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Das Erbe von Tschernobyl

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26<br />

Der hohe Transfer <strong>von</strong> Radiocaesium in der Nahrungskette <strong>von</strong> Flechten zu Rentierfl eisch<br />

zum Menschen wurde nach dem Unfall <strong>von</strong> <strong>Tschernobyl</strong> wieder einmal bestätigt, u.zw. in<br />

den arktischen und subarktischen Gebieten Europas. Der Unfall führte zu hohen 137 Cs Werten<br />

im Rentierfl eisch in Finnland, Norwegen, Russland und Schweden, was der einheimischen<br />

Bevölkerung der Samen bedeutende Schwierigkeiten verursachte.<br />

Wie stark wurden die Wassersysteme kontaminiert?<br />

Radioaktives Material <strong>von</strong> <strong>Tschernobyl</strong><br />

führte zu hohen Werten <strong>von</strong> radioaktivem<br />

Material in Oberfl ächenwassersystemen<br />

in den Gebieten in der Nachbarschaft zum<br />

Reaktor sowie in vielen anderen Teilen <strong>von</strong><br />

Europa. Die anfänglich gemessenen Werte<br />

ergaben sich zunächst aus dem unmittelbaren<br />

Niederschlag <strong>von</strong> Radionukliden auf der<br />

Oberfl äche <strong>von</strong> Flüssen und Seen. Sie wurden<br />

bestimmt durch kurzlebige Radionuklide (vor<br />

allem 131 I). In den allerersten Wochen nach<br />

dem Unfall sorgten hohe Konzentrationen <strong>von</strong> Radioaktivität im Trinkwasserreservoir für Kiew<br />

für besondere Besorgnis.<br />

Die Werte im Wasser sanken in den Wochen nach dem Niederschlag schnell, infolge <strong>von</strong><br />

Vermischung, physikalischem Zerfall und der Aufnahme der Radionuklide im Schlamm. Die<br />

Ablagerungen im Flussbett sind eine bedeutende Langzeit-Lagerstätte für Radioaktivität.<br />

Die anfängliche Aufnahme <strong>von</strong> radioaktivem Jod durch Fische geschah schnell. Aber<br />

die Konzentrationen <strong>von</strong> Radioaktivität verringerten sich bald, hauptsächlich wegen des<br />

physikalischen Zerfalls. Die Bioakkumulation <strong>von</strong> aus dem Wasser aufgenommenem<br />

Radiocaesium in der Nahrungskette führte zu bedeutenden Konzentrationen <strong>von</strong> Radioaktivität<br />

im Fisch aus den am meisten betroffenen Gebieten sowie in einigen Seen in größerer Entfernung,<br />

so in Skandinavien und Deutschland. Wegen eines im Allgemeinen geringeren Niederschlags<br />

und einer niedrigeren Bioakkumulation hatten die 90 Sr Werte im Fisch nicht die gleiche<br />

Bedeutung für Menschen wie Radiocaesium, weil 90 Sr besonders in den Knochen angesammelt<br />

wird und nicht in essbarem Muskelfl eisch.<br />

1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000<br />

FIG. 6. Durchschnittliche 137 Cs Aktivität in Beutefi schen (Brasse, linkes Diagramm) und<br />

Raubfi schen (Hecht, rechtes Diagramm) aus dem Wasserreservoir <strong>von</strong> Kiew (UHMI 2004)<br />

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