FC Carl Zeiss Jena SG Dynamo Dresden

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IN JENA ZU GAST
Kaiser verfolgt seine Linie
Die SG Dynamo Dresden bekam vom Trainer ein neues System verpasst
Am Eröffnungsspiel der 3. Liga
war auch Dynamo Dresden beteiligt.
Die Sachsen schienen dabei
die Tradition als Siegermannschaft
wieder aufleben zu lassen,
für die sie zu DDR-Zeiten
und in vielen Europapokalspielen
berühmt waren. Am 25. Juli war
es Halil Savran, der für den entscheidenden
Treffer sorgte und
Dresden durch das 1:0 in Erfurt
gut in die Saison starten ließ.
Der Dynamo lief und läuft trotz
dieses Auftaktsieges aber noch
nicht rund. Mit drei Siegen bei
zwei Remis und vier Niederlagen
rangieren die Dresdner aktuell
nur auf dem 12. Tabellenplatz.
Licht und Schatten wechselten zu
oft. Den Schwung aus dem Erfurt-
Spiel nahmen sich die Sachsen
bei der Heimpremiere selbst,
da die Hintermannschaft gegen
Emden zwei eklatante Fehler produzierte.
Diese waren beim 1:2
spielentscheidend. Kaum besser
lief es anschließend bei Bayern
München II (0:1). Dass es keine
Niederlagenserie wurde, dafür
sorgte der überzeugende, wenn
auch mit 1:0 mager ausgefallene
Sieg gegen den VfB Stuttgart II.
Auch nach dem ersten Heimerfolg
hatte sich die Elf noch nicht so
gefangen, wie es die treue Anhängerschaft
erhoffte. 2:2 hieß es in
Offenbach. Dann verlor man trotz
klarer Überlegenheit 0:1 gegen
Union Berlin. Auch in Wuppertal
waren die Sachsen anfangs klar
besser, um am Ende erneut 0:1
zu verlieren. Gegen Burghausen
glückte beim 3:1 wieder so etwas
wie ein Befreiungsschlag. Die
letzte Partie endete allerdings nur
mit einem Remis – 1:1 zu Hause
gegen Braunschweig.
Die Schwankungen des Teams
sind auf den Trainer zurückzuführen,
könnte der geneigte Beobach-
Auch in der Oberligasaison 2001/02 standen sich der FC Carl Zeiss und Dynamo
Dresden gegenüber. Zum Jenaer Aufgebot gehörten damals u.a. Olaf Holetschek
(Nummer 6), Frank Schön und Gediminas Sugzda. Foto: Poser
ter meinen. Diese klischeehafte
Auffassung kommt der Wahrheit
aber sogar ziemlich nahe. Ruud
Kaiser versucht, neue Ideen und
eine veränderte Spielauffassung
in die Mannschaft zu bekommen.
Diese kann aber noch nicht alles
umsetzen. Vielmehr wurde schon
offen ausgesprochen, dass das
System des Übungsleiters zu
kompliziert für seine Spieler sei.
Ruud Kaiser ist wie René van
Eck ein Niederländer. Der 47-Jährige
wurde Anfang Juni verpflichtet
und spielte in seiner aktiven
Zeit unter anderem in Amsterdam,
Antwerpen, Coventry und
Nizza. Als Trainer war er im
Nachwuchsbereich des niederländischen
Verbandes tätig. Dort
betreute er auch die B-Junioren-
Auswahl, mit der er Vize-Europameister
wurde und bei der Weltmeisterschaft
Bronze gewann.
Vor zwei Jahren holte ihn Chelsea
London als A-Junioren-Coach.
Als ausgewiesener Experte
im Nachwuchsbereich referierte
Ruud Kaiser in diesem Jahr bereits
im Dresdner Leistungszentrum.
„Mit seinen Qualifikationen passt
er perfekt in das sportliche Konzept,
das den Nachwuchs in den
kommenden Jahren bei Dynamo
in den Vordergrund stellen soll“,
hieß es vor wenigen Monaten in
einer offiziellen Information des
Vereins. Mit einem Zweijahresvertrag
ausgestattet, gehört dem
Trainer die Zukunft. Kaiser sagte
zu den Zielen bei seinem Amtsantritt:
„Wir müssen im ersten Jahr
in der 3. Liga ankommen, im zweiten
Jahr wollen wir angreifen und
einen der vorderen fünf Plätze
erreichen.“ Mit dem nagelneuen
Stadion im Rücken, das jüngst in
den Kreis der Austragungsstädte
für die Frauenfußball-WM 2011
aufgenommen wurde, könnte
dies gelingen. Einer, der außerdem
mithelfen soll, Dynamo
wieder in die 2. Bundesliga zu
bringen, ist Axel Keller. Vor der
Saison auch beim FC Carl Zeiss
gehandelt, waren die Sachsen
schneller und sicherten sich die
Dienste des nach wie vor in Jena
sehr beliebten Torhüters.
jb