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Ein Motor für die Entwicklung der apparativen Langzeitbeatmung

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Atemstörungen bei Poliomyelitis<br />

<strong>Ein</strong> <strong>Motor</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Entwicklung</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>apparativen</strong><br />

<strong>Langzeitbeatmung</strong><br />

Gerd Koletzko<br />

In <strong>der</strong> Medizin- und Pharmaziehistorischen<br />

Sammlung <strong>der</strong> Universität Kiel steht eine seltsame<br />

Apparatur, bei dessen Erläuterungen durch<br />

den Museumsführer bei den Besuchern oft ein<br />

mitleidiges Seufzen zu verspüren ist. Und trotz<br />

aller Ankündigungen zur gegenwärtigen Gesundheitsreform<br />

reagieren jene Museumsbesucher<br />

erleichtert mit <strong>der</strong> Bemerkung: Gott sei<br />

Dank, dass wir heute leben.<br />

Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt 10/2008<br />

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Der medizinische Fortschritt vergangener Tage<br />

wird indessen von vielen abschätzig belächelt.<br />

Es ist tatsächlich schwer vorstellbar, wie frühere<br />

Patientengenerationen <strong>die</strong> damaligen diagnostischen<br />

und kurativen Methoden über sich ergehen<br />

lassen haben.<br />

Bei <strong>der</strong> seltsamen Apparatur handelt es sich um<br />

eine so genannte Eiserne Lunge, ein Gerät zur<br />

Aufrechterhaltung <strong>der</strong> Atmung bei Lähmungserscheinungen<br />

<strong>der</strong> Atemmuskulatur. Die Eiserne<br />

Lunge war in <strong>der</strong> Mitte des 20. Jahrhun<strong>der</strong>ts<br />

ein weltweit beachtetes Industrieprodukt, das<br />

noch heute in weiten Teilen <strong>der</strong> Bevölkerung<br />

als Synonym <strong>für</strong> künstliche Atmung steht und<br />

ähnlich dem Automobil ein Symbol <strong>für</strong> Wohlstand<br />

durch wissenschaftlichen Fortschritt war.<br />

Ihre <strong>Entwicklung</strong> und Verbreitung über <strong>die</strong> gan-


ze Welt steht im engen Zusammenhang mit <strong>der</strong><br />

Ausbreitung <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>lähmung, einer Infektionskrankheit,<br />

<strong>die</strong> durch das Poliomyelitisvirus<br />

hervorgerufen wird. In Mittel- und Westeuropa<br />

gilt sie seit spätestens Anfang <strong>der</strong> 1990er Jahre<br />

als eradiziert.<br />

Obwohl nur bei circa einem Prozent <strong>der</strong> Infizierten<br />

<strong>die</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> Krankheit charakteristischen<br />

Symptome, wie schlaffe Lähmungen im Bereich<br />

<strong>der</strong> Extremitäten, bisweilen unter Beteiligung<br />

<strong>der</strong> Interkostalmuskulatur und Ausbildung einer<br />

Zwerchfelllähmung auftreten, hat es wäh-<br />

Werbeprospekt <strong>der</strong> Firma Dräger <strong>für</strong> <strong>die</strong> Eiserne Lunge<br />

(Abbildungen/Quelle: Gerd Koletzko)<br />

rend <strong>der</strong> Epidemien eine erschreckend hohe<br />

Morbidität gegeben. Dieses genuin medizinisch,<br />

epidemische Phänomen forcierte <strong>die</strong> Konstruktion<br />

eines technischen Gerätes, das in <strong>der</strong> Lage<br />

ist, <strong>die</strong> Vitalfunktion Atmung über längere Zeit<br />

hinaus zu gewährleisten. Ohne den epidemischen<br />

Charakter <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>lähmung wäre <strong>die</strong><br />

<strong>Entwicklung</strong> <strong>der</strong> Eisernen Lunge und einer Rei-<br />

Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt 10/2008<br />

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medizin und wissenschaft<br />

he an<strong>der</strong>er Beatmungsgeräte wohl nicht in dem<br />

uns bekannten Maße vorangetrieben worden.<br />

Der Prototyp <strong>für</strong> <strong>die</strong> Eiserne Lunge, wie sie uns<br />

noch heute bekannt ist, stammt aus dem Jahre<br />

1929 und wurde von dem Ingenieur Philip Drinker<br />

und dem Physiologen Louis Shaw in Boston<br />

(USA) entwickelt. 1931 gab es eine Poliomyelitisepidemie<br />

in New York mit 4 138 gezählten<br />

Erkrankungsfällen, von denen 88 eine Atemlähmung<br />

erlitten. 1 Dabei wurden erste klinische Erfahrungen<br />

mit <strong>der</strong> Eisernen Lunge gesammelt,<br />

<strong>die</strong> zu einigen Verbesserungen <strong>der</strong> Apparatur<br />

