Vergiss mein nicht - Glaube und Leben

24 EXTRA
Obdachlose sind häufig ohne Krankenversicherung unterwegs. Foto: bilderbox
Zehn Ärzte ehrenamtlich aktiv
Medizinische Ambulanz für Wohnungslose öffnet nach Ostern in Mainz
Wohnungslose und Menschen ohne
Krankenversicherung können sich
voraussichtlich ab Ostern in Mainz
kostenlos an ein medizinisches Gesundheitszentrum
wenden. Mittlerweile
hätten sich schon zehn
Ärzte bereiterklärt, in der Ambulanz
ehrenamtliche Sprechstunden anzubieten,
sagte der Vorsitzende des
Vereins „Armut und Gesundheit“,
Gerhard Trabert, in einem Gespräch
mit dem Evangelischen Pressedienst
(epd). Die ursprünglich für den Jahresbeginn
geplante Eröffnung habe
sich wegen verschiedener Auflagen
des Gesundheitsamts verzögert.
„Unser Gesundheitssystem wird
immer grobmaschiger, die Hürden
werden immer höher“, sagte Trabert,
der bereits seit den 1990er Jahren
mit seinem Arztmobil in Mainz obdachlose
Patienten behandelt. Mitten
in Deutschland gebe es immer
mehr Personen ohne Krankenversicherungsschutz.
Zielgruppen für die
neue Ambulanz seien neben Wohnungslosen
auch ehemalige Strafgefangene
kurz nach der Entlassung,
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Selbstständige, die wegen einer
Insolvenz ihre Versicherungsraten
nicht mehr zahlen konnten und Zuwanderer
aus den osteuropäischen
EU-Staaten. Wegen der hohen Anzahl
von Patienten aus Polen, Rumänien
und Bulgarien sei auch ein
Dolmetscherdienst geplant.
In der medizinischen Ambulanz
sollen Fachärzte zu bestimmten
Terminen Sprechstunden abhalten.
Auch EKG- und Ultraschallbehandlungen,
Seh- und Hörtests sollen
zum Angebot gehören. Ebenso sollen
Impfungen für Kinder ohne Krankenversicherung
organisiert werden.
Der Hilfsverein „Armut und Gesundheit“
will die Hilfe aus Spenden
finanzieren. Trabert bezifferte die
Kosten auf rund 100 000 Euro pro
Jahr. Neben den ehrenamtlich in der
Ambulanz tätigen Kollegen haben
sich auch Fachärzte bereiterklärt,
Patienten mit einer Überweisung
aus der Ambulanz unentgeltlich zu
behandeln.
www.verein-armut-gesundheit.de
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