Der Mann mit dem goldenen Arm - Deutscher Fechter-Bund eV
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Gutes Gefecht <strong>mit</strong> negativem Ausgang: Anja Müller (r.) verliert im Achtelfinale Foto: Marest<br />
Damenflorett offiziell dabei, erklärte, dass<br />
man nicht viele Variationsmöglichkeiten<br />
habe. „Normalerweise ist Carolin<br />
Golubitzki eine, die langsam an so eine<br />
<strong>Mann</strong>schaft herangeführt werden muss.<br />
Doch sie muss auf Grund der wenigen<br />
Florettfechterinnen, die wir haben, jetzt<br />
schon fest auf Position drei fechten“, sagte<br />
Proske. Ingo Weißenborn stand daneben<br />
und nickte zustimmend, wohlwissend, dass<br />
„auf vier“ die Juniorin Sandra Bingenheimer<br />
sitzt und dahinter eigentlich nur<br />
noch Viola Haenlein kommt.<br />
.<br />
Weit hinter den Erwartungen zurück blieben<br />
die deutschen Florettdamen auch im<br />
Einzel. Allen voran Anja Müller, die als<br />
Vizeweltmeisterin angereist war und in<br />
Turin ihren Traum von der Goldmedaille<br />
verwirklichen wollte. Doch bereits im<br />
Achtelfinale musste die Tauberbischofsheimerin<br />
die Waffen strecken. Die Weltranglistenzweite<br />
verlor gegen die Russin<br />
Aida Chanaewa (27. der Weltrangliste) <strong>mit</strong><br />
10:11 im „Sudden Death“. „Eigentlich war<br />
es ein gutes Gefecht. Das Schlechte daran<br />
ist nur, dass ich es nicht gewonnen habe“,<br />
resümierte eine enttäuschte, aber äußerlich<br />
gefasste Anja Müller (neunter Platz).<br />
Hat Weißenborn alles richtig gemacht?<br />
Noch schlechter waren Katja Wächter (21.)<br />
und Carolin Golubitzki (ehemals Wutz,<br />
20.). Beide gingen bereits in der Runde der<br />
letzten 32 aus <strong>dem</strong> Turnier. Sandra<br />
Bingenheimer (74.) kam nicht einmal über<br />
die Setzrunde hinaus. So<strong>mit</strong> haben die<br />
deutschen Florettfechterinnen sich nicht<br />
<strong>mit</strong> Ruhm bekleckert.<br />
„Ich bin sehr traurig“, resümierte Weißenborn<br />
nach den Einzeln. Sehr gut habe die<br />
<strong>Mann</strong>schaft während der Saison und in<br />
der Vorbereitung gearbeitet. Carolin<br />
Golubitzki und Anja Müller hätten ihre<br />
Gefechte allerdings leichtfertig aus der<br />
Hand gegeben. Auch er selbst werde sich<br />
hinterfragen, ob er alles richtig gemacht<br />
habe, so Weißenborn.<br />
„Ich hatte gegen sie in der <strong>Mann</strong>schaft<br />
auch schon Probleme“, sagte Anja Müller<br />
über ihre Bezwingerin. Doch zu einer<br />
Niederlage hätte es nicht kommen müssen,<br />
da Müller bereits 10:8 führte. „Sie ist<br />
aber extrem offensiv und aggressiv und<br />
ficht ohne Respekt.“ Und im „Sudden<br />
Death“ war die Russin, gab die Tauberbischofsheimerin<br />
zu, einfach schneller.<br />
„Wenn du den letzten Treffer machst, bist<br />
du der Held, wenn nicht, bist du der Willi“,<br />
meinte Deutschlands derzeit beste<br />
Florettfechterin.<br />
Ebenfalls im „Sudden Death“ schied<br />
Carolin Golubitzki aus – und zwar <strong>mit</strong> 5:6<br />
gegen die spätere Weltmeisterin Margherita<br />
Granbassi. Katja Wächter hielt gegen<br />
die WM-Dritte Giovanna Trillini nur zwei<br />
Drittel lang <strong>mit</strong>, ließ sich durch eine vermeintliche<br />
Fehlentscheidung des<br />
Obmanns ablenken und hatte am Ende<br />
beim 8:15 keine Chance.<br />
Michael Fürst<br />
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