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Der Mann mit dem goldenen Arm - Deutscher Fechter-Bund eV

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Offizielles Organ des Deutschen <strong>Fechter</strong>-<strong>Bund</strong>es e. V. • 25. Jahrgang • Nr. 6 • 2006 • 5273<br />

<strong>Der</strong> <strong>Mann</strong> <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> <strong>goldenen</strong> <strong>Arm</strong>:<br />

Peter Joppich<br />

Damenflorett<br />

Rück- statt<br />

Fortschritt<br />

Herrensäbel<br />

Vormarsch in<br />

die Weltspitze<br />

Herrendegen<br />

Meilenweit von<br />

Medaillen entfernt


EDITORIAL<br />

Peter<br />

der Große<br />

Es hat lange gedauert! Als nunmehr zweimaliger Einzelweltmeister<br />

hat der Deutsche <strong>Fechter</strong>-<strong>Bund</strong> (DFB) in Peter<br />

Joppich wieder einen Athleten, der zu den Topsportlern<br />

Deutschlands gehört.<br />

Wer seine Gefechte in Turin <strong>mit</strong>erlebt hat – seine Abgeklärtheit und<br />

seine Nervenstärke – weiß, dass Peter Joppich sich den Beinamen, der<br />

Große, wahrlich verdient hat. Peter Joppich zeigt aber auch, dass, wenn<br />

Talent und entsprechende Förderung zusammentreffen, Spitzenleistungen<br />

nach wie vor möglich sind.<br />

Ich selbst hatte die Gelegenheit, die fechterische und menschliche Entwicklung<br />

von ihm in den letzten 10 Jahren <strong>mit</strong>erleben zu können. Dank<br />

und Anerkennung gebührt hier vor allem seinen Eltern, die <strong>mit</strong> Maß und<br />

Weitsicht seine Entwicklungsprozesse begleitet haben sowie den<br />

Trainern und Funktionären in seinem Umfeld, die nicht in Kleinstaaterei<br />

verfallen sind, sondern ihm zur rechten Zeit die Wege in eines unserer<br />

Leistungszentren geebnet haben, zu einem Trainer, der selbst noch<br />

Visionen hat.<br />

Diese Erkenntnisse zwingen uns aber zugleich, das Auseinanderfallen<br />

der Herrendegenmannschaft und das nicht optimale Abschneiden der<br />

Damen in Florett und Degen bei der WM in Turin noch mehr zu hinterfragen<br />

und unverzüglich die notwendigen Maßnahmen einzuleiten. Es<br />

besteht umfangreicher Handlungsbedarf, auch im Umfeld dieser<br />

<strong>Mann</strong>schaften.<br />

Wir wissen, dass die nächsten 2-3 Jahre – auch auf Grund der Entscheidungen<br />

im vergangenen Jahr in Doha hinsichtlich der Teilnahme bzw.<br />

der Nichtteilnahme an den Olympischen Spielen – für uns sehr hart werden.<br />

Unsere Athleten haben aber, auch wenn die Personaldecke derzeit<br />

dünn ist, das Potenzial, <strong>mit</strong> an der Spitze sein zu können. Es gilt, sie<br />

darin zu unterstützen, da<strong>mit</strong> jede Chance auf einen Sieg auch realisiert<br />

werden kann.<br />

Auch geht es darum, zu erkennen, dass – quasi wie in einem Generationenvertrag<br />

– wir in dieser Zeit alle daran <strong>mit</strong>wirken müssen, die Basis,<br />

insbesondere in finanzieller Hinsicht, für die Athleten des<br />

Perspektivkaders zu schaffen. Nur so können die erkennbaren, sehr positiven<br />

Entwicklungstendenzen aufrechterhalten werden, um ab 2012 in<br />

London zum Erfolg zu führen.<br />

Ich bin sicher, dass Peter Joppich hierzu seinen Beitrag leisten wird. Vielleicht<br />

haben wir in ihm bald unseren Fecht-„Zaren“.<br />

Gordon Rapp<br />

INHALT<br />

Editorial 3<br />

Fechtforum 4<br />

WM in Turin<br />

• Einmal Gold und nicht immer Glanz 6<br />

• Herrenflorett 8<br />

• Damenflorett 10<br />

• Damendegen 12<br />

• Herrendegen 13<br />

• Damensäbel 14<br />

• Herrensäbel 16<br />

• Interview <strong>mit</strong> Gordon Rapp 17<br />

• Rollstuhlfechter 18<br />

Dokumentation 20<br />

<strong>Fechter</strong>jugend 21<br />

Senioren 22<br />

Landesverbände 24<br />

Menschen des Sports 32<br />

Impressum 33<br />

Termine 34<br />

Gordon Rapp<br />

DFB-Präsident<br />

3


■ Ressel neuer DFB-Koordinator<br />

Sven Ressel ist seit 1. Oktober neuer<br />

Koordinator beim Deutschen <strong>Fechter</strong>-<strong>Bund</strong><br />

(DFB). In Abstimmung <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> Deutschen<br />

Olympischen Sportbund (DOSB) und <strong>dem</strong><br />

Olympiastützpunkt Tauberbischofsheim,<br />

wo er bisher hauptsächlich tätig war, wird<br />

er zunächst bis zu den Olympischen<br />

Spielen 2008 in Peking diese Aufgabe<br />

übernehmen.<br />

Sven Ressel<br />

Inhaltlich wird er sich vorrangig um die<br />

Bereiche Wettkampforganisation, Projektbetreuung,<br />

Eliteschulen und Sportförderung<br />

kümmern.<br />

■ Erlebniswelt<br />

Im neuen Fechtbuch „Erlebniswelt Fechten:<br />

Spiel- und Übungsformen für das<br />

Kinder- und Jugendtraining“ stellt der<br />

Autor Peter Molter mehr als 600 Spiel- und<br />

Bewegungsmöglichkeiten vor. Die Übungen<br />

sind für verschiedene Altersgruppen<br />

konzipiert und variabel einsetzbar, von der<br />

Anfängerschulung bis zum leistungsorientierten<br />

Fechten. In dieser Sammlung werden<br />

in erster Linie bei der Umsetzung von<br />

Übungen fechtspezifische und alternative<br />

Alltagsmaterialien eingesetzt, die sich in<br />

der Praxis bewährt haben. Das Buch wendet<br />

sich an Übungsleiter, Trainer und<br />

„Fechtanimateure“, die die breitensportliche<br />

und wettkampforientierte Ebene des<br />

4<br />

FECHTFORUM<br />

Fechtens lehren. Das Buch kann bei Peter<br />

Molter zum Preis von 22,80 e inklusive<br />

Versandkosten direkt bestellt werden<br />

(p.molter@web.de, Paul-Klee-Straße 47,<br />

66564 Ottweiler). Bei der Bestellung des<br />

Buches bitte die vollständige Adresse<br />

angeben und das Geld unter <strong>dem</strong> Kennwort<br />

„Erlebniswelt Fechten“ auf folgendes<br />

Konto: Sparkasse Neunkirchen, Kontonummer:<br />

41 278 186, BLZ: 59 252 046<br />

überweisen.<br />

■ Erster deutsch-französischer<br />

WM-Lehrgang<br />

Zum ersten Mal haben sich deutsche und<br />

französische Seniorenfechter gemeinsam<br />

auf eine Weltmeisterschaft vorbereitet.<br />

14 Deutsche und 40 Franzosen absolvierten<br />

im französischen Niort den Premierenlehrgang,<br />

bei denen sich die Teilnehmer fit<br />

■ Siegen lernen von den Champions<br />

für die Veteranen-WM Anfang September<br />

in Bath gemacht haben.<br />

■ <strong>Fechter</strong> <strong>mit</strong> Talenten<br />

Bei den 35. deutschen Meisterschaften der<br />

Senioren in Bad Dürkheim gab es nicht nur<br />

Fechtkunst auf der Planche. Horst Tein,<br />

langjähriger Präsident des Westfälischen<br />

<strong>Fechter</strong>-<strong>Bund</strong>es, stellte seine Sammlung<br />

<strong>mit</strong> Fechtbriefmarken aus. Dabei waren<br />

210 Marken und 25 Belege u. a. <strong>mit</strong> Motiven<br />

von den ersten Fechtversuchen bis hin<br />

zu den Olympischen Spielen zu sehen. Insgesamt<br />

besteht die Sammlung von Tein<br />

aus rund 600 Marken und Briefen. <strong>Der</strong><br />

Stuttgarter Fotograf Fredrik Arnold zeigte<br />

zu<strong>dem</strong> großformatige schwarz-weiß Fechtfotos.<br />

Außer<strong>dem</strong> waren Werke der Künstlerin<br />

Irina Bunn zu sehen, die <strong>Fechter</strong> beim<br />

Kampf in der freien Natur darstellen. Irina<br />

Doppelolympiasieger Dr. Arnd Sch<strong>mit</strong>t und Oliver Lücke sind „die.fechtmeister“. Unter<br />

diesem Namen bieten die beiden ehemaligen Degenasse Firmen und Unternehmen<br />

Mitarbeiter- und Kundenevents an. Das Referententeam von Lücke & Sch<strong>mit</strong>t, zu <strong>dem</strong><br />

auch Klinsmann-Psychologe Hans-Dieter Hermann gehört, wollen die Finessen des<br />

Fechtens <strong>mit</strong> den Anforderungen der Berufswelt kreuzen. „Management und Fechten<br />

haben vieles gemeinsam – Mut, Entschlossenheit, Strategie, Power und das sichere<br />

Gespür für den richtigen Moment zum Angriff“, heißt es in der Broschüre des jungen<br />

Unternehmens. Weitere Informationen unter www.diefechtmeister.de<br />

„die.fechtmeister” – Arnd Sch<strong>mit</strong>t und Oliver Lücke geben Incentives und Managementseminare,<br />

bei <strong>dem</strong> die Kunden selbst zu Degen und Maske greifen.


EN GARDE<br />

Hannelotte Wietscher –<br />

klein, aber oho!<br />

Hannelotte Wietscher<br />

Auch in diesem Jahr fuhr die 83-jährige<br />

Hannelotte Wietscher wieder flott <strong>mit</strong> ihrem<br />

Auto zur alljährlichen Vorstandssitzung der<br />

GFF – Gesellschaft zur Förderung des Fechtsports<br />

nach Bad Dürkheim. Seit über<br />

15 Jahren ist sie Vizepräsidentin der GFF.<br />

Wer die kleine, 1,50 m große Dame <strong>mit</strong> der<br />

markanten Brille kennt, ist beeindruckt von<br />

ihrer Energie und ihrer positiven Lebenseinstellung.<br />

Sie ist <strong>Fechter</strong>in <strong>mit</strong> Herz und Seele<br />

und ficht seit 68 Jahren! Mit 15 Jahren<br />

brachte ihr Willi Beck, Trainer der Friedrichshafener<br />

Fechtabteilung, das Florettfechten<br />

bei. Sie wusste sofort, das ist mein Sport.<br />

Noch heute hat sie Kontakt zur Familie Beck.<br />

Später zog sie zuerst nach Passau und dann nach Solingen. Dort wurde sie<br />

Mitglied der Solinger <strong>Fechter</strong>schaft Germania. Auch ein schwerer Unfall<br />

1951 hielt sie nicht vom Fechten ab. Um die weißen Fechtjacken zu<br />

schonen, wurde in dünnen Trainingsanzügen trainiert. Eine abgebrochene<br />

Klinge verletzte sie schwer. Das wichtigste Turnier war immer das „Solinger<br />

Schwert“. Damals wurden damastgeschmiedete Waffen als Wanderpreise<br />

vergeben. Hannelotte Wietscher war <strong>mit</strong> für die Organisation zuständig.<br />

Für den Solinger Turner-<strong>Bund</strong> arbeitete sie 14 Jahre bis 1988 als<br />

Kassiererin und Schriftführerin.<br />

An den deutschen Seniorenmeisterschaften hat sie <strong>mit</strong> Erfolg 34 x teilgenommen.<br />

Sie wurde vor einigen Jahren deutsche Meisterin und hat mehrmals<br />

die Silber- und Bronzemedaille erfochten. Seit ein paar Jahren ficht<br />

sie auch Degen. Ihre Überlegung: „Irgendwas triffst du beim Degen<br />

immer“, ist nicht so verkehrt …<br />

Neben <strong>dem</strong> wöchentlichen Fechttraining steht Gymnastik im Wald-<br />

Meerscheider TV auf <strong>dem</strong> Programm. Da<strong>mit</strong> ist Hannelotte Wietscher aber<br />

nicht ausgelastet. Seit 16 Jahren leitet sie die Solinger Selbsthilfegruppe<br />

für Angehörige von Demenz- und Alzheimerpatienten. Seit über 10 Jahren<br />

arbeitet sie im Palliativ-Hospiz Solingen <strong>mit</strong>. Auch Sterbebegleitung<br />

gehört zu ihren Aufgaben.<br />

Margit Budde<br />

Bunn nimmt seit Jahren erfolgreich an Welt- und<br />

Europameisterschaften teil. In Bad Dürkheim war<br />

sie <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> Säbel auf einem Medaillenrang.<br />

■ Budde in Deutschen Frauenrat gewählt<br />

DFB-Vizepräsidentin Margit Budde ist bei der Frauenvollversammlung<br />

des Deutschen Olympischen<br />

Sportbundes (DOSB) als Vertreterin des DOSB in den<br />

Deutschen Frauenrat gewählt worden. <strong>Der</strong> Frauenrat<br />

ist die Vereinigung von über 50 bundesweit aktiven<br />

Frauenverbänden und -organisationen.<br />

■ Fechtkalender 2007<br />

FECHTFORUM<br />

<strong>Der</strong> Berliner Fechtclub „Stichfest“ gibt auch für<br />

2007 einen Fechtkalender heraus. Die Bilder stammen<br />

wieder vom Fotografen Kai Abresch. <strong>Der</strong><br />

Kalender kostet 10,00 e zzgl. Versandkosten und ist<br />

auf der Webseite www.stichfest-ev.de zu sehen. Be-<br />

Kai Abresch fotografierte den Fechtkalender 2007<br />

stellen kann man ihn unter: tino.anding@stichfestev.de<br />

oder per Fax: (0 30) 99 17 22 91.<br />

■ Strigel neuer Olympiastützpunktleiter<br />

in TBB<br />

<strong>Der</strong> frühere Weltklasse-Degenfechter Daniel Strigel<br />

ist seit <strong>dem</strong> 1. November neuer Olympiastützpunktleiter<br />

in Tauberbischofsheim. Die Auswahlkommission<br />

hat sich einstimmig für den 31-Jährigen<br />

entschieden. Immerhin gab es 10 Bewerber um<br />

diesen begehrten wie schwierigen Job. Ausschlaggebend<br />

für seine Berufung wäre sein „ungeheurer<br />

internationaler Bekanntheitsgrad und seine fechtspezifischen<br />

Fähigkeiten“, sagte Matthias Kleinert,<br />

Präsident des FC Tauberbischofsheim. Als Sportler<br />

habe sich Daniel Strigel große Anerkennung erworben,<br />

er personifiziere eine integrative Kraft.<br />

5


WM in Turin<br />

Einmal Gold und<br />

nicht immer Glanz<br />

Die deutschen <strong>Fechter</strong> haben zwei<br />

Jahre vor den Olympischen Spielen<br />

2008 in Peking noch einiges zu tun.<br />

Nicht alle Erwartungen gingen bei der<br />

Weltmeisterschaft vom 29. September bis<br />

7. Oktober in Turin in Erfüllung. Statt der<br />

angestrebten vier Medaillen waren es am<br />

Ende nur drei. „Das Ergebnis kann nicht<br />

wirklich zufrieden stimmen“, resümierte<br />

Gordon Rapp, Präsident des Deutschen<br />

<strong>Fechter</strong>-<strong>Bund</strong>es (DFB).<br />

6


Allerdings wiegt der Gewinn der Goldmedaille von Peter<br />

Joppich manches auf. „Er ist einer, auf den wir lange<br />

gewartet haben“, sagte Rapp. <strong>Der</strong> Koblenzer konnte<br />

nach 2003 zum zweiten Mal den Titel holen. Dies<br />

gelang vor ihm nur einem deutschen Florettfechter:<br />

Friedrich Wessel. Zusammen <strong>mit</strong> seinen Teamkameraden<br />

holte Joppich zu<strong>dem</strong> Silber <strong>mit</strong> der <strong>Mann</strong>schaft. Freud<br />

und Leid gab es bei den Degendamen, die zwar Bronze<br />

gewannen, aber mehr wollten – sowohl im Verein als<br />

auch im Einzel.<br />

Kein gutes Bild gaben die Degenherren ab, die Platz 17<br />

<strong>mit</strong> der <strong>Mann</strong>schaft erreichten. Hinter den Erwartungen<br />

zurück blieben auch die Florettdamen: Anja Müller,<br />

WM-Zweite von Leipzig, wurde Neunte, das Team kam<br />

nur auf den 13. Rang. Einen ermutigenden Aufwärtstrend<br />

zeigten die deutschen Säbelfechter; bei den<br />

Herren und Damen bewies man <strong>mit</strong> den Plätzen fünf<br />

und acht, dass die Olympiaqualifikation kein<br />

Wunschtraum bleiben muss.<br />

Florettakrobatik bei der WM Foto: Marest<br />

7


Wieder einmal blieben den Florettfechtern<br />

die größten deutschen<br />

WM-Momente vorbehalten.<br />

Peter Joppich wurde nach 2003 zum<br />

zweiten Mal Weltmeister, die <strong>Mann</strong>schaft<br />

holte nach einem emotionsgeladenen Tag<br />

Silber. Nach einem wahren Thriller im<br />

Halbfinale fehlten im Gefecht um Gold die<br />

Nerven und die Kraft: Titelverteidiger<br />

Frankreich war beim 34:45 zu stark.<br />

Zuvor hatten Joppich (Koblenz), sein<br />

Teamkollege Richard Breutner, der Bonner<br />

Benjamin Kleibrink und Dominik Behr aus<br />

Tauberbischofsheim Olympiasieger Italien<br />

in einer wahren Nervenschlacht 38:37<br />

nach Sudden Death besiegt. Etwas einfacher<br />

gestaltete sich das Viertelfinale, in<br />

<strong>dem</strong> der Olympiazweite China <strong>mit</strong> 45:31<br />

bezwungen werden konnte. „Im Finale war<br />

der Akku leer. Mehr war nicht drin“, sagte<br />

Florettbundestrainer Uli Schreck. Er war<br />

<strong>mit</strong> seiner Bonner Trainingsgruppe der<br />

Gewinner von Turin und wurde für den eingeschlagenen<br />

Weg des Generationswechsels<br />

belohnt. „Am Schluss hat die<br />

Kraft nicht gereicht, vor allem von mentaler<br />

Seite“, meinte Kleibrink.<br />

Italien kurz vor der Disqualifikation<br />

<strong>Der</strong> Gipfel aus deutscher Sicht war das<br />

Halbfinale: <strong>Der</strong> Titelträger von 2002 rang<br />

Gastgeber Italien in einer denkwürdigen<br />

Begegnung nieder. „So ein Gefecht habe<br />

ich noch nie erlebt“, staunte der erfahrene<br />

Schreck. „Das war ein Wahnsinnskampf,<br />

aber es hat Spaß gemacht“, sagte Joppich,<br />

der als Schlussfechter wieder einmal den<br />

entscheidenden Treffer setzte.<br />

In <strong>dem</strong> emotionsgeladenen Gefecht stand<br />

Italien kurz vor der Disqualifikation, als<br />

Salvatore Sanzo den Obmann schwer beleidigte<br />

und ihn nach übereinstimmenden<br />

Zeugenaussagen anspuckte. Doch statt<br />

einer Disqualifikation ging der Kampf<br />

nach minutenlangen Beratungen der<br />

Obmannkommission ohne Sanktionen weiter.<br />

Die deutsche Florettequipe lag bereits<br />

2:10 zurück, als Kleibrink gegen Exwelt-<br />

8<br />

WM IN TURIN<br />

WM-Herrenflorett<br />

Die Gewinner von Turin<br />

Deutsches Herrenflorett-Team gewann WM-Silber (v.l.): Richard Breutner, Benjamin Kleibrink, Dominik<br />

