Vorlesungen zur Didaktik der Informatik
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TEIL A<br />
1 Was ist <strong>Informatik</strong> ?<br />
<strong>Informatik</strong> ist die Wissenschaft von <strong>der</strong> systematischen Verarbeitung und Speicherung<br />
von Informationen, beson<strong>der</strong>s <strong>der</strong> automatischen Verarbeitung mit Hilfe von Computern.<br />
Alternative Definitionen bezeichnen die <strong>Informatik</strong> als die Wissenschaft<br />
- von <strong>der</strong> Struktur, den Computer-Sprachen und <strong>der</strong> Programmierung von DV-Anlagen<br />
sowie <strong>der</strong> Methodik ihrer Anwendung einschließlich <strong>der</strong> Mensch-Maschine-Wechselwirkung.<br />
[Zweites Datenverarbeitungsprogramm <strong>der</strong> Bundesregierung 1971]<br />
- (algorithmenorientierte Sichtweise) mindestens von den Algorithmen und Datenstrukturen<br />
sowie <strong>der</strong>en Darstellung und Realisierung unter beson<strong>der</strong>er Berücksichtigung digitaler<br />
Rechenanlagen. [Claus 1974]<br />
- (informationstheoretische Sichtweise) that has as its domain information processes and<br />
related phenomena in artifacts, society and nature. [Nygaard 1990]<br />
- (arbeitswelt-orientierte Sichtweise) von <strong>der</strong> Analyse von Arbeitsprozessen und ihrer<br />
konstruktiven, maschinellen Unterstützung. Nicht die Maschine, son<strong>der</strong>n die Organisation<br />
und Gestaltung von Arbeitsplätzen steht als wesentliche Aufgabe im Mittelpunkt<br />
<strong>der</strong> <strong>Informatik</strong>. Die Gestaltung <strong>der</strong> Maschinen, <strong>der</strong> Hardware und <strong>der</strong> Software ist dieser<br />
primären Aufgabe untergeordnet. <strong>Informatik</strong> ist also nicht „Computerwissenschaft“.<br />
[Coy 1989]<br />
- of the systematic study of algorithmic processes that describe and transform information;<br />
their theory, analysis, design, efficiency, implementation, and application. The fundamental<br />
question un<strong>der</strong>lying all of computing is „What can be (efficiently) automated?“.<br />
[Association for Computing Machinery 1989]<br />
2 Teilgebiete <strong>der</strong> <strong>Informatik</strong><br />
Man unterscheidet innerhalb <strong>der</strong> <strong>Informatik</strong> sechs Teilgebiete: die Theoretische, die Praktische,<br />
die Technische und die Angewandte <strong>Informatik</strong>, ferner Gesellschaftliche Bezüge<br />
<strong>der</strong> <strong>Informatik</strong> und <strong>Didaktik</strong> <strong>der</strong> <strong>Informatik</strong>. Theoretische, Praktische und Technische <strong>Informatik</strong><br />
sowie ingenieurmäßige Anteile <strong>der</strong> Angewandten <strong>Informatik</strong> faßt man oft unter dem<br />
Oberbegriff „Kerninformatik“ zusammen.<br />
Theoretische <strong>Informatik</strong>: Sowohl für die Formulierung und Untersuchung von Algorithmen<br />
als auch für die Rechnerkonstruktion spielen Methoden und Modelle aus <strong>der</strong> Mathematik<br />
eine wesentliche Rolle. Da die Struktur von Computern ständig komplexer wird,<br />
nimmt auch <strong>der</strong> Abstraktionsgrad einer angemessenen Beschreibung zu. Für die Untersuchung<br />
von Fragestellungen in diesem Bereich sind gute Kenntnisse <strong>der</strong> strukturellen<br />
Mathematik nötig, die eine Reihe von formalen Methoden <strong>zur</strong> Beschreibung von Systemen<br />
bietet. Bei <strong>der</strong> Untersuchung von Sprachen spielen Methoden <strong>der</strong> Logik eine wichti-