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Fasching + Karneval - 75 Jahre Zink... - Service-Bund

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64<br />

9. Campus Culinaire in Frankfurt<br />

Süchtig nach<br />

Momenten des Glücks<br />

Anne M. Schüller begeisterte beim diesjährigen<br />

Campus mit ihrem mitreißenden<br />

Vortrag zum Thema Kundenloyalität. „Ist<br />

man erst mal Kunde, ist man zweiter<br />

Klasse“ – diese traurige Erfahrung teilt<br />

die Expertin für Loyalitätsmarketing mit<br />

vielen anderen.<br />

Schüller unterteilt Kunden in<br />

vier große Gruppen: neu gewonnene<br />

Kunden – dies sollte<br />

die kleinste Gruppe sein;<br />

loyale Bestandskunden –<br />

dies die größte. Dann gibt<br />

es noch Empfehler und zurückgewonnene<br />

Kunden. Die<br />

wichtigste Gruppe jedoch<br />

sind und bleiben die Kunden,<br />

die dem Unternehmen auch<br />

über lange Zeit die Treue<br />

halten. Die Frage, so Schüller,<br />

lautet: „Wie machen wir<br />

unsere Kunden süchtig nach<br />

Momenten des Glücks?“<br />

„Es zählt<br />

nicht, was<br />

Sie tun,<br />

sondern<br />

wie der<br />

Kunde<br />

Sie wahrnimmt“<br />

davon ist die<br />

Loyalitätsexpertin<br />

Anne<br />

M. Schüller<br />

überzeugt.<br />

Danke-Tag für<br />

treue Kunden<br />

Die Expertin weiß, wie wichtig<br />

es ist, bestehende Kun-<br />

Treue zu honorieren. „Wer<br />

treue Gäste will, muss Gästetreue<br />

belohnen“, betont die<br />

Fachfrau. Denn die Kunden<br />

von heute haben schon alles<br />

und entscheiden frei, ob<br />

und wo sie kaufen. „Machen<br />

Sie für Ihre Kunden zum Beispiel<br />

mal einen Danke-Tag<br />

und sagen Sie: Das machen<br />

wir nur für unsere loyalen<br />

die Expertin, die über 20<br />

<strong>Jahre</strong> in leitenden Vertriebs-<br />

und Marketingpositionen<br />

internationaler Dienstleistungsunternehmengearbeitet<br />

und dabei mehrere Auszeichnungen<br />

erhalten hat.<br />

Handlungsfreiheit<br />

Dreh- und Angelpunkt des<br />

Erfolgs, so Anne M. Schüller,<br />

sind die Mitarbeiter. Sie müssen<br />

„Möglichkeitsräume“ bekommen,<br />

um etwas für loyale<br />

Kunden zu tun. Die Handlungsfreiheit<br />

wird jedoch<br />

allzu oft durch starres Reglement<br />

eingeengt. Schüller<br />

zusehen und manch unsinnige<br />

Vorschrift über Bord<br />

zu werfen, die Kreativität im<br />

Umgang mit den Kunden<br />

behindert.<br />

Zahlen tut weh<br />

Engagement für treue Kunden<br />

ist wichtig. Schließlich,<br />

so Schüller, wird der Akt des<br />

Geldausgebens im Schmerzzentrum<br />

des Gehirns verarbeitet.<br />

Als Gegenmittel<br />

setzen viele Unternehmen<br />

Schnäppchen ein, denn<br />

„Schnäppchen machen gute<br />

Gefühle“, setzen aber auch<br />

eine Preisspirale nach unten<br />

in Gang. Ein Teufelskreis –<br />

dem Anne M. Schüller einen<br />

„Engelskreis“ entgegen<br />

setzt. Statt mit immer niedrigeren<br />

Preisen zu locken,<br />

sollten Unternehmen begreifen:<br />

„Glücksgefühle dürfen<br />

etwas kosten.“<br />

So nicht!<br />

Wie man es nicht machen<br />

sollte, erläutert die Loyalitäts-Expertin<br />

an einem Beispiel:<br />

In einer Bäckerei wurden<br />

Bio-Brötchen ins Sortiment<br />

genommen. Und auf<br />

die Frage eines Kunden, worin<br />

sich diese von den normalen<br />

Brötchen unterscheiden,<br />

antwortete die Verkäuferin:<br />

„Die sind teurer.“<br />

Vertane Chancen, die Kaufentscheidung<br />

des Kunden<br />

Glücksmomente<br />