Behr und Peter Joppichi Foto: Marest<br />

meister Simone Vanni seine Klasse bewies<br />

und <strong>mit</strong> 15:14 von der Planche ging. „Ich<br />

habe einfach meine Chance genutzt“,<br />

sagte Kleibrink, der <strong>mit</strong> 20 Treffern den<br />

Sieg erst ermöglichte. Einzelweltmeister<br />

Joppich drehte das Schlussgefecht vom<br />

34:36-Rückstand und zeigte im Sudden<br />

Death erneut seine Nervenstärke.<br />

Letzter WM-Kampf für Ralf Bißdorf?<br />

Für Florettfechter Joppich war das deutsche<br />

Duell <strong>mit</strong> seinem Trainingskollegen<br />

Kleibrink „extrem schwierig“. Beide werden<br />

von <strong>Bund</strong>estrainer Uli Schreck in Bonn<br />

betreut und standen sich in unzähligen<br />

Gefechten gegenüber. „Wir kennen uns so<br />

gut und es sind immer harte Fights“, meinte<br />

Joppich, der auch bei seinem WM-<br />

Triumph 2003 in Havanna (Kuba) am dritten<br />

Tag die erste deutsche Medaille geholt<br />

hatte. Eine Schramme am Hals und ein<br />

Eisbeutel an der von Kleibrinks Florett<br />

getroffenen Hand zeugten vom harten<br />

Kampf, den Joppich nach einem 13:14<br />

noch gewann.<br />

Kleibrink scheiterte wie im Vorjahr im<br />

Viertelfinale. <strong>Der</strong> Juniorenweltmeister von<br />

2005 hatte im Achtelfinale beim 15:14 im<br />

„Sudden Death“ gegen Erwan Le Pechoux<br />

aus Frankreich seine Kämpfernatur unter<br />

Beweis gestellt, hatte aber das Pech, dann<br />

auf Landsmann Joppich zu treffen.<br />

<strong>Der</strong> Heidenheimer Ralf Bißdorf unterlag<br />

im Achtelfinale <strong>dem</strong> Japaner Yusuke<br />

Fukuda 11:15. Für den Olympiazweiten<br />

von 2000 und diesjährigen Europameister<br />

könnte es der letzte WM-Kampf<br />

seiner Karriere gewesen sein, eine endgültige<br />

Entscheidung will der 35-Jährige<br />

aber erst in den kommenden Wochen treffen.<br />

<strong>Bund</strong>estrainer Schreck berücksichtigt<br />

Bißdorf nicht mehr für <strong>Mann</strong>schaftswettkämpfe,<br />

weil er nach dessen enttäuschenden<br />

Leistungen bei der Heim-WM<br />

2005 in Leipzig auf jüngere Kräfte setzt.<br />

Dominik Behr (Tauberbischofsheim)<br />

unterlag in der zweiten Runde <strong>dem</strong><br />

Japaner Yuki Ota <strong>mit</strong> 8:15.<br />

Marc Zeilhofer


WM-Herrenflorett<br />

Joppich hatte „alles im Griff“<br />

Es gibt nur wenige Momente, in<br />

denen man Sorge um Peter Joppichs<br />

Fassung haben müsste. In seinem<br />

Leben auf und neben der Planche sind es<br />

eigentlich nur zwei Augenblicke, dafür aber<br />

allzu verständliche: Wenn er auf der<br />

Planche kniend seine Freude über den letzten<br />

Treffer herausschreit, den wieder einmal<br />

er gesetzt hat. Und bei der Siegerehrung<br />

einer Weltmeisterschaft, wenn während<br />

der <strong>mit</strong>gesummten Nationalhymne<br />

die Mundwinkel doch etwas zucken.<br />

Sonst schien an diesem 2. Oktober nichts<br />

und niemand den Koblenzer vom Erfolgsweg<br />

abbringen zu können. In der<br />

Gefechtspause seines Erstrundengefechts<br />

sagte er zu seinem Trainer Uli Schreck: „Ich<br />

hab's im Griff“ – und hielt sich den ganzen<br />

Anzeige<br />

Jubel von Joppich über zweiten WM-Titel<br />

Foto: Timocheff<br />

WM IN TURIN<br />

Tag daran. Ein 13:14 im Halbfinale gegen<br />

seinen Trainingskollegen Benjamin Kleinbrink<br />

im Viertelfinale? Ein 14:14 nach<br />

einem 14:12 gegen den Italiener Andrea<br />

Baldini und 3.000 Zuschauer in der Halle?<br />

Für andere ein echtes Problem, für Peter<br />

Joppich nur ein kleiner Umweg zum Erfolg.<br />

„Ich hatte schon den ganzen Tag ein gutes<br />

Gefühl. Bei mir stehen Gefechte oft 14:14<br />

und die entscheide ich dann eigentlich<br />

immer für mich“, sagte er. Trotz des Vertrauensverhältnisses<br />

zwischen Trainer und<br />

Athlet bringt Joppich den erfahrenen<br />

Schreck noch immer aus der Fassung. „Ich<br />

bin wieder um Jahre gealtert“, bekannte<br />

der <strong>Bund</strong>estrainer, als Joppich wieder einmal<br />

den alles entscheidenden Treffer setzte.<br />

„Ich bin ja für meine Nervenstärke<br />

bekannt“, beruhigte ihn sein Schüler.<br />

9


10<br />

WM IN TURIN<br />

Die Last, nach zwei Tagen ohne deutsche<br />

Medaille der letzte Einzeltrumpf zu sein,<br />

hätte andere erdrücken können, einen<br />

Joppich jedoch nicht, ganz im Gegenteil:<br />

„Wenn ich früher dran gewesen wäre,<br />

hätte es auch die erste Medaille gegeben“,<br />

sagte der Einzelweltmeister von<br />

2003 und 2006 sowie der Teamtitelträger<br />

von 2002 selbstbewusst. „Ich hoffe, das<br />

Fechten rückt wieder mehr in die Öffentlichkeit.<br />

Bei mir selbst muss man sehen,<br />

was abläuft.“<br />

Mit seinen Qualitäten könnte Joppich der<br />

dringend gesuchte deutsche Fechtheld <strong>mit</strong><br />

Starpotenzial werden. Als der damals<br />

20-Jährige 2003 in Havanna Überraschungsweltmeister<br />

wurde, berichteten<br />

Hochglanzmagazine über den smarten<br />

Blondschopf. Doch die Verdienstmöglichkeiten<br />

für den zielstrebigen und bescheidenen<br />

<strong>Fechter</strong> blieben beschränkt. In Italien<br />

werben die Fechtweltmeister für Autos<br />

und Kreditkarten, spielen in TV-Reality-<br />

Als es am Donnerstag, 5. Oktober,<br />

gegen 10.00 Uhr im „Oval<br />

Lingotto“ in Turin erstmals richtig<br />

laut wurde und die vielen Schüler, die<br />

gekommen waren, um ihre Florettlieblinge<br />

Vezzali, Granbassi & Co. frenetisch anzufeuern<br />

und eine Atmosphäre wie im Fußballstadion<br />

schufen, da hatten auf den weit<br />

weniger aufregenden Nebenbahnen bereits<br />

die Platzierungsgefechte begonnen.<br />

Mittendrin bewegte sich das deutsche<br />

Frauenflorettteam, das, nach <strong>dem</strong> 33:36<br />

zum Auftakt gegen Japan, völlig niedergeschlagen<br />

noch das Bestmögliche, sprich ein<br />

„gutes“ Endresultat, herausholen wollte.<br />

Am Ende dieses tristen Sportdonnerstags<br />

für den DFB in Turin (denn auch die<br />

Degenherren enttäuschten an diesem Tag)<br />

belegten die Florettdamen nach der<br />

Niederlage gegen Österreich und Siegen<br />

gegen die USA und Kanada Platz 13.<br />

Nach <strong>dem</strong> 33:36 für die Japaner brach<br />

Katja Wächter tränenüberströmt am<br />

Peter Joppich setzt sich durch Foto: Timocheff<br />

shows <strong>mit</strong> und kassieren so Millionen.<br />

<strong>Bund</strong>estrainer Uli Schreck traut Joppich<br />

zu, einer breiteren Öffentlichkeit bekannt<br />

WM-Damenflorett<br />

Rück- statt Fortschritt<br />

Rande der Planche zusammen. Mit vier<br />

Treffern vor hatte die Schlussfechterin der<br />

Florettdamen übernommen und den<br />

Vorsprung gleich auf „plus sechs“ ausge-<br />

„<br />

baut.<br />

„Das war ein klarer Rückschritt. Jetzt<br />

sind wir nur noch Mittelmaß.“<br />

Ingo Weißenborn<br />

Was dann jedoch in der Leipzigerin in<br />

Diensten des FC Tauberbischofsheim vorging,<br />

weiß sie wahrscheinlich selbst am<br />

wenigsten. „Ich kann mir das nicht erklären“,<br />

stammelte die 24-Jährige kurz nach<br />

<strong>dem</strong> Gefecht, immer noch um Fassung ringend.<br />

Die Tatsache, dass Wächter nach plus<br />

zwei einen 0:9-Lauf hinlegte, ist das eine.<br />

Das andere ist das Déjà-vu-Erlebnis, das<br />

zu werden. „Er kann was aus sich machen.<br />

Peter kann da<strong>mit</strong> umgehen, er hebt nicht<br />

ab“, sagte der ehemalige <strong>Mann</strong>schafts-<br />

Weltmeister und -Olympiasieger. Er erkannte<br />

Joppichs Potenzial bereits in der<br />

B-Jugend, als dieser „noch zwei Köpfe<br />

kleiner war als alle anderen“.<br />

Schreck bewundert an seinem Schüler,<br />

dass dieser „fast alles wegstecken kann“.<br />

Nach einer Regeländerung, die spektakuläre<br />

„Bingo“-Treffer verbot, musste<br />

Joppich 2004 seinen Fechtstil komplett<br />

umstellen. In diesem Jahr zwangen ihn<br />

eine Fußverletzung, eine Hirnhautentzündung<br />

und dann noch Rückenbeschwerden<br />

zu mehrwöchigen Trainingspausen.<br />

„Da war ich schon frustriert“,<br />

erinnert sich Joppich. Doch so<br />

leicht wirft ihn nichts aus der Bahn –<br />

oben genannte Ausnahmen natürlich<br />

ausgenommen ...<br />

Marc Zeilhofer<br />

dahinter steckt. Die Leipzigerin hatte bei der<br />

letzten WM genau in der gleichen Situation<br />

versagt, als sie ebenfalls als Schlussfechterin<br />

<strong>mit</strong> vier Treffern vor von Anja Müller übernahm,<br />

aber trotz<strong>dem</strong> die Chinesinnen als<br />

Sieger die Planche verließen.<br />

Ingo Weißenborn rechtfertigte seine<br />

Entscheidung, Wächter wieder als Neunte<br />

und Letzte auf die Bahn zu schicken.<br />

da<strong>mit</strong>, dass die FC-Athletin in der Weltcupsaison<br />

auf dieser Position stabil gefochten<br />

hatte. „Jetzt“, stellte der Damenflorettbundestrainer<br />

fest, „sind wir nur noch<br />

Mittelmaß. Ich dachte, wir wären schon<br />

einen Schritt weiter. Das war ein klarer<br />

Rückschritt.“ Die derzeit beste deutsche<br />

Florettfechterin, Anja Müller, soll auch in<br />

Zukunft die Schlussrolle nicht einnehmen,<br />

weil sie „uns in Führung bringen muss“.<br />

Peter Proske, ehemaliger sportlicher Leiter<br />

des Olympiastützpunkts Tauberbischofsheim<br />

und in Turin als Fachwart für


Gutes Gefecht <strong>mit</strong> negativem Ausgang: Anja Müller (r.) verliert im Achtelfinale Foto: Marest<br />

Damenflorett offiziell dabei, erklärte, dass<br />

man nicht viele Variationsmöglichkeiten<br />

habe. „Normalerweise ist Carolin<br />

Golubitzki eine, die langsam an so eine<br />

<strong>Mann</strong>schaft herangeführt werden muss.<br />

Doch sie muss auf Grund der wenigen<br />

Florettfechterinnen, die wir haben, jetzt<br />

schon fest auf Position drei fechten“, sagte<br />

Proske. Ingo Weißenborn stand daneben<br />

und nickte zustimmend, wohlwissend, dass<br />

„auf vier“ die Juniorin Sandra Bingenheimer<br />

sitzt und dahinter eigentlich nur<br />

noch Viola Haenlein kommt.<br />

.<br />

Weit hinter den Erwartungen zurück blieben<br />

die deutschen Florettdamen auch im<br />

Einzel. Allen voran Anja Müller, die als<br />

Vizeweltmeisterin angereist war und in<br />

Turin ihren Traum von der Goldmedaille<br />

verwirklichen wollte. Doch bereits im<br />

Achtelfinale musste die Tauberbischofsheimerin<br />

die Waffen strecken. Die Weltranglistenzweite<br />

verlor gegen die Russin<br />

Aida Chanaewa (27. der Weltrangliste) <strong>mit</strong><br />

10:11 im „Sudden Death“. „Eigentlich war<br />

es ein gutes Gefecht. Das Schlechte daran<br />

ist nur, dass ich es nicht gewonnen habe“,<br />

resümierte eine enttäuschte, aber äußerlich<br />

gefasste Anja Müller (neunter Platz).<br />

Hat Weißenborn alles richtig gemacht?<br />

Noch schlechter waren Katja Wächter (21.)<br />

und Carolin Golubitzki (ehemals Wutz,<br />

20.). Beide gingen bereits in der Runde der<br />

letzten 32 aus <strong>dem</strong> Turnier. Sandra<br />

Bingenheimer (74.) kam nicht einmal über<br />

die Setzrunde hinaus. So<strong>mit</strong> haben die<br />

deutschen Florettfechterinnen sich nicht<br />

<strong>mit</strong> Ruhm bekleckert.<br />

„Ich bin sehr traurig“, resümierte Weißenborn<br />

nach den Einzeln. Sehr gut habe die<br />

<strong>Mann</strong>schaft während der Saison und in<br />

der Vorbereitung gearbeitet. Carolin<br />

Golubitzki und Anja Müller hätten ihre<br />

Gefechte allerdings leichtfertig aus der<br />

Hand gegeben. Auch er selbst werde sich<br />

hinterfragen, ob er alles richtig gemacht<br />

habe, so Weißenborn.<br />

„Ich hatte gegen sie in der <strong>Mann</strong>schaft<br />

auch schon Probleme“, sagte Anja Müller<br />

über ihre Bezwingerin. Doch zu einer<br />

Niederlage hätte es nicht kommen müssen,<br />

da Müller bereits 10:8 führte. „Sie ist<br />

aber extrem offensiv und aggressiv und<br />

ficht ohne Respekt.“ Und im „Sudden<br />

Death“ war die Russin, gab die Tauberbischofsheimerin<br />

zu, einfach schneller.<br />

„Wenn du den letzten Treffer machst, bist<br />

du der Held, wenn nicht, bist du der Willi“,<br />

meinte Deutschlands derzeit beste<br />

Florettfechterin.<br />

Ebenfalls im „Sudden Death“ schied<br />

Carolin Golubitzki aus – und zwar <strong>mit</strong> 5:6<br />

gegen die spätere Weltmeisterin Margherita<br />

Granbassi. Katja Wächter hielt gegen<br />

die WM-Dritte Giovanna Trillini nur zwei<br />

Drittel lang <strong>mit</strong>, ließ sich durch eine vermeintliche<br />

Fehlentscheidung des<br />

Obmanns ablenken und hatte am Ende<br />

beim 8:15 keine Chance.<br />

Michael Fürst<br />

11


12<br />

WM IN TURIN<br />

WM-Damendegen<br />

Nur gemeinsam stark<br />

In der <strong>Mann</strong>schaft top, im Einzel ein<br />

Flop? Für die deutschen Degendamen<br />

traf diese Formulierung, was die<br />

Ergebnisse anbetraf, auch in Turin zu. Beim<br />

vierten Großereignis hintereinander klappte<br />

es im Einzel wieder nicht <strong>mit</strong> der erhofften<br />

Medaille, dafür durfte das Quartett als<br />

Dritter nach 2003, 2004 und 2005 wieder<br />

an einer Siegerehrung teilnehmen. Bronze<br />

für Claudia Bokel, Imke Duplitzer, Britta<br />

Hei<strong>dem</strong>ann und Marijana Markovic, das<br />

Achtelfinalaus und Platz neun für<br />

Duplitzer im Einzel – so weit die Fakten.<br />

Doch wie sind diese Resultate einzuschätzen<br />

bei einem Team, das seit Jahren zur<br />

Weltspitze gehört und Jahr für Jahr bei<br />

WM und Olympia zu den Medaillentipps<br />

gehört?<br />

Entscheidenden Moment nicht genutzt<br />

Im Einzel fehlte höchstwahrscheinlich<br />

gerade einmal ein Treffer zu Duplitzers<br />

zweiter WM-Einzelmedaille nach Silber in<br />

Lissabon 2002. 14:15 verlor sie gegen<br />

Ungarns Olympiasiegerin Timea Nagy, die<br />

nach <strong>dem</strong> Kraftakt in ihren weiteren<br />

Gefechten keine Probleme mehr hatte und<br />

Gold gewann. „Es war nicht mein bester<br />

Tag, es war nicht mein bestes Jahr und<br />

Nagy ist nicht irgendwer“, stellte Duplitzer,<br />

die sonst immer für jeden Spruch gut war,<br />

sachlich fest. Statt wie in den vergangenen<br />

Jahren als Lautsprecher der deutschen<br />

Equipe zu fungieren, hatte sich die Bonnerin<br />

dafür entschieden, die mediale Öffentlichkeit<br />

weit gehend zu meiden und sich ganz<br />

auf den Sport zu konzentrieren. Eine neue<br />

Lockerheit auf der Planche wollte sich aber<br />

auch da<strong>mit</strong> nicht einstellen.<br />

Den entscheidenden Moment nicht nutzen<br />

zu können – das setzte sich auch in der<br />

<strong>Mann</strong>schaft fort. Als Schlussfechterin<br />

musste Duplitzer im Halbfinale gegen<br />

China beim Stand von 20:20 auf die<br />

Planche, lief jedoch immer einem Rückstand<br />

hinterher und verlor 28:30. Im kleinen<br />

Finale gelang schließlich noch ein<br />

45:38 gegen den Europameister Rumänien.<br />

Farben gerissen: Britta Hei<strong>dem</strong>ann verliert gegen Rumänin Juliana Maceseanu Foto: Marest<br />

„Wir wollten unbedingt <strong>mit</strong> einer Medaille<br />

nach Hause kommen“, zog Hei<strong>dem</strong>ann ein<br />

„Ende gut – alles gut“-Fazit, während<br />

Duplitzer ein „Medaille ist Medaille“ ausrichten<br />

ließ.<br />

<strong>Der</strong> Rest schwieg, der <strong>Bund</strong>estrainer redete.<br />

„Das war sicher nicht unbedingt nötig, dass<br />

wir das Halbfinale verlieren“, sagte Manfred<br />

Kaspar, dessen Team sein wahres Potenzial<br />

nach Jahren in der Weltklasse bei einem<br />

Großereignis nie ganz ausschöpfen konnte.<br />

2008 ohne Damendegenteam<br />

Besonders augenfällig wurde das im<br />

Einzel: Die Weltmeisterin von 2001,<br />

Claudia Bokel, hatte im Juli überraschend<br />

EM-Bronze gegen starke Gegnerinnen<br />

gewonnen. In Turin fehlte ihr jene Energie,<br />

<strong>mit</strong> der sie in Europa Nummer eins geworden<br />

war. In der zweiten Runde der Direktausscheidung<br />

focht die Tauberbischofsheimerin<br />

gegen die Südkoreanerin Shin A<br />

Lam zwar gewohnt defensiv, zugleich aber<br />

auch zu zaghaft, kassierte kurz vor Ende<br />

des Kampfs den Ausgleich und verlor<br />

11:12 im Sudden Death.<br />

Bei Britta Hei<strong>dem</strong>ann (Leverkusen) riss<br />

gegen die Rumänin Juliana Maceseanu<br />

nach gutem Beginn der Faden – 9:15. Ihre<br />

Vereinskollegin Markovic scheiterte in der<br />

ersten Runde. „Bedauerlich, dass wir die<br />

Medaille nicht geholt haben, aber das<br />

Fechten war in Ordnung“, befand Kaspar<br />

nach den Einzeln. Die Stärke im Team und<br />

die Schwäche im Einzel kann sich die<br />

Degenequipe 2008 nicht mehr leisten, um<br />

ein vorzeigbares Gesamtresultat zu erreichen.<br />

Nach <strong>dem</strong> IOC-Willen wird es wie<br />

2004 nur vier statt sechs Teambewerbe<br />

geben – ohne die Degendamen. Statt drei<br />

werden maximal zwei Degendamen im<br />

Einzel antreten dürfen. Ein hartes<br />

Qualifikationsrennen ist da für die Zeit ab<br />

Mai 2007 programmiert. „Das ist ärgerlich.<br />

Aber ich mache drei Kreuze, dass wir<br />

so viele haben. Sonst muss man auf einer<br />

rumreiten und die schafft es dann nicht“,<br />

sagte Kaspar.<br />

Marc Zeilhofer


WM IN TURIN<br />

Taktik nicht aufgegangen: Jörg Fiedler schied in der Runde der letzten 16 aus Foto: Marest<br />

WM-Herrendegen<br />

Meilenweit von Medaillen entfernt<br />

E<br />

ine Schulnote wollte <strong>Bund</strong>estrainer<br />

Walter Steegmüller für das Abschneiden<br />

seiner Athleten im WM-Einzel<br />

nicht vergeben. Schließlich sei er kein Pädagoge.<br />

Jörg Fiedler (11.), Martin Sch<strong>mit</strong>t<br />

(22.), Sven Schmid (24.) und Christoph<br />

Kneip (83.) trugen <strong>mit</strong> ihren durchschnittlichen<br />

bis schlechten Platzierungen nicht<br />

dazu bei, dass die Stimmung im deutschen<br />

Lager anstieg. „Wir wollten schon eine<br />

Medaille“, bekannte Steegmüller.<br />

Dabei dachte er vor allem an seine<br />

Schützlinge Sven Schmid und Jörg Fiedler<br />

vom FC Tauberbischofsheim. In Führung<br />

gehen wollte Jörg Fiedler in seinem Achtelfinalgefecht<br />

gegen den Polen Krysztof<br />

Mikolajczak. „Da<strong>mit</strong> ich ihn locken kann“,<br />

verriet er seine Taktik, die allerdings nicht<br />

aufging. Denn „Fiedel“ lag schnell 0:4 hinten.<br />

Diese vier Treffer holte der 28-Jährige<br />

bis zum Schluss nicht mehr auf: 11:15.<br />

Schade, denn Jörg Fiedler machte in den<br />

ersten beiden Runden einen unheimlich<br />

stabilen Eindruck, ließ <strong>dem</strong> Südkoreaner<br />

Park beim 15:7 keine Chance und zeigte<br />

beim 15:14 gegen den starken Ungarn<br />

Geza Imre Nerven wie Drahtseile und<br />

Emotionen. Ja, Fiedler ballte die Faust,<br />

brüllte Freude und Frust hinaus. Regungen,<br />

die man vom sonst so introvertierten<br />

Degenmann nicht kannte. „Ich wollte mich<br />

hier nicht stressen lassen und Freude<br />

haben. Jetzt ist aber schon etwas Frust da“,<br />

gab der Degenathlet zu.<br />

Noch größer war die Enttäuschung bei<br />

seinem Vereinskameraden Sven Schmid,<br />

der seiner Meinung nach an einem taktischen<br />

Fehler scheiterte. Gegen den<br />

Franzosen Eric Boisse hatte Schmid beim<br />

Stand von 6:10 <strong>mit</strong> tollen Aktionen vier<br />

Treffer aufgeholt und sich in den „Sudden<br />

Death“ gerettet. „Doch dort war ich mir<br />

zu sicher und habe zu viel riskiert. Jetzt<br />

könnte ich mir in den Hintern beißen“,<br />

ärgerte sich Schmid. Dass er in der<br />

Schlussphase dieses Gefechts <strong>mit</strong> vehementen<br />

Handbewegungen Steegmüller<br />

signalisierte, keine Anweisungen hören<br />

zu wollen, war <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> Coach abgesprochen.<br />

