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Botond J. Kiss DAS DONAUDELTA - Adatbank

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weites, tiefgrünes Meer, ein Schilfmeer aus... Links<br />

und rechts sind alle Varianten des Sumpfreiches zu<br />

sehen: stinkige Pfützen, von Wasserlinsen bedeckte,<br />

meergroße Teiche, in denen Tausende von Wasservögeln<br />

plätschern, und mancherorts baden verwilderte Büffel...<br />

Hier ist der Winter feucht, kalt und unangenehm. Im<br />

Herbst atmet man mit der Luft Mücken ein, das Wasser<br />

ist voller Frösche, und im Frühling bringt die Sumpfluft<br />

den Schüttelfrost, das fäulniserregende Fieber, das<br />

Sumpffieber, dem besonders die Fremdlinge gleich zum<br />

Opfer fallen.”<br />

Was steht hinter diesen Zitaten? Wie sieht das Donaudelta<br />

heute aus? Wie ist seine Pflanzen- und Tierwelt<br />

beschaffen? Was für Menschen leben dort und<br />

womit beschäftigen sie sich? Lohnt es sich, dieses Gebiet<br />

zu besuchen, und wenn wir dort sind, was sollen<br />

wir uns ansehen, wo sollen wir uns niederlassen? Auf<br />

solche und ähnliche Fragen möchte ich im Weiteren<br />

antworten. Der Anfang jedoch ist schwer. Bis wir im<br />

Reich der endlosen Röhrichte, der glänzenden Wasserspiegel<br />

und der Pelikane ankommen, muß sich der Leser<br />

zunächst den Weg durch eine Fülle von Angaben bahnen,<br />

die anscheinend uninteressant sind, ohne die er<br />

sich aber keine wirkliche Vorstellung vom physikalischgeographischen<br />

Charakter des Deltas machen kann. Hinter<br />

den vielen, langweiligen Daten lächelt uns aber der<br />

blaue Himmel des Deltas zu, weht der Wind den Geruch<br />

des Wassergrases herbei, hören wir das laute Schreien<br />

der Silbermöwen, sehen wir die Fische mit schillernden<br />

Schuppen sich im Wasser tummeln. Lächelnd bietet ein<br />

alter Lipowanerfischer seinen Holzlöffel an und fordert<br />

uns auf, die Fischsuppe zu kosten.<br />

Haben Sie bitte ein wenig Geduld, bald sind wir<br />

soweit!<br />

Selbst die Schulkinder wissen — zumindest zu meiner<br />

Zeit wußten sie es — daß die Donau im Schwarzwald<br />

entspringt, ins Schwarze Meer mündet und inzwischen<br />

durch sieben Länder und drei Hauptstädte<br />

fließt. Wenige jedoch haben behalten, daß die Donau<br />

2857 km zurücklegt und ihr Wassersammelbecken<br />

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