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alain Picard trat nach mehrjähriger Bank-<br />
tätigkeit im Jahr 2001 als Produktmanager<br />
bei der sIx swiss <strong>Exchange</strong> ein. In den<br />
letzten Jahren trug er massgeblich dazu bei,<br />
das ETF segment weiter zu entwickeln und<br />
zu vermarkten sowie die Beziehungen mit<br />
Produktanbietern und Market Makern zu<br />
pflegen. Zudem war auch für die Einführung<br />
neuer Finanzproduktsegmente wie «ETPs»<br />
in 2010 und «sponsored Funds» in <strong>2013</strong><br />
verantwortlich. seit 2011 leitet er das Produktmanagement<br />
aller Handelssegmente<br />
sowie die Händlerausbildung. alain Picard<br />
besitzt einen Bachelor in Betriebswirtschaft<br />
sowie einen Master of advanced studies<br />
(Mas) in Private Banking & Wealth Management<br />
von schweizer Fachhochschulen.<br />
Er ist co-autor des 2010 herausgegeben<br />
ETF-guide von sIx swiss <strong>Exchange</strong> und<br />
Finanz & Wirtschaft sowie Mitglied des ETF-<br />
Fachausschuss der swiss Funds and asset<br />
Management association sFaMa.<br />
Wird Smart Beta inzwischen nicht vom ein oder<br />
anderen ETF-Produktanbieter inzwischen als simple<br />
Marketing-Masche missbraucht?<br />
Für professionelle Investoren scheint mir Smart Beta ein durchaus<br />
interessantes Konzept. Natürlich sind nicht alle kapitalgewichteten<br />
Indizes wirklich «intelligent». Ich denke, Produktinnovationen<br />
tun dem Markt in jeglicher Hinsicht gut – ob<br />
sie sich jedoch etablieren, wird die Zukunft zeigen. Letztlich<br />
entscheiden auch die Anleger durch die Nachfrage über Erfolg<br />
oder Misserfolg.<br />
Sind Preiskämpfe gewisser ETF-Anbieter positiv für<br />
den Anleger – oder am Ende nur eine Quersubventionierung<br />
von Flaggschiffprodukten?<br />
Ein wichtiges Entscheidungskriterium sind die Kosten, wo ETFs<br />
nachweislich ausgezeichnet dastehen. Ob jedoch ein Preisvorteil<br />
von z.B. fünf Basispunkten Management-Gebühr langfristig<br />
einen Unterschied ausmacht? Bei ETFs sollte man weitere Qualitätsmerkmale<br />
wie z.B. die Genauigkeit der Index-Abbildung<br />
oder die Kosten des Kaufs/Verkaufs berücksichtigen.<br />
36 ExcHangE TradEd ProducTs & IndExIng guIdE <strong>Schweiz</strong> <strong>2013</strong><br />
«Für Profis scheint mir Smart Beta ein<br />
durchaus interessantes Konzept.»<br />
Welche Projekte stehen für das ETF-Segment<br />
SIX Swiss <strong>Exchange</strong> in nächster Zeit an?<br />
Wir möchten weiterhin zusätzliche Market Maker pro ETF<br />
verpflichten. Das verbessert die Spreads, was einen wichtigen<br />
Teil der oben erwähnten Kostenkomponente ausmacht und<br />
somit positiv für die Investoren ist. Zudem wollen wir ETFs<br />
allgemein bekannter machen. Darum unterstützen wir eine<br />
unabhängige Initiative, die sich an Privatanleger richtet – die<br />
sog. ETF Ambassadors.<br />
Nutzen Sie ETFs auch für Ihre private<br />
Vermögensanlage?<br />
Natürlich. Ansonsten würde ich mich wie ein vegetarischer<br />
Metzger fühlen. Für mich als Kleinanleger mit hohem Sicherheitsbedürfnis<br />
machen ETFs sehr viel Sinn, denn ich habe<br />
eine breite Auswahl, dank der ich mit wenig Aufwand ein<br />
diversifiziertes Portfolio kostengünstig zusammenstellen und<br />
jederzeit umschichten kann. <br />
Herzlichen Dank für das Interview!