„Ich brauche lange, bis ich mich auf<br />

einen Gegner eingestellt habe, und wenn<br />

ich meine, ich weiß, wie ich ihn knacken<br />

kann, dann will ich die Verantwortung für<br />

das Gefecht alleine übernehmen“, erklärte<br />

der 28-Jährige.<br />

13


14<br />

WM IN TURIN<br />

Bei Martin Sch<strong>mit</strong>t war das Ausscheiden<br />

im 32er Feld aus zwei Gründen weniger<br />

ärgerlich: Erstens musste er 2005 in<br />

Leipzig schon in der Runde der letzten 128<br />

raus und verbesserte sich so<strong>mit</strong> in diesem<br />

Jahr. Zweitens war sein Bezwinger kein Geringerer<br />

als der Weltranglistenerste Gabor<br />

Boczko. „Ich habe mich im letzten Jahr taktisch<br />

verbessert“, sah der Schweinfurter in<br />

Diensten des FC Tauberbischofsheim das<br />

Positive an seinem 22. Platz.<br />

Wenn Walter Steegmüller doch Pädagoge<br />

gewesen wäre, dann hätte er seinen<br />

Jungs als Gesamtnote sicher nicht mehr<br />

als eine Vier gegeben. Und wenn der<br />

Heidenheimer zu diesem Zeitpunkt schon<br />

das <strong>Mann</strong>schaftsergebnis erahnt hätte,<br />

wäre die Schulnote nicht besser als 5-6<br />

ausgefallen, wenngleich Steegmüller<br />

zugab: „Ich kann gar nicht<br />

schockiert sein. In den letzten Wochen<br />

war das alles ein bisschen viel.“ Mit dieser<br />

Aussage spielte er auf die allgemeine<br />

Situation der Fachgruppe Herrendegen<br />

an. Gipfel eines äußerst schlechten Jahres<br />

war der öffentlich ausgetragene Streit<br />

zwischen DFB und Steegmüller auf der<br />

einen sowie <strong>dem</strong> kurz vor der WM ausgebooteten<br />

Wolfgang Reich auf der anderen<br />

Seite.<br />

A<br />

uch ohne Medaille hatte<br />

Alexandra Bujdoso allen Grund<br />

zu strahlen. Als 16-Jährige das<br />

Finale einer Aktiven-WM zu erreichen und<br />

dort erst an der Olympiasiegerin zu scheitern,<br />

das rief die versammelte deutsche<br />

Journalistenschar auf den Plan. Als sich<br />

die Koblenzerin der zahlenmäßigen Übermacht<br />

gegenübersah, sagte sie spontan:<br />

„Ich glaube, ich gehe wieder“, und grinste<br />

sich eins. Schüchtern ist die Neuntklässlerin<br />

jedoch keinesfalls, schon gar<br />

nicht auf der Planche. Das „Küken“ der<br />

deutschen Equipe hinterließ einen glänzenden<br />

Eindruck. Nach Siegen gegen die<br />

Olympiazweite Xan Tue aus China und<br />

Dem Heidenheimer wurden gesundheitliche<br />

Probleme und Trainingsrückstand<br />

nachgesagt, weshalb Reich eine Woche vor<br />

<strong>dem</strong> WM-Start aus der <strong>Mann</strong>schaft flog.<br />

<strong>Der</strong> Degenfechter drohte <strong>mit</strong> Schadensersatzklagen,<br />

die Ruhe war spätestens zu<br />

diesem<br />

„<br />

Zeitpunkt verflogen.<br />

„So etwas wie gegen Rumänien kann,<br />

darf aber nicht passieren.“ Jörg Fiedler<br />

Da<strong>mit</strong> aber nicht genug: Reich verschickte<br />

eine E-Mail an Zeitungen, <strong>Mann</strong>schaftskollegen,<br />

Trainer und den Verband, in denen<br />

er öffentlich den Rücktritt von Walter Steegmüller<br />

forderte. „Ich kann hier auch nicht<br />

befreit arbeiten, wenn ich daran denke, dass<br />

zu Hause auf meinem Schreibtisch noch<br />

jede Menge ungeöffnete Post liegt“,<br />

gestand der Degenbundestrainer ein. Die<br />

Niederlage gegen Rumänien ist in kleinen<br />

Teilen zu erklären: <strong>Der</strong> Verband aus <strong>dem</strong><br />

ehemaligen Ostblockstaat hat nicht genügend<br />

Geld, um sein Team auf Weltcups zu<br />

schicken, wenngleich die rumänischen<br />

die vorjährige WM-Dritte Ilaria Bianco<br />

war erst Olympiasiegerin Mariel Zagunis<br />

(USA) beim 10:15 zu stark für die<br />

Juniorenvizeweltmeisterin, die Achte<br />

wurde. „Sie ist noch zu schwer für mich.<br />

Vielleicht hatte ich innerlich auch zu viel<br />

Respekt“, sagte Bujdoso, die jüngste<br />

deutsche WM-Teilnehmerin überhaupt.<br />

<strong>Mann</strong>schaft fehlte der Spaß<br />

„Das war schon eine Superleistung. Sie<br />

ist das größte Talent, das wir je in<br />

Deutschland hatten. Aber das darf über<br />

das Ergebnis der anderen nicht hinwegtäuschen“,<br />

sagte Säbelbundestrainer<br />

Einzelfechter allesamt top sind. Deshalb<br />

wird Rumänien auf der Weltrangliste <strong>mit</strong><br />

null Punkten geführt. Deutschland war als<br />

Weltranglistenzweiter gesetzt und bekam<br />

so<strong>mit</strong> einen vermeintlich leichten Gegner<br />

zugelost. Aber eben nur vermeintlich. „So<br />

etwas wie gegen Rumänien kann, darf aber<br />

nicht passieren“, gestand <strong>Mann</strong>schaftskapitän<br />

Jörg Fiedler ein und redete danach<br />

Klartext: „Wir haben seit 2003 Stress in der<br />

Fachgruppe. Bis heute sind Probleme nicht<br />

gelöst.“<br />

Die Sorgen, die sich anhäuften, seien<br />

immer wieder beiseite geschoben worden,<br />

weil die Erfolge da waren, zielt Fiedler auf<br />

Silber in Havanna, Bronze bei Olympia in<br />

Athen und wiederum Silber bei der Heim-<br />

WM in Leipzig ab. „Wir müssen endlich alle<br />

an einem Strang ziehen und offen <strong>mit</strong>einander<br />

umgehen“, fordert der 28-Jährige.<br />

Es bringe nur etwas, wenn man sich <strong>mit</strong><br />

seinen Trainingspartnern auch verstehe. Es<br />

nütze nichts, wenn man genau weiß, dass<br />

der <strong>Fechter</strong> gegenüber noch vor wenigen<br />

Tagen über dich gelästert hat oder du <strong>mit</strong>bekommen<br />

hast, dass er sich freut, wenn<br />

du auf einem Weltcup schlecht abschneidest.<br />

„Wir benötigen eine große Lösung“,<br />

forderte er vom DFB.<br />

Michael Fürst<br />

WM-Damensäbel<br />

„Juwel“ Alexandra Bujdoso glänzte<br />

Eero Lehmann. Zwei deutsche <strong>Fechter</strong>innen<br />

standen bereits in der ersten<br />

Runde vor schweren Aufgaben: Sybille<br />

Klemm (Eislingen) verlor gegen <strong>Mann</strong>schaftsweltmeisterin<br />

Sada Jacobsen<br />

(USA) <strong>mit</strong> 9:15. Amelie Zerfass (Tauberbischofsheim)<br />

unterlag Zagunis 9:15. Die<br />

Dormagenerin Stefanie Kubissa enttäuschte<br />

beim 11:15 gegen Seira<br />

Nakayama aus Japan. Für Bujdosos Vater<br />

und Trainer Imre hat der Achtungserfolg<br />

seiner Tochter un<strong>mit</strong>telbare Folgen: <strong>Der</strong><br />

Olympiasieger <strong>mit</strong> der ungarischen<br />

Säbelmannschaft von 1988 musste sich,<br />

nach einer verlorenen Wette, eine Glatze<br />

scheren lassen.


16<br />

WM IN TURIN<br />

Im <strong>Mann</strong>schaftswettbewerb hingegen gab<br />

es weniger Grund zur Ausgelassenheit.<br />

Nach einem 45:39 zum Auftakt gegen Japan<br />

verlor das Quartett gegen den vorjährigen<br />

Vizeweltmeister Russland im Viertelfinale<br />

zwar erwartungsgemäß, aber dennoch<br />

viel zu deutlich <strong>mit</strong> 15:45-Treffern.<br />

„Das können sie alle noch besser. Klar<br />

kann man gegen Russland verlieren, aber<br />

nicht auf diese Art und Weise“, sagte<br />

<strong>Bund</strong>estrainer Lehmann nach der Klatsche<br />

gegen den späteren WM-Dritten. Im Finale<br />

bezwang Frankreich Titelverteidiger USA<br />

45:42.<br />

„Bujdoso darf nicht verheizt werden“<br />

Die deutschen Säbeldamen verloren in der<br />

Platzierungsrunde zunächst 32:45 gegen<br />

Ungarn, dann im Gefecht um Platz sieben<br />

gegen China 35:45 und wurden am Ende<br />

Achte. Trotz der Verbesserung von zwei<br />

Plätzen gegenüber Leipzig 2005 bemängelte<br />

Lehmann: „Wenn man von acht auf<br />

vier verliert, muss es das Ziel sein, Fünfter<br />

zu werden. Was den Mädels aber fehlte,<br />

war Spaß.“<br />

Bis auf Bujdoso kommt aus <strong>dem</strong> Nachwuchs<br />

zu wenig nach. „Wenn Peking zwei<br />

Jahre später wäre, hätte ich nichts dagegen“,<br />

so Lehmann <strong>mit</strong> Blick auf Olympia<br />

WM-Herrensäbel<br />

Vormarsch in die Weltspitze<br />

Weiter auf <strong>dem</strong> Vormarsch in<br />

Richtung absolute Weltspitze<br />

befinden sich die Säbelherren<br />

des DFB. Mit <strong>dem</strong> respektablen fünften<br />

Platz im <strong>Mann</strong>schaftswettbewerb bei den<br />

Weltmeisterschaften in Turin verbesserten<br />

sich die Aktiven um <strong>Bund</strong>estrainer<br />

Joachim Rieg im Vergleich zur letzten WM<br />

in Leipzig.<br />

Da<strong>mit</strong> können sie sich gute Hoffnungen<br />

auf die Qualifikation für die Olympischen<br />

Spiele 2008 in Peking machen. „Das war<br />

ein absolut runder Wettkampf“, freute sich<br />

Rieg und fügte hinzu: „Ich mache mir über<br />

die Zukunft nur positive Gedanken.“<br />

Auf <strong>dem</strong> Sprung: 16-Jährige Alexandra Bujdoso Foto: Marest<br />

2008. Dann könnte Susanne König nach<br />

ihrer Babypause <strong>mit</strong> einem möglichen<br />

Comeback eine stabilisierende Wirkung<br />

haben.<br />

Wichtig ist für den <strong>Bund</strong>estrainer, dass das<br />

Juwel Bujdoso <strong>mit</strong> Bedacht weitergeschliffen<br />

wird. Deswegen soll sich die Koblen-<br />

Dabei hatten sich die deutschen Säbelasse<br />

in den Einzelwettkämpfen schon etwas<br />

mehr erwartet. Die beiden Talente Björn<br />

Hübner (Tauberbischofsheim) und der<br />

allerdings gesundheitlich angeschlagene<br />

Nicolas Limbach (Dormagen) enttäuschten<br />

ebenso wie Christian Kraus (Eislingen), die<br />

allesamt bereits in der Runde der letzten<br />

64 ausschieden. Bester <strong>Deutscher</strong> war<br />

Dennis Bauer (Koblenz), der das Finale der<br />

besten Acht erreichte und Siebter wurde.<br />

Den WM-Titel sicherte sich Stanislaw<br />

Pozdniakow aus Russland, der im Finale<br />

den Ungarn Zsolt Nemcsik <strong>mit</strong> 15:11<br />

besiegte. „Ich hatte so eine geile<br />

Vorbereitung und mich heute so gut<br />

zerin nur auf die wichtigen Wettkämpfe<br />

konzentrieren. Deshalb hat sie auch die<br />

Junioren-EM im November ausgelassen.<br />

„Das hätte keinen weitergebracht, wenn<br />

sie da eine Medaille geholt hätte. Die<br />

Olympiaqualifikation ist wichtig. Sie darf<br />

nicht verheizt werden“, warnte Lehmann.<br />

Marc Zeilhofer<br />

gefühlt. Dann habe ich mich aber zu sehr<br />

über den Obmann aufgeregt. Das darf<br />

nicht passieren“, sagte Björn Hübner nach<br />

seiner 10:15-Niederlage gegen den<br />

Ungarn Balazs Lontay (38. Rang). Bitter<br />

war das frühe Aus für Nicolas Limbach<br />

(34.). Er musste als Weltranglistensechster<br />

ebenfalls schon in der Runde der letzten<br />

64 die Segel streichen. <strong>Der</strong> Amerikaner<br />

Timothy Morehouse war seiner Meinung<br />

nach „unangenehm zu fechten“ und<br />

behielt <strong>mit</strong> 15:13 die Oberhand, obwohl<br />

Limbach schon 13:10 geführt hatte.<br />

„Ich bin seit zwei Jahren in den Top Ten, da<br />

ist so eine Platzierung wie heute natürlich<br />

Fortsetzung auf Seite 18


Interview <strong>mit</strong> DFB-Präsident Gordon Rapp<br />

„Potenzial nicht voll ausgeschöpft“<br />

Die WM in Turin hat nicht alle<br />

Erwartungen erfüllt. Gordon Rapp,<br />

Präsident des Deutschen <strong>Fechter</strong>-<br />

<strong>Bund</strong>es, ist dennoch optimistisch, dass in<br />

zwei Jahren bei den Olympischen Spielen<br />

in Peking die deutschen <strong>Fechter</strong> eine gute<br />

Rolle spielen können. „Ich habe nach Turin<br />

kein schlechteres oder besseres Gefühl.<br />

Vielmehr haben wir weitere Erkenntnisse<br />

über notwendigen Handlungsbedarf<br />

gewonnen“, sagte Rapp in einem Interview<br />

<strong>mit</strong> <strong>dem</strong> Magazin „fechtsport“.<br />

fechtsport: Ist der Deutsche <strong>Fechter</strong>-<strong>Bund</strong><br />

<strong>mit</strong> den drei WM-Medaillen <strong>mit</strong> einem<br />

blauen Auge davongekommen?<br />

Rapp: „Ich finde den Begriff nicht ganz<br />

zutreffend. Das Ergebnis war gar nicht so<br />

schlecht, auf der anderen Seite kann es auch<br />

nicht wirklich zufrieden stimmen. Es sind<br />

weniger Medaillen geworden als kalkuliert,<br />

dafür war aber eine aus Gold dabei. Diese<br />

Erwartung wurde zumindest voll erfüllt.“<br />

fechtsport: Warum ist die Medaillenhochrechnung<br />

des DFB nicht aufgegangen?<br />

Rapp: „Wir sind in unserer Prognose von<br />

vier Medaillen ausgegangen, davon eine<br />

goldene. Aber wenn ein Medaillenkandidat<br />

wie Säbelfechter Nicolas Limbach in<br />

der Nacht vor <strong>dem</strong> Wettkampf <strong>mit</strong> einem<br />

Grippevirus bis morgens um vier am Tropf<br />

hängt, kann man nichts machen.“<br />

fechtsport: An Limbach allein hat es doch<br />

nicht gelegen, dass die Ausbeute etwas<br />

magerer ausfiel …<br />

Rapp: „Ja, aber was schwerer wiegt, ist die<br />

Tatsache, dass das Herrendegenteam auseinandergefallen<br />

ist. Das stimmt mich<br />

nachdenklich. Auch im Damendegen und<br />

Damenflorett konnten nicht alle ihr wirkliches<br />

Leistungspotenzial abrufen. Dies gilt<br />

auch für die <strong>Mann</strong>schaften. Bei den<br />

Degendisziplinen erscheint mir eine gründliche<br />

Ursachenanalyse unter Einbeziehung<br />

des gesamten Umfeldes unerlässlich. Ich<br />

sehe hier Handlungsbedarf.“<br />

fechtsport: Was ist, abgesehen vom<br />

Herrenflorett, positiv zu bewerten?<br />

„<br />

DFB-Präsident Gordon Rapp Foto: Färber<br />

„Peter Joppich, Benjamin Kleibrink,<br />

Nicolas Limbach oder eine Imke<br />

Duplitzer sind Athleten, die das Zeug<br />

dazu haben, Olympiasieger zu<br />

werden.“ Gordon Rapp<br />

Rapp: „Die Säbeldamen haben gezeigt,<br />

dass man an die Weltspitze in Schlagweite<br />

herangerückt ist. <strong>Der</strong> Aufbau wird weiterentwickelt<br />

und forciert. Bei den Säbelherren<br />

hat sich <strong>mit</strong> Dennis Bauer ein zweiter<br />

<strong>Mann</strong> in den Vordergrund gerückt.<br />

Diese <strong>Mann</strong>schaft kann sich für Olympia<br />

qualifizieren.“<br />

fechtsport: Die Florettherren waren <strong>mit</strong><br />

<strong>dem</strong> WM-Sieg von Peter Joppich und Platz<br />

zwei <strong>mit</strong> der <strong>Mann</strong>schaft die Medaillenbank.<br />

In Peking wird die <strong>Mann</strong>schaft aber<br />

nicht dabei sein.<br />

Rapp: „Diese Erkenntnis haben wir schon<br />

seit <strong>dem</strong> Kongress in Doha. Da auch die<br />

Damendegenteams nicht zum Olympia-<br />

INTERVIEW<br />

programm gehören, trifft es zwei unserer<br />

Disziplinen, die Medaillenhoffnungen sind.“<br />

fechtsport: Sie haben gesagt, Turin war<br />

gar nicht so schlecht. Was bedeutet dies<br />

<strong>mit</strong> Blick auf Peking 2008?<br />

Rapp: „Nach der WM in Turin hatten wir<br />

auf der virtuellen Liste der Olympiaqualifikation<br />

immerhin einen Starterplatz<br />

mehr. Doch konkret: Peking wird für uns<br />

nicht leicht werden. Generell haben wir<br />

jetzt allerdings schon Weichenstellungen<br />

für 2012 in London zu vollziehen und in<br />

Peking das <strong>mit</strong>zunehmen, was möglich ist.<br />

Wir werden in etwa <strong>mit</strong> der <strong>Mann</strong>schaft,<br />

die in Turin gestartet ist, auch in China<br />

antreten. Da<strong>mit</strong> sie dies optimal tun kann,<br />

werden wir alles tun, um unsere Athleten<br />

durch individuelle Maßnahmen zu stärken.“<br />

fechtsport: Bisher gab es für den DFB vor<br />

allem in den <strong>Mann</strong>schaftswettbewerben<br />

mehr zu gewinnen. Wird das in Peking<br />

auch so sein?<br />

Rapp: „Ich habe das Gefühl, dass wir bei<br />

Olympia mehr in den Einzelwettkämpfen<br />

erreichen können. Peter Joppich, Benjamin<br />

Kleibrink, Nicolas Limbach oder eine Imke<br />

Duplitzer sind Athleten, die das Zeug dazu<br />

haben, Olympiasieger zu werden.“<br />

fechtsport: Peter Joppich ist zum zweiten<br />

Mal Weltmeister geworden. Das schaffen<br />

nicht viele <strong>Fechter</strong>!<br />

Rapp: „Wer in Turin gesehen hat, wie er<br />

kämpfte und focht, das waren Krimis, das<br />

hat begeistert. Er ist einer, auf den wir<br />

lange gewartet haben.“<br />

fechtsport: 2005 hat die WM in Leipzig<br />

stattgefunden. Wann wird es wieder ein<br />

großes <strong>Fechter</strong>eignis in Deutschland<br />

geben?<br />

Rapp: „Wir haben das Projekt, die Europameisterschaft<br />

im Zeitrahmen 2008 bis<br />

2012 nach Deutschland zu holen. Es gibt<br />

einige Interessenten dafür in unserem<br />

Land, vor allem aber Leipzig, das das<br />

Know-how durch die WM-Ausrichtung<br />

dafür hätte.<br />

Andreas Schirmer<br />

17


unbefriedigend“, sagte der Juniorenweltmeister<br />

von 2005. Beim Dormagener<br />

kam erschwerend hinzu, dass ihn in den<br />

Tagen von Turin schwerer Durchfall plagte<br />

und er drei Kilogramm an Gewicht verlor.<br />

„Für das Gefecht gegen Morehouse ist das<br />

aber keine Entschuldigung, wenngleich es<br />

kräftemäßig schon eine Runde später<br />

schwieriger geworden wäre“, so Limbach<br />

selbstkritisch. Am Morgen vor <strong>dem</strong> Wettkampf<br />

bekam er noch aufbauende Infusionen.<br />

Dennis Bauer hingegen hatte die<br />

Medaille schon in Reichweite, ehe er im<br />

Viertelfinale <strong>dem</strong> Russen Alexei Frossine<br />

<strong>mit</strong> 12:15 unterlegen war. „Das ist so<br />

ärgerlich“, schimpfte Bauer, der lange Zeit<br />

geführt hatte.<br />

Im <strong>Mann</strong>schaftswettkampf zogen alle vier<br />

Säbelherren wieder an einem Strang und<br />

verbesserten ihre Ausgangsposition für die<br />

Olympiaqualifikation. „Peking 2008 ist<br />

unser großes Ziel“, erklärte Nicolas Limbach,<br />

der in der zurückliegenden Weltcupsaison<br />

am besten focht. Dies bedeutet aber<br />

noch lange nicht, dass er das Sagen im<br />

Team hat. „Wir haben keinen Chef“, erklärte<br />

Christian Kraus: Er ist <strong>mit</strong> 28 Jahren der<br />

Älteste im Team, gab sich aber in Turin<br />

ohne zu murren <strong>mit</strong> der Rolle des Ersatzfechters<br />

zufrieden. „Die Mischung bei uns<br />

Rollstuhl-WM<br />

Gold, Silber und Bronze<br />

Bei den erstmals parallel <strong>mit</strong> den<br />

Fußfechtern ausgetragenen Weltmeisterschaften<br />

gewann die deutsche<br />

Rollstuhlfechterequipe einen kompletten<br />

Medaillensatz in Turin. Markus<br />

Lautenberg (Degen, Kategorie C) feierte<br />

den ersten WM-Titel seiner Karriere, Debütantin<br />

Annabel Breuer holte gleich<br />

Silber (Degen, Kategorie B) und Bronze<br />

(Florett).<br />

Den Anfang machten die Florettdamen<br />

und Säbelherren. Das deutsche Damenquartett<br />

startete hoffnungsvoll. Bis auf<br />

Anna Kreissl (Rang 22) erreichten alle die<br />

Runde der besten 16. In der Startklasse A<br />

scheiterte Zarife Imeri gegen die spätere<br />

18<br />

WM IN TURIN<br />

Dennis Bauer hatte Medaille in Reichweite<br />

Foto: Marest<br />

stimmt einfach“, weiß der Tauberbischofsheimer<br />

Björn Hübner und nennt<br />

so<strong>mit</strong> einen Hauptgrund für den Aufwärtstrend<br />

der letzten beiden Jahre.<br />

<strong>Bund</strong>estrainer Rieg freut sich, dass er <strong>mit</strong><br />

