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Vergiss mein nicht - Glaube und Leben

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2<br />

EXTRA<br />

Das Erste<br />

Liebe Leserin,<br />

lieber Leser!<br />

Papst Benedikt zieht<br />

sich in ein Kloster<br />

zurück. Zum Beten.<br />

Er hat gespürt: Seine<br />

Kräfte lassen nach.<br />

Das Arbeitspensum<br />

im Vatikan ist ihm<br />

zu viel geworden.<br />

Doch er sieht auch<br />

für einen „Papa<br />

emeritus“, einen<br />

Papst im Ruhestand,<br />

noch wichtige Aufgaben:<br />

„Ich bin mir<br />

bewusst, dass dieser<br />

Dienst wegen seines<br />

geistlichen Wesens<br />

<strong>nicht</strong> nur durch Taten<br />

<strong>und</strong> Worte ausgeübt<br />

werden darf, sondern<br />

<strong>nicht</strong> weniger durch<br />

Leiden <strong>und</strong> durch<br />

Gebet.“<br />

Für dieses „Extra“<br />

Ges<strong>und</strong>heit hat die<br />

Kirchenzeitung in<br />

drei Klöstern bei<br />

Ordensfrauen <strong>und</strong><br />

-männern nachgefragt,<br />

wie sie ihren<br />

<strong>Leben</strong>sabend im<br />

Kloster leben. Und<br />

wie es ihnen in einem<br />

Mehrgenerationenhaus<br />

ganz anderer<br />

Art geht. (Seiten 10<br />

bis 13).<br />

Wie sich das <strong>Leben</strong><br />

verändert, wenn<br />

jemand im Kreis der<br />

Familie von Alzheimer<br />

betroffen wird,<br />

zeigt ein neuer Film.<br />

Aus dieser Dokumentation<br />

stammt<br />

auch das Titelbild<br />

dieses „Extra“: Zu<br />

sehen sind Malte <strong>und</strong><br />

Gretel Sieveking aus<br />

Bad Homburg. Als<br />

ihr Sohn David seine<br />

Mutter für eine Weile<br />

Impressum<br />

Pilgern extra ist ein kostenloses<br />

Sonderheft der Kirchenzeitungenfür<br />

die Bistümer Fulda (Bonifatiusbote),<br />

Limburg (Der Sonntag ) <strong>und</strong><br />

Mainz (<strong>Glaube</strong> <strong>und</strong> <strong>Leben</strong>)<br />

