Kolmation Methoden zur Erkennung und Bewertung - Fischnetz
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2.3 Morphologische Unterschiede<br />
Die Morphologie von Fliessgewässern übt einen wesentlichen Einfluss auf die örtliche Entwicklung<br />
der inneren <strong>Kolmation</strong> aus. Die charakteristische Abfolge von Furt, Schnelle, Kolk<br />
<strong>und</strong> Rinne führt zu einem abgestuften Wasserspiegel, zu unterschiedlichen Strömungsverhältnissen<br />
<strong>und</strong> einer Sickerströmung in der Gewässersohle, die von der Furt <strong>zur</strong> Schnelle<br />
gerichtet ist /17/. Bezüglich der inneren <strong>Kolmation</strong> ergeben sich folgende Unterschiede /1/:<br />
Furt: Der hohe Wasserspiegel führt zu einem grossen hydraulischen Gradienten der<br />
Sickerströmung, was zu einer hohen Infiltrationsrate führt (gute Sauerstoffzufuhr).<br />
Umgekehrt führen der hohe Gradient <strong>und</strong> die grosse Fliessgeschwindigkeit (hohe<br />
Schubspannung) zu einer ausgeprägten Ausbildung der Deckschicht, einem tieferen<br />
Eintrag der Feinpartikel <strong>und</strong> damit zu einer stärkeren Durchlässigkeitsabnahme der<br />
Gewässersohle.<br />
Schnelle: Die Exfiltration von Porenwasser verhindert oder beschränkt die innere <strong>Kolmation</strong><br />
(v.a. bei Niederwasserabfluss, weniger ausgeprägt bei grösseren Abflüssen).<br />
Kolk (falls vorhanden):<br />
Bei Abflussänderung lokale Umlagerung des<br />
Sohlenmaterials, keine eigentliche Deckschichtbildung.<br />
Bei abklingendem Hochwasser häufig<br />
Schwebstoffablagerung auf der Sohle (äussere<br />
<strong>Kolmation</strong>). Bei ausgeprägten Kolken (unterhalb<br />
von Schwellen) kann sich an der Gegenböschung<br />
eine Rollkieslage bilden.<br />
Rollkies am unteren Ende eines Kolks bachabwärts<br />
einer kleinen Schwelle. Enziwigger bei Hergiswil.<br />
Blaue Pfeile markieren die Strömungsrichtung.<br />
Rinne: Der tiefe Wasserspiegel führt zu kleinerem hydraulischen Gradienten der Sickerströmung<br />
<strong>und</strong> zu vergleichsweise tiefer Infiltrationsrate. Der kleine Gradient <strong>und</strong> die<br />
tiefe Fliessgeschwindigkeit (resp. Sohlenschubspannung) bewirken, dass sich die<br />
<strong>Kolmation</strong> nicht so stark ausbildet, wie in der Furt.<br />
Neben diesen Makrosohlenformen zeigen auch kleinräumige Strukturen grosse Unterschiede<br />
der inneren <strong>Kolmation</strong>:<br />
Erhöhte Sohlenbereiche sind der Strömung stark ausgesetzt, in den Zwischenräumen können<br />
sich kaum Schwebstoffe ablagern (Spülen der Grobporen) <strong>und</strong> eine innere <strong>Kolmation</strong> entwickelt<br />
sich, wenn überhaupt, nur in tieferen Schichten.<br />
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