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Positionspapier - Fachverband Beton

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schnittlich ist. Lediglich Bayern weist als Flächenland einen geringeren Wert, nämlich 2,1 Prozent auf. 15 Ein Anteil<br />

von etwa 2 bis 3 Prozent leer stehender Wohnungen ergibt sich aus Umzügen und Baumaßnahmen im Bestand<br />

und wird als Merkmal eines funktionstüchtigen Wohnungsmarkts gesehen.<br />

6. Strukturelle Wohnungsengpässe und steigende Mietbelastung in Wachstumsregionen<br />

In den Wachstumsregionen Baden-Württembergs nehmen die Wohnungsengpässe insbesondere in den Metropolen<br />

und Universitätsstädten weiter zu. Die Berechnungen des Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung (IÖR) 16 kommen<br />

bei Berücksichtigung individueller Wohnwünsche auf ein zusätzliches Nachfragepotenzial von 94.900 Wohnungen<br />

für den Zeitraum 2011 bis 2020. Das größte Nachfragepotenzial wird für den Stadtkreis Stuttgart (24.800 Wohnungen)<br />

sowie den Rhein-Neckar-Kreis (20.600 Wohnungen) erwartet. Aber auch Freiburg im Breisgau, der Ortenaukreis sowie<br />

die Landkreise Ludwigsburg und Esslingen weisen ein Nachfragepotenzial von jeweils mehr als 15.000 Wohnungen auf.<br />

Abbildung 7: Prognose Nachfragepotenzial und Wohnungsneubau in Baden-Württemberg (2011 - 2020)<br />

Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung (IÖR) 2011, L-Bank Wohnungsmarktbeobachtung<br />

2011<br />

Nicht zuletzt als Folge des knappen Wohnungsangebots sind die Mieten zwischen 2008 und 2010 besonders in den<br />

Städten stark gestiegen, in denen Wohnraum knapp ist. So stiegen die Angebotsmieten in diesem Zeitraum in Freiburg<br />

um 4,6 Prozent, in Stuttgart um 3,5 Prozent. Lediglich in Heidelberg haben sich trotz des hohen Fehlbedarfs die<br />

Mieten in diesem Zeitraum um 1,2 Prozent verringert. 17 Dies dürfte darauf zurückzuführen sein, dass das Mietpreisniveau<br />

in Mannheim deutlich unter demjenigen von Heidelberg liegt und die Verkehrsinfrastruktur ein Ausweichen<br />

in diesen Markt ermöglicht. Dies könnte auch erklären, dass die Angebotsmieten in Mannheim trotz des Wohnungsüberhangs<br />

in diesem Zeitraum um 3,5 Prozent gestiegen sind. Die Mieten dürften auch 2011 weiter gestiegen sein.<br />

Im deutschlandweiten Vergleich gestalten sich die Mietsteigerungen in Baden-Württemberg seit 2005 überdurchschnittlich,<br />

wenngleich der Anstieg der Nettomiete geringer ausfiel als der Anstieg der Verbraucherpreise. 18<br />

Eine Besonderheit des Wohnungsprognosesystems des IÖR besteht darin, dass nicht nur die absolut notwendige<br />

Grundversorgung von Wohnraum prognostiziert wird, sondern auch das zur Befriedigung der individuellen Wohnwünsche<br />

der Haushalte notwendige, regional differenzierte Nachfragepotenzial. Somit wird der Prognose eine qualitative<br />

Komponente hinzugefügt, welche die sich ändernden Ansprüche der Haushalte berücksichtigt. Diese qualitativen<br />

Wohnwünsche hängen etwa von der Altersstruktur, der Kaufkraft der Haushalte und den Präferenzen nach<br />

Wohneigentum ab und berücksichtigen auch fehlende Angebote in regionalen Teilmärkten.<br />

15

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