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Tops of CHINA 18.7.09

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INHALTSVERZEICHNIS<br />

SEITE 4: FRANKFURT/M. –<br />

SHANGHAI<br />

Individuelle Anreise zum Flughafen Frankfurt/Main,<br />

Linienflug mit AIR <strong>CHINA</strong> nach Shanghai.<br />

SEITE 4: SHANGHAI<br />

Ankunft in Shanghai. Nach Erledigung der<br />

Einreiseformalitäten Begrüßung durch unsere örtliche<br />

Reiseleitung. Fahrt mit dem Transrapid vom Flughafen<br />

Pudong zur Longyanglu Station und Transfer zum<br />

Hotel. Spaziergang am „Bund“ und durch die<br />

Nanjinglu-Einkaufsstrasse. Hier befinden sich<br />

zahlreiche Geschäfte, Restaurants, Kinos sowie das<br />

Warenhaus Nr. 1.<br />

Shanghai, „über dem Meer“, ist die größte Stadt Chinas<br />

und ein „wahnsinnig“ prosperierendes Handels- und<br />

Industriezentrum. Die bewegte Vergangenheit der<br />

Stadt mit Opium-Kriegen, Flüchtlingsströmen,<br />

Freihafen der Westmächte bis zur Modernität der<br />

Neuzeit lässt sich heute noch in Stadtteilen, Häusern,<br />

Fassaden und vor allem an den eindrucksvollen<br />

Fassaden am „Bund“ nachvollziehen. Wer das moderne<br />

China sehen will, für den ist diese Stadt ein Muss!<br />

Diese Stadt schwelgt in der Gigantomanie der<br />

Architektur Hier leben die „Weltmeister“ des Bauens<br />

von Brücken und Hochhäusern. Bei Nacht ein Meer aus<br />

leuchtenden Diamanten. Shanghai, diese Mega-City<br />

Asiens, ist eine lebendige Stadt voller Überraschungen:<br />

jung und dynamisch aber auch alt und traditionell.<br />

Dazu ein Unterhaltungs-, Shopping und Gourmet-<br />

Paradies aller erster Güte.<br />

SEITE 6: SHANGHAI<br />

Der heutige Tagesausflug führt Sie zuerst in die<br />

Altstadt mit einem Bummel durch die schmalen<br />

Straßen, vorbei an zahllosen Imbissbuden, kleinen<br />

Restaurants, prallgefüllten Läden und bunten Märkten.<br />

Ganz in der Nähe der Altstadt besuchen Sie den Yu-<br />

Garten, der noch aus der Ming-Zeit stammt und ein<br />

Beispiel der traditionellen und typisch chinesischen<br />

Gartenbaukunst ist.<br />

Danach Besuch des Jade-Buddha-Tempels, der eine<br />

Buddha-Figur aus weißer Jade von unschätzbarem<br />

Wert beherbergt. Akrobatik-Vorstellung am Abend.<br />

SEITE 8: SHANGHAI – WUHAN –<br />

YICHANG<br />

Transfer zum Flughafen und Flug nach Wuhan. Wenn<br />

es die Zeit erlaubt, besuchen Sie unterwegs noch den<br />

Gelben Kranich-Turm und das Provinzmuseum.<br />

Weiterfahrt nach Yichang (ca. 4 Stunden) zu Ihrem<br />

Flusskreuzfahrt-Schiff.<br />

SEITE 11: YANGTZE-KREUZFAHRT<br />

Beginn Ihrer Yangtze-Kreuzfahrt: eine neue,<br />

faszinierende Welt, die es zu entdecken gilt! Ein<br />

architektonisches Weltwunder ist zweifelsohne auch der<br />

neue Drei-Schluchten-Staudamm! Er ist der größte der<br />

Welt und besitzt als einziger eine 5-stufige Mega-<br />

Schleuse, die sich über mehr als 6 km hinzieht und die<br />

Sie mit unseren Flusskreuzfahrtschiffen passieren<br />

werden. Die Fahrt mit dem Bus zu einem<br />

Aussichtspunkt mit Blick auf die Baustelle des Drei-<br />

Schluchten-Staudamms in Sandouping, der größten<br />

<strong>Tops</strong> <strong>of</strong> <strong>CHINA</strong> <strong>18.7.09</strong> – 31.7.09<br />

Baustelle der Welt, gehört ebenfalls zu den besonderen<br />

Höhepunkten Ihrer Yangtze-Kreuzfahrt.<br />

So ist die „Geisterstadt“ Fengdu nach wie vor ein<br />

Besichtigungshöhepunkt am Yangtze. Erleben Sie die<br />

Faszination des Yangtze mit seinen drei berühmten<br />

großen Schluchten „Qutang“, „Xiling“ und „Wushan“<br />

und fahren hinein in die Kleinen Schluchten, die Ihnen<br />

nun – nach dem höheren Wasserstand – ein<br />

unberührtes Naturwunder bieten. Vom Schiff aus<br />

werden auch die kleinen Buchten mit ihren bizarren<br />

Felswänden, z. B. am Shennong-Bach oder am Daning-<br />

Fluss, angefahren.<br />

Achtung! Je nach Wasserstand bzw. aus<br />

Sicherheitsgründen können Besichtigungspunkte<br />

verändert werden bzw. entfallen. Die Entscheidung<br />

trifft ausschließlich Ihr Kapitän.<br />

SEITE 21: CHONGQING – XIAN<br />

Ankunft in Chongqing, Ausschiffung. Jetzt haben Sie<br />

den schönsten Teil des Yangtze hinter sich. Nach der<br />

Ankunft unternehmen Sie - wenn es die Zeit erlaubt -<br />

eine Stadtrundfahrt mit Besuch des Pipashan-Parks<br />

sowie eines Freimarktes. Transfer zum Flughafen und<br />

Flug nach Xian. Transfer zum Hotel.<br />

SEITE 23: XIAN<br />

Tagesausflug zu der weltberühmten „Terrakotta-<br />

Armee“. Bei Brunnen-Bohrungen im März 1974<br />

machten Bauern einen archäologisch sensationellen<br />

Fund: die Terrakotta-Armee, eine auf drei unterirdische<br />

Bereiche verteilte Streitmacht, so menschenähnlich,<br />

dass man glauben könnte, diese unterirdische Armee<br />

könnte die strategische Schlachtordnung der damaligen<br />

Zeit s<strong>of</strong>ort in die Tat umsetzen. Die „Große Wildgans-<br />

Pagode“ ist der zweite Sakralbau und gehört zum<br />

„Tempel der großen Gnade und Güte“, den Prinz Li Zhi<br />

im 7. Jahrhundert zu Ehren seiner Mutter erbauen ließ.<br />

Sie beeindruckt mit sieben Geschossen und 64 m<br />

Höhe. Im Anschluss Besichtigung der Stadtmauer aus<br />

der Ming-Zeit. Sie ist bis zu 12 m hoch, bis zu 18 m<br />

breit und mit 4 Toren und zahlreichen Wachtürmen<br />

versehen.<br />

SEITE 28: XIAN – PEKING<br />

Halbtagesausflug in Xian: etwa 300 m westlich vom<br />

Trommelturm, im Bezirk der moslemischen Hui-<br />

Minderheit, befindet sich die 12.000 qm große Moschee<br />

aus der Ming-Zeit (1368 - 1644). Sie besteht aus 5<br />

Höfen mit verschiedenen Gebäuden im traditionellen<br />

chinesischen Stil, die aber auch islamische<br />

Dekorationsmuster aufweisen. Innerhalb der Altstadt<br />

befinden sich Ruinen alter Tempel, die inzwischen<br />

restauriert wurden. Transfer zum Flughafen und Flug<br />

nach Peking.<br />

Das älteste Dokument besagt, dass Peking mit dem<br />

damaligen Namen Ji (= Schilf) vor etwa 3000 Jahren<br />

gegründet wurde. In der Ming-Dynastie kam es mit<br />

dem Namen Beiping („nördlicher Friede“) als<br />

Regierungssitz zum heutigen Namen Beijing<br />

(„Nördliche Hauptstadt“). Sie war 490 Jahre lang die<br />

Residenz von 24 Ming- und Qing-Kaisern. Entdecken<br />

Sie mit uns die einmaligen Kulturschätze, die fast alle<br />

zum Welterbe der UNESCO zählen.<br />

Nach der Ankunft in Peking lernen Sie den Tiananmen-<br />

Platz kennen. Der Platz des „Himmlischen Friedens“<br />

wird im Norden vom Tor des Himmlischen Friedens, im<br />

Westen von der Volkskongresshalle, im Süden von der<br />

Mao-Zedong-Halle und im Osten vom Historischen<br />

Seite 2 von 46


Museum eingerahmt.<br />

Es folgt der Besuch des Himmels-Tempels. Der Tempel<br />

aus dem Jahre 1420 symbolisiert Himmel und Erde, wo<br />

Kaiser für eine gute Ernte beteten. Ohne einen einzigen<br />

Nagel erbaut, erhebt er sich oberhalb einer<br />

Marmorterrasse und glänzt mit seinem Dach aus<br />

50.000 blauen Glasurziegeln. „Mensch-Erde-Himmel“ -<br />

dieses Thema zieht sich durch diese Anlage, von der<br />

„Halle des Himmelsgewölbes“ bis zum „Altar des<br />

Himmelsrunds“.<br />

SEITE 32: PEKING<br />

Tagesausflug zur Großen Mauer und zur Allee der<br />

Tiere. „Wer nicht auf die große Mauer gestiegen ist, ist<br />

kein wahrer Held“; diese Volksweisheit zeugt von dem<br />

großen Respekt, den die Chinesen diesem Bauwerk<br />

erweisen. Sie erstreckt sich heute über 6700 km und<br />

soll aus dem Weltraum zu sehen sein. Im 8. und 5. Jh.<br />

v. Chr. als erste Grenzbefestigungen erbaut, ließ der<br />

legendäre Kaiser und Reicheiniger Qin Shi Huangdi die<br />

verschiedenen Wälle verbinden und schuf so mit einem<br />

gigantischem Aufwand an Menschen und Material<br />

dieses gigantische Monumentalbauwerk gegen die<br />

Angriffe der mongolischen Reiterheere. Besonders<br />

eindrucksvoll ist die zur kaiserlichen Nekropole<br />

führende Geisterallee – im Volksmund „Allee der Tiere“<br />

genannt. Auf der Rückfahrt nach Peking kurzer Foto-<br />

Stopp am neuen Olympia-Gelände.<br />

SEITE 36: PEKING<br />

Am Vormittag ausführliche Besichtigung des<br />

Kaiserpalastes und nachmittags Besuch des<br />

Sommerpalastes.<br />

Der Kaiserpalast oder auch die „Verbotene Stadt“ ist<br />

das größte und bedeutendste Bauwerk Chinas. Die 720<br />

000 qm große Anlage ist von einer 10 m hohen<br />

purpurnen Mauer umgeben, die dem normal<br />

Sterblichen den Zugang verwehrte. Im Palast selbst<br />

herrscht das kaiserliche Gelb in den glasierten Ziegeln<br />

der Hauptgebäude vor. Der große südliche Teil war vor<br />

allem repräsentativen und zeremoniellen Anlässen<br />

gewidmet während der kleinere nördliche Teil der<br />

private Wohnbereich der Kaiser, ihrer Konkubinen<br />

sowie der Eunuchen war.<br />

Der Sommerpalast liegt etwas außerhalb Pekings und<br />

war ursprünglich ein Privat-Garten, der in verschiedene<br />

Bereiche aufgeteilt ist. Mit 290 ha ist er der größte<br />

Park Chinas, den der Kaiser 1153 unter dem Namen<br />

„Garten des goldenen Wassers“ anlegen ließ.<br />

Prachtvolle Hallen, beeindruckende Tempel, Gärten der<br />

Harmonie, kunstvolle Brücken und das phantastische<br />

Marmorschiff sind nur einige Zeugen dieser kaiserlichen<br />

Wunderwelt.<br />

SEITE 40: PEKING<br />

Dieser Ausflug steht ganz unter dem Eindruck der<br />

„Olympischen Sommerspiele Beijing 2008“. Sie fahren<br />

zum Olympia-Gelände, haben die Möglichkeit<br />

verschiedene Sportstätten wie das „Vogelnest“<br />

(Nationalstadion) oder den „Wasserwürfel“<br />

(Schwimmstation) aus der Nähe zu bestaunen. Der<br />

Rest des Tages steht Ihnen zur freien Verfügung.<br />

Peking hat sich in den vergangenen Jahren zu einem<br />

Shopping-Paradies für unterschiedlichste Wünsche<br />

entwickelt: Sie finden hier traditionelle chinesiche<br />

Waren oder Kunsthandwerk auf Straßenmärkten,<br />

können in klassischen Kaufhäusern wie in Pekings<br />

Fußgängerzone Wangfujing einkaufen oder auch auf<br />

einem Bummel durch Antiquitätenmärkte Gemälde,<br />

<strong>Tops</strong> <strong>of</strong> <strong>CHINA</strong> <strong>18.7.09</strong> – 31.7.09<br />

Schnitzereien oder Jade o. ä. bestaunen.<br />

Kunstliebhabern empfehlen wir einen Besuch in einer<br />

der vielen Galerien, die sich in einer alten Militärfabrik<br />

niedergelassen haben. Und noch weitere Attraktionen<br />

warten auf Sie: der Zoo von Peking mit seinen Panda-<br />

Bären, das Nationalmuseum, um nur eines zu nennen,<br />

die zahlreichen Parks der Stadt und Vieles mehr.<br />

SEITE 42: PEKING –<br />

FRANKFURT/M.<br />

Transfer zum Flughafen und Linienflug mit AIR <strong>CHINA</strong><br />

von Peking nach Frankfurt/M., Ankunft am selben Tag.<br />

Seite 3 von 46


Samstag 18. Juli 2009<br />

1. Tag: FRANKFURT/M. – SHANGHAI<br />

Individuelle Anreise zum Flughafen Frankfurt/Main,<br />

Linienflug mit AIR <strong>CHINA</strong> nach Shanghai.<br />

Abfahrt knapp nach Mittag von zu Hause und<br />

das erste Problem tritt gleich auf: Es sind nahezu<br />

alle Unterführungen<br />

überschwemmt und<br />

unbefahrbar,<br />

d.h., der Weg von<br />

Gratwein nach Graz<br />

zum Flughafen<br />

Thalerh<strong>of</strong> gestaltet<br />

sich etwas<br />

schwieriger. Aber<br />

zum Glück ist die Unterführung von Gratwein noch<br />

frei und wir kommen problemlos durch. Die<br />

restlichen Unterführungen in der Nähe sind<br />

unpassierbar.<br />

Dann die nächste Meldung: Der Abflug<br />

verzögert sich um voraussichtlich eine<br />

Stunde, da dieselbe Maschine am Vormittag durch<br />

das Unwetter in Graz bereits eine Stunde<br />

Verspätung aufgewiesen hat. Aber man glaubt es<br />

kaum, die Maschine kommt noch einigermaßen<br />

pünktlich, also mit einer guten Stunde Verspätung<br />

– es sind echte 1 ½ Stunden - an.<br />

In Frankfurt ist es kein Problem, die Maschine<br />

nach Shanghai zu erreichen, da wir 3 Stunden<br />

Umsteigezeit haben. Die kurze Frage nach einem<br />

Upgrading in die Business Class versetzt uns<br />

wieder in die Economy Class zurück. Ursprünglich<br />

wären es € 2.000,-- gewesen, jetzt am Schalter<br />

wird uns das Schnäppchen noch für € 600,-- pro<br />

Person angeboten.<br />

Der Flug selbst von Graz nach Frankfurt ist extrem<br />

unruhig und auch die große Maschine nach<br />

Shanghai, ein Airbus A300, hatte einige<br />

Turbulenzen zu überwinden. Der restliche Flug in<br />

Richtung Shanghai ist ohne Probleme.<br />

<strong>Tops</strong> <strong>of</strong> <strong>CHINA</strong> <strong>18.7.09</strong> – 31.7.09<br />

Sonntag, 19.Juli<br />

2. Tag: SHANGHAI<br />

Ankunft in Shanghai. Nach Erledigung der<br />

Einreiseformalitäten Begrüßung durch unsere örtliche<br />

Reiseleitung. Spaziergang am „Bund“ und durch die<br />

Nanjinglu-Einkaufsstrasse. Hier befinden sich<br />

zahlreiche Geschäfte, Restaurants, Kinos sowie das<br />

Warenhaus Nr. 1.<br />

Shanghai, „über dem Meer“, ist die größte Stadt Chinas<br />

und ein „wahnsinnig“ prosperierendes Handels- und<br />

Industriezentrum. Die bewegte Vergangenheit der<br />

Stadt mit Opium-Kriegen, Flüchtlingsströmen,<br />

Freihafen der Westmächte bis zur Modernität der<br />

Neuzeit lässt sich heute noch in Stadtteilen, Häusern,<br />

Fassaden und vor allem an den eindrucksvollen<br />

Fassaden am „Bund“ nachvollziehen. Wer das moderne<br />

China sehen will, für den ist diese Stadt ein Muss!<br />

Diese Stadt schwelgt in der Gigantomanie der<br />

Architektur. Hier leben die „Weltmeister“ des Bauens<br />

von Brücken und Hochhäusern. Bei Nacht ein Meer aus<br />

leuchtenden Diamanten.<br />

Bei der Ankunft suchen wir kurz unseren<br />

Reiseleiter, der wartete nämlich - wie wir später<br />

erfuhren - am falschen Terminal. Aber es gelingt<br />

alles und so starten wir dann gleich vom<br />

Flughafen Shanghai Pudong zur Stadtrundfahrt.<br />

Shanghai präsentiert sich etwas diesig bzw.<br />

leicht bewölkt. Die Temperatur liegt zwischen<br />

34 und 36 Grad Celsius; die Luftfeuchtigkeit liegt<br />

bei knapp 90 %.<br />

Im Zentrum von Shanghai machen wir eine<br />

kurze Visite am „Bund“. Der „Bund“ ist die<br />

Flaniermeile von Shanghai. Von hier sieht man<br />

nämlich wunderschön die Skyline, die man von<br />

sehr vielen Ansichtskarten kennt.<br />

Der Waterbund, kurz Bund, wurde nach dem<br />

ersten chinesischen Staatspräsidenten Sun Yatsen<br />

in Zhong-Shan-Straße umbenannt. Der Bund<br />

wurde zunächst von Niederländern als Deich zum<br />

Huangpu-Fluss, einem Zufluss des Jangtze,<br />

errichtet. Dort befinden sich eine Uferpromenade<br />

sowie im europäischen Stil errichtete Gebäude.<br />

Sie sind zwischen dem Ende des 19. und dem<br />

Beginn des 20. Jahrhunderts entstanden. Das<br />

ehemalige Zentralgebäude des chinesischen<br />

Seezolls mit seinem 33 Meter hohen Turm ist<br />

eines der bekanntesten, lange Zeit das höchste<br />

Gebäude Chinas.<br />

Danach geht es zum Jin Mao Tower und dort<br />

fahren wir in das 88. Stockwerk (340 Meter,<br />

Fahrzeit knappe 50 Sekunden, Gesamthöhe 420,5<br />

m). Die Rundumsicht ist natürlich phantastisch.<br />

Man kann sehr gut einen Seitenarm des Yangtze,<br />

welcher Shanghai durchtrennt, sehen. Der<br />

Seite 4 von 46


Yangtze hat übrigens rund 700 Seitenarme und ist<br />

mit 6.400 m der längste Fluss von Asien.<br />

Die Hafenstadt Shanghai ist die<br />

bedeutendste Industriestadt der<br />

Volksrepublik China. Das gesamte<br />

Verwaltungsgebiet Shanghais hat 18,6 Millionen<br />

Einwohner. In Shanghai liegt der drittgrößte<br />

Containerhafen der Welt. Nach Gesamtumschlag<br />

ist der Hafen mit 537 Millionen Tonnen sogar der<br />

größte. Die Stadt ist ein wichtiger<br />

Verkehrsknotenpunkt und ein bedeutendes Kultur-<br />

und Bildungszentrum mit zahlreichen<br />

Universitäten, Hochschulen,<br />

Forschungseinrichtungen, Theatern und<br />

Museen. Die Bevölkerungsdichte beträgt 2.903<br />

Einwohner/km² in der Stadt.<br />

China selbst hat derzeit rund 1,3 Milliarden<br />

Einwohner. Dies trotz der Ein-Kind-Politik. Es<br />

gibt bereits negative Geburtenraten (in der<br />

Stadt), aber der Grundsockel ist natürlich nach<br />

wie vor relativ hoch. In den ländlichen Gebieten<br />

sind höhere Geburtenraten zulässig.<br />

Der Reiseleiter erzählt uns, dass die<br />

Wohnungspreise in Shanghai wahnsinnig<br />

teuer sind. Pro Quadratmeter werden<br />

durchschnittlich € 2.500,-- verlangt. In guter<br />

Lage werden bis zu € 10.000,-- pro<br />

Quadratmeter verlangt. Etwas außerhalb von<br />

Shanghai kosten Mietwohnungen in der Größe<br />

<strong>Tops</strong> <strong>of</strong> <strong>CHINA</strong> <strong>18.7.09</strong> – 31.7.09<br />

von ca. 50 m 2 ca. € 200,--; bei einem Verdienst<br />

von € 400,-- bis 500,-- ist das allerdings auch<br />

enorm.<br />

Wir treffen in der Zwischenzeit um ca. 17.00 Uhr<br />

Ortszeit im Hotel Huating ein und genießen<br />

ein Duschbad, nachdem die Kleidung relativ gut<br />

durchgeschwitzt ist. Um 18.00 Uhr treffen wir uns<br />

zum Abendessen. Wir lassen uns überraschen.<br />

Leider war die Überraschung nicht allzu groß. Es<br />

gab chinesisches Abendessen, aber es<br />

war eher eine Verköstigung als ein kulinarischer<br />

Genuss. Zum Schluss gab es noch kurze<br />

Diskussionen über ein Zusatzgetränk, weil ein<br />

Getränk beim Essen dabei war und ein zweites<br />

Getränk bezahlt werden musste. Eigentlich<br />

wollten sie uns kein zweites Getränk verkaufen.<br />

Als dies dann doch gelang, war die Bezahlung<br />

die nächste Überraschung: Wir wollten ein<br />

Trinkgeld geben. Dies war absolut nicht möglich.<br />

Ein Teilnehmer der Gruppe hat sich aber dann<br />

angeboten, das Trinkgeld zu übernehmen, was er<br />

dann auch tat.<br />

Danach machten wir noch eine Abendfahrt<br />

durch das beleuchtete Shanghai. Es war<br />

sehr faszinierend. Leuchtreklame gibt es überall.<br />

Die hohen Gebäude sind zum Teil komplett als<br />

Litfasssäule ausgebildet bzw. mit sehr vielen LED-<br />

Effekten ausgestattet. Die Häuserwände werden<br />

aber auch als Gesamtbildschirme verwendet. Die<br />

Altstadt präsentiert sich ebenfalls mit vielen<br />

Lichteffekten. Die beiden Stadtseiten werden zum<br />

Teil durch Brücken oder auch durch Tunnels<br />

verbunden, wo wir jedes Mal, wenn wir<br />

durchfahren, einen regelmäßigen Stau haben.<br />

So irgendwann gegen 23.00 Uhr endet dann<br />

dieser Tag mit schlagartigem Umfallen und<br />

Einschlafen.<br />

Seite 5 von 46


Montag, 20. Juli 2009<br />

3. Tag: SHANGHAI<br />

Altstadt, Yu-Garten, Jade-Buddha-Tempel, der eine<br />

Buddha-Figur aus weißer Jade von unschätzbarem<br />

Wert beherbergt. Akrobatik-Vorstellung am Abend.<br />

Tagwache 07.30 Uhr, Abfahrt 08.45 Uhr.<br />

Dazwischen Frühstück (ein durchaus exzellentes<br />

Frühstücksbuffet im Hotel Huating).<br />

Nach dem Frühstück geht es in die Altstadt, wo<br />

wir auch schon gestern – allerdings bei Nacht -<br />

waren. Heute wird die Besichtigung etwas<br />

intensiver. Die Temperatur ist ungefähr dieselbe,<br />

also es ist ganz egal, ob es Tag oder Nacht ist. Es<br />

hat allerdings nach Angabe eines Chinesen 38<br />

Grad Celsius und in der Nacht hatte es knapp<br />

über 30 Grad Celsius gehabt. Luftfeuchtigkeit<br />

immer dieselbe. (rund 80-90%)<br />

In der Altstadt besichtigen wir die Zickzack-<br />

Brücke, welche mehr eine touristische Attraktion<br />

ist und weiters noch den Yu-Garten, der ungefähr<br />

450 Jahre alt ist.<br />

<strong>Tops</strong> <strong>of</strong> <strong>CHINA</strong> <strong>18.7.09</strong> – 31.7.09<br />

