Kolmation Methoden zur Erkennung und Bewertung - Fischnetz
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Bei Fliessgewässern, wo sich die Morphologie bei Hochwasserereignissen ändert, wird die<br />
Sohle durch die Verlagerung von Furt, Schnelle <strong>und</strong> Rinne tiefgründig umgelagert. Dadurch<br />
werden auch tieferliegende <strong>Kolmation</strong>shorizonte erodiert. Dementsprechend kann bei Gewässern<br />
mit hoher morphologischer Dynamik von geringer innerer <strong>Kolmation</strong> ausgegangen<br />
werden.<br />
2.4 Eingriffe<br />
Anthropogene Tätigkeiten können die innere <strong>Kolmation</strong> örtlich <strong>und</strong> zeitlich nachhaltig beeinflussen.<br />
Nachfolgend sind wesentliche <strong>und</strong> häufig anzutreffende Eingriffe aufgeführt.<br />
Kanalisierung, Begradigung<br />
Kanalisierte <strong>und</strong> begradigte Fliessgewässer verfügen über eine ebene Sohle mit einheitlich<br />
geneigten Böschungen. Das prismatische Gerinne zeigt eine gleichförmige Strömung, was zu<br />
einer Sohle mit gleichmässiger Kornverteilung führt. Sofern Flusswasser infiltriert, besteht eine<br />
einheitliche Sickerströmung durch die Gewässersohle, die zu einer gleichmässigen Entwicklung<br />
der inneren <strong>Kolmation</strong> führt. Gegenüber natürlich belassenen Fliessgewässern fehlen unregelmässige<br />
Sohlenstrukturen, welche die <strong>Kolmation</strong> örtlich begrenzen oder verhindern (vgl. Kap.<br />
2.3).<br />
Schwellen<br />
Querbauwerke (Schwellen, Sperren, Sohlgurten, Traversen) sind Fixpunkte im Längenprofil<br />
eines Fliessgewässers. Oberstrom der Querbauwerke ist die Sohle stark abgepflästert <strong>und</strong><br />
wegen der ausgeprägten Sickerströmung stark bis vollständig kolmatiert. Die Dekolmation der<br />
Sohle wird durch die Sohlenfixpunkte weitgehend verhindert. Gerinneaufwärts wird der<br />
Einfluss mit zunehmender Entfernung vom Querbauwerk kleiner.<br />
Wasserableitungen<br />
Durch das Ableiten von Wasser zu Nutzungszwecken oder zum Hochwasserschutz nimmt im<br />
betroffenen Gewässer die Häufigkeit von Hochwasserereignissen, die zu einer Dekolmation der<br />
Sohle führen, ab. Zwischen solchen Ereignissen kann sich die innere <strong>Kolmation</strong> stärker ausbilden.<br />
In extremen Fällen (z.B. unterstrom von Stauseen) wird durch die Wasserableitung eine<br />
Dekolmation der Sohle langfristig verunmöglicht. Wegen erhöhter Trübung bei Niederwasserabfluss<br />
führt die Wasserableitung auch häufig zu einer Verstärkung der äusseren<br />
<strong>Kolmation</strong>.<br />
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