führten. Jedoch trugen beson<strong>der</strong>s<br />

<strong>der</strong> große und schwere Stahltank<br />

und <strong>die</strong> enormen Kosten <strong>für</strong> ein<br />

solches Gerät wenig zu einer größeren<br />

Verbreitung außerhalb <strong>der</strong><br />

USA bei. Im Zuge einer weltweit<br />

grassierenden Epidemie im Jahr<br />

1937 konstruierte <strong>der</strong> australische<br />

Medizinphysiker Edward<br />

Thomas Both in Adelaide nach<br />

dem Vorbild <strong>der</strong> amerikanischen<br />

Eisernen Lunge ein Gerät aus<br />

Sperrholz, dessen Gewicht und<br />

Herstellungskosten weit unter<br />

dem des stählernen Prototyp lagen.<br />

Diese „hölzerne Lunge“ fand rasche<br />

Verbreitung in Großbritannien<br />

und wurde zu Beginn des<br />

Zweiten Weltkriegs in großer<br />

Stückzahl in den Werken des<br />

britischen Automobilherstellers<br />

William Morris (alias Lord Nuffield)<br />

produziert. 2 Obwohl sich<br />

auch in Deutschland <strong>die</strong> Kin<strong>der</strong>lähmung<br />

zunehmend ausbreitete,<br />

war im Zusammenhang mit <strong>der</strong><br />

Aufrüstung und dem inzwischen<br />

ausgebrochenen Zweiten Weltkrieg<br />

an eine Konstruktion <strong>die</strong>ses Beatmungsgerätes<br />

hierzulande nicht zu denken. Laut <strong>der</strong><br />

Habilitationsschrift des Hamburger Arztes Axel<br />

Dönhardt soll es 1941 vorbereitende Besprechungen<br />

<strong>für</strong> den Bau einer deutschen Eisernen<br />

Lunge im Reichsluftfahrtministerium gegeben<br />

haben, jedoch sei eine Fabrikation nie aufgenommen<br />

worden.<br />

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medizin und wissenschaft<br />

70<br />

Jahre später, 1947/48, kam es in Deutschland zu<br />

einer folgenschweren Epidemie, bei <strong>der</strong> allein<br />

<strong>für</strong> den Großraum Hamburg 228 Poliomyelitiskranke<br />

im Altonaer Krankenhaus behandelt<br />

wurden, von denen nachweislich 31 schwere<br />

Atemstörungen erlitten. 3 In ganz Deutschland<br />

wurden innerhalb <strong>die</strong>ser Epidemie 9 122 Erkrankungsfälle<br />

registriert. 4 <strong>Ein</strong>e Eiserne Lunge<br />

stand den behandelnden Ärzten als Therapiegerät<br />

nicht zur Verfügung.<br />

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges befanden<br />

sich <strong>die</strong> Ärzte <strong>der</strong> amerikanischen sowie<br />

britischen Besatzungsmächte in Deutschland.<br />

Sie waren seit gut einem Jahrzehnt mit <strong>der</strong> Unterdruckbeatmungstechnik<br />

vertraut. Ihre großen<br />

Lazarette hatten sie mit entsprechenden<br />

Geräten ausgestattet. Das ermutigte deutsche<br />

Ärzte, sich um <strong>die</strong> Beschaffung eines Respirators<br />

zu bemühen. Der damalige Leiter des Allgemeinen<br />

Krankenhauses Hamburg Altona, Reinhard<br />

Aschenbrenner, schrieb 1948 in <strong>der</strong><br />

DMW: „Lei<strong>der</strong> sind unsere Bemühungen, <strong>für</strong><br />

<strong>die</strong> Hamburger Pm-Epidemie 1947 eine amerikanische<br />

o<strong>der</strong> englische Eiserne Lunge zu bekommen,<br />

erfolglos geblieben. Nachdem uns<br />

aber schließlich durch <strong>die</strong> Besatzungsbehörde<br />

<strong>die</strong> Besichtigung einer im General-Hospital<br />

Hamburg-Barmbek aufgestellten hölzernen ,Eisernen<br />

Lunge’ dankenswerterweise ermöglicht<br />

worden war, nahmen wir sofort Verhandlungen<br />

mit <strong>der</strong> Deutschen Werft, Hamburg Finkenwer<strong>der</strong>,<br />

auf, <strong>die</strong> uns bereitwilligst sofort ihre Hilfe<br />

zusagte. (...) Die erste unserer Eisernen Lungen<br />

konnte am 12.10.47 in Betrieb genommen werden,<br />

nachdem <strong>die</strong> Belegschaft <strong>der</strong> Deutschen<br />

Werft drei Tage und Nächte lang unermüdlich<br />

an ihrer Fertigstellung gearbeitet hatte.“ 3<br />

Da<strong>für</strong> mussten hohe Hürden überwunden werden,<br />

was aus heutiger Sicht beson<strong>der</strong>s tollkühn<br />

erscheint. Die Hartherzigkeit <strong>der</strong> Besatzungsmächte<br />

erlaubte den deutschen Ärzten erst<br />

nach äußerst zähem und nachdrücklichem Verhandeln<br />

den Zutritt zum Lazarett. Zugelassen<br />

wurde eine einzige Besichtigung des Gerätes.<br />

<strong>Ein</strong> an<strong>der</strong>es Problem bestand in <strong>der</strong> Behebung<br />

