traditionelle<br />

Werte mit modernster Technik in Einklang zu<br />

bringen. Die Beschäftigten bekommen wie seit<br />

Generationen schon ihren H<strong>aus</strong>trunk, das Bier<br />

lagert aber mittlerweile in Metalltanks. Sämtliche<br />

Anlagen werden mit umweltfreundlichem Erdgas<br />

befeuert. Der Jahres<strong>aus</strong>stoß lag 2007 bei 27.000<br />

Hektolitern, insgesamt stehen bei der Brauerei 17<br />

Menschen in Lohn und Bier. (mü)<br />

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26<br />

Top-Produkte Regensburg 2008<br />

Gütesiegel<br />

„Made in Regensburg“<br />

Top-Produkte, die <strong>aus</strong> der Weltkulturerbe-Stadt stammen<br />

Regensburg ist schön, seine Bauwerke weltberühmt, seine Altstadt historisch. Regensburg ist<br />

auch aufgeschlossen, die Freie Reichsstadt war schon immer offen für neue Entwicklungen.<br />

Viele neue Entwicklungen stammen direkt <strong>aus</strong> Regensburg, der Stadt, die nicht nur das Weltkulturerbe<br />

beheimatet, sondern auch Top-Firmen, die auf dem Weltmarkt führende Positionen<br />

einnehmen. Und es gibt natürlich auch Spitzenprodukte auf dem Markt, die <strong>aus</strong> der geschichtsträchtigen<br />

Oberpfalzmetropole stammen.<br />

Qualität <strong>aus</strong> Regensburg: Der neue 1er wird im BMW-Werk Harting gebaut.<br />

Jeden Tag fast 1.000 neue Autos<br />

Der Ministerpräsident, der sechs Jahre später in Regensburg das Zeitliche<br />

segnen sollte, legte den Grundstein für den Aufbruch in die wirtschaftliche<br />

Blüte der Stadt. Als Franz Josef Strauß 1982 den feierlichen Baubeginn des<br />

BMW-Werkes in Harting offiziell vornahm, war das der erste Schritt <strong>einer</strong> bis<br />

heute andauernden Erfolgsgeschichte. 3.000 Arbeitsplätze waren angestrebt,<br />

geworden sind es über 10.000. Mittlerweile entstehen hier jeden Tag 960<br />

BMW der 1er- und der 3er-Reihe, über zweieinhalb Millionen Fahrzeuge wurden<br />

in Regensburg bereits gefertigt. Auch der neue 1er-BMW läuft in Harting<br />

vom Band. Mit dem Einser setzt BMW den neuen Maßstab in der umkämpften<br />

Kompaktklasse – das ist Freude am Fahren „made in Regensburg“.<br />

Sicherheit auf höchstem Niveau<br />

Dallmeier – da denken viele wohl eher an Kaffee. Aber damit liegen sie nicht<br />

richtig, wenn es um den <strong>Regensburger</strong> Betrieb dieses Namens geht. Denn<br />

der stellt visuelle Sicherheitstechnik auf höchstem Niveau her. Etwa hoch<br />

auflösende digitale Sicherheits-Aufzeichnungssysteme, komplexe Systeme<br />

mit Anbindung an externe Datenquellen oder übergeordnete Managementsysteme.<br />

Für dieses Sicherheitsprodukt wurde die innovative Firma Dallmeier<br />

mit dem Security Industry Award 2003 <strong>aus</strong>gezeichnet.<br />

Siebe, die die Papierwelt braucht<br />

Das <strong>Regensburger</strong> Unternehmen Andritz Fiedler ist weltweit im Geschäft –<br />

mit ihren Hauptprodukten Siebkörbe und Rotatoren für die Papierindustrie.<br />

In ihnen wird der Brei aufbereitet, der dann zu Papier wird. Das Unternehmen<br />

ist zudem Weltmarktführer bei den Läuterböden für die Brauereiindustrie<br />

und Spezialanbieter für Komplettlösungen in der Sortiertechnik und<br />

perforierte Komponenten. Betätigungsfelder sind fernerhin die chemische,<br />

die pharmazeutische Industrie und die Umwelttechnik.<br />

Bester Klang<br />

Es gibt Klaviere und es gibt Steinway-Flügel. Es gibt Sportwagen und es gibt<br />

Ferrari. Und es gibt Geigen und Goldfuss. Das <strong>Hand</strong>werksunternehmen<br />

gehört zu den führenden Geigenbauhäusern Europas, es stellt gehobene<br />

Ansprüche an seine Fabrikate. Jedes Jahr gehen zehn Instrumente dieser<br />

höchsten Qualitätsstufe an Liebhaber und Künstler <strong>aus</strong> aller Welt.<br />

Wenn es perfekt klingen soll, darf es eine Goldfuss-Geige sein.<br />

Zukunft <strong>aus</strong> dem Stadtwesten<br />

Im Infineon-Werk im Westen der Stadt werden allerlei Chips hergestellt,<br />

die zukunftsweisend sind und auch sehr positive Auswirkungen auf das<br />

alltägliche Leben der Menschen nicht nur in dieser Region mit sich bringen.<br />

Gefertigt werden beispielsweise Reifendrucksensoren, die Sprit sparen helfen,<br />

Frequenzfilter für Mobiltelefone, die an jedem Ort und zu jeder Zeit<br />

optimalen Empfang garantieren. Oder Drucksensoren im Seitenairbag für<br />

noch mehr Sicherheit im Auto, Teile für Chipkarten-Anwendungen, für den<br />

elektronischen Reisepass, für Kredit-, Banken- und Mobilfunk-Karten, für<br />

Pay-TV und für Spiele.<br />

Das Original<br />

Schon seit 1916 ist das<br />

Rezept für Händlmaiers<br />

süßen H<strong>aus</strong>machersenf,<br />

den die Metzgersgattin<br />

Luise Händlmaier entwickelt<br />

hatte, unverändert<br />

geblieben. Weißwurstlieb-<br />

haber <strong>aus</strong> der ganzen<br />

Welt schwören auf diese<br />

<strong>Regensburger</strong> Köstlichkeit.<br />

<strong>Regensburger</strong> sagen: Zum<br />

Händlmaer kann man alles<br />

essen (siehe auch Mitbringsel).<br />

Leckeres <strong>aus</strong> Regensburg: Echter Händlmaier<br />

passt zu allem.


Regensburg 2008<br />

Zeitungsqualität in aller Welt<br />

Eine Zeitung muss lesbar sein, die Anzeigenkunden haben größtes Interesse<br />

daran, dass ihre Offerten gut zu Geltung kommen. Das wissen<br />

die Verlage und setzen deshalb auf ein System, das die drucktechnische<br />

Qualität prüft und gegebenenfalls auch korrigiert. Hunderte der größten<br />

Medienunternehmen setzen dabei auf One Vision Asura. Das System sorgt<br />

vollautomatisch dafür, dass Farben stimmen, Texte lesbar sind und Grafiken<br />

erkennbar bleiben. Auf die Zuverlässigkeit dieses Angebots setzen unter<br />

anderem die Financial Times, die Washington Post, die Times of India,<br />

der Sydney Morning Herald, Le Monde und die Süddeutsche Zeitung.<br />

Schalter für die<br />

Tropen und die<br />

Arktis<br />

Produkte fast für die Ewigkeit – das<br />

ist der Anspruch, den die Maschinenfabrik<br />

Reinh<strong>aus</strong>en an sich selbst<br />

stellt. Über 100.000 Stufenschalter<br />

sind vom Stadtnorden <strong>aus</strong> in alle<br />

Welt <strong>aus</strong>geliefert worden, die Exportquote<br />

liegt bei 85 Prozent. Jahrzehntelang<br />

sind die Schalter dann<br />

ohne Störungen in Betrieb – egal ob<br />

im tropisch-feuchten Klima oder in<br />

der arktischen Kälte. Und das Unternehmen entwickelt sich immer weiter.<br />

Seit 1986 wurden bereits mehr als 400 Patente angemeldet, was für die<br />

innovative Kraft dieses Weltunternehmens spricht.<br />

Licht für Sport, Auto und <strong>Hand</strong>y<br />

Auf Produkte von Osram Opto Semiconductors für die Beleuchtung, Sensorik<br />

oder Visualisierung trifft man im Alltag viel öfter als man glaubt – im <strong>Hand</strong>y,<br />

