3. Materialien und Methoden - Martin-Luther-Universität Halle ...
3. Materialien und Methoden - Martin-Luther-Universität Halle ...
3. Materialien und Methoden - Martin-Luther-Universität Halle ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
<strong>3.</strong>1.2. Präparative Darstellung der Lipidanker<br />
<strong>3.</strong>1.2.1. N-Glut-PE (N-Glutaryl-DPPE)<br />
Analog der Arbeit von Weissig [Weissig (1999)] erfolgte die Herstellung des<br />
Kopplungsankers N-Glut-PE (N-Glutaryl-DPPE) aus DPPE <strong>und</strong> Glutarsäureanhydrid. Dazu<br />
wurden 250mg DPPE (0,36mmol) in wasserfreiem Chloroform gelöst <strong>und</strong> in Gegenwart von<br />
60µl trockenem Pyridin mit 410mg Glutarsäureanhydrid (3,6mmol) versetzt. Die Reaktion<br />
verlief 2 Tage unter Rühren bei Raumtemperatur. Mit Hilfe der Dünnschichtchromatografie<br />
wurde das Entstehen des gewünschten Reaktionsproduktes kontrolliert. Als Laufmittel diente<br />
ein Gemisch aus Chloroform/Methanol/Ammoniak im Volumenverhältnis 65/35/<strong>3.</strong> Nach<br />
kontrollierter Umsetzung erfolgte eine säulenchromatografische (Kieselgel 16, Merck)<br />
Abtrennung des N-Glut-PE vom übrigen Reaktionsansatz. Das Elutionsmittel bestand aus<br />
dem Gemisch der dünnschichtchromatografischen Abtrennung. Die produktenthaltenen<br />
Fraktionen wurden vereinigt <strong>und</strong> am Rotationsverdampfer bis zur Trockne eingeengt. Danach<br />
erfolgte eine Trocknung des Produktes über P2O5 im Vakuum. Eine Stammlösung des fertigen<br />
Lipidankers in einer Konzentration von 5µmol/ml in Chloroform wurde hergestellt <strong>und</strong> bei<br />
einer Temperatur vom –20°C aufbewahrt.<br />
Die erhaltenen Chromatogramme wurden gemäß nachfolgender Sprühreihenfolge<br />
detektiert. Um Substanzen mit lipophilen Gruppen nachzuweisen, wurde zuerst mit<br />
Bromthymolblaureagenz besprüht. Ein Trocknungsvorgang folgte. Zum spezifischen<br />
Nachweis der Phospholipide, sowie aller Phosphorsäurediester <strong>und</strong> Phosphorsäuretriester<br />
diente Molybdänspray. Nach diesem Sprühvorgang wurden die Verbindungen als dunkelblaue<br />
Flecke sichtbar.<br />
Bromthymolblau-Sprühreagenz:<br />
200mg Bromthymolblau wurde in wenigen ml Ethanol gelöst. Dazu gab man<br />
400mg KOH <strong>und</strong> löste alles in 1l destilliertem Wasser auf.<br />
Molybdänspray-Sprühreagenz:<br />
Lösung 1: 312g konzentrierte Schwefelsäure wurden mit Wasser auf 250ml verdünnt.<br />
Anschließend wurden 10g Molybdäntrioxid (MoO3) zugegeben <strong>und</strong> das<br />
Gemisch bis zum vollständigen Auflösen der Substanz gekocht.<br />
Lösung 2: 125ml der Lösung 1 wurden mit 450mg Molybdänpulver versetzt <strong>und</strong> 15<br />
Minuten gekocht. Nach dem Abkühlen wurde vom Bodensatz dekantiert <strong>und</strong><br />
filtriert.<br />
Je 5ml Lösung 1 <strong>und</strong> Lösung 2 wurden gemischt <strong>und</strong> die Mischung mit 10ml destilliertem<br />
Wasser verdünnt. Nach dem Abkühlen war dieses Gemisch als fertiges Spray einsetzbar.<br />
<strong>3.</strong>1.2.2. Cyanur-PEG-PE (Cyanur-PEG-DPPE)<br />
Entsprechend der beschriebenen Herstellungstechnik von Bendas [Bendas et al. (1999)]<br />
wurde der Kopplungsanker Cyanur-PEG-PE (Cyanur-PEG-DPPE) über 3 Zwischenschritte<br />
synthetisiert. Im ersten Schritt bildete sich Cyanurchlorid-DPPE. Anschließend kam es zur<br />
Bindung der Aminogruppe eines heterobifunktionellen PEG über die Cyanurchloridbrücke.<br />
Daraus resultierte die Verbindung PEG-Cyanurchlorid-DPPE. Im letzten Schritt wurde<br />
terminal der PEG-Spacer mit einem weiteren Cyanurchlorid umgesetzt. Über diesen<br />
<strong>3.</strong>1. Verwendete Substanzen<br />
31