Der Mann mit dem goldenen Arm - Deutscher Fechter-Bund eV
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Offizielles Organ des Deutschen <strong>Fechter</strong>-<strong>Bund</strong>es e. V. • 25. Jahrgang • Nr. 6 • 2006 • 5273<br />
<strong>Der</strong> <strong>Mann</strong> <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> <strong>goldenen</strong> <strong>Arm</strong>:<br />
Peter Joppich<br />
Damenflorett<br />
Rück- statt<br />
Fortschritt<br />
Herrensäbel<br />
Vormarsch in<br />
die Weltspitze<br />
Herrendegen<br />
Meilenweit von<br />
Medaillen entfernt
EDITORIAL<br />
Peter<br />
der Große<br />
Es hat lange gedauert! Als nunmehr zweimaliger Einzelweltmeister<br />
hat der Deutsche <strong>Fechter</strong>-<strong>Bund</strong> (DFB) in Peter<br />
Joppich wieder einen Athleten, der zu den Topsportlern<br />
Deutschlands gehört.<br />
Wer seine Gefechte in Turin <strong>mit</strong>erlebt hat – seine Abgeklärtheit und<br />
seine Nervenstärke – weiß, dass Peter Joppich sich den Beinamen, der<br />
Große, wahrlich verdient hat. Peter Joppich zeigt aber auch, dass, wenn<br />
Talent und entsprechende Förderung zusammentreffen, Spitzenleistungen<br />
nach wie vor möglich sind.<br />
Ich selbst hatte die Gelegenheit, die fechterische und menschliche Entwicklung<br />
von ihm in den letzten 10 Jahren <strong>mit</strong>erleben zu können. Dank<br />
und Anerkennung gebührt hier vor allem seinen Eltern, die <strong>mit</strong> Maß und<br />
Weitsicht seine Entwicklungsprozesse begleitet haben sowie den<br />
Trainern und Funktionären in seinem Umfeld, die nicht in Kleinstaaterei<br />
verfallen sind, sondern ihm zur rechten Zeit die Wege in eines unserer<br />
Leistungszentren geebnet haben, zu einem Trainer, der selbst noch<br />
Visionen hat.<br />
Diese Erkenntnisse zwingen uns aber zugleich, das Auseinanderfallen<br />
der Herrendegenmannschaft und das nicht optimale Abschneiden der<br />
Damen in Florett und Degen bei der WM in Turin noch mehr zu hinterfragen<br />
und unverzüglich die notwendigen Maßnahmen einzuleiten. Es<br />
besteht umfangreicher Handlungsbedarf, auch im Umfeld dieser<br />
<strong>Mann</strong>schaften.<br />
Wir wissen, dass die nächsten 2-3 Jahre – auch auf Grund der Entscheidungen<br />
im vergangenen Jahr in Doha hinsichtlich der Teilnahme bzw.<br />
der Nichtteilnahme an den Olympischen Spielen – für uns sehr hart werden.<br />
Unsere Athleten haben aber, auch wenn die Personaldecke derzeit<br />
dünn ist, das Potenzial, <strong>mit</strong> an der Spitze sein zu können. Es gilt, sie<br />
darin zu unterstützen, da<strong>mit</strong> jede Chance auf einen Sieg auch realisiert<br />
werden kann.<br />
Auch geht es darum, zu erkennen, dass – quasi wie in einem Generationenvertrag<br />
– wir in dieser Zeit alle daran <strong>mit</strong>wirken müssen, die Basis,<br />
insbesondere in finanzieller Hinsicht, für die Athleten des<br />
Perspektivkaders zu schaffen. Nur so können die erkennbaren, sehr positiven<br />
Entwicklungstendenzen aufrechterhalten werden, um ab 2012 in<br />
London zum Erfolg zu führen.<br />
Ich bin sicher, dass Peter Joppich hierzu seinen Beitrag leisten wird. Vielleicht<br />
haben wir in ihm bald unseren Fecht-„Zaren“.<br />
Gordon Rapp<br />
INHALT<br />
Editorial 3<br />
Fechtforum 4<br />
WM in Turin<br />
• Einmal Gold und nicht immer Glanz 6<br />
• Herrenflorett 8<br />
• Damenflorett 10<br />
• Damendegen 12<br />
• Herrendegen 13<br />
• Damensäbel 14<br />
• Herrensäbel 16<br />
• Interview <strong>mit</strong> Gordon Rapp 17<br />
• Rollstuhlfechter 18<br />
Dokumentation 20<br />
<strong>Fechter</strong>jugend 21<br />
Senioren 22<br />
Landesverbände 24<br />
Menschen des Sports 32<br />
Impressum 33<br />
Termine 34<br />
Gordon Rapp<br />
DFB-Präsident<br />
3
■ Ressel neuer DFB-Koordinator<br />
Sven Ressel ist seit 1. Oktober neuer<br />
Koordinator beim Deutschen <strong>Fechter</strong>-<strong>Bund</strong><br />
(DFB). In Abstimmung <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> Deutschen<br />
Olympischen Sportbund (DOSB) und <strong>dem</strong><br />
Olympiastützpunkt Tauberbischofsheim,<br />
wo er bisher hauptsächlich tätig war, wird<br />
er zunächst bis zu den Olympischen<br />
Spielen 2008 in Peking diese Aufgabe<br />
übernehmen.<br />
Sven Ressel<br />
Inhaltlich wird er sich vorrangig um die<br />
Bereiche Wettkampforganisation, Projektbetreuung,<br />
Eliteschulen und Sportförderung<br />
kümmern.<br />
■ Erlebniswelt<br />
Im neuen Fechtbuch „Erlebniswelt Fechten:<br />
Spiel- und Übungsformen für das<br />
Kinder- und Jugendtraining“ stellt der<br />
Autor Peter Molter mehr als 600 Spiel- und<br />
Bewegungsmöglichkeiten vor. Die Übungen<br />
sind für verschiedene Altersgruppen<br />
konzipiert und variabel einsetzbar, von der<br />
Anfängerschulung bis zum leistungsorientierten<br />
Fechten. In dieser Sammlung werden<br />
in erster Linie bei der Umsetzung von<br />
Übungen fechtspezifische und alternative<br />
Alltagsmaterialien eingesetzt, die sich in<br />
der Praxis bewährt haben. Das Buch wendet<br />
sich an Übungsleiter, Trainer und<br />
„Fechtanimateure“, die die breitensportliche<br />
und wettkampforientierte Ebene des<br />
4<br />
FECHTFORUM<br />
Fechtens lehren. Das Buch kann bei Peter<br />
Molter zum Preis von 22,80 e inklusive<br />
Versandkosten direkt bestellt werden<br />
(p.molter@web.de, Paul-Klee-Straße 47,<br />
66564 Ottweiler). Bei der Bestellung des<br />
Buches bitte die vollständige Adresse<br />
angeben und das Geld unter <strong>dem</strong> Kennwort<br />
„Erlebniswelt Fechten“ auf folgendes<br />
Konto: Sparkasse Neunkirchen, Kontonummer:<br />
41 278 186, BLZ: 59 252 046<br />
überweisen.<br />
■ Erster deutsch-französischer<br />
WM-Lehrgang<br />
Zum ersten Mal haben sich deutsche und<br />
französische Seniorenfechter gemeinsam<br />
auf eine Weltmeisterschaft vorbereitet.<br />
14 Deutsche und 40 Franzosen absolvierten<br />
im französischen Niort den Premierenlehrgang,<br />
bei denen sich die Teilnehmer fit<br />
■ Siegen lernen von den Champions<br />
für die Veteranen-WM Anfang September<br />
in Bath gemacht haben.<br />
■ <strong>Fechter</strong> <strong>mit</strong> Talenten<br />
Bei den 35. deutschen Meisterschaften der<br />
Senioren in Bad Dürkheim gab es nicht nur<br />
Fechtkunst auf der Planche. Horst Tein,<br />
langjähriger Präsident des Westfälischen<br />
<strong>Fechter</strong>-<strong>Bund</strong>es, stellte seine Sammlung<br />
<strong>mit</strong> Fechtbriefmarken aus. Dabei waren<br />
210 Marken und 25 Belege u. a. <strong>mit</strong> Motiven<br />
von den ersten Fechtversuchen bis hin<br />
zu den Olympischen Spielen zu sehen. Insgesamt<br />
besteht die Sammlung von Tein<br />
aus rund 600 Marken und Briefen. <strong>Der</strong><br />
Stuttgarter Fotograf Fredrik Arnold zeigte<br />
zu<strong>dem</strong> großformatige schwarz-weiß Fechtfotos.<br />
Außer<strong>dem</strong> waren Werke der Künstlerin<br />
Irina Bunn zu sehen, die <strong>Fechter</strong> beim<br />
Kampf in der freien Natur darstellen. Irina<br />
Doppelolympiasieger Dr. Arnd Sch<strong>mit</strong>t und Oliver Lücke sind „die.fechtmeister“. Unter<br />
diesem Namen bieten die beiden ehemaligen Degenasse Firmen und Unternehmen<br />
Mitarbeiter- und Kundenevents an. Das Referententeam von Lücke & Sch<strong>mit</strong>t, zu <strong>dem</strong><br />
auch Klinsmann-Psychologe Hans-Dieter Hermann gehört, wollen die Finessen des<br />
Fechtens <strong>mit</strong> den Anforderungen der Berufswelt kreuzen. „Management und Fechten<br />
haben vieles gemeinsam – Mut, Entschlossenheit, Strategie, Power und das sichere<br />
Gespür für den richtigen Moment zum Angriff“, heißt es in der Broschüre des jungen<br />
Unternehmens. Weitere Informationen unter www.diefechtmeister.de<br />
„die.fechtmeister” – Arnd Sch<strong>mit</strong>t und Oliver Lücke geben Incentives und Managementseminare,<br />
bei <strong>dem</strong> die Kunden selbst zu Degen und Maske greifen.
EN GARDE<br />
Hannelotte Wietscher –<br />
klein, aber oho!<br />
Hannelotte Wietscher<br />
Auch in diesem Jahr fuhr die 83-jährige<br />
Hannelotte Wietscher wieder flott <strong>mit</strong> ihrem<br />
Auto zur alljährlichen Vorstandssitzung der<br />
GFF – Gesellschaft zur Förderung des Fechtsports<br />
nach Bad Dürkheim. Seit über<br />
15 Jahren ist sie Vizepräsidentin der GFF.<br />
Wer die kleine, 1,50 m große Dame <strong>mit</strong> der<br />
markanten Brille kennt, ist beeindruckt von<br />
ihrer Energie und ihrer positiven Lebenseinstellung.<br />
Sie ist <strong>Fechter</strong>in <strong>mit</strong> Herz und Seele<br />
und ficht seit 68 Jahren! Mit 15 Jahren<br />
brachte ihr Willi Beck, Trainer der Friedrichshafener<br />
Fechtabteilung, das Florettfechten<br />
bei. Sie wusste sofort, das ist mein Sport.<br />
Noch heute hat sie Kontakt zur Familie Beck.<br />
Später zog sie zuerst nach Passau und dann nach Solingen. Dort wurde sie<br />
Mitglied der Solinger <strong>Fechter</strong>schaft Germania. Auch ein schwerer Unfall<br />
1951 hielt sie nicht vom Fechten ab. Um die weißen Fechtjacken zu<br />
schonen, wurde in dünnen Trainingsanzügen trainiert. Eine abgebrochene<br />
Klinge verletzte sie schwer. Das wichtigste Turnier war immer das „Solinger<br />
Schwert“. Damals wurden damastgeschmiedete Waffen als Wanderpreise<br />
vergeben. Hannelotte Wietscher war <strong>mit</strong> für die Organisation zuständig.<br />
Für den Solinger Turner-<strong>Bund</strong> arbeitete sie 14 Jahre bis 1988 als<br />
Kassiererin und Schriftführerin.<br />
An den deutschen Seniorenmeisterschaften hat sie <strong>mit</strong> Erfolg 34 x teilgenommen.<br />
Sie wurde vor einigen Jahren deutsche Meisterin und hat mehrmals<br />
die Silber- und Bronzemedaille erfochten. Seit ein paar Jahren ficht<br />
sie auch Degen. Ihre Überlegung: „Irgendwas triffst du beim Degen<br />
immer“, ist nicht so verkehrt …<br />
Neben <strong>dem</strong> wöchentlichen Fechttraining steht Gymnastik im Wald-<br />
Meerscheider TV auf <strong>dem</strong> Programm. Da<strong>mit</strong> ist Hannelotte Wietscher aber<br />
nicht ausgelastet. Seit 16 Jahren leitet sie die Solinger Selbsthilfegruppe<br />
für Angehörige von Demenz- und Alzheimerpatienten. Seit über 10 Jahren<br />
arbeitet sie im Palliativ-Hospiz Solingen <strong>mit</strong>. Auch Sterbebegleitung<br />
gehört zu ihren Aufgaben.<br />
Margit Budde<br />
Bunn nimmt seit Jahren erfolgreich an Welt- und<br />
Europameisterschaften teil. In Bad Dürkheim war<br />
sie <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> Säbel auf einem Medaillenrang.<br />
■ Budde in Deutschen Frauenrat gewählt<br />
DFB-Vizepräsidentin Margit Budde ist bei der Frauenvollversammlung<br />
des Deutschen Olympischen<br />
Sportbundes (DOSB) als Vertreterin des DOSB in den<br />
Deutschen Frauenrat gewählt worden. <strong>Der</strong> Frauenrat<br />
ist die Vereinigung von über 50 bundesweit aktiven<br />
Frauenverbänden und -organisationen.<br />
■ Fechtkalender 2007<br />
FECHTFORUM<br />
<strong>Der</strong> Berliner Fechtclub „Stichfest“ gibt auch für<br />
2007 einen Fechtkalender heraus. Die Bilder stammen<br />
wieder vom Fotografen Kai Abresch. <strong>Der</strong><br />
Kalender kostet 10,00 e zzgl. Versandkosten und ist<br />
auf der Webseite www.stichfest-ev.de zu sehen. Be-<br />
Kai Abresch fotografierte den Fechtkalender 2007<br />
stellen kann man ihn unter: tino.anding@stichfestev.de<br />
oder per Fax: (0 30) 99 17 22 91.<br />
■ Strigel neuer Olympiastützpunktleiter<br />
in TBB<br />
<strong>Der</strong> frühere Weltklasse-Degenfechter Daniel Strigel<br />
ist seit <strong>dem</strong> 1. November neuer Olympiastützpunktleiter<br />
in Tauberbischofsheim. Die Auswahlkommission<br />
hat sich einstimmig für den 31-Jährigen<br />
entschieden. Immerhin gab es 10 Bewerber um<br />
diesen begehrten wie schwierigen Job. Ausschlaggebend<br />
für seine Berufung wäre sein „ungeheurer<br />
internationaler Bekanntheitsgrad und seine fechtspezifischen<br />
Fähigkeiten“, sagte Matthias Kleinert,<br />
Präsident des FC Tauberbischofsheim. Als Sportler<br />
habe sich Daniel Strigel große Anerkennung erworben,<br />
er personifiziere eine integrative Kraft.<br />
5
WM in Turin<br />
Einmal Gold und<br />
nicht immer Glanz<br />
Die deutschen <strong>Fechter</strong> haben zwei<br />
Jahre vor den Olympischen Spielen<br />
2008 in Peking noch einiges zu tun.<br />
Nicht alle Erwartungen gingen bei der<br />
Weltmeisterschaft vom 29. September bis<br />
7. Oktober in Turin in Erfüllung. Statt der<br />
angestrebten vier Medaillen waren es am<br />
Ende nur drei. „Das Ergebnis kann nicht<br />
wirklich zufrieden stimmen“, resümierte<br />
Gordon Rapp, Präsident des Deutschen<br />
<strong>Fechter</strong>-<strong>Bund</strong>es (DFB).<br />
6
Allerdings wiegt der Gewinn der Goldmedaille von Peter<br />
Joppich manches auf. „Er ist einer, auf den wir lange<br />
gewartet haben“, sagte Rapp. <strong>Der</strong> Koblenzer konnte<br />
nach 2003 zum zweiten Mal den Titel holen. Dies<br />
gelang vor ihm nur einem deutschen Florettfechter:<br />
Friedrich Wessel. Zusammen <strong>mit</strong> seinen Teamkameraden<br />
holte Joppich zu<strong>dem</strong> Silber <strong>mit</strong> der <strong>Mann</strong>schaft. Freud<br />
und Leid gab es bei den Degendamen, die zwar Bronze<br />
gewannen, aber mehr wollten – sowohl im Verein als<br />
auch im Einzel.<br />
Kein gutes Bild gaben die Degenherren ab, die Platz 17<br />
<strong>mit</strong> der <strong>Mann</strong>schaft erreichten. Hinter den Erwartungen<br />
zurück blieben auch die Florettdamen: Anja Müller,<br />
WM-Zweite von Leipzig, wurde Neunte, das Team kam<br />
nur auf den 13. Rang. Einen ermutigenden Aufwärtstrend<br />
zeigten die deutschen Säbelfechter; bei den<br />
Herren und Damen bewies man <strong>mit</strong> den Plätzen fünf<br />
und acht, dass die Olympiaqualifikation kein<br />
Wunschtraum bleiben muss.<br />
Florettakrobatik bei der WM Foto: Marest<br />
7
Wieder einmal blieben den Florettfechtern<br />
die größten deutschen<br />
WM-Momente vorbehalten.<br />
Peter Joppich wurde nach 2003 zum<br />
zweiten Mal Weltmeister, die <strong>Mann</strong>schaft<br />
holte nach einem emotionsgeladenen Tag<br />
Silber. Nach einem wahren Thriller im<br />
Halbfinale fehlten im Gefecht um Gold die<br />
Nerven und die Kraft: Titelverteidiger<br />
Frankreich war beim 34:45 zu stark.<br />
Zuvor hatten Joppich (Koblenz), sein<br />
Teamkollege Richard Breutner, der Bonner<br />
Benjamin Kleibrink und Dominik Behr aus<br />
Tauberbischofsheim Olympiasieger Italien<br />
in einer wahren Nervenschlacht 38:37<br />
nach Sudden Death besiegt. Etwas einfacher<br />
gestaltete sich das Viertelfinale, in<br />
<strong>dem</strong> der Olympiazweite China <strong>mit</strong> 45:31<br />
bezwungen werden konnte. „Im Finale war<br />
der Akku leer. Mehr war nicht drin“, sagte<br />
Florettbundestrainer Uli Schreck. Er war<br />
<strong>mit</strong> seiner Bonner Trainingsgruppe der<br />
Gewinner von Turin und wurde für den eingeschlagenen<br />
Weg des Generationswechsels<br />
belohnt. „Am Schluss hat die<br />
Kraft nicht gereicht, vor allem von mentaler<br />
Seite“, meinte Kleibrink.<br />
Italien kurz vor der Disqualifikation<br />
<strong>Der</strong> Gipfel aus deutscher Sicht war das<br />
Halbfinale: <strong>Der</strong> Titelträger von 2002 rang<br />
Gastgeber Italien in einer denkwürdigen<br />
Begegnung nieder. „So ein Gefecht habe<br />
ich noch nie erlebt“, staunte der erfahrene<br />
Schreck. „Das war ein Wahnsinnskampf,<br />
aber es hat Spaß gemacht“, sagte Joppich,<br />
der als Schlussfechter wieder einmal den<br />
entscheidenden Treffer setzte.<br />
In <strong>dem</strong> emotionsgeladenen Gefecht stand<br />
Italien kurz vor der Disqualifikation, als<br />
Salvatore Sanzo den Obmann schwer beleidigte<br />
und ihn nach übereinstimmenden<br />
Zeugenaussagen anspuckte. Doch statt<br />
einer Disqualifikation ging der Kampf<br />
nach minutenlangen Beratungen der<br />
Obmannkommission ohne Sanktionen weiter.<br />
Die deutsche Florettequipe lag bereits<br />
2:10 zurück, als Kleibrink gegen Exwelt-<br />
8<br />
WM IN TURIN<br />
WM-Herrenflorett<br />
Die Gewinner von Turin<br />
Deutsches Herrenflorett-Team gewann WM-Silber (v.l.): Richard Breutner, Benjamin Kleibrink, Dominik<br />
Behr und Peter Joppichi Foto: Marest<br />
meister Simone Vanni seine Klasse bewies<br />
und <strong>mit</strong> 15:14 von der Planche ging. „Ich<br />
habe einfach meine Chance genutzt“,<br />
sagte Kleibrink, der <strong>mit</strong> 20 Treffern den<br />
Sieg erst ermöglichte. Einzelweltmeister<br />
Joppich drehte das Schlussgefecht vom<br />
34:36-Rückstand und zeigte im Sudden<br />
Death erneut seine Nervenstärke.<br />
Letzter WM-Kampf für Ralf Bißdorf?<br />
Für Florettfechter Joppich war das deutsche<br />
Duell <strong>mit</strong> seinem Trainingskollegen<br />
Kleibrink „extrem schwierig“. Beide werden<br />
von <strong>Bund</strong>estrainer Uli Schreck in Bonn<br />
betreut und standen sich in unzähligen<br />
Gefechten gegenüber. „Wir kennen uns so<br />
gut und es sind immer harte Fights“, meinte<br />
Joppich, der auch bei seinem WM-<br />
Triumph 2003 in Havanna (Kuba) am dritten<br />
Tag die erste deutsche Medaille geholt<br />
hatte. Eine Schramme am Hals und ein<br />
Eisbeutel an der von Kleibrinks Florett<br />
getroffenen Hand zeugten vom harten<br />
Kampf, den Joppich nach einem 13:14<br />
noch gewann.<br />
Kleibrink scheiterte wie im Vorjahr im<br />
Viertelfinale. <strong>Der</strong> Juniorenweltmeister von<br />
2005 hatte im Achtelfinale beim 15:14 im<br />
„Sudden Death“ gegen Erwan Le Pechoux<br />
aus Frankreich seine Kämpfernatur unter<br />
Beweis gestellt, hatte aber das Pech, dann<br />
auf Landsmann Joppich zu treffen.<br />
<strong>Der</strong> Heidenheimer Ralf Bißdorf unterlag<br />
im Achtelfinale <strong>dem</strong> Japaner Yusuke<br />
Fukuda 11:15. Für den Olympiazweiten<br />
von 2000 und diesjährigen Europameister<br />
könnte es der letzte WM-Kampf<br />
seiner Karriere gewesen sein, eine endgültige<br />
Entscheidung will der 35-Jährige<br />
aber erst in den kommenden Wochen treffen.<br />
<strong>Bund</strong>estrainer Schreck berücksichtigt<br />
Bißdorf nicht mehr für <strong>Mann</strong>schaftswettkämpfe,<br />
weil er nach dessen enttäuschenden<br />
Leistungen bei der Heim-WM<br />
2005 in Leipzig auf jüngere Kräfte setzt.<br />
Dominik Behr (Tauberbischofsheim)<br />
unterlag in der zweiten Runde <strong>dem</strong><br />
Japaner Yuki Ota <strong>mit</strong> 8:15.<br />
Marc Zeilhofer
WM-Herrenflorett<br />
Joppich hatte „alles im Griff“<br />
Es gibt nur wenige Momente, in<br />
denen man Sorge um Peter Joppichs<br />
Fassung haben müsste. In seinem<br />
Leben auf und neben der Planche sind es<br />
eigentlich nur zwei Augenblicke, dafür aber<br />
allzu verständliche: Wenn er auf der<br />
Planche kniend seine Freude über den letzten<br />
Treffer herausschreit, den wieder einmal<br />
er gesetzt hat. Und bei der Siegerehrung<br />
einer Weltmeisterschaft, wenn während<br />
der <strong>mit</strong>gesummten Nationalhymne<br />
die Mundwinkel doch etwas zucken.<br />
Sonst schien an diesem 2. Oktober nichts<br />
und niemand den Koblenzer vom Erfolgsweg<br />
abbringen zu können. In der<br />
Gefechtspause seines Erstrundengefechts<br />
sagte er zu seinem Trainer Uli Schreck: „Ich<br />
hab's im Griff“ – und hielt sich den ganzen<br />
Anzeige<br />
Jubel von Joppich über zweiten WM-Titel<br />
Foto: Timocheff<br />
WM IN TURIN<br />
Tag daran. Ein 13:14 im Halbfinale gegen<br />
seinen Trainingskollegen Benjamin Kleinbrink<br />
im Viertelfinale? Ein 14:14 nach<br />
einem 14:12 gegen den Italiener Andrea<br />
Baldini und 3.000 Zuschauer in der Halle?<br />
Für andere ein echtes Problem, für Peter<br />
Joppich nur ein kleiner Umweg zum Erfolg.<br />
„Ich hatte schon den ganzen Tag ein gutes<br />
Gefühl. Bei mir stehen Gefechte oft 14:14<br />
und die entscheide ich dann eigentlich<br />
immer für mich“, sagte er. Trotz des Vertrauensverhältnisses<br />
zwischen Trainer und<br />
Athlet bringt Joppich den erfahrenen<br />
Schreck noch immer aus der Fassung. „Ich<br />
bin wieder um Jahre gealtert“, bekannte<br />
der <strong>Bund</strong>estrainer, als Joppich wieder einmal<br />
den alles entscheidenden Treffer setzte.<br />
„Ich bin ja für meine Nervenstärke<br />
bekannt“, beruhigte ihn sein Schüler.<br />
9
10<br />
WM IN TURIN<br />
Die Last, nach zwei Tagen ohne deutsche<br />
Medaille der letzte Einzeltrumpf zu sein,<br />
hätte andere erdrücken können, einen<br />
Joppich jedoch nicht, ganz im Gegenteil:<br />
„Wenn ich früher dran gewesen wäre,<br />
hätte es auch die erste Medaille gegeben“,<br />
sagte der Einzelweltmeister von<br />
2003 und 2006 sowie der Teamtitelträger<br />
von 2002 selbstbewusst. „Ich hoffe, das<br />
Fechten rückt wieder mehr in die Öffentlichkeit.<br />
Bei mir selbst muss man sehen,<br />
was abläuft.“<br />
Mit seinen Qualitäten könnte Joppich der<br />
dringend gesuchte deutsche Fechtheld <strong>mit</strong><br />