in Großanzeigen von Sportarenen oder im Auto. Das Unternehmen hat seinen<br />

Sitz in Regensburg, entwickelt aber auch in Kalifornien und Malaysia.<br />

Weltkulturerbe<br />

heißt für mich ...<br />

„… dass ich bei m<strong>einer</strong><br />

täglichen Arbeit als<br />

Verkehrsüberwacher<br />

merke, dass viel mehr<br />

Touristen in der Stadt<br />

sind. Ansonsten habe<br />

ich zum Weltkulturerbe<br />

k<strong>einer</strong>lei Bezug.“<br />

(Robert Gebhard)<br />

Patente <strong>aus</strong> Regensburg: Die<br />

Maschinenfabrik Reinh<strong>aus</strong>en beeindruckt<br />

durch ihre Innovationskraft.<br />

Weltkulturerbe<br />

heißt für mich ...<br />

„… dass sich in der<br />

Stadtpflege und bei der<br />

Auslastung der Hotels<br />

einiges getan hat. Auch<br />

im gastronomischen Bereich<br />

ist einiges passiert.<br />

Ich spüre jetzt mehr internationales<br />

Flair.“<br />

(Petra Mayer)<br />

Kleinster Schutz der Welt<br />

Gremo – nie gehört? Sollten Sie aber.<br />

Denn das Unternehmen <strong>aus</strong> Haslbach ist<br />

ungeheuer kreativ. Es fertigt schon seit<br />

über einem halben Jahrhundert trendige<br />

Schirme in großer Auswahl für die Dame<br />

und den Herrn von Welt. Darunter auch<br />

den kleinsten Taschenschirm der Welt,<br />

der in einem patentierten Aluminiumbehälter<br />

Platz findet. Ganz nebenbei ist<br />

Gremo auch noch Deutschlands ältester<br />

Regenschirm-Importeur.<br />

Top-Produkte<br />

Superlativ <strong>aus</strong> Regensburg: Der<br />

kleinste Taschenschirm der Welt.<br />

Starker Strom, starke Entwicklung<br />

Von Transformatoren zur Energieversorgung (Netz-/Leistungstrafos, Ölverteiltrafos,<br />

Gießharztrafos) über professionelles Auftragsmanagement und<br />

Montage bis hin zur Überprüfung, die einen sicheren Betrieb dauerhaft gewährleistet,<br />

reicht die Produktpalette der Firma SGB mit Sitz in der Ohmstraße.<br />

Höchst qualifizierte Mitarbeiter stehen hinter diesem Angebot, das das<br />

Unternehmen zu einem der führenden Hersteller gemacht hat. Regelmäßig<br />

werden Absolventen von FH und Uni in den Betrieb integriert, so dass die<br />

stetige technische Weiterentwicklung garantiert ist.<br />

Der Kommunikationsspezialist<br />

Immer ist das T dabei, wenn es um die zeitgemäße Kommunikation geht.<br />

Egal, ob T-Com, T-Mobile, T-Systems oder T-Online, die Telekom bedient<br />

auch die Region Regensburg mit dem gesamten Spektrum der modernen<br />

Informations- und Kommunikations-Infrastruktur. Für die Privatkunden<br />

gibt es beispielsweise die T-Punkte im Donaueinkaufszentrum und in den<br />

<strong>Regensburger</strong> Arcaden. Um die mittleren und kl<strong>einer</strong>en Geschäftskunden<br />

kümmert sich der T-Punkt-Business in der Langobardenstraße im Stadtosten.<br />

Regensburg ist darüber hin<strong>aus</strong> auch Standort für die qualifizierte Ausbildung<br />

von zahlreichen Nachwuchskräften. So werden derzeit in der Domstadt 86<br />

Lehrlinge auf ihre Berufsfelder vorbereitet, die glänzende Zukunfts<strong>aus</strong>sichten<br />

versprechen.<br />

Weltkulturerbe<br />

heißt für mich ...<br />

„… dass die Lokale<br />

voller sind. Die Lehrer<br />

m<strong>einer</strong> Schule haben<br />

bei einem Treffen keinen<br />

Platz mehr gefunden.<br />

Außerdem freue ich<br />

mich natürlich über<br />

diesen Titel für meine<br />

Stadt.“ (Franziska Lang)<br />

Weltkulturerbe<br />

heißt für mich ...<br />

„… dass die schöne<br />

und historische Stadt<br />

Regensburg auch angemessen<br />

gewürdigt<br />

wird. Und dass es<br />

somit einen Grund für<br />

eine erstklassige Feier<br />

gab.“<br />

(Lukas Zehentner)<br />

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Praktisches Regensburg Regensburg 2008<br />

