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Ausgabe 123 (September 11)

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Imaging<br />

True Surface Microscopy<br />

für topographisches raman-Imaging<br />

Eine neue integrierte Kombination aus<br />

einem konfokalen Raman-Ima ging<br />

System und einem optischen Profi lometer<br />

ermöglicht erstmals die konfokale<br />

Abbildung der Verteilung der chemischen<br />

Bestandteile entlang der Oberfläche<br />

einer großen Probe.<br />

Abb.1 a: 3D-Raman-Bild<br />

(Rekonstruktion) der Verteilung<br />

von Öl, Alkan und Wasser in einer<br />

Emulsion. Grün: Öl; Rot: Alkan;<br />

Blau: Wasser; 30 x 30 x <strong>11</strong>.5 µm,<br />

150 x 150 x 23 Pixel, 517 500<br />

Raman-Spektren; Aufnahmezeit für<br />

den gesamten Stack: 23 min.<br />

Abb. 1 b: Korrespondierende<br />

Spektren; Grün: Öl; Rot: Alkan;<br />

Blau: Wasser<br />

Damit wird die seit langem etablierte<br />

Raman-AFM-Kombination um eine<br />

Tech nik erweitert, die eine Vielzahl von<br />

Vorteilen bietet.<br />

Die konfokale Raman-Mikroskopie stellt<br />

ein leistungsfähiges Tool für das chemische<br />

3D-Imaging dar. Eine Stärke<br />

liegt vor allem darin, dass neben der<br />

Verteilung der chemischen Bestandteile<br />

auch weitere Eigenschaften wie die<br />

Kristallinität, oder Materialspannungen<br />

mit einer lateralen Auflösung von bis<br />

zu 200 nm und einer Tiefenauflösung<br />

bis 500 nm bildlich dargestellt werden<br />

können.<br />

Auch relativ große Probenbereiche mit<br />

einigen Zentimetern Kantenlänge lassen<br />

sich damit noch gut untersuchen.<br />

Solche großen Probenbereiche sind aber<br />

praktisch immer verkippt oder rau im<br />

Vergleich zur Tiefenauflösung von weniger<br />

als einem Mikrometer. Daher liegen<br />

bei der Messung von großen Proben<br />

viele Probenbereiche gar nicht mehr<br />

im Fokus des konfokalen Mikroskops.<br />

Durch die integrierte Kombination eines<br />

konfokal-chromatischen Sensors zur<br />

Oberflächen­Profilometrie mit einem<br />

konfokalen Raman-Mikroskop lassen<br />

sich solche Proben erstmalig untersuchen.<br />

Neben Bildern von der Proben topo<br />

graphie erhält man dadurch zusätzlich<br />

eine Abbildung, die die chemischen<br />

Eigenschaften exakt entlang der Oberfläche<br />

darstellt (topographisches Raman­<br />

Imaging).<br />

Konfokales raman-Imaging<br />

Beim konfokalen Raman-Imaging wird<br />

ein hochempfindliches konfokales<br />

Mikroskop mit einem äußerst sensitiven<br />

Raman-Spektroskopiesystem kombiniert.<br />

Die konfokale Mikroskopie ist eine<br />

spezielle Technik, bei der man nur<br />

die Informationen aus der Fokusebene<br />

erhält, da das Streulicht von außerhalb<br />

der Fokusebene mittels einer Apertur<br />

ausgeblendet wird. Die Aufnahme des<br />

Bildes erfolgt dann durch Rastern der<br />

Probe oder des Anregungslasers Punkt<br />

für Punkt und Zeile für Zeile. Ein großer<br />

Vorteil dieser Methode ist ein sehr großer<br />

Bildkontrast und ein sehr gutes Signal/<br />

Rausch-Verhältnis. Außerdem lassen<br />

sich Tiefenprofile und sogar dreidimensionale<br />

Bilder erzeugen. Die laterale<br />

Auflösung liegt beugungsbegrenzt bei<br />

ca. 200 nm.<br />

Bei einem konfokalen Raman-Mikroskop<br />

wird nun an jedem Bildpunkt ein komplettes<br />

Raman-Spektrum aufgenommen.<br />

Eine typische Bildgröße von 256<br />

Zeilen mit 256 Pixel resultiert in 65.536<br />

Spektren. Aus dieser Multi-Spektrum-<br />

Datei lassen sich nun mit einer speziellen<br />

Software, zum Beispiel durch<br />

Integration über bestimmte Bereiche im<br />

Spektrum, Bilder der Verteilung verschiedener<br />

Spezies in der Probe gewinnen.<br />

Abbildung 1a zeigt ein konfokales<br />

3D-Raman-Bild einer Öl-Wasser-Alkan-<br />

Emulsion aufgenommen mit dem konfokalen<br />

Raman-Mikroskop alpha300 R.<br />

(Probenvolumen: 30 x 30 x <strong>11</strong>,5 µm,<br />

23 einzelne Raman-Bilder, 150 x 150<br />

Pixel, 22.500 Spektren, Aufnahmezeit:<br />

pro Bild 60 Sekunden, pro Stack: 23<br />

Minuten, Grün: Öl, Rot: Alkan, Blau:<br />

Wasser). In Abbildung 1b sind die dazugehörigen<br />

Spektren mit entsprechender<br />

Farbkodierung dargestellt.<br />

Konfokal chromatischer Sensor –<br />

profilometrie<br />

Mit einem konfokal chromatischen<br />

Sensor lässt sich die Oberflächen topographie<br />

beliebiger Proben im Nanometerbereich<br />

bestimmen, und das berührungslos<br />

und mit einer räumlichen Auflösung<br />

von wenigen Mikro metern.<br />

Dazu wird eine möglichst punktförmige,<br />

weiße Lichtquelle mittels einer Linse auf<br />

die Probe fokussiert. Die dazu verwendete<br />

Linse hat – im Gegensatz zu den<br />

üblicherweise in der Optik verwendeten<br />

Linsen – einen möglichst großen chromatischen<br />

Fehler. Das heißt, die Brennweite<br />

dieser Linse ist für jede Farbe unterschiedlich:<br />

Der Fokuspunkt für blaues<br />

Licht liegt viel näher an der Linse als<br />

der für grünes oder gar rotes Licht. Wird<br />

nun das von der Probe reflektierte Licht<br />

durch eine kleine Blende (Pinhole) detektiert<br />

und dessen spektrales Maximum<br />

mit einem Spektrometer bestimmt, so<br />

lässt sich alleine aus der Farbe des reflektierten<br />

Lichts die Probenhöhe bestimmen.<br />

Das Pinhole sorgt nämlich dafür, dass<br />

nur das Licht zum Spektrometer gelangt,<br />

welches sich im Fokus auf der<br />

Probenoberfläche befindet. Somit lässt<br />

sich aus dem detektierten Spektrum<br />

eindeutig die Probenhöhe gewinnen.<br />

Durch Abrastern der Probe lässt sich<br />

2 SpecTruM <strong>123</strong> september 20<strong>11</strong><br />

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