PDF-Ausgabe - Berliner Mieterverein e.V.
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DaS aKtuelle intervieW<br />
Keine erhöhung über den<br />
Mietspiegel-oberwert<br />
MieterMagazin: Derzeit wird an der<br />
Erstellung des neuen Mietspiegels<br />
gearbeitet, der im Frühjahr erscheinen<br />
wird. In welchen Punkten<br />
wünscht der <strong>Berliner</strong> <strong>Mieterverein</strong><br />
Änderungen gegenüber früheren<br />
Mietspiegeln?<br />
Wild: Der <strong>Berliner</strong> <strong>Mieterverein</strong> hat<br />
– schon bevor der neue Mietspiegel<br />
in Auftrag gegeben wurde – dem<br />
Senat und den Vermieterverbänden<br />
Vorschläge zur gerechteren Abbildung<br />
der Mieten im Mietspiegel gemacht.<br />
Dabei ging es um die Zusammenlegung<br />
von Baualters- und Wohnflächenspalten,<br />
damit sich die Zahl<br />
der Leerfelder im Mietspie gel reduzieren<br />
lässt. Zudem wollen wir sicherstellen,<br />
dass Mieterhöhungen den<br />
Oberwert der Mietzinsspanne in den<br />
einzelnen Feldern nicht überschreiten.<br />
Anzeige<br />
Jeden Mittwoch als Beilage<br />
in „Der Tagesspiegel“ bei<br />
Ihrem Zeitschriftenhändler<br />
MieterMagazin 3/2013<br />
MieterMagazin: Was verbirgt sich<br />
hinter dieser Forderung?<br />
Wild: Das den Mietspiegeln zugrunde<br />
liegende Gesetz regelt klar und<br />
deutlich, dass mit der Mieterhöhung<br />
die ortsübliche Vergleichsmiete nicht<br />
überschritten werden darf. Diese wird<br />
über eine Span ne von einem Unter-<br />
bis zu einem Oberwert im jeweiligen<br />
Segment des Mietspiegels dargestellt.<br />
Folgerichtig dürfte keine Mieterhöhung<br />
zu einer Miete über dem Ober<br />
wert führen. Durch die Kombination<br />
von Wohnwertmerkmalen der Orientie<br />
rungshilfe und den Sondermerkma<br />
len ist aber genau dies in Berlin<br />
mög lich. Das ist in der Sache nicht<br />
richtig.<br />
MieterMagazin: Der <strong>Mieterverein</strong><br />
hat sich in früheren Verhandlungen<br />
auch für die Zusammenlegung von<br />
Foto: Christian Muhrbeck<br />
Ost- und Westwohnungskategorien<br />
eingesetzt. Warum ist man davon<br />
abgerückt?<br />
Wild: Grundsätzlich sollte man mehr<br />
als 20 Jahre nach der Vereinigung<br />
der Stadthälften von einem gemeinsamen<br />
Wohnungsmarkt ausgehen.<br />
Aber in einem qualifizierten Mietspiegel,<br />
der nach anerkannten wissenschaftlichen<br />
Grundsätzen erstellt<br />
wird, können Mietspiegelfelder nur<br />
zusammengelegt werden, wenn die<br />
Ausstattungsmerkmale auch weitgehend<br />
identisch sind. Das ist sowohl<br />
bei den Wohnlagen wie auch bei den<br />
Ausstattungsstandards, wie beispielsweise<br />
bei den Bädern, nicht der Fall.<br />
Interview: Udo Hildenstab<br />
Reiner Wild ist<br />
Geschäftsführer<br />
des <strong>Berliner</strong><br />
<strong>Mieterverein</strong>s<br />
und Mitglied der<br />
Arbeitsgruppe<br />
Mietspiegel, in<br />
der Mieter- sowie<br />
Vermieterverbände<br />
und der Senat<br />
über mögliche<br />
Veränderungen<br />
des jeweils neu zu<br />
erstellenden Mietspiegels<br />
beraten<br />
Jeden Freitag aktuell bei<br />
Ihrem Zeitschriftenhändler<br />
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