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Klinische, mikrobiologische und zytologische Untersuchungen zur ...

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-120-<br />

Der Anlass, die Sedimentmengenbeurteilung durchzuführen, war die Erfahrung von<br />

KIELWEIN (1976), dass die bei der Zentrifugation des Sekrets gebildete Menge an Sediment<br />

bei der Kuhmilch proportional <strong>zur</strong> Zellzahl ist. Es sollte geprüft werden, ob es damit eine für<br />

die Praxis einfach zu handhabende Möglichkeit gibt, equine Sekretproben mit pathologischem<br />

Zellgehalt zu ermitteln, denn sowohl der California-Mastitis-Test nach SCHALM (1960) als<br />

auch die Aulendorfer Mastitisprobe sind für das Pferd ungeeignet (REMBALSKI 1979;<br />

BOSTEDT et al. 1988; BLÖMER 1990).<br />

Zur <strong>zytologische</strong>n Examination des Sekrets wurde das Kieler Sedimentausstrichverfahren<br />

nach SEELEMANN (1962) gewählt, obwohl als Referenzmethode in der amtlichen<br />

Sammlung von Untersuchungsverfahren nach § 35 des Lebensmittel- <strong>und</strong> Bedarfs-<br />

gegenstände-Gesetzes (LMBG) die mikroskopische Auszählung der somatischen Zellen nach<br />

PRESCOTT u. BREED (1910) angegeben ist. Bei dieser Technik ist aber nicht nur der<br />

Zeitaufwand beträchtlich, sondern es wird auch eine große Erfahrung in der Anwendung<br />

vorausgesetzt, so dass sie nicht unter Praxisbedingungen verwendet werden kann. Das<br />

fluoreszenzoptische Analyseverfahren mit dem Fossomatic ® <strong>und</strong> die elektronische<br />

Messtechnik mit dem Coulter-Counter sind aufgr<strong>und</strong> der benötigten Geräte ebenso<br />

ungeeignet. Letzteres wird außerdem für die Zellzählung der Stutenmilch wegen ihrer<br />

Hitzeinstabilität nicht empfohlen (ZOEGE VON MANTEUFFEL 1989; BLÖMER 1990).<br />

Damit verbleibt das Kieler Sedimentausstrichverfahren als einzige direkte Methode <strong>zur</strong><br />

Zellzahlbestimmung, die für einen Praktiker verwendbar ist. Dieses ergab im Vergleich <strong>zur</strong><br />

fluoreszenzoptischen Technik zudem eine signifikante Korrelation (ZOEGE VON<br />

MANTEUFFEL 1989), so dass es für diese Studie gut geeignet war.<br />

Die Beurteilung der Sedimentausstriche erfolgte daraufhin nach dem fürs Rind entwickelten<br />

Schema von KRAFT (1989), modifiziert nach RULLOF (1997): Es wurde für das<br />

Laktationsstadium analog zum Rind ein Gehalt von > 100.000 Zellen / ml als pathologisch<br />

deklariert, was mit der Meinung von BOSTEDT (1994), MIELKE (1994), BARTMANN et<br />

al. (1996), HANS (2000) <strong>und</strong> TIETZE (2001) übereinstimmt. Das war auch folgerichtig, da in<br />

dieser Studie bezüglich des Zellzahlschlüssels 95 % der Werte der klinisch euterges<strong>und</strong>en<br />

Stuten sowohl in der Kolostralphase als auch im Stadium der reifen Milch die Zahl 0,4 nicht<br />

überschritten. In der Involutionsphase lag das 95 % Quantil aber bei 2,5 (ca.<br />

400.000 Zellen / ml), was die Vermutung nahe legt, dass für dieses Stadium der Grenzwert<br />

höher zu setzen ist. Das resultiert zum einen aus der Erkenntnis, dass der Grenzwert von<br />

< 100.000 Zellen / ml auch beim Rind nur für die normale Laktation Gültigkeit hat<br />

(DEUTSCHE VETERINÄRMEDIZINISCHE GESELLSCHAFT 2002) <strong>und</strong> sich die<br />

Literatur bei Berichten über den equinen Zellgehalt ausschließlich auf das Laktationsstadium

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