03.10.2013 Aufrufe

2.4 Doppler-Effekt a) Messung der Schallgeschwindigkeit in Luft b ...

2.4 Doppler-Effekt a) Messung der Schallgeschwindigkeit in Luft b ...

2.4 Doppler-Effekt a) Messung der Schallgeschwindigkeit in Luft b ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>2.4</strong>. DOPPLER-EFFEKT 59<br />

<strong>2.4</strong> <strong>Doppler</strong>-<strong>Effekt</strong><br />

a) <strong>Messung</strong> <strong>der</strong> <strong>Schallgeschw<strong>in</strong>digkeit</strong> <strong>in</strong> <strong>Luft</strong><br />

b) <strong>Doppler</strong>-<strong>Effekt</strong><br />

c) Echolot<br />

<strong>2.4</strong>.1 Versuchsziele<br />

α) Abstrahlcharakteristik des Sen<strong>der</strong>s (Schallumwandler)<br />

Hierbei handelt es sich um e<strong>in</strong>en Vorversuch, um e<strong>in</strong>en guten, langzeitstabilen Sen<strong>der</strong>betrieb<br />

zu garantieren.<br />

a) Bestimmung <strong>der</strong> <strong>Schallgeschw<strong>in</strong>digkeit</strong> <strong>in</strong> <strong>Luft</strong><br />

Mit e<strong>in</strong>em Oszilloskop wird die Phasenverschiebung bei Verän<strong>der</strong>ung des Abstandes zwischen<br />

Sen<strong>der</strong> und Empfänger sichtbar gemacht. Das Durchfahren von 100 Wellenlängen bei<br />

fester Sen<strong>der</strong>frequenz ermöglicht die Bestimmung <strong>der</strong> <strong>Schallgeschw<strong>in</strong>digkeit</strong> <strong>in</strong> <strong>Luft</strong>.<br />

b) Überprüfung des <strong>Doppler</strong>-<strong>Effekt</strong>es<br />

Das Frequenzspektrum e<strong>in</strong>er periodisch h<strong>in</strong>- und herfahrenden Schallquelle wird ausgemessen<br />

und mit <strong>der</strong> theoretischen Erwartung verglichen.<br />

c) Das Echolot-Pr<strong>in</strong>zip wird an e<strong>in</strong>er reflektierenden Wand erprobt.<br />

<strong>2.4</strong>.2 Physikalische Grundlagen<br />

Kenntnisse:<br />

Wellengleichungen, Schall als harmonische Welle, <strong>Doppler</strong>effekt, Echolot-Pr<strong>in</strong>zip<br />

Schall ist e<strong>in</strong>e longitud<strong>in</strong>ale Welle mit den Feldgrößen Schalldruck p (skalar) und Schallschnelle<br />

u (Bewegung <strong>der</strong> E<strong>in</strong>zelteilchen entlang Ausbreitungsrichtung). In diesem Versuch werden Ultraschallwellen<br />

(hörbarer Schall endet – je nach Güte des menschlichen Ohres – bei 15 bis 20 kHz)<br />

benutzt, um die <strong>Schallgeschw<strong>in</strong>digkeit</strong> <strong>in</strong> <strong>Luft</strong> und den <strong>Doppler</strong>-<strong>Effekt</strong> zu messen. Als letzter<br />

Versuchsteil wird das Sen<strong>der</strong>–Empfänger–System ebenfalls <strong>in</strong> <strong>Luft</strong> als Echolot betrieben.<br />

E<strong>in</strong>e ebene Welle, die sich o.B.d.A <strong>in</strong> x-Richtung ausbreitet, wird durch die Wellengleichung <strong>der</strong><br />

Form:<br />

d2a 1<br />

=<br />

dx2 c2 · d2a dt2 (2.1)<br />

beschrieben, wobei a die Feldgröße (p und u) bezeichnet. Zur Herleitung <strong>der</strong> Wellengleichung <strong>in</strong><br />

Gasen benötigt man die Eulerschen Gleichungen für adiabatische Prozesse:<br />

dp<br />

dx<br />

= −ρ · du<br />

dt<br />

,<br />

dp<br />

dt = −p0κ · du<br />

dx<br />

wobei ρ, p0 und κ Dichte, Druck und Adiabatenkoeffizient (= cp/cV = 1,4 bei zweiatomigen<br />

Gasen) des Mediums s<strong>in</strong>d.<br />

(2.2)


60<br />

Aufgabe: Man leite die Wellengleichung 2.1 aus 2.2 her und zeige, dass für die <strong>Schallgeschw<strong>in</strong>digkeit</strong><br />

c (im dispersionslosen Fall) gilt:<br />

c =<br />

κ · p0<br />

Da ρ und p0 temperaturabhängig s<strong>in</strong>d, ist es auch die <strong>Schallgeschw<strong>in</strong>digkeit</strong>.<br />

Aufgabe: Man zeige mit Hilfe <strong>der</strong> idealen Gasgleichung die Beziehung:<br />

c =<br />

ρ<br />

<br />

R · κ<br />

Mmol<br />

(2.3)<br />

· √ T (<strong>2.4</strong>)<br />

und entwickle diese für Raumtemperatur ϑ (<strong>in</strong> ◦ C, d. h. T = 273 + ϑ). E<strong>in</strong>setzen <strong>der</strong> Werte für<br />

<strong>Luft</strong> (80%N2, 20%O2) ergibt:<br />

c =<br />

<br />

331, 6 + 0, 6 ϑ<br />

◦ C<br />

m<br />

s<br />

ϑ <strong>in</strong> ◦ C (2.5)<br />

Die Lösung <strong>der</strong> Wellengleichung gibt den zeitlichen und räumlichen Verlauf – z.B. <strong>der</strong> Druckamplitude<br />

p – wi<strong>der</strong>:<br />

<br />

p(x, t) = ˆp · s<strong>in</strong> 2π f0 · t − x<br />

<br />

+ Φ<br />

(2.6)<br />

λ0<br />

Die Phase Φ kann <strong>in</strong> unserem Fall o.B.d.A. zu Null gesetzt werden.<br />

