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Die Münzen der Grafen von Ostfriesland (1464-1540)

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geleistet hat, geschlagen worden sein. <strong>Die</strong>ser Nor<strong>der</strong>ländische Goldgulden<br />

ist also wohl ein Vorläufer <strong>der</strong> beiden <strong>von</strong> Ulrich als Graf geprägten<br />

Goldstücke gewesen, ist doch auf diesen nur die Umschrift eine<br />

an<strong>der</strong>e, während die Münzbil<strong>der</strong> <strong>der</strong> drei Stempel sich völlig gleich sind*<br />

Welche Münzsorten außerdem zur Zeit <strong>der</strong> gräflichen Herrschaft<br />

Ulrichs im Lande im Umlauf gewesen sind, darüber gibt uns eine Verordnung<br />

des <strong>Grafen</strong> vom Jahre 1465, mittelst welcher er <strong>der</strong> Stadt<br />

Emden allgemeine Statuten gab, interessante Aufschlüsse 1 ).<br />

Im Artikel 3 dieser Verordnung wird besagt:<br />

,,Welck man syn mes up den an<strong>der</strong>en uththuet in tornighen moede<br />

und steket den an<strong>der</strong>en nae den live und densulven nicht en wondet,<br />

de sal ein geven enen Arnnsgulden unde enen Rynnsgulden to broke".<br />

Arensgulden finden wir bereits in einer Urkunde vom 20. August 1449<br />

erwähnt 2 ), nach welcher Reynst, die Tochter des Propstes Hisko <strong>von</strong><br />

Emden, dem „erberen manne Enno Edzards van Norden, hovetling tho<br />

Greetsyel, mynen neven, dree und vyfftich grasen landes gelegen in<br />

Viskwer<strong>der</strong> hammerick, gheheten Hyskenge erve und landt, vor eyn<br />

summe geldes, also negen stigen :! ) Arensgulden, vyfftheyn krumstert<br />

to rekenen vor einen Arensgulden, als do genck und geve weren<br />

und noch sint in den lande". Der Arens- o<strong>der</strong> Arnem'sche Gulden<br />

war eine gel<strong>der</strong>n'sche Münze, die zu Arnheim geschlagen wurde. Sie<br />

wird bereits im Groninger „Stads-Bock" im Jahre 1383 erwähnt 1 )<br />

und gehörte immer zu den in Friesland umlaufenden <strong>Münzen</strong>..<br />

Artikel 4 besagt:<br />

„We dem an<strong>der</strong>en in syns sulves huse hoemoeth, overlast ofte<br />

gewalth doet, de breket achtehalb Emb<strong>der</strong> marck int recht, unde we<strong>der</strong><br />

den genen, den mysdaen wort, oeck also voelle. De ghewalt sal<br />

staen tho erkentnis <strong>der</strong> overicheit".<br />

Artikel 8 behandelt die Erwerbung des Bürgerrechts. Wer Em<strong>der</strong><br />

Bürger werden wollte, <strong>der</strong> hatte eine Abgabe <strong>von</strong> drei Postulatsgulden<br />

s ) zu entrichten. Gleichzeitig lag aber dem neuen Bürger die<br />

') O. U.-B. Nr. 831. Katsarchiv zu Emden, Stadtbuch S. 11. Jahrbuch d. Emd.<br />

Gesellschaft, I.,3. Heft, 1874,S.45; desgl. II., 1. Heft, 1875, S.103. — ') O.U.-B.Nr.619.<br />

3 ) Eine Stige waren 20 Stück, danach hat Edzard für die 53 Grasen Landes 180 Arens-<br />

gulden zahlen müssen. — ') P. O. van <strong>der</strong> Chijs, Munten <strong>von</strong> Friesland, Groningen<br />

en Drente, Haarlem 1855, S. 494. — r> ) Der Postulatsgulden Ulrichs ist zuerst in <strong>der</strong><br />

„Numismatischen Zeitung" <strong>von</strong> 1848, S. 91, abgebildet, dann <strong>von</strong> Dr. Hermann<br />

Grote in seine unveröffentlicht gebliebene Abhandlung über ostfriesische <strong>Münzen</strong><br />

auf Tafel IV, Nr. 2, abermals aufgenommen und endlich <strong>von</strong> Dr. Tergast in sein<br />

Werk über die <strong>Münzen</strong> <strong>Ostfriesland</strong>s, I. Teil, S. 135 übernommen. Tergast nennt

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