Der Mann mit dem goldenen Arm - Deutscher Fechter-Bund eV
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unbefriedigend“, sagte der Juniorenweltmeister<br />
von 2005. Beim Dormagener<br />
kam erschwerend hinzu, dass ihn in den<br />
Tagen von Turin schwerer Durchfall plagte<br />
und er drei Kilogramm an Gewicht verlor.<br />
„Für das Gefecht gegen Morehouse ist das<br />
aber keine Entschuldigung, wenngleich es<br />
kräftemäßig schon eine Runde später<br />
schwieriger geworden wäre“, so Limbach<br />
selbstkritisch. Am Morgen vor <strong>dem</strong> Wettkampf<br />
bekam er noch aufbauende Infusionen.<br />
Dennis Bauer hingegen hatte die<br />
Medaille schon in Reichweite, ehe er im<br />
Viertelfinale <strong>dem</strong> Russen Alexei Frossine<br />
<strong>mit</strong> 12:15 unterlegen war. „Das ist so<br />
ärgerlich“, schimpfte Bauer, der lange Zeit<br />
geführt hatte.<br />
Im <strong>Mann</strong>schaftswettkampf zogen alle vier<br />
Säbelherren wieder an einem Strang und<br />
verbesserten ihre Ausgangsposition für die<br />
Olympiaqualifikation. „Peking 2008 ist<br />
unser großes Ziel“, erklärte Nicolas Limbach,<br />
der in der zurückliegenden Weltcupsaison<br />
am besten focht. Dies bedeutet aber<br />
noch lange nicht, dass er das Sagen im<br />
Team hat. „Wir haben keinen Chef“, erklärte<br />
Christian Kraus: Er ist <strong>mit</strong> 28 Jahren der<br />
Älteste im Team, gab sich aber in Turin<br />
ohne zu murren <strong>mit</strong> der Rolle des Ersatzfechters<br />
zufrieden. „Die Mischung bei uns<br />
Rollstuhl-WM<br />
Gold, Silber und Bronze<br />
Bei den erstmals parallel <strong>mit</strong> den<br />
Fußfechtern ausgetragenen Weltmeisterschaften<br />
gewann die deutsche<br />
Rollstuhlfechterequipe einen kompletten<br />
Medaillensatz in Turin. Markus<br />
Lautenberg (Degen, Kategorie C) feierte<br />
den ersten WM-Titel seiner Karriere, Debütantin<br />
Annabel Breuer holte gleich<br />
Silber (Degen, Kategorie B) und Bronze<br />
(Florett).<br />
Den Anfang machten die Florettdamen<br />
und Säbelherren. Das deutsche Damenquartett<br />
startete hoffnungsvoll. Bis auf<br />
Anna Kreissl (Rang 22) erreichten alle die<br />
Runde der besten 16. In der Startklasse A<br />
scheiterte Zarife Imeri gegen die spätere<br />
18<br />
WM IN TURIN<br />
Dennis Bauer hatte Medaille in Reichweite<br />
Foto: Marest<br />
stimmt einfach“, weiß der Tauberbischofsheimer<br />
Björn Hübner und nennt<br />
so<strong>mit</strong> einen Hauptgrund für den Aufwärtstrend<br />
der letzten beiden Jahre.<br />
<strong>Bund</strong>estrainer Rieg freut sich, dass er <strong>mit</strong><br />
der <strong>Mann</strong>schaftsführung kaum Zeit verschwenden<br />
muss: „Sind die Jungen mal zu<br />
wild, treten die Alten auf die Euphoriebremse.<br />
Bewegt sich ein Alter auf der Bahn<br />
WM-Debütantin Annabel Breuer holt Silber und<br />
Bronze<br />
zu lahmarschig, dann bekommt der von<br />
den Jungen, die gerade auf der Bank sitzen,<br />
verbal in den Hintern getreten.“<br />
Insgeheim hatten die Säbelherren aber<br />
doch von einer Medaille geträumt. Dies gab<br />
auch Hübner zu. Doch für solch einen Erfolg<br />
müsse man einen guten Lauf erwischen und<br />
jeder über sich hinauswachsen, so Rieg.<br />
Nach <strong>dem</strong> 45:38-Auftaktsieg gegen die<br />
USA zerstörte die Ukraine <strong>mit</strong> einem 45:33<br />
die vagen Gedanken an eine Medaille. „Die<br />
waren heute einfach nicht zu schlagen“, gab<br />
Rieg zu, hatte <strong>mit</strong> dieser Aussage aber nicht<br />
ganz Recht: Die Ukraine wurde „nur“<br />
Vizeweltmeister, da sie im Finale <strong>mit</strong> 41:45<br />
den Franzosen unterlag.<br />
Doch das deutsche Team ließ sich nach<br />
der Viertelfinalniederlage nicht entmutigen<br />
und besiegte in den beiden Platzierungsgefechten<br />
noch Spanien <strong>mit</strong> 45:38<br />
und Südkorea <strong>mit</strong> 45:34. Und wie das bei<br />
einem intakten Team so üblich ist, ging es<br />
anschließend gemeinsam auf die Piste.<br />
„Das eine oder andere Bierchen ist heute<br />
Abend erlaubt“, gestand der <strong>Bund</strong>estrainer<br />
nach einer gelungenen Vorstellung<br />
gerne ein.<br />
Michael Fürst<br />
Weltmeisterin Zhang (China) und belegte<br />
Rang 15 im Schlussklassement. Daniela<br />
Rossek setzte sich nach Freilos gegen Ng<br />
(Hongkong) <strong>mit</strong> 15:8 durch und stand in<br />
der Runde der besten Acht. Im Viertelfinale<br />
war jedoch Schluss für die erfahrenste<br />
Deutsche im Team. Sie unterlag ebenfalls<br />
der Chinesin Zhang und wurde Siebte.<br />
„Küken“ Annabel Breuer ging ohne Respekt<br />
in die WM-Duelle und hatte nach<br />
Siegen über Baranska (Polen) und Wong<br />
(Hongkong) eine Medaille sicher. Die erst<br />
13-jährige Rechtshänderin musste im<br />
Halbfinale der fast 30 Jahre älteren<br />
Französin Magnat den Vortritt lassen.<br />
„Gleich bei der ersten WM eine Medaille,