Starpotenzial werden. Als der damals<br />
20-Jährige 2003 in Havanna Überraschungsweltmeister<br />
wurde, berichteten<br />
Hochglanzmagazine über den smarten<br />
Blondschopf. Doch die Verdienstmöglichkeiten<br />
für den zielstrebigen und bescheidenen<br />
<strong>Fechter</strong> blieben beschränkt. In Italien<br />
werben die Fechtweltmeister für Autos<br />
und Kreditkarten, spielen in TV-Reality-<br />
Als es am Donnerstag, 5. Oktober,<br />
gegen 10.00 Uhr im „Oval<br />
Lingotto“ in Turin erstmals richtig<br />
laut wurde und die vielen Schüler, die<br />
gekommen waren, um ihre Florettlieblinge<br />
Vezzali, Granbassi & Co. frenetisch anzufeuern<br />
und eine Atmosphäre wie im Fußballstadion<br />
schufen, da hatten auf den weit<br />
weniger aufregenden Nebenbahnen bereits<br />
die Platzierungsgefechte begonnen.<br />
Mittendrin bewegte sich das deutsche<br />
Frauenflorettteam, das, nach <strong>dem</strong> 33:36<br />
zum Auftakt gegen Japan, völlig niedergeschlagen<br />
noch das Bestmögliche, sprich ein<br />
„gutes“ Endresultat, herausholen wollte.<br />
Am Ende dieses tristen Sportdonnerstags<br />
für den DFB in Turin (denn auch die<br />
Degenherren enttäuschten an diesem Tag)<br />
belegten die Florettdamen nach der<br />
Niederlage gegen Österreich und Siegen<br />
gegen die USA und Kanada Platz 13.<br />
Nach <strong>dem</strong> 33:36 für die Japaner brach<br />
Katja Wächter tränenüberströmt am<br />
Peter Joppich setzt sich durch Foto: Timocheff<br />
shows <strong>mit</strong> und kassieren so Millionen.<br />
<strong>Bund</strong>estrainer Uli Schreck traut Joppich<br />
zu, einer breiteren Öffentlichkeit bekannt<br />
WM-Damenflorett<br />
Rück- statt Fortschritt<br />
Rande der Planche zusammen. Mit vier<br />
Treffern vor hatte die Schlussfechterin der<br />
Florettdamen übernommen und den<br />
Vorsprung gleich auf „plus sechs“ ausge-<br />
„<br />
baut.<br />
„Das war ein klarer Rückschritt. Jetzt<br />
sind wir nur noch Mittelmaß.“<br />
Ingo Weißenborn<br />
Was dann jedoch in der Leipzigerin in<br />
Diensten des FC Tauberbischofsheim vorging,<br />
weiß sie wahrscheinlich selbst am<br />
wenigsten. „Ich kann mir das nicht erklären“,<br />
stammelte die 24-Jährige kurz nach<br />
<strong>dem</strong> Gefecht, immer noch um Fassung ringend.<br />
Die Tatsache, dass Wächter nach plus<br />
zwei einen 0:9-Lauf hinlegte, ist das eine.<br />
Das andere ist das Déjà-vu-Erlebnis, das<br />
zu werden. „Er kann was aus sich machen.<br />
Peter kann da<strong>mit</strong> umgehen, er hebt nicht<br />
ab“, sagte der ehemalige <strong>Mann</strong>schafts-<br />
Weltmeister und -Olympiasieger. Er erkannte<br />
Joppichs Potenzial bereits in der<br />
B-Jugend, als dieser „noch zwei Köpfe<br />
kleiner war als alle anderen“.<br />
Schreck bewundert an seinem Schüler,<br />
dass dieser „fast alles wegstecken kann“.<br />
Nach einer Regeländerung, die spektakuläre<br />
„Bingo“-Treffer verbot, musste<br />
Joppich 2004 seinen Fechtstil komplett<br />
umstellen. In diesem Jahr zwangen ihn<br />
eine Fußverletzung, eine Hirnhautentzündung<br />
und dann noch Rückenbeschwerden<br />
zu mehrwöchigen Trainingspausen.<br />
„Da war ich schon frustriert“,<br />
erinnert sich Joppich. Doch so<br />
leicht wirft ihn nichts aus der Bahn –<br />
oben genannte Ausnahmen natürlich<br />
ausgenommen ...<br />
Marc Zeilhofer<br />
dahinter steckt. Die Leipzigerin hatte bei der<br />
letzten WM genau in der gleichen Situation<br />
versagt, als sie ebenfalls als Schlussfechterin<br />
<strong>mit</strong> vier Treffern vor von Anja Müller übernahm,<br />
aber trotz<strong>dem</strong> die Chinesinnen als<br />
Sieger die Planche verließen.<br />
Ingo Weißenborn rechtfertigte seine<br />
Entscheidung, Wächter wieder als Neunte<br />
und Letzte auf die Bahn zu schicken.<br />
da<strong>mit</strong>, dass die FC-Athletin in der Weltcupsaison<br />
auf dieser Position stabil gefochten<br />
hatte. „Jetzt“, stellte der Damenflorettbundestrainer<br />
fest, „sind wir nur noch<br />
Mittelmaß. Ich dachte, wir wären schon<br />
einen Schritt weiter. Das war ein klarer<br />
Rückschritt.“ Die derzeit beste deutsche<br />
Florettfechterin, Anja Müller, soll auch in<br />
Zukunft die Schlussrolle nicht einnehmen,<br />
weil sie „uns in Führung bringen muss“.<br />
Peter Proske, ehemaliger sportlicher Leiter<br />
des Olympiastützpunkts Tauberbischofsheim<br />
und in Turin als Fachwart für
Gutes Gefecht <strong>mit</strong> negativem Ausgang: Anja Müller (r.) verliert im Achtelfinale Foto: Marest<br />
Damenflorett offiziell dabei, erklärte, dass<br />
man nicht viele Variationsmöglichkeiten<br />
habe. „Normalerweise ist Carolin<br />
Golubitzki eine, die langsam an so eine<br />
<strong>Mann</strong>schaft herangeführt werden muss.<br />
Doch sie muss auf Grund der wenigen<br />
Florettfechterinnen, die wir haben, jetzt<br />
schon fest auf Position drei fechten“, sagte<br />
Proske. Ingo Weißenborn stand daneben<br />
und nickte zustimmend, wohlwissend, dass<br />
„auf vier“ die Juniorin Sandra Bingenheimer<br />
sitzt und dahinter eigentlich nur<br />
noch Viola Haenlein kommt.<br />
.<br />
Weit hinter den Erwartungen zurück blieben<br />
die deutschen Florettdamen auch im<br />
Einzel. Allen voran Anja Müller, die als<br />
Vizeweltmeisterin angereist war und in<br />
Turin ihren Traum von der Goldmedaille<br />
verwirklichen wollte. Doch bereits im<br />
Achtelfinale musste die Tauberbischofsheimerin<br />
die Waffen strecken. Die Weltranglistenzweite<br />
verlor gegen die Russin<br />
Aida Chanaewa (27. der Weltrangliste) <strong>mit</strong><br />
10:11 im „Sudden Death“. „Eigentlich war<br />
es ein gutes Gefecht. Das Schlechte daran<br />
ist nur, dass ich es nicht gewonnen habe“,<br />
resümierte eine enttäuschte, aber äußerlich<br />
gefasste Anja Müller (neunter Platz).<br />
Hat Weißenborn alles richtig gemacht?<br />
Noch schlechter waren Katja Wächter (21.)<br />
und Carolin Golubitzki (ehemals Wutz,<br />
20.). Beide gingen bereits in der Runde der<br />
letzten 32 aus <strong>dem</strong> Turnier. Sandra<br />
Bingenheimer (74.) kam nicht einmal über<br />
die Setzrunde hinaus. So<strong>mit</strong> haben die<br />
deutschen Florettfechterinnen sich nicht<br />
<strong>mit</strong> Ruhm bekleckert.<br />
„Ich bin sehr traurig“, resümierte Weißenborn<br />
nach den Einzeln. Sehr gut habe die<br />
<strong>Mann</strong>schaft während der Saison und in<br />
der Vorbereitung gearbeitet. Carolin<br />
Golubitzki und Anja Müller hätten ihre<br />
Gefechte allerdings leichtfertig aus der<br />
Hand gegeben. Auch er selbst werde sich<br />
hinterfragen, ob er alles richtig gemacht<br />
habe, so Weißenborn.<br />
„Ich hatte gegen sie in der <strong>Mann</strong>schaft<br />
auch schon Probleme“, sagte Anja Müller<br />
über ihre Bezwingerin. Doch zu einer<br />
Niederlage hätte es nicht kommen müssen,<br />
da Müller bereits 10:8 führte. „Sie ist<br />
aber extrem offensiv und aggressiv und<br />
ficht ohne Respekt.“ Und im „Sudden<br />
Death“ war die Russin, gab die Tauberbischofsheimerin<br />
zu, einfach schneller.<br />
„Wenn du den letzten Treffer machst, bist<br />
du der Held, wenn nicht, bist du der Willi“,<br />
meinte Deutschlands derzeit beste<br />
Florettfechterin.<br />
Ebenfalls im „Sudden Death“ schied<br />
Carolin Golubitzki aus – und zwar <strong>mit</strong> 5:6<br />
gegen die spätere Weltmeisterin Margherita<br />
Granbassi. Katja Wächter hielt gegen<br />
die WM-Dritte Giovanna Trillini nur zwei<br />
Drittel lang <strong>mit</strong>, ließ sich durch eine vermeintliche<br />
Fehlentscheidung des<br />
Obmanns ablenken und hatte am Ende<br />
beim 8:15 keine Chance.<br />
Michael Fürst<br />
11
12<br />
WM IN TURIN<br />
WM-Damendegen<br />
Nur gemeinsam stark<br />
In der <strong>Mann</strong>schaft top, im Einzel ein<br />
Flop? Für die deutschen Degendamen<br />
traf diese Formulierung, was die<br />
Ergebnisse anbetraf, auch in Turin zu. Beim<br />
vierten Großereignis hintereinander klappte<br />
es im Einzel wieder nicht <strong>mit</strong> der erhofften<br />
Medaille, dafür durfte das Quartett als<br />
Dritter nach 2003, 2004 und 2005 wieder<br />
an einer Siegerehrung teilnehmen. Bronze<br />
für Claudia Bokel, Imke Duplitzer, Britta<br />
Hei<strong>dem</strong>ann und Marijana Markovic, das<br />
Achtelfinalaus und Platz neun für<br />
Duplitzer im Einzel – so weit die Fakten.<br />
Doch wie sind diese Resultate einzuschätzen<br />
bei einem Team, das seit Jahren zur<br />
Weltspitze gehört und Jahr für Jahr bei<br />
WM und Olympia zu den Medaillentipps<br />
gehört?<br />
Entscheidenden Moment nicht genutzt<br />
Im Einzel fehlte höchstwahrscheinlich<br />
gerade einmal ein Treffer zu Duplitzers<br />
zweiter WM-Einzelmedaille nach Silber in<br />
Lissabon 2002. 14:15 verlor sie gegen<br />
Ungarns Olympiasiegerin Timea Nagy, die<br />
nach <strong>dem</strong> Kraftakt in ihren weiteren<br />
Gefechten keine Probleme mehr hatte und<br />
Gold gewann. „Es war nicht mein bester<br />
Tag, es war nicht mein bestes Jahr und<br />
Nagy ist nicht irgendwer“, stellte Duplitzer,<br />
die sonst immer für jeden Spruch gut war,<br />
sachlich fest. Statt wie in den vergangenen<br />
Jahren als Lautsprecher der deutschen<br />
Equipe zu fungieren, hatte sich die Bonnerin<br />
dafür entschieden, die mediale Öffentlichkeit<br />
weit gehend zu meiden und sich ganz<br />
auf den Sport zu konzentrieren. Eine neue<br />
Lockerheit auf der Planche wollte sich aber<br />
auch da<strong>mit</strong> nicht einstellen.<br />
Den entscheidenden Moment nicht nutzen<br />
zu können – das setzte sich auch in der<br />
<strong>Mann</strong>schaft fort. Als Schlussfechterin<br />
musste Duplitzer im Halbfinale gegen<br />
China beim Stand von 20:20 auf die<br />
Planche, lief jedoch immer einem Rückstand<br />
hinterher und verlor 28:30. Im kleinen<br />
Finale gelang schließlich noch ein<br />
45:38 gegen den Europameister Rumänien.<br />
Farben gerissen: Britta Hei<strong>dem</strong>ann verliert gegen Rumänin Juliana Maceseanu Foto: Marest<br />
„Wir wollten unbedingt <strong>mit</strong> einer Medaille<br />
nach Hause kommen“, zog Hei<strong>dem</strong>ann ein<br />
„Ende gut – alles gut“-Fazit, während<br />
Duplitzer ein „Medaille ist Medaille“ ausrichten<br />
ließ.<br />
<strong>Der</strong> Rest schwieg, der <strong>Bund</strong>estrainer redete.<br />
„Das war sicher nicht unbedingt nötig, dass<br />
wir das Halbfinale verlieren“, sagte Manfred<br />
Kaspar, dessen Team sein wahres Potenzial<br />
nach Jahren in der Weltklasse bei einem<br />
Großereignis nie ganz ausschöpfen konnte.<br />
2008 ohne Damendegenteam<br />
Besonders augenfällig wurde das im<br />
Einzel: Die Weltmeisterin von 2001,<br />
Claudia Bokel, hatte im Juli überraschend<br />
EM-Bronze gegen starke Gegnerinnen<br />
gewonnen. In Turin fehlte ihr jene Energie,<br />
<strong>mit</strong> der sie in Europa Nummer eins geworden<br />
war. In der zweiten Runde der Direktausscheidung<br />
focht die Tauberbischofsheimerin<br />
gegen die Südkoreanerin Shin A<br />
Lam zwar gewohnt defensiv, zugleich aber<br />
auch zu zaghaft, kassierte kurz vor Ende<br />
des Kampfs den Ausgleich und verlor<br />
11:12 im Sudden Death.<br />
Bei Britta Hei<strong>dem</strong>ann (Leverkusen) riss<br />
gegen die Rumänin Juliana Maceseanu<br />
nach gutem Beginn der Faden – 9:15. Ihre<br />
Vereinskollegin Markovic scheiterte in der<br />
ersten Runde. „Bedauerlich, dass wir die<br />
Medaille nicht geholt haben, aber das<br />
Fechten war in Ordnung“, befand Kaspar<br />
nach den Einzeln. Die Stärke im Team und<br />
die Schwäche im Einzel kann sich die<br />
Degenequipe 2008 nicht mehr leisten, um<br />
ein vorzeigbares Gesamtresultat zu erreichen.<br />
Nach <strong>dem</strong> IOC-Willen wird es wie<br />
2004 nur vier statt sechs Teambewerbe<br />
geben – ohne die Degendamen. Statt drei<br />
werden maximal zwei Degendamen im<br />
Einzel antreten dürfen. Ein hartes<br />
Qualifikationsrennen ist da für die Zeit ab<br />
Mai 2007 programmiert. „Das ist ärgerlich.<br />
Aber ich mache drei Kreuze, dass wir<br />
so viele haben. Sonst muss man auf einer<br />
rumreiten und die schafft es dann nicht“,<br />
sagte Kaspar.<br />
Marc Zeilhofer
WM IN TURIN<br />
Taktik nicht aufgegangen: Jörg Fiedler schied in der Runde der letzten 16 aus Foto: Marest<br />
WM-Herrendegen<br />
Meilenweit von Medaillen entfernt<br />
E<br />
ine Schulnote wollte <strong>Bund</strong>estrainer<br />
Walter Steegmüller für das Abschneiden<br />
seiner Athleten im WM-Einzel<br />
nicht vergeben. Schließlich sei er kein Pädagoge.<br />
Jörg Fiedler (11.), Martin Sch<strong>mit</strong>t<br />
(22.), Sven Schmid (24.) und Christoph<br />
Kneip (83.) trugen <strong>mit</strong> ihren durchschnittlichen<br />
bis schlechten Platzierungen nicht<br />
dazu bei, dass die Stimmung im deutschen<br />
Lager anstieg. „Wir wollten schon eine<br />
Medaille“, bekannte Steegmüller.<br />
Dabei dachte er vor allem an seine<br />
Schützlinge Sven Schmid und Jörg Fiedler<br />
vom FC Tauberbischofsheim. In Führung<br />
gehen wollte Jörg Fiedler in seinem Achtelfinalgefecht<br />
gegen den Polen Krysztof<br />
Mikolajczak. „Da<strong>mit</strong> ich ihn locken kann“,<br />
verriet er seine Taktik, die allerdings nicht<br />
aufging. Denn „Fiedel“ lag schnell 0:4 hinten.<br />
Diese vier Treffer holte der 28-Jährige<br />
bis zum Schluss nicht mehr auf: 11:15.<br />
Schade, denn Jörg Fiedler machte in den<br />
ersten beiden Runden einen unheimlich<br />
stabilen Eindruck, ließ <strong>dem</strong> Südkoreaner<br />
Park beim 15:7 keine Chance und zeigte<br />
beim 15:14 gegen den starken Ungarn<br />
Geza Imre Nerven wie Drahtseile und<br />
Emotionen. Ja, Fiedler ballte die Faust,<br />
brüllte Freude und Frust hinaus. Regungen,<br />
die man vom sonst so introvertierten<br />
Degenmann nicht kannte. „Ich wollte mich<br />
hier nicht stressen lassen und Freude<br />
haben. Jetzt ist aber schon etwas Frust da“,<br />
gab der Degenathlet zu.<br />
Noch größer war die Enttäuschung bei<br />
seinem Vereinskameraden Sven Schmid,<br />
der seiner Meinung nach an einem taktischen<br />
Fehler scheiterte. Gegen den<br />
Franzosen Eric Boisse hatte Schmid beim<br />
Stand von 6:10 <strong>mit</strong> tollen Aktionen vier<br />
Treffer aufgeholt und sich in den „Sudden<br />
Death“ gerettet. „Doch dort war ich mir<br />
zu sicher und habe zu viel riskiert. Jetzt<br />
könnte ich mir in den Hintern beißen“,<br />
ärgerte sich Schmid. Dass er in der<br />
Schlussphase dieses Gefechts <strong>mit</strong> vehementen<br />
Handbewegungen Steegmüller<br />
signalisierte, keine Anweisungen hören<br />
zu wollen, war <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> Coach abgesprochen.<br />
„Ich brauche lange, bis ich mich auf<br />
einen Gegner eingestellt habe, und wenn<br />
ich meine, ich weiß, wie ich ihn knacken<br />
kann, dann will ich die Verantwortung für<br />
das Gefecht alleine übernehmen“, erklärte<br />
der 28-Jährige.<br />
13
14<br />
WM IN TURIN<br />
Bei Martin Sch<strong>mit</strong>t war das Ausscheiden<br />
im 32er Feld aus zwei Gründen weniger<br />
ärgerlich: Erstens musste er 2005 in<br />
Leipzig schon in der Runde der letzten 128<br />
raus und verbesserte sich so<strong>mit</strong> in diesem<br />
Jahr. Zweitens war sein Bezwinger kein Geringerer<br />
als der Weltranglistenerste Gabor<br />
Boczko. „Ich habe mich im letzten Jahr taktisch<br />
verbessert“, sah der Schweinfurter in<br />
Diensten des FC Tauberbischofsheim das<br />
Positive an seinem 22. Platz.<br />
Wenn Walter Steegmüller doch Pädagoge<br />
gewesen wäre, dann hätte er seinen<br />
Jungs als Gesamtnote sicher nicht mehr<br />
als eine Vier gegeben. Und wenn der<br />
Heidenheimer zu diesem Zeitpunkt schon<br />
das <strong>Mann</strong>schaftsergebnis erahnt hätte,<br />
wäre die Schulnote nicht besser als 5-6<br />
ausgefallen, wenngleich Steegmüller<br />
zugab: „Ich kann gar nicht<br />
schockiert sein. In den letzten Wochen<br />
war das alles ein bisschen viel.“ Mit dieser<br />
Aussage spielte er auf die allgemeine<br />
Situation der Fachgruppe Herrendegen<br />
an. Gipfel eines äußerst schlechten Jahres<br />
war der öffentlich ausgetragene Streit<br />
zwischen DFB und Steegmüller auf der<br />
einen sowie <strong>dem</strong> kurz vor der WM ausgebooteten<br />
Wolfgang Reich auf der anderen<br />
Seite.<br />
A<br />
uch ohne Medaille hatte<br />
Alexandra Bujdoso allen Grund<br />
zu strahlen. Als 16-Jährige das<br />
Finale einer Aktiven-WM zu erreichen und<br />
dort erst an der Olympiasiegerin zu scheitern,<br />
das rief die versammelte deutsche<br />
Journalistenschar auf den Plan. Als sich<br />
die Koblenzerin der zahlenmäßigen Übermacht<br />
gegenübersah, sagte sie spontan:<br />
„Ich glaube, ich gehe wieder“, und grinste<br />
sich eins. Schüchtern ist die Neuntklässlerin<br />
jedoch keinesfalls, schon gar<br />
nicht auf der Planche. Das „Küken“ der<br />
deutschen Equipe hinterließ einen glänzenden<br />
Eindruck. Nach Siegen gegen die<br />
Olympiazweite Xan Tue aus China und<br />
Dem Heidenheimer wurden gesundheitliche<br />
Probleme und Trainingsrückstand<br />
nachgesagt, weshalb Reich eine Woche vor<br />
<strong>dem</strong> WM-Start aus der <strong>Mann</strong>schaft flog.<br />
<strong>Der</strong> Degenfechter drohte <strong>mit</strong> Schadensersatzklagen,<br />
die Ruhe war spätestens zu<br />
diesem<br />
„<br />
Zeitpunkt verflogen.<br />
„So etwas wie gegen Rumänien kann,<br />
darf aber nicht passieren.“ Jörg Fiedler<br />
Da<strong>mit</strong> aber nicht genug: Reich verschickte<br />
eine E-Mail an Zeitungen, <strong>Mann</strong>schaftskollegen,<br />
Trainer und den Verband, in denen<br />
er öffentlich den Rücktritt von Walter Steegmüller<br />
forderte. „Ich kann hier auch nicht<br />
befreit arbeiten, wenn ich daran denke, dass<br />
zu Hause auf meinem Schreibtisch noch<br />
jede Menge ungeöffnete Post liegt“,<br />
gestand der Degenbundestrainer ein. Die<br />
Niederlage gegen Rumänien ist in kleinen<br />
Teilen zu erklären: <strong>Der</strong> Verband aus <strong>dem</strong><br />
ehemaligen Ostblockstaat hat nicht genügend<br />
Geld, um sein Team auf Weltcups zu<br />
schicken, wenngleich die rumänischen<br />
die vorjährige WM-Dritte Ilaria Bianco<br />
war erst Olympiasiegerin Mariel Zagunis<br />
(USA) beim 10:15 zu stark für die<br />
Juniorenvizeweltmeisterin, die Achte<br />
wurde. „Sie ist noch zu schwer für mich.<br />
Vielleicht hatte ich innerlich auch zu viel<br />
Respekt“, sagte Bujdoso, die jüngste<br />
deutsche WM-Teilnehmerin überhaupt.<br />
<strong>Mann</strong>schaft fehlte der Spaß<br />
„Das war schon eine Superleistung. Sie<br />
ist das größte Talent, das wir je in<br />
Deutschland hatten. Aber das darf über<br />
das Ergebnis der anderen nicht hinwegtäuschen“,<br />
sagte Säbelbundestrainer<br />
Einzelfechter allesamt top sind. Deshalb<br />
wird Rumänien auf der Weltrangliste <strong>mit</strong><br />
null Punkten geführt. Deutschland war als<br />
Weltranglistenzweiter gesetzt und bekam<br />
so<strong>mit</strong> einen vermeintlich leichten Gegner<br />
zugelost. Aber eben nur vermeintlich. „So<br />
etwas wie gegen Rumänien kann, darf aber<br />
nicht passieren“, gestand <strong>Mann</strong>schaftskapitän<br />
Jörg Fiedler ein und redete danach<br />
Klartext: „Wir haben seit 2003 Stress in der<br />
Fachgruppe. Bis heute sind Probleme nicht<br />
gelöst.“<br />
Die Sorgen, die sich anhäuften, seien<br />
immer wieder beiseite geschoben worden,<br />
weil die Erfolge da waren, zielt Fiedler auf<br />
Silber in Havanna, Bronze bei Olympia in<br />
Athen und wiederum Silber bei der Heim-<br />
WM in Leipzig ab. „Wir müssen endlich alle<br />
an einem Strang ziehen und offen <strong>mit</strong>einander<br />
umgehen“, fordert der 28-Jährige.<br />
Es bringe nur etwas, wenn man sich <strong>mit</strong><br />
seinen Trainingspartnern auch verstehe. Es<br />
nütze nichts, wenn man genau weiß, dass<br />
der <strong>Fechter</strong> gegenüber noch vor wenigen<br />
Tagen über dich gelästert hat oder du <strong>mit</strong>bekommen<br />
hast, dass er sich freut, wenn<br />
du auf einem Weltcup schlecht abschneidest.<br />
„Wir benötigen eine große Lösung“,<br />
forderte er vom DFB.<br />
Michael Fürst<br />
WM-Damensäbel<br />
„Juwel“ Alexandra Bujdoso glänzte<br />
Eero Lehmann. Zwei deutsche <strong>Fechter</strong>innen<br />
standen bereits in der ersten<br />
Runde vor schweren Aufgaben: Sybille<br />
Klemm (Eislingen) verlor gegen <strong>Mann</strong>schaftsweltmeisterin<br />
Sada Jacobsen<br />
(USA) <strong>mit</strong> 9:15. Amelie Zerfass (Tauberbischofsheim)<br />
unterlag Zagunis 9:15. Die<br />
Dormagenerin Stefanie Kubissa enttäuschte<br />
beim 11:15 gegen Seira<br />
Nakayama aus Japan. Für Bujdosos Vater<br />
und Trainer Imre hat der Achtungserfolg<br />
seiner Tochter un<strong>mit</strong>telbare Folgen: <strong>Der</strong><br />
Olympiasieger <strong>mit</strong> der ungarischen<br />
Säbelmannschaft von 1988 musste sich,<br />
nach einer verlorenen Wette, eine Glatze<br />
scheren lassen.
