Magazin 198109
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Unke: GroB war die Zahl der Gäste, die . Ich zur Oberg.be der neuen HaUe .uf dem Gelände der DRK-Hilf.zugabtellung V In Frltzl.r eingefunden h.tten.<br />
Rechts: Beim gemeinsamen M.hl nach dem offiziellen Tell : Innenmlnl.ter Ekkehard Gries, Ihm gegenüber der Prä.ldent des ORK-Landesverbende.<br />
He .. en, 01'. Eckhard Momberger, und der SN. ORK-Generalaekretär, Roderlch Lüttgen (3. v. links). (Foto.: Krull)<br />
Fortschrln. In den fünfZiger Jahren hatte<br />
die Abteilung noch auf dem Dachboden<br />
einer Volksschule "gewerkelt"; im Jahre<br />
1964 ließ sich der "Abstieg" nicht mehr<br />
vermeiden, allerdings nur in raumlicher<br />
Hinsicht. Der Dachboden wurde vertauscht<br />
mit dem ehemaligen Pferdestall<br />
einer Kaserne. Dreizehn Jahre spater<br />
konnte dann eine moderne und großzügige<br />
Lagerhalle im Fritzlarer Gewerbegebiet<br />
in Beschlag genommen werden,<br />
und nach weiteren vier Jahren wurde -<br />
eben am 14. August 1981 - die neue<br />
Kraftfahrzeughalle eingeweiht. Ein<br />
Wachstum auf Umwegen sozusagen,<br />
Die aktuelle Situation des DRK-Blutspendedienstes<br />
doch mit einem durchaus erfreulichen<br />
(vorläufigen) Endergebnis.<br />
Ein Resultat zudem, das zweifelsohne<br />
nachahmenswert sei - so vermerkte es<br />
der stellvertretende Generalsekretar des<br />
Deutschen Roten Kreuzes, Roderich<br />
Lüttgen, in seiner Ansprache. Er hoffe<br />
darauf, daß dieses Beispiel Schule mache,<br />
"weil es eine echte Partnerschaft<br />
zwischen dem Staat und den HilfsorganIsationen<br />
signalisieren könnte". In diesem<br />
Falle habe die Beteiligung der Landesregierung<br />
an den Baukosten die Er-<br />
"Das DRK leistet seinen<br />
Versorgungsauftrag ausschließlich<br />
auf der Basis der Freiwilligkeit<br />
und Unentgeltlichkeit"<br />
Alfred-Joachim Hermanni interviewte Rolf Herzbach, Referent für das<br />
Blutspende- und Krankenhauswesen im DR K-Generalsekretariat<br />
Frage: Das Deutsche Rote Kreuz wurde<br />
in der Vergangenheit immer wieder von<br />
der Presse angegriffen, weil es angeblich<br />
erhebliche Gewinne mit dem Verkauf<br />
von Blut und Blutbestandteilen erzielt.<br />
Bestehen derartige Vorwürfe zu<br />
Recht?<br />
Antwort: Der Vorwurf von angeblichen<br />
Gewinnen bel dem Verkauf von Blut und<br />
Blutbestandteilen ist völlig unberechtigt.<br />
Die Blutspendedienste des DRK leisten<br />
ihre Arbeit ausschließlich auf der BaSIS<br />
ihrer gemeinnützigen Satzung . Ihre Tätigkeit<br />
ist ausschließlich bedarfswirtschaftlich<br />
orientiert, d. h. das oberste<br />
satzungsgemaße Ziel ist die ausreichende<br />
Versorgung der Bevölkerung mit Blut<br />
und Blutbestandteilen. Selbstverstandlich<br />
müssen die Blutspendedienste be-<br />
52 ZS-MAGAZIN 9/81<br />
müht sein, ihre Leistung auf der Basis<br />
selbstkostendeckender Preise zu erbringen,<br />
d. h. nichts anderes, daß die beteiligten<br />
Kostentrager Im Gesundheitswesen,<br />
die letztlich auch die Kosten von<br />
Blutkonserven für den Patienten tragen<br />
müssen, den DRK-Blutspendediensten<br />
alle Aufwendungen für die Sammlung,<br />
die Untersuchung, die Weiterverarbeitung<br />
und Lagerung sowie die Auslieferung<br />
von Blutkonserven an den Patienten<br />
ersetzen mussen. Daß die DRK<br />
Blutspendedienste keine Gewinne erzielen,<br />
wird außerdem durch die jährliche<br />
Prüfung und Kontrolle von Rechnungshöfen<br />
und Wirtschaftsprüfungsgesellschaften<br />
festgestellt.<br />
Frage: Die FInanzminister des Bundes<br />
und der Lander haben In ihrer Sitzung<br />
vom 25. Juni 1981 entschieden, daß die<br />
richtung der Halle überhaupt erst ermöglicht.<br />
Das Deutsche Rote Kreuz, versicherte<br />
Lüngen, wolle das damit gezeigte Vertrauen<br />
ganz sicher nicht enttäuschen.<br />
Gleichzeitig aber hoffe er, daß andere<br />
Landesregierungen dem hessischen<br />
Beispiel folgen werden und die in ihren<br />
Bereichen liegenden Hilfszugabteilungen<br />
zweckmäßig für den Einsatz im friedensmäßigen<br />
Katastrophenschutz unterstützen.<br />
Die anwesenden Gäste konnten diesem<br />
Wunsch des Redners aus Bonn nur per<br />
Handschlag beipflichten.<br />
2. Stufe der Plasmafraktionierung auch<br />
für das DRK steuerpflichtig wird. Um<br />
welchen Teil der Blutverarbeitung handelt<br />
es sich hier, und welche Auswirkungen<br />
hat dieser Bescheid?<br />
Antwort: Die Steuerpflicht betrifft lediglich<br />
die sogenannten PlasmaderIvate,<br />
d. h. Blutbestandteile, die bei der Weiterverarbeitung<br />
des Blutplasmas gewonnen<br />
werden. Es handelt sich dabei im wesentlichen<br />
um Albumine (ein bekanntes<br />
Mittel zur Schockbekämpfung), um<br />
Gammaglobuline (zur Bekampfung von<br />
Hepathitis) und um Gerinnungspraparate<br />
(zur Bekämpfung der Bluterkrankheit).<br />
Diese lebenswichtigen Blutbestandteile<br />
wurden bereits bisher mit einer Mehrwertsteuer<br />
von 6,5 % belegt. Nach der<br />
Entscheidung der Finanzminister erhöht<br />
sich die Steuerbelastung für diese Blutbestandteile<br />
auf 13 %. Diese steuerliche<br />
Belastung müssen die Blulspendedienste<br />
selbstverständlich an die Kostenträger<br />
im Gesundheitswesen weitergeben,<br />
so daß auch dort eine spurbare Verteuerung<br />
von Blut und Blutbestandteilen erfolgen<br />
wird. Letztlich wirkt diese Steuerpflicht<br />
einer Kostendämpfung im Gesundheitswesen<br />
entgegen.<br />
Frage: Wird denn von dieser Entscheidung<br />
auch das Prinzip der Gemeinnützigkeit<br />
berührt?