Aufgabe: Man zeige durch E<strong>in</strong>setzen von 2.6 <strong>in</strong> 2.1, dass für die Wellenlänge λ0 und die Frequenz<br />

f0 gilt:<br />

c = λ0 · f0<br />

(2.7)<br />

Somit kann die <strong>Schallgeschw<strong>in</strong>digkeit</strong> durch gleichzeitige <strong>Messung</strong> <strong>der</strong> Wellenlänge und <strong>der</strong><br />

Frequenz bestimmt werden. Sendet z. B. e<strong>in</strong> Sen<strong>der</strong> mit konstanter Frequenz f, so kann e<strong>in</strong><br />

Empfänger an e<strong>in</strong>em festen Ort e<strong>in</strong>e zeitliche Schw<strong>in</strong>gung mit dieser Frequenz registrieren:<br />

p(t) = p0 · s<strong>in</strong> 2π (f0 · t + Φ ′ ) (2.8)<br />

Die Phase Φ ′ ist nun durch den Abstand zwischen Sen<strong>der</strong> und Empfänger <strong>in</strong> Wellenlängene<strong>in</strong>heiten<br />

bestimmt.<br />

Zur Piezo-Elekritzität:<br />

Bestimmte Kristalle können entlang ausgezeichneter (polarer) Symmetreiachsen bei mechanischem<br />

Druck e<strong>in</strong>e elektrische Polarisation erfahren, die e<strong>in</strong>e messbare Spannung an den Außenflächen<br />

des Kristalls erzeugt. An<strong>der</strong>erseits kann e<strong>in</strong>e angelegte Spannung zu e<strong>in</strong>er mechanischen<br />

Verschiebung <strong>der</strong> kristall<strong>in</strong>en Struktur führen. Diese <strong>Effekt</strong>e können wegen <strong>der</strong> kle<strong>in</strong>en Auslenkungen<br />

sehr schnell ablaufen. In diesem Versuch werden Piezokristalle als sogenannte Ultraschallwandler<br />

benutzt. Trotz <strong>der</strong> für e<strong>in</strong> Material immer gleichen Kristallstruktur, die im Pr<strong>in</strong>zip<br />

immer zu <strong>der</strong>selben Resonanzfrequenz führen müsste, besitzt je<strong>der</strong> Kristall aufgrund se<strong>in</strong>er geometrischen<br />

Dimensionen e<strong>in</strong>e eigene Resonanzfrequenz, bei <strong>der</strong> er maximalen Ausschlag zeigt.<br />

Die Resonanzfrequenz <strong>der</strong> verwendeten Ultraschallwandler liegt bei 40 kHz.


<strong>2.4</strong>. DOPPLER-EFFEKT 61<br />

Abbildung 2.1: Der <strong>Doppler</strong>-<strong>Effekt</strong> bei bewegter Quelle<br />

Zum <strong>Doppler</strong>-<strong>Effekt</strong>:<br />

Wenn sich Sen<strong>der</strong> und Empfänger relativ zue<strong>in</strong>an<strong>der</strong> bewegen, misst <strong>der</strong> Empfänger e<strong>in</strong>e von<br />

<strong>der</strong> Sen<strong>der</strong>frequenz f0 verschiedene Frequenz f. Bewegen sie sich mit e<strong>in</strong>er Geschw<strong>in</strong>digkeit v<br />

aufe<strong>in</strong>an<strong>der</strong> zu, so wird die Welle ’zusammengedrückt’, bewegen sie sich vone<strong>in</strong>an<strong>der</strong> weg, wird<br />

die Welle ’ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>gezogen’.<br />

Aufgabe: Man leite die unterschiedlichen Bezeihungen für die vom Empfänger registrierte Fre-<br />

quenz f her:<br />

und<br />

f = f0 ·<br />

1<br />

1 ± v/c<br />

f = f0 · (1 ± v/c)<br />

<br />

<br />

v<br />

+ : Sen<strong>der</strong> entfernt sich<br />

− : Sen<strong>der</strong> nähert sich<br />

<br />

+ : Empfänger nähert sich<br />

− : Empfänger entfernt sich<br />

<br />

(2.9)<br />

(2.10)<br />

Meist ist die Geschw<strong>in</strong>digkeit des Sen<strong>der</strong>s kle<strong>in</strong> gegenüber <strong>der</strong> <strong>Schallgeschw<strong>in</strong>digkeit</strong> c (wir erwarten<br />

<strong>in</strong> diesem Versuch 1 : 350), sodass die erste Formel gemäß <strong>der</strong> Taylorentwicklung umgeformt<br />

werden kann <strong>in</strong>:<br />

f = f0 ·<br />

<br />

1 ∓ v<br />

c ±<br />

<br />

v 2<br />

<br />

∓ . . . ≈ f0 ·<br />

c<br />

1 ∓ v<br />

c<br />

<br />

(2.11)<br />

Aufgabe: Die <strong>Schallgeschw<strong>in</strong>digkeit</strong> und die Sen<strong>der</strong>geschw<strong>in</strong>digkeit sei jeweils auf 0,1% genau<br />

bestimmt. Ist für v : c = 1 : 350 messbar, ob die exakte o<strong>der</strong> die genäherte Formel stimmt?<br />

Somit kann man von e<strong>in</strong>em proportionalen Zusammenhang zwischen v und Frequenzverschiebung<br />

∆f ausgehen:<br />

∆f<br />

f0<br />

= f − f0<br />

f0<br />

= ∓ v<br />

c<br />

<br />

− : Sen<strong>der</strong> entfernt sich<br />

+ : Sen<strong>der</strong> nähert sich<br />

<br />

(2.12)


62<br />

Zum Echolot:<br />

Das Echolotpr<strong>in</strong>zip ist aus dem Alltag wohlbekannt: Schall (und natürlich auch Ultraschall) wird<br />

an Grenzflächen zwischen Medien unterschiedlichen Schallwellenwi<strong>der</strong>standes gut reflektiert. Das<br />

Echolot benutzt e<strong>in</strong>e gepulste Schallquelle, um Wellenpakete zu senden, welche reflektiert und<br />

mit e<strong>in</strong>em Empfänger registriert werden.<br />

Aufgabe: Warum muss die Quelle gepulst se<strong>in</strong>? Warum benutzt man Ultraschall?<br />