16<br />
WM IN TURIN<br />
Im <strong>Mann</strong>schaftswettbewerb hingegen gab<br />
es weniger Grund zur Ausgelassenheit.<br />
Nach einem 45:39 zum Auftakt gegen Japan<br />
verlor das Quartett gegen den vorjährigen<br />
Vizeweltmeister Russland im Viertelfinale<br />
zwar erwartungsgemäß, aber dennoch<br />
viel zu deutlich <strong>mit</strong> 15:45-Treffern.<br />
„Das können sie alle noch besser. Klar<br />
kann man gegen Russland verlieren, aber<br />
nicht auf diese Art und Weise“, sagte<br />
<strong>Bund</strong>estrainer Lehmann nach der Klatsche<br />
gegen den späteren WM-Dritten. Im Finale<br />
bezwang Frankreich Titelverteidiger USA<br />
45:42.<br />
„Bujdoso darf nicht verheizt werden“<br />
Die deutschen Säbeldamen verloren in der<br />
Platzierungsrunde zunächst 32:45 gegen<br />
Ungarn, dann im Gefecht um Platz sieben<br />
gegen China 35:45 und wurden am Ende<br />
Achte. Trotz der Verbesserung von zwei<br />
Plätzen gegenüber Leipzig 2005 bemängelte<br />
Lehmann: „Wenn man von acht auf<br />
vier verliert, muss es das Ziel sein, Fünfter<br />
zu werden. Was den Mädels aber fehlte,<br />
war Spaß.“<br />
Bis auf Bujdoso kommt aus <strong>dem</strong> Nachwuchs<br />
zu wenig nach. „Wenn Peking zwei<br />
Jahre später wäre, hätte ich nichts dagegen“,<br />
so Lehmann <strong>mit</strong> Blick auf Olympia<br />
WM-Herrensäbel<br />
Vormarsch in die Weltspitze<br />
Weiter auf <strong>dem</strong> Vormarsch in<br />
Richtung absolute Weltspitze<br />
befinden sich die Säbelherren<br />
des DFB. Mit <strong>dem</strong> respektablen fünften<br />
Platz im <strong>Mann</strong>schaftswettbewerb bei den<br />
Weltmeisterschaften in Turin verbesserten<br />
sich die Aktiven um <strong>Bund</strong>estrainer<br />
Joachim Rieg im Vergleich zur letzten WM<br />
in Leipzig.<br />
Da<strong>mit</strong> können sie sich gute Hoffnungen<br />
auf die Qualifikation für die Olympischen<br />
Spiele 2008 in Peking machen. „Das war<br />
ein absolut runder Wettkampf“, freute sich<br />
Rieg und fügte hinzu: „Ich mache mir über<br />
die Zukunft nur positive Gedanken.“<br />
Auf <strong>dem</strong> Sprung: 16-Jährige Alexandra Bujdoso Foto: Marest<br />
2008. Dann könnte Susanne König nach<br />
ihrer Babypause <strong>mit</strong> einem möglichen<br />
Comeback eine stabilisierende Wirkung<br />
haben.<br />
Wichtig ist für den <strong>Bund</strong>estrainer, dass das<br />
Juwel Bujdoso <strong>mit</strong> Bedacht weitergeschliffen<br />
wird. Deswegen soll sich die Koblen-<br />
Dabei hatten sich die deutschen Säbelasse<br />
in den Einzelwettkämpfen schon etwas<br />
mehr erwartet. Die beiden Talente Björn<br />
Hübner (Tauberbischofsheim) und der<br />
allerdings gesundheitlich angeschlagene<br />
Nicolas Limbach (Dormagen) enttäuschten<br />
ebenso wie Christian Kraus (Eislingen), die<br />
allesamt bereits in der Runde der letzten<br />
64 ausschieden. Bester <strong>Deutscher</strong> war<br />
Dennis Bauer (Koblenz), der das Finale der<br />
besten Acht erreichte und Siebter wurde.<br />
Den WM-Titel sicherte sich Stanislaw<br />
Pozdniakow aus Russland, der im Finale<br />
den Ungarn Zsolt Nemcsik <strong>mit</strong> 15:11<br />
besiegte. „Ich hatte so eine geile<br />
Vorbereitung und mich heute so gut<br />
zerin nur auf die wichtigen Wettkämpfe<br />
konzentrieren. Deshalb hat sie auch die<br />
Junioren-EM im November ausgelassen.<br />
„Das hätte keinen weitergebracht, wenn<br />
sie da eine Medaille geholt hätte. Die<br />
Olympiaqualifikation ist wichtig. Sie darf<br />
nicht verheizt werden“, warnte Lehmann.<br />
Marc Zeilhofer<br />
gefühlt. Dann habe ich mich aber zu sehr<br />
über den Obmann aufgeregt. Das darf<br />
nicht passieren“, sagte Björn Hübner nach<br />
seiner 10:15-Niederlage gegen den<br />
Ungarn Balazs Lontay (38. Rang). Bitter<br />
war das frühe Aus für Nicolas Limbach<br />
(34.). Er musste als Weltranglistensechster<br />
ebenfalls schon in der Runde der letzten<br />
64 die Segel streichen. <strong>Der</strong> Amerikaner<br />
Timothy Morehouse war seiner Meinung<br />
nach „unangenehm zu fechten“ und<br />
behielt <strong>mit</strong> 15:13 die Oberhand, obwohl<br />
Limbach schon 13:10 geführt hatte.<br />
„Ich bin seit zwei Jahren in den Top Ten, da<br />
ist so eine Platzierung wie heute natürlich<br />
Fortsetzung auf Seite 18
Interview <strong>mit</strong> DFB-Präsident Gordon Rapp<br />
„Potenzial nicht voll ausgeschöpft“<br />
Die WM in Turin hat nicht alle<br />
Erwartungen erfüllt. Gordon Rapp,<br />
Präsident des Deutschen <strong>Fechter</strong>-<br />
<strong>Bund</strong>es, ist dennoch optimistisch, dass in<br />
zwei Jahren bei den Olympischen Spielen<br />
in Peking die deutschen <strong>Fechter</strong> eine gute<br />
Rolle spielen können. „Ich habe nach Turin<br />
kein schlechteres oder besseres Gefühl.<br />
Vielmehr haben wir weitere Erkenntnisse<br />
über notwendigen Handlungsbedarf<br />
gewonnen“, sagte Rapp in einem Interview<br />
<strong>mit</strong> <strong>dem</strong> Magazin „fechtsport“.<br />
fechtsport: Ist der Deutsche <strong>Fechter</strong>-<strong>Bund</strong><br />
<strong>mit</strong> den drei WM-Medaillen <strong>mit</strong> einem<br />
blauen Auge davongekommen?<br />
Rapp: „Ich finde den Begriff nicht ganz<br />
zutreffend. Das Ergebnis war gar nicht so<br />
schlecht, auf der anderen Seite kann es auch<br />
nicht wirklich zufrieden stimmen. Es sind<br />
weniger Medaillen geworden als kalkuliert,<br />
dafür war aber eine aus Gold dabei. Diese<br />
Erwartung wurde zumindest voll erfüllt.“<br />
fechtsport: Warum ist die Medaillenhochrechnung<br />
des DFB nicht aufgegangen?<br />
Rapp: „Wir sind in unserer Prognose von<br />
vier Medaillen ausgegangen, davon eine<br />
goldene. Aber wenn ein Medaillenkandidat<br />
wie Säbelfechter Nicolas Limbach in<br />
der Nacht vor <strong>dem</strong> Wettkampf <strong>mit</strong> einem<br />
Grippevirus bis morgens um vier am Tropf<br />
hängt, kann man nichts machen.“<br />
fechtsport: An Limbach allein hat es doch<br />
nicht gelegen, dass die Ausbeute etwas<br />
magerer ausfiel …<br />
Rapp: „Ja, aber was schwerer wiegt, ist die<br />
Tatsache, dass das Herrendegenteam auseinandergefallen<br />
ist. Das stimmt mich<br />
nachdenklich. Auch im Damendegen und<br />
Damenflorett konnten nicht alle ihr wirkliches<br />
Leistungspotenzial abrufen. Dies gilt<br />
auch für die <strong>Mann</strong>schaften. Bei den<br />
Degendisziplinen erscheint mir eine gründliche<br />
Ursachenanalyse unter Einbeziehung<br />
des gesamten Umfeldes unerlässlich. Ich<br />
sehe hier Handlungsbedarf.“<br />
fechtsport: Was ist, abgesehen vom<br />
Herrenflorett, positiv zu bewerten?<br />
„<br />
DFB-Präsident Gordon Rapp Foto: Färber<br />
„Peter Joppich, Benjamin Kleibrink,<br />
Nicolas Limbach oder eine Imke<br />
Duplitzer sind Athleten, die das Zeug<br />
dazu haben, Olympiasieger zu<br />
werden.“ Gordon Rapp<br />
Rapp: „Die Säbeldamen haben gezeigt,<br />
dass man an die Weltspitze in Schlagweite<br />
herangerückt ist. <strong>Der</strong> Aufbau wird weiterentwickelt<br />
und forciert. Bei den Säbelherren<br />
hat sich <strong>mit</strong> Dennis Bauer ein zweiter<br />
<strong>Mann</strong> in den Vordergrund gerückt.<br />
Diese <strong>Mann</strong>schaft kann sich für Olympia<br />
qualifizieren.“<br />
fechtsport: Die Florettherren waren <strong>mit</strong><br />
<strong>dem</strong> WM-Sieg von Peter Joppich und Platz<br />
zwei <strong>mit</strong> der <strong>Mann</strong>schaft die Medaillenbank.<br />
In Peking wird die <strong>Mann</strong>schaft aber<br />
nicht dabei sein.<br />
Rapp: „Diese Erkenntnis haben wir schon<br />
seit <strong>dem</strong> Kongress in Doha. Da auch die<br />
Damendegenteams nicht zum Olympia-<br />
INTERVIEW<br />
programm gehören, trifft es zwei unserer<br />
Disziplinen, die Medaillenhoffnungen sind.“<br />
fechtsport: Sie haben gesagt, Turin war<br />
gar nicht so schlecht. Was bedeutet dies<br />
<strong>mit</strong> Blick auf Peking 2008?<br />
Rapp: „Nach der WM in Turin hatten wir<br />
auf der virtuellen Liste der Olympiaqualifikation<br />
immerhin einen Starterplatz<br />
mehr. Doch konkret: Peking wird für uns<br />
nicht leicht werden. Generell haben wir<br />
jetzt allerdings schon Weichenstellungen<br />
für 2012 in London zu vollziehen und in<br />
Peking das <strong>mit</strong>zunehmen, was möglich ist.<br />
Wir werden in etwa <strong>mit</strong> der <strong>Mann</strong>schaft,<br />
die in Turin gestartet ist, auch in China<br />
antreten. Da<strong>mit</strong> sie dies optimal tun kann,<br />
werden wir alles tun, um unsere Athleten<br />
durch individuelle Maßnahmen zu stärken.“<br />
fechtsport: Bisher gab es für den DFB vor<br />
allem in den <strong>Mann</strong>schaftswettbewerben<br />
mehr zu gewinnen. Wird das in Peking<br />
auch so sein?<br />
Rapp: „Ich habe das Gefühl, dass wir bei<br />
Olympia mehr in den Einzelwettkämpfen<br />
erreichen können. Peter Joppich, Benjamin<br />
Kleibrink, Nicolas Limbach oder eine Imke<br />
Duplitzer sind Athleten, die das Zeug dazu<br />
haben, Olympiasieger zu werden.“<br />
fechtsport: Peter Joppich ist zum zweiten<br />
Mal Weltmeister geworden. Das schaffen<br />
nicht viele <strong>Fechter</strong>!<br />
Rapp: „Wer in Turin gesehen hat, wie er<br />
kämpfte und focht, das waren Krimis, das<br />
hat begeistert. Er ist einer, auf den wir<br />
lange gewartet haben.“<br />
fechtsport: 2005 hat die WM in Leipzig<br />
stattgefunden. Wann wird es wieder ein<br />
großes <strong>Fechter</strong>eignis in Deutschland<br />
geben?<br />
Rapp: „Wir haben das Projekt, die Europameisterschaft<br />
im Zeitrahmen 2008 bis<br />
2012 nach Deutschland zu holen. Es gibt<br />
einige Interessenten dafür in unserem<br />
Land, vor allem aber Leipzig, das das<br />
Know-how durch die WM-Ausrichtung<br />
dafür hätte.<br />
Andreas Schirmer<br />
17
unbefriedigend“, sagte der Juniorenweltmeister<br />
von 2005. Beim Dormagener<br />
kam erschwerend hinzu, dass ihn in den<br />
Tagen von Turin schwerer Durchfall plagte<br />
und er drei Kilogramm an Gewicht verlor.<br />
„Für das Gefecht gegen Morehouse ist das<br />
aber keine Entschuldigung, wenngleich es<br />
kräftemäßig schon eine Runde später<br />
schwieriger geworden wäre“, so Limbach<br />
selbstkritisch. Am Morgen vor <strong>dem</strong> Wettkampf<br />
bekam er noch aufbauende Infusionen.<br />
Dennis Bauer hingegen hatte die<br />
Medaille schon in Reichweite, ehe er im<br />
Viertelfinale <strong>dem</strong> Russen Alexei Frossine<br />
<strong>mit</strong> 12:15 unterlegen war. „Das ist so<br />
ärgerlich“, schimpfte Bauer, der lange Zeit<br />
geführt hatte.<br />
Im <strong>Mann</strong>schaftswettkampf zogen alle vier<br />
Säbelherren wieder an einem Strang und<br />
verbesserten ihre Ausgangsposition für die<br />
Olympiaqualifikation. „Peking 2008 ist<br />
unser großes Ziel“, erklärte Nicolas Limbach,<br />
der in der zurückliegenden Weltcupsaison<br />
am besten focht. Dies bedeutet aber<br />
noch lange nicht, dass er das Sagen im<br />
Team hat. „Wir haben keinen Chef“, erklärte<br />
Christian Kraus: Er ist <strong>mit</strong> 28 Jahren der<br />
Älteste im Team, gab sich aber in Turin<br />
ohne zu murren <strong>mit</strong> der Rolle des Ersatzfechters<br />
zufrieden. „Die Mischung bei uns<br />
Rollstuhl-WM<br />
Gold, Silber und Bronze<br />
Bei den erstmals parallel <strong>mit</strong> den<br />
Fußfechtern ausgetragenen Weltmeisterschaften<br />
gewann die deutsche<br />
Rollstuhlfechterequipe einen kompletten<br />
Medaillensatz in Turin. Markus<br />
Lautenberg (Degen, Kategorie C) feierte<br />
den ersten WM-Titel seiner Karriere, Debütantin<br />
Annabel Breuer holte gleich<br />
Silber (Degen, Kategorie B) und Bronze<br />
(Florett).<br />
Den Anfang machten die Florettdamen<br />
und Säbelherren. Das deutsche Damenquartett<br />
startete hoffnungsvoll. Bis auf<br />
Anna Kreissl (Rang 22) erreichten alle die<br />
Runde der besten 16. In der Startklasse A<br />
scheiterte Zarife Imeri gegen die spätere<br />
18<br />
WM IN TURIN<br />
Dennis Bauer hatte Medaille in Reichweite<br />
Foto: Marest<br />
stimmt einfach“, weiß der Tauberbischofsheimer<br />
Björn Hübner und nennt<br />
so<strong>mit</strong> einen Hauptgrund für den Aufwärtstrend<br />
der letzten beiden Jahre.<br />
<strong>Bund</strong>estrainer Rieg freut sich, dass er <strong>mit</strong><br />
der <strong>Mann</strong>schaftsführung kaum Zeit verschwenden<br />
muss: „Sind die Jungen mal zu<br />
wild, treten die Alten auf die Euphoriebremse.<br />
Bewegt sich ein Alter auf der Bahn<br />
WM-Debütantin Annabel Breuer holt Silber und<br />
Bronze<br />
zu lahmarschig, dann bekommt der von<br />
den Jungen, die gerade auf der Bank sitzen,<br />
verbal in den Hintern getreten.“<br />
Insgeheim hatten die Säbelherren aber<br />
doch von einer Medaille geträumt. Dies gab<br />
auch Hübner zu. Doch für solch einen Erfolg<br />
müsse man einen guten Lauf erwischen und<br />
jeder über sich hinauswachsen, so Rieg.<br />
Nach <strong>dem</strong> 45:38-Auftaktsieg gegen die<br />
USA zerstörte die Ukraine <strong>mit</strong> einem 45:33<br />
die vagen Gedanken an eine Medaille. „Die<br />
waren heute einfach nicht zu schlagen“, gab<br />
Rieg zu, hatte <strong>mit</strong> dieser Aussage aber nicht<br />
ganz Recht: Die Ukraine wurde „nur“<br />
Vizeweltmeister, da sie im Finale <strong>mit</strong> 41:45<br />
den Franzosen unterlag.<br />
Doch das deutsche Team ließ sich nach<br />
der Viertelfinalniederlage nicht entmutigen<br />
und besiegte in den beiden Platzierungsgefechten<br />
noch Spanien <strong>mit</strong> 45:38<br />
und Südkorea <strong>mit</strong> 45:34. Und wie das bei<br />
einem intakten Team so üblich ist, ging es<br />
anschließend gemeinsam auf die Piste.<br />
„Das eine oder andere Bierchen ist heute<br />
Abend erlaubt“, gestand der <strong>Bund</strong>estrainer<br />
nach einer gelungenen Vorstellung<br />
gerne ein.<br />
Michael Fürst<br />
Weltmeisterin Zhang (China) und belegte<br />
Rang 15 im Schlussklassement. Daniela<br />
Rossek setzte sich nach Freilos gegen Ng<br />
(Hongkong) <strong>mit</strong> 15:8 durch und stand in<br />
der Runde der besten Acht. Im Viertelfinale<br />
war jedoch Schluss für die erfahrenste<br />
Deutsche im Team. Sie unterlag ebenfalls<br />
der Chinesin Zhang und wurde Siebte.<br />
„Küken“ Annabel Breuer ging ohne Respekt<br />
in die WM-Duelle und hatte nach<br />
Siegen über Baranska (Polen) und Wong<br />
(Hongkong) eine Medaille sicher. Die erst<br />
13-jährige Rechtshänderin musste im<br />
Halbfinale der fast 30 Jahre älteren<br />
Französin Magnat den Vortritt lassen.<br />
„Gleich bei der ersten WM eine Medaille,
das ist eine super Leistung“, meinte Cheftrainerin<br />
Stefanija Jurisic. Di<strong>mit</strong>rij Rout<br />
beendete den Säbelwettbewerb als 24.<br />
Am zweiten Tag wollten Christian Andree<br />
und Rout im Degen und Markus Lautenberg<br />
im Florett um vordere Plätze kämpfen.<br />
Doch Newcomer Rout kam über die<br />
Vorrunde nicht hinaus und wurde 33.<br />
Besser lief es für Andree, der Rang 21<br />
erreichte. Mit einer Florettmedaille hatten<br />
alle gerechnet, aber der Saarbrücker zeigte<br />
Nerven. Er verlor sein Viertelfinale gegen<br />
den Polen Michalowski <strong>mit</strong> 13:15 und<br />
wurde Fünfter.<br />
Noch einmal Annabel Breuer<br />
Bei den Degendamen startete Rossek <strong>mit</strong><br />
drei Siegen in ihre Setzrunde, Imeri zog<br />
nach und unterlag einmal. Kreissl fehlte<br />
das Quäntchen Glück, sie wurde 23. Im<br />
Gefecht um den Einzug in den Kreis der<br />
acht Besten mussten Imeri und Rossek parallel<br />
auf die Planche: Imeri gegen die<br />
Ungarin Juhasz, Rossek gegen die Lokalmatadorin<br />
Trigilia.<br />
Das Gefecht zwischen Imeri und Juhasz<br />
verlief ausgeglichen. Nach Ablauf der<br />
regulären Kampfzeit stand es 14:14. Durch<br />
Losentscheid bekam die Ungarin Vorteil<br />
zugesprochen. Bei Beginn der letzten<br />
Kampfminute lehnte sich die Ungarin<br />
geschickt zurück und Imeri hatte keine<br />
Chance mehr, zu treffen, verlor <strong>mit</strong> 14:15<br />
und erreichte Platz 13. „Das Gefechtsverhalten<br />
der Ungarin in der letzten Minute<br />
haben viele kritisiert“, sagte Jurisic. Unverzüglich<br />
wurde deshalb beim Internationalen<br />
Rollstuhlfechtverband eine Regeländerung<br />
beantragt, die es den Kampfrichtern<br />
ermöglichen soll, einseitige Verwarnungen<br />
wegen Passivität im Gefecht zu verhängen.<br />
Auch Daniela Rossek machte es spannend.<br />
Sie hatte ihre Gegnerin völlig im Griff, ließ<br />
sich aber vom Jubel im voll besetzten „Oval<br />
Lingotto“ aus der Ruhe bringen. Auch sie<br />
unterlag am Ende <strong>mit</strong> nur einem Treffer<br />
(14:15) und wurde 10. Wieder war es<br />
Annabel Breuer, die die Kohlen aus <strong>dem</strong><br />
Feuer holte. Kampfstark und hochkonzentriert<br />
stieg sie in ihre Setzrunde ein. An<br />
Nummer vier gesetzt, ließ Breuer im<br />
Viertelfinale der Ukrainerin Lukianenko<br />
beim 15:9 keine Chance. Nahezu im<br />
