Das Erbe von Tschernobyl
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Der hohe Transfer <strong>von</strong> Radiocaesium in der Nahrungskette <strong>von</strong> Flechten zu Rentierfl eisch<br />
zum Menschen wurde nach dem Unfall <strong>von</strong> <strong>Tschernobyl</strong> wieder einmal bestätigt, u.zw. in<br />
den arktischen und subarktischen Gebieten Europas. Der Unfall führte zu hohen 137 Cs Werten<br />
im Rentierfl eisch in Finnland, Norwegen, Russland und Schweden, was der einheimischen<br />
Bevölkerung der Samen bedeutende Schwierigkeiten verursachte.<br />
Wie stark wurden die Wassersysteme kontaminiert?<br />
Radioaktives Material <strong>von</strong> <strong>Tschernobyl</strong><br />
führte zu hohen Werten <strong>von</strong> radioaktivem<br />
Material in Oberfl ächenwassersystemen<br />
in den Gebieten in der Nachbarschaft zum<br />
Reaktor sowie in vielen anderen Teilen <strong>von</strong><br />
Europa. Die anfänglich gemessenen Werte<br />
ergaben sich zunächst aus dem unmittelbaren<br />
Niederschlag <strong>von</strong> Radionukliden auf der<br />
Oberfl äche <strong>von</strong> Flüssen und Seen. Sie wurden<br />
bestimmt durch kurzlebige Radionuklide (vor<br />
allem 131 I). In den allerersten Wochen nach<br />
dem Unfall sorgten hohe Konzentrationen <strong>von</strong> Radioaktivität im Trinkwasserreservoir für Kiew<br />
für besondere Besorgnis.<br />
Die Werte im Wasser sanken in den Wochen nach dem Niederschlag schnell, infolge <strong>von</strong><br />
Vermischung, physikalischem Zerfall und der Aufnahme der Radionuklide im Schlamm. Die<br />
Ablagerungen im Flussbett sind eine bedeutende Langzeit-Lagerstätte für Radioaktivität.<br />
Die anfängliche Aufnahme <strong>von</strong> radioaktivem Jod durch Fische geschah schnell. Aber<br />
die Konzentrationen <strong>von</strong> Radioaktivität verringerten sich bald, hauptsächlich wegen des<br />
physikalischen Zerfalls. Die Bioakkumulation <strong>von</strong> aus dem Wasser aufgenommenem<br />
Radiocaesium in der Nahrungskette führte zu bedeutenden Konzentrationen <strong>von</strong> Radioaktivität<br />
im Fisch aus den am meisten betroffenen Gebieten sowie in einigen Seen in größerer Entfernung,<br />
so in Skandinavien und Deutschland. Wegen eines im Allgemeinen geringeren Niederschlags<br />
und einer niedrigeren Bioakkumulation hatten die 90 Sr Werte im Fisch nicht die gleiche<br />
Bedeutung für Menschen wie Radiocaesium, weil 90 Sr besonders in den Knochen angesammelt<br />
wird und nicht in essbarem Muskelfl eisch.<br />
1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000<br />
FIG. 6. Durchschnittliche 137 Cs Aktivität in Beutefi schen (Brasse, linkes Diagramm) und<br />
Raubfi schen (Hecht, rechtes Diagramm) aus dem Wasserreservoir <strong>von</strong> Kiew (UHMI 2004)<br />
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