Es wird <strong>der</strong> Zeitunterschied ∆t zwischen Aussendung des Signals und E<strong>in</strong>lauf des reflektierten<br />

Signals gemessen. Dann ist <strong>der</strong> Abstand zur Grenzfläche:<br />

d = 1<br />

· ∆t · c (2.13)<br />

2<br />

Zur Erzeugung und <strong>Messung</strong> <strong>der</strong> Ultraschallwellen werden sogenannte Ultraschallwandler benutzt.<br />

Die Umwandlung zwischen elektrischer und mechanischer Energie erfolgt durch den piezoelektrischen<br />

<strong>Effekt</strong>. Im beweglichen Sen<strong>der</strong>gehäuse wird die Piezo-Fläche von e<strong>in</strong>er kont<strong>in</strong>uierlichen<br />

Rechteckspannung angeregt und sendet e<strong>in</strong>e harmonische Schallwelle (mit nur e<strong>in</strong>er<br />

Frequenz f0) aus.<br />

<strong>2.4</strong>.3 Versuchsaufbau<br />

Es steht folgendes Material zur Verfügung:<br />

• Pendelbahn mit 16 Schienenabschnitten (≈ 2m, Firma LEGO),<br />

Kontrollelektronik Pendelzug zur automatischen Pendelbewegung und Zeitmessung mit<br />

Netzteil und 4 Lichtschranken.<br />

Es soll e<strong>in</strong>e möglichst lange Messstrecke aufgebaut werden, wobei e<strong>in</strong> wenig Auslaufreserve<br />

dazugegeben werden muss (probieren bei maximaler Versorgungspannung ≈ 4,5 V). Die<br />

Pendelbahn wird gemäß Abb. 2.2 an das Gerät Pendelzug angeschlossen. Die äußeren Licht-<br />

Netzteil<br />

12V<br />

Pendelzug Kontrollelektronik<br />

SDS200<br />

L1 L2 L3 L4<br />

Pendelzug mit Batterie und Sen<strong>der</strong><br />

Abbildung 2.2: Schematischer Versuchsaufbau<br />

zum PC<br />

¡ ¢ ¡ ¡ ¡<br />

MXG−9802A<br />

,,<br />

Empfanger<br />

schranken L1 und L4 werden zum Stoppen des Triebwagens und Rücksetzen <strong>der</strong> Stoppuhr,<br />

die <strong>in</strong>neren Lichtschranken L2 und L3 zur Zeitmessung benutzt. Die Pendelzugkontrolle


<strong>2.4</strong>. DOPPLER-EFFEKT 63<br />

schaltet automatisch an den Endpunkten von Vor- auf Rücklauf (bzw. umgekehrt) um, wobei<br />

<strong>der</strong> Triebwagen an den Endpunkten e<strong>in</strong>ige Zeit verweilt, damit die Messwerte notiert<br />

werden können und die Sen<strong>der</strong>frequenz f0 beim <strong>Doppler</strong>-<strong>Effekt</strong> gemessen wird.<br />

Die Kontrollelektronik Pendelzug (Abb. 2.3) besitzt folgende Bedienelemente:<br />

– Drehpotentiometer: Versorgungsspannung (0.0 . . . ≈ 4, 5 V)<br />

– l<strong>in</strong>ker Schalter: Mit START und STOP wird die Versorgungsspannung des Triebwagens<br />

kontrolliert. Die Stoppuhr ist davon unabhängig. Sie reagiert nur auf Signale<br />

<strong>der</strong> Lichtschranken L2 und L3. Während des Versuchs wird <strong>der</strong> Schalter nur für den<br />

<strong>Doppler</strong>-<strong>Effekt</strong> <strong>in</strong> START-Stellung gebracht, ansonsten wird <strong>der</strong> Triebwagen von Hand<br />

bewegt.<br />

– rechter Schalter: Umschalten zwischen manuellem (MAN) und automatischem Betrieb<br />

(AUTO).<br />

Während des ganzen Versuchs belässt man den Schalter <strong>in</strong> <strong>der</strong> Stellung AUTO.<br />

– l<strong>in</strong>ke Anzeige: Versorgungsspannung des Pendelzugs <strong>in</strong> Volt<br />

– rechte Anzeige: Stoppuhr <strong>in</strong> ms<br />

Netzteil− CANON−D Buchse<br />

anschluss Bahn & Lichtschranke<br />

PENDELZUG<br />

U<br />

2.80<br />

START<br />

SPEED<br />

T<br />

1604.3<br />

MAN<br />

STOP AUTO<br />

Abbildung 2.3: Pendelzug Kontrollelektronik<br />

• piezoelektrischer Schallumwandler als Empfänger mit angeschlossenem LEMO-Kabel.<br />

• Sen<strong>der</strong>-Box (siehe Abb. <strong>2.4</strong>) mit batteriebetriebenem piezoelektrischem Schallumwandler,<br />

kont<strong>in</strong>uierlicher o<strong>der</strong> gepulster Betrieb.<br />

E<strong>in</strong> Frequenzgenerator erzeugt e<strong>in</strong>e Rechteckspannung mit e<strong>in</strong>er Frequenz von ≈ 40 kHz,<br />

die <strong>der</strong> Schallumwandler <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e harmonische (s<strong>in</strong>usförmige) Schallwelle umwandelt. Schaut<br />

man von vorne auf den Sen<strong>der</strong>, so bef<strong>in</strong>den sich an <strong>der</strong> rechten Seite die Batterieanschlüsse<br />

und an <strong>der</strong> l<strong>in</strong>ken Seite e<strong>in</strong> Drehpotentiometer und e<strong>in</strong>e LEMO-Buchse. Mit dem Drehpotentiometer<br />

ist die Anregerfrequenz <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Bereich von e<strong>in</strong>igen Hun<strong>der</strong>t Hertz e<strong>in</strong>stellbar.


