Das Gestüt Grametshof – ein Paradies für Pferde - Regensburger ...

GRAMETSHOF August 2009
Die elegante „Süße“ ist die Mutter von „Desperada“.
Ein wenig versteckt liegt das Gestüt Grametshof
(Grametshof 1) auf dem Weg zwischen
Regensburg und Beratzhausen, inmitten einer
idyllischen, hügeligen Oberpfälzer Wald- und
Wiesen-Landschaft. Ankommende Besucher
werden neugierig von drei friedlichen Hunden
empfangen. Ein anderes Empfangskomitee
wartet auch bereits: Zwei Ziegen stehen
regungslos auf einer Scheunenstiege und betrachten
interessiert die Besucher.
Die Regensburgerin Marion Schmid-Ryszkiewicz
hat zusammen mit ihrem Mann 2005
den stillgelegten Bauernhof mit den 22 Hektar
angrenzenden Wiesen- und Waldflächen
gekauft, um sich dort einen lang gehegten
Lebenstraum zu erfüllen. Ursprünglich arbeitete
sie als Musiklehrerin und Verlegerin des
Regensburger Schmid Verlags (mehrsprachige
Städte- und Länderbildbände), aber ihre Liebe
zu den eleganten und sensiblen Warmblutpferden
ließ sie nie los. Hier, in der ländlichen
Abgeschiedenheit nahe Schwarzenthonhausen,
fand sie vor Jahren das Grundstück, das
sie lange gesucht hatte: Einen Einsiedlerhof
mit weitläufigen Wiesen, die als Koppeln geeignet
sind und ein Umland, das genug Freiraum
für pferdegerechte Ausritte bietet. Ideal
ist auch, dass die Pferde vom Stall aus ohne
lange Wege auf die insgesamt sechs bis sieben
Hektar großen Koppeln hinaus können
oder direkt in den Wald ausgeritten werden
können.
Zuchtpferde mit
berühmtem Stammbaum
Die 30 Pferde, darunter zwei Hengste, die sich
derzeit auf dem Gestüt befinden, sind edelster
Abstammung. Ihr Wert liegt, soweit sie zum
Verkauf stehen, in drei Preiskategorien zwischen
15.000 und 50.000 Euro je Pferd. Es sind
Tiere namhafter Väter, die ihre guten Gene weitervererbt
haben. Da sind zum Beispiel der junge,
sensible Wallach „Don Diego“, ein Sohn von
Foto: Michael Röpke
Das Gestüt
Grametshof –
ein Paradies für
Pferde
Die Regensburger Stadtzeitung besuchte Marion
Schmid-Ryszkiewicz auf ihrem Pferdehof
Foto: Michael Röpke
22 Hektar umfasst das Gestüt Grametshof. Reithalle und Stallungen wurden nach neuesten Erkenntnissen gebaut.
„Desperada“ (Vater „Desperados“) ist eines der süßen
Fohlen, die übers Jahr verteilt auf dem Grametshof
geboren werden.
„Don Vino“ und die schöne dunkle Rappstute
„Sun Royal“. Sie ist die Tochter des berühmten
„Sandro Song“. Ihre Tante war die Oldenburger
Siegerstute von 1998. „Sandro Song“ wiederum
lieferte den begehrten „Sandro Hit“, dessen
Nachkommen äußerst gefragt sind.
Auf dem Gestüt befinden sich Nachkommen
berühmter Hengste wie „Wind Dancer“,
„Weltmeyer“ „Don Vino“, „Don Romantic“ oder
„Don Bosco“. Die Anfangsbuchstaben der Namen
deuten an, dass diese Pferde von einem
Welthengst wie Donnerhall abstammen. Der
1,80 Meter große Fuchswallach Jantar (poln.
Bernstein) ist zum Beispiel ein beidseitig veranlagtes
Pferd – er beeindruckt durch mächtige
Bewegungen mit großer Schubkraft aus der
Hinterhand und springt gleichzeitig sehr gut.
Moderne Stallungen und weite
Koppeln
In den drei massiv und nach neuesten Erkenntnissen
gebauten Stallungen, an die eine
24 mal 60 Meter große Reithalle sowie ein
Lager grenzen, befinden sich 35 Pferdeboxen.