Der Yu-Garten in Shanghai gilt als einer der<br />

schönsten Gärten Chinas. Er wurde 1559 von Pan<br />

Yunduan, einem hohen Beamten der Ming-<br />

Dynastie, erbaut. Während des ersten<br />

Opiumkrieges, des Taiping-Aufstandes und<br />

während des zweiten Japanisch-Chinesischen<br />

Krieges wurden die Parkanlagen beschädigt, Ende<br />

der 1950er Jahre renoviert und der Park 1961 für<br />

die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Der Garten<br />

steht seit 1982 auf der Liste der Denkmäler der<br />

Volksrepublik China.<br />

Dieser Garten ist so gebaut, dass man, wenn man<br />

von einem Element zum nächsten geht, immer<br />

eine neue Überraschung erlebt. Man sieht nie den<br />

ganzen Garten, sondern sieht immer nur ein Stück<br />

nach dem anderen. Am Ende des Gartens sind<br />

Liebespavillons angebracht, wo der ehemalige<br />

Herrscher mit seinen Konkubinen schmuste (wie<br />

der Reiseleiter es nannte). Allerdings sind aus<br />

dieser Schmuserei 18 Kinder entstanden. War<br />

doch etwas intensiver!<br />

Das Mittagessen nehmen wir in einem<br />

Restaurant ein. Optisch sehr schön, aber ein<br />

reiner Touristentempel.<br />

Am Nachmittag, also nach dem Essen, geht es<br />

noch zum Jade-Buddha-Tempel. Etwas<br />

südlich des Suzhou-Kanals befindet sich eine der<br />

wichtigsten religiösen Stätten Shanghais, der 1882<br />

eigens für zwei kostbare Buddha-Statuen aus<br />

Myanmar errichtete Jade-Buddha-Tempel (Yufo<br />

Si). Die Buddhas wurden jeweils aus einem<br />

einzigen Block weißer Jade geschnitzt. Zwischen<br />

1949 und 1980 war der Tempel geschlossen,<br />

inzwischen wird er wieder sehr aktiv genutzt.<br />

Heute bewohnen ungefähr 100 Mönche den<br />

Tempel und bilden Schüler aus, um die überall im<br />

Land wieder eröffnenden Klöster mit neuem Leben<br />

zu füllen.<br />

Seite 6 von 46


Es wird uns noch ein wenig die buddhistische<br />

Religion erläutert. Man kann sich mit ca. €<br />

2.000,-- beim sitzenden Jade-Buddha verewigen,<br />

indem man eine kleine Buddha-Statue kauft auf<br />

welcher man dann ein kleines Namensschildchen<br />

angebracht bekommt.<br />

Weiter geht es mit einer Flusskreuzfahrt am<br />

Huangpu-Fluss. Das ist einer der Nebenarme<br />

des Yangtze. Heute können wir das Panorama<br />

des neuen Shanghai bewundern.<br />

Unsere Reiseleiterin für die gesamte Reise heißt<br />

Zou Yue und der Reiseleiter in Shanghai ist Hr.<br />

Ting.<br />

China hat 650 Nationalitäten. Die Han-<br />

Chinesen machen 93 % der<br />

Bevölkerung aus. Die Han-Chinesen dürfen<br />

nur ein Kind haben. Die Minderheiten wie z. B.<br />

die Mongolen usw. dürfen mehr Kinder haben. Die<br />

Minderheiten machen aber nur 7 % der<br />

Bevölkerung aus. Diese dürfen aber mehr Kinder<br />

haben, damit diese nicht aussterben. Die Bauern<br />

dürfen 2 Kinder haben, wenn das erste Kind eine<br />

Tochter ist. Wenn das zweite Kind auch eine<br />

Tochter ist, dann darf man aber trotzdem nicht<br />

mehr Kinder bekommen. Es gibt dazu noch einige<br />

Ausnahmen, wie z. B., wenn das erste Kind ein<br />

behindertes Kind ist. Diese Familienplanung<br />

begann bereits Ende der 70er-Jahre. Vorher war<br />

diese Familienplanung ohne Strafe, da war sie<br />

nicht sehr wirkungsvoll. Aber dann, Ende der 80er-<br />

Jahre, ist sie unter Strafe gestellt worden und<br />

dann ist sie wirksamer geworden.<br />

Durch die Ein-Kind-Politik bzw., dass Buben<br />

bevorzugt werden, gibt es natürlich im Laufe der<br />

Zeit einen Mädchenmangel. Ungefähr 53 % sind<br />

Männer, 47 % Frauen. Damit sind natürlich die<br />

Mädchen sehr begehrt. Die Reiseleiterin hat es<br />

ganz einfach so ausgedrückt: Es ist sicher kein<br />

Problem, dass jeder Topf seinen Deckel findet.<br />

Frauen dürfen erst mit 23 und Männer mit 25<br />

Jahren heiraten.<br />

In Shanghai steht heute in der Zeitung, dass die<br />

Ein-Kind-Politik etwas gelockert wird. Man<br />

würde dort auch Zwei-Kind-Politik zulassen.<br />

Allerdings ist die Wahrscheinlichkeit sehr gering,<br />

da die jungen Leute eher aus Kostengründen<br />

keine Kinder oder maximal ein Kind bevorzugen.<br />

In Shanghai kostet es z. B., wenn man mehr als<br />

ein Kind hat, zwischen € 2.000,-- und 4.000,--. Am<br />

Land kostet es nur € 300,-- bis 400,--. Für das<br />

erste Kind ist die Grundschule 9 Jahre frei, für das<br />

weitere Kind ist dafür zu bezahlen. Schulen sind<br />

sonst kostenpflichtig. Bei den Bauern war es<br />

<strong>Tops</strong> <strong>of</strong> <strong>CHINA</strong> <strong>18.7.09</strong> – 31.7.09<br />

deshalb üblich mehrere Kinder zu haben, weil<br />

viele Kinder viel Glück bedeuteten. Natürlich sind<br />

die Kinder auch eine Versicherung. Nur rund 10 %<br />

der Bauern haben eine Kranken- oder<br />

Rentenversicherung. Die Söhne nehmen immer<br />

den Namen des Vaters an, die Töchter eher den<br />

Namen der Mutter. Die Töchter werden als<br />

„verschüttetes Wasser“ bezeichnet. Schwangere<br />

lassen sich untersuchen, ob sie ein Mädchen oder<br />

einen Buben bekommen. Wenn Frauen eine<br />

Tochter erwarten, dann wird dieses Kind <strong>of</strong>t<br />

abgetrieben. Es ist zwar nicht erlaubt, wird aber<br />

gemacht. Töchter werden sehr <strong>of</strong>t weggelegt und<br />

es gibt Waisenhäuser, in denen hauptsächlich nur<br />

Mädchen sind. 99 % der Waisen in den<br />

Waisenhäusern sind Mädchen und deshalb<br />

adoptieren Ausländer Kinder aus China.<br />

Nach der Besichtigung der Nanjing-Lu<br />

Einkaufsstraße waren wir unterwegs in Richtung<br />

Akrobatik-Show. Dazwischen sehen wir einige<br />

Leute in Pyjama auf der Straße. Das ist<br />

anscheinend ganz normal hier. Nach dem Essen<br />

geht man <strong>of</strong>t noch mit dem Pyjama spazieren. Den<br />

Pyjama hat man dann in der Nacht an bzw. auch<br />

in der Früh geht man zum Gemüsemarkt mit dem<br />

Schlafanzug. Ist er dann schmutzig, kann man ihn<br />

ja zur Schmutzwäsche geben. Wenn man mit dem<br />

Pyjama zum Gemüsemarkt kommt, kostet ein Kilo<br />

Kart<strong>of</strong>fel 3 Yuan, mit Anzug muss man mit 8 Yuan<br />

rechnen.<br />

Die Alleebäume in Shanghai sind sehr<br />

<strong>of</strong>t Platanen. Interessanterweise heißen sie<br />

„französische Platanen“. In Frankreich sagt man<br />

zu den gleichen Platanen „chinesische Platanen“.<br />

Der Grund dafür dürfte sein, dass, als die<br />

Franzosen in China waren und dort Platanen<br />

gepflanzt haben, die Chinesen geglaubt haben,<br />

die haben sie aus Frankreich mitgebracht bzw.<br />

umgekehrt.<br />

Die Akrobatik-Show startet im Lyceum-<br />

Theatre. Es geht zu wie in einem Bienenkorb. Die<br />

Sprachen aller Länder sind hier versammelt,<br />

scheint es. Die Show ist sehr faszinierend. Die<br />

Artisten sind alle anscheinend aus Gummi und<br />

begeistern das internationale Publikum.<br />

Damit endet dieser Abend.<br />

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Dienstag, 21. Juli 2009<br />

4. Tag: SHANGHAI – WUHAN –<br />

YICHANG<br />

Transfer zum Flughafen und Flug nach Wuhan. Fahrt<br />

mit dem Transrapid vom der Longyanglu Station zum<br />

Flughafen Pudong. Weiterfahrt nach Yichang zum<br />

Flusskreuzfahrt-Schiff.<br />

Nach etwas früherem Aufstehen um ca. 04.30 Uhr<br />

geht es noch schnell zu einem ausgezeichneten<br />

Frühstück in unserem Hotel und dann weiter mit<br />

dem Flugzeug nach Wuhan. Zu unserer<br />

Beruhigung hören wir, dass die Temperatur heute<br />

in Shanghai bei 40 Grad Celsius liegt. Es war seit<br />

136 Jahren nicht mehr so heiß hier. Na schwitz!<br />

Früher war hitzefrei, wenn die Temperatur über 40<br />

Grad Celsius gestiegen ist. Heutzutage ist es nicht<br />

mehr ganz so.<br />

Zum Flughafen fahren wir mit dem Transrapid. Je<br />

nach Fahrplan schafft er 300 oder 430 km/h.<br />

Überraschend ist, dass die Waggons sehr unruhig<br />

waren und auch die Geräuschkulisse eher laut<br />

war. Der Transrapid -Shanghai Maglev Train<br />

(SMT)-benötigt für die 30 km lange Strecke 7<br />

Minuten und 18 Sekunden. Nach 3½ Minuten ist<br />

die Betriebsgeschwindigkeit von 430 km/h<br />

erreicht. Sie wird für 50 Sekunden gehalten, bevor<br />

die Verzögerungsphase beginnt. Die<br />

Durchschnittsgeschwindigkeit auf dieser Strecke<br />

beträgt somit 247 km/h. Mittlerweile verkehrt<br />

allerdings die Mehrzahl aller Fahrten (32 von 56<br />

pro Tag und Richtung) nur noch mit einer<br />

reduzierten Höchstgeschwindigkeit von 300 km/h,<br />

wodurch sich die Fahrzeit auf ca. 8 Minuten und<br />

10 Sekunden erhöht.<br />

<strong>Tops</strong> <strong>of</strong> <strong>CHINA</strong> <strong>18.7.09</strong> – 31.7.09<br />

Der Flug von Shanghai nach Wuhan zeigt<br />

ein sehr grünes Land, sehr viel Landwirtschaft und<br />

eigentlich durchgängig Dörfer und kleinere Städte.<br />

Kleinere Städte mit wahrscheinlich mind. 1 Million<br />

Einwohner.<br />

Wuhan, wo wir jetzt gelandet sind, ist eine kleinere<br />

Stadt mit rund 8 Millionen Einwohnern. Wuhan<br />

heißt soviel, wie die „Stadt des<br />

Flusses“. Der größte Nebenfluss vom Yangtze-<br />

Fluss ist der Han-Fluss. So wie auch die meisten<br />

Chinesen Han-Chinesen heißen. Der zweite<br />

Beiname von Wuhan ist „Back<strong>of</strong>en-Stadt“. Na<br />

warum wohl? Es gibt drei Back<strong>of</strong>en-Städte in<br />

China. Dies sind Wuhan, Nanjing und Chongqing.<br />

Die Stadt ist der industrielle Schwerpunkt<br />

Mittelchinas und hat die für chinesische<br />

Millionenstädte typische Mischung aus<br />

Produktionsbetrieben vieler Branchen, u.a.<br />

Motoren-, Schiffs-, Fahrzeug- und Maschinenbau,<br />

Zementfabriken, Textilwerke, chemische Werke,<br />

Papierherstellung, ein Aluminiumwerk sowie eine<br />

Brauerei nach deutschem Vorbild. Ein deutlicher<br />

Schwerpunkt ist die Eisenherstellung (aus<br />

heimischen Erzen und Kohle) sowie die<br />

Stahlindustrie mit mehreren Walzwerken.<br />

Wuhan liegt fast genau in der Mitte<br />

zwischen den großen Räumen Beijing im Norden<br />

und Guangzhou (Kanton), Shenzen und<br />

Hongkong im Süden, sowie Shanghai im Osten<br />

und Chongqing im Westen des Riesenreichs. In<br />

alle diese Richtungen bestehen durchgehende<br />

Autobahnen, die sich hier treffen. Erschwerend auf<br />

den Verkehrsfluss der durch die Flüsse getrennten<br />

Stadt wirkt sich aus, dass es z.Z. nur zwei <strong>of</strong>t<br />

überlastete Brückenverbindungen (1957 und 2006<br />

eröffnet) zwischen den beiden Hauptteilen<br />

Wuhans gibt. Traditionell ist der hier rund 1250<br />

Meter breite Yangtze die Lebensader für Schwer-<br />

und Massentransporte; der Wuhaner Hafen ist der<br />

größte Binnenwasserhafen Chinas: der Fluss ist<br />

bis hierher auch für Seeschiffe schiffbar.<br />

Wuchang und Hankou spielten in der jüngeren<br />

Geschichte des Landes, der Zeit der Republik<br />

China, mehrmals eine zentrale Rolle. In Wuchang<br />

begann 1911 mit dem republikanischen<br />

Aufstand gegen die kaiserliche Zentralregierung in<br />

Peking die Chinesische Revolution. Das heutige<br />

Wuhan entstand 1953 durch den<br />

Zusammenschluss von Wuchang, Hankou und<br />

Hanyang. Heute ist Wuhan nach Chongqing die<br />

größte Stadt im Binnenland der VR China.<br />

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Ein großes Ereignis steht für uns bevor: Wir<br />

kommen gerade nach Wuhan und wir werden bei<br />

einer der berühmtesten Yangtze-Brücke eine<br />

Fotopause machen. Diese erste Brücke über<br />

den Yangtze wurde in Wuhan im Jahre 1957<br />

mit Unterstützung der Sowjetunion gebaut und<br />

erlaubte erstmals eine Eisenbahnverbindung<br />

zwischen der Nord- und der Südhälfte der<br />

Volksrepublik. Sie ist bis heute eine eindrucksvolle<br />

Konstruktion mit unterer Bahnlinie und der Straße<br />

obenliegend. Knapp 7 Kilometer nördlich ist 2006<br />

die zweite Straßenbrücke (eine Schrägseilbrücke)<br />

eröffnet worden. Es war deswegen ein großes<br />

Ereignis. weil bei dieser Brücke der ehemalige<br />

Vorsitzende Mao Zedong geschwommen ist.<br />

Mit neu gekauften Autos kann man übrigens<br />

15 Tage ohne Nummernschild fahren. Hinter der<br />

Windschutzscheibe muss man allerdings einen<br />

Zettel liegen haben, d. h. man ist zumindest<br />

registriert, aber das Auto hat noch kein<br />

Nummernschild. Ein Autonummernschild in<br />

Shanghai kostet z. B. € 4.000,--. Diese werden<br />

zum Teil versteigert, weil die Zulassungen<br />

begrenzt sind. Es gibt viele, die ihr Auto dann in<br />

anderen Provinzen zulassen, was wesentlich<br />

billiger ist, aber dann dürfen sie in bestimmte<br />

Bereiche von Städten nicht einfahren.<br />

Benzin ist in China relativ billig. Es kostet ca. 8<br />

Yuan. Auf der Autobahn gilt Geschwindigkeit 90<br />

km/h für LKW und Geschwindigkeit 110 km/h für<br />

PKW.<br />

In Wuhan gibt es den Schildkrötenhügel und<br />

da gibt es einige Luftschutzpunker. In diesen<br />

Luftschutzpunkern wohnen einige Leute schlicht<br />

und einfach weil es da drinnen kühler ist.<br />

In den Städten gibt es keine Friedhöfe, weil<br />

der Grund so teuer ist. Die Friedhöfe sind<br />

<strong>Tops</strong> <strong>of</strong> <strong>CHINA</strong> <strong>18.7.09</strong> – 31.7.09<br />

außerhalb der Stadt. In der Stadt gibt es nur<br />

Feuerbestattung, also mit Urne und<br />

Asche. Auf dem Land gibt es auch<br />

Erdbestattung, obwohl es nicht erlaubt ist. In<br />

Tibet gibt es die Himmelsbestattung.<br />

Da wird die Leiche zerstückelt von einem<br />

Zerstückler und die Geier holen das Fleisch. Die<br />

Chinesen gehen maximal 2 Mal im Jahr zum<br />

Friedh<strong>of</strong>, also nicht so <strong>of</strong>t, wie es bei uns üblich<br />

ist. Einmal ist dies am 4. April, ähnlich unserem<br />

Allerseelenfest. Der zweite Tag ist bei der<br />

Wintersonnenwende.<br />

Der höchste Feiertag der Chinesen ist das<br />

Frühlingsfest, welches Ende Jänner bis<br />

Anfang Februar gefeiert wird. Dieses Fest gleicht<br />

unseren Weihnachten mit Geschenken und Essen<br />

usw.<br />

Die meisten Amerikaner beginnen die Schifffahrt<br />

in Wuhan, denn sie wollen nicht die<br />

fünfstündige Autobusfahrt von Wuhan<br />

nach Yichang auf sich nehmen, weil sie ja sehr<br />

faul sind. Allerdings man fährt damit einen Tag<br />

länger. Aber wir sind natürlich nicht so faul und<br />

fahren mit dem Bus - 5 Stunden. ….. ich möchte<br />

so gerne faul sein!!!!<br />

Auf der Fahrt zur Schiffsanlegestelle fahren wir<br />

durch das Lingshan-Tal. Dieses Tal wird auch als<br />

eine der Kornkammern von China<br />

bezeichnet. Es wird übrigens in dieser Gegend<br />

drei Mal geerntet. Es gibt bei diesen vielen Seen<br />

und Teichen Fischzucht. Die Bauern haben<br />

nämlich überrissen, dass sie mit normaler<br />

Landwirtschaft weniger verdienen, mit Fischzucht<br />

jedoch mehr. Wenn man einen Grund im Wert von<br />

mehr als 2.000 Yuan hat, muss man dafür Steuern<br />

bezahlen.<br />

Wir verlassen in der Zwischenzeit Wuhan und es<br />

ist Mittag geworden. Unser Mittagessen<br />

besteht aus dem Snack, den wir im Flugzeug<br />

bekommen haben: Ein Milchweckerl und eine<br />

Banane. Nein, die Banane nicht! Die habe ich vom<br />

Frühstück mitgenommen. Einige von uns<br />

probieren eine chinesische Suppe. Die gibt es<br />

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überall als Fertigprodukt zu kaufen. Einfach<br />

heißes Wasser drauf und essen – aber mit<br />

Stäbchen! Die Südchinesen essen viel Reis - drei<br />

Mal am Tag!<br />

Links und rechts von der Straße sehen wir<br />

Lotosteiche. Lotos gilt als die Pflanze der<br />

Reinheit. Man kann alle Teile der Lotospflanze<br />

incl. der Wurzeln essen und unterschiedlich<br />

zubereiten.<br />

So nebenbei gesagt: Das Wasser aus der<br />

Leitung ist nicht genießbar. Aber das<br />

Trinkwasser, das man hier in Flaschen bekommt,<br />

ist relativ billig. Wir bekommen immer 3 Flaschen<br />

um 10 Yuan, das entspricht ungefähr einem Euro.<br />

Als wir von Wuhan raus sind, geht es auf der<br />

Autobahn nach Yichang.<br />

Zwischendurch auf der Fahrt werden sogenannte<br />

Harmoniepausen gemacht. Das würde man<br />

bei uns als Pinkel- und Rauchpausen bezeichnen.<br />

Deshalb hat sich der Begriff „ich geh mal<br />

harmonieren“ in der Reisegruppe eingebürgert.<br />

Wasserbüffel werden als Mitglieder der<br />

Familien angesehen. Wenn ein Wasserbüffel<br />

stirbt, dann wird er auch so beerdigt wie ein<br />

Mensch. Wasserbüffel heißen deshalb<br />

Wasserbüffel, weil sie ständig im Wasser bleiben<br />

müssen (intelligent oder?), da sonst die Haut<br />

kaputt geht. Die Viehzucht (Hühner, Schweine,<br />

Kühe usw.) findet ausschließlich nahe den Städten<br />

statt. Die Tiere werden nicht ins Freie gelassen.<br />

Wir sind inzwischen in Yichang eingetr<strong>of</strong>fen.<br />

Das ist eine Kleinstadt mit nur 2 Millionen<br />

Einwohnern. Von hier geht es dann zu dem 3-<br />

Schluchten-Staudamm. Die Autobahn war eine<br />

Mautautobahn es waren rund 260 Kilometer.<br />

Genau die gleiche Anzahl in Yuan hat man als<br />

Mautgebühr bezahlen müssen.<br />

<strong>Tops</strong> <strong>of</strong> <strong>CHINA</strong> <strong>18.7.09</strong> – 31.7.09<br />