64<br />

gepulstes Signal<br />

Aus/E<strong>in</strong><br />

Poti. fur<br />

Frequenz−<br />

Abstimmung<br />

LEMO−Buchse:<br />

elektr. Erregersignal<br />

PULSE<br />

OFF<br />

BAT<br />

OFF<br />

Abbildung <strong>2.4</strong>: Sen<strong>der</strong>-Box<br />

Betriebsschalter<br />

Aus/E<strong>in</strong><br />

Ultraschall−<br />

wandler<br />

An <strong>der</strong> LEMO-Buchse kann das Erregersignal abgegriffen werden. Oben auf <strong>der</strong> Sen<strong>der</strong>-Box<br />

bef<strong>in</strong>den sich zwei Kippschalter: <strong>der</strong> rechte schaltet die Versorgungsspannung (OFF/BAT)<br />

durch, <strong>der</strong> l<strong>in</strong>ke schaltet zwischen kont<strong>in</strong>uierlichem (OFF) und gepulstem Betrieb (PULSE).<br />

DEN SENDER ERST EINSCHALTEN, WENN DER AUFBAU KOMPLETT IST UND<br />

MIT DEN MESSUNGEN BEGONNEN WERDEN KANN (Kap. <strong>2.4</strong>.4).<br />

• Funktionsgenerator/messer CONRAD MXG-9802 A, <strong>der</strong> als computerauslesbarer Frequenzmesser<br />

betrieben wird, Kabel für serielle Schnittstelle.<br />

Der Schalter FC/FG schaltet die Digitalanzeige zwischen <strong>in</strong>ternem (Frequenzgenerator) und<br />

externem Signal um (Frequenzmesser). Der Frequenzmesser misst während e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>stellbaren<br />

Zeit (Gate) die Frequenz und zeigt sie auf dem Display an.<br />

Aufgabe: Mit welcher Genauigkeit lässt sich die Frequenz bestimmen bei Gate-Zeiten von<br />

1/10s, 1s, 10s?<br />

Beim E<strong>in</strong>schalten des Gerätes wird automatisch das Gate auf 1 Sekunde und <strong>der</strong> ausgelesene<br />

Kanal (CHAN) A gewählt. Diese E<strong>in</strong>stellungen sollten für die gesamte Versuchsdauer beibehalten<br />

werden. Überprüfen Sie die E<strong>in</strong>stellungen auf dem Display (untere LED-Leiste).<br />

Als Kabelanschluss für das Empfängersignal wird <strong>der</strong> zweite von rechts (CH-A 200MHz)<br />

benutzt. Der Frequenzmesser ist über die serielle Schnittstelle (Anschluss an <strong>der</strong> Rückseite)<br />

mit dem Praktikums-Computer auslesbar. Das Ausleseprogramm “doppler” mit graphischer<br />

Anzeige wird vom Assistenten bereitgestellt. E<strong>in</strong>e detaillierte Beschreibung über die Bedienung<br />

f<strong>in</strong>det sich <strong>in</strong> Kap. <strong>2.4</strong>.4. Bitte kopieren Sie dieses Programm <strong>in</strong> Ihren Bereich, da<br />

sonst alle Date<strong>in</strong> mit Ihren <strong>Messung</strong>en auf dem Desktop abgelegt werden.<br />

• LEMO– und BNC–Kabel mit Adaptern (“T”).<br />

• computerausgelesenes, digitales Speicheroszilloskop SDS 200, USB-Kabel.<br />

Das Oszilloskop wird über das USB-Kabel an den Praktikums-Computer angeschlossen.<br />

Die Spannungsversorgung des Gerätes wird über das USB-Kabel geliefert. Das Programm<br />

SoftScope 1.2 zum Auslesen und Darstellen <strong>der</strong> Messwerte wird vom Desktop des Praktikums-<br />

Computers gestartet.<br />

Beim Starten des Programms schaltet das Oszilloskop e<strong>in</strong>ige Relais durch, NICHT ER-<br />

SCHRECKEN!


<strong>2.4</strong>. DOPPLER-EFFEKT 65<br />

Zum besseren Kennenlernen des Oszilloskops kann das Signal des Frequenzgenerators auf<br />

e<strong>in</strong>en Kanal (z. B. Ch1) gegeben werden. Die verschiedenen Funktionen (Trigger, Delay,<br />

Cursor, <strong>Messung</strong>en, usw.) können dann sozusagen an e<strong>in</strong>er selbst bestimmbaren “Schw<strong>in</strong>gungsquelle”<br />

ausprobiert werden. Die Beschreibung <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen Bedienelemente würde<br />

den Rahmen dieser Versuchsbeschreibung sprengen. Der Praktikumsassistent wird die wichtigsten<br />

Punkte vorstellen und für weitere Fragen zugegen se<strong>in</strong>. Es liegt auch e<strong>in</strong>e kurze<br />

Bedienungsanleitung bei.<br />

• 1 Metermaßband.<br />

<strong>2.4</strong>.4 Versuchsdurchführung<br />

α) Bestimmung <strong>der</strong> Abstrahlcharakteristik des Sen<strong>der</strong>s<br />

• zeitabhängig<br />

Beim E<strong>in</strong>schalten des Sen<strong>der</strong>s wärmt sich die Treiberelektronik langsam auf. Dies kann<br />

zu e<strong>in</strong>er Frequenzverschiebung führen. Messen Sie die Frequenz mit dem Frequenzmesser<br />

CONRAD MXG-9802 A nach dem E<strong>in</strong>schalten alle 30 Sekunden. Beobachten Sie,<br />

ob die Frequenz ab e<strong>in</strong>er gewissen Zeit stabil bleibt. Danach sollte <strong>der</strong> Sen<strong>der</strong> nicht<br />

mehr ausgeschaltet werden, um Frequenzschwankungen während <strong>der</strong> <strong>Messung</strong>en zu<br />

unterdrücken.<br />

Für diese <strong>Messung</strong> kann auch das Programm “doppler” benutzt werden, das im Abschnitt<br />

b) genauer beschrieben wird.<br />

• frequenzabhängig Diese <strong>Messung</strong> erfolgt mit dem Oszilloskop. Die angezeigte Spannung<br />

(l<strong>in</strong>ke Menü-Leiste, von Spitze zu Spitze) ist proportional zur Druckamplitude.<br />