Alleingang – ihre Trainer coachten Rossek<br />
Erstmals gemeinsame WM von Fuß- und Rollstuhlfechtern<br />
und Imeri – bezwang sie die Italienerin<br />
Vettraino <strong>mit</strong> 15:13. Doch Breuer setzte an<br />
diesem Tag noch eins drauf. Hervorragend<br />
eingestellt, revanchierte sie sich bei<br />
Magnat für die Florettniederlage. Die<br />
Biberacherin gewann <strong>mit</strong> 15:12, unterlag<br />
im WM-Finale jedoch gegen Paralympics-<br />
Siegerin Chan (Hongkong).<br />
Endlich Gold für Lautenberg<br />
Nun fehlte noch eine Medaille im deutschen<br />
Lager. <strong>Der</strong> Weltranglistenerste<br />
Markus Lautenberg hatte das überraschende<br />
Viertelfinalaus im Florett gut verarbeitet.<br />
Er nahm nur sieben Gegentreffer in sei-<br />
Anzeige<br />
Fechtmeister<br />
gesucht!<br />
Die Fechtabteilung des TSV Bayer 04<br />
Leverkusen sucht einen Trainer<br />
(Honorarbasis, Stundenzahl nach<br />
Absprache) zur Verstärkung unseres<br />
Trainerteams und zur Verbesserung<br />
unserer Jugendarbeit im Degen.<br />
Aussagekräftige Unterlagen per<br />
E-Mail an den Stützpunktleiter<br />
Achim Bellmann:<br />
Achim.Bellmann.AB@Bayer-AG.de<br />
WM IN TURIN<br />
ner Setzrunde hin und qualifizierte sich<br />
souverän für die Runde der besten Acht.<br />
Im Halbfinale zeigte der Saarbrücker, dass<br />
er nicht umsonst für seine Handtreffer bei<br />
seinen Gegnern gefürchtet ist. Immer wieder<br />
setzte Lautenberg seinen Gegner<br />
Olexej Sundijew (Ukraine) da<strong>mit</strong> unter<br />
Druck und gewann 15:8.<br />
Im Goldduell <strong>mit</strong> William Russo lag<br />
Lautenberg schnell und deutlich in<br />
Führung, ließ den Italiener aber auf 13:13<br />
herankommen, konterte <strong>mit</strong> einem Treffer<br />
zur 14:13-Führung. Nervenstark hielt<br />
Lautenberg bei einer Attacke seines<br />
Gegners <strong>mit</strong> und holte sich <strong>mit</strong> einem<br />
Doppeltreffer zum 15:14 den WM-Titel.<br />
„Ich dachte mir, immer <strong>mit</strong> Bronze und<br />
Silber heimzukommen, das muss jetzt ein<br />
Ende haben“, freute sich Lautenberg. Die<br />
Goldmedaille ist umso höher zu bewerten,<br />
da der Deutsche Behindertensportverband<br />
seiner Nominierung nur nach Entscheid<br />
des Rechtsausschusses in zweiter Instanz<br />
zugestimmt hatte.<br />
In den <strong>Mann</strong>schaftswettbewerben zeigten<br />
die deutschen Damen, dass sie zum engeren<br />
Kreis der Weltspitze gehören. Im Florett<br />
und Degen erkämpfte sie sich jeweils Platz<br />
sechs. Die Degenherren belegten den<br />
neunten Rang. „Wir hatten vier Medaillen<br />
auf der Rechnung“, bilanziert Stefanija<br />
Jurisic. „Wir sind aber alle glücklich und<br />
zufrieden <strong>mit</strong> der Medaillenausbeute.“<br />
Stefanija Jurisic<br />
19
20<br />
DOKUMENTATION<br />
Weltmeisterschaften 20.9.-7.10.2006 Turin<br />
Einzel<br />
Damenflorett ( 89 Tn.) Damendegen (131) Herrendegen (170)<br />
1. Granbassi, Margeritha ITA 1. Nagy, Timea HUN 1. Wang, Lei CHN<br />
2. Vezzali, Valentina ITA 2. Embrich, Irina EST 2. Videra, Joaquim POR<br />
3. Trillini, Giovanna ITA 3. Flessel-Colovic, Laura FRA 3. Tikhomirov, Igor CAN<br />
3. Mohamed, Aida HUN 3. Szasz, Emese HUN 3. Jarve, Sven EST<br />
5. Nam, Hyun Hee KOR 5. Branza, Ana ROM 5. Confalonieri, Diego ITA<br />
6. Rouzavina, Ianna RUS 6. Lin, Na CHN 6. Mikolajczak, Krysztof POL<br />
7. Di Francesca, Elisa ITA 7. Maceseanu, Juliana ROM 7. Kauter, Michael SUI<br />
8. Chanejeva, Aida RUS 8. Shin, A.Lam CHN 8. Niysztor, Alexandru ROM<br />
9. Müller, Anja GER 9. Duplitzer, Imke GER 11. Fiedler, Jörg GER<br />
20. Golubitzki, Carolin GER 20. Bokel, Claudia GER 22. Sch<strong>mit</strong>t, Martin GER<br />
21. Wächter, Katja GER 22. Hei<strong>dem</strong>ann, Britta GER 24. Schmid, Sven GER<br />
74. Bingenheimer, Sandra GER 39. Markovic, Marijana GER 83. Kneip, Christoph GER<br />
Herrensäbel (113) Herrenflorett (123) Damensäbel (90)<br />
1. Pozniakov, Stanislaw RUS 1. Joppich, Peter GER 1. Ward, Rebecca USA<br />
2. Nemcsik, Zsolt HUN 2. Baldini, Andrea ITA 2. Zagunis, Mariel USA<br />
3. Frossine, Alexej RUS 3. Barrera, Stefano ITA 3. Jacobson, Sada USA<br />
3. Won, Woo Young KOR 3. Lei, Sheng CHN 3. Kim, Hye Lim KOR<br />
5. Lapkes, D<strong>mit</strong>ri BLR 5. Kleibrink, Benjamin GER 5. Touya, Anneliese FRA<br />
6. Sanson, Boris FRA 6. Zhang, Liangliang CHN 6. Perrus, Leonore FRA<br />
7. Bauer, Dennis GER 7. Stoukalin, Alexandre RUS 7. Diatchenko, Ekaterina RUS<br />
8. Gorski, Mateusz POL 8. Kudayew, Ruslan UZB 8. Bujdoso, Alexandra GER<br />
34. Limbach, Nicolas GER 13. Bissdorf, Ralf GER 39. Kubissa, Stefanie GER<br />
38. Hübner, Björn GER 20. Behr, Dominik GER 58. Klemm, Sibylle GER<br />
44. Kraus, Christian GER 61. Zerfass, Amelie GER<br />
<strong>Mann</strong>schaft<br />
Damendegen (24) Herrendegen (34) Herrensäbel (23) Herrenflorett (25) Damensäbel (19) Damenflorett (18)<br />
1. CHN 1. FRA 1. FRA 1. FRA 1. FRA 1. RUS<br />
2. FRA 2. ESP 2. UKR 2. GER 2. USA 2. ITA<br />
3. GER 3. UKR 3. RUS 3. ITA 3. RUS 3. KOR<br />
4. ROM 4. HUN 4. HUN 4. RUS 4. POL 4. POL<br />
5. HUN 5. POL 5. GER 5. CHN 5. UKR 5. JPN<br />
6. UKR 6. ROM 6. KOR 6 POL 6. HUN 6. FRA<br />
7. SUE 7. ITA 7. ITA 7. JPN 7. CHN 7. ROM<br />
8. JAP 8. RUS 8. ESP 8. GBR 8. GER 8. HUN<br />
9. KOR 9. CUB 9. POL 9. KOR 9. KOR 9. AUT<br />
10. EST 10. KAZ 10. BLR 10. USA 10. ITA 10. VEN<br />
11. ITA 11. SUI 11. USA 11. ESP 11. JAN 11. CHN<br />
12. AUT 17. GER 12. ROM 12. CAN 12. GBR 13. GER<br />
Medaillenwertung Nationenwertung<br />
(85 Länder teilgenommen, ges. 55 Länder in Punkten)<br />
Gold Silber Bronze Ges. Pkte.<br />
1. FRA 4 1 1 6 1. FRA 334<br />
2. RUS 2 0 3 5 2. ITA 298<br />
3. CHN 2 0 1 4 3. RUS 278<br />
4. ITA 1 3 3 7 4. HUN 262<br />
5. USA 1 2 1 4 5. GER 232<br />
6. HUN 1 1 2 4 6. CHN 228<br />
7. GER 1 1 1 3 7. KOR 198<br />
8. UKR 0 1 1 2 8. USA 186<br />
8. ESP 0 1 1 2 9. ROM 168<br />
8. EST 0 1 1 2 10. POL 162<br />
11. POR 0 1 0 1 11. UKR 156<br />
12. KOR 0 0 3 3 12. JPN 130<br />
13. CAN 0 0 1 1 13. CAN 92
FECHTERJUGEND<br />
Deutschefechterjugend: viele Events 2007<br />
Auch im Jahr 2007 organisiert und unterstützt die<br />
Deutsche <strong>Fechter</strong>jugend wieder unterschiedliche<br />
Events. Neben <strong>dem</strong> informativen Aspekt sollen auch<br />
spannende und herausfordernde Erlebnisse nicht zu<br />
kurz kommen. Wir möchten <strong>mit</strong> den Veranstaltungen<br />
fechtbegeisterten Jugendlichen die Möglichkeit<br />
geben, sich unter Gleichgesinnten auszutauschen,<br />
ihre Vorbilder hautnah zu erleben und sich untereinander<br />
zu vergleichen.Weitere Informationen zu<br />
nachstehenden Events. (www.fechterjugend.de) oder<br />
bei der Jugendsekretärin Waltraud Schwadorf<br />
(info@fechterjugend.de oder 0228-9890525)<br />
28./29. April 2007<br />
dfj-Schulcup „Irma Strittmatter“<br />
Am 28./29. April 2007 findet der Schulcup „Irma-<br />
Strittmatter-Pokal“ statt. Als Schirmherrin konnte<br />
Claudia Bokel gewonnen werden. <strong>Bund</strong>esweit soll<br />
allen Nachwuchs- und auch „Profi“-<strong>Fechter</strong>n in<br />
Schulen bzw. in Schul-AGs die Möglichkeit gegeben<br />
werden, sich <strong>mit</strong>einander zu messen. Es handelt sich<br />
hierbei um einen <strong>Mann</strong>schaftswettkampf für 12-15-<br />
Jährige in allen drei Waffen, auch gemischte<br />
<strong>Mann</strong>schaften sind möglich. <strong>Der</strong> erste Schulpokal<br />
wird in Solingen stattfinden. Das Fechtwochenende<br />
wird <strong>mit</strong> einem kulturellen Programm sowie einer<br />
anschließenden Party abgerundet. Und um die<br />
Kosten möglichst gering zu halten, planen wir die<br />
Übernachtung in einer Turnhalle auf Luftmatratzen<br />
und im Schlafsack.<br />
16.-20. Mai 2007 dsj-Jugendevent in Weimar<br />
„Gemeinsam <strong>mit</strong> tausenden Gästen aus allen<br />
Verbänden Deutschlands und den Weimarern wollen<br />
wir feiern und Sport treiben“, so Ingo Weiß, der<br />
Vorsitzende der Deutschen Sportjugend (dsj) über das<br />
dsj-Jugendevent in Weimar. Das Jugendevent ist das<br />
„Schaufenster“ der Kinder- und Jugendarbeit im Sport<br />
in allen Mitgliedsorganisationen, so<strong>mit</strong> auch der<br />
Deutschen <strong>Fechter</strong>jugend. Geboten wird eine bunte<br />
Vielfalt aus Sport, Konzerten, Festen, Diskussionsforen,<br />
einer Erlebnismeile, Wettkämpfen und Mitmachmöglichkeiten.<br />
Die <strong>Fechter</strong>jugend wird <strong>mit</strong><br />
einem Infostand vor Ort sein. Neben Reaktionstests<br />
bieten wir die Möglichkeit, in Workshops das Fechten<br />
auszuprobieren. Alle Vereine und <strong>Fechter</strong> werden ab<br />
sofort die Chance haben, sich über uns oder direkt<br />
bei der dsj für dieses Event anzumelden.<br />
28. September – 6. Oktober 2007<br />
WM-Jugendlager in St. Petersburg<br />
Nach <strong>dem</strong> erfolgreichen Jugendlager in Leipzig 2005<br />
möchten wir diese Idee gerne etablieren. Bei der WM<br />
werden wir die „Stars“ nicht nur in Aktion erleben,<br />
sondern auch in Interviews auf Tuchfühlung gehen.<br />
Neben <strong>dem</strong> täglichen Besuch der Wettkämpfe wird<br />
auch ein kulturelles Programm auf die Beine gestellt.<br />
Wir möchten <strong>mit</strong> den Teilnehmern die Stadt der<br />
prunkvollen Paläste, feudalen Hausfassaden, vergoldeten<br />
Kuppeln und Turmspitzen entdecken. <strong>Der</strong>zeit<br />
werden die Rahmenbedingungen <strong>mit</strong> möglichen<br />
Kooperationspartnern und Fördertöpfen noch verhandelt<br />
und geprüft. Unsere Vorgabe und Ziel ist, die<br />
Teilnahmegebühr unter 500,- e belaufen zu lassen.<br />
Weitere Vorhaben<br />
Auch im Sommer 2007 finden wieder traditionell die<br />
Lehrgänge zur sportlichen Jugendbildung in den<br />
Fechtstützpunkten statt. Eine Woche lang werden<br />
rund 30 Jugendliche in einer attraktiven Atmosphäre<br />
trainieren, begleitet von sport- und gesellschaftspolitischen<br />
Workshops und Diskussionen sowie einem<br />
kulturellen Rahmenprogramm. Nach<strong>dem</strong> in diesem<br />
Jahr in Tauberbischofsheim kein Lehrgang stattfand,<br />
ist es unser Ziel, im nächsten Sommer wieder zwei<br />
Lehrgänge (Bonn und TBB) anzubieten. Und derzeit<br />
prüfen wir noch die Möglichkeit des Angebots eines<br />
dritten Lehrgangs im Norden.<br />
Ulrike Schönefeldt, Jugendausschuss DFB<br />
ulrike.schoenefeldt@web.de<br />
Vollversammlung der deutschen Sportjugend in Weimar<br />
Die Delegierten der Deutschen Sportjugend<br />
(dsj) haben Ende Oktober in Weimar ihren Vorstand<br />
„neu“ gewählt: Ingo Weiss (Deutsche<br />
Basketballjugend und Präsident <strong>Deutscher</strong><br />
Basketballverband) bleibt Vorsitzender der<br />
Jugendorganisation des Deutschen Olympischen<br />
Sportbundes (DOSB). Ebenfalls bestätigt<br />
wurden Günter Franzen, Bayerische Sportjugend,<br />
als zweiter Vorsitzender und Ralph<br />
Rose, Deutsche Baseball- und Softballjugend,<br />
als Vorstands<strong>mit</strong>glied Finanzen. Mit Jan Holze<br />
(Sportjugend Mecklenburg-Vorpommern),<br />
Martina Bucher (Bayerische Sportjugend),<br />
Benjamin Folkmann (Deutsche Fußballjugend),<br />
Tim Seulen (Allgemeiner <strong>Deutscher</strong><br />
Hochschulsportverband), und Geschäftsführer<br />
Martin Schönwandt ist der Vorstand der<br />
Deutschen Sportjugend komplett und deutlich<br />
in seiner Arbeit bestätigt worden.<br />
<strong>Der</strong> Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes<br />
(DOSB), ehemaliger <strong>Fechter</strong> und Medaillengewinner<br />
der Olympischen Spiele in Montréal,<br />
Thomas Bach, bestätigte „seiner“ Jugendorganisation<br />
ebenfalls eine sehr gute Arbeit und dankte für das<br />
Engagement. Er sagte: „Wir brauchen eine aktive und<br />
dynamische Jugendorganisation“, und forderte die<br />
Delegierten auf, beim neuen DOSB aktiv <strong>mit</strong>zuma-<br />
Delegierte der Vollversammlung<br />
chen und <strong>dem</strong> Sport in Deutschland so ein junges<br />
Gesicht zu verleihen.<br />
Für die Deutsche <strong>Fechter</strong>jugend waren der erste Vorsitzende<br />
Marcel Abts, Jugendsekretärin Waltraud<br />
Schwadorf und Ausschuss<strong>mit</strong>glied Lars Pickardt als<br />
Delegierte in Weimar vor Ort. „Wir haben einige interessante<br />
Gespräche geführt sowie alte und neue<br />
Kontakte geknüpft“, so Marcel Abts. Zu<strong>dem</strong> gab es<br />
FECHTERJUGEND<br />
ein erstes Vorbereitungstreffen der dfj-Delegierten<br />
<strong>mit</strong> <strong>dem</strong> PSV Weimar bezüglich des<br />
Jugendevents, bei <strong>dem</strong> die <strong>Fechter</strong>jugend<br />
natürlich begeistert <strong>mit</strong> dabei ist. Außer<strong>dem</strong><br />
fand in Weimar die „Ständige Konferenz der<br />
Spitzenverbände“ statt, bei der u. a. die neue<br />
Vergabestruktur der Förder- und Zuschuss<strong>mit</strong>tel<br />
erörtert wurde. Dies war für die Vertreter<br />
der <strong>Fechter</strong>jugend besonders bedeutsam.<br />
So wird in Zukunft seitens der Zuwendungsgeber<br />
(dsj, DOSB, Ministerien usw.)<br />
noch mehr Wert auf die Durchführung eines<br />
eigenen Qualitätsmanagements für Maßnahmen<br />
und Routinearbeit sowie auf eine<br />
aktive Teilnahme an Sitzungen und Diskussionsforen<br />
gelegt, worum sich die <strong>Fechter</strong>jugend<br />
seit einiger Zeit bereits intensiv<br />
bemüht. „Das ist schon eine Änderung der<br />
bisher bekannten Richtlinien, aber wir hoffen,<br />
<strong>mit</strong> den geplanten Aktivitäten und <strong>dem</strong> Engagement<br />
des im Mai neu gewählten Jugendausschusses die<br />
Weichen gestellt zu haben, um unseren Status quo<br />
und vor allem die Finanzierung unserer hauptamtlichen<br />
Jugendsekretärin zu erhalten“, sagte der dfj-<br />
Vorsitzende Marcel Abts.<br />
Lars Pickardt, Jugendausschuss DFB<br />
lars.pickardt@fechterjugend.de<br />
21
Die Luft wird dünner<br />
Für die 46 deutschen Senioren ist die Veteranenweltmeisterschaft<br />
vom 1. bis 3. September im englischen<br />
Bath eine besondere Herausforderung gewesen.<br />
Schließlich wurde dort <strong>mit</strong> 348 Teilnehmern aus<br />
28 Nationen ein neuer Rekord aufgestellt. Deshalb<br />
hat sich die erfolgsverwöhnte deutsche <strong>Mann</strong>schaft<br />
<strong>mit</strong> sieben Edelplaketten und <strong>dem</strong> Erreichen von Platz<br />
drei der Medaillenwertung achtbar geschlagen.<br />
Dieses Niveau zu halten, wird immer schwieriger, da<br />
14 Nationen Medaillen erkämpfen konnten. Frankreich<br />
<strong>mit</strong> 12 Gold-, drei Silber- und fünf Bronzemedaillen<br />
auf Rang eins vor den USA (3/3/2) hatte<br />
die besten Individualisten, während diese bei der<br />
<strong>Mann</strong>schaftseuropameisterschaft in Turku <strong>mit</strong> 1 x<br />
Bronze keine Rolle spielten. Einige Schwächen der<br />
deutschen <strong>Mann</strong>schaft <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> Säbel und bei den<br />
Degendamen müssen beseitigt werden. Dagegen<br />
sorgten Volker Fischer (TBB) <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> Degen und<br />
22<br />
SENIOREN<br />
SENIOREN<br />
Veteranen-WM in Bath<br />
Die deutschen <strong>Fechter</strong> erkämpften insgesamt 7 Medaillen bei der Veteranen-WM in Bath<br />
Volker Fischer (2 v. r.) holte den WM-Titel<br />
Astrid Kircheis (Quadrat-Ichendorf) <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> Florett<br />
für die <strong>goldenen</strong> Glanzlichter. <strong>Der</strong> erste<br />
Wettkampftag begann <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> Damenflorett 50+<br />
sehr verheißungsvoll. Alle vier Florettdamen befan-<br />
den sich nach den Qualifizierungsrunden unter den<br />
ersten 12 Plätzen. Am besten lief es für Astrid<br />
Kircheis, die im Halbfinale Ute Wessel <strong>mit</strong> 10:7<br />
besiegte und danach im Goldduell <strong>mit</strong> 10:2 gegen<br />
die Italienerin Iris Gardini gewann.<br />
Im Herrensäbel 50+ blieben Burkhardt Steffen, der<br />
Siebter wurde, und Franz Hirt am längsten im Rennen.<br />
<strong>Der</strong> Seniorensprecher verlor erst im Halbfinale gegen<br />
den späteren Weltmeister Alain Spertini (FRA) <strong>mit</strong><br />
7:10 und holte da<strong>mit</strong> Bronze. Im Damensäbel 60+<br />
gingen Irina Bunn und Brigitte Greunke an den Start.<br />
Während Bunn unter den letzten 16 das erste Gefecht<br />
gegen die US-Amerikanerin Susan Hurst <strong>mit</strong> 5:10 verlor,<br />
gewann Greunke nach einem 10:5 gegen Yoshiko<br />
Tachibana (JPN) ebenfalls Bronze.<br />
Fischer nicht aufzuhalten<br />
<strong>Der</strong> zweite Tag begann <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> Herrendegen 50+.<br />
Nicht aufzuhalten war dabei Volker Fischer, der seine<br />
Gefechte <strong>mit</strong> 10:2 gegen Gianfranco Mochi (ESP), 8:3<br />
gegen Bruce Ihara (CAN), 10:8 gegen Jan Bade (FIN)<br />
und 10:3 gegen Lelouarn (FRA) gewinnen konnte. Im<br />
Duell um den Titel hatte am Ende auch der Italiener<br />
