Kolmation Methoden zur Erkennung und Bewertung - Fischnetz
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Frage 2.3 Bestehen lokale Unterschiede in der Korngrössenverteilung der Deckschicht (Sortierung)?<br />
Bei einer Sortierung des Substrats kann von variabler <strong>Kolmation</strong> ausgegangen<br />
werden. Häufig deutet Sortierung auf einen nicht vernachlässigbaren<br />
Geschiebehaushalt hin (geringe oder nur lokale Abpflästerung).<br />
Frage 2.4 Besteht lokal oder sohlendeckend ein Algenbewuchs? Fehlender Bewuchs deutet<br />
auf regelmässigen (oder nicht lange <strong>zur</strong>ückliegenden) Geschiebetransport. Ein<br />
Bewuchs mit Algen deutet nicht zwingend auf eine ausgeprägte <strong>Kolmation</strong>.<br />
Schritt 3: Gewässertyp, Feststoffhaushalt <strong>und</strong> Eingriffe<br />
Frage 3.1: Wie ist das Trübeaufkommen zu bewerten?<br />
hoch : z.B. Einzugsgebiet mit vielen Hanganrissen. Häufig in Form von Schwebstoffablagerungen<br />
auf der Gewässersohle (äussere <strong>Kolmation</strong>) zu erkennen.<br />
Rasche <strong>Kolmation</strong>sentwicklung.<br />
mittel : Gewässermehrheit.<br />
gering : z.B. Seeausfluss. Ausbleibende bis sehr langsame <strong>Kolmation</strong>sentwicklung.<br />
Frage 3.2: Wie ist das Geschiebeaufkommen zu bewerten?<br />
hoch : viele Geschiebebänke, meist fehlende bis schwache <strong>Kolmation</strong>.<br />
mittel : Kiesbänke vorhanden, mittlere <strong>Kolmation</strong> (resp. keine bis starke <strong>Kolmation</strong>).<br />
gering : ausgeprägte Sohlenpflästerung, meist ausgeprägte <strong>Kolmation</strong>.<br />
Frage 3.3: Hydrologie, Dekolmation:<br />
Gibt es Informationen, wie lange das letzte bedeutende Hochwasserereignis<br />
<strong>zur</strong>ückliegt?<br />
Gibt es Informationen, ob die Deckschicht regelmässig oder nur selten aufreisst<br />
(Dekolmation, Kap. 2.2)?<br />
Frage 3.4: Eingriffe in das Abfluss- <strong>und</strong> Geschieberegime (Kap. 2.4)?<br />
Handelt es sich um eine Restwasserstrecke ? Wasserableitungen führen zu weniger<br />
häufigem Aufreissen der Deckschicht, seltenerer Dekolmation <strong>und</strong> damit ausgeprägterer<br />
innerer <strong>Kolmation</strong>.<br />
Handelt es sich um eine Schwallstrecke ? Durch den Abflussschwall wird in der<br />
Regel die innere <strong>Kolmation</strong> verstärkt.<br />
Liegt der Untersuchungsabschnitt in einem Rückstaubereich (z.B. Stauwurzel<br />
eines Flusskraftwerks, einzelne Mündungsstrecken)? Wegen der abnehmenden<br />
Schleppkraft nur noch seltene oder ausbleibende Dekolmation, frische Geschiebeablagerungen<br />
kolmatieren zunehmend (innere <strong>und</strong> ev. auch äussere <strong>Kolmation</strong>).<br />
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