Herausgeber: Das Bistum Fulda.<br />

Das Bistum Limburg. Das Bistum<br />

Mainz.<br />

Verlag: Gesellschaft für kirchliche<br />

Publizistik mbH & Co. KG, Mainz<br />

Verlag: Gesellschaft für kirchliche<br />

Publizistik Mainz GmbH & Co. KG,<br />

90 HRA Mainz 3889; phG: Verwaltungsgesellschaft<br />

für kirchliche<br />

Publizistik Mainz mbh, HRB Mainz<br />

7715; Geschäftsführer: Dr. Hans-<br />

Paul Kaus, Hochheim am Main<br />

pflegt, beschließt<br />

der Filmemacher, sie<br />

zu porträtieren. Der<br />

Film läuft zur Zeit im<br />

Kino. Und das Buch<br />

dazu ist im Handel zu<br />

bekommen. Oder bei<br />

der Krchenzeitung zu<br />

gewinnen (Seiten 2<br />

<strong>und</strong> 3).<br />

Wie man es sich<br />

trotz nachlassender<br />

Kräfte oder wenn<br />

man <strong>nicht</strong> mehr ganz<br />

so gut zu Fuß ist,<br />

dennoch gut gehen<br />

lassen kann, zeigen<br />

Menschen, die auf<br />

Kreuzfahrt gehen.<br />

Wer es sich leisten<br />

kann, erlebt dort neu<br />

ein Gefühl von Freiheit<br />

<strong>und</strong> gewinnt besondere<br />

Einblicke in<br />

Gottes schöne Natur<br />

(Seiten 18 bis 20).<br />

Nicht unterkriegen<br />

lassen sich die<br />

Frauen, die sich in<br />

Wiesbaden-Schierstein<br />

zum Paddeln<br />

auf dem Rhein treffen.<br />

Dort haben die<br />

„Pinkpaddlerinnen<br />

gegen Brustkrebs“<br />

ihr sportliche Heimat<br />

(Seiten 16 <strong>und</strong> 17).<br />

Dazu gibt es Informationen<br />

über<br />

die neue Generation<br />

von Gastarbeitern in<br />

Deutschland: Jetzt<br />

kommen junge Spanier,<br />

die in der Pflege<br />

in Alten- <strong>und</strong> Krankenheimen<br />

(Seite 15)<br />

aktiv werden.<br />

Dazu gibt es in<br />

diesem „Extra“ Tipps<br />

für neue Bücher r<strong>und</strong><br />

um die Ges<strong>und</strong>heit<br />

(Seiten 21 <strong>und</strong> 23).<br />

Viel Freude beim<br />

Lesen!<br />

Ihre Redaktion<br />

Redaktion: Johannes Becher (job),<br />

Mainz (Redaktionsleiter), Ruth<br />

Lehnen (nen)<br />

Anzeigenleiterin: Sylvia Ehrengard<br />

Vertriebsleiterin: Rita H<strong>und</strong>ebeck<br />

Anschrift für Vertrieb <strong>und</strong><br />

Anzeigenannahme:<br />

Frankfurter Straße 9,<br />

65549 Limburg, & 06431/91130<br />

Druck: Verlagsgruppe Rhein Main<br />

GmbH & Co. KG, Erich-Dombrowski-Straße<br />

2, 55127 Mainz. Zur Zeit<br />

ist Anzeigenpreisliste Nr. 35 gültig.<br />

Kontakt zur Redaktion:<br />

Fulda: Telefon 06 61 / 97 24 11<br />

Limburg: Telefon 0 64 31 / 91 13 36<br />

Mainz: Telefon 0 61 31 / 2 87 55 20<br />

Gretel <strong>und</strong> Malte Sieveking in jungen Jahren.... Foto: Film „<strong>Vergiss</strong> <strong>mein</strong> <strong>nicht</strong>“<br />

Ein Liebesfilm<br />

Ein Gespräch über den Film „<strong>Vergiss</strong> <strong>mein</strong> <strong>nicht</strong>“ von David Sieveking<br />

„<strong>Vergiss</strong> <strong>mein</strong> <strong>nicht</strong>“ von<br />