Adolfo Fantoni gegen den Wahl-Münchner (8:5)<br />
keine Chance. Für das beste Resultat bei den<br />
Degendamen 50+ sorgte Karin Jansen. Die<br />
Hannoveranerin wurde nach einer 7:9-Niederlage<br />
gegen Marija Someroja (FIN) 7:9 Siebte.<br />
Im Damenflorett 60 kam es zu einem deutsch-deutschen<br />
Zweikampf um die Bronzemedaille zwischen<br />
Brigitte Greunke und Karin Württemberger. Das Duell<br />
gewann Karin Württemberger <strong>mit</strong> 6:4. Sie verlor aber<br />
im Halbfinale gegen Hendricks <strong>mit</strong> 3:10. Die deutschen<br />
Säbelfechter 60+, bei der letzten Senioren-WM<br />
noch zuverlässige Medaillensammler, hatten diesmal<br />
nicht so viel Fortune. Weder Wolfgang Gieger noch<br />
Charly Esser oder Wolf Nettingsmeyer kamen unter<br />
die letzten Acht. Nicht viel besser lief es zum<br />
Abschluss bei den Degenherren 60+. Als bester<br />
<strong>Deutscher</strong> kam der Wiesbadener Wolfgang Fischer<br />
auf den 13. Platz.<br />
In der Kategorie Damendegen 60+ wurde Ilse Mehrle<br />
vom MTV Ludwigsburg Achte nach zwei Siegen<br />
gegen Conny Adam (GBR/10:9) und Patricia<br />
Bedrosian (USA/10:2). Als zu stark erwies sich<br />
danach Janet Cooksey (GBR), die der Deutschen <strong>mit</strong><br />
10:2 keine Chance ließ. Knapp eine Medaille verfehlt<br />
wurde in der Klasse Damensäbel 50+. Karin Jansen<br />
landete nach einem 5:10 gegen Delia Turner (USA)<br />
auf <strong>dem</strong> sechsten Rang.<br />
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Franz Hirt
Fechtsenioren 35 Jahre in Bad Dürkheim<br />
35 Jahre deutsche Senioreneinzelmeisterschaften in<br />
Bad Dürkheim: Das war nicht nur eine Art Jubiläum,<br />
sondern ein neuer Beteiligungsrekord <strong>mit</strong> 311 Startern.<br />
Die Begeisterung der Senioren an ihrem Fechtsport<br />
bleibt ungebremst und die Gastfreundschaft<br />
der Stadt Bad Dürkheim hat viel dazu beigetragen,<br />
dass diese Tradition sich aufbauen konnte. Wie in<br />
je<strong>dem</strong> Jahr gab es einen Empfang im Rathaus der<br />
Stadt. Die Senioren bedankten sich <strong>mit</strong> einem völlig<br />
improvisierten und doch toll gelungenen Ständchen.<br />
Ein weiterer Höhepunkt war der Ballabend im Kurhaus,<br />
wo man die langjährigen Hauptveranstalter<br />
Rosmarie Schäffer und Rudi Held sehr vermisste, da<br />
sie aus gesundheitlichen Gründen nicht dabei sein<br />
konnten.<br />
Südwestpräsident Rüdiger Volb versprach aber in<br />
seiner Begrüßungsrede, dass das Traditionsturnier<br />
unverändert weiter in Bad Dürkheim stattfinden<br />
wird. <strong>Der</strong> Deutsche <strong>Fechter</strong>-<strong>Bund</strong> (DFB) war durch<br />
seine Vizepräsidenten Max Geuter, Margit Budde<br />
und Anita Herrmann sowie Sportdirektor Claus<br />
Janka vertreten. Seniorensprecher Franz Hirt, unterstützt<br />
von seiner Stellvertreterin Marianne Hempelmann<br />
und Chefobmann Jürgen Mittermaier, führte<br />
die Siegerehrung durch und übergab auch den<br />
Wanderpreis an die durch den Seniorenbeirat<br />
gewählte Fechtseniorin des Jahres, Brigitte Nägele<br />
vom MTV Ludwigsburg.<br />
Das Turnier begann <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> Florett: Gesche Reimers<br />
(Eimsbüttel), Isabel Vorholz (Speyer) und Ulrike<br />
Penzien (Wiesloch) holten Gold, Silber und Bronze in<br />
der jüngsten Seniorenklasse (35+). Das Gleiche<br />
schafften Margareta Dresen-Kuchalski (Bayer Leverkusen),<br />
Ursula Lin<strong>dem</strong>ann und Britte Hilgers (beide<br />
Bonn) bei 40+. Eva Knorr (Dresden) verwies die Favoritinnen<br />
Ute Wessel (Bonn) und Astrid Kircheis<br />
(Quadrath-Ichendorf) bei 50+ diesmal auf Silber und<br />
Bronze, während bei 60+ Karin Württemberger<br />
(Cannstatt), Brigitte Greunke (Waldshut) und Bärbel<br />
Gorius (Wolfsburg) die ersten drei Ränge besetzten.<br />
Ingeborg Eitz (Dirmstein), Ingrid Fröscke (Solingen)<br />
und Eva-Maria Vogel schließlich heißen die Medaillengewinnerinnen<br />
der Klasse 70+.<br />
Jürgen Halbach (Schrobenhausen), Stefan Rajcsany<br />
(Speyer) und Reinhard Wagner (Neu-Isenburg) waren<br />
die drei Besten der jüngsten Florettsenioren. In der<br />
nächsten Kategorie (40+) siegte Peter Marduchajew<br />
(Darmstadt) vor Udo Jakoby (Duisburg) und Lutz<br />
Buchterkirchen (Leipzig). Bei 50+ war es Dauersieger<br />
Klaus Haertter (Dresden), der den Titel holte, vor seinem<br />
Vereinskameraden Ralph Prater und Bernd<br />
Simon (Bayer Leverkusen). Auch bei 60+ gewann <strong>mit</strong><br />
Burkhard Steffen (MTV München) ein alter Bekannter,<br />
<strong>dem</strong> Axel Nelles (Bayer Leverkusen) und<br />
Volkhart Weizsäcker (Ditzingen) auf den Plätzen folgten.<br />
Die <strong>mit</strong> 13 Teilnehmern enorm stark besetzte AK<br />
70+ fand in Franz Rompza (Rheinfelden) ihren Meister,<br />
dahinter Horst Tein (Hagen) und Manfred Wulf<br />
(Essen).<br />
Weiter geht’s <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> Damendegen der AK 35+<br />
und den Bestplatzierten Renate Alles (Friesenheim)<br />
Senioren feierten fröhliches und sportliches Jubiläum in Bad Dürkheim<br />
Janina West (Rastatt) und Gesche Reimers (Eimsbüttel),<br />
denen es bei 40+ Svenja Dort (Zweibrücken),<br />
Frauke Hohlbein (Neuss) und Iris Stoiber<br />
(Darmstadt) gleichtaten. Mit <strong>dem</strong> Degen setzte sich<br />
Astrid Kircheis (Quadrath-Ichendorf) bei 50+ an die<br />
Spitze vor Angela Kummich (Kleinmachnow) und<br />
Karin Jansen (Hannover). Die Siegerin bei 60+ heißt<br />
Brigitte Greunke (Waldshut) <strong>mit</strong> Ilse Mehrle<br />
(Ludwigsburg) und Gudrun Somborn (Bayer Leverkusen)<br />
auf den nächsten Medaillenplätzen. Trude<br />
Justen (Pulheim) und Rita Schwerdtner (Lindau)<br />
gewannen Silber und Bronze der AK 70+, sensationell<br />
aber war die 15. Degen-Goldmedaille von<br />
Annemarie Grundlehner (Konstanz), die sich – als<br />
älteste Turnierteilnehmerin – nach 25 Florettsiegen<br />
ihren insgesamt 40. Titel einer deutschen Seniorenmeisterin<br />
holte.<br />
Für Alexander Koch (Essen), den früheren Aktiven-<br />
Florettweltmeister, war der Turniersieg bei seiner ersten<br />
Teilnahme als Senior (35+) auch <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> Degen eine<br />
Selbstverständlichkeit, aber Jürgen Halbach (Schrobenhausen)<br />
und Andreas Gärtner (USC München) freuten<br />
sich auch über Silber und Bronze. Michael Mahler<br />
(Wiesloch) siegte bei 40+ vor Igor Borrmann<br />
(Ditzingen) und Michael Burkardt (Darmstadt). Den<br />
Titel bei 50+ holte Norbert Kühn (Bensheim), gefolgt<br />
von Harald Lüders (Darmstadt) und Bruno Kachur<br />
(Ditzingen). Nach jahrzehntelanger Turnierteilnahme<br />
freute sich in der AK 60+ Winfried (Luigi) Suchanek<br />
(MTV Stuttgart) über seinen ersten Titelgewinn vor<br />
Frieder Kopsch (Ludwigsburg) und Burkhard Steffen<br />
(MTV München). Sieger der AK 70+ wurde Hans-Jörg<br />
SENIOREN<br />
Neher (Nürnberg), gefolgt von Fritz Ketzer (Hannover)<br />
und Roland Schönhaar (Heidenheim).<br />
Bleibt noch vom Säbel zu berichten. Bei den Damen<br />
(35+) erfocht Gesche Reimers (Eimsbüttel) neben<br />
Degenbronze ihre zweite Goldmedaille, dahinter Anja<br />
Anschütz (Neunkirchen) und Monika Radnai-Krenko<br />
(Darmstadt). 40+ war nur durch zwei Säblerinnen<br />
besetzt, <strong>mit</strong> Gold für Friederike Janshen (Eimsbüttel)<br />
und Silber für Birgit Noll (Ansbach). Karin Jansen<br />
(Hannover) wurde Siegerin der AK 50+ vor Margit<br />
Budde (Paderborn) und Ute Klotz (Ditzingen), während<br />
bei 60+ Brigitte Greunke (Waldshut) dominierte,<br />
gefolgt von Irina Bunn (Duisburg) und Therese<br />
Erpelding (Pulheim).<br />
Bei den Säbelherren (35+) gingen die Medaillen an<br />
Alexander Lehmann (<strong>Mann</strong>heim), Helge Ulrich<br />
(Pforzheim) und Michael Haas (TuS Stuttgart). Einmal<br />
mehr deutscher Seniorenmeister (40+) wurde Jürgen<br />
(Jojo) Nolte (Bonn) vor seinem erstmals bei den<br />
Senioren startenden Clubkameraden Jörg Kempenich.<br />
Bronze ging hier an Bernd Brock (Leipzig). Wieder mal<br />
dabei war Paul Preis (Koblenz) und siegte in seiner<br />
Altersklasse (50+) vor Helmut Helfricht (Leipzig) und<br />
Rainer Steidl (Eisenach). Charly Esser (MTV München)<br />
verteidigte erfolgreich seinen Titel bei 60+ ebenso wie<br />
Franz Hirt (Kassel) seine Bronzerang. Dazwischen platzierte<br />
sich Wolf Nettingsmeyer (Herford) auf Silber.<br />
Abschließend noch das Ergebnis der Säbelfechter 70+<br />
<strong>mit</strong> Günter Jost (Wetzlar) als Sieger vor Jozsef Gerendas<br />
(Landau) und Karl-Heinz Ittel (Neuss).<br />
Laki Dobridis<br />
23
24<br />
LANDESVERBÄNDE<br />
BAYERN<br />
„Kleeblatt-Turnier“ in Fürth<br />
Die <strong>Fechter</strong>jugend aus <strong>dem</strong> gesamten süddeutschen<br />
Raum belebte die vielen Bahnen des FC Fürth, der<br />
wieder in allen drei Waffen, vom Schüler bis zur A-Jugend,<br />
sein Traditionsturnier reibungslos veranstaltete.<br />
Für die älteren Jahrgänge zählte das Turnier zur baye-<br />
Die Sieger:<br />
DFL A-Jugend<br />
1. Klingelberger, <strong>Mann</strong>heim<br />
HFL A-Jugend<br />
1. Riemann, Fürth<br />
DD B-Jugend<br />
1. Weber, Neu-Ulm<br />
HD B-Jugend<br />
1. Stoike, Schweinfurt<br />
Zu einem intensiven neuntägigen Trainingslager<br />
im ungarischen Szombathely, nahe der<br />
österreichischen Grenze, versammelte der<br />
engagierte Trainer des FC Fürth und die ungarischen<br />
Meister Antal Solti und Ferenc Todt 28<br />
Trainerkollegen und 354 <strong>Fechter</strong> aus 28 Ländern,<br />
um täglich von früh bis weit in die Nacht<br />
die Klingen zu kreuzen. Alle Athleten, darunter<br />
80 Teilnehmer aus Deutschland, konnten sich<br />
auf 69 Bahnen <strong>mit</strong> den <strong>Fechter</strong>n aus den USA,<br />
Australien, Argentinien, Kanada – um nur die<br />
am weitesten angereisten zu nennen – in allen<br />
drei Waffen messen. Die größte Beteiligung<br />
verzeichneten die Florettfechter.<br />
Viele ungarischen Meister standen bereit, um<br />
optionale Lektionen zu geben. An allen Tagen<br />
des Lehrgangs fanden parallel zur Trainingsarbeit<br />
intensive Kurse für die Vereinstrainer<br />
und Übungsleiter statt, bei denen neueste<br />
Schulungstechniken erarbeitet und gefestigt<br />
wurden. Für die bayrischen Übungsleiter wurden<br />
diese Trainingseinheiten als Weiterbildung<br />
gewertet. Die jungen bayrischen Teilnehmer<br />
wurden von Peter Reiss und Markus Fuchs an<br />
zwei Abenden theoretisch und auch praktisch<br />
auf die Kampfrichterprüfung vorbereitet.<br />
Beim Wettkampf am letzten Lehrgangstag<br />
zeigten die Teilnehmer in allen Waffen herausragende<br />
Leistungen, wobei doch etlichen<br />
<strong>Fechter</strong>n die intensive Trainingsarbeit der vergangenen<br />
Tage in den Knochen steckte.<br />
Durch die gemeinschaftliche Unterkunft im angeschlossenen<br />
Internat entwickelten sich viele neue<br />
Kameradschaften unter den jungen <strong>Fechter</strong>n. Die<br />
DSä A-Jugend<br />
1. Hampel, Kempten<br />
HSä A-Jugend<br />
1. Ubeda, Fürth<br />
DSä B-Jugend 93<br />
1. Kilding, Freiburg<br />
HSä B-Jugend 93<br />
1. Götz, Nürnberg<br />
rischen Rangliste. Mit großem Kampfgeist zeigten<br />
auch die Jüngsten ihren fechterischen Ausbildungsstand<br />
und eiferten um die Siege. Den besten<br />
Fechtsport zeigten die Degenfinalisten Drescher und<br />
Heidenreich (beide Schweinfurt), wie auch die vier<br />
DSä B-Jugend 94<br />
1. Kolloch, Würzburg<br />
HSä B-Jugend 94<br />
1. Falb, Ingolstadt<br />
DD A-Jugend<br />
1. Klingelberger, <strong>Mann</strong>heim<br />
HD A-Jugend<br />
1. Drescher, Schweinfurt<br />
Fechten als Sport und soziales Erlebnis<br />
Die Teilnehmer des Trainingslagers im ungarischen Szombathely<br />
frisch getauschten E-Mail-Adressen wurden hoch gehandelt.<br />
<strong>Der</strong> abendliche Smalltalk auf den Gängen<br />
und im Foyer, wobei unter den verschiedenen<br />
Nationen fast nur englisch gesprochen wurde, war ein<br />
Medaillengewinner im HFl 94, die sehr emotional um<br />
die Goldmedaille fochten und jeder für den Gesamtsieg<br />
gut war.<br />
Arno Greiner<br />
DFL B-Jugend<br />
1. Zibert, Feldkirchen<br />
HFL B-Jugend 93<br />
1. Schmutzler, Prinz Eugen München<br />
HFL B-Jugend 94<br />
1. Dennemarck, Jahn-Nürnberg<br />
echtes soziales Erlebnis für alle Sportler. Auch im<br />
nächsten Jahr werden zur letzten Juliwoche wieder<br />
über 300 Teilnehmer erwartet.<br />
Arno Greiner
BERLIN<br />
Heiß umkämpfte SCB-Pokale<br />
Julia Kirschen, Erste der deutschen Rangliste, war<br />
beim traditionellen Junioren-Pokalturnier ihres<br />
Vereins, <strong>dem</strong> SC Berlin, einzige Teilnehmerin, die<br />
ihren Vorjahreserfolg in der Degenkonkurrenz wiederholen<br />
konnte. Im Finale gab sie ihrer Clubkameradin<br />
Beatrice Brockmann das Nachsehen. Sie blieb im gesamten<br />
Turnier, an <strong>dem</strong> sich Aktive aus den <strong>Bund</strong>esländern<br />
Sachsen-Anhalt, Thüringen, Brandenburg,<br />
Mecklenburg-Vorpommern und Berlin beteiligten,<br />
ungeschlagen. Florian Reichert, wie Julia Kirschen im<br />
HAMBURG<br />
vergangenen Jahr Dritter der Kadetten-WM, sorgte<br />
<strong>mit</strong> <strong>dem</strong> Florett für den zweiten Gastgebererfolg.<br />
Die anderen beiden Pokaltriumphe gingen nach<br />
Potsdam und Jena. Berlins Landestrainer Aris Enkelmann,<br />
einst WM-Dritter <strong>mit</strong> der Florettmannschaft<br />
der DDR, zeigte sich vom Niveau, vor allem „in den<br />
Florettdisziplinen, zufriedenstellend“.<br />
Karl-Heinz Otto<br />
Voller Erfolg für Walddörfer Sportverein<br />
Die 120 Teilnehmer des internationalen Schüler-<br />
Jugendfechtturniers des Walddörfer SV waren rundum<br />
zufrieden. Insgesamt 29 Vereine aus Deutschland,<br />
Dänemark und den Niederlanden hatten<br />
<strong>Fechter</strong> nach Hamburg-Volksdorf geschickt, die am<br />
9./10. September um Medaillen, Ranglistenpunkte<br />
und die begehrten Sachpreise fochten. Entsprechend<br />
heiß umkämpft waren die Titel und am Ende verteilten<br />
sich die Medaillen auf verschiedenste Vereine.<br />
<strong>Der</strong> weite Weg aus <strong>dem</strong> Süden Deutschlands lohnte<br />
sich für Fleur Klingelberger vom <strong>Mann</strong>heimer FC<br />
(Jugend A, Damendegen), Katharina Pfleiderer vom<br />
Heidelberger FC (Schülerinnen 96, Damenflorett),<br />
Julia Alefs vom FC Mühlheim/Ruhr (Schülerinnen 96,<br />
Damenflorett) und Jan Bardenhagen vom FC Tauberbischofsheim<br />
(Jugend A, Herrenflorett), die sich über<br />
Siege freuten.<br />
Im Herrendegen gingen die Titel nach Dänemark und<br />
in die Niederlande an Moritz Töben (Jugend B,<br />
Trekanten Kopenhagen) und Christiaan Albers (Jugend<br />
A, FC Almere). Eine überzeugende Vorstellung<br />
bot ebenfalls Hessel van Straalen (ASV van den Berg<br />
Amsterdam, NED), der den Herrenflorettwettbewerb<br />
der B-Jugend für sich entschied.<br />
Doch auch die norddeutschen Vereine konnten ihre<br />
<strong>Fechter</strong> auf <strong>dem</strong> Siegertreppchen bejubeln. Im<br />
Damenflorett triumphierte am Ende Lara Dreyer<br />
(Jugend B) vom FC Bremen Nord und auch die<br />
Ergebnisse des gastgebenden Walddörfer Sportvereins<br />
waren vor heimischem Publikum beachtenswert.<br />
Goldmedaillen <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> Florett sicherten sich<br />
nicht nur die Vorjahressieger Anne-Kerstin Knapp<br />
Titel heiß umkämpft in Hamburg<br />
(Jugend A) und Keno Schwalb (Schüler 95), sondern<br />
auch Fritz Töben (Schüler 96), der sein allererstes<br />
Fechtturnier bestritt.<br />
Johannes Marcks<br />
LANDESVERBÄNDE<br />
Die Sieger:<br />
Damenflorett: 1. Souline Blumenstein (FSC Jena)<br />
Damendegen: 1. Julia Kirschen<br />
Herrenflorett: 1. Florian Reichert<br />
Herrendegen: 1. Florian Gerlach<br />
Die Sieger:<br />
Schülerinnen 96, Damenflorett:<br />
1. Katharina Pfleiderer, Heidelberger FC<br />
Schüler 96, Herrenflorett:<br />
1. Fritz Töben, Walddörfer SV<br />
Schülerinnen 95, Damenflorett:<br />
1. Julia Alefs, FC Mühlheim/Ruhr<br />
Schüler 95, Herrenflorett:<br />
1. Keno Schwalb, Walddörfer SV<br />
Jugend B, Herrendegen:<br />
1. Moritz Töben, Trekanten Kopenhagen (DEN)<br />
Jugend B, Damenflorett:<br />
1. Lara Dreyer, FC Bremen Nord<br />
Jugend B, Herrenflorett:<br />
1. Hessel van Straalen, ASV van den Berg Amsterdam<br />
(NED)<br />
Jugend A, Damendegen:<br />
1. Fleur Klingelberger, <strong>Mann</strong>heimer FC<br />
Jugend A, Herrendegen:<br />
1. Christiaan Albers, FC Almere (NED)<br />
Jugend A, Damenflorett:<br />
1. Anne-Kerstin Knapp, Walddörfer SV<br />
Jugend A, Herrenflorett:<br />
1. Jan Bardenhagen, FC Tauberbischofsheim<br />
Mehr als 1.000 Sportbücher im Programm. Die Kompetenz im Sport www.dersportverlag.de<br />
25
Mit einer Rekordbeteiligung von 278 Startern untermauerte<br />
Mitte September erneut der Frankfurter<br />
Turnverein 1860 die Bedeutung seines Jugendpokals<br />
als größtes internationales Fechtturnier Hessens. Die<br />
gemeldeten Aktiven aus 50 Vereinen reisten aus acht<br />