<strong>der</strong> Materialnot. Nach Kriegsende war also Erfindungsgeist<br />

gefragt. Mit ihm wurde Erstaunliches<br />

sowie Kontradiktorisches zugleich zustande<br />

gebracht.<br />

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Der Hamburger Prototyp entstand aus Kriegsschrott.<br />

Ausgerechnet ein Torpedobehälter<br />

stellte den luftdichten Tank dar, in dem <strong>die</strong><br />

mögliche Heilung <strong>der</strong> atemgelähmten Poliomyelitispatienten<br />

vollzogen werden sollte. Weitere<br />

Teile des Gerätes waren <strong>der</strong> Blasebalg einer<br />

Feldschmiede, ein Wendegetriebe eines havarierten<br />

Fischkutters und ein Elektromotor. 5<br />

Neben verschiedenen kleineren deutschen Unternehmen<br />

hatten sich zuletzt <strong>die</strong> Lübecker<br />

Dräger-Werke <strong>die</strong> einzelnen Patente gesichert.<br />

Die Dräger-Werke produzierten bis zum Beginn<br />

<strong>der</strong> 1960er Jahre serienmäßig Eiserne Lungen.<br />

Dieses fast monströs und beängstigend wirkende<br />

Beatmungsgerät stellte <strong>für</strong> viele hilflose Patienten<br />

eine Überlebenschance dar. Es soll an <strong>die</strong>ser<br />

Stelle jedoch nicht vergessen sein, dass poliomyelitische<br />

Atemstörungen weitaus komplizierter<br />

Genese sind, als dass <strong>die</strong> Eiserne Lunge den Königsweg<br />

bei <strong>der</strong>en Behandlung darstellte. Nach<br />

Prodromalerscheinungen wie einer aseptischen<br />

Meningitis, Nackensteifigkeit, Muskelschmerzen<br />

und Fieberanstieg können <strong>die</strong> ge<strong>für</strong>chteten<br />

Lähmungen einsetzen. Je nach Ausbreitung <strong>der</strong><br />

viralen Infektion in den Vor<strong>der</strong>hornzellen des<br />

Rückenmarks und Manifestation in höheren<br />

Ebenen bis zu den Kernen des IX. und X. Hirnnervs,<br />

schließlich Befall des Atem- und Kreislaufzentrums<br />

in <strong>der</strong> Medulla oblongata, kann<br />

das Fortschreiten <strong>der</strong> Krankheit unerwartet zum<br />

Stillstand kommen. <strong>Ein</strong>e Rekonvaleszenz mit<br />

Residualschäden innerhalb einiger Monate ist<br />

möglich.<br />

Damit <strong>die</strong>se Phase <strong>der</strong> Erkrankung überhaupt<br />

erreicht werden kann, ist es gegebenenfalls nötig,<br />

<strong>die</strong> zwischenzeitliche Atemlähmung mithilfe<br />

künstlicher Beatmung zu überbrücken. Die häufigste<br />

Todesursache ist <strong>die</strong> <strong>der</strong> Bulbärparalyse.<br />

Durch <strong>die</strong> dabei auftretenden Störungen <strong>der</strong><br />

Schluckbewegung ist eine Zwangsbeatmung mit<br />

<strong>der</strong> Eisernen Lunge kontraindiziert, da <strong>die</strong> Gefahr<br />

besteht, dass Schleim und Speichel geradezu<br />

in <strong>die</strong> Lungen eingesogen werden. Das führt<br />

zu Atelektase und Pneumonie und <strong>die</strong> Remission<br />

<strong>der</strong> gestörten Atmung wird stark beeinträchtigt.<br />

Diese klinischen Erfahrungen erfor<strong>der</strong>ten<br />

eine Sekretabsaugvorrichtung an <strong>der</strong> Eisernen<br />

Lunge. <strong>Ein</strong> durch Tracheotomie eingeführter


In existenzieller Abhängigkeit eines Menschen. Künstliche Beatmung während einer<br />

folgenschweren Poliomyelitisepidemie 1952 in Kopenhagen<br />

Schlauch, verbunden mit <strong>der</strong> Absauganlage, in<br />

<strong>die</strong> oberen Luftwege kann <strong>die</strong> Atemwegsverlegung<br />

