Ausgabe 1/2012 Ausgabe 1/2012 - Film und Buch

Herzversagen feststellte und seine
schreckensgeweiteten Augen bemerkte, sagte
er: „Das Haus ist schließlich doch
herabgestürzt!“
Im englischen Sprachraum sorgten Autoren
wie E. F. Benson und Arthur Machen dafür,
dass die von Sheridan Le Fanu begonnene
Tradition der Gespenstergeschichte nicht
vergessen und weiterentwickelt wurde. In den
deutschsprachigen Ländern blieb er
weitgehend unbekannt, obwohl zahlreiche
Erzählungen und vier Romane („Onkel Silas“,
„Schachmatt“, „Wylders Hand“ komplett sowie
„Das Haus am Kirchhof“ in einer um ganze
zwei Drittel gekürzten oder eher
verstümmelten Ausgabe) übersetzt wurden.
Nicht einmal sein Einfluss auf so
unterschiedliche wie bedeutende Autoren wie
Bram Stoker, Charlotte Brontë, Henry James
und James Joyce wurde zur Kenntnis
genommen. Vielleicht hängt dies mit einer
unschönen Verachtung des Kulturbetriebes für
alles angeblich Triviale und Populäre
zusammen. An Le Fanus Texten kann es nicht
liegen, denn diese können auch moderne und
anspruchsvolle Leser fesseln und faszinieren.
Er war, wie M. R. James feststellte, der „beste
Geschichtenerzähler des 19. Jahrhunderts“,
und, in den Worten des
Literaturwissenschaftler Stewart Marsh Ellis,
einer „bedeutendsten Literaten Irlands“.