Überhaupt leben die Pferde hier unter idealen
Bedingungen. Alle Boxen sind sauber, gepflegt
12 Die Regensburger Stadtzeitung

Foto: Michael Röpke Foto: Michael Röpke
August 2009 GRAMETSHOF
Die ehemalige Verlegerin Marion Schmid-Ryszkiewicz verwirklichte sich mit dem Gestüt einen Lebenstraum. Jährlinge: Erst ab vier Jahren wird mit ihnen trainiert.
und mit frischen Stroh eingestreut. Für ausreichende
Luftversorgung sorgen Fenster in den
Boxen und ein zu öffnender Dachgiebel. Eine
vier Meter breite Stallgasse trennt die Boxen
voneinander, von dort aus führt ein Gang
direkt in die große Halle. Lässt man ein Pferd
aus seiner Box, so begrüßt es neugierig seine
Artgenossen. Auch zwei Shetland Ponys gibt
es. Anhänglich und zahm sind sie alle. Der Besucher
merkt schnell, dass er es mit Pferden zu
tun hat, die keine schlechten Erfahrungen mit
Menschen gemacht haben. Den Tieren geht es
hier gut: Täglich können sie gruppenweise auf
die Koppel hinaus. Marion Schmid-Ryszkiewicz
achtet darauf, dass nur Pferde, die sich gegenseitig
mögen, in einer Gruppe zusammen sind.
Im Sommer befinden sich die Pferde meist den
ganzen Tag draußen, im Winter maximal sechs
Stunden. Nur jetzt, bei heißem oder schwülem
Wetter, dürfen sie erst abends oder nachts auf
die Koppel hinaus, die Bremsen würden sie
sonst zu heftig stechen.
Bald wird es auch einen Springplatz geben.
Mit vier Jahren werden die Gestütspferde
schließlich angeritten und regelmäßig trainiert.
Zuvor kommen sie lediglich an die Longe.
Ramona Vögele, die auch für den renommierten
Turnierstall Sanche-Burger in Neumarkt
tätig ist, reitet die Pferde regelmäßig.
Die Regensburger Stadtzeitung
Erst einmal den Nachbarn begrüßen. In die
modernen, gepflegten Boxen können auch
Freizeitreiter ihre Pferde einstellen.
An der Außenanlage des Hofs sind in den
folgenden Monaten noch einige Bauarbeiten
zu erledigen, wie Schmid-Ryszkiewicz erklärt.
So plant sie, das Gelände noch mit einem
20 mal 60 Meter großen Dressurplatz und
mit einem 1,5 Hektar großen Springplatz zu
erweitern.
Pensionsplätze für Freizeitreiter
Der Schwerpunkt des Gestüts liegt allerdings
in der eigenen Nachzucht, im Ankauf und
besonders im Handel von Spring- und Dressurpferden
sowie von Zuchtstuten. Aber auch
günstigere Freizeitpferde vermittelt die Gestütsleiterin
auf Anfrage. Schmid-Ryszkiewicz:
„Über die kleinen Fohlen, von denen drei bis
fünf im Jahr auf dem Hof geboren werden,
freue ich mich sehr. Da fällt es manchmal
schon schwer, ein Pferd, das man aufwachsen
sah, zu verkaufen.“
Der Hof ist auch für Freizeitreiter äußerst interessant:
Pferdeliebhaber können ihre eigenen
Pferde in dem modernen, neu gebauten Stall
einstellen. Noch sind Boxenplätze frei. Für 350
Euro im Monat inkl. Mineral- und Kraftfutter,
Hafer, Wurmkur und tägliches Koppelführen
kann man eine geräumige Box mieten. Auf
Wunsch wird auch Gras gefüttert. Schmid-
Ryszkiewicz: „Die Tiere kommen täglich in
Kleingruppen hinaus auf die Koppel und im
Winter können sie bei Schmuddelwetter in die
Halle.“ Auf die Freizeitreiter wartet ein herrliches
Gelände, das beste Bedingungen für
Ausritte bietet. Zudem ist der Hof von Regensburg
aus innerhalb von 18 Minuten gut zu
erreichen (Autobahn A 3, Richtung Nürnberg,
Ausfahrt: Beratzhausen). (ts)
Infos: www.gestuet-grametshof.de,
Tel. 09493/952901, Mobil 0160/94777947
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