Drucken Layout 1 - Priesterseminar-Stuttgart
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Leben & Begegnung<br />
40<br />
Was verbindet uns?<br />
| Julian Rögge 6. Trimester<br />
In den Trimesterferien haben sich zehn Studierende<br />
des <strong>Priesterseminar</strong>s auf den Weg gemacht, um die<br />
Gemeinden in Ost-Berlin, Dresden, Chemnitz, Leipzig,<br />
Jena und Prag zu besuchen. Einen Teil der einwöchigen<br />
Fahrt wurden wir von einem unserer Seminarleiter<br />
begleitet. Unser Anliegen bei den Gemeindebesuchen<br />
ist auf der einen Seite, während unseres Studiums<br />
möglichst verschiedene Gemeinden zu erleben.<br />
Dabei ist es uns sehr wichtig, die Menschen in den<br />
Gemeinden kennenzulernen und mit ihnen ins<br />
Gespräch zu kommen. Auf der anderen Seite wollen<br />
wir von unserem Studium und unserem Leben am<br />
Seminar berichten. Dies soll auch das Interesse an<br />
einem Studium am Seminar wecken. Vor allem aber<br />
besuchen wir die Gemeinden, um uns Ihnen allen, die<br />
uns ideell und finanziell unterstützen, vorzustellen<br />
und Ihnen auch einmal persönlich Dank sagen zu<br />
können. Im Folgenden möchte ich Ihnen von meinen<br />
Eindrücken berichten.<br />
Nach einer langen Fahrt kamen wir in Berlin an. Das<br />
Erste was auffiel: Für Ende März war es noch ziemlich<br />
kalt. Dies sollte auch die ganze Woche über so<br />
bleiben … Am Abend trafen wir dann die Berliner<br />
Gemeinde. Wir waren gespannt, was uns erwarten<br />
würde. Nach begrüßenden Worten brachten wir ein<br />
Programm aus inhaltlichen (Leben am Seminar,<br />
Studieninhalte etc.), persönlichen ('Mein Weg ans<br />
Seminar') und künstlerischen (Gedichte, Lieder)<br />
Beiträgen dar. Einen Abschluss fand der Abend mit<br />
einer Frage- und Gesprächsrunde. Dieses bunte Programm<br />
variierten wir für die folgenden Begegnun-<br />
gen, sodass jeder von uns Reisenden Gelegenheit<br />
hatte, zu unterschiedlichen Themen zu sprechen.<br />
Am nächsten Morgen machten wir uns auf nach<br />
Dresden. Hier hatten wir zunächst etwas Zeit, um uns<br />
die schöne Altstadt anzuschauen. Doch auch hier<br />
trieben uns die Kälte und der schneidende Wind relativ<br />
schnell wieder zurück in die Gemeinde. Wir waren<br />
gewarnt worden: Man wisse nicht, wie viele Menschen<br />
bei dem Wetter kommen würden. So waren wir<br />
begeistert, dass wir am Abend in großer Runde<br />
zusammensaßen und vom Seminar berichten konnten.<br />
Wir waren mit unserem Programm schon etwas<br />
vertraut und hatten ein sehr interessiertes Publikum,<br />
sodass es ein runder Abend wurde.<br />
Am nächsten Morgen ging es schon früh weiter, da<br />
wir um 9:00 Uhr zur Menschenweihehandlung in<br />
Chemnitz sein wollten. Danach fand auch hier eine<br />
schöne Begegnung mit der Gemeinde und ein lebhafter<br />
Austausch statt. Kennen Sie eine der Besonderheiten<br />
der Chemnitzer Gemeinde? Dort gibt es eine<br />
Kerzenwerkstatt, in welcher in Handarbeit und aus<br />
reinem Bienenwachs unter anderem Altarkerzen hergestellt<br />
werden. Nach einem Besuch in dieser Werkstatt<br />
und einem leckeren Mittagessen ging es auch<br />
schon weiter nach Leipzig. Die Kirche der dortigen<br />
Gemeinde fällt einem sofort ins Auge. Diese Kirche<br />
wurde in der Zeit der DDR gebaut; die Gemeinde<br />
beherbergte bis zur Wende auch ein <strong>Priesterseminar</strong>.<br />
Ihr Bau war möglich, da die damaligen Machthaber<br />
Devisen aus Westdeutschland gerne annahmen.<br />
Während der Zeit der DDR konnten sich hier auch<br />
Initiativen aus der Anthroposophischen Bewegung<br />
treffen. Die Kirche und ihre Pfarrer waren eine<br />
Institution, die das kulturelle Leben der Stadt mitprägte.<br />
Mir, der die DDR nie erlebt hat, fiel in jedem<br />
Winkel die besondere Atmosphäre dieses Ortes auf.<br />
Am Abend hatten wir auch hier eine lebhafte<br />
Begegnung mit der Gemeinde. Am nächsten Morgen<br />
ging es dann weiter nach Jena.<br />
Die Kirche der Gemeinde in Jena wurde, wie in<br />
Leipzig, schon zur Zeit der DDR erbaut. Sie ist deut-