Da es sich hier um e<strong>in</strong>e relative Amplitudenmessung handelt, sollte <strong>der</strong> Messbereich<br />

bzw. Abstand zum Empfänger so gewählt werden, dass <strong>der</strong> Messbereich vollkommen<br />

ausgenutzt wird (z. B. e<strong>in</strong>mal die Frequenz durchfahren und beim maximalen Messwert<br />

den Abstand entsprechend festsetzen).<br />

Die Schall<strong>in</strong>tensität des Sen<strong>der</strong>s variiert etwas. E<strong>in</strong>ige Messwerte im Abstand von e<strong>in</strong>igen<br />

Sekunden notieren und mitteln. Die Messwerte <strong>in</strong> e<strong>in</strong> Diagramm U(f) e<strong>in</strong>tragen.<br />

a) <strong>Messung</strong> <strong>der</strong> <strong>Schallgeschw<strong>in</strong>digkeit</strong><br />

Über e<strong>in</strong>e Verän<strong>der</strong>ung des Abstandes zwischen Sen<strong>der</strong> und Empfänger wird die Phase <strong>der</strong><br />

gemessenen Wellenfront zur ausgesendeten Wellenfront verän<strong>der</strong>t. Aus Gl. 2.6 erkennt man,<br />

dass zwischen den Schw<strong>in</strong>gungen (Gl. 2.8) an zwei verschiedenen Orten mit dem Abstand d<br />

entlang <strong>der</strong> Ausbreitungsrichtung x <strong>der</strong> harmonischen Welle e<strong>in</strong> Phasenunterschied besteht:<br />

Φ ′ = 2π · d<br />

λ0<br />

(2.14)<br />

Fährt man nun den Sen<strong>der</strong> (mit <strong>der</strong> Hand) vom Empfänger weg, so läuft dieser Phasenunterschied<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> registrierten Schw<strong>in</strong>gung durch. Nach e<strong>in</strong>er komplett zurückgelegten<br />

Wellenlänge λ0 ist die Schw<strong>in</strong>gung wie<strong>der</strong> deckungsgleich mit <strong>der</strong> Startschw<strong>in</strong>gung.<br />

Diese <strong>Messung</strong> wird mit dem Oszilloskop durchgeführt: Auf Kanal 1 (Ch1) wird das elektrische<br />

Ausgangssignal des Sen<strong>der</strong>s gegeben. Der Trigger wird auf Ch1 festgesetzt. Der


66<br />

Messbereich sollte so gewählt werden, dass zwei bis drei Rechteckstufen zu sehen s<strong>in</strong>d. Auf<br />

Kanal 2 (Ch2) wird nun das Ausgangssignal des Empfängers gegeben. Bei e<strong>in</strong>er leichten<br />

Verschiebung des Sen<strong>der</strong>s ist zu sehen, wie sich das s<strong>in</strong>usförmige Empfängersignal gegen das<br />

Rechtecksignal verschiebt (siehe Abb. 2.5). H<strong>in</strong>weise zur Durchführung und Auswertung:<br />

Chan 2<br />

Chan 1<br />

Abbildung 2.5: Abbildung <strong>der</strong> Schw<strong>in</strong>gungen mit dem Oszilloskop beim Durchfahren e<strong>in</strong>er Wellenlänge<br />

• E<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>deutig gut ablesbare Phase als Ausgangspunkt nehmen.<br />

E<strong>in</strong>en guten Anfangspunkt für die Streckenmessung nehmen (LEGO-Ste<strong>in</strong>chen . . . )<br />

Bei welchem Signal (Rechteckspannung o<strong>der</strong> S<strong>in</strong>usschw<strong>in</strong>gung) ist <strong>der</strong> Trigger stabiler?<br />

• Langsam fahren, da das Oszilloskop sampled, was bei unregelmäßigem Signal zu breiten<br />

Bän<strong>der</strong>n <strong>in</strong> <strong>der</strong> Anzeige führt.<br />

• Um e<strong>in</strong>en möglichst kle<strong>in</strong>en relativen Fehler <strong>in</strong> <strong>der</strong> Streckenbestimmung zu erhalten,<br />

werden 100 Wellenlängen durchgeschoben. Zur besseren Kontrolle des Zählvorgangs<br />

alle 20 Wellenlängen den Wert <strong>der</strong> zurückgelegten Strecke und <strong>der</strong> Frequenz aufschreiben.<br />

S<strong>in</strong>d bei je<strong>der</strong> <strong>Messung</strong> genau 20 Wellenlängen durchfahren worden? Ist<br />

die Sen<strong>der</strong>frequenz konstant?<br />

• Die Wellenlänge wird durch l<strong>in</strong>eare Regression im (nλ, d)–Diagramm bestimmt.<br />

Wie groß ist <strong>der</strong> Fehler <strong>der</strong> E<strong>in</strong>zelmessung? Wie groß ist <strong>der</strong> Fehler von λ?<br />

• Vergleichen Sie mit dem theoretisch erwarteten Wert (Gl. 2.5). E<strong>in</strong> Thermometer ist<br />

im Versuchsraum aufgehängt.<br />

Wie groß ist <strong>der</strong> Fehler des erwarteten Wertes?<br />

b) <strong>Messung</strong> des <strong>Doppler</strong>-<strong>Effekt</strong>s<br />

Bei verschiedenen Geschw<strong>in</strong>digkeiten (→ funktionaler Zusammenhang mit Versorgungsspannung)<br />

wird die Frequenzän<strong>der</strong>ung während <strong>der</strong> Fahrt des Sen<strong>der</strong>s auf den Empänger<br />

zu, bzw. von ihm weg, gemessen.<br />

Der Versuch setzt sich aus zwei <strong>Messung</strong>en zusammen:<br />

(1) Bestimmung <strong>der</strong> Geschw<strong>in</strong>digkeit <strong>der</strong> Pendelbahn (<strong>in</strong> Abhängigkeit von <strong>der</strong> Versorgungsspannung)<br />

(2) Bestimmung <strong>der</strong> Frequenzverschiebungen


<strong>2.4</strong>. DOPPLER-EFFEKT 67<br />

Die beiden <strong>Messung</strong>en können komb<strong>in</strong>iert werden, d. h. es sollte gleichzeitig zur Laufzeitmessung<br />

des Wagens die Freqenzverschiebung mit dem Programm “doppler” bestimmt<br />

werden. Sie s<strong>in</strong>d hier nur getrennt aufgeführt, um zu verdeutlichen, dass sie beide e<strong>in</strong>er<br />

entsprechenden Auswertung und Fehlerbetrachtung bedürfen.<br />

zu (1): Geschw<strong>in</strong>digkeitsmessung<br />

Bauen Sie die Pendelbahn mit den vier Lichtschranken entsprechend <strong>der</strong> Abb. 2.2 auf.<br />

