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Leseprobe Schattenvögel 27.9.2013

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Zehn Minuten später stand der Bauer mit seinem<br />

Hund, einem Deutschen Schäferrüden, vor<br />

Monsch.<br />

»Lassen Sie ihn in der Umgebung Witterung<br />

aufnehmen und dann wollen wir mal sehen, wo<br />

er hinzieht.«<br />

Der Bauer ging mit dem Hund zum Tatort und<br />

Monsch folgte ihnen. Der Hund schnupperte<br />

ausgiebig und plötzlich nahm er eine Fährte auf,<br />

die zum Wald hinausführte. Nach etwa zweihundert<br />

Metern gelangten sie an eine Lichtung, wo<br />

deutliche Reifenspuren zu sehen waren und der<br />

Hund abrupt stehen blieb. Monsch rief die Spurensicherung,<br />

um von den Spuren Abdrücke zu<br />

nehmen.<br />

Als er wieder zurück am Tatort war, rief ihn<br />

Sabine Müller.<br />

»Die eingeschlagenen Zähne beschäftigen<br />

mich. Die Füllungen wurden garantiert nicht<br />

hierzulande gelegt. Sieht mir ganz nach Osteuropa<br />

aus. Ich glaube kaum, dass es groß was<br />

bringt, die Zahnärzte in der Umgebung abzuklappern.<br />

Schade, dass es der einzige Hinweis<br />

ist, der auf ihre Identität hätte hindeuten können.«<br />

»Immerhin wissen wir, dass es keine Schweizerin<br />

war und zusammen mit dem, was wir bereits<br />

wissen, könnte eine Identifizierung trotzdem<br />

möglich sein.«<br />

»Du glaubst also, die zwei Morde gehören zusammen?«<br />

»Du etwa nicht? Ich glaube nicht, dass wir bereits<br />

jetzt einen Trittbrettfahrer haben. Kannst<br />

du schon etwas über den Todeszeitpunkt sagen?«<br />

»Das ist äußerst schwierig bei einer verkohlten<br />

Leiche, aber wenn wir dem Bauern Glauben<br />

schenken dürfen, stand sie kurz vor vier<br />

in Flammen. Ob das Feuer auch Todesursache<br />

war, kann ich erst später sagen. Allerdings habe<br />

ich ziemlich weit hinten in der Nase Russspuren<br />

gefunden, was darauf hindeutet, dass sie<br />

noch am Leben war, als sie angezündet wurde.<br />

Sie war auch festgebunden, und warum hätte<br />

er dies tun sollen, wenn sie bereits tot war? Den<br />

Fesselspuren nach hat sie sich auch ziemlich<br />

gewehrt.«<br />

»Mein Gott, auch das noch. Wahrscheinlich haben<br />

wir es hier mit einer wahren Bestie zu tun?«,<br />

meinte Monsch.<br />

Während er sich vom Tatort entfernte, geriet<br />

er ins Grübeln und versuchte, die einzelnen Puzzleteile<br />

zusammenzufügen. Er war keineswegs<br />

überrascht, bereits mit einer zweiten Leiche<br />

konfrontiert zu sein. Was ihm weit größeres<br />

Kopfzerbrechen bereitete, war die Tatsache,<br />

dass der Mörder ziemlich perfekt arbeitete und<br />

es geschickt vermied, verwertbare Spuren zu<br />

hinterlassen. Außer dem Ritual, welches auf<br />

einen religiösen Fanatiker hindeutete, besaßen<br />

sie nicht den geringsten Hinweis. Monsch<br />

hoffte, dass die weitere Untersuchung ebenfalls<br />

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