der <strong>Mann</strong>schaftsführung kaum Zeit verschwenden<br />

muss: „Sind die Jungen mal zu<br />

wild, treten die Alten auf die Euphoriebremse.<br />

Bewegt sich ein Alter auf der Bahn<br />

WM-Debütantin Annabel Breuer holt Silber und<br />

Bronze<br />

zu lahmarschig, dann bekommt der von<br />

den Jungen, die gerade auf der Bank sitzen,<br />

verbal in den Hintern getreten.“<br />

Insgeheim hatten die Säbelherren aber<br />

doch von einer Medaille geträumt. Dies gab<br />

auch Hübner zu. Doch für solch einen Erfolg<br />

müsse man einen guten Lauf erwischen und<br />

jeder über sich hinauswachsen, so Rieg.<br />

Nach <strong>dem</strong> 45:38-Auftaktsieg gegen die<br />

USA zerstörte die Ukraine <strong>mit</strong> einem 45:33<br />

die vagen Gedanken an eine Medaille. „Die<br />

waren heute einfach nicht zu schlagen“, gab<br />

Rieg zu, hatte <strong>mit</strong> dieser Aussage aber nicht<br />

ganz Recht: Die Ukraine wurde „nur“<br />

Vizeweltmeister, da sie im Finale <strong>mit</strong> 41:45<br />

den Franzosen unterlag.<br />

Doch das deutsche Team ließ sich nach<br />

der Viertelfinalniederlage nicht entmutigen<br />

und besiegte in den beiden Platzierungsgefechten<br />

noch Spanien <strong>mit</strong> 45:38<br />

und Südkorea <strong>mit</strong> 45:34. Und wie das bei<br />

einem intakten Team so üblich ist, ging es<br />

anschließend gemeinsam auf die Piste.<br />

„Das eine oder andere Bierchen ist heute<br />

Abend erlaubt“, gestand der <strong>Bund</strong>estrainer<br />

nach einer gelungenen Vorstellung<br />

gerne ein.<br />

Michael Fürst<br />

Weltmeisterin Zhang (China) und belegte<br />

Rang 15 im Schlussklassement. Daniela<br />

Rossek setzte sich nach Freilos gegen Ng<br />

(Hongkong) <strong>mit</strong> 15:8 durch und stand in<br />

der Runde der besten Acht. Im Viertelfinale<br />

war jedoch Schluss für die erfahrenste<br />

Deutsche im Team. Sie unterlag ebenfalls<br />

der Chinesin Zhang und wurde Siebte.<br />

„Küken“ Annabel Breuer ging ohne Respekt<br />

in die WM-Duelle und hatte nach<br />

Siegen über Baranska (Polen) und Wong<br />

(Hongkong) eine Medaille sicher. Die erst<br />

13-jährige Rechtshänderin musste im<br />

Halbfinale der fast 30 Jahre älteren<br />

Französin Magnat den Vortritt lassen.<br />

„Gleich bei der ersten WM eine Medaille,


das ist eine super Leistung“, meinte Cheftrainerin<br />

Stefanija Jurisic. Di<strong>mit</strong>rij Rout<br />

beendete den Säbelwettbewerb als 24.<br />

Am zweiten Tag wollten Christian Andree<br />

und Rout im Degen und Markus Lautenberg<br />

im Florett um vordere Plätze kämpfen.<br />

Doch Newcomer Rout kam über die<br />

Vorrunde nicht hinaus und wurde 33.<br />

Besser lief es für Andree, der Rang 21<br />

erreichte. Mit einer Florettmedaille hatten<br />

alle gerechnet, aber der Saarbrücker zeigte<br />

Nerven. Er verlor sein Viertelfinale gegen<br />

den Polen Michalowski <strong>mit</strong> 13:15 und<br />

wurde Fünfter.<br />

Noch einmal Annabel Breuer<br />

Bei den Degendamen startete Rossek <strong>mit</strong><br />

drei Siegen in ihre Setzrunde, Imeri zog<br />

nach und unterlag einmal. Kreissl fehlte<br />

das Quäntchen Glück, sie wurde 23. Im<br />

Gefecht um den Einzug in den Kreis der<br />

acht Besten mussten Imeri und Rossek parallel<br />

auf die Planche: Imeri gegen die<br />

Ungarin Juhasz, Rossek gegen die Lokalmatadorin<br />

Trigilia.<br />

Das Gefecht zwischen Imeri und Juhasz<br />

verlief ausgeglichen. Nach Ablauf der<br />

regulären Kampfzeit stand es 14:14. Durch<br />

Losentscheid bekam die Ungarin Vorteil<br />

zugesprochen. Bei Beginn der letzten<br />

Kampfminute lehnte sich die Ungarin<br />

geschickt zurück und Imeri hatte keine<br />

Chance mehr, zu treffen, verlor <strong>mit</strong> 14:15<br />

und erreichte Platz 13. „Das Gefechtsverhalten<br />

der Ungarin in der letzten Minute<br />

haben viele kritisiert“, sagte Jurisic. Unverzüglich<br />

wurde deshalb beim Internationalen<br />

Rollstuhlfechtverband eine Regeländerung<br />

beantragt, die es den Kampfrichtern<br />

ermöglichen soll, einseitige Verwarnungen<br />

wegen Passivität im Gefecht zu verhängen.<br />

Auch Daniela Rossek machte es spannend.<br />

Sie hatte ihre Gegnerin völlig im Griff, ließ<br />

sich aber vom Jubel im voll besetzten „Oval<br />

Lingotto“ aus der Ruhe bringen. Auch sie<br />

unterlag am Ende <strong>mit</strong> nur einem Treffer<br />

(14:15) und wurde 10. Wieder war es<br />

Annabel Breuer, die die Kohlen aus <strong>dem</strong><br />

Feuer holte. Kampfstark und hochkonzentriert<br />

stieg sie in ihre Setzrunde ein. An<br />

Nummer vier gesetzt, ließ Breuer im<br />

Viertelfinale der Ukrainerin Lukianenko<br />

beim 15:9 keine Chance. Nahezu im<br />

Alleingang – ihre Trainer coachten Rossek<br />

Erstmals gemeinsame WM von Fuß- und Rollstuhlfechtern<br />

und Imeri – bezwang sie die Italienerin<br />

Vettraino <strong>mit</strong> 15:13. Doch Breuer setzte an<br />

diesem Tag noch eins drauf. Hervorragend<br />

eingestellt, revanchierte sie sich bei<br />

Magnat für die Florettniederlage. Die<br />

Biberacherin gewann <strong>mit</strong> 15:12, unterlag<br />

im WM-Finale jedoch gegen Paralympics-<br />

Siegerin Chan (Hongkong).<br />

Endlich Gold für Lautenberg<br />

Nun fehlte noch eine Medaille im deutschen<br />

Lager. <strong>Der</strong> Weltranglistenerste<br />

Markus Lautenberg hatte das überraschende<br />

Viertelfinalaus im Florett gut verarbeitet.<br />

Er nahm nur sieben Gegentreffer in sei-<br />

Anzeige<br />

Fechtmeister<br />

gesucht!<br />

Die Fechtabteilung des TSV Bayer 04<br />

Leverkusen sucht einen Trainer<br />

(Honorarbasis, Stundenzahl nach<br />

Absprache) zur Verstärkung unseres<br />

Trainerteams und zur Verbesserung<br />

unserer Jugendarbeit im Degen.<br />

Aussagekräftige Unterlagen per<br />

E-Mail an den Stützpunktleiter<br />

Achim Bellmann:<br />

Achim.Bellmann.AB@Bayer-AG.de<br />

WM IN TURIN<br />

ner Setzrunde hin und qualifizierte sich<br />

souverän für die Runde der besten Acht.<br />

Im Halbfinale zeigte der Saarbrücker, dass<br />

er nicht umsonst für seine Handtreffer bei<br />

seinen Gegnern gefürchtet ist. Immer wieder<br />

setzte Lautenberg seinen Gegner<br />

Olexej Sundijew (Ukraine) da<strong>mit</strong> unter<br />

Druck und gewann 15:8.<br />

Im Goldduell <strong>mit</strong> William Russo lag<br />

Lautenberg schnell und deutlich in<br />

Führung, ließ den Italiener aber auf 13:13<br />

herankommen, konterte <strong>mit</strong> einem Treffer<br />

zur 14:13-Führung. Nervenstark hielt<br />

Lautenberg bei einer Attacke seines<br />

Gegners <strong>mit</strong> und holte sich <strong>mit</strong> einem<br />

Doppeltreffer zum 15:14 den WM-Titel.<br />

„Ich dachte mir, immer <strong>mit</strong> Bronze und<br />

Silber heimzukommen, das muss jetzt ein<br />

Ende haben“, freute sich Lautenberg. Die<br />

Goldmedaille ist umso höher zu bewerten,<br />

da der Deutsche Behindertensportverband<br />

seiner Nominierung nur nach Entscheid<br />

des Rechtsausschusses in zweiter Instanz<br />

zugestimmt hatte.<br />

In den <strong>Mann</strong>schaftswettbewerben zeigten<br />

die deutschen Damen, dass sie zum engeren<br />

Kreis der Weltspitze gehören. Im Florett<br />

und Degen erkämpfte sie sich jeweils Platz<br />

sechs. Die Degenherren belegten den<br />

neunten Rang. „Wir hatten vier Medaillen<br />

auf der Rechnung“, bilanziert Stefanija<br />

Jurisic. „Wir sind aber alle glücklich und<br />

zufrieden <strong>mit</strong> der Medaillenausbeute.“<br />

Stefanija Jurisic<br />

19


20<br />

DOKUMENTATION<br />

Weltmeisterschaften 20.9.-7.10.2006 Turin<br />

Einzel<br />

Damenflorett ( 89 Tn.) Damendegen (131) Herrendegen (170)<br />

1. Granbassi, Margeritha ITA 1. Nagy, Timea HUN 1. Wang, Lei CHN<br />

2. Vezzali, Valentina ITA 2. Embrich, Irina EST 2. Videra, Joaquim POR<br />

3. Trillini, Giovanna ITA 3. Flessel-Colovic, Laura FRA 3. Tikhomirov, Igor CAN<br />

3. Mohamed, Aida HUN 3. Szasz, Emese HUN 3. Jarve, Sven EST<br />

5. Nam, Hyun Hee KOR 5. Branza, Ana ROM 5. Confalonieri, Diego ITA<br />

6. Rouzavina, Ianna RUS 6. Lin, Na CHN 6. Mikolajczak, Krysztof POL<br />

7. Di Francesca, Elisa ITA 7. Maceseanu, Juliana ROM 7. Kauter, Michael SUI<br />

8. Chanejeva, Aida RUS 8. Shin, A.Lam CHN 8. Niysztor, Alexandru ROM<br />

9. Müller, Anja GER 9. Duplitzer, Imke GER 11. Fiedler, Jörg GER<br />

20. Golubitzki, Carolin GER 20. Bokel, Claudia GER 22. Sch<strong>mit</strong>t, Martin GER<br />

21. Wächter, Katja GER 22. Hei<strong>dem</strong>ann, Britta GER 24. Schmid, Sven GER<br />

74. Bingenheimer, Sandra GER 39. Markovic, Marijana GER 83. Kneip, Christoph GER<br />

Herrensäbel (113) Herrenflorett (123) Damensäbel (90)<br />

1. Pozniakov, Stanislaw RUS 1. Joppich, Peter GER 1. Ward, Rebecca USA<br />

2. Nemcsik, Zsolt HUN 2. Baldini, Andrea ITA 2. Zagunis, Mariel USA<br />

3. Frossine, Alexej RUS 3. Barrera, Stefano ITA 3. Jacobson, Sada USA<br />

3. Won, Woo Young KOR 3. Lei, Sheng CHN 3. Kim, Hye Lim KOR<br />

5. Lapkes, D<strong>mit</strong>ri BLR 5. Kleibrink, Benjamin GER 5. Touya, Anneliese FRA<br />

6. Sanson, Boris FRA 6. Zhang, Liangliang CHN 6. Perrus, Leonore FRA<br />

7. Bauer, Dennis GER 7. Stoukalin, Alexandre RUS 7. Diatchenko, Ekaterina RUS<br />

8. Gorski, Mateusz POL 8. Kudayew, Ruslan UZB 8. Bujdoso, Alexandra GER<br />

34. Limbach, Nicolas GER 13. Bissdorf, Ralf GER 39. Kubissa, Stefanie GER<br />

38. Hübner, Björn GER 20. Behr, Dominik GER 58. Klemm, Sibylle GER<br />

44. Kraus, Christian GER 61. Zerfass, Amelie GER<br />

<strong>Mann</strong>schaft<br />

Damendegen (24) Herrendegen (34) Herrensäbel (23) Herrenflorett (25) Damensäbel (19) Damenflorett (18)<br />

1. CHN 1. FRA 1. FRA 1. FRA 1. FRA 1. RUS<br />

2. FRA 2. ESP 2. UKR 2. GER 2. USA 2. ITA<br />

3. GER 3. UKR 3. RUS 3. ITA 3. RUS 3. KOR<br />

4. ROM 4. HUN 4. HUN 4. RUS 4. POL 4. POL<br />

5. HUN 5. POL 5. GER 5. CHN 5. UKR 5. JPN<br />

6. UKR 6. ROM 6. KOR 6 POL 6. HUN 6. FRA<br />

7. SUE 7. ITA 7. ITA 7. JPN 7. CHN 7. ROM<br />

8. JAP 8. RUS 8. ESP 8. GBR 8. GER 8. HUN<br />

9. KOR 9. CUB 9. POL 9. KOR 9. KOR 9. AUT<br />

10. EST 10. KAZ 10. BLR 10. USA 10. ITA 10. VEN<br />

11. ITA 11. SUI 11. USA 11. ESP 11. JAN 11. CHN<br />

12. AUT 17. GER 12. ROM 12. CAN 12. GBR 13. GER<br />

Medaillenwertung Nationenwertung<br />

(85 Länder teilgenommen, ges. 55 Länder in Punkten)<br />

Gold Silber Bronze Ges. Pkte.<br />

1. FRA 4 1 1 6 1. FRA 334<br />

2. RUS 2 0 3 5 2. ITA 298<br />

3. CHN 2 0 1 4 3. RUS 278<br />

4. ITA 1 3 3 7 4. HUN 262<br />

5. USA 1 2 1 4 5. GER 232<br />

6. HUN 1 1 2 4 6. CHN 228<br />

7. GER 1 1 1 3 7. KOR 198<br />

8. UKR 0 1 1 2 8. USA 186<br />

8. ESP 0 1 1 2 9. ROM 168<br />

8. EST 0 1 1 2 10. POL 162<br />

11. POR 0 1 0 1 11. UKR 156<br />

12. KOR 0 0 3 3 12. JPN 130<br />

13. CAN 0 0 1 1 13. CAN 92


FECHTERJUGEND<br />

Deutschefechterjugend: viele Events 2007<br />

Auch im Jahr 2007 organisiert und unterstützt die<br />

Deutsche <strong>Fechter</strong>jugend wieder unterschiedliche<br />

Events. Neben <strong>dem</strong> informativen Aspekt sollen auch<br />

spannende und herausfordernde Erlebnisse nicht zu<br />

kurz kommen. Wir möchten <strong>mit</strong> den Veranstaltungen<br />

fechtbegeisterten Jugendlichen die Möglichkeit<br />

geben, sich unter Gleichgesinnten auszutauschen,<br />

ihre Vorbilder hautnah zu erleben und sich untereinander<br />

zu vergleichen.Weitere Informationen zu<br />

nachstehenden Events. (www.fechterjugend.de) oder<br />

bei der Jugendsekretärin Waltraud Schwadorf<br />

(info@fechterjugend.de oder 0228-9890525)<br />

28./29. April 2007<br />

dfj-Schulcup „Irma Strittmatter“<br />

Am 28./29. April 2007 findet der Schulcup „Irma-<br />

Strittmatter-Pokal“ statt. Als Schirmherrin konnte<br />

Claudia Bokel gewonnen werden. <strong>Bund</strong>esweit soll<br />

allen Nachwuchs- und auch „Profi“-<strong>Fechter</strong>n in<br />

Schulen bzw. in Schul-AGs die Möglichkeit gegeben<br />

werden, sich <strong>mit</strong>einander zu messen. Es handelt sich<br />

hierbei um einen <strong>Mann</strong>schaftswettkampf für 12-15-<br />

Jährige in allen drei Waffen, auch gemischte<br />

<strong>Mann</strong>schaften sind möglich. <strong>Der</strong> erste Schulpokal<br />

wird in Solingen stattfinden. Das Fechtwochenende<br />

wird <strong>mit</strong> einem kulturellen Programm sowie einer<br />

anschließenden Party abgerundet. Und um die<br />

Kosten möglichst gering zu halten, planen wir die<br />

Übernachtung in einer Turnhalle auf Luftmatratzen<br />

und im Schlafsack.<br />

16.-20. Mai 2007 dsj-Jugendevent in Weimar<br />

„Gemeinsam <strong>mit</strong> tausenden Gästen aus allen<br />

Verbänden Deutschlands und den Weimarern wollen<br />

wir feiern und Sport treiben“, so Ingo Weiß, der<br />

Vorsitzende der Deutschen Sportjugend (dsj) über das<br />

dsj-Jugendevent in Weimar. Das Jugendevent ist das<br />

„Schaufenster“ der Kinder- und Jugendarbeit im Sport<br />

in allen Mitgliedsorganisationen, so<strong>mit</strong> auch der<br />

Deutschen <strong>Fechter</strong>jugend. Geboten wird eine bunte<br />

Vielfalt aus Sport, Konzerten, Festen, Diskussionsforen,<br />

einer Erlebnismeile, Wettkämpfen und Mitmachmöglichkeiten.<br />

Die <strong>Fechter</strong>jugend wird <strong>mit</strong><br />

einem Infostand vor Ort sein. Neben Reaktionstests<br />

bieten wir die Möglichkeit, in Workshops das Fechten<br />

auszuprobieren. Alle Vereine und <strong>Fechter</strong> werden ab<br />

sofort die Chance haben, sich über uns oder direkt<br />

bei der dsj für dieses Event anzumelden.<br />

28. September – 6. Oktober 2007<br />

WM-Jugendlager in St. Petersburg<br />

Nach <strong>dem</strong> erfolgreichen Jugendlager in Leipzig 2005<br />

möchten wir diese Idee gerne etablieren. Bei der WM<br />

werden wir die „Stars“ nicht nur in Aktion erleben,<br />

sondern auch in Interviews auf Tuchfühlung gehen.<br />

Neben <strong>dem</strong> täglichen Besuch der Wettkämpfe wird<br />

auch ein kulturelles Programm auf die Beine gestellt.<br />

Wir möchten <strong>mit</strong> den Teilnehmern die Stadt der<br />

prunkvollen Paläste, feudalen Hausfassaden, vergoldeten<br />

Kuppeln und Turmspitzen entdecken. <strong>Der</strong>zeit<br />

werden die Rahmenbedingungen <strong>mit</strong> möglichen<br />

Kooperationspartnern und Fördertöpfen noch verhandelt<br />

und geprüft. Unsere Vorgabe und Ziel ist, die<br />

Teilnahmegebühr unter 500,- e belaufen zu lassen.<br />

Weitere Vorhaben<br />

Auch im Sommer 2007 finden wieder traditionell die<br />

Lehrgänge zur sportlichen Jugendbildung in den<br />

Fechtstützpunkten statt. Eine Woche lang werden<br />

rund 30 Jugendliche in einer attraktiven Atmosphäre<br />

trainieren, begleitet von sport- und gesellschaftspolitischen<br />

Workshops und Diskussionen sowie einem<br />

kulturellen Rahmenprogramm. Nach<strong>dem</strong> in diesem<br />

Jahr in Tauberbischofsheim kein Lehrgang stattfand,<br />

ist es unser Ziel, im nächsten Sommer wieder zwei<br />

Lehrgänge (Bonn und TBB) anzubieten. Und derzeit<br />

prüfen wir noch die Möglichkeit des Angebots eines<br />

dritten Lehrgangs im Norden.<br />

Ulrike Schönefeldt, Jugendausschuss DFB<br />

ulrike.schoenefeldt@web.de<br />

Vollversammlung der deutschen Sportjugend in Weimar<br />

Die Delegierten der Deutschen Sportjugend<br />

(dsj) haben Ende Oktober in Weimar ihren Vorstand<br />

„neu“ gewählt: Ingo Weiss (Deutsche<br />

Basketballjugend und Präsident <strong>Deutscher</strong><br />

Basketballverband) bleibt Vorsitzender der<br />

Jugendorganisation des Deutschen Olympischen<br />

Sportbundes (DOSB). Ebenfalls bestätigt<br />

wurden Günter Franzen, Bayerische Sportjugend,<br />

als zweiter Vorsitzender und Ralph<br />

Rose, Deutsche Baseball- und Softballjugend,<br />

als Vorstands<strong>mit</strong>glied Finanzen. Mit Jan Holze<br />

(Sportjugend Mecklenburg-Vorpommern),<br />

Martina Bucher (Bayerische Sportjugend),<br />

Benjamin Folkmann (Deutsche Fußballjugend),<br />

Tim Seulen (Allgemeiner <strong>Deutscher</strong><br />

Hochschulsportverband), und Geschäftsführer<br />

Martin Schönwandt ist der Vorstand der<br />

Deutschen Sportjugend komplett und deutlich<br />

in seiner Arbeit bestätigt worden.<br />

<strong>Der</strong> Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes<br />

(DOSB), ehemaliger <strong>Fechter</strong> und Medaillengewinner<br />

der Olympischen Spiele in Montréal,<br />

Thomas Bach, bestätigte „seiner“ Jugendorganisation<br />

ebenfalls eine sehr gute Arbeit und dankte für das<br />

Engagement. Er sagte: „Wir brauchen eine aktive und<br />

dynamische Jugendorganisation“, und forderte die<br />

Delegierten auf, beim neuen DOSB aktiv <strong>mit</strong>zuma-<br />

Delegierte der Vollversammlung<br />

chen und <strong>dem</strong> Sport in Deutschland so ein junges<br />

Gesicht zu verleihen.<br />

Für die Deutsche <strong>Fechter</strong>jugend waren der erste Vorsitzende<br />

Marcel Abts, Jugendsekretärin Waltraud<br />

Schwadorf und Ausschuss<strong>mit</strong>glied Lars Pickardt als<br />

Delegierte in Weimar vor Ort. „Wir haben einige interessante<br />

Gespräche geführt sowie alte und neue<br />

Kontakte geknüpft“, so Marcel Abts. Zu<strong>dem</strong> gab es<br />

FECHTERJUGEND<br />

ein erstes Vorbereitungstreffen der dfj-Delegierten<br />

<strong>mit</strong> <strong>dem</strong> PSV Weimar bezüglich des<br />

Jugendevents, bei <strong>dem</strong> die <strong>Fechter</strong>jugend<br />

natürlich begeistert <strong>mit</strong> dabei ist. Außer<strong>dem</strong><br />

fand in Weimar die „Ständige Konferenz der<br />

Spitzenverbände“ statt, bei der u. a. die neue<br />

Vergabestruktur der Förder- und Zuschuss<strong>mit</strong>tel<br />

erörtert wurde. Dies war für die Vertreter<br />

der <strong>Fechter</strong>jugend besonders bedeutsam.<br />

So wird in Zukunft seitens der Zuwendungsgeber<br />

(dsj, DOSB, Ministerien usw.)<br />

noch mehr Wert auf die Durchführung eines<br />

eigenen Qualitätsmanagements für Maßnahmen<br />

und Routinearbeit sowie auf eine<br />

aktive Teilnahme an Sitzungen und Diskussionsforen<br />

gelegt, worum sich die <strong>Fechter</strong>jugend<br />

seit einiger Zeit bereits intensiv<br />

bemüht. „Das ist schon eine Änderung der<br />

bisher bekannten Richtlinien, aber wir hoffen,<br />

<strong>mit</strong> den geplanten Aktivitäten und <strong>dem</strong> Engagement<br />

des im Mai neu gewählten Jugendausschusses die<br />

Weichen gestellt zu haben, um unseren Status quo<br />

und vor allem die Finanzierung unserer hauptamtlichen<br />

Jugendsekretärin zu erhalten“, sagte der dfj-<br />

Vorsitzende Marcel Abts.<br />

Lars Pickardt, Jugendausschuss DFB<br />

lars.pickardt@fechterjugend.de<br />

21


Die Luft wird dünner<br />

Für die 46 deutschen Senioren ist die Veteranenweltmeisterschaft<br />

vom 1. bis 3. September im englischen<br />

Bath eine besondere Herausforderung gewesen.<br />

Schließlich wurde dort <strong>mit</strong> 348 Teilnehmern aus<br />

28 Nationen ein neuer Rekord aufgestellt. Deshalb<br />

hat sich die erfolgsverwöhnte deutsche <strong>Mann</strong>schaft<br />

<strong>mit</strong> sieben Edelplaketten und <strong>dem</strong> Erreichen von Platz<br />

drei der Medaillenwertung achtbar geschlagen.<br />

Dieses Niveau zu halten, wird immer schwieriger, da<br />

14 Nationen Medaillen erkämpfen konnten. Frankreich<br />

<strong>mit</strong> 12 Gold-, drei Silber- und fünf Bronzemedaillen<br />

auf Rang eins vor den USA (3/3/2) hatte<br />

die besten Individualisten, während diese bei der<br />

<strong>Mann</strong>schaftseuropameisterschaft in Turku <strong>mit</strong> 1 x<br />