Informationen<br />

Tourist-Information<br />

Rath<strong>aus</strong>platz 3<br />

Tel.: 0941/5074410<br />

Informationen, Broschüren<br />

und Material über die Stadt.<br />

Stadt Regensburg<br />

Rath<strong>aus</strong>platz 1<br />

Tel. 0941/507-0<br />

www.regensburg.de<br />

Unterkunft<br />

Hotel<strong>aus</strong>wahl<br />

Altstadt-Engel<br />

Gesandtenstr. 12<br />

93047 Regensburg<br />

Tel. 0941/30797256<br />

Fax 0941/892667<br />

Apollo Minotel<br />

Neuprüll 17<br />

93051 Regensburg<br />

Tel.: 0941/9105-0<br />

Fax: 0941/9105-70<br />

Avia Hotel<br />

Frankenstraße 1-3<br />

93059 Regensburg<br />

Tel.: 0941/4098-0<br />

Fax: 0941/4098-100<br />

Bischofshof am Dom<br />

Krauterermarkt 3<br />

93047 Regensburg<br />

Tel.: 0941/5846-0<br />

Fax: 0941/5846-146<br />

Bischofshof Br<strong>aus</strong>tuben<br />

Dechbettener Straße 50<br />

93049 Regensburg<br />

Tel.: 0941/208217-0<br />

Fax: 0941/208217-40<br />

Dechbettener Hof<br />

Dechbetten 11<br />

93051 Regensburg<br />

Tel.: 0941/35283<br />

Fax: 0941/3074030<br />

Goldenes Kreuz<br />

Haidplatz 7<br />

93047 Regensburg<br />

Tel.: 0941/55812<br />

Fax: 0941/51031<br />

Held<br />

Irl 11<br />

93055 Regensburg<br />

Tel.: 09401/942-0<br />

Fax: 09401/7682<br />

Münchner Hof<br />

Tändlergasse 9<br />

93047 Regensburg<br />

Tel.: 0941/58440<br />

Fax: 0941/561709<br />

Praktisches Regensburg:<br />

Adressen, Tipps und Stadtkultur<br />

Die Minoritenkirche ist Teil des Historischen Museums.<br />

Orphée „Großes H<strong>aus</strong>“<br />

Untere Bachgasse 8<br />

93047 Regensburg<br />

Tel.: 0941/59602-0<br />

Fax: 0941/59602-199<br />

Parkhotel Maximilian<br />

Maximilianstraße 28<br />

93047 Regensburg<br />

Tel.: 0941/56850<br />

Roter Hahn<br />

Rote-Hahnen-Gasse 10<br />

93047 Regensburg<br />

Tel.: 0941/595090<br />

Fax: 0941/5950940<br />

Sorat Insel-Hotel<br />

Müllerstraße 7<br />

93059 Regensburg<br />

Tel.: 0941/8104-0<br />

Fax: 0941/8104-444<br />

Spitalgarten<br />

St.-Katharinen-Platz 1<br />

93059 Regensburg<br />

Tel.: 0941/84777<br />

Fax: 0941/8903168<br />

St. Georg<br />

Karl-Stieler-Str. 8<br />

93051 Regensburg<br />

Tel.: 0941/91090<br />

Fax: 0941/948174<br />

Wiendl<br />

Universitätsstraße 9<br />

93053 Regensburg<br />

Tel.: 0941/92027-0<br />

Fax: 0941/92027-28<br />

Weitere Hotels im Internet unter:<br />

www.regensburg.de<br />

Privatunterkünfte<br />

Darüber hin<strong>aus</strong> gibt es eine Reihe<br />

von Privatunterkünften und Ferienwohnungen,<br />

die am besten bei der<br />

Touristen-Information<br />

(Rath<strong>aus</strong>platz 4, 93047 Regensburg,<br />

Tel. 0941/5074410) zu erfragen sind.<br />

Außerdem vermittelt auch<br />

„Bed & Breakfast Regensburg“<br />

(Tel. 0941/7842902) Zimmer und<br />

Ferienwohnungen in Regensburg und<br />

Umgebung zu günstigen Preisen.<br />

Museen<br />

Historisches Museum<br />

Dachauplatz 2-4<br />

Das Historische Museum im ehemaligen<br />

Minoritenkloster erläutert die<br />

Kunst- und Kulturgeschichte von der<br />

Steinzeit bis zum 19. Jahrhundert.<br />

Schwerpunkt sind der <strong>Regensburger</strong><br />

Raum und Ostbayern. Absolut sehenswert:<br />

die Römer-Abteilung! Öffnungszeiten:<br />

Di., Mi., Fr., Sa., So. und<br />

Feiertage 10-16 Uhr, Do. 10-20 Uhr.<br />

Städtische Galerie Leerer Beutel<br />

Bertholdstr. 9. Ein umfangreiches Panorama<br />

vor allem des ostbayerischen<br />

Kunstschaffens.<br />

Öffnungszeiten: Di.-So. 10-16 Uhr.<br />

Reichtagsmuseum<br />

Altes Rath<strong>aus</strong> Rath<strong>aus</strong>platz<br />

Hier schlug über Jahrhunderte das<br />

Herz der Freien Reichsstadt, hier<br />

waren der Stadtrat, die Verwaltung,<br />

das Gefängnis und die Fragstatt untergebracht.<br />

Von 1663 bis 1806 tagte<br />

am Ort zudem der Immerwährende<br />

Reichstag.<br />

Führungen: 01.04. - 31.10.: täglich<br />

9.30, 10, 10.30, 11, 11.30, 12 Uhr,<br />

13.30, 14, 14.30, 15 (engl.), 15, 15.30<br />

Uhr. 01.11. - 06.01. / 01.03. - 31.03.:<br />

täglich 10, 11.30, 13.30, 14 (engl.),<br />

15, 15.30 Uhr. 07.01. - 28.02.: täglich<br />

10, 11.30, 13.30, 15 Uhr.<br />

Kepler-Gedächtnish<strong>aus</strong><br />

Keplerstr. 5<br />

Das Sterbeh<strong>aus</strong> des Astronomen<br />

Johannes Kepler (1571-1630) präsentiert<br />

sich in originalgetreu rekonstruierter<br />

Form mit historischen Innenräumen<br />

<strong>aus</strong> der Zeit des 17. Jahrhunderts.<br />

Öffnungszeiten: Sa., So. und<br />

Feiertage 10.30-16 Uhr.<br />

Domschatzmuseum<br />

Krauterermarkt 3<br />

Das Museum in der ehemaligen<br />

bischöflichen Residenz zeigt die<br />

Schatzkammerstücke des Mittelalters.<br />

Öffnungszeiten: 01.04. - 01.11.:<br />

Di.-Sa. 10-17 Uhr, So., Feiertage<br />

12-17 Uhr. 01.12.-31.03.: Fr., Sa.<br />

10-16 Uhr, So., Feiertage 12-16 Uhr.<br />

Im November geschlossen!<br />

Diözesanmuseum St. Ulrich<br />

Domplatz 2<br />

Christliche Kunst <strong>aus</strong> über einem<br />

Jahrt<strong>aus</strong>end wird in <strong>einer</strong> früh-<br />

gotischen Kirche präsentiert.<br />

Öffnungszeiten: nur von<br />

01.04. - 01.11.: Di.-So. 10-17 Uhr.<br />

Fürstliches Schloss und Kreuzgang<br />

St. Emmeram<br />

Emmeramsplatz 5<br />

Die hochadelige Wohnkultur in den<br />

prunkvoll <strong>aus</strong>gestatteten Wohn- und


Repräsentationsräumen entfaltet die<br />

ganze höfische Pracht vergangener<br />

Jahrhunderte. Der Museumsbereich<br />

„Kreuzgang St. Emmeram“ entführt in<br />

die asketische Mönchswelt des Benediktinerordens.<br />

Führungen: April-Oktober: täglich<br />

11, 14, 15, 16 Uhr, Sa./So./Feiertage<br />

zusätzlich 10 und 13 Uhr. November-<br />

März: Sa./So./Feiertage 10, 11, 14, 15<br />

Uhr. Juli-September: täglich 13.30<br />

Uhr englische Führung.<br />

Fürstliche Schatzkammer<br />

Emmeramsplatz 5<br />

Im Schloss ist neben den Schauräumen<br />

