Positionspapier - Fachverband Beton
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I. Gemeinsame Erklärung:<br />
Dauerhafte Investitionsanreize für den Wohnungsbau schaffen<br />
Als Aktionsgemeinschaft Impulse für den Wohnungsbau Baden-Württemberg setzen wir uns für eine dauerhafte<br />
und spürbare Verbesserung der Rahmenbedingungen für den Wohnungsbau breiter Bevölkerungskreise ein. 1 Wir<br />
fordern:<br />
1. Anreize im Wohnungsbau verbessern<br />
Der Einfluss politischer Rahmenbedingungen auf die Entwicklung des Wohnungsbaus ist sehr hoch. Ihn dem freien<br />
Spiel des Marktes allein zu überlassen, führt zur Vernachlässigung der Bedarfssituation sozial schwacher Bevölkerungsgruppen<br />
2 . Der Wohnungsneubau wird von der Politik seit langer Zeit ignoriert. Ob bei der Abschaffung der<br />
Eigenheimzulage, der Abschaffung der degressiven AfA oder der sozialen Wohnraumförderung – der Wohnungsneubau<br />
ist weit aus der Wahrnehmung der Bundespolitik gerückt. Die Defizite dieser Politik nehmen mittlerweile<br />
dramatische Züge an. In den Ballungsgebieten fehlt schon jetzt ein Angebot an bezahlbarem Wohnraum. Für Neubauwohnungen<br />
muss heute aufgrund der schlechten Fördersituation eine Kaltmiete von ca. 9,00 €/m² oder mehr<br />
angesetzt werden. Das Wohnungsbauprogramm des Landes Baden Württemberg für 2012 ist mit 70,12 Millionen<br />
Euro im Vergleich zur Aufstockung der Förderung im Freistaat Bayern bei der direkten Wohnraumförderung auf<br />
einem vergleichsweise bescheidenen Niveau. Insgesamt wurden 2011 im Nachbarbundesland mehr als 200 Millionen<br />
Euro zur Verfügung gestellt. Die allgemeine soziale Mietwohnraumförderung in Baden-Württemberg verdoppelte<br />
sich gegenüber dem Vorjahr zwar auf 36 Millionen Euro, diese Verbesserung der Situation wird allerdings zum<br />
Teil durch die Erhöhung der Grunderwerbssteuer finanziert. Die Förderung ist ein Schritt in die richtige Richtung,<br />
reicht aber noch nicht aus, um den Wohnraummangel in Ballungsräumen zu verhindern.<br />
Das Ergebnis auf Bundes- und Landesebene war ein dramatischer Rückgang der Fertigstellungszahlen. Nicht zuletzt<br />
wegen der Sicherheit, die Wohneigentum in der anhaltenden Finanzmarktkrise bietet, stieg die Zahl der fertig<br />
gestellten Wohnungen im Jahr 2011 erstmals wieder signifikant an. Um die Versorgung der Bevölkerung mit bezahlbarem<br />
und modernen Standards entsprechendem Wohnraum sicherzustellen, braucht der Wohnungsbau, Neubau<br />
wie Sanierung, dauerhafte, konjunktur- und kassenlagenunabhängige Investitionsanreize.