Das Abendessen nehmen wir um 17.00 Uhr in<br />

einem *****-Stern-Hotel ein in Yichang. Der<br />

Abstellraum in welchem uns das Essen serviert<br />

wurde, zuerst ohne Klimatisierung, war nicht ganz<br />

5-sternig. Das Essen war in Ordnung, etwas<br />

schärfer diesmal. Eine Besonderheit gab es<br />

am WC. Die Türen hatten keine Anzeige, ob<br />

besetzt oder nicht besetzt. Dies war aber auch<br />

nicht notwendig, da die Höhe locker für einen<br />

1,70m-Menschen zu überblicken war, ob das WC<br />

besetzt ist oder nicht.<br />

Wir fahren in der Zwischenzeit weiter in Richtung<br />

Schiffsanlegestelle.<br />

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Mittwoch, 22. Juli 2009<br />

5. bis 8. Tag: YANGTZE-KREUZFAHRT<br />

Beginn Ihrer Yangtze-Kreuzfahrt. Drei-Schluchten-<br />

Staudamm. 5-stufige Mega-Schleuse, die sich über<br />

mehr als 6 km hinzieht. Aussichtspunkt mit Blick auf<br />

Drei-Schluchten-Staudamms in Sandouping,<br />

Nach dem Ablegen des Schiffes fahren wir<br />

durch die Xiling-Schlucht noch vor dem<br />

großen Staudamm. Die Schlucht hatte in der<br />

Vergangenheit sehr viele Untiefen und diese<br />

waren sehr gefürchtet. Man konnte nur im<br />

Zickzack-Kurs durchfahren. Xiling heißt auch<br />

soviel wie „das große Grab“, weil sehr viele<br />

Seeleute ihr Leben hier lassen mussten. In den<br />

70er-Jahren wurde von der Regierung ein Teil<br />

dieser Klippen gesprengt. Die Xiling-Schlucht ist<br />

76 km lang. Entlang der Schlucht geht eine<br />

Autobahn, die natürlich sehr schwer zu bauen war.<br />

Bei der Fahrt durch die Schluchten sehen wir auch<br />

mehrere Schiffswerften, auf denen völlig im<br />

Freien gearbeitet wird. Dies sind alles private<br />

Schiffswerften. Oft erscheint es sonderbar, wie die<br />

Schiffe jemals ins Wasser gelassen werden<br />

können, da die Schiffe 15-20m über der<br />

Wasserlinie zusammengebaut werden und<br />

keinerlei Rampen oder ähnliches erkennbar sind.<br />

Wahrscheinlich wartet man auf steigendes Wasser<br />

um die Schiffe nach Fertigstellung ins Wasser zu<br />

bringen.<br />

<strong>Tops</strong> <strong>of</strong> <strong>CHINA</strong> <strong>18.7.09</strong> – 31.7.09<br />

Die Besichtigung des 3-Schluchten-<br />

Staudammes ist gewaltig. Gleichzeitig<br />

besichtigen wir - was heißt besichtigen wir -<br />

schauen wir uns die Sonnenfinsternis an. Es ist<br />

die längste Sonnenfinsternis des Jahrhunderts<br />

und es herrscht große Begeisterung. Die<br />

Sonnenfinsternis (Solar Eclipse) können wir am<br />

höchsten Punkt oberhalb des Staudammes<br />

beobachten. Anwesend sind auch diverse<br />

Fernsehteams und etliche<br />

Sonnenfinsternisbegeisterte – kurz S<strong>of</strong>i Fans. Bei<br />

Einbruch der Dunkelheit ist kollektiver Jubel<br />

ausgebrochen, aber auch als die Sonne wieder<br />

zum Vorschein gekommen ist.<br />

Die totale Sonnenfinsternis vom 22. Juli<br />

2009 ist mit einer Dauer von 6 Minuten und 39<br />

Sekunden die längste totale Sonnenfinsternis des<br />

21. Jahrhunderts und wird erst im Juni 2132 von<br />

einer Finsternis mit längerer Totalitätsdauer<br />

übertr<strong>of</strong>fen. Die Totalitätszone verlief über Indien<br />

und China (u.a. über Shanghai) und zog weiter<br />

hinaus auf den Pazifischen Ozean, wo sich auch<br />

das Maximum der Finsternis ereignete.<br />

Da der Mond am Vortag der Finsternis seinen<br />

erdnächsten Bahnpunkt (Perigäum) durchlief und<br />

der Lauf der Erde durch den sonnenfernsten<br />

Punkt (Aphel) erst 18 Tage zurücklag, war der<br />

scheinbare Durchmesser des Mondes<br />

verhältnismäßig groß und der der Sonne recht<br />

klein, so dass es zu einer recht langen Totalität<br />

kam.<br />

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Die Finsternis gehört zum Saros-Zyklus<br />

136, die Finsternisse dieser am absteigenden<br />

Mondknoten stattfindenden Serie waren im<br />

vergangenen Jahrhundert alle total und sehr lang.<br />

Die Schifffahrt dauert 4 Tage und es sind<br />

ungefähr 650 Kilometer von Yichang nach<br />

Chongqing.<br />

Der Yangtze ist an der breitesten Stelle 18 km<br />

breit, an der engsten Stelle hat er weniger als<br />

100m. In Wuhan hat er ungefähr einen Kilometer<br />

Breite. Die tiefste Stelle ist bei der dritten<br />

Staustufe beim Fünf-Schluchten-Staudamm.<br />

Der Jangtse, auch Yangtze oder<br />

chinesisch Chang Jiang, ist der längste<br />

Fluss Chinas. Warum er auf Deutsch dann<br />

Yangtze heißt? Im 6. Jahrhundert gab es einen<br />

Kaiser Yang der Su-Dynastie. Der Kaiser hat eine<br />

Reise gemacht und den Fluss gesehen. Er hat<br />

<strong>Tops</strong> <strong>of</strong> <strong>CHINA</strong> <strong>18.7.09</strong> – 31.7.09<br />

dann seinen Eunuchen gefragt, wie der Fluss<br />

heißt. Der hat es natürlich auch nicht gewusst,<br />

aber Yangtze war der Familienname des Kaisers.<br />

Und das war dann die Idee, die der Eunuch<br />

gehabt hat. Bei den Chinesen heißt nur ein kleines<br />

Stück des Flusses im Unterlauf Yangtze. Im 18.<br />

Jahrhundert gab es viele Missionare. Diese haben<br />

die Chinesen gefragt, wie denn dieser<br />

Fluss heißt und die haben den<br />

Missionaren erzählt, dass sei der Yangtze<br />

und so ist dieser Name in Europa<br />

bekannt geworden.<br />

Mit 6.380 Kilometer, von denen nur<br />

2.800 Kilometer schiffbar sind, ist er auch<br />

der längste Fluss Asiens und nach dem<br />

Nil und dem Amaz<br />

onas der drittlängste Strom der Welt.<br />

Sein Quellgebiet liegt im Qinghai-Plateau<br />

von Tibet. An seiner Mündung ins<br />

Ostchinesische Meer führt er im<br />

Jahresdurchschnitt 31.900 m³ Wasser pro<br />

Sekunde.<br />

Der Yangtze spielt im Selbstverständnis<br />

der Chinesen eine große Rolle. Er teilt<br />

China in Nord- und Südchina und war Ort<br />

zahlreicher wichtiger Ereignisse der<br />

chinesischen Geschichte. Dazu zählt<br />

etwa seine Überquerung durch die<br />

Volksbefreiungsarmee während des<br />

Chinesischen Bürgerkrieges am 21. April<br />

1949 und das bis Mitte des 20. Jahrhunderts<br />

bestehende Recht westlicher Mächte, den Fluss<br />

mit Kanonenbooten zu befahren.<br />

Einiges zur Geschichte des Drei-<br />

Schluchten Staudamms (TGP – Three<br />

Gorges Project):<br />

1919 wurde vom Republikgründer Dr. Sun Yatsen<br />

bereits der Plan gefasst, den Yangtze<br />

wirtschaftlich zu erschließen. In den 30er-, 40er-<br />

Jahren gab es durch den Krieg keine weitere<br />

Entwicklung. Nach der Gründung der<br />

Volksrepublik wollte der Vorsitzende Mao wissen,<br />

ob der Bau eines Dammes möglich ist. Allerdings<br />

waren die Konflikte UdSSR vs. China vorrangig.<br />

Bis 1988 hat man einen kleinen Gezhouba-<br />

Staudamm, etwa 40 km flussabwärts der Drei-<br />

Schluchten unter Tschu En-<br />

Lai fertig gebaut. Deng<br />

Xiaoping, der neue starke<br />

Mann der KP, will 1984 einen<br />

neuen Plan zum TGP. Bis<br />

1988 wurden die Pläne<br />

verworfen. Unter<br />

Ministerpräsident Li Peng<br />

wurde der Bau vom<br />

Nationalen Volkskongress ohne lange Debatte<br />

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eschlossen. Bei der Abstimmung gab es 1767<br />

Ja-Stimmen, 177 stimmten dagegen und 664<br />

enthielten sich. Das ist eine Sensation. Zum<br />

ersten Mal in der Geschichte des Volkskongresses<br />

verweigerten so viele (1/3) ihre Zustimmung.<br />

Normal sind Zustimmungsraten von über 80 %.<br />

Der Adoptivsohn von Tschu En-Lai, Li Peng hat in<br />

der Sowjetunion Wassertechnik studiert und er hat<br />

dann eingeleitet, dass der Staudamm gebaut wird.<br />

Am 14. Dezember 1994 wurde mit dem<br />

Bau begonnen, an dem bis zu 18.000<br />

Arbeitskräfte beschäftigt waren. Pro Tag wurden<br />

350 LKW-Ladungen mit 20 Tonnen Zement<br />

verbaut. Am 1. Juni 2003 wurden die Wehrfelder<br />

der Staumauer geschlossen; damit begann die<br />

erste Teilflutung. Am 24. Juni 2003 wurde die<br />

erste Turbine mit einer Nennleistung von etwa 700<br />

Megawatt in Betrieb genommen. Der Abschluss<br />

der Hoch- bzw. Tiefbauarbeiten erfolgte am 19.<br />

Mai 2006. Damit war es möglich, bis 2008<br />

sämtliche 26 Turbinen in Betrieb zu nehmen.<br />

Die Generatoren decken ungefähr 10 Prozent des<br />

<strong>Tops</strong> <strong>of</strong> <strong>CHINA</strong> <strong>18.7.09</strong> – 31.7.09<br />

Energiebedarfes von China ab. 14<br />

Turbinen haben die Chinesen gekauft, die<br />

restlichen 12 Turbinen haben sie dann selbst<br />

gebaut. Der Stausee ist noch nicht ganz gefüllt. Es<br />

dauert noch bis Ende des Jahres, dann soll die<br />

volle Leistung gegeben sein.<br />

Technische Daten:<br />

Bauzeit: 1993 bis wahrscheinlich 2013<br />

Staudamm-Länge: 2310 m<br />

Höhe des Staudammes: 185m<br />

Normaler Wasserpegel: 175 m ü. NN<br />

Wasserlinie 65 m über bisherigen Niveau<br />

Staukapazität für Hochwasser: 22,1 Mrd. m³<br />

Gesamtstauraum: 39,3 Mrd. m³ (Bodensee: 48,5<br />

Mrd. m³)<br />

Wasseroberfläche: 1.085 km² (Bodensee:<br />

536 km2)<br />

Stauseelänge (bei Stauziel): 663 km<br />

Nennleistung: 18,2 GW<br />

Anzahl der Turbinen: 26<br />

Regelarbeitsvermögen: 84 TWh/a, entspricht einer<br />

über ein Jahr gemittelten Leistung von 9,6 GW.<br />

Das sind 14 % des BRD-Stromverbrauchs im Jahr<br />

2004<br />

Überflutetes Gebiet: bei normalem Wasserstand<br />

23.793 Hektar Land<br />

Überflutete Städte: 13<br />

Überflutete Fabriken: 657<br />

Umzusiedelnde Personen: ca. 2 Millionen<br />

Für kleine Schiffe ist ein Schiffshebewerk in<br />

Planung bzw. in Bau, das bis 2012 fertig sein soll<br />

und Schiffe bis 3.000 Tonnen in 40 Minuten<br />

praktisch auf die nächste Ebene heben kann. Die<br />

fünfstufige Schleuse ist frei zu befahren und<br />

für das Hebewerk ist eine Gebühr zu bezahlen.<br />

Die Staumauer befindet sich auf 185 m<br />

Meereshöhe. Man kann sich jetzt nicht mehr<br />

vorstellen, wie die Siedlungen ausgesehen haben,<br />

weil schließlich und endlich alles geflutet worden<br />

ist. Man sieht allerdings rundherum einige hohe<br />

Häuser bzw. Wohnsiedlungen, in welche<br />

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wahrscheinlich die Leute umgesiedelt wurden.<br />

Der Yangtze Staudamm schützt Millionen<br />

Menschen vor Hochwasser. Das<br />

Wasserkraftwerk liefert soviel Strom wie 13<br />

Kernkraftwerke liefern. Das Dörfchen<br />

Sandouping am Yangtze in der<br />

zentralchinesischen Provinz Hubei war einmal so<br />

arm, dass sein Name sinngemäß übersetzt heißt:<br />

„drei mal zehn Kilogramm Reis im<br />

Jahr“. Mehr gaben die Äcker nicht her. Heute ist<br />

Sandouping weltbekannt. Eine vielbefahrene<br />

Autobahn führt hierher, Hotels aller Klassen<br />

beherbergen mehr als eine Million Gäste im Jahr.<br />

Die meisten Touristen kommen mit dem Schiff, um<br />

ein Weltwunder zu bestaunen, das gern mit der<br />

Chinesischen Mauer verglichen wird.<br />

Stromabwärts der Schluchten Qutang, Wu und<br />

Xiling steigt seine graue Betonmauer wie ein<br />

Monument der Moderne aus dem braunen<br />

Wasser. Das Interessante ist, dass die Staumauer<br />

kerzengerade gebaut ist, was an und für sich für<br />

große Staumauern eher unüblich ist.<br />

Zudem dient der Damm der Flutkontrolle. In<br />

den vergangenen 100 Jahren starben mehr als<br />

100 Millionen Menschen durch<br />

<strong>Tops</strong> <strong>of</strong> <strong>CHINA</strong> <strong>18.7.09</strong> – 31.7.09<br />

Überschwemmungen am<br />

Yangtze. So hatten die<br />

Hochwasser des Yangtze<br />

beispielsweise 1954 über 30.000<br />

Menschenleben gekostet. Beim<br />

Hochwasser 1994 entstand ein<br />

Sachschaden von 20 Mrd. €.<br />

Mit dem Damm kann der<br />

Wasserstand nun von normal<br />

150 bis 160 Meter auf bis 185<br />

Meter über dem Meeresspiegel<br />

steigen und damit insgesamt bis<br />

zu 39,3 Milliarden Kubikmeter<br />

Wasser speichern. Ferner<br />

ermöglicht der Monumentalbau<br />

Frachtern mit bis zu 10 000<br />

Tonnen Gewicht die Passage bis<br />

zur Metropole Chongqing im<br />

Inland.<br />

Zeitweilig bis zu 27 000 Menschen haben<br />

gleichzeitig auf der größten Baustelle der<br />

Welt Tag und Nacht geschuftet und mehr als 100<br />

Millionen Kubikmeter Erde ausgehoben - die<br />

meisten von ihnen zwangsverpflichtete Soldaten.<br />

Um den Mammutdamm möglichst sicher vor<br />

Erdbeben zu machen, wählten die Experten die<br />

feste Granitschicht am Grund des Yangtze bei<br />

Sandouping als Standort aus. Sie verzichteten<br />

sicherheitshalber auf Sprengst<strong>of</strong>f. Stattdessen<br />

hoben 50 Riesenbagger den Boden aus. Der<br />

Damm, der in einem erdbebengefährdeten Gebiet<br />

steht, soll nun Beben bis zur Stärke 7,0<br />

standhalten.<br />

Für China, die Weltmacht der Zukunft,<br />

scheint keine Herausforderung zu groß. Der<br />

Gigant von Sandouping ist ein Symbol des<br />

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Durchsetzungswillens der Kommunistischen<br />

Partei. "Sich den "Drei Schluchten" für ein<br />

militärisch mächtiges China widmen" prangt auf<br />

einer riesigen Schautafel.<br />

Der Staudamm wurde in der Regenzeit geflutet<br />

und die Steiggeschwindigkeit des<br />

Wassers waren 5 Meter pro Tag?? Klingt etwas<br />

unglaubwürdig, aber lässt sich auch im Internet<br />

nachlesen. Damit wurde der Füllstand von 175<br />

Metern erreicht. Momentan liegt er ungefähr<br />

zwischen 12 und 15 Metern darunter.<br />

Es wurden zwar verschiedenste technische Hilfen<br />

für Schiffe gebaut, allerdings gibt es keine<br />

Fischaufstiegshilfe und damit ist eine<br />

Renaturierung für Fische notwendig<br />

geworden. Dazu läuft ein Projekt, wo diverse<br />

Fische ausgesetzt wurden. Angeblich ist es der<br />

chinesische Stör, der u. a. ausgesetzt wurde.<br />

Die meisten Leute, sagt die Reiseleiterin, sind in<br />

die Nähe ihrer Heimat umgezogen bzw.<br />

sind auch in die Städte gezogen (vor allem die<br />

Jungen). Die alten Leute wollten vor allem alle<br />

Sachen mitnehmen, die sie gehabt haben und<br />

dies war nicht so ohne weiteres möglich. Eines der<br />

wichtigsten Sachen war der Sauerkrautbehälter,<br />

den sie mitnehmen wollten, weil hier alle sehr gern<br />

Sauerkraut essen.<br />

Eines der größten Probleme ist, dass viele<br />

Bauern, die hier gewohnt haben, das<br />

versprochene Geld noch nicht bekommen<br />

haben. Das Staudammprojekt kostet<br />

voraussichtlich 25 Milliarden US$, aber die<br />

laufenden Kosten dürften wesentlich höher sein.<br />

Schätzungen sprechen von 60 Mrd., einige sogar<br />

von 75 Mrd. US$. 90 % wurden von Chinesen<br />

investiert und 10 % kamen von ausländischen<br />

Investoren. Alle Chinesen haben Geld gespendet,<br />

sagt die Reiseleiterin. Sie meint schlicht und<br />

einfach, dass sich der Strompreis erhöht hat bzw.<br />

alle Chinesen mit höheren Steuern belastet<br />

werden. Es wurden auch Aktien aufgelegt, die<br />

man erwerben konnte.<br />

An seinem Ober- und Mittellauf bis Yichang weist<br />

der Jangtze viele Schluchten auf.<br />

Die bekanntesten sind die Drei Schluchten<br />

Qutang, Wuxia und Xiling zwischen<br />

Chongqing und Yichang. Die Berge in der ersten<br />

Schlucht haben eine Höhe von ungefähr 800<br />

Metern. In der nächsten Schlucht, in der zweiten,<br />

haben sie ca. 1.000 Meter und in der dritten<br />

ungefähr 1.200 Meter. Kulturgegenstände, die<br />

geflutet wurden oder worden wären, sind entfernt<br />

worden und in Museen ausgestellt. Mit dem<br />

Staudamm werden natürlich auch<br />

Überschwemmungen verhindert, die es in der<br />

<strong>Tops</strong> <strong>of</strong> <strong>CHINA</strong> <strong>18.7.09</strong> – 31.7.09<br />