Die Funktionsweise <strong>der</strong> Elektronik wurde <strong>in</strong> Abschnitt <strong>2.4</strong>.3 beschrieben. Für e<strong>in</strong> besseres<br />

Verständnis <strong>der</strong> Apparatur lässt man die Pendelbahn e<strong>in</strong>ige Mal auf <strong>der</strong> Schalterstellung<br />

AUTO laufen.<br />

Die Bestimmung des Anfangs- und Endpunktes <strong>der</strong> Messstrecke bereitet e<strong>in</strong>ige Schwierigkeiten.<br />

Die Lichtschranke wird ausgelöst, wenn <strong>der</strong> kont<strong>in</strong>uierliche Lichtstrahl aus <strong>der</strong><br />

l<strong>in</strong>ken Öffnung an dem Reflexionsstreifen auf dem Triebwagen <strong>in</strong> die rechte Öffnung reflektiert<br />

wird (siehe Abb. 2.6). Dieser Zeitpunkt (und damit Ortspunkt) ist nicht identisch<br />

mit dem Vorbeifahren <strong>der</strong> Streifenkante an <strong>der</strong> Lichtschranke. Am besten fährt man sehr<br />

langsam den Wagen mit <strong>der</strong> Hand durch (Pendelzug-Kontrolle auf STOP) und achtet auf<br />

den Augenblick des Auslösens (bzw. Stoppens) <strong>der</strong> Stoppuhr. Mit etwas Geschick und<br />

Ausnutzen <strong>der</strong> LEGO-Rasterstruktur kann durch Verschieben <strong>der</strong> Lichtschranken e<strong>in</strong>e Genauigkeit<br />

von unter 1 mm errreicht werden! Es ist zu prüfen, ob die Strecken <strong>in</strong> H<strong>in</strong>- und<br />

Rückrichtung gleich lang s<strong>in</strong>d.<br />

Lichtschranke<br />

Reflexionsstreifen<br />

Triebwagen<br />

Lichtsignal<br />

Abbildung 2.6: Funktionsweise <strong>der</strong> Lichtschranke (Sicht von oben)<br />

H<strong>in</strong>weise zur Durchführung und Auswertung:<br />

- Befolgen Sie e<strong>in</strong>e s<strong>in</strong>nvolle Messreihe: z.B. von 2.5 V an <strong>in</strong> Schritten von 0.5 V. (Bei<br />

e<strong>in</strong>er Versorgungsspannung unterhalb von 2.5 V reicht das Drehmoment des Triebwagens<br />

nicht für e<strong>in</strong>e gleichmäßige Bewegung aus.)<br />

- Probieren Sie bei maximaler Geschw<strong>in</strong>digkeit, ob die Auslaufstrecken lang genug s<strong>in</strong>d.<br />

- Die Geschw<strong>in</strong>digkeit für H<strong>in</strong>- und Rückfahrt kann unterschiedlich se<strong>in</strong>, z. B. durch<br />

nicht horizontalen Aufbau.


68<br />

- Wie gut ist die Reproduzierbarkeit, d.h. s<strong>in</strong>d die Messwerte <strong>der</strong> Laufzeiten statistisch<br />

verteilt? Der Fehler <strong>der</strong> Laufzeit wird durch e<strong>in</strong>faches Mittel über jeweils fünf bis zehn<br />

H<strong>in</strong>- und Herfahrten bestimmt.<br />

- (Zusatz:) Wie ist <strong>der</strong> funktionale Zusammenhang zwischen Versorgungsspannung und<br />

Geschw<strong>in</strong>digkeit? Bei l<strong>in</strong>earem Zusammenhang zwischen Versorgungsspannung und<br />

Geschw<strong>in</strong>digkeit kann e<strong>in</strong>e Ausgleichsgerade mittels l<strong>in</strong>earer Regression berechnet werden.<br />

zu (2): Frequenzverschiebung<br />

Für die <strong>Messung</strong> <strong>der</strong> Frequenzverschiebung wird <strong>der</strong> Frequenzmesser über die serielle<br />

Schnittstelle des Praktikums-Computers ausgelesen. Das Programm “doppler” kann zwar<br />

vom Desktop aus gestartet werden, jedoch ist es günstiger, es von e<strong>in</strong>em DOS-Fenster<br />

(“E<strong>in</strong>gabeauffor<strong>der</strong>ung”) mit dem Befehl “doppler” zu aktivieren. Wenn Sie ke<strong>in</strong>e weiteren<br />

Parameter angeben, liest das Programm den Frequenzmesser aus. Wenn Sie den Namen<br />

e<strong>in</strong>er alten, gespeicherten <strong>Messung</strong> anfügen (Dateityp Frequenz, nicht Histogramm), stellt<br />

das Programm diese Werte dar. Verifizieren Sie, dass das Programm die gleiche Empfängerfrequenz<br />

liest wie die Anzeige des Frequenzmessers darstellt. Das Programm liest e<strong>in</strong>mal<br />

pro Sekunde den Frequenzmesser aus und stellt die Daten auf zwei Fenstern dar (Abb. 2.7):<br />

MGX 9802 Frequenzmessung<br />

Statistik<br />

f = 40012 Hz<br />

mean = −0.23 Hz<br />

emean = 0.25 Hz<br />

rms = 2.68 Hz<br />

Abbildung 2.7: Graphische Darstellung des Programms doppler zur <strong>Messung</strong> des <strong>Doppler</strong>-<strong>Effekt</strong>s<br />

• Das größere Fenster zeigt den zeitlichen Verlauf <strong>der</strong> <strong>Messung</strong>en, wobei <strong>der</strong> letzte gelesene<br />

Wert oben <strong>in</strong> <strong>der</strong> Mitte dargestellt wird. Bef<strong>in</strong>det sich <strong>der</strong> Cursor <strong>in</strong> diesem<br />

