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Kolmation Methoden zur Erkennung und Bewertung - Fischnetz

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2 Innere <strong>Kolmation</strong><br />

2.1 Einflussgrössen<br />

Massgebend für die innere <strong>Kolmation</strong> einer Flusssohle sind die vom Abfluss transportierten<br />

Schwebstoffe <strong>und</strong> eine in die Sohle gerichtete Sickerströmung. Dadurch gelangen die Feinpartikel<br />

in den Lückenraum unter der Deckschicht, wo sie ausfiltriert <strong>und</strong> abgelagert werden.<br />

Für die innere <strong>Kolmation</strong> von besonderer Bedeutung sind dabei die feinen Schwebstoffpartikel<br />

der Silt- <strong>und</strong> Tonfraktion, die aufgr<strong>und</strong> ihrer kohäsiven Eigenschaft die Sohle verfestigen <strong>und</strong><br />

die Durchlässigkeit entscheidend verringern. Reine Sandablagerungen führen zu einer vergleichsweise<br />

geringen Durchlässigkeitsabnahme. In Tabelle 2 sind die Korngrössenbereiche der<br />

Fraktionen Ton, Silt, Sand, Kies <strong>und</strong> Steine angegeben. Eine innere <strong>Kolmation</strong> kann sich bei<br />

der Exfiltration von Gr<strong>und</strong>wasser nicht <strong>und</strong> bei klarem Abfluss nur unwesentlich entwickeln.<br />

In Tabelle 1 sind die wesentlichen Einflussgrössen <strong>und</strong> ihre Bedeutung für die innere <strong>Kolmation</strong><br />

aufgeführt (/2/ /3/ /5/ /10/ /14/).<br />

Einflussgrösse Langsame <strong>Kolmation</strong> Rasche <strong>Kolmation</strong><br />

Schwebstoffkonzentration<br />

(C)<br />

Kornverteilung<br />

des<br />

Sohlenmaterials<br />

(KV)<br />

Sickerströmung,<br />

hydraulischer<br />

Gradient (i)<br />

Abfluss, Sohlenschubspannung<br />

(Q)<br />

Wassertemperatur<br />

Bei tiefem C (klarem Wasser) praktisch<br />

vernachlässigbare <strong>Kolmation</strong>sentwicklung<br />

Beispiele: Niederwasserabfluss im<br />

Winter oder Seeausfluss<br />

Sohlen mit schmaler KV zeigen eine<br />

höhere Porosität. Zur Auffüllung des<br />

Lückenraums sind mehr Feinpartikel<br />

erforderlich, d.h. langsamere <strong>Kolmation</strong>sentwicklung<br />

Beispiel: Rollkieslage, Sohle im Bereich<br />

von Schnellen (riffle)<br />

Hohe hydraulische Gradienten (tiefer<br />

Gr<strong>und</strong>wasserspiegel) führen zu starker<br />

innerer <strong>Kolmation</strong><br />

Beispiel: Perkolierende Infiltration,<br />

verstärkt in Furt<br />

Kleine Schubspannungen zeigen<br />

keinen Einfluss auf die <strong>Kolmation</strong>sentwicklung<br />

Beispiel: eher in Rinne<br />

Erhöhte Wassertemperaturen (Sommer)<br />

resp. kleine Zähigkeiten führen<br />

zu verstärkter innerer <strong>Kolmation</strong><br />

Tabelle 1 Einflussgrössen der inneren <strong>Kolmation</strong>.<br />

Hohe C führen zu einer raschen<br />

Durchlässigkeitsabnahme <strong>und</strong><br />

Verfestigung der Sohle<br />

Beispiele: Hochwasserabfluss ohne<br />

Dekolmation, Spülungen<br />

Bei Sohlen mit breiter (gut abgestufter)<br />

KV bildet sich unter der<br />

Deckschicht relativ rasch eine dünne<br />

<strong>Kolmation</strong>sschicht<br />

Beispiel: Rinne (pool), Furt (run)<br />

Bei kleinen hydraulischen Gradienten<br />

bilden sich dünne <strong>Kolmation</strong>shorizonte.<br />

Die innere <strong>Kolmation</strong> kann<br />

sich nur beschränkt ausbilden.<br />

Beispiel: Hochliegender Gr<strong>und</strong>wasserspiegel,<br />

eher in Rinne<br />

Steigende Schubspannungen führen<br />

zu einer beschleunigten <strong>Kolmation</strong>sentwicklung<br />

(Einvibrieren der Feinpartikel).<br />

Dies trifft zu, solange keine Dekolmation<br />

der Sohle eintritt (vgl. Kap. 2.2)<br />

Beispiel: eher in Furt<br />

Tiefe Wassertemperaturen (Winter)<br />

resp. grosse Zähigkeiten führen zu<br />

verzögerter innerer <strong>Kolmation</strong><br />

2

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