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Magazin 198109

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Deutsches Rotes Kreuz<br />

Dr. Jürgen Schilling<br />

Der Hilfsnlg des Deutschen Roten Kreuzes<br />

In vielen Einsätzen bewährt - DRK übernahm volle Verantwortung für den Hilfszug<br />

" Hilfszug an DRK übergeben" - Mit dieser<br />

Schlagzeile meldete dpa am 30. Juli<br />

1981, daß der Hilfszug des Bundes, der<br />

sich in den vergangenen Jahren bei<br />

zahlreichen Katastropheneinsätzen im<br />

In- und Ausland bewährt habe, vom<br />

Bundesinnenministerium dem DRK als<br />

Eigentum übergeben worden sei. Mancher<br />

Leser mag gestutzt haben. War<br />

denn dieser Hilfszug nicht immer schon<br />

ein Teil des DRK gewesen, und wenn<br />

ja, wieso mußte dann der Bund den<br />

Hilfszug an das DRK übergeben? Und<br />

überhaupt, was genau verbirgt sich hinter<br />

dem Begriff ,Hilfszug'? Rotkreuz­<br />

Helfer, gewiß, auch Fahrzeuge, aber in<br />

welcher Organisationsform, mit welchen<br />

Aufgaben und welcher Leistungsfahigkeit?<br />

Genügend Fragen, um eine Gesamtdarstellung<br />

des Hilfszuges einem<br />

größeren Publikum vorzustellen.<br />

Die Anfänge dieses Instruments reichen<br />

bis in das Jahr 1953 zurück, als das Internationale<br />

Komitee vom Roten Kreuz<br />

die Bildung von Hilfszügen im Rahmen<br />

der nationalen Rotkreuz-Gesellschaften<br />

forderte, um auf diese Weise einen besseren<br />

Schutz der Bevölkerung bei Groß·<br />

katastrophen, insbesondere kriegerischen<br />

Auseinandersetzungen, zu bewirken.<br />

Diesem Appell folgend stellte die<br />

Bundesregierung dem Deutschen Roten<br />

Kreuz Finanzmittel für die Beschaffung,<br />

Pflege und Erhaltung zweckgerechter<br />

Ausstattung und Materials zur Verlügung,<br />

blieb aber Eigentümer dieser Gegenstände,<br />

die das DRK als Treuhandvermögen<br />

des Bundes verwaltete.<br />

Mit dem Ziel, dieses Potential möglichst<br />

wirkungsvoll und schwerpunktmäßig einsetzen<br />

zu können, schuf das DRK überörtliche<br />

mobile Einsatzeinheiten, sog.<br />

Hilfszugstaffeln, die es unter der Bezeichnung<br />

,Hilfszug' zu einem System<br />

zusammenfaßte. Von Anfang an war es<br />

die Aufgabe des Hilfszugs, als überörtliches<br />

mobiles Einsatzinstrument im Sanitäts-<br />

und Betreuungsbereich Hilfe bei<br />

Katastrophen und Notständen im In- und<br />

Ausland zu leisten.<br />

Aufstellung, Ausbildung und Ausrüstung<br />

regelte das DRK in harmonischem Einvernehmen<br />

mit der Bundesregierung,<br />

die in den Jahren 1954 bis 1980 insgesamt<br />

45 Millionen DM für den DRK­<br />

Hilfszug aufgewandt hat.<br />

Es würde zu weit führen, die Strukturveränderungen,<br />

die der Hilfszug seit<br />

1954 erlahren hat, historisch getreu<br />

nachzuzeichnen . Die jetzige Gliederung<br />

datiert aus dem Jahr 1978. Seitdem<br />

setzt sich der Hilfszug aus zehn Abteilungen<br />

zusammen, die in Ebenhausen/<br />

Bayern, Kirchheim-Teck/Baden-Württemberg,<br />

Sprendlingen/Rheinland-Pfalz,<br />

Nottuln/Nord rhein- Westfalen, F ritzlar /<br />

Hessen, Villich/Nordrhein-Westfalen,<br />

Bellin/Schleswig-Holstein, Miesburgl<br />

Niedersachsen und Hamburg-Lokstedt<br />

stationiert und den jeweiligen DRK-Landesverbänden<br />

zugeordnet sind. In WolfhageniHessen<br />

befindet sich die Zentralabteilung,<br />

die der Aufsicht des DRK-Präsidiums<br />

unmittelbar untersteht.<br />

Aufgrund einer Vereinbarung, die das<br />

DRK 1980 mit dem Bundesinnenminister<br />

schloß, werden die Abteilungen , oh-<br />

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Von Jedem Flughafen<br />

der Bund •• republlk<br />

aus können Innerhalb<br />

weniger Stunden Hllfsgüt.<br />

In ausländische<br />

Katastrophengebiete<br />

geflogen werden.<br />

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DAK-Präsldlum von<br />

Bonn aus Elnsatzt.hrzeuge<br />

In Notgebiete.<br />

ne ihre Dislozierung zu verändern, neu<br />

gegliedert. Während die bisherige Konzeption<br />

den Schwerpunktaufgaben des<br />

Sanitäts- und Betreuungsdienstes gleichen<br />

Rang zumaß, wird der Akzent<br />

künftig auf den Betreuungsaufgaben liegen.<br />

Mit diesem neuen Profil trägt die<br />

Katastrophen- und Zivilschutz planung<br />

der Tatsache Rechnung, daß bei Großkatastrophen<br />

allgemein erhebliche Lenkungs-<br />

und Betreuungsaktivitäten erforderlich<br />

werden, die die örtlichen Kräfte<br />

überfordern dürften, während die lokalen<br />

Strukturen eher in der Lage sein müßten,<br />

die sanitätsdienstlichen Bedürfnisse<br />

zu befriedigen. Künftig soll der DRK­<br />

Hilfszug aus vier Abteilungen mit je 379<br />

Helfern, fünf Abteilungen mit je 397 Helfern<br />

und der Zentralabteilung mit 527<br />

Helfern bestehen. Das ergibt einen Soll­<br />

Bestand von 4028 Helfern, die über 600<br />

Fahrzeuge aller Art verfügen.<br />

ZS-MAGAZIN 9/81 49

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