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Die Schlacht von Cannae aus militärhistorischer Sicht I ... - Klaus Geus

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Q.13: <strong>Die</strong> Bilanz der <strong>Schlacht</strong> <strong>von</strong> <strong>Cannae</strong><br />

„<strong>Die</strong>s war der Ausgang der <strong>Schlacht</strong> bei <strong>Cannae</strong> zwischen den Römern und Karthagern,<br />

einer <strong>Schlacht</strong>, in der sich sowohl die Sieger wie die Besiegten als tapfere Männer<br />

bewährten. Den Beweis gaben die Tatsachen selbst. Von den sechst<strong>aus</strong>end Reitern<br />

entkamen siebzig mit Gaius nach Venusia, etwa dreihundert Versprengte der<br />

bundesgenössischen Reiterei retteten sich in andere Städte. Vom Fußvolk wurden gegen<br />

zehnt<strong>aus</strong>end Mann (?) teils in der <strong>Schlacht</strong>, meißt außerhalb ihrer (?) gefangengenommen.<br />

Aus dem Kampf selbst retteten sich nur etwa dreit<strong>aus</strong>end in die umliegenden Städte. Alle<br />

übrigen, gegen siebzigt<strong>aus</strong>end Mann, fielen nach tapferem Kampf. Zum Sieg der Karthager<br />

hatte diesmal wie früher am meisten die Menge ihrer Reiterei beigetragen. […] Auf<br />

Hannibals Seite fielen gegen viert<strong>aus</strong>end Kelten, gegen fünfzehnhundert Iberer und Lybier<br />

und etwa zweihundert Reiter. ( Pol. III, 117)<br />

Im Bezug auf den Ausgang der <strong>Schlacht</strong> erscheinen uns die Aussagen <strong>von</strong> Titus Livius exakter<br />

und detailreicher. So glaubt Titus Livius einzelne Amtsträger nennen zu können, deren Opfer<br />

die Bedeutung der römischen Niederlage enorm aufwertet.<br />

Q.14: „Septem milia hominum in minora castra, decem in maiora, duo ferme in vicum ipsum<br />

Cannas perfugerunt, qui extemplo a Carthalone atque equitibus nullo munimento tegente<br />

vicum circumventi sunt. Consul alter, seu forte seu consilio nulli fugientium insertus<br />

agmini, cum quinquaginta fere equitibus Venusiam perfugit. Quadraginta quinque milia<br />

quingenti pedites, duo milia septingenti equites, et tantadem prope civium sociorumque<br />

pars, caesi dicuntur; in his ambo consulum quaestores, L. Atilius et L. Furius Bibaculus, et<br />

undertriginta tribuni militum, consulares quidam praetoriique et aedicii – inter eos Cn.<br />

Servilium Geminum et M. Minucium numerant, qui magister equitum priore anno, consul<br />

aliquot annis ante fuerat – octoginta praeterea aut senators aut, qui eos magistratus<br />

gessissent, unde in senatum legi deberent, cum sua voluntate milites in legionibus facti<br />

essent. Capta eo proelio tria milia peditum et equites mille et quingenti dicuntur.”<br />

(Livius, XXII, 49)<br />

„7000 Menschen flohen in das kleinere Lager, 10 000 in das größere, etwa 2000 unmittelbar<br />

in das Dorf <strong>Cannae</strong>. <strong>Die</strong>se wurden sofort <strong>von</strong> Carthalo und seinen Reitern überwältigt, da<br />

keine Befestigungsanlage das Dorf schützte. Der zweite Konsul, der sich zufällig oder auch<br />

mit Absicht keinem Haufen Fliehender beigestellt hatte, entkam mit etwa 50 Reitern nach<br />

Venusia. Vom Fußvolk sollen 45 000 Mann, <strong>von</strong> den Reitern 2700 niedergemacht worden<br />

sein, wobei der Anteil der Bürger und der Bundesgenossen etwa gleich groß gewesen sei.<br />

Unter ihnen befanden sich auch beide Quästoren der Konsuln, Lucius Atilius und Lucius<br />

Furius Bibaculus, dazu 29 Militärtribunen, einige ehemalige Konsuln, Prätoren und Ädilen<br />

– unter ihrer Zahl werden Gnaeus Servilus Geminus und Marcus Minucius genannt, der im<br />

vergangenen Jahr Reiteroberst und einige Jahre früher Konsul gewesen war -: außerdem 80<br />

Senatoren oder doch Leute, die schon Ämter bekleidet hatten, <strong>von</strong> denen <strong>aus</strong> sie in den<br />

Senat gewählt werden mußten. Sie waren freiwillig Legionssoldaten geworden. 3000<br />

Soldaten und 1500 Reiter sollen in dieser <strong>Schlacht</strong> gefangen worden sein.“<br />

Q.15: umgekehrte Vor<strong>aus</strong>setzungen- Hannibal und Karthago nach der <strong>Schlacht</strong>:<br />

„<strong>Die</strong> Freunde bestürmten Hannibal, nach seinem gewaltigen Erfolg das Glück nicht<br />

entschlüpfen zu lassen und zugleich mit den fliehenden Feinden in Rom einzudringen. Fünf<br />

Tage nach dem Sieg könne er auf dem Kapitol speisen. Welche Überlegungen den Punier<br />

<strong>von</strong> dem Unternehmen abhielten, ist schwer zu sagen; es scheint aber, sein Zögern, seine<br />

Bedenklichkeit sei eher das Werk eines Dämons oder Gottes gewesen, der ihm in den Weg

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