Ländern an, darunter Dänemark, Frankreich, Kroatien,<br />
den Niederlanden, Polen, der Schweiz und der<br />
Slowakei, um in den Waffen Damen- und Herrenflorett<br />
sowie Damen- und Herrendegen gegeneinander<br />
anzutreten. Startberechtigt waren die Altersklassen<br />
der Junioren (Jahrgänge 1987-1989 sowie<br />
1989-1991) und der A-Jugendlichen (Jahrgänge<br />
1990-1992 und 1992-1993).<br />
Unter den <strong>Fechter</strong>n tummelte sich eine wahre europäische<br />
Elite – so war die Juniorennationalauswahl<br />
im Damenflorett aus Kroatien angereist. Die Slowakei<br />
war gar <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> Juniorennationalkader im Damenund<br />
Herrenflorett angereist. Darunter Gyöngyi<br />
Hanzelova, derzeit Zweite auf der Juniorenweltrangliste<br />
im Damenflorett.<br />
Aus Deutschland traten ebenfalls hochkarätige<br />
<strong>Fechter</strong> an. So die Nummern drei und vier der aktuellen<br />
deutschen Rangliste im Juniorendamendegen,<br />
Sabrina Stahlberg und Jenny Sandmann (beide FC<br />
Offenbach). Sandmann sicherte sich am Ende des<br />
FTV-Pokals Platz 1 im Juniorendamendegen, Stahlberg<br />
schaffte es auf Rang neun. Des Weiteren dabei:<br />
Die Nummern drei und fünf der deutschen Rangliste<br />
im Juniorendamenflorett, Roxanne Merkl (OFC Bonn)<br />
und Felicitas Peetz (TV Zweibrücken). Peetz holte sich<br />
den Titel im Juniorendamenflorett.<br />
26<br />
LANDESVERBÄNDE<br />
HESSEN<br />
Rekordbeteiligung beim FTV-Jugendpokal 2006 in Frankfurt<br />
Die Sieger:<br />
Herrenflorett A-Jugend:<br />
1. Jakub Joniak (SVK)<br />
Damenflorett Junioren.<br />
1. Felicitas Peetz<br />
(GER, TV Zweibrücken)<br />
Anfang Oktober wurde zum 3. TFC Cup in Hanau eingeladen.<br />
Insgesamt 165 junge <strong>Fechter</strong> folgten diesem<br />
Aufruf. Das zweitätige Ranglistenturnier für Hessen<br />
und Nord-Baden hatte zum ersten Mal auch Teilnehmer<br />
aus Frankreich und der Schweiz zu vermelden.<br />
Andreas Schubert<br />
Die Sieger:<br />
B-Jugend Damendegen 1993<br />
1. Bosshard Scout, 1993 FS Zürich SUI<br />
B-Jugend Damenflorett 1993<br />
1. Berberich, Victoria FC TBB GER<br />
Damendegen A-Jugend<br />
1. Louise Hooge (DEN)<br />
3. TFC Cup in Hanau<br />
Volle Halle beim Jugendpokal: Rekordbeteiligung in Frankfurt<br />
Als FTV-<strong>Fechter</strong> mischte Stefan Köhler sowohl im<br />
Florett als auch im Degen ganz vorn <strong>mit</strong> und entschied<br />
am Ende den Kampf im Junioren-Herrendegen<br />
für sich. Auch David Wyrobnik vom FTV 1860<br />
war am Ende erfolgreich und schob sich auf Platz 3<br />
Herrendegen Junioren:<br />
1. Stefan Köhler (GER, FTV 1860)<br />
Damenflorett 1994<br />
1. Knauer, Tamina GER TBB/Coburg<br />
Schüler Damenflorett 1995+1996<br />
1. Stahlberg, Nadine FC Offenbach GER1996<br />
Damenflorett 1997 + jünger<br />
1. Wagenhals, Fabia <strong>Mann</strong>heimer FC<br />
Herrendegen A-Jugend<br />
1. Mario Rodenburg (NED)<br />
Damenflorett A-Jugend<br />
1. Katja zum Hebel<br />
(Darmstädter FC)<br />
B-Jugend Herrendegen 1993<br />
1. Bodoczi, Nikolaus 1993 FC Offenbach GER<br />
B-Jugend Herrenflorett 1993<br />
1. Bodoczi, Nikolaus 1993 FC Offenbach GER<br />
im Herrendegen A-Jugend. Gesamtsieger des FTV-<br />
Jugendpokals wurde in diesem Jahr der FC Trekanten<br />
aus Kopenhagen <strong>mit</strong> seinen <strong>mit</strong>gereisten Startern.<br />
Damendegen Junioren:<br />
1. Jenny Sandmann<br />
(GER, FC Offenbach)<br />
Anja Laupichler<br />
B-Jugend Herrenflorett 1994<br />
1 Perelmann Mark FG <strong>Mann</strong>heim-Neckarau GER<br />
Schüler Herrenflorett 1995<br />
1. Müller Moritz FC Hardh.-Höpfing GER<br />
Schüler HFL 1996<br />
1. Veithenheimer Ciar TSG Weinheim GER<br />
Schüler HFL 1997 + jünger<br />
1. Prati, Tommaso DFC GER
Hessische Landesmeisterschaften<br />
Gleich zum Start der neuen Saison wurden Ende<br />
September und Mitte Oktober in Maintal die ersten<br />
hessischen Landesmeister er<strong>mit</strong>telt. Ein besonderes<br />
Ergebnis erzielte Mirko Brüggemann, der allein drei<br />
Titel und einen Vizetitel verbuchen konnte. <strong>Der</strong><br />
A-Jugendliche Nachwuchsfechter vom TFC Hanau<br />
setzte sich in den Wettbewerben der Aktiven und der<br />
Junioren in beiden Waffen durch. Auch der dritte<br />
Platz des noch B-Jugendlichen Niki Bodóczi vom FC<br />
Offenbach überraschte im stark besetzten Degenwettbewerb<br />
der Junioren. Im Vereinsvergleich gab es<br />
im Säbelwettbewerb keine Überraschungen, hier gibt<br />
immer noch der TV Alsfeld den hessischen Maßstab<br />
vor und die Geschwister Hirzmann beanspruchten<br />
alle Titel für sich. Die Florett- und Degenwettbewerbe<br />
liefen überwiegend zu Gunsten der größeren Clubs.<br />
<strong>Der</strong> FC Offenbach lag <strong>mit</strong> neun Einzelmedaillen<br />
knapp vor <strong>dem</strong> Universitätsfechtclub Frankfurt, dessen<br />
<strong>Fechter</strong> sich sechs Medaillen erkämpften.<br />
Andreas Schubert<br />
MITTELRHEIN<br />
LANDESVERBÄNDE<br />
Weltmeister Joppich startet bei Landesmeisterschaften<br />
Es war eine Überraschung für Teilnehmer und<br />
Veranstalter, als die Nachricht bekannt wurde, dass<br />
der zweifache Weltmeister Peter Joppich bei den<br />
<strong>mit</strong>telrheinischen Landesmeisterschaften der<br />
Aktiven im Herrenflorett an den Start geht. Für den<br />
Fechtstar war es mehr als eine Geste. „Ich möchte<br />
durch mein Erscheinen hier <strong>dem</strong> Nachwuchs die<br />
Chance geben, mal gegen einen amtierenden<br />
Weltmeister zu fechten und gleichzeitig da<strong>mit</strong> den<br />
Ansporn zu mehr Leistung geben. Immerhin habe<br />
NIEDERSACHSEN<br />
Die 25 jugendliche <strong>Fechter</strong> aus ganz Niedersachsen<br />
sind in den Sommerferien ins Trainingslager ins<br />
Olympiavorbereitungszentrum Walcz in Polen gereist.<br />
Dieses Sportzentrum, benannt nach der vier<br />
Kilometer entfernten Stadt Walcz, ist auf einer<br />
Lichtung in einem Laubwald direkt am Ufer des<br />
Radun-Sees errichtet. Neben zwei Sporthallen <strong>mit</strong><br />
vielseitiger Ausstattung, einem Sportplatz und mehreren<br />
Krafträumen zur rein sportlichen Betätigung,<br />
bietet die Anlage ein Hallenbad <strong>mit</strong> angeschlossener<br />
Sauna und Massagewhirlpools zur Entspannung nach<br />
einem harten Trainingstag. Zusätzlich können die<br />
natürlichen Sport- und Erholungsstätten genutzt werden.<br />
So boten sich Waldläufe, Kanu- und<br />
Tretboottouren – ein Bootsverleih liegt ebenfalls am<br />
Siegerliste:<br />
Junioren<br />
Herrenflorett Junioren<br />
1. Brüggemann Mirko TFC Hanau 1990<br />
Damenflorett Junioren<br />
1. Schultze Linda FC Offenbach 1988<br />
Herrendegen – Junioren<br />
1. Zent Eugen UFC Frankfurt 1987<br />
Damendegen – Junioren<br />
1. Opiolka Anke FC Offenbach 1989<br />
Herrensäbel Junioren<br />
1. Hirzmann Marlon TV Alsfeld 1989<br />
Damensäbel Junioren<br />
1. Hirzmann Loana TV Alsfeld 1991<br />
ich selbst nur durch stetes Training und Fleiß die<br />
Position erreicht, die ich heute bekleide“, sagte<br />
Joppich.<br />
Die Veranstalter waren sich aber <strong>mit</strong> ihm einig, dass<br />
seine Teilnahme an den Meisterschaften keinen<br />
Einfluss auf das Ergebnis haben sollte; so wurden<br />
die Gefechte seiner Mitstreiter bei der Auswertung<br />
gestrichen da<strong>mit</strong> jeder Teilnehmer eine reelle<br />
Chance auf den Titel des Landesmeisters hatte.<br />
See – geradezu an, ebenso wie das ein oder andere<br />
Bad im See.<br />
Da die Sportanlagen vom Anfang des Lehrgangs an<br />
ausgiebig zur Vorbereitung auf die kommende<br />
Fechtsaison 2006/07 <strong>mit</strong> Schwerpunkten auf<br />
Beinarbeitübungen, Verbesserung allgemeiner und<br />
spezieller Ausdauer und Athletiktraining genutzt worden<br />
waren, spürten die meisten Teilnehmer spätestens<br />
am dritten Tag vorwiegend in den Beinen Muskelkater.<br />
Alltägliche Tätigkeiten, wie das Treppensteigen,<br />
wurden von <strong>dem</strong> Zeitpunkt ab zur Qual.<br />
Daher konnten alle Sportler vom dritten Tag an<br />
abends das Hallenbad <strong>mit</strong> allen zugehörigen Erholungseinrichtungen<br />
nutzen und bekamen zur Halbzeit<br />
Aktive<br />
Herrenflorett – Aktive<br />
1. Brüggemann Mirko TFC Hanau 1990<br />
Damenflorett – Aktive<br />
1. Stoppel Christine FC Offenbach 1980<br />
Herrendegen Aktive<br />
1. Brüggemann Mirko TFC Hanau 1990<br />
Damendegen Aktive<br />
1. Rüth Nadine TG Hanau 1980<br />
Herrensäbel Aktive<br />
1. Hirzmann Marlon TV Alsfeld 1989<br />
Damensäbel Aktive<br />
1. Hirzmann Loana TV Alsfeld 1991<br />
Landesmeister im Herrenflorett wurde Maxim<br />
Krohmer vom Königbacher SC vor seinem Vereinskollegen<br />
Alexander Malachow.<br />
Alle Ergebnisse der Landesmeisterschaften gibt es im<br />
Überblick auf der Homepage des <strong>Fechter</strong>bundes<br />
Mittelrhein (http://fechten-<strong>mit</strong>telrhein.de).<br />
Michael Castor<br />
Niedersachsens <strong>Fechter</strong> im Zentrum für Olympiavorbereitung<br />
des Trainingslagers einen freien Tag zur allgemeinen<br />
Regeneration. Zusätzlich gab es die Möglichkeit,<br />
einen Nach<strong>mit</strong>tag in die Stadt Walcz zu fahren, um<br />
dort Besorgungen zu erledigen.<br />
Den gemeinsamen Abschluss des Lehrgangs bildete<br />
ein Lagerfeuerabend, an <strong>dem</strong> die Teilnehmer die letzten<br />
Tage noch einmal Revue passieren lassen und<br />
Bekanntschaften untereinander festigen konnten.<br />
Denn neben der Steigerung der sportlichen Leistungsfähigkeit<br />
gehört natürlich das freundschaftliche<br />
Miteinander zwischen den <strong>Fechter</strong>n der verschiedenen<br />
Vereine <strong>mit</strong> dazu.<br />
Daniel Neumann<br />
27
28<br />
LANDESVERBÄNDE<br />
Die GFF berichtet<br />
Traditionsgemäß anlässlich der deutschen Seniorenmeisterschaften<br />
in Bad Dürkheim fand die diesjährige<br />
Mitgliederversammlung der GFF statt. GFF<br />
steht für „Gemeinnützige Gesellschaft zur<br />
Förderung des Deutschen Fechtsports e. V.“ und<br />
hilft dort im DFB, wo andere Geldquellen nicht helfen.<br />
Als neuer Vizepräsident für den verstorbenen<br />
Klaus Muethen wurde unser Olympiasieger und<br />
Weltmeister Volker Fischer gewonnen. Da<strong>mit</strong> ist das<br />
Präsidium wieder komplett.<br />
Die Leser werden sich noch an die Aktion erinnern,<br />
die die GFF nach der Hochwasserkatastrophe im<br />
Klare Favoritensiege<br />
Am 30. September und 1. Oktober trug der Fechtverband<br />
Niedersachsen seine diesjährigen Landesmeisterschaften<br />
bei den Junioren und A-Jugendlichen im<br />
Landesleistungszentrum in Osnabrück aus. Begonnen<br />
wurde <strong>mit</strong> den Wettbewerben der Junioren. Mit<br />
19 Starterinnen bei den Damen, 18 Startern bei den<br />
Herren und jeweils drei <strong>Mann</strong>schaften hielt sich die<br />
Teilnehmerzahl in den erwarteten Dimensionen.<br />
Sowohl bei den Damen als auch bei den Herren gab<br />
es klare Siege der Favoriten. So siegte bei den<br />
Damen Nadine Owczarek vom MTV Braunschweig.<br />
Sie lebt seit etwa einem Jahr im Olympiastützpunkt<br />
Bonn und verfügt so<strong>mit</strong> über ein sehr breites fechterisches<br />
Spektrum. Nadine gewann das Finale gegen<br />
Anastasia Myanovska vom GW Delmenhorst. Bei den<br />
Herren siegte Sebastian Glane vom Osnabrücker SC.<br />
Er ist einer der besten deutschen Degenfechter und<br />
belegte bei der Weltmeisterschaft der Kadetten als<br />
bester <strong>Deutscher</strong> immerhin Platz 11. Im Finale<br />
SCHLESWIG-HOLSTEIN<br />
Knapp 200 <strong>Fechter</strong> aus 27 Vereinen aus Deutschland,<br />
Dänemark und Schweden traten am 23./24.<br />
September in Lübeck in allen Altersklassen zum Sieben-<br />
Türme-Turnier im Florett an. Es gab dabei tolle Preise,<br />
gestiftet von der Sparkasse zu Lübeck, zu gewinnen. In<br />
diesem Jahr ging das Sieben-Türme-Turnier Florett für<br />
den Nachwuchs des Hanseatischen Fechtclubs Lübeck<br />
sehr gut aus. Gestartet wurde das Turnier <strong>mit</strong> den<br />
Schülern und B-Jugendlichen, bei den der HFCL einige<br />
vordere Plätze erreichen konnte: Elena Koldehoff belegte<br />
bei den Damen B-Jg. Jg 94 vor Vereinskameradin<br />
Ann Christin Deeg Platz zwei. Den Sieg sicherte sich<br />
Katharina Nettersheim vom TC Hameln, die auch in<br />
der A-Jugend startete und dort auf Platz 12 kam.<br />
Bei den Herren B-Jugend Jg. 94 gewann das<br />
Greifswalder Duo Kilian Hohmuth und <strong>Arm</strong>en<br />
Khachatryan, Platz drei sicherte sich Jan Hendrik Lühr<br />
Osten unseres Landes ins Leben rief. Spenden und<br />
Mittel aus <strong>dem</strong> Etat der GFF halfen, dort die Not<br />
von Fechtvereinen, die betroffen waren, zu lindern.<br />
Außer<strong>dem</strong> unterstützt die GFF regelmäßig Aktionen<br />
für den Breiten-, Senioren- und Jugendsport. Und<br />
die Altinternationalen des DFB wurden in Koblenz<br />
und Leipzig zu unseren Großereignissen eingeladen<br />
und nahmen dankbar diese Gelegenheiten wahr,<br />
sich nach Jahren wieder einmal zu sehen und zu<br />
wissen, dass sie nicht vergessen sind.<br />
Da die GFF ehrenamtlich geführt wird und sich nur<br />
durch Spenden finanziert, ist sie auf diesen Mittel-<br />
besiegte er Bela Uhrlau vom FC Oldenburg. Bei den<br />
<strong>Mann</strong>schaften musste jedes Team gegen jede<br />
<strong>Mann</strong>schaft auf 45 Siegtreffer fechten. Die Nase<br />
vorn hatte bei den Damen Osnabrück II und bei den<br />
Herren Osnabrück I.<br />
Spannend verliefen die Titelkämpfe bei der männlichen<br />
A-Jugend. Es traten 33 Einzelteilnehmer und<br />
sogar sechs <strong>Mann</strong>schaften an. So<strong>mit</strong> entschloss sich<br />
der Ausrichter, mehrere Vor- und Zwischenrunden<br />
fechten zu lassen. Im Einzelwettbewerb konnte sich<br />
der aktuell Führende der Landesrangliste, Bela Uhrlau<br />
vom FC Oldenburg, gegen die aktuelle Nummer fünf<br />
der Rangliste, Moritz Noschka vom FK Hannover,<br />
durchsetzen. Dass Julius Book von Osnabrücker SC, als<br />
derzeitige Nummer 11 in Niedersachsen, in das<br />
Halbfinale einzog, wird den jungen <strong>Fechter</strong> sicherlich<br />
zu weiteren großen Leistungen in der noch jungen<br />
Saison anspornen.<br />
Sieben-Türme-Turnier in Lübeck<br />
(HFC Lübeck). Über sich hinaus wuchs HFC-Küken<br />
Annika Nitsche bei den Schülerinnen Jg. 95. Mit<br />
Kampfgeist und Finesse wurde sie hinter Laura Fynboe<br />
(JAF Arhus) und Catharina Seeliger (FC Lütjensee)<br />
Dritte. Bei den Schülern JG 96 kam Konstantin<br />
Okonnek vom HFCL leider nur auf Platz fünf. Dort siegte<br />
Simon Nettersheim (TC Hameln) vor Lars<br />
Steinbrügger (FC Greifwald). Bei den Schülern Jg. 97<br />
holte sich Johannes Drevs Platz vier, hinter Gabriel<br />
Rosenlund vom Malmö FK und den Greifswaldern<br />
Aram Khachatryan und Jan Tie<strong>dem</strong>ann. Auch die<br />
Lübecker Minis machten <strong>mit</strong> und starteten außer<br />
Konkurrenz in einer eigenen Runde und holten sich <strong>mit</strong><br />
Andreas Soyka und Fynn Langnau Platz eins und zwei.<br />
Am zweiten Tag kamen die Aktiven und<br />
A-Jugendlichen zum Zuge. Auch hier lief für den<br />
HFCL alles rund. Hilke Kollmetz und Patrick<br />
zufluss angewiesen. Die FECHTSPORT-Leser werden<br />
deshalb um Spenden gebeten, die sie auf nachstehendes<br />
Konto einzahlen können; eine Spendenquittung<br />
(steuerlich abzugsfähig) erhalten sie dann<br />
schnellstens:<br />
GFF Bonn, Am neuen Lindenhof 2, 53117 Bonn,<br />
Konto-Nr. 15911001 (BLZ 370 501 98) bei der<br />
Sparkasse KölnBonn.<br />
Und für Spender aus <strong>dem</strong> Ausland: IBAN:<br />
DE18370501980015911001, SWIFT-BIC: COLS-<br />
DE33<br />
Die Sieger:<br />
Damendegen Junioren:<br />
1. Nadine Owczarek (MTV Braunschweig)<br />
Damenmannschaft:<br />
1. Osnabrücker SC II<br />
Herrendegen Junioren:<br />
1. Sebastian Glane (Osnabrücker SC)<br />
Herrenmannschaft:<br />
1. Osnabrücker SC I<br />
Herrendegen A-Jugend:<br />
1. Bela Uhrlau (FC Oldenburg)<br />
Herrenmannschaft:<br />
1. MTV Braunschweig<br />
Luttermann holten bei den Damen und Herren<br />
(Aktive) jeweils den ersten Platz und sicherten sich<br />
da<strong>mit</strong> den Wanderpokal für dieses Jahr. Kollmetz<br />
bezwang in einem spannenden Finale Tanja<br />
Fischoeder (VfW Oberalster). Luttermann trat in<br />
einem nicht minder spannenden Finale gegen den<br />
Dänen Jesper Gedbjerg (Thistedt FK) an und gewann<br />
nur knapp. Sabine Ziolkowski holte gegen Luisa<br />
Schmidt (FC Greifswald) Platz drei bei den Damen.<br />
Bei den Herren sicherten sich noch Frederik<br />
Brinkmann (Platz drei), Michael Scheftel (Platz vier)<br />
und Nils Kolbinger (Platz fünf) vordere Plätze.<br />
Elisabeth Schöß wurde bei der Damen A-Jugend<br />
Vierte und da<strong>mit</strong> beste Schleswig-Holsteinerin. Sie<br />
musste sich Maria Moor (FC Bremen-Nord), Theresa<br />
Koppelwieser (FG Schwerin) und Friederike Hertwig<br />
(Walddörfer SV) geschlagen geben.
