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Bruder, einer von euch sollte idealerweise eine Demlann, der<br />
andere eine Terman heiraten.«<br />
Dann schlug die Stimmung des Königs ins Melancholische<br />
um: »Es gibt ein altes Wort: Jeder König habe einen<br />
gefährlichsten Feind, heißt es da, einen Feind, der schwer zu<br />
erkennen sei, einen Feind, der zu seinem Sturz führen kann,<br />
so leicht wie kein anderer Feind. So wird es überliefert von<br />
Vater zu Sohn und nirgends niedergeschrieben. Idhran hat es<br />
mir mitgeteilt, doch hat er mir nicht erklärt, wer es ihm<br />
gesagt hat, denn er war ja nicht eines Königs Sohn.« Pegran<br />
schwieg wieder, aber das Gehörte beschäftigte Themoch noch<br />
lange, gerade weil es so seltsam klang, und auch die Frage,<br />
warum Vater zu ihm sprach, denn nicht er war ja Thronerbe,<br />
sondern Tenadhren, und er fragte sich, ob auch dieser vom<br />
Spruch wusste, ja und wer wohl dieser Feind seines Vaters<br />
war und wer der seine sein könnte. Denn, wenn er auch den<br />
Gedanken von sich wegschob, konnte er doch nicht<br />
vermeiden, dass er manchmal davon träumte, selbst König zu<br />
sein.<br />
Pegran schaute seinen Sohn plötzlich freundlich an: »Ich<br />
traue dir. Ich bin sicher, du wirst deine Sache gut machen.<br />
Geh nun und suche Gramik, er bereiste Demlann und die<br />
benachbarten Baronien und kann dich sicher gut beraten.<br />
Sende ihn nachher zu mir, ich will mit ihm sprechen.«<br />
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Gramik wirkte unscheinbar. Er hatte keine athletische<br />
Figur, war weniger als fünf Fuß groß, sein unansehnliches<br />
Gesicht machte einen schläfrigen Eindruck. Themoch<br />
wunderte sich, warum sein Vater gerade einen solchen Diener<br />
mit wichtigen Geschäften betraute. Dann erinnerte er sich<br />
daran, den Namen gehört zu haben, ehe er nach Dimril<br />
gereist war. Offensichtlich erwies sich der Mann als sehr<br />
nützlich, etwas anderes erklärte seine Karriere nicht. Es<br />
passte ins Bild, dass er nach Demlann geschickt worden war,<br />
um die Lage zu erkunden. »Du bist Gramik?«, fragte er.<br />
Der Mann verbeugte sich leicht und schien keine<br />
Befangenheit in Gegenwart eines Prinzen zu verspüren: »So<br />
heiße ich. Pegran wollte, dass Ihr mit mir sprecht?«<br />
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