Michael Ballhaus Trikont, Musik & Politik 30 Jahre musa ... - Pony

Hurra! Halb Göttingen kriegt sich nicht mehr ein:
Auf nationaler Ebene Papst und jetzt auf lokaler Ebene
Elite-Uni – was wir nicht alles sind! Steht nur noch die
Länderebene aus. Was haben wir denn da zu bieten?
Volkswagen, das Atommülllager Gorleben, Schulden,
Zuckerrüben, die CeBit, Schafe, Hochdeutsch. Nun ja.
Wenn Sie, genau wie wir, der Meinung sind, das Angebot
könnte ruhig ein bisschen mehr knallen – dann gehen
Sie doch ins Café Ihres Vertrauens, bestellen einen Café
Latte und ziehen erst mal schön eine durch – das hilft
beim Nachdenken.
Ups! Wo haben wir nur unseren Verstand! Geht ja gar
nicht mehr. Das heißt, geht schon, ist aber böse. Zudem
greift seit dem 1. November – wie wir alle wissen – der
Nichtraucherschutzgesetzesarm tief ins Portemonnaie.
Allerdings, so kam uns zu Ohren, stellt die Stadt keine
zusätzlichen Ordnungsbeamten ein; auch wird die
städtische Polizei nicht durch die Gastroszene stiefeln.
Und wenn die alten, schrecklich überarbeiteten Stadtbeamten
ihren Dienst so vorschriftsmäßig wie üblich
erledigen, könnten Sie ja beinahe doch, nachdem Sie
das hier gelesen haben, schön eine durchziehen gehen.
Angeraten haben wir es Ihnen aber nicht. Wir haben
Sie lediglich über Dinge aufgeklärt, die Sie vermutlich
eh bereits wussten.
Aber auch im Fernsehen guckt man ja am liebsten
Dinge, die man schon kennt. Emotional gesättigte RAF-
Dokus zum Beispiel. Gedreht von Menschen, die es an
Beschränktheit locker mit Guido Knopp aufnehmen
können; unser Politik- und Jubiläums-Redakteur Jan
Langehein singt vorne im Heft anlässlich 30 Jahre
Deutscher Herbst ein kleines Lied dazu. Währendessen
ist, schwupps!, der Göttinger Gunter Hampel, nicht
gerade der Unbekannteste der Jazzszene hierzulande,
mit der Ehrenmedaille der Stadt Göttingen ausgezeichnet
worden. Einstimmiger Ratsbeschluss. Na klar.
Und eine ebenso klare Begründung, vorgetragen mit
steifem Hemdkragen: Er habe Außerordentliches für
das kulturelle Leben in seiner Heimatstatt geleistet. Wir
vermuten: Er hat es auch für sich getan.
Was mit Jörg Schäfer und dem Electroosho ist, wollen
Sie wissen? Nun, Schäfer ist raus. Jetzt richtig, nicht
mehr nur gerüchteweise. Es zieht ihn nach Hamburg,
heißt es. Neue Chefs sind Marco Seeger und Alex Hanika.
Und einige der etablierten Partys und DJs wird es dort
auch weiterhin geben. Ein wenig poliert und renoviert
wird der Laden freilich auch noch. Nicht nur in neuem Besitz,
sondern so richtig neu ist das Café Unplugged in der
Burgstraße 22/23. Dort gibt es Kunst, Musik, Literatur,
Design und Genuss. So steht’s auf der Website, die wir
ausnahmsweise an dieser Stelle verraten wollen: www.
cafe-unplugged.eu. Und nicht neu, sondern schon ein
ganzes Jahr dabei sind unsere Kollegen von Monsters
Of Goettingen (eine Onlinepublikation für „Subkultur,
Popkultur, Mainstream“). Gratulieren wollen wir ihnen,
und der Gerechtigkeit halber verraten wir, obwohl sie
eigentlich jeder kennen sollte, auch die MOG-Adresse.
Sie heißt www.monsters.blogsport.de – ein Besuch kann
gewiss nicht schaden. Auf Wiedersehen!
60 pony.hof
pony.hof
61