seit 1998 ein Zweigmuseum<br />

des Bayerischen Nationalmuseums<br />

eingerichtet. Im alten Marstall sind<br />

her<strong>aus</strong>ragende Objekte <strong>aus</strong> den<br />

Kunstsammlungen des Fürstenh<strong>aus</strong>es<br />

zu sehen.<br />

Öffnungszeiten:<br />

01. April bis 31. Oktober: Mo. bis Fr.<br />

11-17 Uhr; Sa., So., Feiertage 10-17<br />

Uhr. 01. November bis 31. März:<br />

Sa., So. und Feiertage 10-17 Uhr.<br />

Kunstforum Ostdeutsche Galerie<br />

Dr. Johann-Maier-Str. 5<br />

Her<strong>aus</strong>ragendes Museum für moderne<br />

Kunst.<br />

Öffnungszeiten:<br />

Di.-So. 10-17 Uhr, Do. 10-20 Uhr.<br />

Naturkundemuseum<br />

Am Prebrunntor 4<br />

Erdgeschichtliche Entstehung und<br />

moderne Situation der Region.<br />

Lebensräume des Menschen, der<br />

Tier- und der Pflanzenwelt.<br />

Öffnungszeiten:<br />

Mo. 9-12 Uhr, Di.-Fr. 9-16 Uhr,<br />

So. 10-17 Uhr.<br />

Donau-Schifffahrtsmuseum<br />

Marc-Aurel-Ufer, Thundorfer Str.<br />

Das schwimmende Museum befindet<br />

sich an Bord zweier historischer Don<strong>aus</strong>chiffe<br />

und gibt einen Einblick in<br />

die Geschichte der Schifffahrt auf der<br />

deutschsprachigen Donau.<br />

Öffnungszeiten:<br />

Apr.-Okt.: Di.-So. 10-17 Uhr.<br />

Brückturmmuseum<br />

An der St<strong>einer</strong>nen Brücke<br />

Die Aussicht vom letzten Turm des<br />

Bauwunders St<strong>einer</strong>ne Brücke bietet<br />

einen einmaligen Blick über die Dächer<br />

der Altstadt, den Fluss und die<br />

Brücke.<br />

Öffnungszeiten:<br />

Apr.-Okt.: Di.-So. 10-17 Uhr.<br />

Regensburg 2008<br />

Uhrenmuseum beim Juwelier<br />

Mühlbacher<br />

Ludwigstr. 1<br />

Querschnitt durch die Uhrengeschichte<br />

von vergangenen Jahrhunderten<br />

bis in unsere Zeit.<br />

Öffnungszeiten:<br />

Mo.-Fr. 14-17 Uhr und nach<br />

telefonischer Vereinbarung.<br />

Öffentliche<br />

Verkehrsmittel<br />

RVV-Kundenzentrum<br />

Hemauerstraße 1<br />

Tel.: 0941/601-2888<br />

Montag bis Freitag gibt es von 8 bis<br />

18 Uhr Tarif-Informationen, Fahrplan<strong>aus</strong>künfte<br />

und auf Wunsch einen<br />

ganz persönlichen Fahrplan mit sämtlichen<br />

Abfahrtszeiten der nächstgelegenen<br />

Haltestelle.<br />

Theater<br />

Theater am Bismarckplatz<br />

Bismarckplatz 7,<br />

Theaterkasse Tel.: 0941/507-2424<br />

Internet: www.theaterregensburg.de<br />

Oper, Operette, Musical, Sch<strong>aus</strong>piel<br />

und Ballett.<br />

Theater im Velodrom<br />

Arnulfsplatz 4b<br />

Theaterkasse Tel.: 0941/507-2424<br />

Velodrom nur Abendkasse<br />

Oper, Operette, Musical, Sch<strong>aus</strong>piel<br />

und Ballett.<br />

Theater am Haidplatz<br />

Haidplatz 8<br />

Theaterkasse Tel.: 0941/507-2424<br />

Haidplatz nur Abendkasse<br />

Oper, Operette, Musical, Sch<strong>aus</strong>piel<br />

und Ballett.<br />

Kleinkunstbühne Statt-Theater<br />

Winklergasse 16<br />

Theaterkasse Tel.: 0941/53302<br />

Vorverkauf: Tourist-Information,<br />

Tel.: 0941/507-5050<br />

<strong>Regensburger</strong> Kabarett-Ensemble mit<br />

eigenem Programm; auch andere<br />

Künstler geben hier gern ein Gastspiel.<br />

Turmtheater im Goliathh<strong>aus</strong><br />

Watmarkt 5<br />

Tel.: 0941/562223<br />

Sch<strong>aus</strong>piel, Boulevard, Kabarett, Musical<br />

und Kindertheater<br />

Vorverkauf: Tourist-Information,<br />

Tel.: 0941/507-5050.<br />

Eine Institution<br />

in Regensburg<br />

adEvents<br />

www.kneitinger.de 29


30<br />

Praktisches Regensburg Regensburg 2008<br />

Der Herzogspark ist ein romantisches Stück Regensburg.<br />

Figurentheater im Stadtpark<br />

Dr.-Johann-Maier-Straße 3<br />

Theaterkasse, Tel.: 0941/28328<br />

Vorverkauf: Tel.: 0941/53177 und<br />

0941/54875<br />

Sondervorstellungen für Gruppen,<br />

auch in gängigen Fremdsprachen auf<br />

Bestellung.<br />

<strong>Regensburger</strong> Bauerntheater auf der<br />

Hubertushöhe<br />

Wilhelm-Raabe-Str. 1<br />

Tel.: 0941/85958<br />

Vorverkauf: Tabakwaren/Lotto Eberl,<br />

Tel.: 0941/58882.<br />

Kulturzentrum „Alte Mälzerei“<br />

Galgenbergstraße 20<br />

Tel.: 0941/78881-0<br />

Internet: www.alte-maelzerei.de<br />

täglich live: Kabarett, Theater, Konzerte<br />

<strong>Regensburger</strong> Studententheater<br />

Kontakt: Dr. Reinhart Meyer,<br />

Tel.: 09484/1771<br />

Internet: www.studententheater.de<br />

Parks<br />

Die <strong>Regensburger</strong> Innenstadt wird<br />

von <strong>einer</strong> Reihe von Parkanlagen<br />

umsäumt.<br />

Alleengürtel<br />

Die Altstadt ist von einem Alleengürtel<br />

umgeben, den im Westen der Herzogspark<br />

und im Osten der Villapark<br />

abschließen. Südlich grenzt der Park<br />

des Schlosses Thurn und Taxis an. Der<br />

Alleengürtel wurde 1779 auf Kosten<br />

des Fürsten Carl Anselm fertiggestellt.<br />

Ursprünglich in doppelter Baumreihe<br />

außen um die mittelalterliche Stadtmauer<br />

herumgeführt, stellt er ein<br />

Geschenk des fürstlichen H<strong>aus</strong>es an<br />

die Stadt dar. Vom Villapark führt der<br />

Weg über das Studentenwiesel und<br />

das Hallenbad in Richtung Bahnhof.<br />

Nahe dem Hauptbahnhof befindet sich<br />

ein Obelisk, der ihm zum Gedenken<br />

auf Anregung Carl von Dalbergs nach<br />

Entwürfen von Emanuel Herigoyen<br />

1806 errichtet wurde. Dort steht ebenfalls<br />

ein klassizistischer Rundtempel,<br />

der dem Gedenken des zeitweise in<br />

Regensburg ansässigen Astronomen<br />

Johannes Kepler gilt. Von dort <strong>aus</strong><br />

führt der Weg am fürstlichen Schloss<br />

vorbei zum Dörnbergpark und dem<br />

Stadtpark im Westen der Altstadt. Das<br />

westliche Ende des Alleengürtels bildet<br />

der Herzogspark am naturkundlichen<br />

Museum in der Prebrunnstraße.<br />

Villapark<br />

Die königliche Villa am Ostrand der<br />

Altstadt gab diesem Park den Namen.<br />