Bronze keine Rolle spielten. Einige Schwächen der<br />

deutschen <strong>Mann</strong>schaft <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> Säbel und bei den<br />

Degendamen müssen beseitigt werden. Dagegen<br />

sorgten Volker Fischer (TBB) <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> Degen und<br />

22<br />

SENIOREN<br />

SENIOREN<br />

Veteranen-WM in Bath<br />

Die deutschen <strong>Fechter</strong> erkämpften insgesamt 7 Medaillen bei der Veteranen-WM in Bath<br />

Volker Fischer (2 v. r.) holte den WM-Titel<br />

Astrid Kircheis (Quadrat-Ichendorf) <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> Florett<br />

für die <strong>goldenen</strong> Glanzlichter. <strong>Der</strong> erste<br />

Wettkampftag begann <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> Damenflorett 50+<br />

sehr verheißungsvoll. Alle vier Florettdamen befan-<br />

den sich nach den Qualifizierungsrunden unter den<br />

ersten 12 Plätzen. Am besten lief es für Astrid<br />

Kircheis, die im Halbfinale Ute Wessel <strong>mit</strong> 10:7<br />

besiegte und danach im Goldduell <strong>mit</strong> 10:2 gegen<br />

die Italienerin Iris Gardini gewann.<br />

Im Herrensäbel 50+ blieben Burkhardt Steffen, der<br />

Siebter wurde, und Franz Hirt am längsten im Rennen.<br />

<strong>Der</strong> Seniorensprecher verlor erst im Halbfinale gegen<br />

den späteren Weltmeister Alain Spertini (FRA) <strong>mit</strong><br />

7:10 und holte da<strong>mit</strong> Bronze. Im Damensäbel 60+<br />

gingen Irina Bunn und Brigitte Greunke an den Start.<br />

Während Bunn unter den letzten 16 das erste Gefecht<br />

gegen die US-Amerikanerin Susan Hurst <strong>mit</strong> 5:10 verlor,<br />

gewann Greunke nach einem 10:5 gegen Yoshiko<br />

Tachibana (JPN) ebenfalls Bronze.<br />

Fischer nicht aufzuhalten<br />

<strong>Der</strong> zweite Tag begann <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> Herrendegen 50+.<br />

Nicht aufzuhalten war dabei Volker Fischer, der seine<br />

Gefechte <strong>mit</strong> 10:2 gegen Gianfranco Mochi (ESP), 8:3<br />

gegen Bruce Ihara (CAN), 10:8 gegen Jan Bade (FIN)<br />

und 10:3 gegen Lelouarn (FRA) gewinnen konnte. Im<br />

Duell um den Titel hatte am Ende auch der Italiener<br />

Adolfo Fantoni gegen den Wahl-Münchner (8:5)<br />

keine Chance. Für das beste Resultat bei den<br />

Degendamen 50+ sorgte Karin Jansen. Die<br />

Hannoveranerin wurde nach einer 7:9-Niederlage<br />

gegen Marija Someroja (FIN) 7:9 Siebte.<br />

Im Damenflorett 60 kam es zu einem deutsch-deutschen<br />

Zweikampf um die Bronzemedaille zwischen<br />

Brigitte Greunke und Karin Württemberger. Das Duell<br />

gewann Karin Württemberger <strong>mit</strong> 6:4. Sie verlor aber<br />

im Halbfinale gegen Hendricks <strong>mit</strong> 3:10. Die deutschen<br />

Säbelfechter 60+, bei der letzten Senioren-WM<br />

noch zuverlässige Medaillensammler, hatten diesmal<br />

nicht so viel Fortune. Weder Wolfgang Gieger noch<br />

Charly Esser oder Wolf Nettingsmeyer kamen unter<br />

die letzten Acht. Nicht viel besser lief es zum<br />

Abschluss bei den Degenherren 60+. Als bester<br />

<strong>Deutscher</strong> kam der Wiesbadener Wolfgang Fischer<br />

auf den 13. Platz.<br />

In der Kategorie Damendegen 60+ wurde Ilse Mehrle<br />

vom MTV Ludwigsburg Achte nach zwei Siegen<br />

gegen Conny Adam (GBR/10:9) und Patricia<br />

Bedrosian (USA/10:2). Als zu stark erwies sich<br />

danach Janet Cooksey (GBR), die der Deutschen <strong>mit</strong><br />

10:2 keine Chance ließ. Knapp eine Medaille verfehlt<br />

wurde in der Klasse Damensäbel 50+. Karin Jansen<br />

landete nach einem 5:10 gegen Delia Turner (USA)<br />

auf <strong>dem</strong> sechsten Rang.<br />

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Franz Hirt


Fechtsenioren 35 Jahre in Bad Dürkheim<br />

35 Jahre deutsche Senioreneinzelmeisterschaften in<br />

Bad Dürkheim: Das war nicht nur eine Art Jubiläum,<br />

sondern ein neuer Beteiligungsrekord <strong>mit</strong> 311 Startern.<br />

Die Begeisterung der Senioren an ihrem Fechtsport<br />

bleibt ungebremst und die Gastfreundschaft<br />

der Stadt Bad Dürkheim hat viel dazu beigetragen,<br />

dass diese Tradition sich aufbauen konnte. Wie in<br />

je<strong>dem</strong> Jahr gab es einen Empfang im Rathaus der<br />

Stadt. Die Senioren bedankten sich <strong>mit</strong> einem völlig<br />

improvisierten und doch toll gelungenen Ständchen.<br />

Ein weiterer Höhepunkt war der Ballabend im Kurhaus,<br />

wo man die langjährigen Hauptveranstalter<br />

Rosmarie Schäffer und Rudi Held sehr vermisste, da<br />

sie aus gesundheitlichen Gründen nicht dabei sein<br />

konnten.<br />

Südwestpräsident Rüdiger Volb versprach aber in<br />

seiner Begrüßungsrede, dass das Traditionsturnier<br />

unverändert weiter in Bad Dürkheim stattfinden<br />

wird. <strong>Der</strong> Deutsche <strong>Fechter</strong>-<strong>Bund</strong> (DFB) war durch<br />

seine Vizepräsidenten Max Geuter, Margit Budde<br />

und Anita Herrmann sowie Sportdirektor Claus<br />

Janka vertreten. Seniorensprecher Franz Hirt, unterstützt<br />

von seiner Stellvertreterin Marianne Hempelmann<br />

und Chefobmann Jürgen Mittermaier, führte<br />

die Siegerehrung durch und übergab auch den<br />

Wanderpreis an die durch den Seniorenbeirat<br />

gewählte Fechtseniorin des Jahres, Brigitte Nägele<br />

vom MTV Ludwigsburg.<br />

Das Turnier begann <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> Florett: Gesche Reimers<br />

(Eimsbüttel), Isabel Vorholz (Speyer) und Ulrike<br />

Penzien (Wiesloch) holten Gold, Silber und Bronze in<br />

der jüngsten Seniorenklasse (35+). Das Gleiche<br />

schafften Margareta Dresen-Kuchalski (Bayer Leverkusen),<br />

Ursula Lin<strong>dem</strong>ann und Britte Hilgers (beide<br />

Bonn) bei 40+. Eva Knorr (Dresden) verwies die Favoritinnen<br />

Ute Wessel (Bonn) und Astrid Kircheis<br />

(Quadrath-Ichendorf) bei 50+ diesmal auf Silber und<br />

Bronze, während bei 60+ Karin Württemberger<br />

(Cannstatt), Brigitte Greunke (Waldshut) und Bärbel<br />

Gorius (Wolfsburg) die ersten drei Ränge besetzten.<br />

Ingeborg Eitz (Dirmstein), Ingrid Fröscke (Solingen)<br />

und Eva-Maria Vogel schließlich heißen die Medaillengewinnerinnen<br />

der Klasse 70+.<br />

Jürgen Halbach (Schrobenhausen), Stefan Rajcsany<br />

(Speyer) und Reinhard Wagner (Neu-Isenburg) waren<br />

die drei Besten der jüngsten Florettsenioren. In der<br />

nächsten Kategorie (40+) siegte Peter Marduchajew<br />

(Darmstadt) vor Udo Jakoby (Duisburg) und Lutz<br />

Buchterkirchen (Leipzig). Bei 50+ war es Dauersieger<br />

Klaus Haertter (Dresden), der den Titel holte, vor seinem<br />

Vereinskameraden Ralph Prater und Bernd<br />

Simon (Bayer Leverkusen). Auch bei 60+ gewann <strong>mit</strong><br />

Burkhard Steffen (MTV München) ein alter Bekannter,<br />

<strong>dem</strong> Axel Nelles (Bayer Leverkusen) und<br />

Volkhart Weizsäcker (Ditzingen) auf den Plätzen folgten.<br />

Die <strong>mit</strong> 13 Teilnehmern enorm stark besetzte AK<br />

70+ fand in Franz Rompza (Rheinfelden) ihren Meister,<br />

dahinter Horst Tein (Hagen) und Manfred Wulf<br />

(Essen).<br />

Weiter geht’s <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> Damendegen der AK 35+<br />

und den Bestplatzierten Renate Alles (Friesenheim)<br />

Senioren feierten fröhliches und sportliches Jubiläum in Bad Dürkheim<br />

Janina West (Rastatt) und Gesche Reimers (Eimsbüttel),<br />

denen es bei 40+ Svenja Dort (Zweibrücken),<br />

Frauke Hohlbein (Neuss) und Iris Stoiber<br />

(Darmstadt) gleichtaten. Mit <strong>dem</strong> Degen setzte sich<br />

Astrid Kircheis (Quadrath-Ichendorf) bei 50+ an die<br />

Spitze vor Angela Kummich (Kleinmachnow) und<br />

Karin Jansen (Hannover). Die Siegerin bei 60+ heißt<br />

Brigitte Greunke (Waldshut) <strong>mit</strong> Ilse Mehrle<br />

(Ludwigsburg) und Gudrun Somborn (Bayer Leverkusen)<br />

auf den nächsten Medaillenplätzen. Trude<br />

Justen (Pulheim) und Rita Schwerdtner (Lindau)<br />

gewannen Silber und Bronze der AK 70+, sensationell<br />

aber war die 15. Degen-Goldmedaille von<br />

Annemarie Grundlehner (Konstanz), die sich – als<br />

älteste Turnierteilnehmerin – nach 25 Florettsiegen<br />

ihren insgesamt 40. Titel einer deutschen Seniorenmeisterin<br />

holte.<br />

Für Alexander Koch (Essen), den früheren Aktiven-<br />

Florettweltmeister, war der Turniersieg bei seiner ersten<br />

Teilnahme als Senior (35+) auch <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> Degen eine<br />

Selbstverständlichkeit, aber Jürgen Halbach (Schrobenhausen)<br />

und Andreas Gärtner (USC München) freuten<br />

sich auch über Silber und Bronze. Michael Mahler<br />

(Wiesloch) siegte bei 40+ vor Igor Borrmann<br />

(Ditzingen) und Michael Burkardt (Darmstadt). Den<br />

Titel bei 50+ holte Norbert Kühn (Bensheim), gefolgt<br />

von Harald Lüders (Darmstadt) und Bruno Kachur<br />

(Ditzingen). Nach jahrzehntelanger Turnierteilnahme<br />

freute sich in der AK 60+ Winfried (Luigi) Suchanek<br />

(MTV Stuttgart) über seinen ersten Titelgewinn vor<br />

Frieder Kopsch (Ludwigsburg) und Burkhard Steffen<br />

(MTV München). Sieger der AK 70+ wurde Hans-Jörg<br />

SENIOREN<br />

Neher (Nürnberg), gefolgt von Fritz Ketzer (Hannover)<br />

und Roland Schönhaar (Heidenheim).<br />

Bleibt noch vom Säbel zu berichten. Bei den Damen<br />

(35+) erfocht Gesche Reimers (Eimsbüttel) neben<br />

Degenbronze ihre zweite Goldmedaille, dahinter Anja<br />

Anschütz (Neunkirchen) und Monika Radnai-Krenko<br />

(Darmstadt). 40+ war nur durch zwei Säblerinnen<br />

besetzt, <strong>mit</strong> Gold für Friederike Janshen (Eimsbüttel)<br />

und Silber für Birgit Noll (Ansbach). Karin Jansen<br />

(Hannover) wurde Siegerin der AK 50+ vor Margit<br />

Budde (Paderborn) und Ute Klotz (Ditzingen), während<br />

bei 60+ Brigitte Greunke (Waldshut) dominierte,<br />

gefolgt von Irina Bunn (Duisburg) und Therese<br />

Erpelding (Pulheim).<br />

Bei den Säbelherren (35+) gingen die Medaillen an<br />

Alexander Lehmann (<strong>Mann</strong>heim), Helge Ulrich<br />

(Pforzheim) und Michael Haas (TuS Stuttgart). Einmal<br />

mehr deutscher Seniorenmeister (40+) wurde Jürgen<br />

(Jojo) Nolte (Bonn) vor seinem erstmals bei den<br />

Senioren startenden Clubkameraden Jörg Kempenich.<br />

Bronze ging hier an Bernd Brock (Leipzig). Wieder mal<br />

dabei war Paul Preis (Koblenz) und siegte in seiner<br />

Altersklasse (50+) vor Helmut Helfricht (Leipzig) und<br />

Rainer Steidl (Eisenach). Charly Esser (MTV München)<br />

verteidigte erfolgreich seinen Titel bei 60+ ebenso wie<br />

Franz Hirt (Kassel) seine Bronzerang. Dazwischen platzierte<br />

sich Wolf Nettingsmeyer (Herford) auf Silber.<br />

Abschließend noch das Ergebnis der Säbelfechter 70+<br />

<strong>mit</strong> Günter Jost (Wetzlar) als Sieger vor Jozsef Gerendas<br />

(Landau) und Karl-Heinz Ittel (Neuss).<br />

Laki Dobridis<br />

23


24<br />

LANDESVERBÄNDE<br />

BAYERN<br />

„Kleeblatt-Turnier“ in Fürth<br />

Die <strong>Fechter</strong>jugend aus <strong>dem</strong> gesamten süddeutschen<br />

Raum belebte die vielen Bahnen des FC Fürth, der<br />

wieder in allen drei Waffen, vom Schüler bis zur A-Jugend,<br />

sein Traditionsturnier reibungslos veranstaltete.<br />

Für die älteren Jahrgänge zählte das Turnier zur baye-<br />

Die Sieger:<br />

DFL A-Jugend<br />

1. Klingelberger, <strong>Mann</strong>heim<br />

HFL A-Jugend<br />

1. Riemann, Fürth<br />

DD B-Jugend<br />

1. Weber, Neu-Ulm<br />

HD B-Jugend<br />

1. Stoike, Schweinfurt<br />

Zu einem intensiven neuntägigen Trainingslager<br />

im ungarischen Szombathely, nahe der<br />

österreichischen Grenze, versammelte der<br />

engagierte Trainer des FC Fürth und die ungarischen<br />

Meister Antal Solti und Ferenc Todt 28<br />

Trainerkollegen und 354 <strong>Fechter</strong> aus 28 Ländern,<br />

um täglich von früh bis weit in die Nacht<br />

die Klingen zu kreuzen. Alle Athleten, darunter<br />

80 Teilnehmer aus Deutschland, konnten sich<br />

auf 69 Bahnen <strong>mit</strong> den <strong>Fechter</strong>n aus den USA,<br />

Australien, Argentinien, Kanada – um nur die<br />

am weitesten angereisten zu nennen – in allen<br />

drei Waffen messen. Die größte Beteiligung<br />

verzeichneten die Florettfechter.<br />

Viele ungarischen Meister standen bereit, um<br />

optionale Lektionen zu geben. An allen Tagen<br />

des Lehrgangs fanden parallel zur Trainingsarbeit<br />

intensive Kurse für die Vereinstrainer<br />

und Übungsleiter statt, bei denen neueste<br />

Schulungstechniken erarbeitet und gefestigt<br />

wurden. Für die bayrischen Übungsleiter wurden<br />

diese Trainingseinheiten als Weiterbildung<br />

gewertet. Die jungen bayrischen Teilnehmer<br />

wurden von Peter Reiss und Markus Fuchs an<br />

zwei Abenden theoretisch und auch praktisch<br />

auf die Kampfrichterprüfung vorbereitet.<br />

Beim Wettkampf am letzten Lehrgangstag<br />

zeigten die Teilnehmer in allen Waffen herausragende<br />

Leistungen, wobei doch etlichen<br />

<strong>Fechter</strong>n die intensive Trainingsarbeit der vergangenen<br />

Tage in den Knochen steckte.<br />

Durch die gemeinschaftliche Unterkunft im angeschlossenen<br />

Internat entwickelten sich viele neue<br />

Kameradschaften unter den jungen <strong>Fechter</strong>n. Die<br />

DSä A-Jugend<br />

1. Hampel, Kempten<br />

HSä A-Jugend<br />

1. Ubeda, Fürth<br />

DSä B-Jugend 93<br />

1. Kilding, Freiburg<br />

HSä B-Jugend 93<br />

1. Götz, Nürnberg<br />

rischen Rangliste. Mit großem Kampfgeist zeigten<br />

auch die Jüngsten ihren fechterischen Ausbildungsstand<br />

und eiferten um die Siege. Den besten<br />

Fechtsport zeigten die Degenfinalisten Drescher und<br />

Heidenreich (beide Schweinfurt), wie auch die vier<br />

DSä B-Jugend 94<br />

1. Kolloch, Würzburg<br />

HSä B-Jugend 94<br />

1. Falb, Ingolstadt<br />

DD A-Jugend<br />

1. Klingelberger, <strong>Mann</strong>heim<br />

HD A-Jugend<br />

1. Drescher, Schweinfurt<br />

Fechten als Sport und soziales Erlebnis<br />

Die Teilnehmer des Trainingslagers im ungarischen Szombathely<br />

frisch getauschten E-Mail-Adressen wurden hoch gehandelt.<br />

<strong>Der</strong> abendliche Smalltalk auf den Gängen<br />

und im Foyer, wobei unter den verschiedenen<br />

Nationen fast nur englisch gesprochen wurde, war ein<br />

Medaillengewinner im HFl 94, die sehr emotional um<br />

die Goldmedaille fochten und jeder für den Gesamtsieg<br />

gut war.<br />

Arno Greiner<br />

DFL B-Jugend<br />

1. Zibert, Feldkirchen<br />

HFL B-Jugend 93<br />

1. Schmutzler, Prinz Eugen München<br />

HFL B-Jugend 94<br />

1. Dennemarck, Jahn-Nürnberg<br />

echtes soziales Erlebnis für alle Sportler. Auch im<br />

nächsten Jahr werden zur letzten Juliwoche wieder<br />

über 300 Teilnehmer erwartet.<br />

Arno Greiner


BERLIN<br />

Heiß umkämpfte SCB-Pokale<br />

Julia Kirschen, Erste der deutschen Rangliste, war<br />

beim traditionellen Junioren-Pokalturnier ihres<br />

Vereins, <strong>dem</strong> SC Berlin, einzige Teilnehmerin, die<br />

ihren Vorjahreserfolg in der Degenkonkurrenz wiederholen<br />

konnte. Im Finale gab sie ihrer Clubkameradin<br />

Beatrice Brockmann das Nachsehen. Sie blieb im gesamten<br />

Turnier, an <strong>dem</strong> sich Aktive aus den <strong>Bund</strong>esländern<br />

Sachsen-Anhalt, Thüringen, Brandenburg,<br />

Mecklenburg-Vorpommern und Berlin beteiligten,<br />

ungeschlagen. Florian Reichert, wie Julia Kirschen im<br />

HAMBURG<br />

vergangenen Jahr Dritter der Kadetten-WM, sorgte<br />

<strong>mit</strong> <strong>dem</strong> Florett für den zweiten Gastgebererfolg.<br />

Die anderen beiden Pokaltriumphe gingen nach<br />

Potsdam und Jena. Berlins Landestrainer Aris Enkelmann,<br />

einst WM-Dritter <strong>mit</strong> der Florettmannschaft<br />

der DDR, zeigte sich vom Niveau, vor allem „in den<br />

Florettdisziplinen, zufriedenstellend“.<br />

Karl-Heinz Otto<br />

Voller Erfolg für Walddörfer Sportverein<br />

Die 120 Teilnehmer des internationalen Schüler-<br />

Jugendfechtturniers des Walddörfer SV waren rundum<br />

zufrieden. Insgesamt 29 Vereine aus Deutschland,<br />

Dänemark und den Niederlanden hatten<br />

<strong>Fechter</strong> nach Hamburg-Volksdorf geschickt, die am<br />

9./10. September um Medaillen, Ranglistenpunkte<br />

und die begehrten Sachpreise fochten. Entsprechend<br />

heiß umkämpft waren die Titel und am Ende verteilten<br />

sich die Medaillen auf verschiedenste Vereine.<br />

<strong>Der</strong> weite Weg aus <strong>dem</strong> Süden Deutschlands lohnte<br />

sich für Fleur Klingelberger vom <strong>Mann</strong>heimer FC<br />

(Jugend A, Damendegen), Katharina Pfleiderer vom<br />

Heidelberger FC (Schülerinnen 96, Damenflorett),<br />

Julia Alefs vom FC Mühlheim/Ruhr (Schülerinnen 96,<br />

Damenflorett) und Jan Bardenhagen vom FC Tauberbischofsheim<br />

(Jugend A, Herrenflorett), die sich über<br />

Siege freuten.<br />

Im Herrendegen gingen die Titel nach Dänemark und<br />

in die Niederlande an Moritz Töben (Jugend B,<br />

Trekanten Kopenhagen) und Christiaan Albers (Jugend<br />

A, FC Almere). Eine überzeugende Vorstellung<br />

bot ebenfalls Hessel van Straalen (ASV van den Berg<br />

Amsterdam, NED), der den Herrenflorettwettbewerb<br />

der B-Jugend für sich entschied.<br />

Doch auch die norddeutschen Vereine konnten ihre<br />

<strong>Fechter</strong> auf <strong>dem</strong> Siegertreppchen bejubeln. Im<br />