David Sieveking ist ein Film<br />

über seine Mutter,die an<br />

Alzheimer erkrankt ist. Es ist<br />

ein Film über einen Mann, der<br />

Neues über seine Eltern in<br />

Erfahrung bringt. Und es ist<br />

ein Film über die Liebe. Ein<br />

Gespräch zwischen Ortrud<br />

Sontheimer, Kinogängerin<br />

<strong>und</strong> Altenpflegerin, <strong>und</strong> Ruth<br />

Lehnen.<br />

R.L.: Und, wie hat dir jetzt der<br />

Film gefallen?<br />

O.S.: Das ist schon ein schöner,<br />

ein berührender Film. Es geht<br />

weniger um die demenzkranke<br />

Gretel als um die Art, wie<br />

die Familie mit ihr umgeht.<br />

Manches blendet der Film ja<br />

aus, manches in der Pflege, Toilettengänge<br />

<strong>und</strong> so was, aber<br />

das ist ja auch gut so.<br />

R.L.: Die eigentliche Hauptfigur<br />

des Films ist für mich Malte, der<br />

Mann von Gretel. Es ist so faszinierend<br />

zu sehen, wie er sich<br />

um seine Frau kümmert, wie<br />

selbstverständlich <strong>und</strong> ohne<br />

Klage. Und wie er sie neu sieht,<br />

als er ihre Tagebücher liest, <strong>und</strong><br />

begreift, dass er ihr oft wehgetan<br />

hat. Und wie er ihr jetzt<br />

seine Liebe nachträgt.<br />

O.S.: Wie er sich so wahnsinnig<br />

freut, dass die demente Gretel<br />

an einer Stelle zu ihm sagt, dass<br />

sie ihn liebt. Das war etwas, das<br />

er wusste: Sie hat ihn geliebt,<br />

aber früher hätte sie es nie so<br />

ausgesprochen. – Aber das mit<br />

den Tagebüchern, da frage ich<br />

Filmemacher David Sieveking erzählt<br />

die Geschichte seiner Mutter.<br />

Foto: Adrian Stähli<br />

mich schon: Darf er das? Darf<br />

er ihre Tagebücher lesen, obwohl<br />

sie noch lebt?<br />

R.L.: Das finde ich auch krass.<br />

Es ist so ein Grenzbereich. Im<br />

Film heißt es ja, dass er auf<br />

diese Art ihre Stimme noch<br />

einmal hört, sie ihm lebendig<br />

bleibt, ja, zu ihm spricht. Und<br />

das ermöglicht ihm, sie neu zu<br />

verstehen. Trotzdem weiß man<br />

<strong>nicht</strong>, ob sie das gewollt hätte.<br />

Und ich frage mich auch bei<br />

dem ganzen Film, ob ihr das<br />

so recht war, dass die Kamera<br />

sie die ganze Zeit begleitet. Ist<br />

Dir aufgefallen, wie oft sie die<br />

Augen schließt?<br />

O.S.: Ja, aber das gibt es öfter<br />

bei Demenzkranken. Das heißt<br />

auch, lass mir die Ruhe: Wenn<br />

ich die Augen schließe, bin ich<br />

quasi <strong>nicht</strong> da. Gretel hat ja ein<br />

großes Ruhebedürfnis.<br />

R.L.: Welches ist für dich die<br />

stärkste Szene?<br />

O.S.: Ganz eindeutig die, in<br />

der Gretels Ehemann Malte<br />

seine 96-jährige Mutter im<br />

Altersheim besucht. Und die so<br />

ganz krass diese Fragen stellt:<br />

Ob er der Situation der Pflege<br />

gewachsen ist. Ob er <strong>nicht</strong><br />

„aufgebraucht wird“, <strong>nicht</strong> ein<br />

sinnloses Opfer bringt. Und<br />

sogar zum Ausdruck bringt,<br />

<strong>und</strong> das kann <strong>und</strong> darf nur sie,<br />

Gretel sei ja erst 72 Jahre alt<br />

<strong>und</strong> könne noch „ewig leben“.<br />

Was sie ganz offenbar für eine<br />

schreckliche Vorstellung hält.<br />

R.L.: Ich finde es in der Szene<br />

auch sehr beeindruckend, wie<br />

Malte sich diesen Fragen stellt.<br />

Körperlich eher fertig, aber er<br />

antwortet: „Mir geht es doch<br />

w<strong>und</strong>erbar.“<br />

O.S.: In dem Film wird deutlich,<br />

wie anstrengend die Pflege<br />

eines Demenzkranken ist. Wie<br />

der Sohn, David, sinngemäß<br />

sagt: „Ich bin schon nach einer<br />

Woche völlig fertig, ich weiß<br />

gar <strong>nicht</strong>, wie <strong>mein</strong> Vater das<br />

jahrelang ausgehalten hat.“<br />

Und dabei ist Gretel ja eine<br />

ganz Liebe. Und der Film zeigt<br />

auch, wie schmerzhaft das<br />

Vergessen für die Angehörigen<br />

ist. Als Gretel ihren Sohn mit<br />

ihrem Mann verwechselt, das<br />

ist schon hart für ihren Mann.<br />

R.L.: Ich finde, es ist ein Film,<br />

der sehr viel Privates nach außen<br />

trägt, aber es ist auch ein<br />

Liebesfilm, ein Film über Treue.

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