Klein, aber fein ist die ganze Anlage ein<br />

städtisches Naturdenkmal.<br />

Dörnbergpark<br />

Im Süden der Altstadt gelegen, weitläufige<br />

Anlage mit zum Teil sehr altem<br />

Baumbestand, der in den letzten Jahren<br />

allerdings ein wenig gelitten hat.<br />

Einem Bankier und s<strong>einer</strong> Vorliebe<br />

für französische Parks und Pavillons<br />

verdankt der Besucher eines der sympathischsten<br />

Gartenlokale: Das Rosarium<br />

bildet den Abschluss des Parks<br />

in der südwestlichen Ecke.<br />

Herzogspark<br />

Er gleicht einem Blumen- und Pflanzenlehrgarten.<br />

Der kleine, aber liebevoll<br />

gepflegte Park liegt direkt an<br />

der Stadtmauer. Verwinkelt, durch<br />

Hecken und Büsche vielfach unterteilt,<br />

gehört ihm das Herz der romantischen<br />

Seelen.<br />

Stadtpark<br />

Vom Verkehr der Ausfallstraßen<br />

umtost, ist der Stadtpark dennoch<br />

eine Oase der Erholung. Zwischen<br />

den alten Bäumen ist noch heute ein<br />

Rest des ehemaligen evangelischen<br />

Friedhofs zu erkennen, der hier bis<br />

ins vergangene Jahrhundert lag. In<br />

der Südwestecke befindet sich ein<br />

bescheidener Schlittenhügel, im Ostteil<br />

steht das Kunstforum Ostdeutsche<br />

Galerie mit s<strong>einer</strong> zeitgenössischen<br />

Sammlung.<br />

Einkaufen in<br />

Regensburg<br />

Freilich, im Prinzip kann man natürlich<br />

in nahezu jedem <strong>Regensburger</strong><br />

Geschäft fündig werden, egal ob in<br />

Kumpfmühl, Reinh<strong>aus</strong>en, am Keilberg<br />

oder in Gallingkofen. Für eine<br />

<strong>aus</strong>giebige Tour durch die Läden<br />

seien jedoch die folgenden sechs<br />

Adressen empfohlen.<br />

Alex-Center<br />

Hans-Hayder-Str. 2<br />

93059 Regensburg<br />

Neben dem „Kaufland“ als Generalmieter<br />

haben 28 weitere Geschäfte<br />

ihre Pforten geöffnet. Ein bunter<br />

Branchenmix <strong>aus</strong> Textil, Schuhe, Drogeriemarkt,<br />

Sparkasse, Stadtbücherei,<br />

Apotheke, Optiker, Friseur, Biomarkt,<br />

Metzger, Bäcker, Gastronomie, Reisebüro<br />

und weiteren Dienstleistern.<br />

Altstadt<br />

93047 Regensburg<br />

Das Einkaufsparadies im Herzen der<br />

Stadt. Malerische Kulisse und dazwischen<br />

immer wieder die Möglichkeit,<br />

sich bei einem Kaffee oder einem<br />

Glas Wein von den Strapazen der<br />

Tour zu erholen.<br />

Donau-Einkaufszentrum<br />

Weichser Weg 5<br />

93059 Regensburg<br />

Über 135 Fachgeschäfte präsentieren<br />

im Donau-Einkaufszentrum rund 1,5<br />

Millionen Artikel. Apotheken, Banken,<br />

Bücher, Blumen, alles um den<br />

Computer, Dienstleister, Drogerieen<br />

und Parfümerien, Elektro, Foto, Video,<br />

Gastronomie, Optiker, Geschenke,<br />

Bastelbedarf, H<strong>aus</strong>haltswaren, Optiker,<br />

Warenhäuser, Lebensmittel,<br />

Mode, Musikinstrumente, Reisebüros,<br />

Schmuck, Schreib- und Spielwaren,<br />

Schuhe, Sport, Tabak und Zeitschriften.<br />

Gewerbepark<br />

Im Gewerbepark<br />

93059 Regensburg<br />

Mit mehr als 300 guten Adressen und<br />

22 Hektar Fläche der größte Büro-,<br />

<strong>Hand</strong>els- und Dienstleistungs-Park<br />

zwischen München und Nürnberg.<br />

Regensburg Arcaden<br />

Friedenstr. 23<br />

93053 Regensburg<br />

90 Geschäfte und Gastronomiebetriebe<br />

laden auf zwei Etagen unter<br />

einem Glashimmel zum Einkaufsbummel.<br />

Direkt hinter dem Bahnhof gibt<br />

es altstadtnah Trends und Mode, Appetit<br />

und Frische, Service und Freundlichkeit,<br />

Flair und Wohlfühlambiente,<br />

Ausgesuchtes und Besonderes.<br />

Feste und<br />

<strong>Veranstaltung</strong>en<br />

Bürgerfest<br />

Alle zwei Jahre am letzten Wochenende<br />

im Juni feiert sich Regensburg<br />

selbst. Ursprünglich als Aufwertung<br />

für die Altstadt 1973 ins Leben gerufen,<br />

erfreut sich die <strong>Veranstaltung</strong><br />

immer größerer Beliebtheit. Für ein<br />

langes Wochenende sind die Stadt<br />

und ihre vielen Gäste auf den Beinen,<br />

um zu sehen, gesehen zu werden und<br />

das vielfältige und reichhaltige kulturelle<br />

Programm zu genießen, das auf<br />

den Plätzen und in den Innenhöfen<br />

der Altstadt geboten wird.<br />

Christkindlmärkte<br />

Davon gibt es in der Adventszeit<br />

mittlerweile drei in der Stadt. Den<br />

Lucrezia-Markt der Kunsthandwerker<br />

am Kohlenmarkt und Haidplatz; den<br />

traditionellen am Neupfarrplatz, wo<br />

sich die meisten <strong>Regensburger</strong> die<br />

Knackersemmel und den Glühwein<br />

schmecken lassen; und den „Romantischen<br />

Weihnachtsmarkt mit traditionellem<br />

<strong>Hand</strong>werkstreiben“ auf Schloss<br />

Thurn und Taxis, ein absoluter Publikumsmagnet<br />

für Besucher <strong>aus</strong> nah und<br />

fern. Er zählt zwischenzeitlich zu den<br />

zehn schönsten Weihnachtsmärkten<br />

der Welt!<br />

Dult<br />

Eigentlich müsste es ja die Dulten heißen,<br />

denn das Volksfest in der Stadt<br />

wird einmal im Frühjahr als Maidult<br />

(beginnt immer um den Vatertag<br />

herum) und Ende August/Anfang<br />

September als Herbstdult veranstaltet.<br />

Bierzeltbetrieb und Fahrgeschäfte<br />

konkurrieren mit der Warendult um<br />

die Gunst der Besucher. Auf der Dult<br />

werden nicht nur die Schankhöhen,<br />

sondern auch die Schankzeiten streng<br />

kontrolliert. Wer nach 23 Uhr noch<br />

<strong>aus</strong>schänkt, bekommt den Arm des<br />

Gesetzes zu spüren.<br />

Jazz-Weekend<br />

Jedes Jahr spielen an einem Wochenende<br />

Mitte oder Ende Juli zahlreiche<br />

Jazzbands in der Stadt auf. An allen<br />

Ecken und Enden swingt, ragtimt<br />

oder jazzt es, die <strong>Veranstaltung</strong> lockt<br />

mehrere zehnt<strong>aus</strong>end Besucher in<br />

die Stadt, und die <strong>Regensburger</strong> Jazzfreunde<br />

freuen sich, kostenlos so viel<br />

Jazz geboten zu bekommen. (ssm)