Jede Entscheidung, so Anne<br />

M. Schüller, ist eine emotionale<br />

Entscheidung. „Es zählt<br />

nicht, was Sie tun, sondern<br />

wie der Kunde Sie wahrnimmt“,<br />

betont die Expertin.<br />

Eine wichtige Rolle spielt<br />

dabei Dopamin, das „Ja-<br />

Sager-Hormon“, so Schüller.<br />

„Erst, wenn wir Aussicht<br />

haben, dass wir Momente<br />

des Glücks erleben, sind wir<br />

bereit, Ja zu sagen.“<br />

Frauen kaufen<br />

anders<br />

Eine Sache sollten erfolgreiche<br />

Unternehmer dabei unbedingt<br />

berücksichtigen:<br />

„Wir brauchen zwei verschiedene<br />

Verkaufsgespräche für<br />

Männer und Frauen, denn<br />

die Hirne sind anders aufgebaut“,<br />

so Anne M. Schüllers<br />

Credo. Frauen empfänden<br />

es als existenziell bedrohlich,<br />

alleine zu sein. Und<br />

doch bietet man ihnen im<br />

Restaurant oft einen abgelegenen<br />

Tisch an, auch die Referentin<br />

musste die Erfahrung<br />

auf ihren Reisen oft machen.<br />

Doch sie weiß, wie es<br />

besser geht. Frauen müsse<br />

man vermitteln, dass etwas<br />

gut und sicher sei, so die<br />

Expertin. Die spezielle<br />

Ansprache zahlt sich aus:<br />

„Frauen sind gut in Mundpropaganda<br />

und Empfehlungsmarketing“,<br />

so Schüller.<br />

„Ich habe dich<br />

vermisst“<br />

Als positives Beispiel nennt<br />

die Loyalitäts-Expertin eine<br />

Autowerkstatt, die einer<br />

Kundin ihren Mini nach der<br />

Reparatur mit einem Lenkradschoner<br />

zurückgab, auf<br />

dem stand: „Ich habe dich<br />

vermisst.“ Begeisterte Kundinnen<br />

dürften diesem Unternehmen<br />

sicher sein!<br />

Glückliche<br />

Mitarbeiter –<br />

glückliche Gäste<br />

„Machen Sie Ihre Kunden<br />

süchtig nach Momenten des<br />

Glücks“ – diese Botschaft<br />

zog sich durch den mitreißenden<br />

Vortrag. Eine wichtige<br />

Rolle spielen dabei die<br />

Mitarbeiter. Denn eines ist<br />

für die Expertin gewiss:<br />

„Wenn Ihre Mitarbeiter nicht<br />

glücklich sind, ist es Ihnen<br />

nicht möglich, Gäste glücklich<br />

zu machen.“ Die Expertin<br />

erklärt das mit dem Phänomen<br />

der Spiegelneurone:<br />

„Die Gefühle der Mitarbeiter<br />

springen auf den Gast<br />

über.“ Und um gute Mitar-<br />

ler: „Gucken Sie weniger<br />

auf die Fähigkeiten, gucken<br />

Sie auf die Einstellung!“<br />

Als witzige Übung für noch<br />

mehr Kundenzufriedenheit<br />

„Was können wir tun, um in<br />

14 Tagen all unsere Kunden<br />

zu vergraulen?“ Jede Menge<br />

gute Ideen seien die Folge<br />

dieses beliebten Spiels,<br />

so Schüller. Außerdem sei es<br />

wichtig, dass Mitarbeiter untereinander<br />

positiv über die<br />

Sie das positive Geschichtenerzählen<br />

in den Gängen und<br />

in der Kaffeeküche.“<br />

Schüllers Tipps für mehr Kundenloyalität<br />

und motiviertere Mitarbeiter kamen bei den<br />

Zuhörern bestens an.<br />

Ein bisschen<br />

Johnny<br />

Und dann war da noch<br />

Johnny. Anne M. Schüller<br />

erzählte, wie der einfache<br />

Einpacker in einem amerikanischen<br />

Supermarkt eines<br />

Tages begann, den Kunden<br />

unbemerkt kleine Zettel mit<br />

Sinnsprüchen in ihre Einkaufstüten<br />

zu legen. Bald<br />

standen die Kunden an seiner<br />

Kasse Schlange. Und mit<br />

seinem Beispiel regte Johnny<br />

sogar andere Mitarbeiter zu<br />

guten Ideen an. Was Anne<br />

M. Schüller zu der Frage veranlasste:<br />

„Wie können wir<br />

nicht alle ein bisschen<br />

Johnny sein?“<br />

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