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Kolmation Methoden zur Erkennung und Bewertung - Fischnetz

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mit vGrenz = Grenzgeschwindigkeit des Wassers, d = Korndurchmesser. Bei vm > vGrenz wird das<br />

Korn als Schweb, bei vm < vGrenz als Geschiebe transportiert oder ist in Ruhe (vm = mittlere<br />

Fliessgeschwindigkeit).<br />

Bei der Ablagerung der Schwebstoffe kommt es zu einer Sortierung der Feinpartikel. In leicht<br />

überströmten Uferbereichen (v < 0.5 m/s) kommt es oft <strong>zur</strong> Ablagerung von Sand, wogegen die<br />

kohäsiven Partikel der Silt- <strong>und</strong> Tonfraktion vorallem in praktisch stehenden Gewässerbereichen<br />

abgelagert werden.<br />

Ändert sich der Abfluss, so ändert sich auch die Fliessgeschwindigkeit <strong>und</strong> damit die Sohlenbereiche,<br />

wo die verschiedenen Schwebstofffraktionen abgelagert werden. Bei einer Abflussabnahme<br />

können Sandablagerungen durch feinere Partikel überdeckt werden. Eine Abflusszunahme<br />

führt zu Resuspension <strong>und</strong> Transport von abgelagerten Feinsedimenten, wobei die<br />

Schwebstoffe in neu entstandenen Ruhigwasserzonen (z.B. in Überflutungsgebieten) wieder<br />

abgelagert werden können.<br />

4.2 Auswirkungen<br />

Die äussere <strong>Kolmation</strong> ändert die Eigenschaften der Gewässersohle, wodurch der entsprechende<br />

Lebensraum auf vielfältige Weise beeinflusst oder beeinträchtigt werden kann:<br />

1. Durch die Ablagerung von Schwebstoffen werden die Zwischenräume der Deckschichtkörner<br />

aufgefüllt <strong>und</strong> der Zugang in den Lückenraum der Gewässersohle für das Makrozoobenthos<br />

erschwert.<br />

2. Feinsedimentablagerungen sind instabil. Eine Abflussänderung (insbesondere Abflusszunahme)<br />

führt <strong>zur</strong> Umlagerung von Feinpartikeln. Die Sohlenoberfläche ist als<br />

Lebensraum nicht mehr nutzbar, wie dies eine stabile schottrige Gewässersohle ist.<br />

3. Feinsedimentablagerungen reduzieren die Infiltration von Flusswasser <strong>und</strong> damit die<br />

Sauerstoffzufuhr in die Gewässersohle. Insbesondere kohäsive Feinsedimente sind<br />

schlecht durchlässig <strong>und</strong> zeigen einen vergleichsweise hohen Erosionswiderstand. Reine<br />

Sandablagerungen sind in der Regel noch gut durchlässig <strong>und</strong> werden bei ansteigender<br />

Fliessgeschwindigkeit rasch erodiert.<br />

Fallbeispiele der Auswirkungen der äusseren <strong>Kolmation</strong> auf das Makrozoobenthos sind in /19/<br />

<strong>und</strong> /1/ beschrieben.<br />

Bei unbeeinflussten (geschiebeführenden) Fliessgewässern spielt die äussere <strong>Kolmation</strong> der<br />

Gewässersohle oft eine untergeordnete Rolle. Im Bereich der Hauptströmung ist die<br />

Fliessgeschwindigkeit so gross, dass sich keine Schwebstoffe ablagern können oder die<br />

Trübung des Abflusses ist vernachlässigbar (z.B. Niederwasserabfluss in der Winterperiode).<br />

Bei Fliessgewässern mit Einzugsgebieten mit hohem Feinsedimenteintrag (z.B. aus Ufer- <strong>und</strong><br />

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