„Berliner Festspiele“ in Ratzeburg<br />
Das Degenfinale beim 47. internationalen Fechtturnier<br />
„Alte Salzstraße“ in Ratzeburg schien optisch<br />
ein Kampf David gegen Goliath zu sein: <strong>Der</strong> mehrfache<br />
Berliner Meister und Ranglistenerste Ulf Wei<strong>dem</strong>ann<br />
überragte seinen schwedischen Gegner, Vorjahressieger<br />
Reiner Kase aus Stockholm, um mehr als<br />
einen Kopf. Doch die beiden lieferten sich einen ausgeglichenen,<br />
packenden Kampf – bei <strong>dem</strong> „Goliath“<br />
schließlich <strong>mit</strong> 15:13 die Oberhand behielt. Da<strong>mit</strong><br />
schaffte der 29 Jahre alte Wei<strong>dem</strong>ann nach<br />
Finalplätzen 2004 und 2005 im dritten Anlauf den<br />
Turniersieg beim traditionsreichsten Fechtturnier<br />
Norddeutschlands.<br />
139 Aktive aus neun Nationen kreuzten zum Auftakt<br />
der internationalen Wettkampfsaison vor den Fechtweltmeisterschaften<br />
in Turin die Klingen. 75 Starter<br />
im Herrendegen, 37 <strong>Fechter</strong>innen im Damendegen<br />
und 27 im Damenflorett aus Chile, Dänemark, den<br />
Niederlanden, Norwegen, Schweden, der Schweiz,<br />
Ungarn, der Ukraine und Deutschland traten beim<br />
Turnier des Fechtclubs Inselstadt Ratzeburg in der<br />
Riemann-Halle an. Nach 977 Gefechten standen die<br />
Sieger schließlich fest.<br />
Zu ihnen hätte gern auch wieder Reiner Kase von DIF<br />
Stockholm gehört, nach<strong>dem</strong> er im ersten Finalrunden-<br />
SÜDBADEN<br />
Die Fechtabteilung des SV Waldkirch feierte ihr 50jähriges<br />
Bestehen. Sie gelte als Garant für erfolgreiches<br />
Sportfechten in Südbaden und darüber hinaus,<br />
so Südbadens Präsident Rainer Göhringer (Lahr) bei<br />
seiner Festansprache im Beisein von Waldkirchs<br />
Bürgermeister Richard Leibinger. Göhringers oberstes<br />
Ziel sei der Erhalt des Leistungssports in Südbaden<br />
und da<strong>mit</strong> auch der Erhalt der Landestrainerstelle <strong>mit</strong><br />
<strong>dem</strong> Stützpunkt Waldkirch. Gerade die Erfolge der vergangenen<br />
Jahre geben ihm Anlass zur Hoffnung, die<br />
halbe Trainerstelle in Südbaden erhalten zu können.<br />
Dies wäre natürlich auch für die Waldkircher <strong>Fechter</strong><br />
ein tolles „Jubiläumsgeschenk“, haben sie doch einen<br />
maßgeblichen Anteil an den jüngsten Erfolgen im<br />
Jugendbereich wie zuletzt der deutsche Vizemeistertitel<br />
bei der B-Jugend, der deutsche Vizemeistertitel<br />
der A-Jugendmannschaft im Herrendegen.<br />
In einer Powerpoint-Präsentation hielt die Waldkircher<br />
Fechtabteilung nicht chronologisch, sondern<br />
nach Themen aufgeteilt nach den Buchstaben A-Z<br />
einen sowohl informativen als auch amüsanten und<br />
lockeren Rückblick über 50 Jahre Fechten in<br />
Waldkirch. Dabei tauchten Namen auf wie Cyrill<br />
Hornuß, Birgit Besser, Manfred Beckmann oder Rudi<br />
Maier. Untrennbar <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> Fechten in Waldkirch verbunden<br />
ist der „Macke Sepp“, denn Josef Mack war<br />
es, der den Verein gegründet hat. Auch die Rollstuhlfechter<br />
<strong>mit</strong> Esther Weber-Kranz weisen eine überra-<br />
Degensiegerin Lilly Proft vom SC Berlin<br />
gefecht seinen Landsmann Magnus Malmgren, dreifacher<br />
schwedischer Meister und Gewinner der „Alten<br />
Salzstraße“ gleich <strong>mit</strong> 15:7 von der Bahn gefegt<br />
hatte. Doch Ulf Wei<strong>dem</strong>ann hielt zunächst <strong>mit</strong><br />
Geschick den flinken, kleinen Schweden auf Distanz.<br />
Kase kämpfte sich nach einem 4:8-Rückstand wieder<br />
gende Erfolgsbilanz auf. Gerade die jüngsten Jugenderfolge<br />
geben auch für die Zukunft Zuversicht in weitere<br />
sportliche Erfolge, so die jetzige Abteilungs-<br />
LANDESVERBÄNDE<br />
heran, wurde aber gegen Ende des Gefechts zu ungenau<br />
in seinen Angriffen und Gegenattacken. So ballte<br />
schließlich Wei<strong>dem</strong>ann nach <strong>dem</strong> entscheidenden<br />
Treffer die Siegerfaust.<br />
Im Damenflorett kam es zu einem packenden<br />
Schwesterduell. Die 22 Jahre alte Larissa Merkl wiederholte<br />
ihren Sieg von 2003, diesmal gegen ihre 18jährige<br />
Schwester Roxanne, die für Bayer Leverkusen<br />
startet. Dabei vermochte es die Kadettenweltmeisterin<br />
von 2005 jedoch nicht, Merkl auf Dauer Paroli<br />
zu bieten. „Jetzt geht’s um die Wurst“ hatte die sich<br />
zum Beginn des Entscheidungskampfs aufgemuntert.<br />
Und von der deutschen Hochschulmeisterin 2005<br />
kamen dann auch die zwingenderen und erfolgreicheren<br />
Aktionen, die zum 15:13-Sieg von Larissa<br />
Merkl führten.<br />
Im Damendegen kam es im Finale zu „Berliner<br />
Meisterschaften“ zwischen der mehrfachen Berliner<br />
Meisterin Lilly Proft und der zweifachen „Alte-<br />
Salzstraße“-Siegerin Birte Lea Härtel (beide SC<br />
Berlin). Nach<strong>dem</strong> die 22-jährige Härtel lange Zeit<br />
geführt hatte, drehte die zwei Jahre jüngere Proft das<br />
Gefecht noch und siegte <strong>mit</strong> 15:12. Als beste Aktive<br />
aus Schleswig-Holstein wurde Melanie Feistauer von<br />
der FG Segeberg Sechste im Wettbewerb.<br />
Waldkirchs <strong>Fechter</strong> feierten imponierende 50-Jahres-Bilanz<br />
Grund zum Jubeln: Waldkirchens großartige Bilanz zum 50. Geburtstag<br />
leiterin Dr. Andrea Rosenberger, die seit zwei Jahren<br />
erfolgreich die Waldkircher <strong>Fechter</strong> führt.<br />
Hubert Bleyer<br />
29
30<br />
LANDESVERBÄNDE<br />
Sophia Stürmer stürmt auf Platz vier der DFB-Rangliste<br />
Schon oft warteten die A-Jugend-Degenfechter des<br />
südbadischen Landesverbandes sowohl im Einzel als<br />
auch <strong>mit</strong> der <strong>Mann</strong>schaft bei nationalen Turnieren<br />
<strong>mit</strong> Klasseplatzierungen und Treppenplätzen auf.<br />
Jetzt haben die Mädchen nachgezogen. Beim DFB-Q-<br />
Turnier in Solingen holte sich die zweimalige deutsche<br />
B-Jugendvizemeisterin Sophia Stürmer (Waldkirch)<br />
einen hervorragenden zweiten Platz und stürm-<br />
WESTFALEN<br />
Schöner, besser, attraktiver ...<br />
... unter diesem Motto richtete auch in diesem Jahr<br />
das Organisationsteam des TB-Burgsteinfurt am 9.<br />
und 10. September den „Bagno Cup“ aus. Dieses<br />
schon zur Tradition gewordene Fechtturnier für<br />
Schüler und B-Jugendliche lud nicht nur Teilnehmer<br />
aus den umliegenden Vereinen ein, sondern hieß<br />
auch <strong>Fechter</strong> aus den benachbarten Niederlanden<br />
herzlich willkommen. Außer<strong>dem</strong> war es für die westfälischen<br />
B-Jugendlichen das erste Qualifikationsturnier<br />
in der neuen Saison.<br />
Da man aus den Vorjahren einen Rückgang der<br />
Teilnehmerzahlen verzeichnen konnte, wurde an<br />
der Attraktivität dieses Turniers gearbeitet. Das Organisationsteam<br />
scheute keine Mühen und konnte<br />
einen perfekten Ablauf bieten. Besonders stolz<br />
waren die Organisatoren, den Finalisten in diesem<br />
Jahr sehr hochwertige Sachpreise bieten zu können.<br />
So erhielt jeder <strong>mit</strong> Edelmetall ausgezeichnete<br />
B-Jugendliche neben einem Pokal auch eine<br />
<strong>Arm</strong>banduhr im Wert von ca. 60,- e oder einen<br />
Markenrucksack. Für die erst- bis drittplazierten<br />
Schüler lagen pfiffige Uhren oder nützliche Schulartikel<br />
und Taschen von namhaften Herstellern<br />
bereit. Dank des engagierten Einsatzes des<br />
WÜRTTEMBERG<br />
Es sind bisweilen die kleinen Erfolge, die im Leben für<br />
Glücksgefühle sorgen. Wenn etwa ein siegloser<br />
Wettkampf wegen einer einzigen Aktion doch noch<br />
zum persönlichen Knüller wird. „Ich habe gerade eine<br />
Kreissixt Riposte gemacht und gewonnen!“, kam ein<br />
kleiner Bub auf mich zugerannt und strahlte über<br />
beide Backen.<br />
<strong>Der</strong> Kleine war einer der Kleinsten des Schnupperkurses,<br />
den die <strong>Fechter</strong> der TSF Ditzingen im sommerlichen<br />
Kinderferienprogramm angeboten hatten. An<br />
zwei Vor<strong>mit</strong>tagen nutzten dabei 10 Ditzinger Kinder<br />
te da<strong>mit</strong> auf Platz vier der DFB-A-Jugendrangliste.<br />
Die 15-jährige Stürmer hatte einen Klasselauf und<br />
besiegte im Halbfinale die deutsche Ranglistendritte<br />
Beatrice Brockmann (Berlin) <strong>mit</strong> 15:10.<br />
Doch im Finale musste sie sich dann der Ranglistenzweiten<br />
Ricarda Multerer (Heidenheim) deutlich <strong>mit</strong><br />
4:15 geschlagen geben. Das hervorragende Ab-<br />
Vorstands waren diese Preise möglich, die von der<br />
Steinfurter Geschäftswelt und mehr als großzügig<br />
von der Firma Baron aus Osnabrück gespendet wurden.<br />
Auch der Gewinn einer Urkunde konnte durch<br />
Überreichen einer <strong>Fechter</strong>-Snoopy-Figur für die<br />
Ränge 4-6 unter den Schülern attraktiv gemacht<br />
werden.<br />
Von sportlicher Seite trumpfte in diesem Jahr wiederholt<br />
der TB-Burgsteinfurt auf. So verblieb schon auf<br />
Grund der großen Teilnehmerzahl der „Bagno-Cup-<br />
Pokal“ in der Heimatstadt und konnte von der<br />
Abteilungsleiterin Gertrud Peters an Trainer Jerzy<br />
Nowakowski überreicht werden.<br />
Die Sieger:<br />
B-Jugend<br />
Damenflorett 1993<br />
1. Nehl, Inke, Quernheimer FC<br />
Herrenflorett 1993<br />
1. Brandt, Janis, BTG Bielefeld<br />
Begeisterung im Ferienfechtkurs<br />
im Alter von 8-12 Jahren die Gelegenheit, sehr intensiv<br />
<strong>mit</strong> <strong>dem</strong> Fechtsport vertraut zu werden.<br />
Die Begeisterung war groß, und zwar auf beiden<br />
Seiten: bei den Schülern und den Übungsleitern.<br />
Um die 10 Kinder kümmerten sich gleich drei<br />
Übungsleiter Andreas Fenske, Ute Klotz, Benjamin<br />
Joachim und ich selbst in Gruppenunterricht,<br />
Spielen und Einzellektionen. Es entpuppte sich als<br />
ideales Verhältnis. So war es dann auch für die<br />
Trainer eine Freude, die raschen Fortschritte der<br />
Kinder zu beobachten.<br />
schneiden der südbadischen Mädels vervollständigten<br />
Olga Ehler (Waldkirch) <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> 13. und Cornelia Bleyer<br />
(Waldkirch) <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> 15. Platz. Südbadens Präsident<br />
Rainer Göhringer (Lahr) darf sich über die Früchte der<br />
Nachwuchsarbeit freuen, denn er hat nunmehr in der<br />
deutschen Rangliste <strong>mit</strong> Sophia Stürmer (4.), Olga<br />
Ehler (21.) und Cornelia Bleyer (22. Platz) gleich drei<br />
A-Jugendfechterinnen unter den besten 25.<br />
Damenflorett 1994<br />
1. Nettersheim, Katharina, TC Hameln<br />
Herrenflorett 1994<br />
1. Edmann, Pascal, TB Burgsteinfurt<br />
Schüler<br />
Damenflorett 1997<br />
1. Eggert, Sarah GER Quernheimer FC<br />
Damenflorett 1996<br />
1. Jahn, Svenja NED<br />
Damenflorett 1995<br />
1. Eggert, Sarah GER Quernheimer FC<br />
Herrenflorett 1997<br />
1. Moerkens, Luuk NED<br />
Herrenflorett 1996<br />
1. Weiner, Björn GER TB Burgsteinfurt<br />
Herrenflorett 1995<br />
1. Lu, Kevin GER TSV Bigge-Olsberg<br />
Ein Miniturnier jeder gegen jeden krönte den zweiten<br />
Trainingstag vor einer ganzen Anzahl <strong>mit</strong> Kameras<br />
bewaffneter und Daumen drückender Eltern als dankbarem<br />
Publikum. Eigens gedruckte Urkunden sowie<br />
nicht zu knappe Mengen Gummibären für jeden nahmen<br />
die Kinder begeistert entgegen. Und als gegen<br />
Ende des Turniers der besagte Bub, der bis dahin<br />
noch kein Gefecht gewonnen hatte, stolz von seinem<br />
technischen Kabinettstückchen berichtete, da war ich<br />
ebenso stolz wie er.<br />
Volkhart Weizsäcker
Esslinger Friesenkämpfer holen sieben Medaillen<br />
Im Rahmen der deutschen Mehrkampfmeisterschaften<br />
des Deutschen Turner-<strong>Bund</strong>es (DTB) wurden am<br />
16./17. September in Konstanz die nationalen Titelkämpfe<br />
im Friesenkampf ausgetragen. <strong>Der</strong> Friesenkampf<br />
ist ein Fünfkampf, der aus den Disziplinen Luftgewehrschießen,<br />
Kugelstoßen, Laufen, Schwimmen<br />
und Fechten besteht. Hierfür qualifiziert hatten sich<br />
neben acht Athleten der Fechtabteilung der SV 1845<br />
Esslingen auch zwei Teilnehmer des TSV Berkheim<br />
sowie ein Athlet des TV Nellingen. Am Ende konnte<br />
das Esslinger Team <strong>mit</strong> sieben Medaillen auf ein glänzendes<br />
Ergebnis zurückblicken: Die beiden SV-Starter<br />
Hanna Schmid (Jugend A) und Bernhard Hammer<br />
(Männer 40) sicherten sich den Titel eines deutschen<br />
Meisters, die Vizemeisterschaft holten sich die beiden<br />
SV-Athleten Leonie Kurz (Jugend C) und Simon<br />
Mangold (Jugend D) sowie Gerhard Grau vom TSV<br />
Berkheim (Männer 50). Zwei Bronzemedaillen erkämpften<br />
sich die beiden SV-<strong>Fechter</strong> Jörn Ziegler<br />
(Jugend D) und Udo Ziegler (Männer 40).<br />
In der weiblichen A-Jugend starteten <strong>mit</strong> der deutschen<br />
Meisterin Hanna Schmid (SV 1845 Esslingen)<br />
und Alexandra Grau (TSV Berkheim) zwei Esslinger<br />
Athletinnen. Hanna Schmid konnte sich in der<br />
Leichtathletik gegen all ihre Konkurrentinnen behaupten<br />
und erkämpfte sich in den übrigen Disziplinen<br />
ebenfalls vordere Platzierungen. Am Ende verteidigte<br />
die SV-<strong>Fechter</strong>in <strong>mit</strong> 314 Punkten denkbar knapp ihren<br />
Titel und wurde deutsche Meisterin vor Franziska Horke<br />
Esslinger Friesenkämpfer <strong>mit</strong> 7 Medaillen<br />
100 Jahre Fechten im MTV Stuttgart<br />
Die Fechtabteilung des MTV Stuttgart 1843 feiert in diesem Jahr ihr hundertjähriges<br />
Bestehen. Zum Jubiläum veranstaltet die MTV-Fechtabteilung ein Jugendturnier,<br />
zu <strong>dem</strong> sie Aktive aus den Partnerstädten Brünn und Straßburg erwarten.<br />
Auch <strong>Mann</strong>schaften aus Zalaegerszeg in Ungarn, aus Würzburg und natürlich<br />
aus Stuttgart gehen an den Start. Das Turnier findet am 11. November statt.<br />
Im Jahre 1906 wurde die damalige <strong>Fechter</strong>riege von Mitgliedern der<br />
Vorturnerschaft des Männerturnvereins gegründet. Die MTV-Fechtabteilung ist<br />
da<strong>mit</strong> die drittälteste in Württemberg. Zuvor waren bereits in Heilbronn und Ulm<br />
<strong>Fechter</strong>riegen gegründet worden. Gefochten wurde zunächst <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> schweren<br />
Säbel nach deutscher Schule „auf Hieb und Stich“, doch schon bald kamen<br />
Florett und leichter Säbel dazu, beides <strong>mit</strong> beweglicher Mensur.<br />
In den folgenden hundert Jahren konnten MTV-<strong>Fechter</strong> zahlreiche sportliche<br />
Erfolge erringen. 1922 wurde Fräulein Lydia Weber die erste Meisterin des<br />
Württembergischen <strong>Fechter</strong>bundes im Damenflorett. In den 60er und 70er<br />
Jahren errang Dieter Berger im Florett und im Säbel mehrere württembergische<br />
Meistertitel für den MTV. Rudi Kost war der erste <strong>Fechter</strong>, der eine deutsche<br />
Meisterschaft nach Stuttgart holte, und zwar 1968 im Herrendegen. Dieter Jung<br />
startete <strong>mit</strong> der deutschen Nationalmannschaft bei den Olympischen Spielen<br />
1972 in München. 1974 unterlag der MTV im Finale der deutschen <strong>Mann</strong>schaftsmeisterschaften<br />
im Herrendegen der <strong>Mann</strong>schaft aus Tauberbischofsheim.<br />
Ein gewisser Max Geuter focht damals für die Stuttgarter, und das trotz<br />
gebrochener Rippe. 1989 war die <strong>Mann</strong>schaft des MTV im Deutschlandpokal<br />
ebenfalls im Herrendegen erfolgreich. Wohlgemerkt, die Fechtabteilung des MTV<br />
Stuttgart war in all diesen Jahren kein Leistungszentrum, sondern ein Verein von<br />
Freizeitsportlern – und das ist er bis heute geblieben.<br />
(Neusser SV, 313 Punkte). Die Berkheimerin Alexandra<br />
Grau wurde <strong>mit</strong> 238 Punkten Vierte. Leonie Kurz,<br />
Karolin Mangold und Alica Ebinger von der SV 1845<br />
Esslingen waren in der weiblichen C-Jugend am Start.<br />
Leonie Kurz gelang in der Endabrechnung der Sprung<br />
auf das Treppchen. Mit einer ausgezeichneten<br />
Schwimm- und Schießleistung sicherte sich die<br />
Esslingerin <strong>mit</strong> 399 Punkten hinter Jaqueline Huptas<br />
von Bayer 04 Leverkusen (404 Punkte) Rang zwei. Ihre<br />
beiden Vereinskameradinnen Karolin Mangold und<br />
LANDESVERBÄNDE<br />
Alica Ebinger wurden Fünfte und Siebte. Für den<br />
Wettbewerb der männlichen Jugend D, die nur einen<br />
Vierkampf ohne Schießen bestritt, hatten sich die beiden<br />
Esslinger Kaderfechter Simon Mangold und Jörn<br />
Ziegler qualifiziert. Am Ende sprang für die beiden<br />
Esslinger nach ausgezeichneten Einzelleistungen<br />
jeweils eine Medaille heraus. Simon Mangold wurde<br />
verdient deutscher Vizemeister <strong>mit</strong> 258 Punkten, sein<br />
Vereinsgefährte Jörn Ziegler sicherte sich knapp dahinter<br />
<strong>mit</strong> 252 Punkten noch die Bronzemedaille. Diese<br />
Konkurrenz konnte Thorben Schmidt (Eintacht<br />
Duisburg) <strong>mit</strong> 278 Punkten für sich entscheiden.<br />
In der Altersklasse Männer 40 gab es zwei weitere<br />
Medaillen für das Team der SV 1845 Esslingen: Bernhard<br />
Hammer setzte sich im Fechten, Schwimmen<br />
und Schießen gegen seine Kontrahenten durch und<br />
sicherte sich <strong>mit</strong> 361 Punkten knapp den Titel vor<br />
<strong>dem</strong> Schwenninger Klaus Löschel (359 Punkte). Udo<br />
Ziegler tat es seinem Sohn Jörn gleich und gewann<br />
<strong>mit</strong> 312 Punkten die Bronzemedaille.<br />
Einen weiteren Medaillengewinn gab es für die aus<br />
Esslinger bei den Männern 50: Gerhard Grau vom TSV<br />
Berkheim sicherte sich die Vizemeisterschaft <strong>mit</strong> 317<br />
Punkten hinter Hans-Ulrich Stolze (TV Schwetzingen,<br />
363 Punkte). Vom TV Nellingen startete in dieser<br />
Altersklasse noch Albrecht Kindt. In der Endabrechnung<br />
belegte der Nellinger <strong>mit</strong> 260 Punkten einen<br />
guten sechsten Rang.<br />
Fechtwart Otto Schwarz und die <strong>Fechter</strong>schaft des MTV Stuttgart 1931<br />
Foto: Fredrik Arnold<br />
Heute hat die Abteilung rund 80 Mitglieder im Alter von 12-65 Jahren, von denen<br />
einige in Kadern des WFB oder auch der Seniorennationalmannschaft des<br />