Damenflorett triumphierte am Ende Lara Dreyer<br />

(Jugend B) vom FC Bremen Nord und auch die<br />

Ergebnisse des gastgebenden Walddörfer Sportvereins<br />

waren vor heimischem Publikum beachtenswert.<br />

Goldmedaillen <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> Florett sicherten sich<br />

nicht nur die Vorjahressieger Anne-Kerstin Knapp<br />

Titel heiß umkämpft in Hamburg<br />

(Jugend A) und Keno Schwalb (Schüler 95), sondern<br />

auch Fritz Töben (Schüler 96), der sein allererstes<br />

Fechtturnier bestritt.<br />

Johannes Marcks<br />

LANDESVERBÄNDE<br />

Die Sieger:<br />

Damenflorett: 1. Souline Blumenstein (FSC Jena)<br />

Damendegen: 1. Julia Kirschen<br />

Herrenflorett: 1. Florian Reichert<br />

Herrendegen: 1. Florian Gerlach<br />

Die Sieger:<br />

Schülerinnen 96, Damenflorett:<br />

1. Katharina Pfleiderer, Heidelberger FC<br />

Schüler 96, Herrenflorett:<br />

1. Fritz Töben, Walddörfer SV<br />

Schülerinnen 95, Damenflorett:<br />

1. Julia Alefs, FC Mühlheim/Ruhr<br />

Schüler 95, Herrenflorett:<br />

1. Keno Schwalb, Walddörfer SV<br />

Jugend B, Herrendegen:<br />

1. Moritz Töben, Trekanten Kopenhagen (DEN)<br />

Jugend B, Damenflorett:<br />

1. Lara Dreyer, FC Bremen Nord<br />

Jugend B, Herrenflorett:<br />

1. Hessel van Straalen, ASV van den Berg Amsterdam<br />

(NED)<br />

Jugend A, Damendegen:<br />

1. Fleur Klingelberger, <strong>Mann</strong>heimer FC<br />

Jugend A, Herrendegen:<br />

1. Christiaan Albers, FC Almere (NED)<br />

Jugend A, Damenflorett:<br />

1. Anne-Kerstin Knapp, Walddörfer SV<br />

Jugend A, Herrenflorett:<br />

1. Jan Bardenhagen, FC Tauberbischofsheim<br />

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25


Mit einer Rekordbeteiligung von 278 Startern untermauerte<br />

Mitte September erneut der Frankfurter<br />

Turnverein 1860 die Bedeutung seines Jugendpokals<br />

als größtes internationales Fechtturnier Hessens. Die<br />

gemeldeten Aktiven aus 50 Vereinen reisten aus acht<br />

Ländern an, darunter Dänemark, Frankreich, Kroatien,<br />

den Niederlanden, Polen, der Schweiz und der<br />

Slowakei, um in den Waffen Damen- und Herrenflorett<br />

sowie Damen- und Herrendegen gegeneinander<br />

anzutreten. Startberechtigt waren die Altersklassen<br />

der Junioren (Jahrgänge 1987-1989 sowie<br />

1989-1991) und der A-Jugendlichen (Jahrgänge<br />

1990-1992 und 1992-1993).<br />

Unter den <strong>Fechter</strong>n tummelte sich eine wahre europäische<br />

Elite – so war die Juniorennationalauswahl<br />

im Damenflorett aus Kroatien angereist. Die Slowakei<br />

war gar <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> Juniorennationalkader im Damenund<br />

Herrenflorett angereist. Darunter Gyöngyi<br />

Hanzelova, derzeit Zweite auf der Juniorenweltrangliste<br />

im Damenflorett.<br />

Aus Deutschland traten ebenfalls hochkarätige<br />

<strong>Fechter</strong> an. So die Nummern drei und vier der aktuellen<br />

deutschen Rangliste im Juniorendamendegen,<br />

Sabrina Stahlberg und Jenny Sandmann (beide FC<br />

Offenbach). Sandmann sicherte sich am Ende des<br />

FTV-Pokals Platz 1 im Juniorendamendegen, Stahlberg<br />

schaffte es auf Rang neun. Des Weiteren dabei:<br />

Die Nummern drei und fünf der deutschen Rangliste<br />

im Juniorendamenflorett, Roxanne Merkl (OFC Bonn)<br />

und Felicitas Peetz (TV Zweibrücken). Peetz holte sich<br />

den Titel im Juniorendamenflorett.<br />

26<br />

LANDESVERBÄNDE<br />

HESSEN<br />

Rekordbeteiligung beim FTV-Jugendpokal 2006 in Frankfurt<br />

Die Sieger:<br />

Herrenflorett A-Jugend:<br />

1. Jakub Joniak (SVK)<br />

Damenflorett Junioren.<br />

1. Felicitas Peetz<br />

(GER, TV Zweibrücken)<br />

Anfang Oktober wurde zum 3. TFC Cup in Hanau eingeladen.<br />

Insgesamt 165 junge <strong>Fechter</strong> folgten diesem<br />

Aufruf. Das zweitätige Ranglistenturnier für Hessen<br />

und Nord-Baden hatte zum ersten Mal auch Teilnehmer<br />

aus Frankreich und der Schweiz zu vermelden.<br />

Andreas Schubert<br />

Die Sieger:<br />

B-Jugend Damendegen 1993<br />

1. Bosshard Scout, 1993 FS Zürich SUI<br />

B-Jugend Damenflorett 1993<br />

1. Berberich, Victoria FC TBB GER<br />

Damendegen A-Jugend<br />

1. Louise Hooge (DEN)<br />

3. TFC Cup in Hanau<br />

Volle Halle beim Jugendpokal: Rekordbeteiligung in Frankfurt<br />

Als FTV-<strong>Fechter</strong> mischte Stefan Köhler sowohl im<br />

Florett als auch im Degen ganz vorn <strong>mit</strong> und entschied<br />

am Ende den Kampf im Junioren-Herrendegen<br />

für sich. Auch David Wyrobnik vom FTV 1860<br />

war am Ende erfolgreich und schob sich auf Platz 3<br />

Herrendegen Junioren:<br />

1. Stefan Köhler (GER, FTV 1860)<br />

Damenflorett 1994<br />

1. Knauer, Tamina GER TBB/Coburg<br />

Schüler Damenflorett 1995+1996<br />

1. Stahlberg, Nadine FC Offenbach GER1996<br />

Damenflorett 1997 + jünger<br />

1. Wagenhals, Fabia <strong>Mann</strong>heimer FC<br />

Herrendegen A-Jugend<br />

1. Mario Rodenburg (NED)<br />

Damenflorett A-Jugend<br />

1. Katja zum Hebel<br />

(Darmstädter FC)<br />

B-Jugend Herrendegen 1993<br />

1. Bodoczi, Nikolaus 1993 FC Offenbach GER<br />

B-Jugend Herrenflorett 1993<br />

1. Bodoczi, Nikolaus 1993 FC Offenbach GER<br />

im Herrendegen A-Jugend. Gesamtsieger des FTV-<br />

Jugendpokals wurde in diesem Jahr der FC Trekanten<br />

aus Kopenhagen <strong>mit</strong> seinen <strong>mit</strong>gereisten Startern.<br />

Damendegen Junioren:<br />

1. Jenny Sandmann<br />

(GER, FC Offenbach)<br />

Anja Laupichler<br />

B-Jugend Herrenflorett 1994<br />

1 Perelmann Mark FG <strong>Mann</strong>heim-Neckarau GER<br />

Schüler Herrenflorett 1995<br />

1. Müller Moritz FC Hardh.-Höpfing GER<br />

Schüler HFL 1996<br />

1. Veithenheimer Ciar TSG Weinheim GER<br />

Schüler HFL 1997 + jünger<br />

1. Prati, Tommaso DFC GER


Hessische Landesmeisterschaften<br />

Gleich zum Start der neuen Saison wurden Ende<br />

September und Mitte Oktober in Maintal die ersten<br />

hessischen Landesmeister er<strong>mit</strong>telt. Ein besonderes<br />

Ergebnis erzielte Mirko Brüggemann, der allein drei<br />

Titel und einen Vizetitel verbuchen konnte. <strong>Der</strong><br />

A-Jugendliche Nachwuchsfechter vom TFC Hanau<br />

setzte sich in den Wettbewerben der Aktiven und der<br />

Junioren in beiden Waffen durch. Auch der dritte<br />

Platz des noch B-Jugendlichen Niki Bodóczi vom FC<br />

Offenbach überraschte im stark besetzten Degenwettbewerb<br />

der Junioren. Im Vereinsvergleich gab es<br />

im Säbelwettbewerb keine Überraschungen, hier gibt<br />

immer noch der TV Alsfeld den hessischen Maßstab<br />

vor und die Geschwister Hirzmann beanspruchten<br />

alle Titel für sich. Die Florett- und Degenwettbewerbe<br />

liefen überwiegend zu Gunsten der größeren Clubs.<br />

<strong>Der</strong> FC Offenbach lag <strong>mit</strong> neun Einzelmedaillen<br />

knapp vor <strong>dem</strong> Universitätsfechtclub Frankfurt, dessen<br />

<strong>Fechter</strong> sich sechs Medaillen erkämpften.<br />

Andreas Schubert<br />

MITTELRHEIN<br />

LANDESVERBÄNDE<br />

Weltmeister Joppich startet bei Landesmeisterschaften<br />

Es war eine Überraschung für Teilnehmer und<br />

Veranstalter, als die Nachricht bekannt wurde, dass<br />

der zweifache Weltmeister Peter Joppich bei den<br />

<strong>mit</strong>telrheinischen Landesmeisterschaften der<br />

Aktiven im Herrenflorett an den Start geht. Für den<br />

Fechtstar war es mehr als eine Geste. „Ich möchte<br />

durch mein Erscheinen hier <strong>dem</strong> Nachwuchs die<br />

Chance geben, mal gegen einen amtierenden<br />

Weltmeister zu fechten und gleichzeitig da<strong>mit</strong> den<br />

Ansporn zu mehr Leistung geben. Immerhin habe<br />

NIEDERSACHSEN<br />

Die 25 jugendliche <strong>Fechter</strong> aus ganz Niedersachsen<br />

sind in den Sommerferien ins Trainingslager ins<br />

Olympiavorbereitungszentrum Walcz in Polen gereist.<br />

Dieses Sportzentrum, benannt nach der vier<br />

Kilometer entfernten Stadt Walcz, ist auf einer<br />

Lichtung in einem Laubwald direkt am Ufer des<br />

Radun-Sees errichtet. Neben zwei Sporthallen <strong>mit</strong><br />

vielseitiger Ausstattung, einem Sportplatz und mehreren<br />

Krafträumen zur rein sportlichen Betätigung,<br />

bietet die Anlage ein Hallenbad <strong>mit</strong> angeschlossener<br />

Sauna und Massagewhirlpools zur Entspannung nach<br />

einem harten Trainingstag. Zusätzlich können die<br />

natürlichen Sport- und Erholungsstätten genutzt werden.<br />

So boten sich Waldläufe, Kanu- und<br />

Tretboottouren – ein Bootsverleih liegt ebenfalls am<br />

Siegerliste:<br />

Junioren<br />

Herrenflorett Junioren<br />

1. Brüggemann Mirko TFC Hanau 1990<br />

Damenflorett Junioren<br />

1. Schultze Linda FC Offenbach 1988<br />

Herrendegen – Junioren<br />

1. Zent Eugen UFC Frankfurt 1987<br />

Damendegen – Junioren<br />

1. Opiolka Anke FC Offenbach 1989<br />

Herrensäbel Junioren<br />

1. Hirzmann Marlon TV Alsfeld 1989<br />

Damensäbel Junioren<br />

1. Hirzmann Loana TV Alsfeld 1991<br />

ich selbst nur durch stetes Training und Fleiß die<br />

Position erreicht, die ich heute bekleide“, sagte<br />

Joppich.<br />

Die Veranstalter waren sich aber <strong>mit</strong> ihm einig, dass<br />

seine Teilnahme an den Meisterschaften keinen<br />

Einfluss auf das Ergebnis haben sollte; so wurden<br />

die Gefechte seiner Mitstreiter bei der Auswertung<br />

gestrichen da<strong>mit</strong> jeder Teilnehmer eine reelle<br />

Chance auf den Titel des Landesmeisters hatte.<br />

See – geradezu an, ebenso wie das ein oder andere<br />

Bad im See.<br />

Da die Sportanlagen vom Anfang des Lehrgangs an<br />

ausgiebig zur Vorbereitung auf die kommende<br />

Fechtsaison 2006/07 <strong>mit</strong> Schwerpunkten auf<br />

Beinarbeitübungen, Verbesserung allgemeiner und<br />

spezieller Ausdauer und Athletiktraining genutzt worden<br />

waren, spürten die meisten Teilnehmer spätestens<br />

am dritten Tag vorwiegend in den Beinen Muskelkater.<br />

Alltägliche Tätigkeiten, wie das Treppensteigen,<br />

wurden von <strong>dem</strong> Zeitpunkt ab zur Qual.<br />

Daher konnten alle Sportler vom dritten Tag an<br />

abends das Hallenbad <strong>mit</strong> allen zugehörigen Erholungseinrichtungen<br />

nutzen und bekamen zur Halbzeit<br />

Aktive<br />

Herrenflorett – Aktive<br />

1. Brüggemann Mirko TFC Hanau 1990<br />

Damenflorett – Aktive<br />

1. Stoppel Christine FC Offenbach 1980<br />

Herrendegen Aktive<br />

1. Brüggemann Mirko TFC Hanau 1990<br />

Damendegen Aktive<br />

1. Rüth Nadine TG Hanau 1980<br />

Herrensäbel Aktive<br />

1. Hirzmann Marlon TV Alsfeld 1989<br />

Damensäbel Aktive<br />

1. Hirzmann Loana TV Alsfeld 1991<br />

Landesmeister im Herrenflorett wurde Maxim<br />

Krohmer vom Königbacher SC vor seinem Vereinskollegen<br />

Alexander Malachow.<br />

Alle Ergebnisse der Landesmeisterschaften gibt es im<br />

Überblick auf der Homepage des <strong>Fechter</strong>bundes<br />

Mittelrhein (http://fechten-<strong>mit</strong>telrhein.de).<br />

Michael Castor<br />

Niedersachsens <strong>Fechter</strong> im Zentrum für Olympiavorbereitung<br />

des Trainingslagers einen freien Tag zur allgemeinen<br />

Regeneration. Zusätzlich gab es die Möglichkeit,<br />

einen Nach<strong>mit</strong>tag in die Stadt Walcz zu fahren, um<br />

dort Besorgungen zu erledigen.<br />

Den gemeinsamen Abschluss des Lehrgangs bildete<br />

ein Lagerfeuerabend, an <strong>dem</strong> die Teilnehmer die letzten<br />

Tage noch einmal Revue passieren lassen und<br />

Bekanntschaften untereinander festigen konnten.<br />

Denn neben der Steigerung der sportlichen Leistungsfähigkeit<br />

gehört natürlich das freundschaftliche<br />

Miteinander zwischen den <strong>Fechter</strong>n der verschiedenen<br />

Vereine <strong>mit</strong> dazu.<br />

Daniel Neumann<br />

27


28<br />

LANDESVERBÄNDE<br />

Die GFF berichtet<br />

Traditionsgemäß anlässlich der deutschen Seniorenmeisterschaften<br />

in Bad Dürkheim fand die diesjährige<br />

Mitgliederversammlung der GFF statt. GFF<br />

steht für „Gemeinnützige Gesellschaft zur<br />

Förderung des Deutschen Fechtsports e. V.“ und<br />

hilft dort im DFB, wo andere Geldquellen nicht helfen.<br />

Als neuer Vizepräsident für den verstorbenen<br />

Klaus Muethen wurde unser Olympiasieger und<br />

Weltmeister Volker Fischer gewonnen. Da<strong>mit</strong> ist das<br />

Präsidium wieder komplett.<br />

Die Leser werden sich noch an die Aktion erinnern,<br />

die die GFF nach der Hochwasserkatastrophe im<br />

Klare Favoritensiege<br />

Am 30. September und 1. Oktober trug der Fechtverband<br />

Niedersachsen seine diesjährigen Landesmeisterschaften<br />

bei den Junioren und A-Jugendlichen im<br />

Landesleistungszentrum in Osnabrück aus. Begonnen<br />

wurde <strong>mit</strong> den Wettbewerben der Junioren. Mit<br />

19 Starterinnen bei den Damen, 18 Startern bei den<br />

Herren und jeweils drei <strong>Mann</strong>schaften hielt sich die<br />

Teilnehmerzahl in den erwarteten Dimensionen.<br />

Sowohl bei den Damen als auch bei den Herren gab<br />

es klare Siege der Favoriten. So siegte bei den<br />

Damen Nadine Owczarek vom MTV Braunschweig.<br />

Sie lebt seit etwa einem Jahr im Olympiastützpunkt<br />

Bonn und verfügt so<strong>mit</strong> über ein sehr breites fechterisches<br />

Spektrum. Nadine gewann das Finale gegen<br />

Anastasia Myanovska vom GW Delmenhorst. Bei den<br />

Herren siegte Sebastian Glane vom Osnabrücker SC.<br />

Er ist einer der besten deutschen Degenfechter und<br />

belegte bei der Weltmeisterschaft der Kadetten als<br />

bester <strong>Deutscher</strong> immerhin Platz 11. Im Finale<br />

SCHLESWIG-HOLSTEIN<br />

Knapp 200 <strong>Fechter</strong> aus 27 Vereinen aus Deutschland,<br />

Dänemark und Schweden traten am 23./24.<br />

September in Lübeck in allen Altersklassen zum Sieben-<br />

Türme-Turnier im Florett an. Es gab dabei tolle Preise,<br />

gestiftet von der Sparkasse zu Lübeck, zu gewinnen. In<br />

diesem Jahr ging das Sieben-Türme-Turnier Florett für<br />

den Nachwuchs des Hanseatischen Fechtclubs Lübeck<br />

sehr gut aus. Gestartet wurde das Turnier <strong>mit</strong> den<br />

Schülern und B-Jugendlichen, bei den der HFCL einige<br />

vordere Plätze erreichen konnte: Elena Koldehoff belegte<br />

bei den Damen B-Jg. Jg 94 vor Vereinskameradin<br />

Ann Christin Deeg Platz zwei. Den Sieg sicherte sich<br />

Katharina Nettersheim vom TC Hameln, die auch in<br />

der A-Jugend startete und dort auf Platz 12 kam.<br />

Bei den Herren B-Jugend Jg. 94 gewann das<br />

Greifswalder Duo Kilian Hohmuth und <strong>Arm</strong>en<br />

Khachatryan, Platz drei sicherte sich Jan Hendrik Lühr<br />

Osten unseres Landes ins Leben rief. Spenden und<br />

Mittel aus <strong>dem</strong> Etat der GFF halfen, dort die Not<br />

von Fechtvereinen, die betroffen waren, zu lindern.<br />

Außer<strong>dem</strong> unterstützt die GFF regelmäßig Aktionen<br />

für den Breiten-, Senioren- und Jugendsport. Und<br />

die Altinternationalen des DFB wurden in Koblenz<br />

und Leipzig zu unseren Großereignissen eingeladen<br />

und nahmen dankbar diese Gelegenheiten wahr,<br />

sich nach Jahren wieder einmal zu sehen und zu<br />

wissen, dass sie nicht vergessen sind.<br />

Da die GFF ehrenamtlich geführt wird und sich nur<br />

durch Spenden finanziert, ist sie auf diesen Mittel-<br />

besiegte er Bela Uhrlau vom FC Oldenburg. Bei den<br />

<strong>Mann</strong>schaften musste jedes Team gegen jede<br />

<strong>Mann</strong>schaft auf 45 Siegtreffer fechten. Die Nase<br />

vorn hatte bei den Damen Osnabrück II und bei den<br />

Herren Osnabrück I.<br />

Spannend verliefen die Titelkämpfe bei der männlichen<br />

A-Jugend. Es traten 33 Einzelteilnehmer und<br />

sogar sechs <strong>Mann</strong>schaften an. So<strong>mit</strong> entschloss sich<br />

der Ausrichter, mehrere Vor- und Zwischenrunden<br />

fechten zu lassen. Im Einzelwettbewerb konnte sich<br />

der aktuell Führende der Landesrangliste, Bela Uhrlau<br />

vom FC Oldenburg, gegen die aktuelle Nummer fünf<br />

der Rangliste, Moritz Noschka vom FK Hannover,<br />

durchsetzen. Dass Julius Book von Osnabrücker SC, als<br />

derzeitige Nummer 11 in Niedersachsen, in das<br />

Halbfinale einzog, wird den jungen <strong>Fechter</strong> sicherlich<br />

zu weiteren großen Leistungen in der noch jungen<br />

Saison anspornen.<br />

Sieben-Türme-Turnier in Lübeck<br />

(HFC Lübeck). Über sich hinaus wuchs HFC-Küken<br />

Annika Nitsche bei den Schülerinnen Jg. 95. Mit<br />

Kampfgeist und Finesse wurde sie hinter Laura Fynboe<br />

(JAF Arhus) und Catharina Seeliger (FC Lütjensee)<br />

Dritte. Bei den Schülern JG 96 kam Konstantin<br />

Okonnek vom HFCL leider nur auf Platz fünf. Dort siegte<br />

Simon Nettersheim (TC Hameln) vor Lars<br />

Steinbrügger (FC Greifwald). Bei den Schülern Jg. 97<br />

holte sich Johannes Drevs Platz vier, hinter Gabriel<br />

Rosenlund vom Malmö FK und den Greifswaldern<br />

Aram Khachatryan und Jan Tie<strong>dem</strong>ann. Auch die<br />

Lübecker Minis machten <strong>mit</strong> und starteten außer<br />

Konkurrenz in einer eigenen Runde und holten sich <strong>mit</strong><br />

Andreas Soyka und Fynn Langnau Platz eins und zwei.<br />

Am zweiten Tag kamen die Aktiven und<br />

A-Jugendlichen zum Zuge. Auch hier lief für den<br />

HFCL alles rund. Hilke Kollmetz und Patrick<br />

zufluss angewiesen. Die FECHTSPORT-Leser werden<br />

deshalb um Spenden gebeten, die sie auf nachstehendes<br />

Konto einzahlen können; eine Spendenquittung<br />

(steuerlich abzugsfähig) erhalten sie dann<br />

schnellstens:<br />

GFF Bonn, Am neuen Lindenhof 2, 53117 Bonn,<br />

Konto-Nr. 15911001 (BLZ 370 501 98) bei der<br />

Sparkasse KölnBonn.<br />

Und für Spender aus <strong>dem</strong> Ausland: IBAN:<br />

DE18370501980015911001, SWIFT-BIC: COLS-<br />

DE33<br />

Die Sieger:<br />

Damendegen Junioren:<br />

1. Nadine Owczarek (MTV Braunschweig)<br />

Damenmannschaft:<br />

1. Osnabrücker SC II<br />

Herrendegen Junioren:<br />

1. Sebastian Glane (Osnabrücker SC)<br />

Herrenmannschaft:<br />

1. Osnabrücker SC I<br />

Herrendegen A-Jugend:<br />

1. Bela Uhrlau (FC Oldenburg)<br />

Herrenmannschaft:<br />

1. MTV Braunschweig<br />

Luttermann holten bei den Damen und Herren<br />

(Aktive) jeweils den ersten Platz und sicherten sich<br />

da<strong>mit</strong> den Wanderpokal für dieses Jahr. Kollmetz<br />

bezwang in einem spannenden Finale Tanja<br />

Fischoeder (VfW Oberalster). Luttermann trat in<br />

einem nicht minder spannenden Finale gegen den<br />

Dänen Jesper Gedbjerg (Thistedt FK) an und gewann<br />

nur knapp. Sabine Ziolkowski holte gegen Luisa<br />

Schmidt (FC Greifswald) Platz drei bei den Damen.<br />

Bei den Herren sicherten sich noch Frederik<br />

Brinkmann (Platz drei), Michael Scheftel (Platz vier)<br />

und Nils Kolbinger (Platz fünf) vordere Plätze.<br />

Elisabeth Schöß wurde bei der Damen A-Jugend<br />

Vierte und da<strong>mit</strong> beste Schleswig-Holsteinerin. Sie<br />

musste sich Maria Moor (FC Bremen-Nord), Theresa<br />

Koppelwieser (FG Schwerin) und Friederike Hertwig<br />

(Walddörfer SV) geschlagen geben.


