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Tops of CHINA 18.7.09

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wahrscheinlich die Leute umgesiedelt wurden.<br />

Der Yangtze Staudamm schützt Millionen<br />

Menschen vor Hochwasser. Das<br />

Wasserkraftwerk liefert soviel Strom wie 13<br />

Kernkraftwerke liefern. Das Dörfchen<br />

Sandouping am Yangtze in der<br />

zentralchinesischen Provinz Hubei war einmal so<br />

arm, dass sein Name sinngemäß übersetzt heißt:<br />

„drei mal zehn Kilogramm Reis im<br />

Jahr“. Mehr gaben die Äcker nicht her. Heute ist<br />

Sandouping weltbekannt. Eine vielbefahrene<br />

Autobahn führt hierher, Hotels aller Klassen<br />

beherbergen mehr als eine Million Gäste im Jahr.<br />

Die meisten Touristen kommen mit dem Schiff, um<br />

ein Weltwunder zu bestaunen, das gern mit der<br />

Chinesischen Mauer verglichen wird.<br />

Stromabwärts der Schluchten Qutang, Wu und<br />

Xiling steigt seine graue Betonmauer wie ein<br />

Monument der Moderne aus dem braunen<br />

Wasser. Das Interessante ist, dass die Staumauer<br />

kerzengerade gebaut ist, was an und für sich für<br />

große Staumauern eher unüblich ist.<br />

Zudem dient der Damm der Flutkontrolle. In<br />

den vergangenen 100 Jahren starben mehr als<br />

100 Millionen Menschen durch<br />

<strong>Tops</strong> <strong>of</strong> <strong>CHINA</strong> <strong>18.7.09</strong> – 31.7.09<br />

Überschwemmungen am<br />

Yangtze. So hatten die<br />

Hochwasser des Yangtze<br />

beispielsweise 1954 über 30.000<br />

Menschenleben gekostet. Beim<br />

Hochwasser 1994 entstand ein<br />

Sachschaden von 20 Mrd. €.<br />

Mit dem Damm kann der<br />

Wasserstand nun von normal<br />

150 bis 160 Meter auf bis 185<br />

Meter über dem Meeresspiegel<br />

steigen und damit insgesamt bis<br />

zu 39,3 Milliarden Kubikmeter<br />

Wasser speichern. Ferner<br />

ermöglicht der Monumentalbau<br />

Frachtern mit bis zu 10 000<br />

Tonnen Gewicht die Passage bis<br />

zur Metropole Chongqing im<br />

Inland.<br />

Zeitweilig bis zu 27 000 Menschen haben<br />

gleichzeitig auf der größten Baustelle der<br />

Welt Tag und Nacht geschuftet und mehr als 100<br />

Millionen Kubikmeter Erde ausgehoben - die<br />

meisten von ihnen zwangsverpflichtete Soldaten.<br />

Um den Mammutdamm möglichst sicher vor<br />

Erdbeben zu machen, wählten die Experten die<br />

feste Granitschicht am Grund des Yangtze bei<br />

Sandouping als Standort aus. Sie verzichteten<br />

sicherheitshalber auf Sprengst<strong>of</strong>f. Stattdessen<br />

hoben 50 Riesenbagger den Boden aus. Der<br />

Damm, der in einem erdbebengefährdeten Gebiet<br />

steht, soll nun Beben bis zur Stärke 7,0<br />

standhalten.<br />

Für China, die Weltmacht der Zukunft,<br />

scheint keine Herausforderung zu groß. Der<br />

Gigant von Sandouping ist ein Symbol des<br />

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