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Jahresbericht - Die Vereinigung ehemaliger Thuner Prögeler (VTP)

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Schule abschieben. Unsere Lehrpersonen sind<br />

dieser Herausforderung ausgeliefert und nicht immer<br />

gewachsen. Viele Schülerinnen und Schüler<br />

kennen elementare Verhaltensregeln nicht oder<br />

nicht mehr. Kinder-Nacherziehung in der Schule<br />

wird daher immer wichtiger. Wir stellen fest, dass<br />

für viele Schülerinnen und Schüler die Schule und<br />

der Unterricht keine Bedeutung mehr haben. Eltern,<br />

die noch viel in die Erziehung ihrer Kinder<br />

investieren, ihnen also die Basics beibringen, leisten<br />

einen erfolgreichen Beitrag zum Gelingen der<br />

Schullaufbahn ihres Kindes.<br />

Zusammengefasst enthalten die Artikel 301 und<br />

302 ZGB die wesentlichen Aufgaben von Eltern.<br />

Sie sind verantwortlich für die nötige Pflege und<br />

Erziehung im physischen (Ernährung, Kleidung,<br />

Körperpflege, Obdach) und psychischen Bereich<br />

und sie haben das Kind in seiner geistigen (intellektuellen)<br />

und sittlichen (sozialen, sexuellen)<br />

Entfaltung zu fördern und zu schützen. Unser<br />

Gesetz enthält eigentlich einen umfassenden<br />

Auftrag an die Eltern. Wenn dies gelingt, hat die<br />

Schule alle Möglichkeiten offen, das Kind in seiner<br />

schulischen Entwicklung optimal zu fördern.<br />

Eltern sollen zu diesem Zweck in geeigneter Weise<br />

mit der Schule zusammenarbeiten und den Lehrpersonen<br />

in ihrem Auftrag die volle Unterstützung<br />

geben. Leider müssen wir feststellen, dass immer<br />

mehr Eltern offensichtlich nicht mehr in der Lage<br />

oder, schlimmer, nicht gewillt sind, diesen Auftrag<br />

zu erfüllen. Viele Kinder werden in ihrer Entwicklung<br />

sich selber überlassen. <strong>Die</strong> Schule mit ihren<br />

verschiedenen Institutionen muss dann diese Aufgabe<br />

übernehmen. Ein Unterricht ohne elementare<br />

Regeln muss eingeführt werden. Grüssen,<br />

Verhaltensauffälligkeiten, Regeln des Anstandes,<br />

Zuspätkommen, fadenscheinige Entschuldigungen,<br />

Kleidung an der Grenze des Zumutbaren sind<br />

nur einige Bereiche, die durch die Schule geregelt<br />

werden müssen. Wenn Eltern ihren Zöglingen erlauben,<br />

während eines geplanten Maibummels der<br />

ganzen Schule unter Bezug eines freien Halbtages,<br />

einen Ausflug nach Rust zu machen, ist ihre<br />

Unterstützung der Schule nicht mehr gewährt.<br />

Dazu weitere Beispiele:<br />

• Der «Zickenkrieg» ist ausgebrochen: Eine Gruppe<br />

von Mädchen verprügelt ein anderes Mädchen;<br />

dieses muss sich in ärztliche Behandlung begeben,<br />

die Polizei holt die Schlägerinnen aus der<br />

Schule ab und führt sie dem Jugendgericht zu!<br />

• Ein Mädchen bricht im Streit einem anderen<br />

Mädchen einen Finger. <strong>Die</strong> Versicherung zahlt<br />

wegen Grobverschulden nicht, die Familie muss<br />

die Kosten von CHF 3000.– selber übernehmen!<br />

• <strong>Die</strong> Tür zu einem Klassenzimmer wird so zugerichtet,<br />

dass sie nicht mehr geschlossen werden<br />

kann. <strong>Die</strong> Klasse hat die letzten Tage bei<br />

offenem Zimmer den Unterricht «geniessen»<br />

dürfen.<br />

• Einer Lehrerin wird, während sie an die Wandtafel<br />

schreibt, mit Kreide beworfen.<br />

• SchülerInnen melden sich von einem Klassenlager<br />

erst im letzten Moment ab, nachdem schon<br />

alles organisiert und bezahlt ist, und erscheinen<br />

nicht bei der SL, um ihre Arbeiten zu präsentieren!<br />

• Familien wollen ohne plausible Begründung<br />

eine Woche früher in die Sommerferien verreisen,<br />

dabei verlangen wir von allen eine Bestätigung<br />

des Arbeitgebers, dass diese Ferien<br />

zwingend nicht in die Ferienzeit fallen können.<br />

• Schüler holen sich «zeitlich unlimitierte» Arztzeugnisse,<br />

um so «den Strapazen des Turnunterrichtes»<br />

entgehen zu können.<br />

• Anlässlich des Sporttages sind knapp die Hälfte<br />

aller Mädchen «unpässlich».<br />

Kurzer Kommentar hierzu: Wo führt das hin? Wo<br />

bleiben Respekt und Anstand, der Wille, etwas<br />

leisten zu wollen?<br />

Unter diesen Voraussetzungen stellt sich die Frage,<br />

ob unsere Schule noch in der Lage ist, die<br />

Ziele des Lehrplanes, den Kernauftrag der Schule,<br />

oder an unserer Oberstufenschule den erfolgreichen<br />

Schulabschluss zu garantieren.<br />

Wir Schulleiter, die Lehrkräfte, die Speziellehrkräfte,<br />

die Schulsozialarbeiterin, die Spezialistinnen<br />

und Spezialisten der Erziehungsberatung und<br />

andere stellen sich tagtäglich dieser Herausforderung<br />

im Bewusstsein, dass überforderte Eltern<br />

und Kinder diese Unterstützung benötigen.<br />

Ein Organisationskomitee hat während eines halben<br />

Jahres die Vorarbeiten für ein grosses Progyfest<br />

geleistet, am 26. Juni (Samstag!) konnte<br />

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