„Berliner Festspiele“ in Ratzeburg<br />

Das Degenfinale beim 47. internationalen Fechtturnier<br />

„Alte Salzstraße“ in Ratzeburg schien optisch<br />

ein Kampf David gegen Goliath zu sein: <strong>Der</strong> mehrfache<br />

Berliner Meister und Ranglistenerste Ulf Wei<strong>dem</strong>ann<br />

überragte seinen schwedischen Gegner, Vorjahressieger<br />

Reiner Kase aus Stockholm, um mehr als<br />

einen Kopf. Doch die beiden lieferten sich einen ausgeglichenen,<br />

packenden Kampf – bei <strong>dem</strong> „Goliath“<br />

schließlich <strong>mit</strong> 15:13 die Oberhand behielt. Da<strong>mit</strong><br />

schaffte der 29 Jahre alte Wei<strong>dem</strong>ann nach<br />

Finalplätzen 2004 und 2005 im dritten Anlauf den<br />

Turniersieg beim traditionsreichsten Fechtturnier<br />

Norddeutschlands.<br />

139 Aktive aus neun Nationen kreuzten zum Auftakt<br />

der internationalen Wettkampfsaison vor den Fechtweltmeisterschaften<br />

in Turin die Klingen. 75 Starter<br />

im Herrendegen, 37 <strong>Fechter</strong>innen im Damendegen<br />

und 27 im Damenflorett aus Chile, Dänemark, den<br />

Niederlanden, Norwegen, Schweden, der Schweiz,<br />

Ungarn, der Ukraine und Deutschland traten beim<br />

Turnier des Fechtclubs Inselstadt Ratzeburg in der<br />

Riemann-Halle an. Nach 977 Gefechten standen die<br />

Sieger schließlich fest.<br />

Zu ihnen hätte gern auch wieder Reiner Kase von DIF<br />

Stockholm gehört, nach<strong>dem</strong> er im ersten Finalrunden-<br />

SÜDBADEN<br />

Die Fechtabteilung des SV Waldkirch feierte ihr 50jähriges<br />

Bestehen. Sie gelte als Garant für erfolgreiches<br />

Sportfechten in Südbaden und darüber hinaus,<br />

so Südbadens Präsident Rainer Göhringer (Lahr) bei<br />

seiner Festansprache im Beisein von Waldkirchs<br />

Bürgermeister Richard Leibinger. Göhringers oberstes<br />

Ziel sei der Erhalt des Leistungssports in Südbaden<br />

und da<strong>mit</strong> auch der Erhalt der Landestrainerstelle <strong>mit</strong><br />

<strong>dem</strong> Stützpunkt Waldkirch. Gerade die Erfolge der vergangenen<br />

Jahre geben ihm Anlass zur Hoffnung, die<br />

halbe Trainerstelle in Südbaden erhalten zu können.<br />

Dies wäre natürlich auch für die Waldkircher <strong>Fechter</strong><br />

ein tolles „Jubiläumsgeschenk“, haben sie doch einen<br />

maßgeblichen Anteil an den jüngsten Erfolgen im<br />

Jugendbereich wie zuletzt der deutsche Vizemeistertitel<br />

bei der B-Jugend, der deutsche Vizemeistertitel<br />

der A-Jugendmannschaft im Herrendegen.<br />

In einer Powerpoint-Präsentation hielt die Waldkircher<br />

Fechtabteilung nicht chronologisch, sondern<br />

nach Themen aufgeteilt nach den Buchstaben A-Z<br />

einen sowohl informativen als auch amüsanten und<br />

lockeren Rückblick über 50 Jahre Fechten in<br />

Waldkirch. Dabei tauchten Namen auf wie Cyrill<br />

Hornuß, Birgit Besser, Manfred Beckmann oder Rudi<br />

Maier. Untrennbar <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> Fechten in Waldkirch verbunden<br />

ist der „Macke Sepp“, denn Josef Mack war<br />

es, der den Verein gegründet hat. Auch die Rollstuhlfechter<br />

<strong>mit</strong> Esther Weber-Kranz weisen eine überra-<br />

Degensiegerin Lilly Proft vom SC Berlin<br />

gefecht seinen Landsmann Magnus Malmgren, dreifacher<br />

schwedischer Meister und Gewinner der „Alten<br />

Salzstraße“ gleich <strong>mit</strong> 15:7 von der Bahn gefegt<br />

hatte. Doch Ulf Wei<strong>dem</strong>ann hielt zunächst <strong>mit</strong><br />

Geschick den flinken, kleinen Schweden auf Distanz.<br />

Kase kämpfte sich nach einem 4:8-Rückstand wieder<br />

gende Erfolgsbilanz auf. Gerade die jüngsten Jugenderfolge<br />

geben auch für die Zukunft Zuversicht in weitere<br />

sportliche Erfolge, so die jetzige Abteilungs-<br />

LANDESVERBÄNDE<br />

heran, wurde aber gegen Ende des Gefechts zu ungenau<br />

in seinen Angriffen und Gegenattacken. So ballte<br />

schließlich Wei<strong>dem</strong>ann nach <strong>dem</strong> entscheidenden<br />

Treffer die Siegerfaust.<br />

Im Damenflorett kam es zu einem packenden<br />

Schwesterduell. Die 22 Jahre alte Larissa Merkl wiederholte<br />

ihren Sieg von 2003, diesmal gegen ihre 18jährige<br />

Schwester Roxanne, die für Bayer Leverkusen<br />

startet. Dabei vermochte es die Kadettenweltmeisterin<br />

von 2005 jedoch nicht, Merkl auf Dauer Paroli<br />

zu bieten. „Jetzt geht’s um die Wurst“ hatte die sich<br />

zum Beginn des Entscheidungskampfs aufgemuntert.<br />

Und von der deutschen Hochschulmeisterin 2005<br />

kamen dann auch die zwingenderen und erfolgreicheren<br />

Aktionen, die zum 15:13-Sieg von Larissa<br />

Merkl führten.<br />

Im Damendegen kam es im Finale zu „Berliner<br />

Meisterschaften“ zwischen der mehrfachen Berliner<br />

Meisterin Lilly Proft und der zweifachen „Alte-<br />

Salzstraße“-Siegerin Birte Lea Härtel (beide SC<br />

Berlin). Nach<strong>dem</strong> die 22-jährige Härtel lange Zeit<br />

geführt hatte, drehte die zwei Jahre jüngere Proft das<br />

Gefecht noch und siegte <strong>mit</strong> 15:12. Als beste Aktive<br />

aus Schleswig-Holstein wurde Melanie Feistauer von<br />

der FG Segeberg Sechste im Wettbewerb.<br />

Waldkirchs <strong>Fechter</strong> feierten imponierende 50-Jahres-Bilanz<br />

Grund zum Jubeln: Waldkirchens großartige Bilanz zum 50. Geburtstag<br />

leiterin Dr. Andrea Rosenberger, die seit zwei Jahren<br />

erfolgreich die Waldkircher <strong>Fechter</strong> führt.<br />

Hubert Bleyer<br />

29


30<br />

LANDESVERBÄNDE<br />

Sophia Stürmer stürmt auf Platz vier der DFB-Rangliste<br />

Schon oft warteten die A-Jugend-Degenfechter des<br />

südbadischen Landesverbandes sowohl im Einzel als<br />

auch <strong>mit</strong> der <strong>Mann</strong>schaft bei nationalen Turnieren<br />

<strong>mit</strong> Klasseplatzierungen und Treppenplätzen auf.<br />

Jetzt haben die Mädchen nachgezogen. Beim DFB-Q-<br />

Turnier in Solingen holte sich die zweimalige deutsche<br />

B-Jugendvizemeisterin Sophia Stürmer (Waldkirch)<br />

einen hervorragenden zweiten Platz und stürm-<br />

WESTFALEN<br />

Schöner, besser, attraktiver ...<br />

... unter diesem Motto richtete auch in diesem Jahr<br />

das Organisationsteam des TB-Burgsteinfurt am 9.<br />

und 10. September den „Bagno Cup“ aus. Dieses<br />

schon zur Tradition gewordene Fechtturnier für<br />

Schüler und B-Jugendliche lud nicht nur Teilnehmer<br />

aus den umliegenden Vereinen ein, sondern hieß<br />

auch <strong>Fechter</strong> aus den benachbarten Niederlanden<br />

herzlich willkommen. Außer<strong>dem</strong> war es für die westfälischen<br />

B-Jugendlichen das erste Qualifikationsturnier<br />

in der neuen Saison.<br />

Da man aus den Vorjahren einen Rückgang der<br />

Teilnehmerzahlen verzeichnen konnte, wurde an<br />

der Attraktivität dieses Turniers gearbeitet. Das Organisationsteam<br />

scheute keine Mühen und konnte<br />

einen perfekten Ablauf bieten. Besonders stolz<br />

waren die Organisatoren, den Finalisten in diesem<br />

Jahr sehr hochwertige Sachpreise bieten zu können.<br />

So erhielt jeder <strong>mit</strong> Edelmetall ausgezeichnete<br />

B-Jugendliche neben einem Pokal auch eine<br />

<strong>Arm</strong>banduhr im Wert von ca. 60,- e oder einen<br />

Markenrucksack. Für die erst- bis drittplazierten<br />

Schüler lagen pfiffige Uhren oder nützliche Schulartikel<br />

und Taschen von namhaften Herstellern<br />

bereit. Dank des engagierten Einsatzes des<br />

WÜRTTEMBERG<br />

Es sind bisweilen die kleinen Erfolge, die im Leben für<br />

Glücksgefühle sorgen. Wenn etwa ein siegloser<br />

Wettkampf wegen einer einzigen Aktion doch noch<br />

zum persönlichen Knüller wird. „Ich habe gerade eine<br />

Kreissixt Riposte gemacht und gewonnen!“, kam ein<br />

kleiner Bub auf mich zugerannt und strahlte über<br />

beide Backen.<br />

<strong>Der</strong> Kleine war einer der Kleinsten des Schnupperkurses,<br />

den die <strong>Fechter</strong> der TSF Ditzingen im sommerlichen<br />

Kinderferienprogramm angeboten hatten. An<br />

zwei Vor<strong>mit</strong>tagen nutzten dabei 10 Ditzinger Kinder<br />

te da<strong>mit</strong> auf Platz vier der DFB-A-Jugendrangliste.<br />

Die 15-jährige Stürmer hatte einen Klasselauf und<br />

besiegte im Halbfinale die deutsche Ranglistendritte<br />

Beatrice Brockmann (Berlin) <strong>mit</strong> 15:10.<br />

Doch im Finale musste sie sich dann der Ranglistenzweiten<br />

Ricarda Multerer (Heidenheim) deutlich <strong>mit</strong><br />

4:15 geschlagen geben. Das hervorragende Ab-<br />

Vorstands waren diese Preise möglich, die von der<br />

Steinfurter Geschäftswelt und mehr als großzügig<br />

von der Firma Baron aus Osnabrück gespendet wurden.<br />

Auch der Gewinn einer Urkunde konnte durch<br />

Überreichen einer <strong>Fechter</strong>-Snoopy-Figur für die<br />

Ränge 4-6 unter den Schülern attraktiv gemacht<br />

werden.<br />

Von sportlicher Seite trumpfte in diesem Jahr wiederholt<br />

der TB-Burgsteinfurt auf. So verblieb schon auf<br />

Grund der großen Teilnehmerzahl der „Bagno-Cup-<br />

Pokal“ in der Heimatstadt und konnte von der<br />

Abteilungsleiterin Gertrud Peters an Trainer Jerzy<br />

Nowakowski überreicht werden.<br />

Die Sieger:<br />

B-Jugend<br />

Damenflorett 1993<br />

1. Nehl, Inke, Quernheimer FC<br />

Herrenflorett 1993<br />

1. Brandt, Janis, BTG Bielefeld<br />

Begeisterung im Ferienfechtkurs<br />

im Alter von 8-12 Jahren die Gelegenheit, sehr intensiv<br />

<strong>mit</strong> <strong>dem</strong> Fechtsport vertraut zu werden.<br />

Die Begeisterung war groß, und zwar auf beiden<br />

Seiten: bei den Schülern und den Übungsleitern.<br />

Um die 10 Kinder kümmerten sich gleich drei<br />

Übungsleiter Andreas Fenske, Ute Klotz, Benjamin<br />

Joachim und ich selbst in Gruppenunterricht,<br />

Spielen und Einzellektionen. Es entpuppte sich als<br />

ideales Verhältnis. So war es dann auch für die<br />

Trainer eine Freude, die raschen Fortschritte der<br />

Kinder zu beobachten.<br />

schneiden der südbadischen Mädels vervollständigten<br />

Olga Ehler (Waldkirch) <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> 13. und Cornelia Bleyer<br />

(Waldkirch) <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> 15. Platz. Südbadens Präsident<br />

Rainer Göhringer (Lahr) darf sich über die Früchte der<br />

Nachwuchsarbeit freuen, denn er hat nunmehr in der<br />

deutschen Rangliste <strong>mit</strong> Sophia Stürmer (4.), Olga<br />

Ehler (21.) und Cornelia Bleyer (22. Platz) gleich drei<br />

A-Jugendfechterinnen unter den besten 25.<br />

Damenflorett 1994<br />

1. Nettersheim, Katharina, TC Hameln<br />

Herrenflorett 1994<br />

1. Edmann, Pascal, TB Burgsteinfurt<br />

Schüler<br />

Damenflorett 1997<br />

1. Eggert, Sarah GER Quernheimer FC<br />

Damenflorett 1996<br />

1. Jahn, Svenja NED<br />

Damenflorett 1995<br />

1. Eggert, Sarah GER Quernheimer FC<br />

Herrenflorett 1997<br />

1. Moerkens, Luuk NED<br />

Herrenflorett 1996<br />

1. Weiner, Björn GER TB Burgsteinfurt<br />

Herrenflorett 1995<br />

1. Lu, Kevin GER TSV Bigge-Olsberg<br />

Ein Miniturnier jeder gegen jeden krönte den zweiten<br />

Trainingstag vor einer ganzen Anzahl <strong>mit</strong> Kameras<br />

bewaffneter und Daumen drückender Eltern als dankbarem<br />

Publikum. Eigens gedruckte Urkunden sowie<br />

nicht zu knappe Mengen Gummibären für jeden nahmen<br />

die Kinder begeistert entgegen. Und als gegen<br />

Ende des Turniers der besagte Bub, der bis dahin<br />

noch kein Gefecht gewonnen hatte, stolz von seinem<br />

technischen Kabinettstückchen berichtete, da war ich<br />

ebenso stolz wie er.<br />

Volkhart Weizsäcker


Esslinger Friesenkämpfer holen sieben Medaillen<br />

Im Rahmen der deutschen Mehrkampfmeisterschaften<br />

des Deutschen Turner-<strong>Bund</strong>es (DTB) wurden am<br />

16./17. September in Konstanz die nationalen Titelkämpfe<br />

im Friesenkampf ausgetragen. <strong>Der</strong> Friesenkampf<br />

ist ein Fünfkampf, der aus den Disziplinen Luftgewehrschießen,<br />

Kugelstoßen, Laufen, Schwimmen<br />

und Fechten besteht. Hierfür qualifiziert hatten sich<br />

neben acht Athleten der Fechtabteilung der SV 1845<br />

Esslingen auch zwei Teilnehmer des TSV Berkheim<br />

sowie ein Athlet des TV Nellingen. Am Ende konnte<br />

das Esslinger Team <strong>mit</strong> sieben Medaillen auf ein glänzendes<br />

Ergebnis zurückblicken: Die beiden SV-Starter<br />

Hanna Schmid (Jugend A) und Bernhard Hammer<br />

(Männer 40) sicherten sich den Titel eines deutschen<br />

Meisters, die Vizemeisterschaft holten sich die beiden<br />

SV-Athleten Leonie Kurz (Jugend C) und Simon<br />

Mangold (Jugend D) sowie Gerhard Grau vom TSV<br />

Berkheim (Männer 50). Zwei Bronzemedaillen erkämpften<br />

sich die beiden SV-<strong>Fechter</strong> Jörn Ziegler<br />

(Jugend D) und Udo Ziegler (Männer 40).<br />

In der weiblichen A-Jugend starteten <strong>mit</strong> der deutschen<br />

Meisterin Hanna Schmid (SV 1845 Esslingen)<br />

und Alexandra Grau (TSV Berkheim) zwei Esslinger<br />

Athletinnen. Hanna Schmid konnte sich in der<br />

Leichtathletik gegen all ihre Konkurrentinnen behaupten<br />

und erkämpfte sich in den übrigen Disziplinen<br />

ebenfalls vordere Platzierungen. Am Ende verteidigte<br />

die SV-<strong>Fechter</strong>in <strong>mit</strong> 314 Punkten denkbar knapp ihren<br />

Titel und wurde deutsche Meisterin vor Franziska Horke<br />

Esslinger Friesenkämpfer <strong>mit</strong> 7 Medaillen<br />

100 Jahre Fechten im MTV Stuttgart<br />

Die Fechtabteilung des MTV Stuttgart 1843 feiert in diesem Jahr ihr hundertjähriges<br />

Bestehen. Zum Jubiläum veranstaltet die MTV-Fechtabteilung ein Jugendturnier,<br />

zu <strong>dem</strong> sie Aktive aus den Partnerstädten Brünn und Straßburg erwarten.<br />

Auch <strong>Mann</strong>schaften aus Zalaegerszeg in Ungarn, aus Würzburg und natürlich<br />

aus Stuttgart gehen an den Start. Das Turnier findet am 11. November statt.<br />

Im Jahre 1906 wurde die damalige <strong>Fechter</strong>riege von Mitgliedern der<br />

Vorturnerschaft des Männerturnvereins gegründet. Die MTV-Fechtabteilung ist<br />

da<strong>mit</strong> die drittälteste in Württemberg. Zuvor waren bereits in Heilbronn und Ulm<br />

<strong>Fechter</strong>riegen gegründet worden. Gefochten wurde zunächst <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> schweren<br />

Säbel nach deutscher Schule „auf Hieb und Stich“, doch schon bald kamen<br />

Florett und leichter Säbel dazu, beides <strong>mit</strong> beweglicher Mensur.<br />

In den folgenden hundert Jahren konnten MTV-<strong>Fechter</strong> zahlreiche sportliche<br />

Erfolge erringen. 1922 wurde Fräulein Lydia Weber die erste Meisterin des<br />

Württembergischen <strong>Fechter</strong>bundes im Damenflorett. In den 60er und 70er<br />

Jahren errang Dieter Berger im Florett und im Säbel mehrere württembergische<br />

Meistertitel für den MTV. Rudi Kost war der erste <strong>Fechter</strong>, der eine deutsche<br />

Meisterschaft nach Stuttgart holte, und zwar 1968 im Herrendegen. Dieter Jung<br />

startete <strong>mit</strong> der deutschen Nationalmannschaft bei den Olympischen Spielen<br />

1972 in München. 1974 unterlag der MTV im Finale der deutschen <strong>Mann</strong>schaftsmeisterschaften<br />

im Herrendegen der <strong>Mann</strong>schaft aus Tauberbischofsheim.<br />

Ein gewisser Max Geuter focht damals für die Stuttgarter, und das trotz<br />

gebrochener Rippe. 1989 war die <strong>Mann</strong>schaft des MTV im Deutschlandpokal<br />

ebenfalls im Herrendegen erfolgreich. Wohlgemerkt, die Fechtabteilung des MTV<br />

Stuttgart war in all diesen Jahren kein Leistungszentrum, sondern ein Verein von<br />

Freizeitsportlern – und das ist er bis heute geblieben.<br />

(Neusser SV, 313 Punkte). Die Berkheimerin Alexandra<br />

Grau wurde <strong>mit</strong> 238 Punkten Vierte. Leonie Kurz,<br />

Karolin Mangold und Alica Ebinger von der SV 1845<br />

Esslingen waren in der weiblichen C-Jugend am Start.<br />

Leonie Kurz gelang in der Endabrechnung der Sprung<br />

auf das Treppchen. Mit einer ausgezeichneten<br />

Schwimm- und Schießleistung sicherte sich die<br />

Esslingerin <strong>mit</strong> 399 Punkten hinter Jaqueline Huptas<br />

von Bayer 04 Leverkusen (404 Punkte) Rang zwei. Ihre<br />

beiden Vereinskameradinnen Karolin Mangold und<br />

LANDESVERBÄNDE<br />

Alica Ebinger wurden Fünfte und Siebte. Für den<br />

Wettbewerb der männlichen Jugend D, die nur einen<br />

Vierkampf ohne Schießen bestritt, hatten sich die beiden<br />

Esslinger Kaderfechter Simon Mangold und Jörn<br />

Ziegler qualifiziert. Am Ende sprang für die beiden<br />

Esslinger nach ausgezeichneten Einzelleistungen<br />

jeweils eine Medaille heraus. Simon Mangold wurde<br />

verdient deutscher Vizemeister <strong>mit</strong> 258 Punkten, sein<br />

Vereinsgefährte Jörn Ziegler sicherte sich knapp dahinter<br />

<strong>mit</strong> 252 Punkten noch die Bronzemedaille. Diese<br />

Konkurrenz konnte Thorben Schmidt (Eintacht<br />

Duisburg) <strong>mit</strong> 278 Punkten für sich entscheiden.<br />

In der Altersklasse Männer 40 gab es zwei weitere<br />

Medaillen für das Team der SV 1845 Esslingen: Bernhard<br />

Hammer setzte sich im Fechten, Schwimmen<br />

und Schießen gegen seine Kontrahenten durch und<br />

sicherte sich <strong>mit</strong> 361 Punkten knapp den Titel vor<br />

<strong>dem</strong> Schwenninger Klaus Löschel (359 Punkte). Udo<br />

Ziegler tat es seinem Sohn Jörn gleich und gewann<br />

<strong>mit</strong> 312 Punkten die Bronzemedaille.<br />

Einen weiteren Medaillengewinn gab es für die aus<br />

Esslinger bei den Männern 50: Gerhard Grau vom TSV<br />

Berkheim sicherte sich die Vizemeisterschaft <strong>mit</strong> 317<br />

Punkten hinter Hans-Ulrich Stolze (TV Schwetzingen,<br />

363 Punkte). Vom TV Nellingen startete in dieser<br />

Altersklasse noch Albrecht Kindt. In der Endabrechnung<br />

belegte der Nellinger <strong>mit</strong> 260 Punkten einen<br />

guten sechsten Rang.<br />

Fechtwart Otto Schwarz und die <strong>Fechter</strong>schaft des MTV Stuttgart 1931<br />

Foto: Fredrik Arnold<br />

Heute hat die Abteilung rund 80 Mitglieder im Alter von 12-65 Jahren, von denen<br />

einige in Kadern des WFB oder auch der Seniorennationalmannschaft des<br />

Deutschen <strong>Fechter</strong>-<strong>Bund</strong>es (DFB) sind. Fritz Ernst leitet die Fechtabteilung seit<br />

mehr als 15 Jahren. Er steht da<strong>mit</strong> ganz in der Tradition des MTV, denn die prägenden<br />

Präsidenten der MTV-<strong>Fechter</strong>schaft waren immer jahrzehntelang im Amt:<br />

