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Spielzeitheft 2013/2014 - Theater Rudolstadt

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verehrtes PUbliKUm,<br />

unser diesjähriges Motto stammt aus<br />

Schillers intimer Korrespondenz. »Wie<br />

reich werden wir durch einander seyn.«<br />

Das werbende Versprechen, das er den<br />

beiden Lengefeld-Schwestern gab,<br />

zeigt ihn auch auf amourösem Gebiet<br />

als geschickten Mann, der seine Worte<br />

zu setzen wusste. Er versprach einiges,<br />

ließ gleichzeitig aber noch genug<br />

offen, um die Neugier wach zu halten.<br />

So lockt man Leute ins <strong>Theater</strong> und<br />

Mädels in die Falle. Wir zitieren den<br />

Satz freilich nicht, um Schiller als Liebhaber<br />

und Werbefachmann zu feiern,<br />

sondern weil er unserem Auftrag und<br />

Anspruch entspricht. Er ist zuerst ein<br />

innerbetriebliches Programm, das an<br />

die Kollektivität unseres Tuns erinnert.<br />

Ein <strong>Theater</strong> kann als Unternehmen nur<br />

funktionieren, wenn die einzelnen<br />

Gewerke, Abteilungen, Sparten,<br />

schließlich die Musiker und Mimen<br />

miteinander harmonieren.<br />

Nur im Miteinander entstehen Klang,<br />

Rhythmus, szenisches Zusammenspiel.<br />

Auch nach außen sucht und<br />

braucht unsere Arbeit Partner.<br />

In Vorbereitung dieses Jahreshefts<br />

haben wir einige von ihnen – Betriebe,<br />

Sozial einrichtungen, Geschäfte, aber<br />

auch Zuschauer in ihren Wohnungen<br />

– besucht und diese Begegnungen<br />

mit Schnappschüssen verewigt. Auf<br />

einem Bild sieht man den Intendanten<br />

des <strong>Theater</strong>s Nordhausen, Lars Tietje,<br />

im Kreis unserer Kollegen. Im Herbst<br />

GruSSworte<br />

<strong>2013</strong> besteht die fruchtbare Zusammenarbeit<br />

beider Häuser zehn Jahre.<br />

Eine sinnvolle Kooperation zwischen<br />

Ost- und Nordthüringen, Schauspiel,<br />

Oper und Ballett. Wir machen<br />

<strong>Theater</strong> – mit aller Lust und innerer<br />

Freude – für andere, für das Publikum.<br />

Wir sind – wenn man so will – ein hoch<br />

spezialisierter Dienstleister. Das klingt<br />

profan und wie ein Verrat an der Kunstfreiheit,<br />

ist aber dennoch wahr. Als<br />

öffentlich finanzierter Betrieb haben<br />

wir eine Verantwortung gegenüber der<br />

Öffentlichkeit. Unsere Aufgabe ist es,<br />

diese Gesellschaft (unseren Kreis) in<br />

Schwung zu halten, geistig und sozial<br />

zu mobilisieren. Das war in antiker Zeit<br />

nicht anders als heute. Der Gewinn,<br />

den eine solche <strong>Theater</strong>-Maschine<br />

produziert, erschöpft sich nicht in<br />

den Summen, die in die Abendkassen<br />

fließen, obwohl auch diese wichtig<br />

sind. Lachen, Freude, Leidenschaft,<br />

Mitleid, Nächstenliebe kann man nicht<br />

umbuchen und bilanzieren. Es gibt<br />

einen Reichtum, der sich nicht mit<br />

Geld aufwiegen lässt. Auch auf diese<br />

Kostbarkeiten verweist Schillers Satz.<br />

Er erinnert an unsere menschliche<br />

Kondition und warnt vor einer Welt,<br />

in der Ökonomie zum einzig gültigen<br />

Maßstab zu werden droht.<br />

Steffen Mensching<br />

Intendant<br />

rüdiger Ludwig (Leiter), Klaus rattei, Peter Seydewitz,<br />

Heiko Büttner, Horst rattei (Mitglieder), Christian tanasescu<br />

(stellv. Konzertmeister), Magdalena Bordiantschuk (Mitarbeiterin<br />

Garderobendienst) und Steffen Mensching (Intendant) /<br />

Freiwillige Feuerwehr, rudolstadt<br />

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