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Die Umsetzung der Geldpolitik seit August 2007

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Abbildung 6 Bereitstellung von Refinanzierungsmitteln<br />

nach Laufzeiten<br />

(in Mrd €)<br />

900<br />

800<br />

700<br />

600<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

-100<br />

-200<br />

-300<br />

-400<br />

LRGs mit sechsmonatiger Laufzeit<br />

Refinanzierungsgeschäfte mit einmonatiger<br />

Son<strong>der</strong>laufzeit<br />

LRGs mit dreimonatiger Laufzeit<br />

HRGs<br />

Liquiditätszuführende Feinsteuerungsoperationen<br />

Spitzenrefinanzierungsfazilität<br />

Liquiditätsabschöpfende Feinsteuerungsoperationen<br />

Einlagefazilität<br />

Juli Aug. Sept. Okt. Nov. Dez. Jan. Febr.MärzApril Mai<br />

2008 2009<br />

Quelle: EZB.<br />

900<br />

800<br />

700<br />

600<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

-100<br />

-200<br />

-300<br />

-400<br />

Eurosystem erhebliche Liquiditätsreserven<br />

akkumulierten, die sie bis zum nächsten<br />

Geschäftstag in die Einlagefazilität legen konnten,<br />

und zwar zu einem Zinssatz, <strong>der</strong> (zwischen<br />

dem 9. Oktober 2008 und dem 20. Januar 2009)<br />

50 Basispunkte unter dem jeweiligen Hauptrefi -<br />

nanzierungssatz lag. Im Einklang mit <strong>der</strong> großzügigeren<br />

Liquiditätsbereitstellung wurde die<br />

Einlagefazilität tatsächlich deutlich stärker<br />

genutzt (siehe Abbildung 6): Ihre tagesdurchschnittliche<br />

Inanspruchnahme stieg zwischen<br />

dem 9. Oktober 2008 und dem 20. Januar 2009<br />

auf mehr als 220 Mrd €.<br />

Dabei war immer gegen Ende <strong>der</strong> Erfüllungsperioden<br />

eine regere Inanspruchnahme zu verzeichnen,<br />

wenn eine zunehmende Anzahl <strong>der</strong><br />

Geschäftspartner ihre Reservepflicht bereits<br />

erfüllt hatte. Am letzten Tag <strong>der</strong> jeweiligen<br />

Erfüllungsperioden ging die Inanspruchnahme<br />

jedoch insgesamt stark zurück, da die EZB im<br />

Verlauf <strong>der</strong> Turbulenzen weiterhin am Reserve-<br />

0<br />

ultimo liquiditätsabsorbierende Feinsteuerungsoperationen<br />

mit eintägiger Laufzeit durchführte.<br />

Auch die Inanspruchnahme <strong>der</strong> Spitzenrefi nanzierungsfazilität<br />

nahm – ausgehend von einem<br />

wesentlich niedrigeren Niveau – zu: Sie lag zwischen<br />

dem 9. Oktober 2008 und dem 20. Januar<br />

2009 im Schnitt bei 6,0 Mrd € pro Tag. Auffällig<br />

war, dass die Geschäftspartner die Spitzenrefi -<br />

nanzierungsfazilität zwischen September und<br />

Anfang November 2008, als die Spannungen an<br />

den Finanzmärkten ihren Höhepunkt erreichten,<br />

beson<strong>der</strong>s stark nutzten, obwohl sie bereits ab<br />

Anfang Oktober über die Offenmarktgeschäfte<br />

uneingeschränkten Zugang zu Refi nanzierungsmitteln<br />

hatten. <strong>Die</strong>s hing vermutlich mit ihrer<br />

damaligen hohen Unsicherheit hinsichtlich <strong>der</strong><br />

eigenen Liquiditätslage sowie mit ihren Schwierigkeiten,<br />

im Wochenverlauf zwischen zwei<br />

Eurosystem-Geschäften große Mengen an Liquidität<br />

zu beschaffen o<strong>der</strong> am Interbankenmarkt zu<br />

platzieren, zusammen.<br />

<strong>Die</strong> Umstellung auf Mengenten<strong>der</strong> mit vollständiger<br />

Zuteilung und die Verringerung des Korridors<br />

<strong>der</strong> ständigen Fazilitäten waren bis dato<br />

beispiellose Schritte <strong>der</strong> EZB, die für das Eurosystem<br />

eine neue Phase <strong>der</strong> Liquiditätssteuerung<br />

einläuteten. Aufgrund <strong>der</strong> vollständigen Zuteilung<br />

bei den Offenmarktgeschäften konnten die<br />

Geschäftspartner ihren Liquiditätsbedarf direkt<br />

über das Eurosystem decken. Durch den engeren<br />

Korridor gewann die Einlagefazilität für<br />

Geschäftspartner mit Liquiditätsüberschüssen<br />

zudem im Vergleich zum Interbankenmarkt<br />

erheblich an Attraktivität. So nahm das Eurosystem<br />

eine herausragende Rolle als Intermediär<br />

bei Geldmarktgeschäften ein und ersetzte den zu<br />

jener Zeit stark beeinträchtigten Geldmarkthandel.<br />

<strong>Die</strong>se rege Mittlertätigkeit schlug sich<br />

unmittelbar in <strong>der</strong> Bilanz des Eurosystems nie<strong>der</strong>,<br />

die sich nahezu verdoppelte. <strong>Die</strong> Bilanzsumme<br />

erhöhte sich von Juni <strong>2007</strong> bis zum<br />

2. Januar 2009 um 850 Mrd € auf einen Spitzenwert<br />

von 1 763 Mrd €. 6 <strong>Die</strong> Nachfrage <strong>der</strong> Banken<br />

nach Intermediation <strong>seit</strong>ens des Eurosystems<br />

6 <strong>Die</strong>se Zahlen beziehen sich auf eine „vereinfachte Bilanz“ des<br />

Eurosystems.<br />

EZB<br />

Monatsbericht<br />

Juli 2009<br />

95<br />

AUFSÄTZE<br />

<strong>Die</strong> <strong>Umsetzung</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>Geldpolitik</strong><br />

<strong>seit</strong> <strong>August</strong> <strong>2007</strong>

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