Fenster, erhält man mit <strong>der</strong> rechten Klick-Fläche (Maustaste) e<strong>in</strong> Menü zur Kontrolle<br />

des Programms. Es ist ratsam, das Menüfenster nicht unnötig zu bedienen, da ke<strong>in</strong>e<br />

neuen Daten aufgenommen werden, solange das Menü aktiviert ist. Das Programm<br />

kann mit folgenden Optionen kontrolliert werden:<br />

– Start: Weiterführung <strong>der</strong> <strong>Messung</strong>, falls vorher gestoppt


<strong>2.4</strong>. DOPPLER-EFFEKT 69<br />

– Stop: Stoppen <strong>der</strong> gegenwärtigen <strong>Messung</strong><br />

– Reset: Löschen <strong>der</strong> aktuellen <strong>Messung</strong>. ACHTUNG: Dieser Befehl löscht nur die<br />

Darstellung. Bei e<strong>in</strong>er späteren Speicherung werden alle Daten ab dem ersten<br />

Start des Programms <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Datei geschrieben (s.u.). Deswegen ist es besser,<br />

für jede <strong>Messung</strong> das Programm neu zu starten und gleich mit <strong>der</strong> <strong>Messung</strong> zu<br />

beg<strong>in</strong>nen.<br />

– Save: Die Daten werden <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Datei im aktuellen Verzeichnis abgespeichert,<br />

wobei <strong>der</strong>en Name automatisch generiert wird<br />

(jahr-monat-tag-stunde-m<strong>in</strong>ute-sekunde doppler typ.dat,<br />

mit typ: f=Frequenz, h=Histogramm). Am besten startet man das Programm<br />

für jede <strong>Messung</strong> neu, da die Reset-Funktion nur den Bildschirm<strong>in</strong>halt löscht,<br />

aber alle Daten behält und bei e<strong>in</strong>er nachträglichen Auswertung auch diese <strong>in</strong> die<br />

Berechnungen mit e<strong>in</strong>bezieht.<br />

– Change ymax: Die Obergrenze des angezeigten Frequenzbereichs kann <strong>in</strong> verschieden<br />

großen Schritten verän<strong>der</strong>t werden.<br />

– Change ym<strong>in</strong>: Die Untergrenze des angezeigten Frequenzbereichs kann <strong>in</strong> verschieden<br />

großen Schritten verän<strong>der</strong>t werden.<br />

• Das kle<strong>in</strong>ere Fenster zeigt die Verteilung (das Histogramm) <strong>der</strong> gemessenen Frequenzen.<br />

Es rechnet automatisch bei jedem dazukommenden Wert den Mittelwert neu aus<br />

und zieht ihn von den <strong>Messung</strong>en ab. Somit ergeben sich drei Häufungen (Rückfahrt,<br />

Stillstand, H<strong>in</strong>fahrt), die um 0 Hz gruppiert s<strong>in</strong>d. Die Werte (mean = Mittelwert,<br />

emean = Fehler des Mittelwertes, rms = Standardabweichung) <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen Häufungen<br />

können mit e<strong>in</strong>em darüber gelegten Fenster angezeigt werden. Wenn das Fenster<br />

nicht aktiviert ist (“Peak f<strong>in</strong><strong>der</strong> off”), wird <strong>der</strong> Mittelwert aller Daten angezeigt (die<br />

Fehler s<strong>in</strong>d somit statistisch uns<strong>in</strong>nig). Aktivieren Sie die Kontrolle mit <strong>der</strong> rechten<br />

Klickfläche (<strong>der</strong> Cursor muss sich natürlich <strong>in</strong> dem Histogrammfenster bef<strong>in</strong>den), und<br />

wählen Sie den Menü-Punkt “Peak f<strong>in</strong><strong>der</strong> on”. Das Fenster wird mit roten senkrechten<br />

L<strong>in</strong>ien angezeigt. Mit den Cursor-Tasten ← und → können die Begrenzungsl<strong>in</strong>ien<br />

verschoben werden. Tippt man die Taste U so wird das obere Limit, tippt man die<br />

Taste L so wird das untere Limit verschoben.<br />

Starten Sie nun die Pendelbahn im AUTO-Betrieb und schauen, wie das Programm reagiert.<br />

Nehmen Sie für jede Geschw<strong>in</strong>digkeit e<strong>in</strong>en eigenen, s<strong>in</strong>nvoll großen Datensatz auf.<br />

H<strong>in</strong>weise zur Durchführung und Auswertung:<br />

- Überprüfen Sie von Zeit zu Zeit die Umgebungstemperatur.<br />

- Wie kommt das eigentümliche Histogramm zustande (es s<strong>in</strong>d mehr als nur drei Häufungen<br />

zu sehen)?<br />

- Achten Sie darauf, dass das richtige ∆f genommen wird! Wie groß ist <strong>der</strong> Fehler von<br />

∆f (Achtung: Differenzmessung!)?<br />

- Tragen Sie zum Schluss die Ergebnisse <strong>der</strong> gesamten Messreihe <strong>in</strong> e<strong>in</strong> Diagramm e<strong>in</strong>.<br />

Welche Darstellung ist s<strong>in</strong>nvoll? Überlegen Sie, welche Fehler <strong>in</strong> diese <strong>Messung</strong> e<strong>in</strong>gehen.<br />

E<strong>in</strong>e Möglichkeit <strong>der</strong> Auftragung ist <strong>in</strong> Abb 2.8 zu sehen.