Vergangenheit gegeben hat, vor allem im<br />

Grundverlaufsbereich. Durch dieses<br />

Wasserkraftwerk wird ein Äquivalent von 50<br />

Millionen Tonnen Kohle pro Jahr<br />

eingespart. Eine chinesische Weisheit besagt:<br />

„Wer das Wasser beherrscht, dem<br />

gehört China.“<br />

In der Nacht fahren einige Schiffe durch die<br />

Gegend, die ein wenig Lärm machen.<br />

Am Abend gibt die Crew ihr Bestes bei<br />

einer sogenannten Modeschau durch die<br />

Jahrhunderte der chinesischen Dynastien. Von<br />

unseren deutschen Freunden waren die Sprüche<br />

„Ratzfatz“ und „Melone“ zu hören.- warum auch<br />

immer?? Melone dürfte so etwas wie<br />

Falschmeldung geheißen haben und Ratzfatz<br />

etwas mit schneller Durchführung zu tun haben.<br />

Oder vielleicht auch eine ganz andere Bedeutung<br />

haben.<br />

Dieser Tag geht, wie die meisten Tage<br />

wahrscheinlich, mit dem Abendessen zu Ende.<br />

Wie üblich sitzen die Österreicher im Speisesaal<br />

und auch an der Bar am längsten. Wir probieren<br />

das erste Mal einen chinesischen Rotwein, wobei<br />

man sagen muss, dieser ist durchaus trinkbar, im<br />

Gegenteil, er ist sogar ausgezeichnet. Wir ankern<br />

bei einer Ortschaft namens Badong. Ein Dorf mit<br />

nur einer halben Million Einwohner.<br />

Seite 15 von 46


Donnerstag, 23. Juli 2009<br />

Faszination des Yangtze mit seinen drei berühmten<br />

großen Schluchten „Qutang“, „Xiling“ und „Wushan“.<br />

Kleine Schluchten mit ihren bizarren Felswänden am<br />

Shennong<br />

Heute besuchen wir zuerst die kleinen<br />

Schluchten. Danach geht es weiter in die<br />

Hexenschlucht und dann in die Qutang-Schlucht.<br />

Am Nachmittag wäre ein fakultativer Ausflug zur<br />

<strong>Tops</strong> <strong>of</strong> <strong>CHINA</strong> <strong>18.7.09</strong> – 31.7.09<br />

Stadt des weißen Kaisers möglich, aber unsere<br />

Reiseleiterin rät uns davon ab, weil es nichts<br />

Interessantes da zu sehen gibt. Na gut, dann eben<br />

nicht.<br />

Die Bootsfahrt beginnt zuerst mit dem großen<br />

Schiff von Badong und dann geht es weiter mit<br />

dem kleinen Schiff entlang des Shennong River.<br />

Der 60 Kilometer lange Shennong-Fluss<br />

mündet bei dem Dorf Xirangkou in den Yangtze.<br />

Durch die an manchen Stellen des Flusses sehr<br />

seichten Gewässer werden die traditionellen<br />

Boote in alter Tradition an Seilen weitergezogen.<br />

Am Shennong lebt das Volk der Tujia, einer<br />

chinesischen Minderheit. In der Longxia-Schlucht,<br />

durch die sich der Shennong windet, findet man<br />

viele, hoch über dem Wasser gelegene Höhlen mit<br />

aus Baumstämmen geschnitzten<br />

Särgen. Vor 2000 Jahren hat das Volk der Ba<br />

ihre Verstorbenen so beigesetzt, möglichst hoch<br />

oben - nahe beim Himmel. Bis heute ist noch<br />

immer nicht geklärt, wie die Menschen die großen<br />

Baumstämme dort hingeschafft haben.<br />

Dann kommen wir bei einer Tropfsteinhöhle<br />

vorbei. Diese kann allerdings nicht besichtigt<br />

werden. Diese Tropfsteinhöhle führt 8 Kilometer in<br />

den Berg hinein. Man kann sie nur befahren, wenn<br />

der Wasserstand hoch genug ist, damit man auch<br />

mit dem Boot hinein kann. Mit etwas Glück sieht<br />

man seltene Affen- und Vogelarten die in<br />

der sehr dichten Vegetation an den Ufern leben.<br />

Entsprechend naturbezogen sind diese<br />

Schluchtenabschnitte auch bezeichnet. So gibt es<br />

hier zum Beispiel die Nebelschlucht, die<br />

Smaragdschlucht und die Schlucht des<br />

tropfenden Grüns.<br />

Wir steigen in der letzten Schlucht noch in<br />

Holzboote um, in welchen so ungefähr 16 Leute<br />

Platz haben. Die richtige Arbeitseinteilung bei<br />

diesen Boote ist folgende: 3 müssen rudern, der 1.<br />

Offizier sitzt ganz vorne und gibt die Kommandos.<br />

Der Kapitän steht hinten und raucht eine Zigarette.<br />

Dann ist noch der Steuermann, der das Steuer<br />

hält. Die Leute waren früher einmal<br />

nackt, aber das hat anscheinend nicht der<br />

Etikette entsprochen. Ästhetisch gesehen haben<br />

fast alle Männer durchtrainierte (geschundene)<br />

Körper. Es haben sich sicher einige aufgeregt und<br />

deswegen sind die Ruderer jetzt (leider?)<br />

angezogen. Der Grund dafür war auch, dass sie<br />

früher einmal ins Wasser springen und die Boote<br />

ziehen mussten. Mit der Hose war das nicht so<br />

praktisch und deswegen sind sie gleich nackt<br />

gefahren.<br />

Während der Bootsfahrt erhalten wir noch Infos zu<br />

Hochzeit und Begräbnis. Bei der Hochzeit muss<br />

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die Braut weinen, und zwar 15 Tage lang, weil sie<br />

ihr Heim, ihr Zuhause verlässt. Der Mann muss in<br />

der Zeit 15 Tage Schnaps trinken. Bei einem<br />

Begräbnis wird allgemein gefeiert.<br />

Beim Ausflug fällt auf, dass die Chinesen<br />

spezielle, man könnte fast sagen, zum Teil<br />

Abendkleider anhaben, was für die Bootsfahrt<br />

für unsere Begriffe ein bisserl atypisch wäre, aber<br />

anscheinend hier üblich ist.<br />

Bei der Fahrt retour beginnt es leicht zu<br />

regnen, aber es ist trotzdem relativ warm und<br />

auch schwül. Die Sicht ist leider nicht so<br />

berauschend, es ist eher diesig. Frau Zou sagt<br />

mir, dass die Sicht hier in dieser Gegend meistens<br />

eher diesig ist. Es hängt mit der hohen<br />

Luftfeuchtigkeit zusammen und auch mit dem<br />

Yangtze, wo auch sehr viel Wasser verdunstet.<br />

Kurz nachdem wir bei der Yangtze 1, unserem<br />

Kreuzfahrtschiff, wieder eintreffen, beginnt es wie<br />

aus Kübeln zu schütten. Aber das einige Stunden<br />

lang. So hatten wir bei unserer Ausflugsfahrt mit<br />

den Ruderbooten ein Super Wetterglück.<br />

Nach der Bootsfahrt erwartet uns das<br />

Mittagessen auf unserem Kreuzfahrtliner und<br />

für Nachmittag sind keine größeren Aktivitäten<br />

geplant, wir fahren dann weiter durch die<br />

Hexenschlucht.<br />

Es gibt etliche Häuser unterwegs, wo die<br />

Vorderseite, also die Front, weiß<br />

gestrichen worden ist. Der Rest ist so wie er<br />

ursprünglich war. Die zweite Besonderheit war,<br />

dass, als wir durch die Schluchten gefahren sind,<br />

also die 3 Schluchten, gerade bei der<br />

Hexenschlucht heftiger Regen niederging. Warum<br />

gerade auch – wegen der Hexen??<br />

In der Hexenschlucht hat man das Gefühl,<br />

man fährt durch Wildnis. Die Hexenschlucht ist<br />

<strong>Tops</strong> <strong>of</strong> <strong>CHINA</strong> <strong>18.7.09</strong> – 31.7.09<br />

eine sehr enge Schlucht mit Bergen, die rund<br />

1.000 Meter hoch sind und am Ende erscheint wie<br />

aus dem Nichts auf einmal eine Stadt. Eine<br />

riesige Autobahnbrücke beschließt das Ende der<br />

Hexenschlucht.<br />

Zwischendurch sieht man auch riesige<br />

Betonflächen am Ufer, welche meist einige<br />

100 m lang, einen Winkel von ca. 30-45 Grad<br />

hatten und 20 - 50 m breit waren. Im Wesentlichen<br />

sind das riesige Betonflächen, einige Tausend<br />

Quadratmeter <strong>of</strong>t, welche die Hänge vor dem<br />

Abrutschen schützen sollen. Es hat natürlich auch<br />

mit der Schifffahrt bzw. mit den darüberliegenden<br />

Häusern zu tun. Für diese sind diese Flächen<br />

überlebenswichtig<br />

Nachmittags sehen wir einige Wissbegierige,<br />

welche den amerikanischen S<strong>of</strong>i<br />

Pr<strong>of</strong>essor von der University <strong>of</strong><br />

Massachusetts bearbeiten und ihm einige<br />

Geschichten hineindrücken, welche guten<br />

Aufnahmen sie von der Sonnenfinsternis gemacht<br />

haben. Der Vortrag des Pr<strong>of</strong>essors war ja wirklich<br />

allererste Sahne. Leider konnten einige den<br />

Vortrag deswegen nicht sehen weil sie auf gut<br />

deutsch gesagt, in der Zwischenzeit am Topf<br />

gesessen sind.<br />

Wir durchfahren die dritte Schlucht, die Qutang-<br />

Schlucht. Unmengen von Müll schwimmen<br />

dem Yangtze entlang. Interessanterweise sind<br />

auch unzählige Schuhe dabei. Laut Reiseleiterin<br />

ist das allerdings immer jeweils nur ein Schuh. Ich<br />

weiß zwar nicht, was sie mit dem zweiten dann<br />

tun? Ob an den Schuhen noch jemand dranhängt,<br />

konnte man nicht erkennen.<br />

Der Abend geht mit anhaltendem Regen und<br />

einem recht brauchbaren Abendessen mit<br />

einem Flascherl Rotwein zu Ende.<br />

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Freitag, 24. Juli 2009:<br />

„Geisterstadt“ Fengdu nach wie vor ein<br />

Besichtigungshöhepunkt am Yangtze.<br />

Nach dem Frühstück am Schiff gibt es den<br />

nächsten Landausflug. Frühstück so wie jeden<br />

Tag mit Spiegelei und Speck, etwas Joghurt und<br />

ein Marmeladebrötchen oder etwas Kuchen. Das<br />

chinesische Frühstück haben wir meist<br />

verschmäht.<br />

Heute sind wir in Fengdu, der Geisterstadt.<br />

In China herrscht zwar Religionsfreiheit, aber<br />

Mitglieder der kommunistischen Partei, ca. 70<br />

Millionen, dürfen keiner Religion angehören. Wenn<br />

in den Tempeln der Buddha ein Schwert hat, und<br />

die Spitze nach oben zeigt, darf man nicht in<br />

diesem Tempel übernachten. Wenn die<br />

Schwertspitze allerdings nach unten zeigt, dann<br />

darf man übernachten.<br />

Fengdu wird wegen der bereits verlassenen<br />

Häuser als Geisterstadt bezeichnet. Der Name<br />

bezieht sich auf eine berühmte Tempelanlage,<br />

welche die Heimat der gestorbenen<br />

Seelen sein soll. Diese liegt hoch genug, um der<br />

<strong>Tops</strong> <strong>of</strong> <strong>CHINA</strong> <strong>18.7.09</strong> – 31.7.09<br />

Nachwelt erhalten zu bleiben.<br />

Nach der Flutung des Yangtze ist die 50<br />

000-Einwohner-Stadt Fengdu 35 Meter unter der<br />

Wasseroberfläche. Ihr Tempel - 620<br />

Treppenstufen über der Stadt – bleibt als Insel<br />

verschont.<br />

Fengdu ist seit der Han-Dynastie als "Eingang<br />

zum Hades" berüchtigt. Man hat dem Ort noch<br />

einen Beinamen gegeben, nämlich -Yan Wang -<br />

was soviel wie "König der Unterwelt" bedeutet. Es<br />

entstand ein Wallfahrtsort, den man mit etlichen<br />

Tempeln ausstattete. Zu den Tempeln führt ein<br />

langgezogener Bergweg, aber auch eine<br />

abenteuerliche Sesselbahn. Der Weg endet an<br />

den hochgelegenen Hallen mit Darstellungen des<br />

"Königs der Unterwelt", des Jüngsten Gerichts,<br />

des buddhistischen Fegefeuers (Hölle) und am<br />

Pavillon des Himmelssohnes.<br />

Fengdu ist mehr als 2000 Jahre alt und für<br />

Daoisten ein Wallfahrtsort wie Mekka für Muslime.<br />

Um mit den vielen Geistern der Stadt und ihrer<br />

Bergtempel zurechtzukommen, braucht es aber<br />

etwas Vorbereitung. Auf dem Ming-Berg mit<br />

seinem 1600 Jahre alten Kloster müssen<br />

Besucher drei Prüfungen überstehen,<br />

um im kommenden Leben nicht zu arg vom<br />

Schicksal gebeutelt zu werden. Wer es lebend<br />

schafft, wird jetzt schon einmal 99 Jahre alt.<br />

Zuerst geht es über die "Brücke der Hilflosigkeit",<br />

die über den imaginären Blutfluss führt. Im Fluss<br />

lauern schon die ersten Geister, die den arglosen<br />

Besucher in die Hölle ziehen wollen. Wer die<br />

Brücke in drei großen Schritten<br />

passieren kann, hat bestanden. Gehen<br />

Ehepaare Hand in Hand, werden sie auch im<br />

nächsten Leben vereint. Es stehen sogar zwei<br />

Brücken zur Auswahl. Wer die linke nimmt,<br />

bekommt Glück und Gesundheit. Die rechte steht<br />

für Reichtum. Ältere Europäer gehen meistens<br />

links, junge Chinesen eher rechts.<br />

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Der Schritt durch das Tor zur Hölle will<br />

wohl überlegt sein. Wenn man mit dem linken Fuß<br />

über die Schwelle steigt, wird man im nächsten<br />

Leben als Mann geboren. Mit dem Linken als<br />

Frau. In Fengdu der "Stadt der Hölle", lässt sich<br />

damit die Auferstehung mit etwas Konzentration<br />

genau planen. Wenn Europäer mit beiden Beinen<br />

über die Schwelle hüpfen, lächeln die<br />

einheimischen Begleiter. (dann wird man im<br />

nächsten Leben als Zwitter geboren)<br />

Die dritte Prüfung, eine Balanceübung im<br />

Palast des Höllenkönigs. Drei Sekunden müssen<br />

einbeinig auf einem wackeligen Stein<br />

durchgestanden werden. Wer versagt, hat Böses<br />

zu verbergen.<br />

Wenn man alle Prüfungen bestanden hat,<br />

darf man den König der Unterwelt besuchen.<br />

Der Höllenkönig selbst gibt täglich<br />

Audienz. Sechs Meter hoch und drei Meter breit<br />

thront der Bronzekoloss in seinem Tempel. Er<br />

bewahrt auch das Buch auf, in dem Geburts- und<br />

Todestag jedes Menschen aufgeschrieben sind.<br />

Der König der Unterwelt kann leider nur<br />

Chinesisch. Ausländische Namen führt er nicht.<br />

Die Chinesen tragen sich daher alle in ein Buch<br />

ein.<br />

Viel wichtiger für die Besucher ist jedoch eine<br />

Visite bei der Königin der Unterwelt in<br />

einem Nebenraum. Die nur einen Meter große<br />

Tonfigur ist mit einem Seidenkleid geschmückt,<br />

schaut deutlich weniger grimmig als ihr<br />

Göttergatte, hat aber in einer immer mehr auf<br />

äußerliche Schönheit achtenden Gesellschaft fast<br />

mehr Macht. Wenn Frauen sie vier Mal<br />

anschauen, werden sie schöner -<br />

behaupten zumindest die Chinesen. Bei vielen<br />

setzt die Wirkung wahrscheinlich auch erst im<br />

nächsten Leben ein. Geduld gehört bei einem<br />

Ausflug ins Reich der Mitte eben auch in<br />

Höllenfragen dazu. Links und rechts vom Eingang<br />

<strong>Tops</strong> <strong>of</strong> <strong>CHINA</strong> <strong>18.7.09</strong> – 31.7.09<br />

des Tempels sind die Polizisten, diese schauen<br />

sehr furchterregend aus, haben auch zum Teil<br />

Draculazähne oder Pferdeköpfe. Die eine Gruppe<br />

der Polizisten, der Tempelwächter, arbeitet<br />

übrigens in der Tagschicht, die andere in der<br />

Nachtschicht.<br />

Es gibt auch Zwischenprüfungen. Eine<br />

Zwischenprüfung ist, einen 182,5 kg schweren<br />

Eisenblock auf die Spitze eines anderen<br />

Eisenblockes zu bringen. Dies bedeutet, dass man<br />

ewig treu bleibt. Es hat keiner von uns geschafft<br />

bzw. riskiert! Die nächste Zwischenprüfung ist,<br />

dass man die 33 Stufen mit einem Atemzug<br />

schaffen kann. Das wiederum haben die meisten<br />

geschafft.<br />

Da wir alle 3 Hauptprüfungen bestanden<br />

haben, werden wir in Gesundheit 99 Jahre leben<br />

und wir werden auch danach in den Himmel<br />

aufsteigen.<br />

Nach dem Besuch der Geisterstadt geht<br />

es wieder mit dem Sessellift und dann mit dem<br />

Golfwagen retour in Richtung Schiff. Die Schiffe<br />

warten schon auf uns. Abfahrt um ca. 11.00 Uhr.<br />

Über den Yangtze spannen sich auch unzählige<br />

Brücken, aber mit beträchtlicher Spannweite.<br />

Die Brücken sind alle als Hängeseilbrücken<br />

ausgeführt.<br />

Am letzten Abend war das<br />

Kapitänsdinner und ist eine<br />

Talenteshow der Teilnehmer der Reise<br />

gefordert. Die Reiseleiterin am Schiff, namens<br />

Wolke war für uns als Animator (eher fad und<br />

farblos) zuständig. Die chinesisch und englisch<br />

sprechende Moderatorin war da von wesentlich<br />

agilerer und hübscherer Kompetenz.<br />

Seite 19 von 46


Es gab insgesamt drei Beiträge vom<br />

Publikum. Von Österreich und Deutschland<br />

„Marmor, Stein und Eisen bricht“ als Chor<br />

vorgetragen. Dann von Amerika gab es<br />

„Edelweiß“, ein Lied von Michael Jackson und<br />

eine Dame, eine chinesische Amerikanerin mit<br />

chinesischer Mutter, spielt am Klavier ein<br />

klassisches Stück.<br />

Ein Kollege, der bei 2 Chören singt, war natürlich<br />

auch der Chorleiter für uns, hat also das<br />

Eingangsstatement für unsere gesangliche<br />

Darbietung in deutsch und in englisch gehalten,<br />

damit es für alle verständlich ist. Er hat extra den<br />

Ausflug nach Fengdu ausgelassen um sich für den<br />

Auftritt am Abend ordentlich vorzubereiten. ☺☺☺<br />

Beim Abendessen ging es ihm noch hundselendig,<br />

aber beim Aufritt ist er wieder in seinem Element.<br />

Die gesangliche Darbietung ist<br />

überraschenderweise besser als alle Proben<br />

vorher.<br />

<strong>Tops</strong> <strong>of</strong> <strong>CHINA</strong> <strong>18.7.09</strong> – 31.7.09<br />

Ein Pärchen aus Linz hat sich am Abendtisch<br />

zu uns gesellt und von sich aus kurz beschlossen,<br />

sich dem solidarischen Wettsingen „Marmor, Stein<br />

und Eisen bricht“ anzuschließen. Nicht nur zur<br />

allgemeinen Begeisterung, aber sie sind<br />

gesanglich ein Gewinn.<br />

Das Ganze begann um ca. 20.30 Uhr und um<br />

21.30 Uhr was es zu Ende. Um 21.35 Uhr waren<br />

noch 2 Tische besetzt - Deutschland und<br />

Österreich, und um 21.40 Uhr war noch 1 Tisch<br />

besetzt – nur mehr Österreich. Bis 22:50 Uhr gab<br />

es dann allgemeines Hochklappen der Gehsteige<br />

in der Bar. Einige wenige gingen dann noch ans<br />

Oberdeck bis?? ca. ¼..!<br />

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Samstag, 25. Juli 2009:<br />

8. Tag: CHONGQING – XI’AN<br />

Ankunft in Chongqing, Ausschiffung. Stadtrundfahrt mit<br />

Besuch des Pipashan-Parks sowie eines Freimarktes.<br />

Transfer zum Flughafen und Flug nach Xi’an.<br />

Es gibt zeitliches Wecken. Das Schiff fährt in<br />

Chongqing ein. Danach geht es mit dem Bus<br />

weiter zu einer Stadtrundfahrt in Chongqing und<br />

am Nachmittag ist der Weiterflug um 16.45 Uhr<br />

nach Xi’an geplant.<br />

Chongqing stellt als regierungsunmittelbare<br />

Stadt eine eigenständige<br />

Verwaltungseinheit mit 32,0 Millionen<br />

Einwohnern dar. Wenn ausschließlich die<br />

administrativen Stadtgrenzen herangezogen<br />

werden, ist Chongqing die größte Stadt der Welt.<br />

Die Fläche des Verwaltungsgebietes der Stadt ist<br />

mit 82.403 Quadratkilometern so groß wie der<br />

Staat Österreich (83.871 Quadratkilometer) und<br />

besteht überwiegend aus Gebieten mit ländlicher<br />

Siedlungsstruktur.<br />

In Chongqing angekommen, starten wir s<strong>of</strong>ort zu<br />

einer Stadtrundfahrt. Wir sehen als erstes<br />

gleich das beeindruckende Theater, das neu<br />

gebaut worden ist, ein Riesentheater. Als<br />

nächstes sehen wir das Kongresshaus. So<br />

zwischendurch erzählt der Reiseführer auch, dass<br />

Chongqing zu den Back<strong>of</strong>enstädten gehört, also<br />

Temperaturen <strong>of</strong>t über 40 Grad Celsius hat und,<br />

dass es gesund ist, <strong>of</strong>t zu schwitzen.<br />

Da essen die Leute dann noch einen Feuertopf,<br />

das ist eine Art Fondue - sehr scharf - und dazu<br />

ein kaltes Bier. Dies wird dann als Restaurant-<br />

FKK bezeichnet, weil die Leute dann die<br />

Oberteile ausziehen, Männer komplett und die<br />

<strong>Tops</strong> <strong>of</strong> <strong>CHINA</strong> <strong>18.7.09</strong> – 31.7.09<br />

