Kolmation Methoden zur Erkennung und Bewertung - Fischnetz
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Im folgenden wird ein <strong>Bewertung</strong>sverfahren vorgeschlagen, das auf der Beobachtung der<br />
<strong>Kolmation</strong> an verschiedenen Schweizerischen Fliessgewässern beruht. Das <strong>Bewertung</strong>sverfahren<br />
stützt sich auf die folgenden drei Punkte:<br />
1. Die innere <strong>Kolmation</strong> wird in erster Linie dort beobachtet, wo sie stattfindet. Das heisst,<br />
dass die Feinmaterialablagerungen unter der Deckschicht untersucht <strong>und</strong> beurteilt werden<br />
(<strong>Bewertung</strong> der <strong>Kolmation</strong>shorizonte). Dies ist nur in trockenen Bereichen 2 der Gewässersohle<br />
möglich <strong>und</strong> daher vorzugsweise bei Niederwasserabfluss durchzuführen. Die<br />
<strong>Bewertung</strong> erfolgt nach den in Kapitel 3.2 angegebenen <strong>Bewertung</strong>sklassen.<br />
Für die <strong>Bewertung</strong> genügen bereits schmale Uferbereiche oder kleine Bänke, die in der<br />
Mehrzahl aller Gewässer zu finden sind. Auf die Beurteilung von über längere Distanzen<br />
vollständig benetzten Gewässersohlen wird in Kapitel 3.3 eingegangen.<br />
2. Bei der Beurteilung sind die gr<strong>und</strong>legenden Prozesse der <strong>Kolmation</strong>sentwicklung zu<br />
berücksichtigen. Dies betrifft den zeitlichen Ablauf (Zeitpunkt der Beobachtung), die<br />
Sickerwasserverhältnisse (In-, Exfiltration 3 ) sowie lokale morphologische Unterschiede.<br />
3. Die Beurteilung ist durch übergeordnete Beobachtungen abzusichern <strong>und</strong> zu ergänzen.<br />
Massgebend sind eine Grobbeurteilung des Geschiebehaushalts, der Morphologie <strong>und</strong> der<br />
Eingriffe (Verbauungen, Nutzungen).<br />
Das konkrete Vorgehen einer Beurteilung ist in Kapitel 3.3 beschrieben.<br />
3.2 <strong>Bewertung</strong>sklassen<br />
Für die <strong>Bewertung</strong> der inneren <strong>Kolmation</strong> werden an verschiedenen Stellen in trockenen Uferbereichen<br />
oder auf Kiesbänken die Steine der Deckschicht vorsichtig entfernt. Die Probenahmestellen<br />
sollen in ebenen Bereichen (keine Hochpunkte, keine Mulden) nahe der Wasserlinie<br />
gewählt werden.<br />
Die <strong>Bewertung</strong> der inneren <strong>Kolmation</strong> stützt sich ab auf die Zusammensetzung des Substrats<br />
<strong>und</strong> des verfügbaren Lückenraums (Grob- <strong>und</strong> Feinporen 4 ) unter der Deckschicht.<br />
2 Werden im benetzten Sohlenbereich einzelne Deckschichtkörner entfernt, so werden sofort darunterliegende<br />
Feinsedimente aufgewirbelt (Trübung!) was eine ungestörte Beurteilung der <strong>Kolmation</strong>shorizonte<br />
verunmöglicht.<br />
3 Wie bereits erwähnt, kann sich bei einer Exfiltration von Gr<strong>und</strong>wasser keine oder nur eine beschränkte<br />
innere <strong>Kolmation</strong> ausbilden. Gr<strong>und</strong>wasserspiegelmessungen oder Gr<strong>und</strong>wasserkarten geben in der Regel<br />
einen zuverlässigen Hinweis, ob Gr<strong>und</strong>wasser exfiltriert. Wenn keine Angaben verfügbar sind, so ist zu<br />
berücksichtigen, dass in Schnellen häufig Gr<strong>und</strong>wasser exfiltriert. In den anderen Gewässerabschnitten<br />
ist von einer Infiltration von Flusswasser auszugehen.<br />
4 Als Grobporen werden Öffnungen mit einem Durchmesser > 1 mm bezeichnet. Feinporen haben einen<br />
Durchmesser < 1mm <strong>und</strong> sind von Auge noch sichtbar. In siltig - tonigem Material sind von Auge keine<br />
Poren zu erkennen.<br />
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