Positionspapier - Fachverband Beton

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11. Energiewende gelingt nur mit energetischer Ertüchtigung des Wohnungsbestands
Im Energiekonzept der Bundesregierung wurden im Juni 2010 und im September 2011 auch konkrete Ziele zur
Verringerung von CO 2 -Emmissionen festgelegt, die bis 2020 um 40 Prozent, bis 2030 um 55 Prozent, bis 2040 um
70 Prozent und bis 2050 um 80 bis 95 Prozent (jeweils im Vergleich zu 1990) gesenkt werden sollen.
Rund 40 Prozent des Gesamtenergieverbrauchs und 35 Prozent der CO 2 -Emissionen Baden-Württembergs entfallen
auf den Gebäudesektor, wovon wiederum rund 90 Prozent durch den Wärmebedarf für Heizung und Warmwasser
entstehen. Mit Blick auf das Langfristziel eines klimaneutralen Gebäudebestands (2050) müssten im kommenden
Jahrzehnt mehr als 20 Prozent Einsparung erreicht werden. Dabei ist der Gebäudebereich der entscheidende
Zweig, bei dem die Reduktion zu erfolgen hat. 2,3 Millionen Gebäude in Baden-Württemberg zählen zum „veralteten“
Bestand bzw. haben keine Wärmedämmung.
Um das Energieeinsparpotenzial bei Wärmeerzeugung und -verwendung im öffentlichen und privaten Gebäudesektor
im Rahmen des wirtschaftlich Vertretbaren vollständig auszuschöpfen, will die baden-württembergische
Landesregierung ein Maßnahmenbündel schnüren. Ziel ist, die derzeitige energetische Sanierungsquote
von 0,8 Prozent im Altbaubestand auf 2 bis 3 Prozent zu erhöhen. Vorrang sollen dabei marktgerechte Anreizsysteme
vor ordnungsrechtlichen Zwangsmaßnahmen haben. Dadurch soll in den kommenden 10 Jahren der
Wärmebedarf in öffentlichen, privaten und gewerblichen Gebäuden um 20 Prozent reduziert werden. Das badenwürttembergische
Energiekonzept der Landesregierung sieht das Angebot vor, in 20 Städten und Gemeinden
kostenfrei Wärmebildaufnahmen vom Bestand anzubieten. Ferner hat die Landesregierung in Zusammenarbeit mit
der L-Bank 2,5 Millionen Euro für ein eigenes Förderprogramm in den Haushalt eingestellt, aufgesetzt auf das KfW
Programm. 22 Dadurch soll der Zinssatz reduziert und die Anreize der energetischen Sanierung verstärkt werden.