Frauen sitzen nur im Unterhemd im Lokal.<br />

Am Platz vor dem 3 Gorges Museum (3<br />

Schluchten Museum) sehen wir etwas ganz<br />

Interessantes. Da tanzen, zwar meist nur Frauen,<br />

Leute zu Standard oder Latein-Musik mit<br />

Tanzlehrer. Diese Tänze werden ein Oma-Opa-<br />

Tanz genannt. Die Opas fehlen zum größten Teil.<br />

In Chongqing sind kaum Fahrräder zu sehen,<br />

weil die Stadt sehr hügelig ist. In der Innenstadt<br />

gibt es über 200 Buslinien und über 8.000 Taxis.<br />

In der Relation allerdings zur Einwohnerzahl ist<br />

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dies nicht wirklich aufregend. Suzuki und<br />

Ford haben hier ihre Werke. Es gibt auch noch<br />

Kohlewerke und Stahlbau. Ford Focus wird zum<br />

Beispiel hier montiert. Bei der Fahrschule<br />

braucht man 80 Stunden, für die Kosten von<br />

ungefähr € 350,--. Es gibt zwar einen Haufen<br />

Zebrastreifen und Fußgängerampeln, aber diese<br />

sind für die Aut<strong>of</strong>ahrer nicht so wichtig. Die<br />

Aut<strong>of</strong>ahrer sind eindeutig die stärkeren. D. h. also,<br />

wenn man eine Straße überquert, ist die<br />

Empfehlung dies vorsichtig - aber mutig - zu tun.<br />

Bei den sogenannten Motorradtaxis können 2<br />

Leute mitfahren, es sind mehr oder weniger<br />

Mopeds. Auf dem Land dürfen 3 Passagiere<br />

mitfahren. Dies sind aber ganz normale Mopeds.<br />

Es gibt einen Spruch in dieser Stadt: „Wenn die<br />

Sonne scheint, bellen die Hunde.“ Dies<br />

rührt daher, dass die jungen Hunde, nach der<br />

Geburt monatelang keine Sonne sehen. Die Stadt<br />

liegt ca. 6 Monate im Nebel. Dann kommt<br />

zwischendurch eine Jahreszeit, wo die Sonne<br />

scheint und weil sie die Sonne erstmals sehen,<br />

bellen diese kleinen Hunde.<br />

Hier gibt es sogenannte Bambusträger, die<br />

werden auch nur „Bambus“ gerufen. Sie haben<br />

eine Bambusstange und tragen das Gepäck oder<br />

den Einkauf, wenn notwendig viele Stockwerke<br />

hinauf. Die alten Häuser haben meist keinen Lift.<br />

Das können dann schon 20 Stockwerke und mehr<br />

sein. Dies für 1 – 2 Yuan.<br />

Die Harmoniepause kommt aus dem<br />

Daoismus, weil, wenn man auf die Toilette<br />

geht, dann ist der innere Körper wieder in<br />

Harmonie. Die fünf Elemente des<br />

Daoismus sind Wasser, Feuer, Holz,<br />

Metall und Erde.<br />

Warmer Tee wird getrunken um die Yang-Seite zu<br />

bedienen. Es heißt, um die Hitze damit auch im<br />

Körper zu senken. Der Reiseleiter erklärt uns die<br />

Tee-Zeremonie. Wenn man den Deckel<br />

seitlich hinlegt, heißt dies, man möchte noch<br />

etwas. Ein verkehrtes Hinlegen des Deckels heißt,<br />

ich bin gerade Harmonieren. Den Deckel verkehrt<br />

hineinlegen heißt, man mag nichts mehr.<br />

Getrunken wird der Tee mit der Untertasse und<br />

der Deckel wird schräg gehalten. Das Problem ist<br />

nur, dass für uns Langnasen der Finger unter<br />

Umständen im Weg ist oder die Nase, je nachdem<br />

von welcher Seite man es sieht.<br />

Jasmintee gibt es gerollt, damit man ihn öfter<br />

aufgießen kann. Dieser wird bis zu 5-mal<br />

aufgegossen. Einen normalen Tee kann man 3<br />

bis 4 Mal aufgießen. Schwarzer Tee wird<br />

<strong>Tops</strong> <strong>of</strong> <strong>CHINA</strong> <strong>18.7.09</strong> – 31.7.09<br />

deswegen mit Litschi versetzt, weil er eine<br />

schöne Haut macht. Insgesamt ist die Tee-<br />

Zeremonie eine ziemliche Patzerei (Pritschlerei).<br />

Den restlichen Tag in Chongqing verbringen wir<br />

mit einem Spaziergang in der<br />

Einkaufsstraße. Wir gehen zur<br />

Futteraufnahme in einen Kentucky<br />

Fried Chicken. Es ist mit einem Wort eigentlich<br />

fürchterlich, dass dort vor allem dicke Leute so<br />

begeistert hinlaufen. Das Lokal war<br />

grottenschlecht, es war das Essen miserabelst<br />

und es war das ganze Ambiente nur noch zum<br />

Davonlaufen. Eben KFC. Mc Donalds wäre<br />

vielleicht noch eine Steigerung gewesen, haben<br />

wir aber Gott sei Dank nicht versucht. Da ist ja der<br />

Starbucks direkt eine Hochkultur.<br />

Von Chongqing geht es dann weiter auf den<br />

Flughafen, wo bereits unser Gepäck<br />

eingecheckt war. Dies ist sehr komfortabel. Wir<br />

mussten nur mehr zum Gate gehen. Die<br />

Organisation unserer Reise war wirklich top.<br />

Wir kommen in Xi’an an und fahren ca. eine<br />

Stunde durch den eher kleineren Ort mit 3<br />

Millionen Einwohnern. Es gibt 128 Städte in China,<br />

die mehr als 1 Million Einwohner haben. Es sieht<br />

hier so aus, wie in den Städten vorher auch:<br />

Häuser, Leute, Häuser, Leute, Häuser, Leute.<br />

Wir fahren dann direkt bei einigen Märkten vorbei<br />

zum Abendessen. Es gibt ein Maultaschen-<br />

Abendessen, man könnte auch in besserem<br />

Deutsch sagen Ravioli- oder Tortellini-<br />

Abendessen. Die Ravioli sind sehr kunstvoll<br />

geformt. Zum Teil, wenn Hühnerfleisch drinnen ist,<br />

wie ein kleines Huhn, wenn Schweinefleisch<br />

drinnen ist, sind sie wie ein Schweinegesicht<br />

geformt usw. Wenn sie Glück bringen sollen - was<br />

auch immer dann drinnen ist - dann sind sie wie<br />

ein Geldsack geformt.<br />

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Als Nachspeisen gibt es dann so Formen wie eine<br />

Walnuss oder einen Kürbis. Vom Geschmack her<br />

allerdings sind alle eher etwas fad. Zum Schluss<br />

gibt es noch einen sogenannten Feuertopf, in<br />

dem Miniravioli drinnen sind. Es wird der ganze<br />

untere Teil des Topfes wie ein Fondue<br />

angezündet. Allerdings ist man sehr großzügig mit<br />

dem Spiritus und die Suppe kocht sehr intensiv<br />

auf. Es handelt sich um eine Hühnersuppe mit<br />

einem bisserl Gemüse, die, je nachdem wie viele<br />

man von diesen Raviolis herausfischt, um so mehr<br />

oder weniger Glück bringt.<br />

Nach dem Abendessen landen wir im Hotel Jin<br />

Shi, ein doch recht ansehnlicher Kasten mit<br />

knapp 20 Stockwerken. Von der Lobby innen sieht<br />

man zu allen Stockwerken. Dies sieht recht<br />

imposant aus. Unser Zimmer ist schön und<br />

komfortabel. Die Temperatur liegt hier<br />

interessanterweise so um die 30 Grad Celsius,<br />

eher ein bisserl drunter. Aber die Luftfeuchtigkeit<br />

ist wesentlich geringer, was gleich um einiges<br />

angenehmer ist. Ende des Samstag mit einer<br />

Guten Nacht Drink an der Hotelbar.<br />

<strong>Tops</strong> <strong>of</strong> <strong>CHINA</strong> <strong>18.7.09</strong> – 31.7.09<br />

Sonntag, 26. Juli 2009:<br />

9. Tag: XI’AN<br />

Ausflug zu der weltberühmten „Terrakotta-Armee“. Bei<br />

Brunnen-Bohrungen im März 1974 machten Bauern<br />

einen archäologisch sensationellen Fund: die<br />

Terrakotta-Armee, eine auf drei unterirdische Bereiche<br />

verteilte Streitmacht, so menschenähnlich, dass man<br />

glauben könnte, diese unterirdische Armee könnte die<br />

strategische Schlachtordnung der damaligen Zeit s<strong>of</strong>ort<br />

in die Tat umsetzen. Die „Große Wildgans-Pagode“ ist<br />

der zweite Sakralbau und gehört zum „Tempel der<br />

großen Gnade und Güte“, den Prinz Li Zhi im 7.<br />

Jahrhundert zu Ehren seiner Mutter erbauen ließ. Sie<br />

beeindruckt mit sieben Geschossen und 64 m Höhe.<br />

Besichtigung der Stadtmauer aus der Ming-Zeit. Sie ist<br />

bis zu 12 m hoch, bis zu 18 m breit und mit 4 Toren<br />

und zahlreichen Wachtürmen versehen.<br />

Am Sonntag haben wir eine nicht so große Hektik.<br />

Der geplante Abfahrtstermin ist erst um 09.00 Uhr<br />

festgelegt, d. h. wir brauchen nicht so zeitig<br />

aufzustehen und können in Ruhe in Richtung<br />

Frühstück marschieren. Was ich jetzt auch tue.<br />

Zou erzählt uns, dass die Wohnsiedlungen<br />

meistens nur einen bewachten gemeinsamen<br />

Eingang haben und man nur durch eine Kontrolle<br />

überhaupt zur Wohnsiedlung gelangen kann, d. h.<br />

die Wohnsiedlungen sind rundum abgesperrt.<br />

Wir kommen bei einem Restaurant vorbei, bei<br />

welchem das ganze Personal eine Art<br />

Befehlsausgabe bekommt. Nach dem<br />

Morgenappell geht es mittels Schlachtruf in das<br />

Lokal retour.<br />

Der Verkehr funktioniert ziemlich<br />

chaotisch. Interessanterweise bleibt keiner bei<br />

einer roten Ampel stehen; es bleibt beim<br />

Zebrastreifen keiner stehen; bei den<br />

Vorrangstraßen bleibt keiner stehen, aber es<br />

funktioniert trotzdem irgendwie. Es regt sich vor<br />

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allem keiner darüber auf, das ist das Schöne<br />

daran. Das Benzin kostet übrigens 90 Yuan.<br />

Die Urlaubssituation in China ist so, dass es<br />

bis vor einigen Jahren überhaupt keinen Urlaub<br />

gegeben hat, sondern es waren nur die staatlichen<br />

Feiertage frei. In der Zwischenzeit gibt es auch<br />

etwas Urlaub. Für 3 Jahre Arbeit bekommt man 5<br />

Tage Urlaub. Ich erfahre allerdings später, dass<br />

die Anzahl der staatlich verordneten Feiertage in<br />

Summe auch an die 4 Wochen ausmachen.<br />

Die Straßen sind relativ rein, weil es sehr viele<br />

Straßenkehrer gibt. Das sind meistens<br />

Bauern, die in die Stadt kommen und eine<br />

Arbeitsgenehmigung für die Stadt suchen. Über<br />

diesen Weg bekommen sie einfach eine<br />

Arbeitsgenehmigung.<br />

In China gibt es inzwischen ein Punktesystem<br />

für die Aut<strong>of</strong>ahrer. Wenn sie irgendwelche<br />

Verfehlungen machen, dann gibt es einen<br />

Punkteabzug. Gesamt hat man 12 Punkte und ab<br />

6 Punkten muss man den Führerschein neu<br />

machen. Wenn man nur mehr 2 Punkte hat,<br />

bekommt man 3 Jahre keinen Führerschein.<br />

Die Gewerkschaften in China haben nur<br />

symbolischen Wert. Wenn die Partei etwas<br />

<strong>Tops</strong> <strong>of</strong> <strong>CHINA</strong> <strong>18.7.09</strong> – 31.7.09<br />

vorgibt, dann hat es so zu sein. Die 40-Stunden-<br />

Woche gibt es allerdings schon seit rund 20<br />

Jahren.<br />

Die Bezahlung für Lehrer,<br />

Computerleute oder Beamte ist sehr gut.<br />

Die Studiengebühr liegt übrigens bei 4.000,-- bis<br />

5.000,-- Yuan, in Peking bei ca. 8.000,-- Yuan.<br />

In China herrscht eine allgemeine Flucht vom<br />

Land in die Stadt. Die Anzahl der Bauern<br />

nimmt damit natürlich dramatisch ab. In den<br />

Kindergärten wird schon Englisch<br />

unterrichtet, auch Rechnen usw. wird gelehrt. Das<br />

heißt, die Kinder werden in Zukunft alle Englisch<br />

sprechen können. Zwischen 2 und 3 Jahren sind<br />

die Kinder im Kindergarten. Die<br />

Lebenserwartung z. B. in Shanghai liegt<br />

bereits bei 86 Jahren. Das<br />

Bevölkerungswachstum ist dort im Minus.<br />

Vom Zentrum von Xi’an fahren wir ungefähr eine<br />

Stunde bis wir bei den Grabanlagen der<br />

Terrakotta Armee sind. Das Gelände ist<br />

riesengroß.<br />

Die Entdeckung der Anlage mit der<br />

Terrakotta-Armee geschah rein zufällig im<br />

März 1974, als chinesische Bauern aus dem Dorf<br />

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Xiyang versuchten, einen Brunnen zu bohren,<br />

um die Trockenheit zu bekämpfen. Am 29. März<br />

stießen sie auf eine harte, verbrannte Erdschicht.<br />

Bei einer Tiefe von vier Metern kamen Tonstücke<br />

zutage, darauf folgten ein mit Ziegelsteinen<br />

ausgelegter Boden, ein bronzener<br />

Armbrustmechanismus und bronzene Pfeilspitzen.<br />

Die Nachricht verbreitete sich bis in die<br />

Kreisstadt Lintong. Der für den Schutz alter<br />

Kulturgegenstände zuständige Beamte Zhao<br />

Kangmin reiste mit Sachverständigen an die<br />

Fundstelle und nach diversen Untersuchungen der<br />

teilweise zerbrochenen, lebensgroßen Figuren<br />

wurde festgestellt, dass es sich um wertvolle<br />

Fundstücke aus der Qin-Zeit handelte. Die Figuren<br />

wurden ins Kulturhaus des Kreises Lintong<br />

gebracht und dort restauriert, die Information über<br />

diesen Fund wurde unter Verschluss gehalten.<br />

Ein Xinhua-Journalist erfuhr jedoch von den<br />

Funden und schrieb einen Bericht darüber,<br />

durch den die Neuigkeit der Bevölkerung Chinas<br />

bekannt wurde. Einige Monate später zog eine<br />

archäologische Gruppe zu dem Gebiet der<br />

Grabanlage und begann mit einer genauen<br />

Untersuchung. Im Zuge dieser Untersuchungen<br />

<strong>Tops</strong> <strong>of</strong> <strong>CHINA</strong> <strong>18.7.09</strong> – 31.7.09<br />

wurde in der Grabanlage des Kaisers eine<br />

Tonarmee mit tausenden Figuren unter dem<br />

Boden entdeckt.<br />

Bis heute ist erst etwa ein Viertel der<br />

gesamten Anlage komplett freigelegt. Der<br />

Grabhügel selber ist noch unangetastet.<br />

Chinesische Archäologen wollen ihn erst später<br />

öffnen, wenn das Material bearbeitet ist, welches<br />

bis jetzt ausgegraben wurde.<br />

Die Terrakotta-Armee, welche sich auf drei<br />

Gruben verteilt, besteht aus 7.278<br />

lebensgroßen Soldaten (Fuß- und<br />

Reitsoldaten), denen Pferde und Kriegswagen und<br />

echte Waffen (Schwerter, Pfeilspitzen, Armbrüste)<br />

beigegeben sind. Es handelt sich um die<br />

Darstellung einer vollständigen Armee der<br />

damaligen Zeit. Die verschiedenen Ränge sind an<br />

unterschiedlichen Uniformen erkennbar.<br />

In der Hauptgrube sind die Soldaten in einer<br />

Schlachtordnung aufgestellt. Die ersten drei<br />

Reihen (204 Bogenschützen) bilden die Vorhut.<br />

Dahinter folgt die Hauptarmee, welche aus<br />

wahrscheinlich 6.000 Soldaten besteht. Da nicht<br />

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die ganze Grube ausgegraben wurde, kann man<br />

die Gesamtzahl nur anhand der „Figurendichte“<br />

der bereits ausgegrabenen Soldaten schätzen.<br />

Diese Hauptarmee wird links und rechts von der<br />

Flankendeckung abgesichert. Am Ende folgt die<br />

Nachhut.<br />

In der zweiten Grube befinden sich<br />

Infanteristen, Reiter und Streitwagen. In der dritten<br />

Grube fand man weitere Figuren, welche man<br />

aufgrund der Aufstellung und Ausstattung der<br />

Soldaten als Kommandostab identifizierte.<br />

Bemerkenswert ist, dass alle diese Figuren<br />

individuell gestaltet sind, also keine zwei in<br />

Haltung, Gesichtszügen oder Ausstattungsdetails<br />

identisch sind. Offen ist die Frage, ob tatsächliche<br />

Soldaten von damals nachgebildet wurden oder<br />

ob die Erschaffer die unterschiedlichen Figuren<br />

frei gestalteten.<br />

Nahe Xi’an, ist auch ein ungeöffneter<br />

Grabhügel. Man ist sich nicht sicher, wie man<br />

diese Grabanlagen öffnen soll. Ein Geologe hat<br />

einmal vorgeschlagen, man müsste eine Halle<br />

bauen, die ungefähr 900 Meter überspannt, damit<br />

man dies gefahrlos machen kann. Da dies<br />

technisch und kostenmäßig nicht machbar ist,<br />

bleiben eben viele Grabanlagen verschlossen.<br />

Nach der Besichtigung, das Gelände ist<br />

unheimlich weitläufig, man sieht hier nur rund 20<br />

Prozent - geht es bei doch recht starkem Regen in<br />

Richtung Mittagessen. Die Fütterung findet<br />

in einer Art Bahnh<strong>of</strong>shalle mit fürchterlicher<br />

akustischer Untermalung statt. Es dürften<br />

schätzungsweise 1.000 Leute Platz haben in<br />

dieser Halle. Die Reiseleiterin hat uns vorher<br />

<strong>Tops</strong> <strong>of</strong> <strong>CHINA</strong> <strong>18.7.09</strong> – 31.7.09<br />

gesagt, eine gewisse Frau Li (es heißen ungefähr<br />

90 Millionen Li in China), dass wir eine<br />

einheimische Kost probieren werden. Da muss<br />

irgendetwas falsch verstanden worden sein.<br />

Anschließend gab es sogar die Möglichkeit, das<br />

Essen und die Räumlichkeiten zu bewerten. Das<br />

Lokal haben wir als sehr schlecht bewertet, das<br />

Service als durchschnittlich und das Essen als<br />

einigermaßen. Die Kellnerin hat dann noch einige<br />

Tische weiter abgefragt und ging dann zu einer<br />

Säule, riss den Zettel herunter, hat ihn<br />

zusammengeknüllt und wahrscheinlich<br />

weggeworfen. So nebenbei sind auch noch<br />

irgendwelche komischen Poster zum Kauf<br />

angeboten worden.<br />

Aus dem Haus hinauszukommen ist nicht ganz<br />

einfach. Man geht dann noch durch eine<br />

Ausstellung von Bildern und Möbeln<br />

und wir betrachten eine Sitzgarnitur bzw. viele<br />

andere Möbelstücke. Eine Essgruppe ist recht<br />

interessant: Die Sessel sind optisch ganz normale<br />

Sessel. Allerdings hat ein Sessel sicher ein<br />

Gewicht von rund 10 kg. Der Tisch ist sensationell<br />

massiv. Die Möbel sind aus Red Wood, ein Holz<br />

aus dem Mammutbaum. Der Preis liegt bei rund €<br />

2.500,--. Der Transport ist allerdings inkludiert,<br />

wurde uns gesagt. Na, dann!<br />

Einige haben heute chronische<br />

Verspätung – ganz egal, wo wir sind. Es ist<br />

allerdings nicht klar erkennbar warum? Vielleicht<br />

haben sie noch die Sch…….oder sie sind mit<br />

Buddha nicht in Harmonie.<br />

Und als nächsten Programmpunkt<br />

haben wir wieder eine<br />

Verkaufsausstellung. Diesmal ist<br />

eine Jadeschleiferei. Von der<br />

Schleiferei sehen wir nicht viel.<br />

Aber dafür, wie immer, einen<br />

Riesenverkaufsraum. Die<br />

Exponate waren wunderschön,<br />

aber eben auch teuer. Die<br />

Jadeschleiferei hatte vor allem<br />

einen guten Cappuccino zu<br />

bieten. Sonst waren an und für<br />

sich die Preise doch sehr<br />

geschmalzen, weshalb wir uns<br />

dort eher dem Genuss an der Bar<br />

hingegeben haben und gewartet<br />

haben, bis alle ihre Einkäufe<br />

getätigt haben. Was aber nicht<br />

sehr viel war.<br />

Weiter geht es zur Da Yan Ta<br />

oder Wildganspagode. Der Turm der großen<br />

Wildganspagode ist 64 m hoch und stammt aus<br />

dem Jahr 652. In ihm wurden Schriften<br />

aufbewahrt, die der Mönch Xi’anzhang im Jahr<br />

Seite 26 von 46


645 von einer Pilgerreise nach Indien mitgebracht<br />

hatte und die er und seine Mitarbeiter dann<br />

übersetzt hatten.<br />

Die Große Wildganspagode war ursprünglich ein<br />

Tempel aus der Sui-Dynastie, welcher im Jahre<br />

647 von Kaiser Gaozong (Tang-Dynastie) zu<br />

Ehren seiner Mutter ausgebaut wurde. In diesem<br />

Tempel lebte der Mönch Xuanzang; er war 17<br />

Jahre durch Indien gereist und hatte dort den<br />

Buddhismus kennengelernt. Die buddhistischen<br />

Schriften, welche er von dieser Reise mitgebracht<br />

hatte, übersetzte er in diesem Tempel. Die<br />

Geschichte ist in künstlerischer Form im Roman<br />

„Die Reise nach Westen“ festgehalten worden,<br />

den jedes Kind in China kennt und der mehrfach<br />

verfilmt wurde.<br />

Die Große Wildganspagode besteht aus<br />

sieben Stockwerken. Im Inneren befindet sich eine<br />

Holztreppe, auf welcher man in die sieben<br />

Stockwerke gelangen kann und (bei klarer Luft)<br />

eine gute Aussicht genießt.<br />

Der Name Wildganspagode geht auf eine indische<br />

Legende zurück: „Einst gab es ein Kloster des<br />

Hinayana-Buddhismus, in welchem Mönche auch<br />

<strong>Tops</strong> <strong>of</strong> <strong>CHINA</strong> <strong>18.7.09</strong> – 31.7.09<br />

