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Zehn Minuten später stand der Bauer mit seinem<br />
Hund, einem Deutschen Schäferrüden, vor<br />
Monsch.<br />
»Lassen Sie ihn in der Umgebung Witterung<br />
aufnehmen und dann wollen wir mal sehen, wo<br />
er hinzieht.«<br />
Der Bauer ging mit dem Hund zum Tatort und<br />
Monsch folgte ihnen. Der Hund schnupperte<br />
ausgiebig und plötzlich nahm er eine Fährte auf,<br />
die zum Wald hinausführte. Nach etwa zweihundert<br />
Metern gelangten sie an eine Lichtung, wo<br />
deutliche Reifenspuren zu sehen waren und der<br />
Hund abrupt stehen blieb. Monsch rief die Spurensicherung,<br />
um von den Spuren Abdrücke zu<br />
nehmen.<br />
Als er wieder zurück am Tatort war, rief ihn<br />
Sabine Müller.<br />
»Die eingeschlagenen Zähne beschäftigen<br />
mich. Die Füllungen wurden garantiert nicht<br />
hierzulande gelegt. Sieht mir ganz nach Osteuropa<br />
aus. Ich glaube kaum, dass es groß was<br />
bringt, die Zahnärzte in der Umgebung abzuklappern.<br />
Schade, dass es der einzige Hinweis<br />
ist, der auf ihre Identität hätte hindeuten können.«<br />
»Immerhin wissen wir, dass es keine Schweizerin<br />
war und zusammen mit dem, was wir bereits<br />
wissen, könnte eine Identifizierung trotzdem<br />
möglich sein.«<br />
»Du glaubst also, die zwei Morde gehören zusammen?«<br />
»Du etwa nicht? Ich glaube nicht, dass wir bereits<br />
jetzt einen Trittbrettfahrer haben. Kannst<br />
du schon etwas über den Todeszeitpunkt sagen?«<br />
»Das ist äußerst schwierig bei einer verkohlten<br />
Leiche, aber wenn wir dem Bauern Glauben<br />
schenken dürfen, stand sie kurz vor vier<br />
in Flammen. Ob das Feuer auch Todesursache<br />
war, kann ich erst später sagen. Allerdings habe<br />
ich ziemlich weit hinten in der Nase Russspuren<br />
gefunden, was darauf hindeutet, dass sie<br />
noch am Leben war, als sie angezündet wurde.<br />
Sie war auch festgebunden, und warum hätte<br />
er dies tun sollen, wenn sie bereits tot war? Den<br />
Fesselspuren nach hat sie sich auch ziemlich<br />
gewehrt.«<br />
»Mein Gott, auch das noch. Wahrscheinlich haben<br />
wir es hier mit einer wahren Bestie zu tun?«,<br />
meinte Monsch.<br />
Während er sich vom Tatort entfernte, geriet<br />
er ins Grübeln und versuchte, die einzelnen Puzzleteile<br />
zusammenzufügen. Er war keineswegs<br />
überrascht, bereits mit einer zweiten Leiche<br />
konfrontiert zu sein. Was ihm weit größeres<br />
Kopfzerbrechen bereitete, war die Tatsache,<br />
dass der Mörder ziemlich perfekt arbeitete und<br />
es geschickt vermied, verwertbare Spuren zu<br />
hinterlassen. Außer dem Ritual, welches auf<br />
einen religiösen Fanatiker hindeutete, besaßen<br />
sie nicht den geringsten Hinweis. Monsch<br />
hoffte, dass die weitere Untersuchung ebenfalls<br />
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