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Magazin 197707

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tungs-Gesellschaft. An diesem 28. Juli<br />

war die Anlegestelle des Seesteges<br />

von Binz auf Rügen trichterförmig<br />

in sich zusammengestürzt, als Tausende<br />

von Ausflüglern, Badegästen<br />

und Schaulustigen auf die Abfahrt<br />

des Bäderdampfers " Kronprinz Wilhelm<br />

" warteten . Die Menschen starrten<br />

hilf- und tatenlos auf die Ertrinkenden<br />

im Wasser. 17 Menschenleben forderte<br />

dieses Unglück. Knapp ein Jahr später<br />

war die Gründung der DLRG beschlossene<br />

Sache. Im Oktober 1913<br />

wurde die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft<br />

in Leipzig gegründet.<br />

Ein mit gelüfteten Schwingen<br />

verharrender Adler auf erdigem<br />

Strand hügel wurde das Symbol des<br />

Rettu ngsh i I fswerkes.<br />

Durch die beiden Weltkriege in der<br />

Entwicklung zunächst unterbrochen,<br />

ist die OLRG inzwischen zu einer umfassenden<br />

Wasserrettungsorganisation<br />

geworden. So kann sich die Statistik<br />

des letzten Jahres mit imposanten<br />

Zahlen sehen lassen : Über 900 000<br />

Schwimmzeugnisse wurden ausgegeben<br />

, knapp 140000 Personen nahmen<br />

an den verschiedenen Ausbi ldungsstufen<br />

fü r Rettungsschwimmer teil. Vorn<br />

Bootsführer über Rettungstaucher,<br />

Sprechfunker, Ausbildungshelfer bis<br />

zum Wach leiter reicht die Palette des<br />

Angebotes in der Sonderausbildung.<br />

2,5 Millionen Dienststunden<br />

Rund 2,5 Millionen Dienststunden<br />

haben die Helfer der DLRG im letzten<br />

Jahr im Rettungswachdienst absolviert.<br />

Dabei gelang es den DLRG­<br />

Schwimmern, 319 Menschen<br />

aus akuter Lebensgefahr zu retten .<br />

In über 47 000 Fällen wurde Erste<br />

Hilfe geleistet. Bei 6000 Bootsunfällen<br />

wurde die DLRG eingesetzt und<br />

konnte 5446 Menschen retten. In über<br />

310 Fällen wurden Wiederbelebungsmaßnahmen<br />

eingeleitet. 446 Personen<br />

wurden bei Katastropheneinsätzen<br />

gerettet.<br />

Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft<br />

verfügt nach den Angaben ihres<br />

aktuellsten Nachweises zur Zeit über<br />

998 feste Rettungsstationen. Dazu<br />

kommen noch 341 bewegliche Stützpunkte.<br />

Über 2000 Wiederbelebungsgeräte,<br />

467 manuell betriebene und<br />

885 motorisierte Boote im Rettungsdienst,<br />

420 Rettungsbretter und 255<br />

Einsatzwagen sind Kern der Ausstattung.<br />

411 Anhänger für Bootstranspo<br />

rte und 55 Fahrzeuge tür Sondereinsätze<br />

ergänzen den Fahrzeugpark.<br />

2464 Tauchgeräte und 218 Kompressoren<br />

bilden die wichtigste Ausstattung<br />

für die Rettungstaucher. 1788<br />

Funksprechgeräte und 667 Handlautsprecher<br />

sind als nachrichtentechnische<br />

Ausstattung bei der DLRG vorhanden.<br />

Humanität und Sport sind die ideelle<br />

Basis der Organisation. Daraus leitet<br />

die DLRG einen entsprechenden Status<br />

innerhalb des Organisationsgefüges<br />

der Bundesrepublik ab. Bies sei<br />

auch die Berechtigung zur Teilhabe<br />

an einem breiten öffentlichen MitteIansatz.<br />

So würde der DLRG neben<br />

Technisch ist di e Au srüstung de r DLRG<br />

auf dem ne uesten Stand: Retlungsweste,<br />

Atemluftg erät mit lungenautomat, Neopre<br />

nea nzug und Gewichtgürtel.<br />

der Mitgliedschaft im Deutschen<br />

Sportbund auch eine Mitwirkung in<br />

einem Dachverband der humanitären<br />

Organisationen zustehen. Die Gründung<br />

eines solchen Verbandes, in<br />

dem die verschiedenen Gemeinschaften<br />

des erweiterten Katastrophenschutzes<br />

kooperieren sollten , ist eine<br />

Anregung, die die DLRG in den kommenden<br />

Jahren zur Diskussion stellen<br />

will.<br />

Auf internationaler Ebene arbeitet<br />

die DLRG in der Federation Internationale<br />

de Sauvetage (FIS) mit, der internationalen<br />

Dachorganisation der Wasser-Rettungsgesellschaften.<br />

Die deutschen<br />

Vertreter, in den Führungsgremien<br />

an leitender Stelle, bemühen<br />

sich um die Erstellung eines international<br />

verständlichen Warn codes für<br />

Badegäste, um sie vor Gefahren im<br />

Wasser und am Strand zu warnen.<br />

Die DLRG hat bereits ein Faltblatt<br />

herausgegeben, das in neun Sprachen<br />

über die Gefahren des nassen Elementes<br />

informiert. In der Plakatinformation<br />

ist die Organisation ähnliche Wege<br />

der Aufklärung gegangen.<br />

100 000 Menschen gerettet<br />

Nach eigenen Angaben hat die DLRG<br />

in ihrer nun 64jährigen Geschichte<br />

über 100 000 Menschen das Leben<br />

gerettet, über 3,5 Millionen Rettungsschwimmer<br />

sind ausgebildet worden.<br />

DLRG-Vizepräsident Jan Schmitz:<br />

" Unsere Arbeit beginnt bereits mit<br />

dem Schwimmen lernen als der Vorbeugung<br />

von Wasserunfällen!"<br />

Das " Innenlebe n" eines modernen Rettungswagens de r DlRG.<br />

Kompressor zum Auffüll e n der Ta uchflasc hen, Rettungsbälle und Rettung slei nen<br />

ge höre n zu de n wi chtigsten Au srüstung sgegenstän de n.<br />

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