Der Mann mit dem goldenen Arm - Deutscher Fechter-Bund eV

Esslinger Friesenkämpfer holen sieben Medaillen
Im Rahmen der deutschen Mehrkampfmeisterschaften
des Deutschen Turner-Bundes (DTB) wurden am
16./17. September in Konstanz die nationalen Titelkämpfe
im Friesenkampf ausgetragen. Der Friesenkampf
ist ein Fünfkampf, der aus den Disziplinen Luftgewehrschießen,
Kugelstoßen, Laufen, Schwimmen
und Fechten besteht. Hierfür qualifiziert hatten sich
neben acht Athleten der Fechtabteilung der SV 1845
Esslingen auch zwei Teilnehmer des TSV Berkheim
sowie ein Athlet des TV Nellingen. Am Ende konnte
das Esslinger Team mit sieben Medaillen auf ein glänzendes
Ergebnis zurückblicken: Die beiden SV-Starter
Hanna Schmid (Jugend A) und Bernhard Hammer
(Männer 40) sicherten sich den Titel eines deutschen
Meisters, die Vizemeisterschaft holten sich die beiden
SV-Athleten Leonie Kurz (Jugend C) und Simon
Mangold (Jugend D) sowie Gerhard Grau vom TSV
Berkheim (Männer 50). Zwei Bronzemedaillen erkämpften
sich die beiden SV-Fechter Jörn Ziegler
(Jugend D) und Udo Ziegler (Männer 40).
In der weiblichen A-Jugend starteten mit der deutschen
Meisterin Hanna Schmid (SV 1845 Esslingen)
und Alexandra Grau (TSV Berkheim) zwei Esslinger
Athletinnen. Hanna Schmid konnte sich in der
Leichtathletik gegen all ihre Konkurrentinnen behaupten
und erkämpfte sich in den übrigen Disziplinen
ebenfalls vordere Platzierungen. Am Ende verteidigte
die SV-Fechterin mit 314 Punkten denkbar knapp ihren
Titel und wurde deutsche Meisterin vor Franziska Horke
Esslinger Friesenkämpfer mit 7 Medaillen
100 Jahre Fechten im MTV Stuttgart
Die Fechtabteilung des MTV Stuttgart 1843 feiert in diesem Jahr ihr hundertjähriges
Bestehen. Zum Jubiläum veranstaltet die MTV-Fechtabteilung ein Jugendturnier,
zu dem sie Aktive aus den Partnerstädten Brünn und Straßburg erwarten.
Auch Mannschaften aus Zalaegerszeg in Ungarn, aus Würzburg und natürlich
aus Stuttgart gehen an den Start. Das Turnier findet am 11. November statt.
Im Jahre 1906 wurde die damalige Fechterriege von Mitgliedern der
Vorturnerschaft des Männerturnvereins gegründet. Die MTV-Fechtabteilung ist
damit die drittälteste in Württemberg. Zuvor waren bereits in Heilbronn und Ulm
Fechterriegen gegründet worden. Gefochten wurde zunächst mit dem schweren
Säbel nach deutscher Schule „auf Hieb und Stich“, doch schon bald kamen
Florett und leichter Säbel dazu, beides mit beweglicher Mensur.
In den folgenden hundert Jahren konnten MTV-Fechter zahlreiche sportliche
Erfolge erringen. 1922 wurde Fräulein Lydia Weber die erste Meisterin des
Württembergischen Fechterbundes im Damenflorett. In den 60er und 70er
Jahren errang Dieter Berger im Florett und im Säbel mehrere württembergische
Meistertitel für den MTV. Rudi Kost war der erste Fechter, der eine deutsche
Meisterschaft nach Stuttgart holte, und zwar 1968 im Herrendegen. Dieter Jung
startete mit der deutschen Nationalmannschaft bei den Olympischen Spielen
1972 in München. 1974 unterlag der MTV im Finale der deutschen Mannschaftsmeisterschaften
im Herrendegen der Mannschaft aus Tauberbischofsheim.
Ein gewisser Max Geuter focht damals für die Stuttgarter, und das trotz
gebrochener Rippe. 1989 war die Mannschaft des MTV im Deutschlandpokal
ebenfalls im Herrendegen erfolgreich. Wohlgemerkt, die Fechtabteilung des MTV
Stuttgart war in all diesen Jahren kein Leistungszentrum, sondern ein Verein von
Freizeitsportlern – und das ist er bis heute geblieben.
(Neusser SV, 313 Punkte). Die Berkheimerin Alexandra
Grau wurde mit 238 Punkten Vierte. Leonie Kurz,
Karolin Mangold und Alica Ebinger von der SV 1845
Esslingen waren in der weiblichen C-Jugend am Start.
Leonie Kurz gelang in der Endabrechnung der Sprung
auf das Treppchen. Mit einer ausgezeichneten
Schwimm- und Schießleistung sicherte sich die
Esslingerin mit 399 Punkten hinter Jaqueline Huptas
von Bayer 04 Leverkusen (404 Punkte) Rang zwei. Ihre
beiden Vereinskameradinnen Karolin Mangold und
LANDESVERBÄNDE
Alica Ebinger wurden Fünfte und Siebte. Für den
Wettbewerb der männlichen Jugend D, die nur einen
Vierkampf ohne Schießen bestritt, hatten sich die beiden
Esslinger Kaderfechter Simon Mangold und Jörn
Ziegler qualifiziert. Am Ende sprang für die beiden
Esslinger nach ausgezeichneten Einzelleistungen
jeweils eine Medaille heraus. Simon Mangold wurde
verdient deutscher Vizemeister mit 258 Punkten, sein
Vereinsgefährte Jörn Ziegler sicherte sich knapp dahinter
mit 252 Punkten noch die Bronzemedaille. Diese
Konkurrenz konnte Thorben Schmidt (Eintacht
Duisburg) mit 278 Punkten für sich entscheiden.
In der Altersklasse Männer 40 gab es zwei weitere
Medaillen für das Team der SV 1845 Esslingen: Bernhard
Hammer setzte sich im Fechten, Schwimmen
und Schießen gegen seine Kontrahenten durch und
sicherte sich mit 361 Punkten knapp den Titel vor
dem Schwenninger Klaus Löschel (359 Punkte). Udo
Ziegler tat es seinem Sohn Jörn gleich und gewann
mit 312 Punkten die Bronzemedaille.
Einen weiteren Medaillengewinn gab es für die aus
Esslinger bei den Männern 50: Gerhard Grau vom TSV
Berkheim sicherte sich die Vizemeisterschaft mit 317
Punkten hinter Hans-Ulrich Stolze (TV Schwetzingen,
363 Punkte). Vom TV Nellingen startete in dieser
Altersklasse noch Albrecht Kindt. In der Endabrechnung
belegte der Nellinger mit 260 Punkten einen
guten sechsten Rang.
Fechtwart Otto Schwarz und die Fechterschaft des MTV Stuttgart 1931
Foto: Fredrik Arnold
Heute hat die Abteilung rund 80 Mitglieder im Alter von 12-65 Jahren, von denen
einige in Kadern des WFB oder auch der Seniorennationalmannschaft des
Deutschen Fechter-Bundes (DFB) sind. Fritz Ernst leitet die Fechtabteilung seit
mehr als 15 Jahren. Er steht damit ganz in der Tradition des MTV, denn die prägenden
Präsidenten der MTV-Fechterschaft waren immer jahrzehntelang im Amt:
Otto Schwarz von der Gründung bis 1931 oder Rudolf Hoffmann von 1931-1954.
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