Fleisch essen durften. Eines Tages gingen die<br />

Fleischvorräte zu Ende und einer der Mönche rief;<br />

‚Wir haben kein Fleisch mehr, und Buddha sollte<br />

das wissen‘. In diesem Moment fiel eine Gans aus<br />

einer Schar Wildgänse, die gerade über das<br />

Kloster flogen, tot vom Himmel. Die<br />

erschrockenen Mönche – im Glauben, Buddha<br />

selbst habe sich geopfert – errichteten der Gans<br />

eine Pagode“.<br />

Die Besichtigung der Pagode war leider durch das<br />

leicht regnerische Wetter nicht so optimal. Aber es<br />

war ein durchaus wunderschöner Park. Das<br />

Besondere ist, dass die Pagode in der Mitte des<br />

Parks etwas schief ist was man durchaus mit<br />

freiem Auge erkennen kann.<br />

Im Hotel überlegen wir kurz, was wir mit dem<br />

angebrochenen Abend machen. Angeboten<br />

wird eine Tanzvorführung bzw. ein Rundgang<br />

beim Nachtmarkt sowie eine Fontänenshow<br />

(angeblich die größte von Asien). Was es genau<br />

wird, wissen wir noch nicht. Auf jeden Fall zahlen<br />

wir einmal 100,-- Yuan, das sind so ungefähr €<br />

10,-- und dann werden wir sehen, was daraus<br />

wird.<br />

Der Spaziergang durch den Nachtmarkt<br />

ist recht interessant. Wir kosten etwas aus der<br />

Strassenküche, und zwar gedämpftes Reismehl<br />

mit Zucker, Schokolade oder Marmelade und<br />

Sesam. Geschmacklich schwer zu beschreiben,<br />

aber nachdem mir das erste geschmeckt hat,<br />

probiere ich gleich ein zweites und dies ohne<br />

spätere Folgen!<br />

Danach haben wir noch mit dem Bus eine Runde<br />

gedreht, eine kleine Stadtrundfahrt. Wir<br />

waren in dem neuen Vergnügungspark bzw.<br />

an einem See, der wirklich wunderschön war und<br />

dann haben wir uns noch die Fontänen- bzw.<br />

Springbrunnenshow angesehen. Die war<br />

wirklich beeindruckend, allerdings sehr kurz.<br />

Dauer: 12 Minuten. Die elektrische Leistung, die<br />

dahinter steht, sind ungefähr 1,4 Megawatt,<br />

Seite 27 von 46


welche benötigt wird, um diese Show zu<br />

bewerkstelligen. Deshalb wird die Show nur an<br />

Tagen vorgeführt, an denen nicht zu viel Sonne<br />

scheint, da sonst alle Klimaanlagen in Betrieb sind<br />

und diese zuviel Strom verbrauchen. Auch wenn<br />

es sehr kalt ist gibt es keine Show, da das Wasser<br />

gefrieren kann und es für die Zuseher zu<br />

gefährlich wäre.<br />

Der Tag geht mit einem kleinen Abschlussgetränk<br />

an der Bar zu Ende.<br />

<strong>Tops</strong> <strong>of</strong> <strong>CHINA</strong> <strong>18.7.09</strong> – 31.7.09<br />

Montag, 27. Juli 2009, vormittags:<br />

10. Tag: XI’AN – PEKING<br />

Halbtagesausflug in Xi’an: etwa 300 m westlich vom<br />

Trommelturm, im Bezirk der moslemischen Hui-<br />

Minderheit, befindet sich die 12.000 qm große Moschee<br />

aus der Ming-Zeit (1368 - 1644). Sie besteht aus 5<br />

Höfen mit verschiedenen Gebäuden im traditionellen<br />

chinesischen Stil, die aber auch islamische<br />

Dekorationsmuster aufweisen. Transfer zum Flughafen<br />

und Flug nach Peking.<br />

Der Tag beginnt - so wie immer - mit dem<br />

Aufstehen. Das Wetter in Xi’an heute, natürlich<br />

weil wir abfahren: kein Regen, aber trotzdem<br />

etwas nebelig. Auf dem Programm steht noch<br />

heute eine Fahrt zur Stadtmauer von Xi’an<br />

und danach geht es dann weiter per Flugzeug<br />

nach Peking.<br />

Die Stadtmauer von Xi’an wurde zwischen<br />

1374 und 1378 erbaut und in den 80er Jahren<br />

renoviert. Sie ist die größte erhaltene<br />

Stadtmauer in China. Mit einer Gesamtlänge<br />

von insgesamt 13,6 km umschließt sie die<br />

Innenstadt von Xi’an. Ihre Breite beträgt am<br />

Sockel 18 m, an der Krone 12 m. Ihre Höhe<br />

beträgt 12 m. Vier Tore (Nordtor, Westtor,<br />

Südtor und Osttor) gewährten früher einen<br />

durch Zugbrücken geschützten Zugang zu der<br />

Stadt. Diese Zugbrücken wurden morgens<br />

durch ein Signal des Glockenturms<br />

heruntergelassen und am Abend durch ein<br />

Signal des Trommelturms wieder<br />

hochgezogen.<br />

In Xi’an gibt es 24 Moscheen, davon sind 23<br />

für Männer und eine (1!) für Frauen. Richtige<br />

Einteilung?!. Xi’ans muslimisches Viertel<br />

beherbergt die 1250 Jahre alte Große<br />

Moschee von Xi’an, welche im chinesischen<br />

Stil erbaut und von Gärten umringt ist. Alle<br />

anderen Moscheen auf dieser Welt müssen im<br />

islamischen Stil erbaut werden. Der Vorh<strong>of</strong> ist<br />

für die Öffentlichkeit zugänglich, die<br />

Gebetsräume sind Muslimen vorbehalten.<br />

So nebenbei kommen wir auch zu einer<br />

Demonstration zurecht. Wogegen<br />

demonstriert wird ist für uns nicht erkennbar.<br />

Es ist relativ starker Polizeieinsatz für das<br />

kleine Häufchen an Demonstranten.<br />

Die Preissteigerungen in China liegen<br />

zwischen 17 bis 23 Prozent gesamt. Der Verdienst<br />

eines Lehrers ist ca. 4.000,-- Yuan. Dies ist bereits<br />

netto. Die Frage nach Entlohnung, Steuern etc.<br />

beantwortet Frau Li kaum bis nur sehr vage. Ich<br />

habe eher das Gefühl, sie hat keine Ahnung. Nach<br />

Seite 28 von 46


der Besichtigung der Moschee geht es durch die<br />

Altstadt wieder retour und an der Demonstration<br />

vorbei. Dann fahren wir wieder in Richtung<br />

Flughafen und fliegen weiter von Xi’an nach<br />

Peking.<br />

Wie üblich wird wieder das Trinkgeld<br />

einkassiert. € 2,-- für den Reiseleiter und € 1,-- für<br />

den Busfahrer – pro teilnehmender Person<br />

natürlich.<br />

Ein Teilnehmer gab dem Fahrer übrigens kein<br />

Trinkgeld, da er nicht gelächelt hat. Aber er fuhr im<br />

hektischen cinesischen Verkehr ohne Lächeln<br />

ausgezeichnet.<br />

Nach der Trinkgeldablieferung auf zum<br />

Flughafen. Die K<strong>of</strong>fer waren schon dort.<br />

Boarding Pass war auch schon da. Also auf nach<br />

Beijing oder wie wir zu sagen pflegen Peking.<br />

<strong>Tops</strong> <strong>of</strong> <strong>CHINA</strong> <strong>18.7.09</strong> – 31.7.09<br />

Montag, 27. Juli 2009, nachmittags<br />

Besuch des Sommerpalastes in Peking. Der<br />

Sommerpalast liegt etwas außerhalb Pekings und war<br />

ursprünglich ein Privat-Garten, der in verschiedene<br />

Bereiche aufgeteilt ist. Mit 290 ha ist er der größte<br />

Park Chinas, den der Kaiser 1153 unter dem Namen<br />

„Garten des goldenen Wassers“ anlegen ließ.<br />

Prachtvolle Hallen, beeindruckende Tempel, Gärten der<br />

Harmonie, kunstvolle Brücken und das phantastische<br />

Marmorschiff sind nur einige Zeugen dieser kaiserlichen<br />

Wunderwelt.<br />

Das älteste Dokument besagt, dass Peking mit<br />

dem damaligen Namen Ji (= Schilf) vor etwa 3000<br />

Jahren gegründet wurde. In der Ming-Dynastie<br />

kam es mit dem Namen Beiping („nördlicher<br />

Friede“) als Regierungssitz zum heutigen Namen<br />

Beijing („Nördliche Hauptstadt“). Sie war<br />

490 Jahre lang die Residenz von 24 Ming- und<br />

Qing-Kaisern. Peking liegt ungefähr 400 Meter<br />

über dem Meeresspiegel und ist eine der 6<br />

Kaiserstädte.<br />

Inzwischen ist es ca. 16.30 Uhr geworden und wir<br />

fahren eine der 5 Ringstraßen von Beijing. Die<br />

längste ist 200 km lang. Peking hat ungefähr 16<br />

Millionen Einwohner. Seit 1930 hat sich die<br />

Einwohnerzahl im Zentrum von Peking (ohne<br />

Vorortgürtel) von 1,5 Mio. auf 7,7 Mio. erhöht.<br />

Bei den Ringstraßen dürfen jeden Tag<br />

irgendwelche Fahrzeuge nicht fahren,<br />

wenn das Kennzeichen eine bestimmte Endung<br />

hat. Bei nahezu allen Autokennzeichen kommt<br />

eine 6, 8 oder 9 vor Dies sind in China<br />

Glückszahlen.<br />

Zwar gibt es heute keine Tramlinien mehr, dafür<br />

aber vier Untergrundbahnlinien (zwei<br />

unterirdisch und zwei auf Bodenebene). Der erste<br />

Streckenabschnitt der U-Bahn Peking wurde am 1.<br />

Oktober 1969 eröffnet. Mit der Inbetriebnahme<br />

mehrerer U-Bahn-Linien im Jahr 2008 wuchs das<br />

Seite 29 von 46


Netz auf acht Linien. Trotzdem kommt es immer<br />

zu langen Staus und stockendem<br />

Kolonnenverkehr. In 4 Städten in China gibt es U-<br />

Bahnen.<br />

Peking hat kontinentales Klima und wir<br />

haben gerade 28 Grad Celsius. Die 4<br />

Jahreszeiten sind in Peking sehr gut erkennbar<br />

– im Winter sehr kalt, im Sommer sehr heiß. Es<br />

gibt auch sehr gerne Sandstürme. Wenn diese<br />

Sandstürme kommen, dann muss man einen<br />

Mundschutz tragen, denn sonst hat man den<br />

ganzen Mund voll mit Sand und auch die<br />

Flugzeuge fallen dann der Reihe nach aus, weil<br />

sie nicht starten können.<br />

Ein Mann ohne Wohnung findet im<br />

Normalfall keine Frau, d. h. er braucht zuerst<br />

eine Wohnung und dann findet er erst eine Frau.<br />

Als erstes besichtigen wir den Sommerpalast.<br />

Kaiser Qianlong ließ ihn 1751-1764 für eine<br />

Gesamtsumme von 4,8 Mio. Silbertael als<br />

Geschenk zum 60. Geburtstag seiner Mutter<br />

errichten. Die 290 ha große Anlage entstand auf<br />

dem Gelände des seit 1153 bestehenden<br />

ehemaligen Gartens des Goldenen Wassers und<br />

war der bevorzugte Aufenthaltsort des Kaiserh<strong>of</strong>es<br />

in den feucht-heißen Sommermonaten. Die<br />

Gebäude zählen zu den Meisterwerken<br />

chinesischer Architektur, der Park zu den<br />

beeindruckendsten chinesischen<br />

Landschaftsgärten. Wie sein älteres Pendant<br />

weiter östlich fiel auch der Neue Sommerpalast<br />

der Vergeltungsaktion im Zuge des 2.<br />

Opiumkriegs zum Opfer und wurde am 17. und 18.<br />

Oktober 1860 von einem angl<strong>of</strong>ranzösischen<br />

Invasionsheer zerstört.<br />

Er wurde auf Initiative der Kaiserinwitwe Cixi und<br />

des Chefs der Kaiserlichen Marine, Prinz Yi Xuan,<br />

in der Zeit von 1885 bis 1895 wieder aufgebaut.<br />

Die Finanzierung erfolgte durch Abzweigung von<br />

eigentlich für den Flottenausbau bestimmten<br />

Geldern, woran heute noch das berühmte<br />

Marmorboot im Palastsee erinnert. Im Zuge der<br />

Niederschlagung des Boxer-Aufstands 1900<br />

wurde der Neue Sommerpalast ein weiteres Mal<br />

von den Engländern als Vergeltung zerstört und<br />

danach erneut aufgebaut. Nach seiner Schließung<br />

<strong>Tops</strong> <strong>of</strong> <strong>CHINA</strong> <strong>18.7.09</strong> – 31.7.09<br />

1908 durch die Witwe von Kaiser Guangxu wurde<br />

er 1924 wieder eröffnet. Einen Besuch konnten<br />

sich aber wegen anfangs exorbitant hoher<br />

Eintrittspreise nur wenige leisten. Heute ist der<br />

Sommerpalast ein Besuchermagnet und zählt zu<br />

den frequentiertesten Sehenswürdigkeiten der<br />

chinesischen Hauptstadt.<br />

Bei der Besichtigung des Sommerpalastes<br />

ging uns ein Mitreisender verloren. Aber<br />

wir sagen spasshalber immer – 10% Verlust muss<br />

man immer kalkulieren. Da sich die Reiseleiterin<br />

bemüht hat, ist er dann doch wieder aufgetaucht.<br />

Danach ging es zur abendlichen Fütterung<br />

in ein übliches Touristenlokal. Das Essen war an<br />

und für sich nicht schlecht, aber das ganze<br />

Ambiente etc. ist eher, wie gesagt, eine<br />

Touristenverköstigung gewesen. Nach dem Essen<br />

ging es ins Hotel, ins Grand Hotel<br />

Metropark. Ein *****-Kasten, der was wir bis<br />

jetzt gesehen haben, durchaus seinen Namen<br />

oder besser gesagt seine Sterne verdient. Für<br />

heute sind keine weiteren Aktivitäten geplant.<br />

Der Peking-Mensch lebte vor ungefähr<br />

500.000 Jahren. Der war die Vorgeschichte der<br />

Stadt Peking. Die meisten Sehenswürdigkeiten in<br />

Peking wurden vom dritten Ming-Kaiser gebaut<br />

bzw. auch renoviert. Die Ming-Dynastie dauerte<br />

bis 1644 und danach kam die Qing-Dynastie.<br />

Das bevölkerungsreichste Land der Welt bemüht<br />

sich derzeit um das umfangreichste<br />

Bildungswesen der Welt. Zurzeit gibt es<br />

landesweit mehr als 200 Millionen Menschen, die<br />

die Ganztagschulen auf verschiedenen Ebenen<br />

besuchen.<br />

Das Bildungswesen in China gliedert sich in<br />

Vorschul-, Grundschul-, Mittelschul- und<br />

Hochschulbildung. Die 9jährige Schulpflicht wird<br />

von der Grundschule bis zur unteren Stufe der<br />

Mittelschule durchgeführt und sie ist schulgeldfrei.<br />

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Jährlich sind nur einige Hunderte Yuan Gebühren<br />

für Lehrbücher und Nebenausgaben zu bezahlen.<br />

Die chinesische Regierung legt großen Wert<br />

auf die Entwicklung der Schulpflicht.<br />

Die Popularisierungsrate der Schulpflicht in China<br />

ist von weniger als 80% vor mehr als 10 Jahren<br />

auf heute über 90% gestiegen. Für die<br />

kommenden Jahre wird die chinesische Regierung<br />

die Schulpflicht und die Hochschulbildung auf dem<br />

Lande schwerpunktmäßig entwickeln. Damit sollen<br />

alle Kinder zur Schule gehen und erstklassige<br />

Universitäten der Welt in China errichtet werden.<br />

In China spielt die staatlich finanzierte Bildung die<br />

wichtigste Rolle. In letzter Zeit hat sich auch die<br />

private Bildung entwickelt, die aber in Bezug auf<br />

Umfang und Niveau nicht mit der staatlich<br />

finanzierte Bildung gleichzustellen sind.<br />

Pro Klasse sind bis zu 50 Schüler, allerdings ist<br />

der Lehrer nur immer für ein Fach zuständig. Vor<br />

Verlassen der Schule müssen die Kinder die<br />

Schule reinigen. Es gibt keine Putzfrau oder<br />

Putzkräfte in der Schule.<br />

Montag bis Freitag gehen die Kinder in die Schule.<br />

Es ist eine Art Ganztagesschule. In der<br />

Schule machen sie Gymnastik, Mittagessen,<br />

Lernen und Lesen usw. Schluss ist irgendwann so<br />

um ½ 5 Uhr. Die Kinder werden meist von den<br />

Großeltern abgeholt. Es gibt keine Busfreifahrten<br />

oder Ähnliches. 50 Tage Schulferien sind<br />

<strong>Tops</strong> <strong>of</strong> <strong>CHINA</strong> <strong>18.7.09</strong> – 31.7.09<br />

ebenfalls in Juli und August. Es gibt genauso auch<br />

Winterferien.<br />

Die Eltern müssen die Hausaufgaben jeden<br />

Tag kontrollieren und unterschreiben.<br />

Es gibt immer wieder Elternabende und die sind<br />

auch für die Eltern verpflichtend. In China kann<br />

man alles verlieren, aber man darf nicht sein<br />

Gesicht verlieren. Wenn die Kinder z. B. die<br />

Aufnahmeprüfung bestanden haben, haben in<br />

Wirklichkeit die Eltern ihr Gesicht gewonnen.<br />

In China gibt es für die berufliche<br />

Ausbildung kein duales Ausbildungssystem,<br />

sondern die Jugendlichen besuchen eine<br />

schulische Berufsschule. Eine Schule, wo ein<br />

Beruf erlernt wird und wo Kooperationen mit<br />

Firmen bestehen, wo die Leute dann Praxis lernen<br />

können. Aber letztendlich wird in der Schule die<br />

Ausbildung abgeschlossen.<br />

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Dienstag, 28. Juli 2009<br />