Deutschen <strong>Fechter</strong>-<strong>Bund</strong>es (DFB) sind. Fritz Ernst leitet die Fechtabteilung seit<br />
mehr als 15 Jahren. Er steht da<strong>mit</strong> ganz in der Tradition des MTV, denn die prägenden<br />
Präsidenten der MTV-<strong>Fechter</strong>schaft waren immer jahrzehntelang im Amt:<br />
Otto Schwarz von der Gründung bis 1931 oder Rudolf Hoffmann von 1931-1954.<br />
31
32<br />
LANDESVERBÄNDE<br />
Tatkräftig unterstützt wird unser „Fritze“ von seinem Sohn Guido Ernst, der Sportwart<br />
der MTV <strong>Fechter</strong> ist. Die Ausbildung jugendlicher <strong>Fechter</strong> ist wichtiger<br />
Bestandteil des Trainings beim MTV, wo <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> Florett und <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> Degen<br />
gefochten wird. Trainer sind der Senior Dieter Berger im Florett und Holger Linke<br />
Gemeinsame Vorbereitung<br />
Vom 22. bis 24. September trafen sich die D/C- bis<br />
D3-Kader-Athleten der drei baden-württembergischen<br />
Fechtverbände in den Landesleistungszentren<br />
und regionalen Spitzensportzentren Heidenheim und<br />
Tauberbischofsheim, um sich gemeinsam auf die<br />
Glühende <strong>Fechter</strong><br />
DITZINGEN – Mit einer nächtlichen Fechtshow im<br />
Schein von UV-Lampen haben die TSF Ditzingen Ende<br />
September rund 150 Zuschauer in ihren Bann gezogen.<br />
Als würden sie in kühlem Blau glühen, lieferten<br />
sich Klaus Schäfer, Bruno Kachur und Sascha Knoll<br />
temporeiche Degengefechte unter <strong>dem</strong> Nachthimmel.<br />
Ihre Waffen hatten sie <strong>mit</strong> Klebefolie umwickelt,<br />
die neongrün leuchtete. Ingo Grausam moderierte<br />
die Darbietung. Die Fechtshow auf einer Wiese<br />
vor <strong>dem</strong> Ditzinger Schulzentrum Glemsaue war Teil<br />
der „Glemskultour“. Das Ufer der Glems, die sich<br />
durch Ditzingen schlängelt, war dabei von farbigen<br />
Lampions in herbstlich warmes Licht getaucht. Auf<br />
diesem rund zwei Kilometer langen Festgelände gab<br />
es einen ganzen Tag lang bis in die Nacht hinein an<br />
verschiedenen Bühnen Varieté, Kabarett und<br />
Livemusik zu erleben.<br />
Steffen Eigner<br />
MENSCHEN DES SPORTS<br />
Pionier des Seniorenfechtens – Laki Dobridis wird 85<br />
Dass Laki Dobridis am 5. Dezember 85 Jahre alt wird,<br />
kann man kaum glauben. Seine Pionierarbeit für das<br />
Seniorenfechten und seine unermüdliches Engagement<br />
hat ihn fit und jung gehalten. „Ich fühle mich<br />
wie 55“, sagt der gebürtige Grieche. In diesem Jahr<br />
konnte er wegen einer Meniskusverletzung keine<br />
Waffe in die Hand nehmen und musste auch auf eine<br />
Teilnahme bei den deutschen Seniorenmeisterschaften<br />
verzichtet. 2007 will er aber wieder auf die<br />
Planche. drei Mal war er schon deutscher Meister <strong>mit</strong><br />
<strong>dem</strong> Florett und zwei Mal Europameister – vielleicht<br />
kommt noch der eine oder andere Titel hinzu.<br />
Laki Dobridis, der 1990 Seniorenbeauftragter des<br />
Deutschen <strong>Fechter</strong>-<strong>Bund</strong>es (DFB) wurde und ein Jahr<br />
später das European Veterans Fencing Co<strong>mit</strong>tee<br />
(EVFC) <strong>mit</strong>gründete, hat ohnehin noch viel vor. Zum<br />
bevorstehende Fechtsaison vorzubereiten. Sowohl der<br />
Florettlehrgang in Tauberbischofsheim als auch der<br />
Degenlehrgang in Heidenheim waren sehr gut<br />
besucht. Unter der fachmännischen Aufsicht und<br />
Führung der Landestrainer und Vereinstrainer sowie<br />
Fechten im Schwarzlicht<br />
Beispiel das EVFC, deren Präsident er seit 15 Jahren<br />
ist, <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> Europäischen Fecht-Verband zusammen<br />
zuführen. „Aus diesem Grund bleibe ich noch ein<br />
Jahr Präsident“, sagt er. Für den Kürschnermeister,<br />
der Mitte der 80er Jahre sein Pelzgeschäft aufgegeben<br />
hat, ist das Fechten immer ein wesentlicher<br />
Faktor seines Lebens gewesen, eine Passion, von der<br />
er nicht genug bekommen konnte. Schließlich stand<br />
er 35 Jahre (1963-1998) an der Spitze des<br />
Fechtclubs Koblenz.<br />
Seine Berufung fand Dobridis, der als Zweijähriger<br />
<strong>mit</strong> seinen Eltern nach Köln kam, als der damalige<br />
DFB-Vizepräsident Hajo Zwiesler ihn für den Aufbau<br />
des deutschen Seniorenfechtens gewinnen konnte.<br />
„Es ist das Wichtigste in meinem Leben geworden“,<br />
sagt er. Dobridis hat die erste Senioren-EM in Ost-<br />
im Degen. Für ihr Jubiläum wünschen sich die <strong>Fechter</strong> des MTV Stuttgart die<br />
Begeisterung und den Elan, auch die nächsten hundert Jahre ihrer<br />
Vereinsgeschichte hieb- und stichfest in Angriff nehmen zu können.<br />
Christof Baumann<br />
einer physiotherapeutischen Betreuung lag der<br />
Schwerpunkt beider Lehrgänge vor allem darin, die<br />
fechtspezifische Motorik und Methodik zu verfeinern<br />
sowie das konditionelle Leistungsvolumen der<br />
Athleten zu verbessern. Markus Hartelt<br />
Berlin (1992) und viele Länderkämpfe organisiert, die<br />
Nationalmannschaft berufen und bei großen<br />
Titelkämpfen betreut.<br />
Auch international wurde er zum Motor des Seniorenfechtens,<br />
das weltweit zu einer großen Bewegung<br />
geworden ist. Er hat <strong>mit</strong> seinen charmanten und liebenswürdigen<br />
Art viele Freunde gewonnen und ist<br />
vielen ein Freund geworden, was für ihn ein ganz<br />
wichtiger Gewinn ist. Das Amt des Seniorensprechers<br />
im DFB, das er 1996 als Erster übernahm, hat er<br />
1999 an Franz Hirt weitergegeben. Natürlich stand<br />
und steht er ihm <strong>mit</strong> Rat und Tat weiter zur Seite.<br />
„Natürlich werde ich dabeibleiben“, erklärt Mr.<br />
Seniorenfechten.<br />
Andreas Schirmer
Günter Wachsen wird 90<br />
An Jubiläen und runde Geburtstage ist der DFC Düsseldorf<br />
in seiner über 80-jährigen Vereinsgeschichte gewöhnt,<br />
doch in wenigen Wochen gibt’s etwas Besonderes<br />
zu feiern: Das älteste Mitglied des Vereins, Günter<br />
Wachsen, feiert seinen 90. Geburtstag. Aus diesem Anlass<br />
sei an den langen und sportlich beachtlichen<br />
Erfolgsweg dieses „alten Haudegens“ erinnert.<br />
Günter Wachsen kam zum Fechten über den modernen<br />
Fünfkampf bereits 1938. Unterbrochen wurde der<br />
sportliche Weg – wie bei so vielen dieser Generation –<br />
durch Wehrpflicht und Gefangenschaft. 1951 dann der<br />
sportliche Neubeginn in Berlin. 1952 wechselte der<br />
Polizeibeamte aus beruflichen Gründen in die<br />
Landeshauptstadt – und da<strong>mit</strong> zum „Deutschen Fecht-<br />
Club Düsseldorf“, <strong>dem</strong> er bis heute die Treue hält. Mit<br />
seiner Lieblingswaffe, <strong>dem</strong> Degen, wurde Wachsen<br />
(1953) sofort Landesmeister, aber als Aktiver sammelte<br />
er vorzugsweise <strong>mit</strong> der Vereinsmannschaft Erfolge.<br />
Günter Wachsen wurde deutscher <strong>Mann</strong>schaftsmeister<br />
und 3 x deutscher Vizemeister. Bei den rheinischen<br />
<strong>Mann</strong>schaftsmeisterschaften holte das DFC-Team 5 x<br />
den Titel und 4 x die Vizemeisterschaft. Ganz nebenbei<br />
wurde er <strong>mit</strong> der <strong>Mann</strong>schaft 4 x Polizeieuropameister.<br />
Einer der erfolgreichsten Fechttrainer Norddeutschlands,<br />
Alfred Peter vom Fechtclub Inselstadt Ratzeburg,<br />
ist tot. <strong>Der</strong> Ehrenvorsitzende des Vereins starb<br />
im Alter von 76 Jahren nach schwerer Krankheit in<br />
Raisdorf bei Kiel. „Mit Alfred Peter haben wir einen<br />
Menschen verloren“, so Angelika Wolf, Vorsitzende<br />
des Fechtclubs, „der maßgeblich unseren Verein<br />
nach innen und außen geprägt hat.“<br />
<strong>Der</strong> ehemalige Leiter des Kreisordnungsamtes in<br />
Ratzeburg hatte seine fechterische Laufbahn 1950<br />
bei den Lübecker Sportfechtern begonnen, wechselte<br />
1954 zur Lübecker Turnerschaft und 11 Jahre<br />
später zum FCI Ratzeburg. Bereits 1961 hob er dort<br />
in der Turnierleitung das älteste deutsche Fechtturnier,<br />
die internationale „Alte Salzstraße“, <strong>mit</strong> aus<br />
der Taufe. Unter seiner Regie wurde der Wettkampf<br />
zum bedeutendsten <strong>Fechter</strong>eignis Norddeutschlands<br />
und baute seinen exzellenten Ruf in vier<br />
Ab 1971 begann die lange Erfolgsserie bei den<br />
deutschen Seniorenmeisterschaften. Wachsen holte<br />
in den verschiedenen Altersklassen 11 x den Titel.<br />
1993 reiste er zum letzten Mal nach Bad Dürkheim<br />
und verabschiedete sich, <strong>mit</strong> 77 Jahren, natürlich<br />
<strong>mit</strong> <strong>dem</strong> Titel des deutschen Seniorenmeisters, vom<br />
aktiven Fechtsport.<br />
Günter Wachsen stand seinem Verein jedoch weiterhin<br />
als engagierter Trainer (Trainer B-Lizenz seit 1977,<br />
DFB-Trainer A-Lizenz seit 1978) zur Verfügung. <strong>Der</strong><br />
Rheinische <strong>Fechter</strong>bund verlieh ihm in Anerkennung<br />
um die Förderung des Fechtsports die Ehrennadel des<br />
RFB. Auf Landesebene holte er, abgesehen von diversen<br />
Turnier- und Pokalerfolgen, 3 x den Titel des rheinischen<br />
Seniorenmeisters. In den letzen Jahren ist es<br />
ruhiger geworden um unseren „alten Haudegen“.<br />
Zwar ist er geistig noch voll auf der Höhe, aber die<br />
nachlassende Sehkraft bindet ihn an die gewohnte<br />
Umgebung. Eine große Fechtgemeinde gratuliert und<br />
wünscht noch viele gesunde Jahre im Kreise der<br />
Familie <strong>mit</strong> den geliebten Enkelkindern – und noch<br />
weiterhin unbeschwerte Jahre im Ruhestand.<br />
Siegfried Albrecht<br />
<strong>Fechter</strong> trauern um Erfolgstrainer Alfred Peter<br />
Jahrzehnten kontinuierlich aus. Als Kampfrichter<br />
war Alfred Peter auf deutschen Meisterschaften<br />
und internationalen Weltcupturnieren viele Jahre<br />
lang ein gefragter Obmann. Bei den Weltmeisterschaften<br />
1978 in Hamburg sorgte der begeisterte<br />
Säbelfechter als Protokollchef <strong>mit</strong> seiner besonnenen<br />
und ruhigen Art <strong>mit</strong> für den reibungslosen<br />
Ablauf. Seine größten Erfolge aber feierte Peter, der<br />
selbst 4 x Landesmeister im Säbel wurde, als Fechttrainer<br />
des FCIR.<br />
In 40 Jahren führte er seine Schützlinge zu insgesamt<br />
mehreren hundert Landesmeistertiteln, zu<br />
internationalen Meisterehren in Skandinavien und<br />
zu Final- und Halbfinalplätzen bei deutschen Meisterschaften<br />
und im Deutschland-Pokal. Bis Ende<br />
2005 leitete Peter aktiv das FCIR-Training.<br />
<strong>Der</strong> Fechtsport, das Engagement für die Jugend<br />
und ehrenamtliche Tätigkeit waren wichtige<br />
Lebenselixiere Alfred Peters. Lang ist die Liste der<br />
Ehrenämter, die er innehatte: Gaufechtwart<br />
Schleswig-Holstein Süd, Präsident des <strong>Fechter</strong>bundes<br />
Schleswig-Holstein, Landeskampfrichterwart,<br />
Sport- und Kassenwart des FCI Ratzeburg. Für<br />
seinen außergewöhnlichen Einsatz wurde Peter<br />
unter anderem <strong>mit</strong> der Silbernen Ehrenplakette des<br />
Deutschen <strong>Fechter</strong>-<strong>Bund</strong>es, der Ehrenplakette des<br />
Dänischen Fechtverbandes, der Sportplakette des<br />
Kreises Herzogtum Lauenburg in Bronze und <strong>mit</strong><br />
der Sportverdienstnadel des Landes Schleswig-<br />
Holstein ausgezeichnet.<br />
MENSCHEN DES SPORTS<br />
Offizielles Organ des<br />
Deutschen <strong>Fechter</strong>-<strong>Bund</strong>es e. V.<br />
Herausgeber:<br />
<strong>Deutscher</strong> <strong>Fechter</strong>-<strong>Bund</strong> e. V.<br />
Am Neuen Lindenhof 2, 53117 Bonn<br />
Telefon: (02 28) 98 90 50, Fax: 67 94 30<br />
E-Mail: Janka@fechten.org<br />
Internet: www.fechten.org<br />
Redaktion:<br />
Andreas Schirmer (verantwortlich)<br />
Hans-Sachs-Str. 55, 40237 Düsseldorf<br />
Tel.: (02 11) 23 96 170, Fax: (02 11) 23 96 171<br />
E-Mail: Rimesse@aol.com<br />
Max W. F. Geuter (Fachredaktion)<br />
Hainbuchenweg 21, 82194 Gröbenzell<br />
Tel.: (0 81 42) 59 70 77, Fax: 59 70 79<br />
E-Mail: Mwfgeuter@aol.com<br />
Druck:<br />
Druckpunkt Offset GmbH, Bergheim<br />
Verlag:<br />
Meyer & Meyer Verlag GmbH<br />
Von-Coels-Straße 390, 52080 Aachen<br />
Tel.: (02 41) 95 81 00, Fax: (02 41) 9 58 10 10<br />
www.dersportverlag.de<br />
Schlussredaktion, Satz & Gestaltung:<br />
Andreas <strong>Mann</strong><br />
Tel.: (02 41) 9 58 10 24, Fax: (02 41) 9 58 10 30<br />
E-Mail: andreas.mann@m-m-sports.com<br />
Titelbild: Peter Joppich, Foto: © Timocheff<br />
Anzeigen:<br />
Kirsten Schiffer<br />
Tel.: (02 41) 9 58 10 32, Fax: (02 41) 9 58 10 10<br />
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Anzeigenpreisliste Nr. 6<br />
fechtsport erscheint 6 x jährlich; der Abopreis beträgt<br />
e 20,- inkl. Versand (im Ausland auf Anfrage). Für die<br />
Lizenznehmer des DFB ist der Bezugspreis in der Lizenzgebühr<br />
enthalten. Abokündigung muss <strong>mit</strong> einer Frist von<br />
drei Monaten vor Ablauf des Kalenderjahres erfolgen.<br />
Einzelheft e 4,-<br />
Redaktionsschluss ist ca. vier Wochen vor Erscheinen und<br />
wird in der jeweils vorherigen Ausgabe bekannt gegeben.<br />
Die Zeitschrift und alle Beiträge und Abbildungen sind<br />
urheberrechtlich geschützt.<br />
Die Verwendung ohne Zustimmung des Verlages ist strafbar<br />
– insbesondere Vervielfältigung, Übersetzung, Verfilmung<br />
und Einspeicherung in Datensysteme. Gekennzeichnete<br />
Berichte geben nicht unbedingt die Meinung der<br />
Redaktion und des Herausgebers wieder. Wir behalten uns<br />
vor, Manuskripte und Leserbriefe zu kürzen.<br />
Nächster Erscheinungstermin: 08. Februar 2007<br />
ISSN 0720-2229<br />
Verbindlicher Redaktionsschluss für die Ausgabe 1/2007<br />
ist der 12. Januar 2007, für die Ausgabe 2/2007 der<br />
16. März 2007.<br />
Beiträge sind ausdrücklich auf Diskette oder per E-Mail<br />
erwünscht und sollten im Format rtf/doc gespeichert<br />
werden!<br />
Weitere Zeitschriften im Meyer & Meyer Verlag:<br />
Badminton Sport • Betrifft Sport • condition (Laufsport)<br />
• Deutsches Turnen • Judo-Magazin • Ü-Magazin für<br />
Übungsleiter • Senioren Leichtathletik• Sportjournalist •<br />
Zeitschrift des Instituts für Angewandte Trainingswissenschaften<br />
(IAT) • New Studies in Athletics (Leichtathletik)<br />
33
Dezember 2006<br />
34<br />
TERMINE<br />
Datum Ort Nation FIE/EFC Name des Turniers Waffe/Altersklasse E/M Qu DFB<br />
2. Tauberbischofsheim GER JWC Möbel-Schott/Dunlopillo-Cup Dd Jun. E QAJ<br />
2. Berlin GER Nikolaus-Turnier Df/Hf Sch. E<br />
2. Münster GER Deutsche Juniorenmeisterschaften Df Jun. E/ M QBJ<br />
2. München GER Münchner Schwert Hs Akt. E QB<br />
2. Leszno POL JWC Internat. Turnier Df Jun. E<br />
2. Tourcoing FRA JWC Internat. Turnier Hd Jun. E QAJ<br />
2./3. Weinstadt GER Deutsche Juniorenmeisterschaften Hf Jun. E/ M QBJ<br />
2./3. Waltrop GER Hugo-Nihues-Turnier a.W.Jgd E<br />
3. München GER Nymphenburger Schloss Ds Akt. E QB<br />
3. Leszno POL JWC Internat. Turnier Df Jun. E<br />
9. Schkeuditz GER 16. Sächsisches Wichtel-Turnier Df/Hf Sch E<br />
9. Tauberbischofsheim GER VS-Möbel-Cup Df/Hf/Ds/Hs Sch E<br />
9./ 10. Reutlingen GER Internat. Turnier Hd Akt. E QB<br />
9./10. Châlon en Champagne FRA Youngster International de l’epée Hd Jgd E<br />
9./10. Grenoble FRA Parmentier Dd Jgd E<br />
9./ 10. Bochum GER 26. Martin-Zimmermann-Ged.-Pokal Dd Akt. E QB<br />
9./ 10. Eislingen GER Deutsche Junioren Meisterschaften Ds/ Hs Jun. E/ M QBJ<br />
9./ 10. Heidenheim GER Internat. Turnier Hf A-Jgd. E QAJgd.<br />
9./10. Emden GER Advents-Turnier a.W. Sen. E<br />
10. Chamalieres FRA Tournoi de la Ville Chamalières Df/Hf E<br />
14./ 15. Merida VEN JWC Internat. Turnier Ds/ Hs Jun. E<br />
16. Heidenheim GER Internat. Turnier Df/Hf Jgd E<br />
16. Catania ITA JWC Internat. Turnier Hd Jun. E<br />
16. Bochum GER JWC Stadtwerke-Pokal Df Jun. E QAJ<br />
16./ 17. Mosbach GER Deutsche A-Jugend-Meisterschaften Hd A-Jgd. E/ M QAJgd.<br />
16./17. Saint Martin d’Hères FRA Trophée des Alpes a.W. M<br />
17. Burgsteinfurt GER JWC Steinfurter Schloss Hf Jun. E QAJ<br />
27./28. München GER Internat. Turnier Ds/Hs Sch/Jgd E<br />
Januar 2007<br />
5. Budapest HUN JWC Coupe Herakles Juniors Hf Jun. E QAJ<br />
5. Budapest HUN JWC Coupe Herakles Juniors Df Jun. E QAJ<br />
6. Budapest HUN JWC Coupe Herakles Juniors Dd Jun. E QAJ<br />
6. Budapest HUN JWC Coupe Herakles Juniors Ds Jun. E QAJ<br />
7. Budapest HUN JWC Coupe Herakles Juniors Hs Jun. E QAJ<br />
7. Budapest HUN JWC Coupe Herakles Juniors Hd Jun. E QAJ<br />
7. Budapest HUN Internat. Turnier Df Akt. E QB<br />
12./ 13. Teheran IRI WC Coupe du Monde Hd Akt. E<br />
12./ 14. Teheran IRI GP Coupe du Monde Hs Akt. E<br />
13./14. Kopenhagen DEN ST Internat. Turnier Hs Akt. E<br />
13. Göppingen GER JWC Südwestbank-Pokal Hs Jun. E QAJ<br />
13./ 14. Kopenhagen DEN ST F.I.E.-Satellitenturnier Hs Akt. E<br />
13./ 14. Kopenhagen DEN WC Copenhagen-Cup Hf Akt. E<br />
13./ 14. Mosbach GER Internat. Turnier Df Akt. E QB<br />
14. Göppingen GER JWC Volksbank-Pokal Ds Jun. E QAJ<br />
14. Dijon FRA JWC Turnoi de la Ville de Dijon Dd Jun. E QAJ<br />
19.-21. Doha QAT GP Grand Prix du Qatar 2006 Hd Akt. E/ M<br />
19.- 21. Tauberbischofsheim GER Dt. Expocamp-Meisterschaften Df/ Hf Akt. E/ M QB<br />
19.- 21. Budapest HUN GP Westend-Cup Dd Akt. E/M<br />
20. Montreal CAN JWC Internat. Turnier Hd/ Hs/ Df Jun. E<br />
20. Bonn GER Internat. Turnier Ds Akt. E QB<br />
20. <strong>Mann</strong>heim GER Schloss-Pokal Df/Hf Jgd E<br />
20./ 21. Bad Segeberg GER X. Winterturnier Dd/Hd/Df/Hf Sch/Jgd E<br />
20./21. Syracuse ITA Jeux Mediterrané a.W. E/M<br />
20./ 21. Istanbul TUR WC Coupe du Monde Hs Akt. E QA<br />
21. Montreal CAN JWC Internat. Turnier Dd / Ds/ Hf Jun. E<br />
26.-28. Kuwait KUW GP Coupe du Monde Hd Akt. E<br />
26./ 28. Paris FRA GP Grand Prix Hf Akt. E/ M QA<br />
27. Logrono ESP JWC Ciudad de Logrono Ds/ Hs Jun. E<br />
27./ 28. Prag CZE WC Prag d’Or Dd Akt. E<br />
27./ 28. Plietzhausen GER Deutsche Juniorenmeisterschaften Hd Jun. E/ M QBJ<br />
27./ 28. Bonn GER Internat. Turnier Dd A-Jgd. E QAJgd.<br />
27./ 28. Koblenz GER Internat. Turnier Hf A-Jgd. E QAJgd.<br />
28. Como ITA JWC Citta di Como Hf Jun. E<br />
28. Waldkirch GER JWC Internat. Turnier Df Jun. E QAJ
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