Romantischer<br />

Weihnachtsmarkt<br />

mit traditionellem <strong>Hand</strong>werkstreiben<br />

auf Schloss Thurn und Taxis<br />

zu Regensburg<br />

Stilvolle Weihnachtsfeier<br />

auf Schloss Thurn und Taxis<br />

Blockhäuser und Weihnachtshütten<br />

wegen alljährlich großer Nachfrage schnellstmöglich buchen!<br />

Den idealen Rahmen für eine außergewöhnliche Privat- oder<br />

Firmenfeier in vorweihnachtlicher Atmosphäre bietet der<br />

„Romantische Weihnachtsmarkt auf Schloss Thurn und Taxis zu<br />

Regensburg“ vom 27.11.-23.12.2008.<br />

Seit vielen Jahren ist der Markt ein sensationeller Erfolg und<br />

regionale wie überregionale Medien übertreffen sich gegenseitig<br />

mit großem Lob. Auch diente er bereits mehrmals als traumhafte<br />

Kulisse für verschiedene Fernsehproduktionen.<br />

In diesem Rahmen ganz besonders beliebt sind die mietbaren<br />

Blockhäuser.<br />

Die „Kleine Weihnachtshütte“ für max. 11 Personen – l<strong>aus</strong>chig<br />

und urgemütlich <strong>aus</strong>gestattet, beheizt mit nostalgischem<br />

Holzofen – bietet inmitten des lebhaften Markttreibens Platz für<br />

gesellige Stunden in kleinem Kreis.<br />

Das „Weihnachts-Blockh<strong>aus</strong>“ für max. 22 Personen –<br />

romantisch, rustikal <strong>aus</strong>gestattet, auch mit wohliger Wärme vom<br />

nostalgischen Holzofen – lässt die Firmen- oder Familienfeier zu<br />

einem stimmungsvollen Erlebnis werden.<br />

Für beide Varianten gilt:<br />

Zur individuellen Betreuung steht ein stilgerecht gekleideter<br />

Lakai zur Verfügung.<br />

Vielfältiges Catering-Angebot: Menü, Büffet, Speisenfolge und<br />

Getränke nach Wahl und vorheriger Absprache.<br />

Info unter: <strong>Veranstaltung</strong>sservice Regensburg Peter Kittel GmbH<br />

Margaretenstr. 8 • 93047 Regensburg • Tel. +49 (0)941/280 21 80<br />

E-Mail: info@vs-regensburg.de • www.vs-regensburg.de • Stichwort „Weihnachtsfeier“


32<br />

Interview<br />

Weltkulturerbe<br />

heißt für mich ...<br />

„… dass unsere schöne Stadt finanziell<br />

besser gestellt sein dürfte<br />

und die ihr gebührende Würdigung<br />

erfahren hat.“ (Felix Heinze)<br />

Weltkulturerbe<br />

heißt für mich ...<br />

„… dass ich in meinem Gastronomiejob<br />

jetzt mehr Umsatz mache,<br />

der sich allerdings nicht im Trinkgeld<br />

niederschlägt.“ (Carolin Litschel)<br />

Weltkulturerbe<br />

heißt für mich ...<br />

„… dass Wert auf Optik gelegt wird,<br />

die Müllbeseitigung ernster genommen<br />

wird und die Preise in den<br />

Cafés gestiegen sind.“ (Leni Schmid)<br />

Regensburg hat einen eigenen Welterbe-Koordinator:<br />

Matthias Ripp hat die hehre Aufgabe,<br />

Einheimischen und Touristen diesen besonderen<br />

Status der Stadt näher zu bringen. Der Diplom-<br />

Geograph war Marketingleiter des Bamberger<br />

Tourismus & Kongress Services gewesen, ehe er<br />

2005 die Leitung des europaweit einzigartigen<br />

„Dokumentationszentrum Welterbe“ in Bamberg<br />

übernahm. Seit 2007 ist er in Regensburg engagiert;<br />

Welterbe aktuell befragte Ripp zur täglichen<br />

Arbeit und zu den Maßnahmen, die demnächst<br />

anstehen sollten.<br />

Welterbe aktuell: Was macht jemand, der für die<br />

Vermittlung des ‚Welterbe-Status’ zuständig ist,<br />

eigentlich den ganzen Tag?<br />

Matthias Ripp: Mein Tagesablauf besteht vor<br />

allem <strong>aus</strong> vielen Sitzungen, Telefongesprächen<br />

und konzeptioneller Arbeit. Daher kommuniziere<br />

ich ständig mit Kollegen <strong>aus</strong> diesen Bereichen,<br />

organisiere die vielfältigen Aufgaben und beantworte<br />

Anfragen von Bürgern, Journalisten und<br />

Studenten.<br />

WE: Wie sieht die Öffentlichkeitsarbeit in Sachen<br />

Welterbe konkret <strong>aus</strong>?<br />

Ripp: Bei <strong>Veranstaltung</strong>en wie beim jährlich stattfindenden<br />

Welterbetag werden unterschiedliche<br />

Zielgruppen informiert, was es mit dem Welterbeprogramm<br />

der UNESCO auf sich hat und warum<br />

<strong>aus</strong>gerechnet Regensburg in die Liste eingetragen<br />

wurde. Zahlreiche Vorträge und Führungen bringen<br />

Besuchern und Bürgern gleichermaßen das<br />

Thema nahe.<br />

WE: Im Welterbemagazin des vergangenen Jahres<br />

heißt es, Sie wollen das „historische und<br />

kulturelle Erbe langfristig lebensfähig erhalten“.<br />

Was ist damit konkret gemeint und welche Maßnahmen<br />

werden dazu ergriffen?<br />

Ripp: Konkret arbeiten wir an <strong>einer</strong> Studie zu den<br />

historischen Sichtachsen, an der Überarbeitung<br />

des Managementplans und tragen die Unterlagen<br />

für die periodische Berichterstattung zusammen.<br />

Bei all diesen Aufgaben gilt es einen Ausgleich<br />

zwischen dem Bewahren des kulturellen Erbes<br />

und dem lebendig Erhalten unserer Stadt zu<br />

finden. Gemeinsam mit neun anderen Kulturerbestädten<br />

in Europa arbeiten wir im EU-Projekt<br />

HerO - Heritage as Opportunity - genau an diesen<br />

Themen. Ziel ist eben nicht die Kommune als<br />

Freilichtmuseum, sondern buntes Leben in dieser<br />

phantastischen historischen Stadt.<br />

WE: Im Alten Salzstadel soll ein Welterbezentrum<br />

entstehen. Wann?<br />

Ripp: Sobald die entsprechenden Gremien die<br />

finanziellen Mittel bereitgestellt haben, kann der<br />

Umbau beginnen. Derzeit wird unter Hochdruck,<br />

aber auch mit der gebotenen Sorgfalt das wissenschaftliche<br />

Konzept für die Ausstellung erarbeitet.<br />

WE: Was soll dort gezeigt werden?<br />

Ripp: Das Konzept sieht sowohl eine Dauer<strong>aus</strong>stellung<br />

als auch jährlich wechselnde Sonder<strong>aus</strong>stellungen<br />

vor. Hier können zum Beispiel Themen<br />

Regensburg 2008<br />

„Der Start ist geglückt“<br />

Welterbe-Koordinator Matthias Ripp<br />

im Interview<br />

Welterbe-Koordinator Matthias Ripp.<br />

in Verbindung mit dem jährlichen deutschlandweiten<br />

Welterbetag gezeigt werden, oder einzelne<br />

historisch-kulturelle Komplexe in Verbindung mit<br />

der Welterbestätte Altstadt Regensburg mit Stadtamhof.<br />

WE: Wenn Sie selbstkritisch sind: Was wurde<br />

bislang versäumt?<br />

Ripp: Ich glaube, das große Interesse und positive<br />

Feedback zeigen, dass der Start zum Thema<br />

UNESCO-Welterbe in Regensburg gut geglückt ist.<br />

WE: Was wurde besonders gut gemacht?<br />

Ripp: Viele Bürger, aber auch Kollegen <strong>aus</strong> anderen<br />

Städten loben sowohl unsere umfangreiche<br />

Öffentlichkeitsarbeit als auch die innovativen inhaltlichen<br />

Projekte. So gibt es zum Beispiel in ganz<br />

Europa noch keine Kulturerbestadt, die sich systematisch<br />

mit ihren historischen Sichtachsen <strong>aus</strong>einander<br />

setzt. Hier leisten wir Pionierarbeit. Über<br />

60 Städte quer durch Europa wollten bei unserem<br />

Projekt Heritage as Opportunity mitmachen.<br />

Bundes- und Landesministerien und Vertreter der<br />

EU-Komission kommen nach Regensburg, um sich<br />

ein gutes Beispiel für den Umgang und vor allem<br />

das Management von UNESCO-Welterbestädten<br />

anzusehen. Am allermeisten haben mich aber die<br />

vielen, vielen Briefe von Kindern gefreut, die sich<br />

bei uns über den gelungenen Welterbetag 2008<br />

für Kinder und Jugendliche bedankt haben.<br />

WE: Herr Ripp, wir danken Ihnen für dieses<br />

Gespräch.