11. Tag: PEKING<br />

Besuch der Großen Mauer. „Wer nicht auf die große<br />

Mauer gestiegen ist, ist kein wahrer Held“; diese<br />

Volksweisheit zeugt von dem großen Respekt, den die<br />

Chinesen diesem Bauwerk erweisen. Sie erstreckt sich<br />

heute über 6700 km. Im 8. und 5. Jh. v. Chr. als erste<br />

Grenzbefestigungen erbaut, ließ der legendäre Kaiser<br />

und Reicheiniger Qin Shi Huangdi die verschiedenen<br />

Wälle verbinden und schuf so mit einem gigantischem<br />

Aufwand an Menschen und Material dieses gigantische<br />

Monumentalbauwerk gegen die Angriffe der<br />

mongolischen Reiterheere.<br />

Nach dem Frühstück geht es gradewegs nach<br />

Badaling zur Chinesischen Mauer, leider<br />

bei Regenwetter. Es schüttet, wie beim<br />

olympischen Radrennen, aus Kübeln. Wir haben<br />

auch einen wunderbaren Stau vor den<br />

Mautstationen. Wir warten und stauen.<br />

Bei der Fahrt zu Mauer sehen wir eine Disney<br />

Land Ruine, dem das Geld ausgegangen ist. Es<br />

sind die Mauern des Eingangsportals vorhanden<br />

und drinnen die meisten Bauten, man sieht einige<br />

Türme, aber das war es dann schon.<br />

So nebenbei fahren wir auch bei Bahngeleisen der<br />

Transsibirischen Eisenbahn vorbei.<br />

Wir besichtigen die Große Mauer, The Great Wall.<br />

Es ist wirklich ein imposantes Bauwerk und die<br />

Besteigung ist doch beschwerlich. Pro Tag<br />

<strong>Tops</strong> <strong>of</strong> <strong>CHINA</strong> <strong>18.7.09</strong> – 31.7.09<br />

besuchen ca. 40.000 bis 50.000 Leute die Mauer<br />

nur bei Badaling. Beim Frühlingsfest sind es ein<br />

paar mehr, da dürften es an die 100.000 sein.<br />

Die Chinesische Mauer (chin.„10.000 Li<br />

lange Mauer“) ist eine historische<br />

Grenzbefestigung, die das chinesische Kaiserreich<br />

Seite 32 von 46


vor nomadischen Reitervölkern aus dem Norden<br />

schützen sollte. Sie ist mit 8.851,8 km Länge<br />

(Hauptmauer 2.400 km) und auch hinsichtlich<br />

Volumen und Masse das größte Bauwerk der<br />

Welt. Dabei besteht die Mauer aus einem System<br />

mehrerer teilweise auch nicht miteinander<br />

verbundener Abschnitte unterschiedlichen Alters<br />

und unterschiedlicher Bauweise.<br />

Der chinesische Name 10.000 Li lange<br />

Mauer beinhaltet eine Längenangabe.<br />

Ein Li entspricht etwa 575,5 m, 10.000 Li sind<br />

daher ca. 5.755 km. Die Zahl 10.000 steht im<br />

chinesischen jedoch für Unendlichkeit bzw. eine<br />

unzählbare Menge (vgl. Myriade), weshalb der<br />

Ausdruck etwa unvorstellbar lange Mauer<br />

bedeutet. Trotz aller Gerüchte ist die Chinesische<br />

Mauer nicht vom Weltall aus zu sehen.<br />

Die Mauer wird heute, staatlich finanziert,<br />

ständig restauriert. Der bekannteste<br />

restaurierte Mauerabschnitt erstreckt sich bei<br />

Badaling, 70 km nordwestlich von Peking. Die<br />

Maße der Mauer sind recht unterschiedlich; im<br />

Gebiet von Peking sind 4 bis 8 m Breite auf der<br />

Krone und 10 m an der Basis sowie eine Höhe<br />

von 6 bis 9 m üblich. Im Abstand von einigen<br />

hundert Metern wurden ungefähr 12 m hohe<br />

Türme errichtet, die als Waffenlager und<br />

Signaltürme dienten. Daneben boten sie bei<br />

Angriffen Schutz für die Verteidiger. Es wird<br />

geschätzt, dass bis zu 25.000 solcher Türme in<br />

der Mauer integriert waren und dass 15.000<br />

weitere Signaltürme die Kommunikation mit der<br />

Hauptstadt sichern sollten.<br />

Die Wachtürme wurden nach einem einfachen<br />

Prinzip benachrichtigt, ob Gegner in Sicht waren.<br />

Durch ein Feuer auf dem Turm, an dem eine<br />

Sichtung stattfand, konnten benachbarte<br />

Wachtürme informiert werden. Dies wurde durch<br />

Sichtabstand der Türme ermöglicht, welche dann<br />

<strong>Tops</strong> <strong>of</strong> <strong>CHINA</strong> <strong>18.7.09</strong> – 31.7.09<br />

die Warnung durch Feuerzeichen weitergeben<br />

konnten.<br />

Nach der Besichtigung genießen wir noch eine<br />

Tasse ausgezeichneten Illy-Kaffee.<br />

Nach dem Besuch der Mauer geht es<br />

wieder bergab. Es ist doch ein schönes Gefälle.<br />

Die abenteuerliche Idee des Busfahrers ist mit<br />

dem Bus im Leerlauf bergab zu fahren. Damit<br />

hat er einen echten Bremsentest gemacht! Aber<br />

wir kommen heil unten an.<br />

Wir hatten übrigens auch Glück mit unserem<br />

Busfahrer, der bis zur höchsten Stelle der<br />

Mauer fahren konnte und uns dort aus- und<br />

wieder einsteigen ließ. Nicht alle Busse dürfen<br />

dort hinauffahren. Jedenfalls, wenn man am<br />

ersten Parkplatz stehen bleiben muss, dann hat<br />

man eine knappe Stunde Angehweg bis zum<br />

tiefsten Punkt der Mauer, wo man erst auf die<br />

Mauer losmarschieren kann.<br />

Bei der Rückfahrt sehen wir einige<br />

Obstplantagen mit Pfirsichen, Datteln,<br />

Birnen. Eines war bis jetzt generell auffallend,<br />

dass zwar sehr viel grün ist, aber kaum Blüten zu<br />

sehen sind. Man sieht sehr viele Bäume, oder<br />

eher Sträucher. Bäume sind auch eher die seltene<br />

Ausgabe, meistens sind es so strauchähnliche<br />

Pflanzen oder auf steirisch „Gstauda“. Es ist mehr<br />

oder weniger intensiv grün, aber ohne Blüten.<br />

Die Pfirsichbäume sind recht interessant.<br />

Jede Frucht ist einzeln verpackt am Baum, damit<br />

kein Ungeziefer bzw. keine Vögel rankommen.<br />

Unser Mittagessen nehmen wir wieder in<br />

einem ganz komischen Lokal ein. Es ähnelt einer<br />

Großkantine und auch das Essen ist<br />

entsprechend. Man geht durch eine riesige<br />

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Verkaufsausstellung und darf noch vorher eine<br />

Emailverarbeitung ansehen. Dann kommt<br />

man zum Mittagessen, wo die Verköstigung<br />

ungefähr nach 13,6 Minuten abgeschlossen ist.<br />

Danach darf man wieder zurück in den riesigen<br />

Verkaufsraum und dort erwarten einen einige<br />

Verkäufer, welche natürlich erwarten, dass man<br />

einkauft. Die Waren sind wunderschön, allerdings<br />

die Preisgestaltung ist so, dass die Ware<br />

bei uns um einiges billiger erworben<br />

werden kann. Sicher nicht in dieser<br />

riesigen Auswahl.<br />

Nachdem wir diese Mittags-Fütterung<br />

abgeschlossen haben und auch Gott sei<br />

Dank nichts gekauft haben, fahren wir<br />

weiter zu den Ming-Gräbern. Wir<br />

machen einen Spaziergang auf dem<br />

Heiligen Weg. Dieser Heilige Weg<br />

gehört zu den 13 Ming-Gräbern. Für den<br />

Abend planen wir gerade den Besuch<br />

einer Peking-Oper.<br />

Die Ming-Gräber sind eine<br />

Begräbnisstätte von Kaisern der<br />

chinesischen Ming-Dynastie, die sich etwa<br />

50 km von Chinas Hauptstadt Peking<br />

entfernt am Fuße des Berges Tianshou befinden.<br />

Nur ein Grab wurde geöffnet, jenes des Kaisers<br />

Ding. Dieses Grab kann man besichtigen. Alle<br />

anderen wurden nicht geöffnet.<br />

Angelegt wurde die Anlage 1409 von Kaiser<br />

Yongle, der auch die Verbotene Stadt in Peking<br />

bauen ließ. Nach dem Tod seiner Frau zwei Jahre<br />

zuvor, wählte er diesen Bereich als Ort für sein<br />

Changling-Mausoleum aus. Das Changling ist die<br />

größte Grabanlage der Ming-Gräber und gehört zu<br />

den imposantesten Kaisergräbern der<br />

chinesischen Geschichte. Fertig gestellt wurde die<br />

erste Anlage 1427. Bis zum Zusammenbruch der<br />

Ming-Dynastie 1644 wurden hier 13 von 16 Ming-<br />

Kaisern begraben. Weiters gibt es sieben<br />

<strong>Tops</strong> <strong>of</strong> <strong>CHINA</strong> <strong>18.7.09</strong> – 31.7.09<br />

Grabkammern kaiserlicher Konkubinen und die<br />

eines Eunuchen.<br />

Die gesamte Anlage hat eine Fläche von 80 km²,<br />

die jedoch nicht als eine Anlage sondern eher als<br />

einzelne Gräber am Fuße des Berges Tianshou zu<br />

verstehen sind. 2003 wurden die Ming-Gräber<br />

in die Liste des Weltkultur- und Naturerbes der<br />

Menschheit der UNESCO aufgenommen.<br />

Heute ist die Grabanlage ein beliebtes<br />

Ausflugsziel für Peking-Touristen.<br />

Relativ viele Autobahnstrecken sind nur<br />

mit Bezahlung einer Maut zu befahren.<br />

Wenn man allerdings verkehrt bei den<br />

Mauthäuschen einfährt, dann braucht man keine<br />

Maut zu zahlen. D. h. man ist ein kleines<br />

Stückchen Geisterfahrer, aber das nehmen die<br />

Chinesen nicht so genau.<br />

Die Fahrt auf der Autobahn retour von der<br />

großen Mauer sehen wir einige Kleinigkeiten, die<br />

für uns vielleicht etwas sonderbar sind.<br />

Grundsätzlich wird auf der linken Spur des rechten<br />

Fahrstreifens gefahren, obwohl Rechtsverkehr ist.<br />

Aber es wird rechts oder links überholt, dies ist<br />

völlig egal. Das war nichts besonderes, aber wir<br />

haben auch einige Autos auf der Autobahn stehen<br />

bleiben gesehen, aus denen die Fahrer<br />

aussteigen und schlicht und einfach zur<br />

Leitschiene hinpinkeln. Nachdem auch die<br />

Parkspur als Fahrspur mit verwendet wird, ist das<br />

Leitschienenpinkeln gar nicht so ungefährlich.<br />

Über das Spucken der Chinesen will ich nicht zu<br />

ausführlich werden. Man sollte sich eher ein<br />

bisschen vom Gehsteig entfernt aufhalten.<br />

Wir haben uns schon gewundert, dass kaum<br />

Unfälle passieren, aber es ist doch noch gelungen,<br />

dass wir einen Blechschaden zu Gesicht<br />

bekommen. Ein Nissan hat einen Audi A6 von<br />

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hinten gerammt. Aber aller guten Dinge sind drei.<br />

Inzwischen haben wir jetzt schon 3 Unfälle<br />

gesehen und die eigentliche Ursache war der<br />

letzte Unfall aus unserer Fahrtrichtung gesehen,<br />

wo ein Bus auf einen LKW aufgefahren ist. Das<br />

war allerdings recht heavy. Alle anderen dahinter<br />

waren Unachtsamkeiten.<br />

Ab und zu sieht man alte Leute mit<br />

Fähnchen in der Hand. Das ist die<br />

sogenannte Oma-/Opa-Polizei, die sich für die<br />

Radfahrer hauptsächlich dienlich machen. Sie<br />

kriegen dafür auch eine Kleinigkeit bezahlt. Eine<br />

weitere Möglichkeit zu diesem Job zu kommen ist,<br />

wenn jemand bei Rot über die Kreuzung fährt,<br />

dann muss er Dienst mit dem Fähnchen machen<br />

und hat damit einen Gesichtsverlust. Das<br />

Spielchen übrigens, wenn jemand bei Rot über die<br />

Kreuzung gefahren ist, und erwischt wird, und<br />

sich mit Fähnchen hinstellen muss, geht so lange<br />

wieder bis dieser den Nächsten erwischt hat und<br />

dann muss dieser wieder dort stehen.<br />

Es sind in letzter Zeit viele Textilfabriken<br />

bankrott gegangen und es gab viele Arbeitslose<br />

aus diesen Fabriken. Die Leute sind im Alter<br />

zwischen 40 und 50 Jahren und finden kaum<br />

einen Job. Sie müssen dann als Hilfspolizisten<br />

arbeiten. Dies nennt man 40er- oder 50er-Projekt.<br />

Der Grund, dass die Textilindustrie solche<br />

Probleme hat, ist, dass sie nicht mehr soviel nach<br />

Europa bzw. Amerika exportieren darf.<br />

Früher haben sich die Chinesen begrüßt mit: „<br />

Hast du schon gegessen?“ Wenn man<br />

nein gesagt hat, dann hat man sein Gesicht<br />

verloren. Also hat man grundsätzlich ja gesagt.<br />

Aber es ist eher die Bedeutung, dass die<br />

<strong>Tops</strong> <strong>of</strong> <strong>CHINA</strong> <strong>18.7.09</strong> – 31.7.09<br />

Nahrungsaufnahme das Wichtigste war.<br />

Die jungen Leute heute sagen entweder „Hallo!“<br />

oder „Bist du schon geschieden?“.<br />

Am Abend steht der Besuch einer Peking Oper<br />

an. Vor der Vorstellung kann man den<br />

Schauspielern beim Schminken zusehen. Die<br />

Akrobatik der Künstler ist sehenswert. Der Gesang<br />

und die Musik weniger. Es klingt für unsere Ohren<br />

einfach fürchterlich, aber doch irgendwie lustig.<br />

Den Text bekommt man in Englisch als Untertitel<br />

auf einem Display mitgeteilt. Der ganze Text hätte<br />

wahrscheinlich locker auf einer DIN A4 Seite<br />

Platz. Komischerweise gibt es auch Kopfhörer in<br />

denen ebenfalls der englische Text gesprochen<br />

wird. Sinn??<br />

Da wir schnell reagierten bekommen wir noch<br />

Käsetoast und Getränk. Andere waren leider<br />

etwas zu langsam und konnten bestenfalls nach<br />

der Vorstellung von den anderen Tischen das<br />

übriggebliebene Obst bekommen.<br />

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Mittwoch, 29.Juli 2009<br />

12. Tag: PEKING<br />

Tiananmen-Platz.Der Platz des „Himmlischen Friedens“<br />

wird im Norden vom Tor des Himmlischen Friedens, im<br />

Westen von der Volkskongresshalle, im Süden von der<br />

Mao-Zedong-Halle und im Osten vom Historischen<br />

Museum eingerahmt.<br />

Der Kaiserpalast oder auch die „Verbotene Stadt“ ist<br />

das größte und bedeutendste Bauwerk Chinas. Die 720<br />

000 qm große Anlage ist von einer 10 m hohen<br />

purpurnen Mauer umgeben, die dem normal<br />

Sterblichen den Zugang verwehrte. Im Palast selbst<br />

herrscht das kaiserliche Gelb in den glasierten Ziegeln<br />

der Hauptgebäude vor. Der große südliche Teil war vor<br />

allem repräsentativen und zeremoniellen Anlässen<br />

gewidmet während der kleinere nördliche Teil der<br />

private Wohnbereich der Kaiser, ihrer Konkubinen<br />

sowie der Eunuchen war.<br />

Nachmittags Besuch des Himmels-Tempels. Der<br />

Tempel aus dem Jahre 1420 symbolisiert Himmel und<br />

Erde, wo Kaiser für eine gute Ernte beteten. Ohne<br />

einen einzigen Nagel erbaut, erhebt er sich oberhalb<br />

einer Marmorterrasse und glänzt mit seinem Dach aus<br />

50.000 blauen Glasurziegeln. „Mensch-Erde-Himmel“ -<br />

dieses Thema zieht sich durch diese Anlage, von der<br />

„Halle des Himmelsgewölbes“ bis zum „Altar des<br />

Himmelsrunds“.<br />

Der Tag beginnt mit einem sehr guten Frühstück,<br />

so wie immer.<br />

Wir sind unterwegs zum Tian’anmen-Platz<br />

<strong>Tops</strong> <strong>of</strong> <strong>CHINA</strong> <strong>18.7.09</strong> – 31.7.09<br />

und zur Verbotenen Stadt. Es ist ein<br />

durchaus anstrengendes Erlebnis.<br />

Der Platz (vor dem Tor) des<br />

himmlischen Friedens oder auch<br />

Tian'anmen-Platz ist ein Platz im Zentrum von<br />

Peking. Er wird mit seinen 39,6 ha Fläche <strong>of</strong>t als<br />

größter befestigter Platz der Welt bezeichnet. An<br />

der Nordseite steht das Tian'anmen, das Tor des<br />

himmlischen Friedens, hinter dem der<br />

Kaiserpalast anschließt. Bis 1911 war der Platz<br />

nicht öffentlich zugänglich. Ab 1911 war er<br />

wichtige Demonstrationsstätte mit einem<br />

Fassungsvermögen von bis zu einer Million<br />

Menschen.<br />

Im Mao Mausoleum ruhen angeblich die<br />

konservierten Überreste von Mao Zedong - wohl<br />

der Inbegriff des Mao-Kults, der immer noch in<br />

China herrscht. Ob es sich um eine Wachsfigur<br />

handelt oder es sich um den echten Leichnam des<br />

Großen Führers handelt, ist noch ungeklärt. Vor<br />

allem an Feiertagen sollte man sich auf lange<br />

Wartezeiten gefasst machen.<br />

Beim Tian’anmen-Platz war eine<br />

Menschenschlange, die alle ins Mao-<br />

Mausoleum wollten. Schätzungsweise sind da<br />

sicher an die 1.000 Leute angestanden.<br />

Man spaziert rund drei Stunden durch die<br />

Verbotene Stadt. Dort lebten und regierten bis<br />

zur Revolution 1911 die chinesischen Kaiser der<br />

Dynastien Ming und Qing. Der einfachen<br />

Bevölkerung war der Zutritt verwehrt – was den<br />

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Namen Verbotene Stadt erklärt. Die Verbotene<br />

Stadt liegt am nördlichen Ende des Platzes des<br />

himmlischen Friedens.<br />

Die Verbotene Stadt stellt ein<br />

Meisterwerk der chinesischen Architektur dar.<br />

Ihre Anlage entsprach der Weltsicht der<br />

kaiserlichen Herrscher: ein annähernd<br />

schachbrettartiger Grundriss – ausgerichtet an der<br />

Nord-Süd-Achse – und die Verbotene Stadt als<br />

Machtsymbol des Kaisers in der Mitte. In ihr<br />

befanden sich unter anderem die Paläste der<br />

Herrscher. Die Dächer waren teilweise vergoldet<br />

und alle mit in Gelb, der Symbolfarbe des<br />

chinesischen Kaisers, glasierten Ziegeln gedeckt.<br />

Kein Gebäude in Peking durfte die Verbotene<br />

Stadt in der Höhe überragen.<br />

Der Kaiser war der einzige echte Mann<br />

im Kaiserpalast. Es hat allgemeine<br />

Begeisterung ausgelöst, dass der Kaiser zwar<br />

eine Hauptfrau, einige Nebenfrauen, einige<br />

Edelkonkubinen und noch einige normale<br />

Konkubinen hatte. Angeblich hat einmal ein Kaiser<br />

40.000 Konkubinen gehabt. Das dürfte schon<br />

recht anstrengend gewesen sein. Wobei der<br />

Kaiser sich seine Konkubinen nicht selbst<br />

aussuchen durfte, sondern der Obereunuch ihm<br />

einige Namen verdeckt vorgeschlagen hat. Er hat<br />

<strong>Tops</strong> <strong>of</strong> <strong>CHINA</strong> <strong>18.7.09</strong> – 31.7.09<br />

einige davon gezogen und diese musste er dann<br />

nehmen. Der Chefeunuch hat Aufzeichnungen<br />

darüber gemacht, wer es war, wie lange das<br />

Ganze gedauert und wann das war. Es war<br />

wichtig für die Thonfolge, wobei der Thronfolger<br />

vom Kaiser bestimmt wurde und nicht von Haus<br />

aus der älteste Sohn die Nachfolge angetreten<br />

hat. Dauerte der Akt zulange war es Aufgabe des<br />

Obereunuchen den Kaiser auf seine Gesundheit<br />

aufmerksam zu machen. Ein sogenannter<br />

Eunuchus interuptus. Der letzte Kaiser wurde<br />

1903 geboren und ist durch den gleichnamigen<br />

Kino-Film auch bekannt geworden. Die<br />

Filmszenen wurden alle in der Verbotenen Stadt<br />

gedreht.<br />

Nach dem Besuch der Verbotenen Stadt kommen<br />

wir an der Straße des Himmlischen<br />

Friedens vorbei. Sie ist 40 km lang und<br />

durchschnittlich 50 m breit und geht kerzengerade<br />

dahin. Inzwischen ist es ca. 12.45 Uhr und wir<br />

fahren wieder einmal zum Mittagessen.<br />

Wir kommen bei einem Straßenzug vorbei und es<br />

sind einige eher hässliche Häuser um welche eine<br />

Mauer gebaut wurde. Für die Olympiade wurden<br />

schlicht und einfach Mauern um diese<br />

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Häuser gebaut, damit man die Häuser nicht so<br />

sieht. Die Restaurierung wäre zu teuer und wäre<br />

auch in der Zeit nicht schaffbar gewesen.<br />

Auch in Shanghai wird Ähnliches gemacht. In<br />

Shanghai findet ja nächstes Jahr, 2010,<br />

die Expo statt und hier beginnt man auch schon<br />

mit Mauerbauten rund um Häuser, die hässlich<br />

aussehen, weil man kann nicht alle Häuser<br />

herrichten. Und der Gesichtsverlust ist für einen<br />

Chinesen das Dramatischste, das passieren kann.<br />

Die Armut am Land war und ist<br />

wahrscheinlich noch immer recht groß. Die<br />

Mode hat sich im laufe der Zeit stark verändert.<br />

In Zeiten Mao’s gab es das Einheitsgewand, den<br />

Mao-Anzug und eine St<strong>of</strong>fhose. Am Land gab<br />

es durchaus die Situation, dass dies nicht für alle<br />

erschwinglich war. So musste diese St<strong>of</strong>fhose von<br />

mehreren getragen werden. Wenn der eine<br />

fortgegangen ist, hat der andere warten müssen,<br />

bis der wieder nach Hause kam und dann konnte<br />

er die Hose anziehen und konnte wieder<br />

ausgehen.<br />

Traditionell bekommt man beim Heiraten immer<br />

3 Geschenke von den Eltern. Früher waren es<br />

Nähmaschine, Fahrrad und eine Armbanduhr.<br />

Zwischendurch waren es Handy, Computer und<br />

noch irgendetwas. Heutzutage große Wohnung,<br />

großes Auto und gute Ausbildung. Bei der Heirat<br />

sind die Eltern des Bräutigams für die Wohnung<br />

zuständig und die Eltern der Braut sind für die<br />

Bettwäsche zuständig. Wenn ein Mann keine<br />

Wohnung hat, dann findet er sehr schwer eine<br />

gute Frau, sagt die Reiseleiterin (was das auch<br />

immer sein mag).<br />

Samstags, sonntags gibt es einen<br />

Heiratsmarkt. Dort gehen die Eltern hin und<br />

sehen sich die möglichen Partnerkandidaten an<br />

und die sagen, das wäre ein guter Partner oder<br />

nicht. Heutzutage kann man den Partner natürlich<br />

auch selbst aussuchen. Früher war das ganz<br />

<strong>Tops</strong> <strong>of</strong> <strong>CHINA</strong> <strong>18.7.09</strong> – 31.7.09<br />

eindeutig Aufgabe der Eltern und VermittlerInnen.<br />

Die jungen Leute haben sich früher vorher nicht<br />

gesehen, sondern sahen sich erst am<br />

Hochzeitstag. Wenn die Frau kleine Füße hatte,<br />

dann war der Mann sehr zufrieden. Das war in Alt-<br />

China so.<br />

Den ganzen Tag sieht man keine Hunde oder<br />

Katzen. Die Haustiere dürfen lt. Gesetz erst<br />

nach 17 Uhr auf die Strasse gebracht werden.<br />

Hundstrümmerl sind unverzüglich zu entfernen.<br />

Wahrscheinlich würde der eine oder andere auch<br />

in einem Kochtopf landen. Frau Zou erzählte, dass<br />

Hunde oder Katzenfleisch sauer schmeckt, daher<br />

ein nicht so gutes Essen sind. Na Mahlzeit!<br />

Das Essen war heute überraschenderweise<br />

ausgezeichnet. Es war zwar auch in einem Hotel,<br />

aber es war ein eher kleineres Restaurant und<br />

geschmacklich durchaus in Ordnung. Auch das<br />

Ambiente war top.<br />

Etwas fällt allerdings auf. Die Servierdamen<br />

lächeln kaum oder machen kein freundliches<br />

Gesicht. Das ist anscheinend eine japanische Art.<br />

Es klingt auch die Sprache so, als ob sie<br />

untereinander dauernd streiten<br />

würden.<br />

Nächster Tagesordnungspunkt<br />

heute ist der Besuche einer<br />

Seidenfabrik. Wir gehen<br />

wieder einmal zu einer<br />

Verkaufsshow.<br />

In der Seidenfabrik ist es<br />

endlich gelungen, dass einer zu<br />

kaufen beginnt und schon hat<br />

die Dynamik begonnen und<br />

nahezu jeder hatte ein Paket in<br />

der Hand als wir<br />

herausgegangen sind.<br />

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Als nächstes geht es zum Himmelstempel.<br />

