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PDF-Ausgabe - Berliner Mieterverein e.V.

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Panorama<br />

STudie Zur MieTerZufriedeNHeiT<br />

Genossen sind treu<br />

Alle zwei Jahre analysiert das Hamburger<br />

Beratungsunternehmen „Analyse<br />

& Konzepte“ die Zufriedenheit<br />

der Mieter mit den Leistungen ihrer<br />

Vermieter. Bundesweit wurden<br />

wieder 1000 Mieter in Telefoninterviews<br />

befragt. Nicht überraschend:<br />

Wohnungsgenossenschaften haben<br />

die treuesten Mieter.<br />

Die Umfrage von Analyse & Konzepte<br />

ergab, dass nur 21 Prozent<br />

der Mieter mit den Leistungen des<br />

Vermieters „vollkommen zufrieden“<br />

sind, weitere 63 Prozent sind „sehr<br />

zufrieden“ beziehungsweise „zufrieden“.<br />

Die Bereitschaft, erneut eine Wohnung<br />

beim selben Vermieter anzumieten,<br />

hat sich seit 2010 kaum verändert.<br />

41 Prozent der Mieter würden<br />

bestimmt wieder eine Wohnung<br />

Der Bauaufsicht<br />

werden Mängel als<br />

behoben gemeldet,<br />

doch behoben<br />

wird nichts<br />

bei ihrem Vermieter mieten, 17 Prozent<br />

hingegen bestimmt nicht. Nach<br />

Vermietertypen konnten allein die<br />

Wohnungsgenossenschaften ihre<br />

Mieterbindung verbessern: 58 Prozent<br />

der Mitglieder würden ihrer<br />

Ge nossenschaft bei erneuter Wohnungssuche<br />

treu bleiben. Das sind 6<br />

Prozentpunkte mehr als 2010. Gründe<br />

sind unter anderem die moderaten<br />

Wohnkosten. Aber auch bei den<br />

kommunalen Wohnungsunternehmen<br />

ist mehr als jeder zweite Mieter<br />

bereit, bei „seinem“ Unternehmen<br />

zu bleiben. Dagegen würden nur 29<br />

Prozent der Mieter privater Wohnungsunternehmen<br />

und Verwaltungsgesellschaften<br />

wieder eine Woh nung<br />

des bisherigen Vermieters wählen.<br />

Bettina Harms­Goldt, Geschäftsführerin<br />

von Analyse & Konzepte,<br />

schließt daraus auf eine „Renais­<br />

CALViNSTrASSe 21<br />

Brandgefährliches Spiel mit der Zeit<br />

die Schikanierung der Mieter in der<br />

Calvinstraße 21 geht weiter. Trotz<br />

gerichtlicher erfolge und erstrittener<br />

einstweiliger Verfügungen hat<br />

sich für die sechs verbliebenen Mietparteien<br />

nichts verbessert. Selbst<br />

feuer­ und Sturzgefahren im Treppenhaus<br />

werden nicht beseitigt.<br />

Das Moabiter Haus in der Calvinstraße<br />

21 hat als besonders krasses<br />

Beispiel für die Mieterverdrängung<br />

mittlerweile bundesweite Berühmtheit<br />

erlangt. Die Eigentümerin<br />

„Terrial Stadtentwicklung GmbH“,<br />

Foto: Daniel Sebastian Schaub<br />

die das 60er­Jahre­Mietshaus in eine<br />

Luxuswohnanlage umbauen will,<br />

ließ Küchenfenster zumauern, den<br />

Aufzug ausbauen, die Keller versperren,<br />

infernalischen Baulärm pro duzieren<br />

und überzog die Mieter mit<br />

Räumungsklagen. Die sechs von ur ­<br />

sprünglich 15 Mietparteien, die sich<br />

nicht vertreiben lassen wollen, haben<br />

zwar die gegen sie geführten<br />

Klagen zurückweisen können und<br />

auch die Wiedernutzbarmachung<br />

der Fenster und den Wiedereinbau<br />

des Aufzugs gerichtlich durchgesetzt,<br />

doch der Eigentümer spielt<br />

weiter auf Zeit und rührt sich nicht.<br />

Selbst wo es um Gefahren für Leib<br />

und Leben geht, bleibt er untätig.<br />

Das Treppenhaus ist brandgefährlich.<br />

Die Stufen sind dort von den<br />

Bauarbeitern mit einem Holzbelag<br />

versehen worden. Nachdem Mieter<br />

Roman Czapara wegen einer lockeren<br />

Holzstufe gestürzt war, schrieb<br />

er Anfang Dezember 2012 an das<br />

Bauaufsichtsamt Mitte einen Brief,<br />

Würde wieder eine Wohnung mieten bei …<br />

Privater<br />

Einzelvermieter<br />

Städtisches oder<br />

Kommunales<br />

Wohnungsunternehmen<br />

Wohnungsgenossenschaft<br />

Privates<br />

Wohnungsunternehmen<br />

Verwaltungsgesellschaft<br />

0 20 40 60<br />

Angaben in Prozent<br />

sance der genossenschaftlichen Idee“.<br />

Die auch in Berlin steigende Nachfrage<br />

nach Genossenschaftswohnungen<br />

gibt ihr recht.<br />

Rainer Bratfisch<br />

in dem er auch die Feuergefahr des<br />

hölzernen Belags monierte. Wenn<br />

dort ein Feuer ausbricht, würde<br />

schnell das ganze Treppenhaus in<br />

Flammen stehen. Bis Anfang Februar<br />

hat er vom Bezirksamt noch keine<br />

Antwort erhalten. „Wir fühlen<br />

uns von den Behörden im Stich gelassen“,<br />

so Roman Czapara.<br />

Die Bauaufsicht erklärt, dass ein Beschwerdeführer<br />

nicht als Verfah rensbeteiligter<br />

gilt und deshalb nicht benachrichtigt<br />

wird. Das Amt hat die<br />

Eigentümerin zweimal aufgefordert,<br />

die Mängel zu beseitigen, woraufhin<br />

diese die Fehler als beho ben zurückmeldete,<br />

ohne dass sie etwas unternommen<br />

hätte. Als nächstes Mittel<br />

kann der Bezirk die Mängelbeseitigung<br />

anordnen sowie Zwangsmittel<br />

und eine Ersatzvornahme androhen.<br />

Dagegen ist Wider spruch möglich.<br />

„Das kann sich in die Länge ziehen“,<br />

so die Bauaufsicht. Hoffentlich nicht<br />

so lange, bis tatsächlich ein Un glück<br />

passiert. Jens Sethmann<br />

12 MieterMagazin 3/2013<br />

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35<br />

41<br />

52<br />

56<br />

58<br />

58<br />

2012<br />

2010<br />

2008<br />

Quelle: Analyse & Konzepte

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