Regensburg 2008 Regensburg in Zahlen<br />

Das Wappenzeichen Regensburgs sind die beiden gekreuzten Schlüssel. Auch dieses Zeichen findet sich<br />

häufig in der Stadt.<br />

Regensburg in Daten<br />

und Fakten<br />

Regensburg liegt im Dauerwettstreit mit Würzburg<br />

um den Rang der viertgrößten Stadt in Bayern (nach<br />

München, Nürnberg und Augsburg). Nach den<br />

Angaben der Stadt liegt die Oberpfalzmetropole<br />

derzeit wieder vor der Unterfranken-Hauptstadt:<br />

Denn an der Donau leben demnach im Augenblick<br />

145.700 Menschen, am Main rund 135.000.<br />

In Sachen Welterbe allerdings hat Würzburg die<br />

Nase klar vorne: Die Würzburger Residenz wurde<br />

bereits 1982 in die UNESCO-Liste aufgenommen.<br />

Regensburg folgte bekanntlich erst 24 Jahre später.<br />

Gemeinsam ist beiden Städten ihre Hauptstadtfunktion.<br />

Würzburg ist das Oberzentrum des<br />

Regierungsbezirkes Unterfranken, Regensburg das<br />

der Oberpfalz.<br />

In Regensburg wurde 1967 die vierte Landesuniversität<br />

eröffnet, nach offiziellen Angaben der<br />

Stadt studieren derzeit 21.000 Wissensbegierige<br />

an der Uni und an der Fachhochschule, die Lehranstalten<br />

indes sprechen von insgesamt 23.000<br />

Studierenden. Regensburg hat sechs Partnerstädte:<br />

Aberdeen, Brixen, Clermont-Ferrand, Tempe/Arizona,<br />

Odessa und Pilsen.<br />

Höchstes Bauwerk wird bald<br />

abgerissen<br />

Das höchste Bauwerk der Stadt ist der derzeit<br />

noch stehende Schornstein der Zuckerfabrik (150<br />

Meter), der aber demnächst abgerissen werden<br />

wird. Dann wird der Fernsehturm am Ziegetsberg<br />

mit 141 Metern Höhe Rekordhalter sein. Zum Ver-<br />

gleich: Die Domtürme erreichen eine Höhe von<br />

105 Metern. Das höchste Wohngebäude in der<br />

Isarstraße 66/68 ragt 55 Meter in den Himmel.<br />

Im <strong>Regensburger</strong> Stadtgebiet besteht ein Gefälle<br />

von 145 Meter. Bei der Keilberger Kirche steht der<br />

<strong>Regensburger</strong> 471 Metern über dem Meeresspiegel,<br />

am Donauufer in Schwabelweis nur 326 Meter<br />

hoch. Das Alte Rath<strong>aus</strong> (337 m) liegt nur zwei<br />

Höhenmeter unter dem Dom (339 m).<br />

Die längste Straße neben den Autobahnen<br />

durch das Stadtgebiet ist die Straubinger Straße,<br />

sie erstreckt sich über 5,2 Kilometer Länge. Im <strong>Regensburger</strong><br />

Straßennetz sind nach den aktuellsten<br />

Zahlen 86.398 Fahrzeuge unterwegs, davon<br />

73.384 Pkw, 6.409 Lkw und 6.605 Krafträder.<br />

Bevölkerungsreichster der 18 Stadteile ist das<br />

Westenviertel, hier leben rund 25.000 Menschen.<br />

Die meisten <strong>aus</strong>ländischen Mitbürger kommen <strong>aus</strong><br />

der Türkei, Ende 2007 lebten 1.926 Türken in der<br />

Stadt. Regensburg verfügt insgesamt über 20.145<br />

Wohngebäude, die wiederum insgesamt 79.404<br />

Wohnungen beinhalten. In diesen Wohnungen<br />

leben mehr Frauen als Männer: Der weibliche Anteil<br />

an der Gesamtbevölkerung ist um rund 5.000<br />

Einwohner höher als der männliche.<br />

Rund 63.000 Menschen fahren jeden Tag von<br />

außerhalb nach Regensburg zur Arbeit, 11.000<br />

<strong>Regensburger</strong> haben ihren Arbeitsplatz außerhalb<br />

der Stadt. Im August 2008 sind 6.447 Menschen<br />

ohne Arbeit, dem gegenüber stehen 2.067 offene<br />

Stellen; die Arbeitslosenquote liegt bei 3,8 Prozent.<br />

Die Verschuldung der Stadt liegt bei 288<br />

Millionen (Stand September 2007).<br />

Weltkulturerbe<br />

heißt für mich ...<br />

„… dass mein Stolz auf meine<br />

Heimatstadt gestiegen ist. Gestiegen<br />

sind allerdings auch die<br />

Mietpreise.“ (Raffael Mandl)<br />

Weltkulturerbe<br />

heißt für mich ...<br />

„… dass meine Bekannten jetzt<br />

genauer hinhören, wenn ich sage,<br />

dass ich <strong>aus</strong> Regensburg komme.“<br />

(Anja Süß)<br />

Weltkulturerbe<br />

heißt für mich ...<br />

„… dass die Stadt noch mehr<br />

Verantwortung trägt. Denn sie<br />

darf sich jetzt nicht zu sehr vermarkten.“<br />

(Michaela Waldhorst))<br />

33


34<br />

Souvenirs, Souvenirs Regensburg 2008<br />

Über den Tag hin<strong>aus</strong>:<br />

Das sollten Sie <strong>aus</strong> Regensburg mitnehmen<br />

Händlmaier-Senf:<br />

1914 schuf Johanna Händlmaier für den eigenen<br />

Metzgereibetrieb eine Senfspezialität, die<br />

seither oft kopiert, aber nie erreicht wurde und<br />

die bei fast k<strong>einer</strong> Brotzeit in Regensburg fehlen<br />

darf: „Händlmaier’s süßen H<strong>aus</strong>machersenf“,<br />

der so köstlich und unnachahmlich schmeckt,<br />

dass ihm auch der falsche Apostroph in der<br />

Schreibweise gerne verziehen wird. Tochter Luise<br />

verkaufte 1964 die Metzgerei und widmete<br />

sich fortan <strong>aus</strong>schließlich der Senfherstellung.<br />

Genießer bemerken scherzhaft, man könne zum Händlmaier fast alles essen,<br />

sogar Weißwürste oder warmen Leberkäse. Das einzige, was Puristen<br />

aufstößt: Das in dritter Generation geführte Unternehmen beschreitet nun so<br />

