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Dokument 1.pdf - OPUS - Universität Würzburg

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Forschung . Lehre . Dienstleistung<br />

250.000 Betroffene in Deutschland gibt. Die<br />

Ursache der Erkrankung ist bislang unbekannt;<br />

es gibt mehrere Überlegungen zu den<br />

kausalen Mechanismen.<br />

Die Beschwerden, über welche die Patienten<br />

am Beginn der Erkrankung klagen,<br />

können vielfältig sein. Das typische Krankheitsbild<br />

ist charakterisiert durch fortschreitende<br />

motorische Behinderungen wie Bewegungsverlangsamung,<br />

Zittern, Gangstörungen<br />

und Störungen der Feinmotorik. Die<br />

Parkinson-Krankheit kann von vegetativen<br />

Störungen, einer Veränderung der Stimmungslage<br />

im Sinne einer Depression oder,<br />

Das Institut für Psychotherapie und<br />

Medizinische Psychologie der<br />

<strong>Universität</strong> <strong>Würzburg</strong> veranstaltete<br />

am 26. September 1998 eine internationale<br />

Arbeitstagung über eine<br />

Gruppe schwerer psychischer<br />

Erkrankungen, die heute ili der<br />

psychotherapeutischen Praxis<br />

zunehmend häufig begegnen: Bei den<br />

sogenannten Borderline-Erkrankungen<br />

sind Identitätsgefühl und<br />

Wirklichkeitsbeziehung der Patienten<br />

oft sehr instabil.<br />

Es fällt den Patienten schwer, tragfähige<br />

Beziehungen aufzubauen, mit Abhängigkeitskonflikten<br />

fertigzuwerden und vor allem,<br />

destruktive Gefühlsimpulse zu kontrollieren.<br />

Weitere Symptome sind depressive<br />

Krisen, panische Angstzustände bis hin zu<br />

Unwirklichkeitsgefühlen, Selbstmordtendenzen<br />

und andere selbstschädigende Verhaltensweisen.<br />

Nicht selten waren die Erkrankten in ihrer<br />

Kindheit Mißbrauchs- und Gewalterlebnissen<br />

ausgesetzt. Zerissene Familienverhältnisse,<br />

traumatische Verlusterlebnisse,<br />

psychische Erkrankungen wichtiger Bezugspersonen<br />

sowie Veranlagungsfaktoren können<br />

weitere mitbedingende Einflüsse sein.<br />

In der psychotherapeutischen Behandlung<br />

ergeben sich oft erhebliche behandlungstechnische<br />

Probleme. Wie psychoanalytische<br />

Langzeittherapien gezeigt haben, sind<br />

diese Schwierigkeiten zum Teil darauf zurückzuführen,<br />

daß es den Patienten schwer-<br />

in fortgeschrittenen Fällen, von intellektuellen<br />

Einbußen (Demenz) begleitet sein.<br />

Eine Heilung ist bisher nicht möglich, die<br />

Therapie zielt auf eine Behandlung der<br />

Krankheitssymptome. In den vergangenen<br />

Jahren wurden neue Medikamente und neue<br />

Medikamentengruppen in die Therapie der<br />

Parkinson-Krankheit eingeführt. Es besteht<br />

Konsens in der Ärzteschaft darüber, die Basistherapie<br />

mit L-DOPA frühzeitig mit anderen<br />

Wirkprinzipien, wie Dopamin-Agonisten<br />

oder COMT-Hemmern, zu kombinieren.<br />

Ferner wurden neue Ansätze in der operativen<br />

Therapie (stereotaktische Hirnope-<br />

rationen und tiefe Hirnstimulation) bei Patienten<br />

in fortgeschrittenen Krankheitsstadien<br />

und schlechtem medikamentösen Therapieerfolg<br />

entwickelt. Allerdings kommt für<br />

einen derartigen Eingriff nur ein geringer<br />

Anteil der Patienten in Betracht.<br />

Der Kongress fasste im Rahmen von Symposien,<br />

Fortbildungskursen sowie Posterpräsentationen<br />

die neuesten Erkenntnisse zum<br />

Thema Ursachenforschung und Therapie der<br />

Parkinson-Krankheit zusammen. Ein enger<br />

Austausch mit der Deutschen Parkinson­<br />

Vereinigung wurde begonnen und soll weiter<br />

intensiviert werden.<br />

Borderline-Erkrankungen<br />

zunehmend häufig<br />

fällt, ihre emotionalen Erfahrungen zu symbolisieren.<br />

Ein weiteres Problem besteht<br />

darin, daß die Geschlechts- und Generationsgrenzen,<br />

wie sie die Psychoanalyse in<br />

Anlehnung an den Ödipusmythos thematisiert<br />

hat, oft nicht anerkannt werden.<br />

Zu dieser Tagung, die anläßlich des 80.<br />

Geburtstages der Londoner Psychoanalytikerin<br />

Hanna Segal im Toscanasaal der Residenz<br />

stattfand, hatten sich mehr als 200 Teilnehmer<br />

aus dem In- und Ausland angemeldet.<br />

Führende englische und deutsche Psychoanalytiker<br />

sprachen zu verschiedenen<br />

Geographie im<br />

21. Jahrhundert<br />

Die Perspektiven des Faches Geographie<br />

standen im Mittelpunkt eines<br />

Fachkolloquiums, das am 22. und<br />

23. Januar 1999 mehrere Hundert<br />

Besucher ins Philosophiegebäude<br />

am Hubland lockte.<br />

Das Kolloquium "Die Geographie im 21.<br />

Jahrhundert", veranstaltet vom Institut für<br />

Geographie der <strong>Universität</strong> <strong>Würzburg</strong>, setzte<br />

den Schlußpunkt unter die Feierlichkeiten,<br />

die 1998 zum 100jährigen Bestehen der<br />

<strong>Würzburg</strong>er Geographie begonnen worden<br />

Aspekten des Themas. In den antiken mythologischen<br />

Kontext führte Erika Simon<br />

ein, emeritierte Ordinaria für klassische Archäologie<br />

an der <strong>Universität</strong> <strong>Würzburg</strong>.<br />

Auch Hanna Segal selbst hielt einen Vortrag.<br />

Sie hat nicht nur durch ihre Pionierarbeiten<br />

zur psychoanalytischen Behandlung<br />

von Borderline-Störungen, sondern auch<br />

durch ihre Arbeiten zur Theorie des künstlerischen<br />

Prozesses und ihre engagierte Stellungnahme<br />

zu zahlreichen gesellschafts politischen<br />

Fragen weit über die Fachgrenzen<br />

hinaus internationale Berühmtheit erlangt.<br />

waren. Eröffnet wurde es durch Grußworte<br />

von <strong>Universität</strong>svizepräsident Prof. Dr. Wolfgang<br />

Freericks und Dekan Prof. Dr. Herbert<br />

Voßmerbäumer.<br />

Sieben Referenten erörterten den zukünftigen<br />

Stellenwert und die Bedeutung der<br />

Geographie in der Wissenschafts welt. Prof.<br />

Dr. Hermann Verstappen aus Enschede (Niederlande),<br />

früherer Präsident der Internationalen<br />

Geographischen Vereinigung, ging auf<br />

das Problem der Tragfähigkeit von Naturlandschaften<br />

unter immer stärkerem Druck<br />

durch den Menschen ein. In diesem Bereich<br />

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