Dieser ist vom Alter her so ähnlich wie die<br />

Verbotene Stadt. Der Himmelstempel ist eine<br />

Tempelanlage in der die Kaiser der Ming- und<br />

Qing-Dynastien jedes Jahr für eine gute Ernte<br />

beteten. Die gesamte Anlage ist von einer<br />

doppelten Mauer umgeben. Im nördlichen Teil der<br />

Anlage haben die Mauern einen runden Grundriss,<br />

während der südliche Grundriss viereckig ist. Von<br />

oben betrachtet sieht der Mauergrundriss also wie<br />

eine langgezogene Kuppel aus. Diese Form rührt<br />

aus der Vorstellung, dass der Himmel rund und<br />

die Erde eckig sei. Durch die doppelte Mauer um<br />

die gesamte Anlage in einem Abstand von etlichen<br />

Metern entstehen ein innerer und ein äußerer<br />

Bereich des Tempels. Die wichtigsten Gebäude<br />

der Anlage befinden sich im inneren Bereich. Auch<br />

der innere Bereich ist von einer Mauer unterteilt<br />

und bildet so einen nördlichen und einen südlichen<br />

Teil des Tempels.<br />

Beim Ausgang des Himmelstempels<br />

waren noch einige lustige Beobachtungen. Es gab<br />

Gesänge, Tänze, Karaoke,<br />

Vorführungen und viele Kartenspieler.<br />

Dies war nicht organisiert, sondern die Leute<br />

machen dies einfach so zum Spaß.<br />

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Nach dem Besuch des Himmelstempels geht es in<br />

den Markt. Dort werden unsere Einkaufsgelüste<br />

befriedigt. Wir fahren zum<br />

Regenbogenperlenmarkt. Aus dem Markt<br />

kommen natürlich alle mit mehr oder weniger<br />

großen Sackerln heraus. Und alle erzählen<br />

begeistert über ihre Verhandlungsgeschicke. Die<br />

Gewinner dürften aber trotzdem die Verkäufer<br />

gewesen sein.<br />

Nach dem Marktbesuch geht es wieder ins<br />

Hotel und dann wir haben entweder eine geführte<br />

oder individuelle Wanderung, je nachdem w<strong>of</strong>ür<br />

man sich entschließt. Wir entschließen uns aber<br />

für die individuelle Abendessen-Wanderung. Wir<br />

wissen allerdings noch nicht wohin.<br />

Mit Familie Eder suchen wir ein Abendessen<br />

auf eigene Faust. Das Finden eines Lokals ist<br />

nicht wirklich schwer, allerdings dann beginnt es<br />

etwas schwieriger zu werden. Die Speisekarte ist<br />

in Chinesisch gehalten. Zuerst wollte uns ein<br />

Parkwächter oder Polizist behilflich sein, der von<br />

irgendwo aufgetaucht ist. Das hat sich allerdings<br />

sehr chaotisch gestaltet. Er nahm uns andauernd<br />

die Speisekarte aus der Hand, blätterte darin,<br />

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sprach irgendetwas mit den Servierdamen und die<br />

schrieben irgendetwas. Bis wir draufkamen was<br />

das sein könnte, hatten wir eine doch recht<br />

ansehnliche Bestellung.<br />

Dann haben wir versucht, diese Bestellung zu<br />

reduzieren. Und letztendlich war uns ein Gast, der<br />

am Nebentisch saß, behilflich. Der sprach sowohl<br />

Englisch, als auch Chinesisch. Mit dem haben wir<br />

dann eine recht brauchbare Bestellung<br />

zusammengebracht. Diese bestand aus Chicken,<br />

Shrimps, Gemüse, Reis natürlich und T<strong>of</strong>u. Die<br />

Bestellung des Biers war auch sehr interessant.<br />

Der behilfliche Parkwächter zeigte uns s<strong>of</strong>ort die<br />

ganze Bierkarte, also das Sortiment an Bieren und<br />

meinte, wir sollten uns eine Biersorte aussuchen.<br />

Allerdings, wie gesagt, die Karte war in Chinesisch<br />

gehalten. Er hatte auch sehr informative<br />

Aussagen: Auf einer Seite waren einige Fische<br />

aufgezeichnet. Ich fragte: „ What kind <strong>of</strong> fish is<br />

this?“ Er sagte: „Fish.“<br />

Aber es war trotzdem eine interessante Erfahrung<br />

für uns und für die Angestellten auch recht<br />

unterhaltsam, die uns mehr oder weniger fast<br />

bemutterten. Mit einem Flascherl Wein an der Bar<br />

nahm dieser Tag seinen Ausklang.<br />

<strong>Tops</strong> <strong>of</strong> <strong>CHINA</strong> <strong>18.7.09</strong> – 31.7.09<br />

Donnerstag, 30.Juli 2009<br />

13. Tag: PEKING<br />

Dieser Ausflug steht ganz unter dem Eindruck der<br />

„Olympischen Sommerspiele Beijing 2008“. Sie fahren<br />

zum Olympia-Gelände, haben die Möglichkeit<br />

verschiedene Sportstätten wie das „Vogelnest“<br />

(Nationalstadion) oder den „Wasserwürfel“<br />

(Schwimmstation) aus der Nähe zu bestaunen.<br />

Frühstück und auf zum letzten vollen<br />

Besichtigungstag in China<br />

Heute, Donnerstag, werden wir ins<br />

Olympiastadion gehen bzw. vorher noch<br />

mehrere Pandabären besuchen.<br />

Wir besuchen den Zoo von Peking. Die<br />

Attraktion sind die Pandabären. Die sind sehr faul.<br />

Hauptaktivität ist fressen oder schlafen. Man sollte<br />

einem Pandabären aber doch nicht zu nahe<br />

kommen. Kurzstrecken laufen diese behäbigen<br />

Tiere schneller als ein 100 m Sprinter!! Das<br />

Gehege ist ein durchaus mittelschöner Zoo. Wir<br />

sehen noch einen weißen Tiger, Löwen, Panther.<br />

Wölfe und Hyänen bei der Fütterung. Na da sollte<br />

man nicht im Gehege sein.<br />

Danach geht es weiter in Richtung<br />

Olympiastadion.<br />

Auffallend beim Verkehr ist, dass es sehr viele<br />

Elektrozweiradfahrzeuge gibt, so eine Art<br />

Elektromoped. Die Reiseleiterin sagt uns zwar,<br />

dass es 2 Millionen Fahrräder in Peking gibt, aber<br />

so richtig auffallen tun diese nicht. Man sieht zwar<br />

einige Leute mit dem Fahrrad fahren, aber dies ist<br />

nicht so wesentlich mehr als bei uns.<br />

Auf der Fahrt erhalten wir noch einige Infos über<br />

den Verkehr in Peking. Taxifahren ist relativ<br />

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illig in Peking. Es gibt auch relativ viele Taxis. Die<br />

Besonderheit ist vielleicht nur, dass da nur Frauen<br />

und Kinder vorne sitzen dürfen. Männer müssen<br />

grundsätzlich hinten sitzen. Das hängt<br />

anscheinend ein bisserl mit dem Trinkverhalten<br />

zusammen.<br />

Zusätzlich zur U-Bahn gibt es auch<br />

Oberleitungsbusse und normale Busse. Will man<br />

eine Hausnummer, Autonummer oder<br />

Telefonnummer mit den Glückszahlen haben,<br />

dann muss man wesentlich mehr Geld dafür<br />

ausgeben. Aber das tun die Chinesen gern, weil<br />

sie daran glauben. Glückszahlen sind 6, 8, 9.<br />

Die Eröffnungszeremonie der<br />

Olympischen Sommerspiele waren auch<br />

am 8. August 2008. Die Glückszahl 6 (sechs,<br />

sex?) bedeutet übrigens „reibungslos oder<br />

problemlos“. Ein bisserl ein Widerspruch, oder<br />

doch nicht? Die 8 steht für Reichtum und die 9 für<br />

die Ewigkeit.<br />

Gefürchtet sind in China Einladungen, weil<br />

man dafür zahlen muss. Es kostet 200,-- Yuan<br />

pro Person. Also für eine Familie kann man sagen,<br />

sind das 600,-- Yuan. Wenn man so an die 3<br />

Einladungen im Monat bekommt, dann geht das<br />

schon ganz schön ins Geld. Einladungskarten<br />

<strong>Tops</strong> <strong>of</strong> <strong>CHINA</strong> <strong>18.7.09</strong> – 31.7.09<br />

werden auch als Strafkarten bezeichnet oder als<br />

Rote Karten. Bei einer Hochzeit wünscht sich<br />

jede Braut aber auf der anderen Seite so<br />

mindestens 200 Leute. Das heißt, es gibt dann<br />

einen Multiplikator dafür. Was noch dazu kommt,<br />

das Essen ist meist scheußlich und zusätzlich zu<br />

bezahlen. Die Hochzeitfeier findet nicht am<br />

gleichen Tag, wie am Tag an dem man am<br />

Standesamt die Hochzeit schließt, statt. Jeder<br />

bekommt eine Urkunde, also Mann und Frau<br />

extra. Diese ist mit einem Foto drauf. Die<br />

Hochzeitsfeier kann auch ein Jahr später<br />

stattfinden. Kinder sind teuer, Hochzeiten sind<br />

teuer und Sterben ist auch teuer.<br />

Zu Mittag geht es zu einem Pekingenten-<br />

Essen. Pekingenten sind eine Spezialität<br />

natürlich in Peking. Die Ente selbst wurde in<br />

Zuckerwasser eingelegt bzw. noch vorher, bevor<br />

sie getötet wird, wird sie 4 Tage lang gemästet<br />

damit sie schön fett ist. Danach eben in<br />

Zuckerwasser eingelegt und damit bekommt sie<br />

dann so eine rotfarbene Haut. Davor wird sie<br />

natürlich ausgenommen usw. Serviert wird das<br />

Tier im Ganzen und der Koch zerlegt dann dieses<br />

Tier in relativ kleine Stücke. Zuerst reißt er den<br />

Kopf weg, dann die Beine und dann wird der Rest<br />

in ganz kleine Scheibchen geschnitten. Das<br />

bekommt man dann serviert und das Ganze ist<br />

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ungewürzt. Man nimmt diese Fleischstückchen,<br />

taucht sie in etwas Sojasauce ein, in eine dicke<br />

süßliche Sauce und wickelt dann das Ganze mit<br />

Schnittlauch (ein eher grober Lauch) in einen<br />

Weizenfladen ein. Das isst man dann und es<br />

schmeckt ausgezeichnet. Danach hätten wir noch<br />

gerne einen Schnaps gehabt, der war allerdings<br />

nur in Flaschen erhältlich. Das war uns dann doch<br />

etwas zu viel, da der Alkoholgehalt zwischen 57<br />

und 60 Prozent beträgt.<br />

Nach dem Pekingenten-Essen geht es retour ins<br />

Hotel und der Nachmittag steht dann zur freien<br />

Verfügung. Entweder man macht einen<br />

Spaziergang rund um das Hotel oder man fährt mit<br />

der U-Bahn irgendwo hin.<br />

Wir haben den Nachmittag mehr oder weniger<br />

mit K<strong>of</strong>fer packen und herrichten für den<br />

Abend verbracht. Leider hat Pauline die Rache<br />

Buddhas ereilt. Das Abendessen mit meinem<br />

Cousin Christian wurde deswegen nur zu zweit<br />

zelebriert.<br />

Nach einem kurzen Getränk an der Bar fuhren wir<br />

mit dem Taxi in das sogenannte Russenviertel<br />

und aßen dort wirklich exzellent. Es war mit<br />

Abstand das beste Essen dieser Chinareise. Erst<br />

<strong>Tops</strong> <strong>of</strong> <strong>CHINA</strong> <strong>18.7.09</strong> – 31.7.09<br />

gab es als Vorspeise eine Art Eiersalat mit Käse<br />

und dazu Garlic Bread. Als Hauptgericht gab es<br />

ein ausgezeichnetes Tenderloine Pfeffersteak.<br />

Christian aß ein mit Brot überbackenes und mit<br />

Käse gefülltes Chicken. Dies war auch<br />

ausgezeichnet. Dazu gab es noch Kart<strong>of</strong>felpuffer,<br />

Pommes frites und einige Dips. Zwischendurch<br />

gab es noch eine Showtanzeinlage. Dann als<br />

Abschluss beschlossen wir noch in eine<br />

naheliegende Bar zu gehen, wo wir ein paar<br />

Caipirinha und ein paar Bier nahmen.<br />

Der spannende Teil des Abends beginnt<br />

aber erst jetzt. Es goss wie aus Kübeln. Das erste<br />

Problem war überhaupt einmal ein Taxi zu finden.<br />

Da hatten wir Glück. Nach rund einer halben<br />

Stunde kam eine junge Dame in die Bar und wir<br />

beschlagnahmten dieses Taxi s<strong>of</strong>ort. Durch die<br />

Regenfälle bildeten sich zuerst vermeintliche<br />

Wasserlachen, allerdings erwiesen sich diese<br />

relativ schnell als kleine Seen auf der Straße, die<br />

immer größer wurden. Es war ein Gewitter, es<br />

goss aus Kübeln und der Wasserstand stieg dann<br />

zusehends an. Wir merkten, dass das Wasser<br />

bereits bis zur Bodenplatte des Taxis ging. Es<br />

dauerte nicht lange, bis wir aus dem Taxi<br />

beobachten konnten – wir fuhren zum Glück auf<br />

der seichteren Spur – wie auf der Nebenspur<br />

bereits die ersten Autos weggeschwommen sind.<br />

Diese Autos trieb es dann irgendwo seitlich in<br />

Richtung Allee weg. Neben uns wollte ein Auto<br />

auch herein, auch dieses schwamm dann langsam<br />

weg und wir merkten, dass die Räder nicht mehr<br />

wirklich Bodenhaftung hatten. Das Auto bewegte<br />

sich trotzdem langsam vorwärts und im Auto stieg<br />

bereits der Wasserstand auf ungefähr 5 cm. Wir<br />

sahen bereits Autos am Rand stehen, wo<br />

irgendjemand aus dem Auto mit eher kleinen<br />

Behältern Wasser aus den Autos schöpfte. Einige<br />

Autos wechselten bei der nächsten Kreuzung,<br />

s<strong>of</strong>ern sie bis dorthin noch kamen, auf die andere<br />

Spur und fuhren einfach als Geisterfahrer weiter.<br />

Am Straßenrand abgestellte Autos sah man<br />

langsam treibend im Wasser schwimmen.<br />

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Meistens waren es Taxis, denn andere fuhren<br />

dann nicht mehr.<br />

Nach rund 1 ½ Stunden abenteuerlicher<br />

Heimfahrt musste Christian den gleichen Weg<br />

retour zu seinem Hotel. Die Rückfahrt, da andere<br />

Route war für Christian kein Problem. In der Früh<br />

konnte ich vom Fenster aus laufend Autos sehen,<br />

die abgeschleppt wurden. Aber insgesamt war der<br />

Abend sehr gelungen.<br />

<strong>Tops</strong> <strong>of</strong> <strong>CHINA</strong> <strong>18.7.09</strong> – 31.7.09<br />

Freitag, 31.Juli 2009<br />

14. Tag: PEKING – FRANKFURT/M.<br />

Transfer zum Flughafen und Linienflug mit AIR <strong>CHINA</strong><br />

von Peking nach Frankfurt/M., Ankunft am selben Tag.<br />

Heute, Freitag, steht nur mehr Frühstück,<br />

K<strong>of</strong>fer vor die Tür stellen und Abreise<br />

zum Flughafen auf dem Programm. Der Abflug<br />

findet planmäßig um 14.00 Uhr statt. Die Air<br />

China Maschine hatte wesentlich mehr Fußraum<br />

als beim Hinflug. Nach letzten Informationen sind<br />

alle Teilnehmer wohlbehalten, jeder in seinem<br />

Zuhause, angekommen. der Flug hatte einige<br />

Rüttelphasen, aber insgesamt war es doch ein<br />

angenehmer Flug.<br />

Ein paar kleine Anmerkungen zu den<br />

TeilnehmerInnen:<br />

Milena und Goran sind ein frisch vermähltes<br />

ausgesprochen sympathisches Pärchen. Beide<br />

sind aus Serbien, wohnen aber schon rund 3<br />

Jahre in Deutschland und sprechen nahezu<br />

akzentfrei deutsch. Milena war leider einige Tage<br />

stark verkühlt.<br />

Melanie, eine Volksschullehrerin, und Marco,<br />

ein Sparkassenangestellter, haben sich vor 3<br />

Monaten übers Internet kennengelernt. Es scheint,<br />

als ob sich da mehr entwickeln könnte. Zumindest<br />

die Reise haben sie ja schon gemeinsam<br />

gemacht.<br />

Hildegard und Jörg, ebenfalls zwei Lehrer,<br />

sind seit 8 Jahren zusammen, wohnen aber<br />

getrennt einige Kilometer entfernt. Jörg war sehr<br />

wissbegierig, aber nicht immer aufmerksam.<br />

Verena und Christian, mit ihren Kindern<br />

Katharina 13 Jahre und Christoph 6 Jahre.<br />

Eine ausgesprochen symphatische Familie aus<br />

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dem schönen Saalbach. Sie betreiben dort eine<br />

kleine Pension mit angeschlossenem Pub.<br />

Christian spricht sehr gut englisch, Verena umso<br />

besser Salzburger Dialekt. Beide Kinder sind, wie<br />

man sich Kinder nur wünschen kann. Katharina<br />

sehr interessiert, spricht wenn notwendig englisch<br />

oder ein paar Brocken chinesisch. Christoph<br />

ebenfalls immer gut drauf, singt, spricht englisch,<br />

hochdeutsch oder Dialekt, macht den Reiseführer,<br />

usw. Bei Fotoshootings mit ChinesInnen immer<br />

gleich der Star in entsprechender Pose. Beide nie<br />

schlecht gelaunt, immer live dabei. Der<br />

Unterhaltungswert für die Gruppe einfach top.<br />

Vera, Weinverkosterin und Raucherin von Beruf<br />

und Alfred ein sehr geselliger Typ und<br />

<strong>Tops</strong> <strong>of</strong> <strong>CHINA</strong> <strong>18.7.09</strong> – 31.7.09<br />

Englischlehrer. Vera fiel auch<br />

krankheitsbedingt zwischendurch<br />

aus. Am Ende der Reise erzählte uns<br />

Vera, dass sie noch schnell von 2<br />

K<strong>of</strong>fer auf 4 K<strong>of</strong>fer umdisponiert hat,<br />

damit Alfred nicht so schwer zu<br />

tragen hat. Alfred hat es aber mit<br />

links geschafft. Vera hatte nach der<br />

Rückkunft leider noch eine<br />

Lungenentzündung und das Enkerl<br />

war noch immer nicht da.<br />

Die zwei Oberösterreicher<br />

begleiteten uns nur am Schiff und<br />

waren dann wieder weg. Sie ein<br />

rustikale Polylehrerin und er ein<br />

rustikaler, schwergewichtiger Typ.<br />

Beide recht nett, aber nur kurz<br />

gesehen.<br />

Hans als einziger Single war in der ersten Woche<br />

manchmal mit sich sehr beschäftigt, hat aber in<br />

der zweiten Woche wieder an Lebensfreude<br />

gewonnen.<br />

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Pauline und Wolfgang. Ja und wir beide<br />

waren auch noch dabei.<br />

So haben wir ein hochinteressantes,<br />

zum Teil hochmodernes China<br />

gesehen. Natürlich sind wir auf<br />

Touristenpfaden gewandert. So haben<br />

wir nicht hinter die Türen blicken<br />

können. Aber es war bei weitem nicht<br />

soviel Exotik wie erwartet. Es ist aber<br />

eindeutig zu erkennen, dass hier ein<br />

Wirtschaftboom stattfindet, der<br />

nirgend auf der Welt so stark ist wie in<br />

China.<br />

<strong>Tops</strong> <strong>of</strong> <strong>CHINA</strong> <strong>18.7.09</strong> – 31.7.09<br />

Der Verfasser<br />

Wolfgang<br />

(Man verzeihe mir manchen Kommentar. Es ist<br />

nicht alles ganz ernst gemeint. In der Gruppe<br />

waren die unterschiedlichsten Charaktere, aber es<br />

gab trotzdem wunderbare Harmonie.)<br />

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