verhin<strong>der</strong>n.<br />

<strong>Ein</strong> ganz an<strong>der</strong>er Weg <strong>der</strong> <strong>apparativen</strong> Beatmung<br />

wurde 1952 bei einer verheerenden Poliomyelitisepidemie<br />

in Dänemark eingeschlagen.<br />

Am zuständigen Blegdam-Krankenhaus in Kopenhagen<br />

wurden im Jahr 1952 (zwischen Juli<br />

und Dezember) 2 722 Poliomyelitiskranke aufgenommen,<br />

von denen 866 eine Atemlähmung<br />

aufwiesen. 6 Im Blegdam-Krankenhaus gab es eine<br />

Eiserne Lunge und sechs Cuirass-Respiratoren.<br />

Der Cuirass-Respirator war eine Art Saugglocke,<br />

<strong>die</strong> auf <strong>die</strong> Brust geschnallt wurde.<br />

Durch intermittierenden Über- und Unterdruck<br />

verhalf sie <strong>der</strong> Lunge zum Atmen. Angesichts<br />

<strong>der</strong> großen Patientenzahl und <strong>der</strong> hohen Mortalität<br />

waren möglichst unkonventionelle Lösungen<br />

gefragt, wollte man alle gegen den Erstickungstod<br />

ringenden Patienten gleichzeitig behandeln.<br />

Der damalige Leiter des Krankenhauses H. C.<br />

A. Lassen zog seinen Anästhesisten Bjørn Ibsen<br />

zu Rate, <strong>der</strong> empfahl <strong>die</strong> Patienten zu tracheotomieren<br />

und mithilfe eines von Hand betriebenen<br />

Pendelatemsystems zu behandeln. Diese<br />

Methode war in <strong>der</strong> in <strong>der</strong> Chirurgie seit länge-<br />

Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt 10/2008<br />

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medizin und wissenschaft<br />

rem bekannt. Sie <strong>die</strong>nte zur<br />

kurzzeitigen Beatmung bei<br />

<strong>der</strong> Anwendung von Relaxantien.<br />

In <strong>der</strong> damaligen<br />

Fachpresse ist von mehreren<br />

Hun<strong>der</strong>t Medizinstudenten<br />

<strong>die</strong> Rede, <strong>die</strong> in verschiedenen<br />

Tagesschichten <strong>die</strong><br />

atemgelähmten Patienten<br />

über Wochen und Monate<br />

ununterbrochen beatmeten<br />

und dadurch <strong>die</strong> Mortalität<br />

stark zurückdrängten.<br />

Die Geschichte <strong>der</strong> Poliomyelitis<br />

skizziert eindrucksvoll<br />

<strong>die</strong> <strong>Entwicklung</strong> <strong>der</strong> <strong>apparativen</strong><br />

<strong>Langzeitbeatmung</strong>.<br />

Letztlich mündete sie in <strong>der</strong><br />

Etablierung des verhältnismäßig<br />

jungen Faches <strong>der</strong> Intensivmedizin.<br />

In retrospektiver Betrachtung scheinen verschiedene<br />

Ideen und <strong>Entwicklung</strong>en bescheiden<br />

gewesen zu sein. Trotzdem waren sie innovativ.<br />

In ihrer Wirkung haben sie sich mehr als beeindruckend<br />

bewiesen.<br />

Das außerordentlich emotionale Engagement<br />

<strong>der</strong> Kieler Museumsbesucher gegenüber jenen,<br />

<strong>die</strong> mit <strong>der</strong> Eisernen Lunge beatmet worden<br />

sind, zeigt das vielfach fehlende Bewusstsein gegenüber<br />

dem harten Überlebenskampf früherer<br />

Patientengenerationen, sowie dem teils hilflosen<br />

und dennoch kämpferisch innovativen Handeln<br />

<strong>der</strong> damaligen Ärzte. Die Frage, wer gegenwärtig<br />

vollumfänglich den Fortschritt <strong>der</strong> mo<strong>der</strong>nen<br />

Intensivmedizin beanspruchen darf, entscheidet<br />

inzwischen weniger eine materielle Not, denn<br />

mehr <strong>die</strong> finanzielle Ausstattung unseres Gesundheitssystems.<br />

<strong>Ein</strong> nicht unlösbares Problem,<br />

entgegen <strong>der</strong> entscheidenden Frage, wie lange<br />

überhaupt eine technische Assistenz zur Aufrechterhaltung<br />

<strong>der</strong> Vitalfunktionen gewährleistet<br />

sein soll.<br />

Literatur beim Verfasser o<strong>der</strong> im Internet unter<br />

www.aerzteblatt-sh.de<br />

Gerd Koletzko, Münsterberger Weg 60, 12621 Berlin<br />

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