Otto Schwarz von der Gründung bis 1931 oder Rudolf Hoffmann von 1931-1954.<br />

31


32<br />

LANDESVERBÄNDE<br />

Tatkräftig unterstützt wird unser „Fritze“ von seinem Sohn Guido Ernst, der Sportwart<br />

der MTV <strong>Fechter</strong> ist. Die Ausbildung jugendlicher <strong>Fechter</strong> ist wichtiger<br />

Bestandteil des Trainings beim MTV, wo <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> Florett und <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> Degen<br />

gefochten wird. Trainer sind der Senior Dieter Berger im Florett und Holger Linke<br />

Gemeinsame Vorbereitung<br />

Vom 22. bis 24. September trafen sich die D/C- bis<br />

D3-Kader-Athleten der drei baden-württembergischen<br />

Fechtverbände in den Landesleistungszentren<br />

und regionalen Spitzensportzentren Heidenheim und<br />

Tauberbischofsheim, um sich gemeinsam auf die<br />

Glühende <strong>Fechter</strong><br />

DITZINGEN – Mit einer nächtlichen Fechtshow im<br />

Schein von UV-Lampen haben die TSF Ditzingen Ende<br />

September rund 150 Zuschauer in ihren Bann gezogen.<br />

Als würden sie in kühlem Blau glühen, lieferten<br />

sich Klaus Schäfer, Bruno Kachur und Sascha Knoll<br />

temporeiche Degengefechte unter <strong>dem</strong> Nachthimmel.<br />

Ihre Waffen hatten sie <strong>mit</strong> Klebefolie umwickelt,<br />

die neongrün leuchtete. Ingo Grausam moderierte<br />

die Darbietung. Die Fechtshow auf einer Wiese<br />

vor <strong>dem</strong> Ditzinger Schulzentrum Glemsaue war Teil<br />

der „Glemskultour“. Das Ufer der Glems, die sich<br />

durch Ditzingen schlängelt, war dabei von farbigen<br />

Lampions in herbstlich warmes Licht getaucht. Auf<br />

diesem rund zwei Kilometer langen Festgelände gab<br />

es einen ganzen Tag lang bis in die Nacht hinein an<br />

verschiedenen Bühnen Varieté, Kabarett und<br />

Livemusik zu erleben.<br />

Steffen Eigner<br />

MENSCHEN DES SPORTS<br />

Pionier des Seniorenfechtens – Laki Dobridis wird 85<br />

Dass Laki Dobridis am 5. Dezember 85 Jahre alt wird,<br />

kann man kaum glauben. Seine Pionierarbeit für das<br />

Seniorenfechten und seine unermüdliches Engagement<br />

hat ihn fit und jung gehalten. „Ich fühle mich<br />

wie 55“, sagt der gebürtige Grieche. In diesem Jahr<br />

konnte er wegen einer Meniskusverletzung keine<br />

Waffe in die Hand nehmen und musste auch auf eine<br />

Teilnahme bei den deutschen Seniorenmeisterschaften<br />

verzichtet. 2007 will er aber wieder auf die<br />

Planche. drei Mal war er schon deutscher Meister <strong>mit</strong><br />

<strong>dem</strong> Florett und zwei Mal Europameister – vielleicht<br />

kommt noch der eine oder andere Titel hinzu.<br />

Laki Dobridis, der 1990 Seniorenbeauftragter des<br />

Deutschen <strong>Fechter</strong>-<strong>Bund</strong>es (DFB) wurde und ein Jahr<br />

später das European Veterans Fencing Co<strong>mit</strong>tee<br />

(EVFC) <strong>mit</strong>gründete, hat ohnehin noch viel vor. Zum<br />

bevorstehende Fechtsaison vorzubereiten. Sowohl der<br />

Florettlehrgang in Tauberbischofsheim als auch der<br />

Degenlehrgang in Heidenheim waren sehr gut<br />

besucht. Unter der fachmännischen Aufsicht und<br />

Führung der Landestrainer und Vereinstrainer sowie<br />

Fechten im Schwarzlicht<br />

Beispiel das EVFC, deren Präsident er seit 15 Jahren<br />

ist, <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> Europäischen Fecht-Verband zusammen<br />

zuführen. „Aus diesem Grund bleibe ich noch ein<br />

Jahr Präsident“, sagt er. Für den Kürschnermeister,<br />

der Mitte der 80er Jahre sein Pelzgeschäft aufgegeben<br />

hat, ist das Fechten immer ein wesentlicher<br />

Faktor seines Lebens gewesen, eine Passion, von der<br />

er nicht genug bekommen konnte. Schließlich stand<br />

er 35 Jahre (1963-1998) an der Spitze des<br />

Fechtclubs Koblenz.<br />

Seine Berufung fand Dobridis, der als Zweijähriger<br />

<strong>mit</strong> seinen Eltern nach Köln kam, als der damalige<br />

DFB-Vizepräsident Hajo Zwiesler ihn für den Aufbau<br />

des deutschen Seniorenfechtens gewinnen konnte.<br />

„Es ist das Wichtigste in meinem Leben geworden“,<br />

sagt er. Dobridis hat die erste Senioren-EM in Ost-<br />

im Degen. Für ihr Jubiläum wünschen sich die <strong>Fechter</strong> des MTV Stuttgart die<br />

Begeisterung und den Elan, auch die nächsten hundert Jahre ihrer<br />

Vereinsgeschichte hieb- und stichfest in Angriff nehmen zu können.<br />

Christof Baumann<br />

einer physiotherapeutischen Betreuung lag der<br />

Schwerpunkt beider Lehrgänge vor allem darin, die<br />

fechtspezifische Motorik und Methodik zu verfeinern<br />

sowie das konditionelle Leistungsvolumen der<br />

Athleten zu verbessern. Markus Hartelt<br />

Berlin (1992) und viele Länderkämpfe organisiert, die<br />

Nationalmannschaft berufen und bei großen<br />

Titelkämpfen betreut.<br />

Auch international wurde er zum Motor des Seniorenfechtens,<br />

das weltweit zu einer großen Bewegung<br />

geworden ist. Er hat <strong>mit</strong> seinen charmanten und liebenswürdigen<br />

Art viele Freunde gewonnen und ist<br />

vielen ein Freund geworden, was für ihn ein ganz<br />

wichtiger Gewinn ist. Das Amt des Seniorensprechers<br />

im DFB, das er 1996 als Erster übernahm, hat er<br />

1999 an Franz Hirt weitergegeben. Natürlich stand<br />

und steht er ihm <strong>mit</strong> Rat und Tat weiter zur Seite.<br />

„Natürlich werde ich dabeibleiben“, erklärt Mr.<br />

Seniorenfechten.<br />

Andreas Schirmer


Günter Wachsen wird 90<br />

An Jubiläen und runde Geburtstage ist der DFC Düsseldorf<br />

in seiner über 80-jährigen Vereinsgeschichte gewöhnt,<br />

doch in wenigen Wochen gibt’s etwas Besonderes<br />

zu feiern: Das älteste Mitglied des Vereins, Günter<br />

Wachsen, feiert seinen 90. Geburtstag. Aus diesem Anlass<br />

sei an den langen und sportlich beachtlichen<br />

Erfolgsweg dieses „alten Haudegens“ erinnert.<br />

Günter Wachsen kam zum Fechten über den modernen<br />

Fünfkampf bereits 1938. Unterbrochen wurde der<br />

sportliche Weg – wie bei so vielen dieser Generation –<br />

durch Wehrpflicht und Gefangenschaft. 1951 dann der<br />

sportliche Neubeginn in Berlin. 1952 wechselte der<br />

Polizeibeamte aus beruflichen Gründen in die<br />

Landeshauptstadt – und da<strong>mit</strong> zum „Deutschen Fecht-<br />

Club Düsseldorf“, <strong>dem</strong> er bis heute die Treue hält. Mit<br />

seiner Lieblingswaffe, <strong>dem</strong> Degen, wurde Wachsen<br />

(1953) sofort Landesmeister, aber als Aktiver sammelte<br />

er vorzugsweise <strong>mit</strong> der Vereinsmannschaft Erfolge.<br />

Günter Wachsen wurde deutscher <strong>Mann</strong>schaftsmeister<br />

und 3 x deutscher Vizemeister. Bei den rheinischen<br />

<strong>Mann</strong>schaftsmeisterschaften holte das DFC-Team 5 x<br />

den Titel und 4 x die Vizemeisterschaft. Ganz nebenbei<br />

wurde er <strong>mit</strong> der <strong>Mann</strong>schaft 4 x Polizeieuropameister.<br />

Einer der erfolgreichsten Fechttrainer Norddeutschlands,<br />

Alfred Peter vom Fechtclub Inselstadt Ratzeburg,<br />

ist tot. <strong>Der</strong> Ehrenvorsitzende des Vereins starb<br />

im Alter von 76 Jahren nach schwerer Krankheit in<br />

Raisdorf bei Kiel. „Mit Alfred Peter haben wir einen<br />

Menschen verloren“, so Angelika Wolf, Vorsitzende<br />

des Fechtclubs, „der maßgeblich unseren Verein<br />

nach innen und außen geprägt hat.“<br />

<strong>Der</strong> ehemalige Leiter des Kreisordnungsamtes in<br />

Ratzeburg hatte seine fechterische Laufbahn 1950<br />

bei den Lübecker Sportfechtern begonnen, wechselte<br />

1954 zur Lübecker Turnerschaft und 11 Jahre<br />

später zum FCI Ratzeburg. Bereits 1961 hob er dort<br />

in der Turnierleitung das älteste deutsche Fechtturnier,<br />

die internationale „Alte Salzstraße“, <strong>mit</strong> aus<br />

der Taufe. Unter seiner Regie wurde der Wettkampf<br />

zum bedeutendsten <strong>Fechter</strong>eignis Norddeutschlands<br />

und baute seinen exzellenten Ruf in vier<br />

Ab 1971 begann die lange Erfolgsserie bei den<br />

deutschen Seniorenmeisterschaften. Wachsen holte<br />

in den verschiedenen Altersklassen 11 x den Titel.<br />

1993 reiste er zum letzten Mal nach Bad Dürkheim<br />

und verabschiedete sich, <strong>mit</strong> 77 Jahren, natürlich<br />

<strong>mit</strong> <strong>dem</strong> Titel des deutschen Seniorenmeisters, vom<br />

aktiven Fechtsport.<br />

Günter Wachsen stand seinem Verein jedoch weiterhin<br />

als engagierter Trainer (Trainer B-Lizenz seit 1977,<br />

DFB-Trainer A-Lizenz seit 1978) zur Verfügung. <strong>Der</strong><br />

Rheinische <strong>Fechter</strong>bund verlieh ihm in Anerkennung<br />

um die Förderung des Fechtsports die Ehrennadel des<br />

RFB. Auf Landesebene holte er, abgesehen von diversen<br />

Turnier- und Pokalerfolgen, 3 x den Titel des rheinischen<br />

Seniorenmeisters. In den letzen Jahren ist es<br />

ruhiger geworden um unseren „alten Haudegen“.<br />

Zwar ist er geistig noch voll auf der Höhe, aber die<br />

nachlassende Sehkraft bindet ihn an die gewohnte<br />

Umgebung. Eine große Fechtgemeinde gratuliert und<br />

wünscht noch viele gesunde Jahre im Kreise der<br />

Familie <strong>mit</strong> den geliebten Enkelkindern – und noch<br />

weiterhin unbeschwerte Jahre im Ruhestand.<br />

Siegfried Albrecht<br />

<strong>Fechter</strong> trauern um Erfolgstrainer Alfred Peter<br />

Jahrzehnten kontinuierlich aus. Als Kampfrichter<br />

war Alfred Peter auf deutschen Meisterschaften<br />

und internationalen Weltcupturnieren viele Jahre<br />

lang ein gefragter Obmann. Bei den Weltmeisterschaften<br />

1978 in Hamburg sorgte der begeisterte<br />

Säbelfechter als Protokollchef <strong>mit</strong> seiner besonnenen<br />

und ruhigen Art <strong>mit</strong> für den reibungslosen<br />

Ablauf. Seine größten Erfolge aber feierte Peter, der<br />

selbst 4 x Landesmeister im Säbel wurde, als Fechttrainer<br />

des FCIR.<br />

In 40 Jahren führte er seine Schützlinge zu insgesamt<br />

mehreren hundert Landesmeistertiteln, zu<br />

internationalen Meisterehren in Skandinavien und<br />

zu Final- und Halbfinalplätzen bei deutschen Meisterschaften<br />

und im Deutschland-Pokal. Bis Ende<br />

2005 leitete Peter aktiv das FCIR-Training.<br />

<strong>Der</strong> Fechtsport, das Engagement für die Jugend<br />

und ehrenamtliche Tätigkeit waren wichtige<br />

Lebenselixiere Alfred Peters. Lang ist die Liste der<br />

Ehrenämter, die er innehatte: Gaufechtwart<br />

Schleswig-Holstein Süd, Präsident des <strong>Fechter</strong>bundes<br />

Schleswig-Holstein, Landeskampfrichterwart,<br />

Sport- und Kassenwart des FCI Ratzeburg. Für<br />

seinen außergewöhnlichen Einsatz wurde Peter<br />

unter anderem <strong>mit</strong> der Silbernen Ehrenplakette des<br />

Deutschen <strong>Fechter</strong>-<strong>Bund</strong>es, der Ehrenplakette des<br />

Dänischen Fechtverbandes, der Sportplakette des<br />

Kreises Herzogtum Lauenburg in Bronze und <strong>mit</strong><br />

der Sportverdienstnadel des Landes Schleswig-<br />

Holstein ausgezeichnet.<br />

MENSCHEN DES SPORTS<br />

Offizielles Organ des<br />

Deutschen <strong>Fechter</strong>-<strong>Bund</strong>es e. V.<br />

Herausgeber:<br />

<strong>Deutscher</strong> <strong>Fechter</strong>-<strong>Bund</strong> e. V.<br />

Am Neuen Lindenhof 2, 53117 Bonn<br />

Telefon: (02 28) 98 90 50, Fax: 67 94 30<br />

E-Mail: Janka@fechten.org<br />

Internet: www.fechten.org<br />

Redaktion:<br />

Andreas Schirmer (verantwortlich)<br />

Hans-Sachs-Str. 55, 40237 Düsseldorf<br />

Tel.: (02 11) 23 96 170, Fax: (02 11) 23 96 171<br />

E-Mail: Rimesse@aol.com<br />

Max W. F. Geuter (Fachredaktion)<br />

Hainbuchenweg 21, 82194 Gröbenzell<br />

Tel.: (0 81 42) 59 70 77, Fax: 59 70 79<br />

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Druck:<br />

Druckpunkt Offset GmbH, Bergheim<br />

Verlag:<br />

Meyer & Meyer Verlag GmbH<br />

Von-Coels-Straße 390, 52080 Aachen<br />

Tel.: (02 41) 95 81 00, Fax: (02 41) 9 58 10 10<br />

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Schlussredaktion, Satz & Gestaltung:<br />

Andreas <strong>Mann</strong><br />

Tel.: (02 41) 9 58 10 24, Fax: (02 41) 9 58 10 30<br />

E-Mail: andreas.mann@m-m-sports.com<br />

Titelbild: Peter Joppich, Foto: © Timocheff<br />

Anzeigen:<br />

Kirsten Schiffer<br />

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Anzeigenpreisliste Nr. 6<br />

fechtsport erscheint 6 x jährlich; der Abopreis beträgt<br />

e 20,- inkl. Versand (im Ausland auf Anfrage). Für die<br />

Lizenznehmer des DFB ist der Bezugspreis in der Lizenzgebühr<br />

enthalten. Abokündigung muss <strong>mit</strong> einer Frist von<br />

drei Monaten vor Ablauf des Kalenderjahres erfolgen.<br />

Einzelheft e 4,-<br />

Redaktionsschluss ist ca. vier Wochen vor Erscheinen und<br />

wird in der jeweils vorherigen Ausgabe bekannt gegeben.<br />

Die Zeitschrift und alle Beiträge und Abbildungen sind<br />

urheberrechtlich geschützt.<br />

Die Verwendung ohne Zustimmung des Verlages ist strafbar<br />

– insbesondere Vervielfältigung, Übersetzung, Verfilmung<br />

und Einspeicherung in Datensysteme. Gekennzeichnete<br />

Berichte geben nicht unbedingt die Meinung der<br />

Redaktion und des Herausgebers wieder. Wir behalten uns<br />

vor, Manuskripte und Leserbriefe zu kürzen.<br />

Nächster Erscheinungstermin: 08. Februar 2007<br />

ISSN 0720-2229<br />

Verbindlicher Redaktionsschluss für die Ausgabe 1/2007<br />

ist der 12. Januar 2007, für die Ausgabe 2/2007 der<br />

16. März 2007.<br />

Beiträge sind ausdrücklich auf Diskette oder per E-Mail<br />

erwünscht und sollten im Format rtf/doc gespeichert<br />

werden!<br />

Weitere Zeitschriften im Meyer & Meyer Verlag:<br />

Badminton Sport • Betrifft Sport • condition (Laufsport)<br />

• Deutsches Turnen • Judo-Magazin • Ü-Magazin für<br />

Übungsleiter • Senioren Leichtathletik• Sportjournalist •<br />

Zeitschrift des Instituts für Angewandte Trainingswissenschaften<br />

(IAT) • New Studies in Athletics (Leichtathletik)<br />

33


Dezember 2006<br />

34<br />

TERMINE<br />

Datum Ort Nation FIE/EFC Name des Turniers Waffe/Altersklasse E/M Qu DFB<br />

2. Tauberbischofsheim GER JWC Möbel-Schott/Dunlopillo-Cup Dd Jun. E QAJ<br />

2. Berlin GER Nikolaus-Turnier Df/Hf Sch. E<br />

2. Münster GER Deutsche Juniorenmeisterschaften Df Jun. E/ M QBJ<br />

2. München GER Münchner Schwert Hs Akt. E QB<br />

2. Leszno POL JWC Internat. Turnier Df Jun. E<br />

2. Tourcoing FRA JWC Internat. Turnier Hd Jun. E QAJ<br />

2./3. Weinstadt GER Deutsche Juniorenmeisterschaften Hf Jun. E/ M QBJ<br />

2./3. Waltrop GER Hugo-Nihues-Turnier a.W.Jgd E<br />

3. München GER Nymphenburger Schloss Ds Akt. E QB<br />

3. Leszno POL JWC Internat. Turnier Df Jun. E<br />

9. Schkeuditz GER 16. Sächsisches Wichtel-Turnier Df/Hf Sch E<br />

9. Tauberbischofsheim GER VS-Möbel-Cup Df/Hf/Ds/Hs Sch E<br />

9./ 10. Reutlingen GER Internat. Turnier Hd Akt. E QB<br />

9./10. Châlon en Champagne FRA Youngster International de l’epée Hd Jgd E<br />

9./10. Grenoble FRA Parmentier Dd Jgd E<br />

9./ 10. Bochum GER 26. Martin-Zimmermann-Ged.-Pokal Dd Akt. E QB<br />

9./ 10. Eislingen GER Deutsche Junioren Meisterschaften Ds/ Hs Jun. E/ M QBJ<br />

9./ 10. Heidenheim GER Internat. Turnier Hf A-Jgd. E QAJgd.<br />

9./10. Emden GER Advents-Turnier a.W. Sen. E<br />

10. Chamalieres FRA Tournoi de la Ville Chamalières Df/Hf E<br />

14./ 15. Merida VEN JWC Internat. Turnier Ds/ Hs Jun. E<br />

16. Heidenheim GER Internat. Turnier Df/Hf Jgd E<br />

16. Catania ITA JWC Internat. Turnier Hd Jun. E<br />

16. Bochum GER JWC Stadtwerke-Pokal Df Jun. E QAJ<br />

16./ 17. Mosbach GER Deutsche A-Jugend-Meisterschaften Hd A-Jgd. E/ M QAJgd.<br />

16./17. Saint Martin d’Hères FRA Trophée des Alpes a.W. M<br />

17. Burgsteinfurt GER JWC Steinfurter Schloss Hf Jun. E QAJ<br />

27./28. München GER Internat. Turnier Ds/Hs Sch/Jgd E<br />

Januar 2007<br />

5. Budapest HUN JWC Coupe Herakles Juniors Hf Jun. E QAJ<br />

5. Budapest HUN JWC Coupe Herakles Juniors Df Jun. E QAJ<br />

6. Budapest HUN JWC Coupe Herakles Juniors Dd Jun. E QAJ<br />

6. Budapest HUN JWC Coupe Herakles Juniors Ds Jun. E QAJ<br />

7. Budapest HUN JWC Coupe Herakles Juniors Hs Jun. E QAJ<br />

7. Budapest HUN JWC Coupe Herakles Juniors Hd Jun. E QAJ<br />

7. Budapest HUN Internat. Turnier Df Akt. E QB<br />

12./ 13. Teheran IRI WC Coupe du Monde Hd Akt. E<br />

12./ 14. Teheran IRI GP Coupe du Monde Hs Akt. E<br />

13./14. Kopenhagen DEN ST Internat. Turnier Hs Akt. E<br />

13. Göppingen GER JWC Südwestbank-Pokal Hs Jun. E QAJ<br />

13./ 14. Kopenhagen DEN ST F.I.E.-Satellitenturnier Hs Akt. E<br />

13./ 14. Kopenhagen DEN WC Copenhagen-Cup Hf Akt. E<br />

13./ 14. Mosbach GER Internat. Turnier Df Akt. E QB<br />

14. Göppingen GER JWC Volksbank-Pokal Ds Jun. E QAJ<br />

14. Dijon FRA JWC Turnoi de la Ville de Dijon Dd Jun. E QAJ<br />

19.-21. Doha QAT GP Grand Prix du Qatar 2006 Hd Akt. E/ M<br />

19.- 21. Tauberbischofsheim GER Dt. Expocamp-Meisterschaften Df/ Hf Akt. E/ M QB<br />

19.- 21. Budapest HUN GP Westend-Cup Dd Akt. E/M<br />

20. Montreal CAN JWC Internat. Turnier Hd/ Hs/ Df Jun. E<br />

20. Bonn GER Internat. Turnier Ds Akt. E QB<br />

20. <strong>Mann</strong>heim GER Schloss-Pokal Df/Hf Jgd E<br />

20./ 21. Bad Segeberg GER X. Winterturnier Dd/Hd/Df/Hf Sch/Jgd E<br />

20./21. Syracuse ITA Jeux Mediterrané a.W. E/M<br />

20./ 21. Istanbul TUR WC Coupe du Monde Hs Akt. E QA<br />

21. Montreal CAN JWC Internat. Turnier Dd / Ds/ Hf Jun. E<br />

26.-28. Kuwait KUW GP Coupe du Monde Hd Akt. E<br />

26./ 28. Paris FRA GP Grand Prix Hf Akt. E/ M QA<br />

27. Logrono ESP JWC Ciudad de Logrono Ds/ Hs Jun. E<br />

27./ 28. Prag CZE WC Prag d’Or Dd Akt. E<br />

27./ 28. Plietzhausen GER Deutsche Juniorenmeisterschaften Hd Jun. E/ M QBJ<br />

27./ 28. Bonn GER Internat. Turnier Dd A-Jgd. E QAJgd.<br />

27./ 28. Koblenz GER Internat. Turnier Hf A-Jgd. E QAJgd.<br />

28. Como ITA JWC Citta di Como Hf Jun. E<br />

28. Waldkirch GER JWC Internat. Turnier Df Jun. E QAJ


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