absonderliche Wege wie „Honig-Senf-Sauce“, „Grillsenf“ und „Wild Africa-<br />

Sauce“. Na ja! Aber so lange sich beim echten Händlmaier nichts ändert …<br />

Händlmaier-Senf gibt es in jedem gut sortierten Lebensmittelladen in der<br />

Stadt.<br />

Schmalzlerfranzl:<br />

Die Premiummarke für einen bayerischen<br />

Schnupftabak, die bei den Gebrüdern Bernard<br />

fast 190 Jahre lang in der Gesandtenstraße hergestellt<br />

wurde und jetzt vor den Toren der Stadt<br />

in Sinzing produziert wird. Der „Schmai“, trägt<br />

seinen Beinamen „Schmalzler“ nicht von ungefähr:<br />

Der geriebene Brasiltabak wird mit Fett<br />

angemacht und in einem geheimen Verfahren<br />

aromatisiert.<br />

Der Schmalzlerfranzl ist in Verkaufsstellen<br />

in der Nähe der Schnupftabakfabrik erhält-<br />

lich, außerdem natürlich an der neuen Herstellungsstätte, Labertalstr. 7,<br />

Sinzing.<br />

Donautaler:<br />

Ein Brot wie Bayern. Schmackhaft, resch, würzig und mit <strong>einer</strong> Kruste, wie sie<br />

ein Schwarzbrot eben haben muss. Erhältlich nur in der Bäckerei Schifferl,<br />

die in der Innenstadt in der Prüfeninger Str. 2 und in der Bahnhofstr. 24<br />

ansässig ist.<br />

Schwarzer Kipferl:<br />

Sie als eine Art Semmel oder Brötchen zu bezeichnen,<br />

wäre fast beleidigend. Schwarzer Kipferl<br />

haben ihren eigenen Charakter. Die kommen<br />

noch nicht so gleichförmig daher, die sind<br />

aufgegangen, wie eben ein Brotteig aufgeht,<br />

unregelmäßig, ein bisschen zerrissen, eines immer<br />

ein bisschen anders als das andere im Brotkorb.<br />

Und sie schmecken! So sehr, dass täglich Keines ist wie das andere:<br />

echte Schwarzer Kipferl.<br />

20.000 Schwarzer Kipferl hergestellt werden.<br />

Das Backh<strong>aus</strong> Schwarzer ist in der Oberen Bachgasse 7 zu finden.<br />

Echte <strong>Regensburger</strong>:<br />

Der ehemalige Bundesinnenminister Herrmann<br />

Höcherl berichtete, im Parlament im fernen<br />

Bonn würde man <strong>aus</strong> Regensburg drei Dinge<br />

kennen: den Ex-Nationaltorwart Hans Jakob,<br />

die Domspatzen und die Würste. Außerhalb<br />

des Landkreises Regensburg verkauft man so<br />

manches als <strong>Regensburger</strong>, innerhalb der Stadt<br />

und dem Landkreis unterscheidet man sehr<br />

wohl zwischen Knackern und echten <strong>Regensburger</strong>n:<br />

Bei beiden Arten handelt es sich um<br />

Passt zu allem:<br />

Händlmaier-Senf.<br />

Fast 190 Jahre mitten in<br />

der Stadt hergestellt: der<br />

Schmalzlerfranzl.<br />

Hans Jakob, die Domspatzen<br />

und - die Knacker.<br />

vielleicht zwei Finger dicke Würste, die etwa zehn Zentimeter lang und mit<br />

<strong>einer</strong> Haut überzogen sind. Während man die Knacker fast schon als magere<br />

Würste bezeichnen könnte, handelt es sich bei den echten <strong>Regensburger</strong>n<br />

um gröbere Würste mit einem etwas höheren Fettanteil. Knackig sind sie<br />

trotzdem – das sagt ja schon der Name …<br />

<strong>Regensburger</strong> gibt es in jeder Metzgerei der Stadt.<br />

Kesse Gloria & Barbara Küsse:<br />

In der Konditorei Prinzess, die schon den<br />

Immer währenden Reichstag des Heiligen Römischen<br />

Reiches Deutscher Nation mit Süßigkeiten<br />

versorgte, werden köstliche Schoko-<br />

Pralinen produziert: „Barbara Küsse“ und die<br />

„Kesse Gloria“. Nomen est omen – ist die<br />

Spezialität <strong>aus</strong> Deutschlands erstem Kaffeeh<strong>aus</strong><br />

(seit 1686) doch nach der Fürstin von Thurn und<br />

Taxis benannt. Ausschließlich erhältlich in der<br />

Konditorei Prinzess am Rath<strong>aus</strong>platz.<br />

Kneitinger, Spital und Thurn & Taxis:<br />

Die <strong>Regensburger</strong> Braukunst ist berühmt. Egal, welcher Marke der persönliche<br />

Geschmack am ehesten zugetan ist, mit einem Tragerl Bier der mittelständischen<br />

Brauereien der Stadt liegt der Souvenirkäufer nie verkehrt. Die<br />

edlen Tropfen sind süffig, schmackhaft und ein jeder auf seine Weise ganz<br />

speziell. Die <strong>Regensburger</strong> Biere werden in jedem Getränkemarkt in der<br />

Stadt verkauft, außerdem natürlich direkt vor Ort: Die Brauerei Kneitinger<br />

befindet sich in der Kreuzgasse 7, die Spitalbrauerei Am Brückenfuß 1-3,<br />

die Thurn und Taxis-Vertriebsgesellschaft Am Kreuzhof 5.<br />

Karmelitengeist:<br />

Seit 1721 wird im Karmelitenkloster am Alten<br />

Kornmarkt Hochprozentiges destilliert. Der Karmelitengeist<br />

mit einem Alkoholgehalt von bis<br />

zu 75 Prozent gilt als H<strong>aus</strong>mittel bei allerlei Beschwerden,<br />

besonders bei Erkältungen, Grippe,<br />

Glieder- oder Magenschmerzen, bei Kreislaufstörungen<br />

oder zur Desinfektion von Wunden.<br />

Das Besondere daran: Der Karmelitengeist kann<br />

innerlich wie äußerlich angewendet werden.<br />

Der Karmelitengeist ist nur an der Klosterpforte<br />

am Alten Kornmarkt zu erwerben.<br />

Weichser Radi:<br />

Legendär war die Beer-Mare, die das Wurzel-Gewächs jahrzehntelang am<br />

Adlerbrunnen beim Domplatz verkaufte. In ihre Fußstapfen war Regina Lex<br />

getreten. In der warmen Jahreszeit wird auch heute noch der Radi (hochdeutsch:<br />

Rettich) vis-à-vis vom Westportal verkauft. Der ist an dieser Stelle<br />

vielleicht ein bisschen teurer als anderswo, dafür gibt es aber nirgendwo<br />

sonst so ein malerisches Fotomotiv und ein derartiges Gefühl der Originalität<br />

dazu. Weichser Radi gibt es während der Saison am Donaumarkt (immer<br />

Samstagvormittag), am Alten Kornmarkt (Mittwoch, 6-13 Uhr) und natürlich<br />

am Adlerbrunnen zwischen H<strong>aus</strong> Heuport und Café Dombrowski an<br />

der Westseite des Domes.<br />

Feine Hüte:<br />

Seit mehr als 85 Jahren ist der „Hutkönig“ in<br />

Regensburg eine gute und bekannte Adresse<br />

für hutbegeisterte Kunden. Direkt im Zentrum<br />

von Regensburg bietet „Der Hutmacher am<br />

Dom“ seinen Kunden auf zwei Etagen Hüte<br />

und Accessoires an. Die Hüte und Kappen<br />

werden seit fünf Generationen in Regensburg<br />

von <strong>Hand</strong> gefertigt. Hutkönig am Dom, Krauterermarkt<br />

1.<br />

Verführerische <strong>Regensburger</strong>innen:<br />

Barbara<br />

Küsse und Kesse Gloria.<br />

Nur hier an der Klosterpforte<br />

ist der Karmelitengeist<br />

erhältlich.<br />

Der Meistverkaufte:<br />

Hutkönigs Sporthut.


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