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technik automobil Integriertes Bremssystem _ Continental hat neulich sein neues elektro-hydraulisches Bremssystem MK C1 der Fachwelt vorgestellt. Es fasst die Komponenten Hauptbremszylinder, Bremskraftverstärker und Regelsystem in nur einem kompakten Modul zusammen. Weniger ist mehr – nach diesem Motto verringert Continental mit der neuen MK C1-Bremse die Zahl der Einzelkomponenten eines Bremssystems und steigert gleichzeitig dessen Leistung. Bei der neuen MK C1 sind die Funktion der Bremsbetätigung, des Bremskraftverstärkers sowie des Regelsystems (ABS, ESC) in einem kompakten und gewichteinsparenden Bremsmodul zusammengefasst. Laut Continental kann die elektro-hydraulische Bremse deutlich schneller Bremsdruck aufbauen als herkömmliche hydraulische Systeme und erfüllt damit die gestiegenen Druckdynamikanforderungen von neuen Fahrerassistenzsystemen zur Unfallvermeidung und beim Fußgängerschutz. Desweiteren soll das System ohne zusätzliche Maßnahmen die Anforderungen, die an ein regeneratives Bremssystem gestellt werden, auf hohem Komfortniveau erfüllen können. Damit eigne es sich auch für den Einsatz in Hybrid- oder Elektro-Fahrzeugen. Schnelle Betätigung ohne Druckspeicher Anstelle eines heute üblichen Unterdruckbremskraftverstärkers arbeitet in der MK C1 ein hochdynamischer Elektromotor, der 22 amz - auto | motor | zubehör Nr. 12-2011 linear einen Zylinderkolben antreibt. Der Elektromotor übernimmt sowohl die Funktion des Bremskraftverstärkers, wenn der Fahrer die Bremse betätigt, als auch die aktive Druckmodulation eines Schlupfregelsystems. Vorteil dieser Lösung sei, dass der Bremsdruck deutlich schneller aufgebaut wird. Damit lässt sich laut Continental bei einer elektronisch eingeleiteten Notbremsung im Vergleich zu konventionellen Bremssystemen eine deutliche Verkürzung des Anhalteweges erzielen. Neben der Betätigung enthält das kompakte System auch das elektronische Steuergerät (ECU) und den Bremsdruck- Modulator, welche sonst Bestandteil eines separaten Schlupfregelsystems sind. Da die MK C1 keinen Unterdruckbremskraftverstärker benötigt, kann die heute in vielen Fahrzeugen benötigte Vakuumpumpe als Komponente des Bremssystems entfallen. Integrierter Pedalsimulator Wenn der Fahrer auf das Bremspedal tritt, erfasst das MK C1 System über eine Druck-, Weg- und Geschwindigkeitsmessung die Verzögerungsanforderung. Der dafür benötigte Bremsdruck wird dann ohne Rückwirkung auf das Bremspedal durch den Elektromotor aufgebaut. Das Pedalgefühl Der Elektromotor der MK C1-Bremse übernimmt sowohl die Funktion des Bremskraftverstärkers als auch die aktive Druckmodulation eines Schlupfregelsystems. Foto: Continental wird durch eine ebenfalls in das Betätigungsmodul integrierte Feder-Dämpfer- Einheit erzeugt. Die Charakteristik des Bremspedals lässt sich hinsichtlich der Verzögerungszuordnung individuell an das Fahrzeug, die Fahrsituation oder verschiedene Betriebsmodi anpassen. Im Unterschied zu einem rein elektromechanischen Bremssystem verfügt das MK C1 von Continental über eine hydraulische Rückfallebene, die dem Fahrer auch bei einem kompletten Systemausfall eine Abbremsung des Fahrzeugs bis zum Stillstand mit moderaten Pedalkräften ermöglichen soll. Niedriger Energiebedarf Die MK C1-Bremse baut jeweils nur den an den Rädern benötigten Druck auf. Gegenüber Systemen mit Druckspeicher spart das Energie: Entnimmt man aus einem Hydraulikspeicher fünf Prozent Druck, so muss die Pumpe zunächst die 95 Prozent Fülldruck im Speicher aufbauen, bevor die entnommene Menge kompensiert werden kann. Bei der elektro-hydraulischen Betätigung ist das anders. Wenn bei der MK C1 nur fünf Prozent des möglichen Bremsdrucks benötigt werden, so liefert der Bremszylinder genau dieses Niveau und nicht mehr, so Continental. Eine weitere Möglichkeit, Energieverluste zu vermeiden, wird durch den Einsatz des Pedalsimulators unterstützt. Sogenannte Zero Drag Radbremssättel reduzieren die Verluste, die durch das Schleifen der Beläge an den Bremsscheiben entstehen, wenn die Bremse nicht betätigt wird. Die Verwendung dieser Sättel führt aber bei herkömmlichen Bremsbetätigungen zu einer für den Fahrer spürbaren Verschlechterung des Ansprechverhaltens und einem längeren Pedalweg. Bei der MK C1 spürt der Fahrer immer die gleiche Kraft-Weg- Charakteristik am Pedal, während der Bremsdruckmodulator die verschiedenen Betriebszustände an den Radbremsen unbemerkt ausgleicht. Durch den Entfall der Unterdruckpumpe und der hydraulischen ESC-Mehrkolbenpumpe sind die Hauptgeräuschquellen aus dem elektronischen Bremssystem eliminiert. Somit ist laut Continental eine nahezu lautlose Bremsung möglich. Dies stelle einen deutlichen Komfortgewinn, speziell bei Elektro- und elektrisch fahrenden Hybridfahrzeugen dar. Das neue Bremssystem befindet sich bereits in der Phase der Entwicklung für die Serie. Der Produktionsstart ist für 2015 geplant. rl www.continental-automotive.de
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