70<br />

f / f 0<br />

0,001<br />

Abbildung 2.8: Graphische Darstellung des Ergebnisses des <strong>Doppler</strong>-<strong>Effekt</strong>s<br />

- Verifizieren sie die theoretische Vorhersage unter Berücksichtigung des Ergebnissis von<br />

Versuchsteil a) mittels l<strong>in</strong>earer Regression (mit Fehler auf <strong>der</strong> Abszisse und Ord<strong>in</strong>ate).<br />

- Meist s<strong>in</strong>d die beiden äußeren Häufungen des doppler-Histogramms asymmetrisch.<br />

Dies ist durch die Systematik <strong>der</strong> <strong>Messung</strong> gegeben. (Warum? Welche?) Dort ist<br />

zu überlegen, ob die angegebene Standardabweichung des Mittelwertes (Grundlage:<br />

statistische Gauß-Verteilung) den tatsächlichen Fehler richtig abschätzt. Man kann<br />

den Fehler auch durch Verän<strong>der</strong>n des Intervalls abschätzen, <strong>in</strong>dem man die Variation<br />

des sich dann verän<strong>der</strong>nden Mittelwertes betrachtet. Zu überlegen ist auch, ob man<br />

den Schwerpunkt (=Mittelwert) <strong>der</strong> Verteilung nimmt o<strong>der</strong> den Wert <strong>der</strong> maximalen<br />

Häufung.<br />

- Alternativ zur genäherten Formel (Gl. 2.11) kann die Auswertung auch über die exakte<br />

Formel durchgeführt werden. Durch leichtes Umformen erhält man die Beziehung:<br />

∆f<br />

f<br />

0,001<br />

= ∓v<br />

c<br />

v / c<br />

(2.15)<br />

c) Echolot<br />

Ultraschallwellen werden an Grenzflächen zwischen Medien unterschiedlichen Schallwellenwi<strong>der</strong>standes<br />

reflektiert. Wie <strong>in</strong> Versuchsteil a) gesehen, kann man mittels <strong>der</strong> Phasenverschiebung<br />

e<strong>in</strong>er kont<strong>in</strong>uierlichen Welle nur Strecken vermessen, die kürzer als e<strong>in</strong>e<br />

Wellenlänge s<strong>in</strong>d. Deshalb benutzt man e<strong>in</strong>e gepulste Schallquelle, die kurze Wellenzüge<br />

e<strong>in</strong>iger Wellenlängen aussendet. Der Abstand zum reflektierenden H<strong>in</strong><strong>der</strong>nis wird dann<br />

gemäß Gl. 2.13 bestimmt.<br />

(1) Stellen Sie Empfänger und Sen<strong>der</strong> auf (Fast-)Berührung gegenüber auf (direkter Kontakt<br />

kann zu elektrischem Übersprechen zwischen Sen<strong>der</strong> und Empfänger führen). Geben<br />

Sie analog zur <strong>Messung</strong> <strong>der</strong> <strong>Schallgeschw<strong>in</strong>digkeit</strong> das Sen<strong>der</strong>signal auf Kanal 1<br />

und das Empfängersignal auf Kanal 2 des Oszilloskops. Wählen sie die Zeite<strong>in</strong>teilung


<strong>2.4</strong>. DOPPLER-EFFEKT 71<br />

so, dass Sie das gesamte Sen<strong>der</strong>- und Empfängersignal gleichzeitg auf dem Schirm<br />

sehen.<br />

Warum hat das Empfängersignal e<strong>in</strong>e an<strong>der</strong>e Form als das Sen<strong>der</strong>signal (abgesehen<br />

von <strong>der</strong> Rechteckspannung)?<br />

Messen sie die Zeit zwischen erster Sen<strong>der</strong>schw<strong>in</strong>gung und erster Empfängerschw<strong>in</strong>gung.<br />

Sie können e<strong>in</strong>en Cursor im Oszilloskop-Bildschirm durch Klicken auf das Pfeil-<br />

Symbol oben l<strong>in</strong>ks aktivieren. Der Cursor lässt sich mit dem touchpad bei gedrückter<br />

l<strong>in</strong>ker Taste verschieben. Der gegenwärtige Wert wird unten angezeigt. Diese Zeitdifferenz<br />

t0 muss bei allen folgenden Versuchen abgezogen werden, da ja <strong>der</strong> Abstand<br />

zwischen Sen<strong>der</strong>- und Empfängergehäuse gleich Null ist.<br />

Schieben Sie den Sen<strong>der</strong> langsam vom Empfänger weg und schauen Sie sich die beiden<br />

Signale bei groberer Zeitauflösung an. Messen sie den Abstand zum Sen<strong>der</strong> mit dem<br />

Maßband und die Zeitdifferenz mit dem Oszilloskop. Man kann e<strong>in</strong> wenig mit <strong>der</strong><br />

Zeitauflösung, dem Trigger-Delay und dem Cursor spielen, um e<strong>in</strong> möglichst exaktes<br />

Ergebnis zu erhalten. Führen Sie e<strong>in</strong>ige <strong>Messung</strong>en durch und vergleichen Sie das<br />

Ergebnis mit <strong>der</strong> <strong>in</strong> Teil a) gemessenen <strong>Schallgeschw<strong>in</strong>digkeit</strong>.<br />

(2) Stellen Sie Empfänger und Sen<strong>der</strong> nebene<strong>in</strong>an<strong>der</strong> auf. Schauen sie sich erst das gepulste<br />

Signal bei großer Zeitauflösung an.<br />

Stört das direkte Sen<strong>der</strong>signal das Empfängersignal (Übersprechen)? Durch e<strong>in</strong>e Trennwand<br />

und leichtes Drehen des Sen<strong>der</strong>s o<strong>der</strong> Empfängers lässt sich womöglich die Situation<br />

verbessern. (Der Sen<strong>der</strong> strahlt nicht unbed<strong>in</strong>gt exakt geradeaus.) Eventuell<br />

an<strong>der</strong>e Störfaktoren (Schienen, nah placierte Geräte) entfernen.<br />

Stellen Sie die Reflexionswand <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Abstand von ungefähr 50 cm auf. Messen Sie<br />

den Zeitunterschied ∆t zwischen gesendetem und reflektiertem Signal. Berechnen Sie<br />

unter Verwendung des Ergebnisses aus Versuchsteil a) den Abstand zur Reflexionswand<br />

(Gl. 2.13) und vergleichen mit dem Wert, den Sie mit dem Maßband bestimmt<br />

haben. Wie<strong>der</strong>holen Sie die <strong>Messung</strong> bei verschiedenen Abständen.<br />

Wie gut ist Ihr Echolot? Schätzen Sie den Fehler <strong>der</strong> berechneten Lauflänge (Fehler<br />

<strong>in</strong> ∆t , t0 und c) ab. Wie groß s<strong>in</strong>d die Abweichungen zur <strong>Messung</strong> mit dem Metermaßstab?

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!